Feuerzauber von HiYasha (Eine Frau zwischen zwei Männern...Inu Yasha oder Sesshoumaru?) ================================================================================ Kapitel 36: Im Hafen -------------------- Im Hafen Er kannte den Weg, schien hier schon öfter gewesen zu sein. Zielsicher fand er seinen Weg vorbei an den vielen Anlegestellen und Lagerhallen, wo die vielen Hafenarbeiter schon mitten in der Arbeit waren und die rostigen Schiffe be- und entluden. Sie mussten nicht lange auf das Schiff warten, ein riesiges Frachtschiff, das bereits am Anlanden war. Schwarz und rot war es gestrichen, und es würde immer größer, je näher es kam. Mächtige Taue wurden geworfen und vertäut, dann zog sich das riesige Schiff mit ihnen dicht an die Kaimauer heran. Ein Kran senkte bald seine Ketten in die Tiefen des Rumpfes und unter viel Geschrei und Aufregung wurde von wuselnden Dockarbeitern ein roter Ferrari aus dem Bauch des Frachters gehoben. Er hing in einem engmaschigen Netz knöcheldicker Seile und wurde sanft am Quai abgesetzt. Ein Arbeiter hängte das Netz aus dem dicken Stahlhaken aus, worauf es an den glatten Seiten der Karosserie herunter glitt und das Auto entblößt dastand. Der Lack funkelte in der Sonne, die kantige Form zog die Aufmerksamkeit sämtlicher Arbeiter auf sich und bald war von dem Nobelschlitten nichts mehr zusehen, da er in den Menschentrauben unterging. Sesshoumaru hielt sich zurück und ließ die Männer gaffen. Erst nachdem die erste Aufregung sich gelegt hatte, überprüfte er zufrieden den Wagen. Liebevoll strich er über die Flanken des Wagens, der Lack hatte keine Schäden, die Scheiben keinerlei Kratzer, nur ein wenig schmutzig war er geworden. Obwohl Hi durch ihren Beruf ständig mit teuren Autos zu tun hatte, denn nur die Nobelkarossen bekamen den ganzen elektronischen Firlefanz verpasst, den sie hingebungsvoll programmierte, legte sie keinen Wert auf einen prestigeträchtigen Wagen. Fahren musste, zuverlässig anspringen bei jedem Wetter, nicht zu viel Unterhalt kosten und sonst war ihr das meiste egal. Sogar die Farbe war ihr gleichgültig. Nur in einem winzigen Kleinwagen wollte sie dann doch nicht setzen. Da sie viel fuhr, war ihr viel Blech um sich herum doch lieb, dass sie bei einem Crash schützen würde. Und da sie immer am Basteln war, hatte sie seit einigen Jahren einen Kombi mit großem Laderaum, in dem sie die vielen Dinge heim schleppen konnte, die sie im Baumarkt kaufte. Na ja, und unter hundert PS sollte eine Karre auch nicht gerade haben, sonst war das Fahren doch recht langweilig. Aber das alles bekam man schon für wenige tausend Euro gebraucht. Wenn sie daran dachte, was diese Schickimicki-Autos kosteten...dafür konnte man ein Haus kriegen. „Gefällt er dir?“, fragte er sie neugierig. „Na ja, sieht wirklich nett aus, aber ich will nicht wissen, was der Spaß kostet. Was ist das denn für einer?“ „Ein F40.“ Der Wagen sah heiß aus, kantige Formen, sehr tief gelegen, eine Frontschürze, die fast den Boden küsste, eine Heckscheibe aus Kunststoff mit Schlitzen darin und mächtige Luftansaugkanäle knapp hinter den Türen. Ein gewaltiger Heckflügel betonte die sportliche Form. „Könnte dir denn ein schönes Auto keine Freude bereiten?“ Die meisten Männer waren bereit, notfalls ihr ganzes Gehalt für einen schicken Flitzer dreinzugeben. Hi war dies immer vollkommen unverständlich. „Wenn ich dran denke, was ich mit dem Geld sonst anfangen könnte, dann vergeht mir die Freude.“ „Na ja, der hier ist schon ein wenig teurer, aber als Ingenieurin solltest du dir doch ein schickes Auto leisten können. Du verbringst doch bestimmt auch einige Zeit mit Fahren. Wenn das dann auch noch tierischen Spaß machen würde, das wäre doch was.“ Er ließ nicht locker und sie seufzte. „Ja, aber so einen bestimmt nicht. Das wär mir dann doch zu teuer. Ich bin ja auch schon tolle Autos gefahren, und es hat Spaß gemacht. Ein drängender Motor mit viel Leistung, eine direkte Lenkung, Beschleunigung, die in den Sitz drückt und ein Fahrwerk, das in der Kurve klebt, da bereitet es schon Vergnügen, von A nach B zu kommen und ist nicht nur reine Routine. Tja, vielleicht sollte ich wirklich mal sehen, dass ich ein nettes Auto finde, das noch erschwinglich ist und nicht gleich die Welt kostet. Wer weiß, ich steh ja eigentlich auch total auf Roadster.“ Er nickte nur zustimmend, denn er konnte sich noch gut erinnern, wie ihr sein alter Z3 gefallen hatte, den er in Deutschland fuhr. „Aber den Kombi müsste ich auch behalten, zum Lasten schleppen.“ Hi grübelte versonnen, und er musste lachen. „Na, du wirst dir ja wohl auch beides leisten können. Was fährst du denn für ‚nen Kübel?“ „Ach, nen billigen Astra Kombi...einen Opel-Popel. Hab ich günstig im Internet gefunden. War echt ein Schnäppchen. Und das ist ja eh mein Firmenwagen. Ich bin doch Freiberuflerin.“ Er schüttelte den Kopf. „Na dann, dann hast du eh Geld wie Heu.“ Er grinste noch provokativer, doch bevor sie weiter diskutieren konnten, kam ein etwas zwielichtig wirkender Mann herbeigeschlendert und näherte sich neugierig dem Tumult. Sesshoumaru ging zum Jeep, holte einige Papiere aus dem Handschuhfach, ging dann auf den strubbligen Mann zu und sprach mit ihm. Der prüfte erst die Papiere und dann verschwanden beide in einem kleinen Häuschen nahe den Kais. Hi wartete, sie schienen die Zollformalitäten zu erledigen und was immer noch nötig war, damit sie mit dem kleinen Flitzer losfahren konnten. Als sie zurückkam, grinste Sesshoumaru über das ganze Gesicht. Hi spielte mit dem Autoschlüssel des Jeeps, den er ihr schon ausgehändigt hatte und beobachtete den fremden Mann. Der unterbrach seine Unterhaltung mit Sesshoumaru und blickte zu ihr herüber. Er fixierte ihren Schlüsselanhänger. Sie hatte wie gewohnt den fremden Autoschlüssel an ihren eigenen Bund gehängt, an dem auch ein kleiner Chip mit dem Firmenlogo ihrer Firma hing, den sie geschenkt bekommen hatte. Der Anhänger piepte, wenn man pfiff, was sie sehr praktisch fand, weil sie ihre Schlüssel dauernd verlegte. Der Mann gestikulierte, zeigte auf sie und fing an, auf Sesshoumaru einzureden. Erfolglos versuchte sie dem Gespräch zu folgen und herauszubekommen, um was es sich handelte. Sie fragte nach. „Ob du dort arbeitest. Er würde dich gerne anwerben.“, erklärte ihr Sesshoumaru knapp den Zusammenhang. „Na, nicht schlecht. Ein Arbeitsplatz in der Sonne, vielleicht bekomme ich ja noch ein paar Assistenten.“ „Daran würde es bestimmt nicht mangeln, aber du weißt schon, was er gerne von dir hätte!“ Sie nickte grinsend. Es gab immer wieder Gerüchte, dass Autoschieberbanden versuchten, Autoelektronik-Entwickler zu entführen oder zu bestechen, um die Immobilizer-Software zu knacken, die Wegfahrsperre des Autos. „Sag ihm, ich bin da nur Sekretärin!“ Leider schien der Mann sich nicht davon überzeugen zu lassen, und erst als Sesshoumaru heftig mit dem Kopf schüttelte und abwehrte, gab er Ruhe und zog ab. Das schien kein Land für Frauen zu sein. Ohne Beschützer hatte man hier keine Chance. „Entschuldige wenn ich dir Ärger bereitet habe. Der scheint ja auch nicht so ganz sauber zu sein.“ „Er erledigt nur meine Zollgeschäfte. Er weiß genau, wen er schmieren muss. Mehr will ich nicht von ihm, was er sonst noch so treibt, geht mich nichts an und will ich auch gar nichts wissen.“ „Na, wäre ja ein netter Job gewesen. Ich wollte schon immer mal eine andere Arbeitsumgebung. Nur dass ich dann in einen Harem verkauft werde, wenn ich nicht erfolgreich bin, gefällt mir nicht so sehr.“ Sie grinste ihn frech an. „Na, das könnte dir da schon blühen. Lass uns lieber verschwinden bevor er auf dumme Ideen kommt.“ Er stieg in den Sportwagen und startete den Motor. Das Geräusch klang tief und röhrend, im Nu waren wieder dutzende von Hafenarbeitern um sie herum versammelt und lauschten johlend dem machtvollen Sound. „Wer bekommt den eigentlich?“ Sie stand an der Fahrertüre und schaute auf Sesshoumaru hinab, der den Motor warmlaufen ließ. „Ein Scheich, der gerade bei Abdul im Club ist. Er hat sich dort eingemietet in einem abgelegenen Teil des Clubs, wo seine Frauen unbeobachtet ihren Urlaub verbringen können. Abdul hat das Geschäft eingefädelt, ich habe die ganze Zeit gebraucht, um diesen Wagen zu besorgen, zu richten und pünktlich dort hin zu liefern. Möchtest du ihn einmal fahren? Er wäre jetzt warm“. Sie nickte, er stieg aus und sie nahm unter dem Grölen der Hafenarbeiter in dem schmalen Cockpit Platz. Sie schaute sich die Schaltung an, die auch nicht so anders aussah wie die in ihrem Auto. Sie drückte das Gaspedal im Leerlauf vorsichtig durch, der Motor röhrte auf, viele Pferdestärken wummerten unter der Haube. Sie schaute sich die Strecke an, weite, breite Wege auf dem Hafengebiet, eben und mit viel Platz schienen eine gute Gelegenheit zu bieten, das Auto auszuprobieren. Sie hätte nie gedacht, dass sie jemals einen Wagen in dieser Preisklasse fahren würde. Sie legte den Gang ein und zog den Motor hoch. Im Bruchteil von Sekunden hatte sie das Ende des Drehzahlbereiches erreicht und schaltete gleich in den nächsten Gang. Die Beschleunigung war fantastisch, kraftvoller als bei einem Motorrad und dass sie nach wenigen Sekunden schon über 200 km/h drauf hatte, fiel gar nicht auf. Sie schoss die Hafendocks entlang, drehte am Ende vorsichtig und fuhr mit einigen Umwegen wieder zurück. „Nett!“ meinte sie nur und warf Sesshoumaru wieder den Schlüssel zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)