Weihnachts-OS von abgemeldet (NaZo) ================================================================================ Kapitel 1: Weihnachten kann kommen ---------------------------------- Auf der Grandline blies ein heftiger Wind,der dafür sorgt, dass die Sunny gute Fahrt macht. Die dazu gehörige Mannschaft jedoch war nicht so zügig. Zu groß war die Erschöpfung nach der Schlacht. Sie hatten erst vor drei Tagen Thriller Bark verlassen und obwohl sie sich dort schon etwas ausgeruht hatten, waren sie immer noch nicht ganz fit. Dazu kam noch die stechende Kälte, die mehr und mehr zunahm. Die nächste Insel war eine Winterinsel, da konnte sich die Crew sicher sein. Es war durch die stetig absinkende Temperatur ja auch mehr als deutlich. Am Tag zuvor hat es geschneit, aber nun war der Himmel klar und die Dämmerung zeigte sich als sanfter rosa Schimmer an der scheinbar Unendlichkeit der Atmosphäre. Die Sonne beleuchtete den Fleck, auf dem die Strohhutbande schipperte nur sparsam. Ein Grund mehr, dass es sehr kalt wurde. Aus diesem Grund waren auch alle an Bord dick bekleidet. Auffallende Wintermäntel zierten die wohlgeformten, reizenden Körper der beiden weiblichen Passagiere und der Rest trug schlichte, einfarbige, dicke Jacken. Nur der Kapitän scherte sich anscheinend nicht darum, es seiner Mannschaft gleich zu tun. Mit seiner Alltagskleidung, sprich der roten Weste und einer dunkelblauen Caprihose plus Sandalen, spazierte er im Freien umher und merkte auch nicht, wie viele Grade unter dem Nullpunkt das Thermometer bereits anzeigte. „Ruffy, willst du dir nicht langsam was Wärmeres anziehn? Es ist kalt, zu deiner Information!“, merkte die Navigatorin an, die bei bloßem Anblick ihres Kapitäns begann zu frieren. Sie selbst hatte sich mit einem schneeweißen Daunenmantel eingekleidet und trug darunter einen schwarzen , engen Rollkragenpulli. Ihre orangen schimmernden Haare hatte sie mit einer ebenso schwarzen Mütze bedeckt und sie trug einen grauen Schal. Dazu eine dunkle Jeans und das Outfit stimmte. Ihre Wangen und ihre Nase waren leicht gerötet, aufgrund des winterlichen Wetters. „Es ist ja... kalt!“ Nach dieser Feststellung begann der Schwarzhaarige sofort an fürchterlich zu bibbern, worauf sich Nami nur mit der Hand gegen die Stirn klatschen konnte. „Du kennst ihn doch“, lächelte die Person neben ihr. „Ja, Robin. Leider“, seufzte die Jüngere und stützte sich mit den Ellen an der Reling ab. Frierend rieb sie sich die Hände, die von schwarzen Handschuhen umhüllt wurden und hauchte dagegen. „Ach komm, du müsstest dich doch langsam daran gewöhnt haben. Er hat halt eine eher etwas kindliche Hülle, aus der er noch nicht herauskommt“, lächelte die Archäologin. Sie steckte in einem etwas farbenfröhlicheren Mantel als Nami, vom Modell jedoch der gleiche. Ihrer war hellblau und sie trug dazu ebenfalls hellblaue Ohrenwärmer, einen dunkelblauen Schal und weiße Handschuhe. Ihre enge Hose war auch weiß. Ihre dunklen Haare kamen perfekt zur Geltung. Wenn man bedenkt, dass die beiden auch circa zwei Stunden mit Umziehen verbracht hatten, war es kein Wunder, dass sie super aussahen. „Jaja“, gab die Orangehaarige kurz und knapp zur Antwort. „Sieh mal. Der hats anscheinend auch noch nicht so ganz kapiert, dass wir bald auf einer Winterinsel landen werden“, lächelte Robin und deutete auf den grünhaarigen Schwertkämpfer, der trotz der Wetterlage am Trainieren war. Man glaubte es kaum, aber es verirrten sich tatsächlich einige Schweißperlen auf seinem perfekt gebauten Körper. Nami drehte desinteressiert ihren Kopf in die Richtung, in die Robin zeigte und verfing sich an dem Anblick, der sich ihr bot. Schnell jedoch wandte sie sich wieder davon. >Es ist doch nur Zorro!<, ermahnte sie sich selbst und rieb sich den Kopf. Was hatte sie da gedacht? ~*~*~*~ „Essen ist fertig!“, rief der Smutje und schon stürmten der Kanonier, der Arzt, der Zimmermann, der Musikant Richtung Speißeraum. Allen voran Ruffy, der sich in der Zwischenzeit passendere Kleidung ausgesucht hatte. Etwas langsamer kamen die zwei Mädels hinterher und auch der Schwertkämpfer hatte sich entschieden, sein Training zu beenden. Aufstöhnend zog er sich sein T-Shirt über und ging ohne weiteres ebenfalls in das Esszimmer. Dort wurde besprochen, was sie auf der nächsten Insel erwartete. „Also, Leute, die folgende Insel heißt nicht umsonst 'Christmas-Island'. Dort wird nämlich einmal in jeden Monat Weihnachten gefeiert.“, gibt Nami Bescheid. Die Augen Ruffys wurden immer größer und auch Chopper konnte sich kaum halten. Nicht nur, dass seit langem mal wieder eine Winterinsel auftauchte, nein, dann auch noch eine, auf der das ganze Jahr über nur Liebe und Freude gab. Genau das Richtige für den kleinen Elch. „Ja, Chopper, ich glaube das ist was für dich“, grinste die Orangehaarige den Halbmenschen an, der dieses Grinsen nur zu gern zurückgab. „Wie lange denn noch, Nami?“, wollte Lyssop wissen, der geduldig zugehört hatte. „Naja, ich schätze so... zwei Tage“, antwortete sie. „Oh wie toll, nur noch zwei Tage, dann kann ich mit meiner Robinmaus und meinem Namischätzchen das Fest der Liebe verbringen! Und das dann jeden Tag!“, freute sich Sanji, der sofort begann zu säuseln und die Damen so gut es ging zu verwöhnen. „Jaja, träum weiter“, gab Zorro seinen Kommentar ab und erntete darauf gleich einen bitterbösen Blick vom Blonden. Noch bevor eine Schlägerei entstand, trennte Nami die beiden und verdonnerte sie zum Küchendienst. Widerwillig machten sich die zwei auch gleich nachdem die Crew das Abendessen beendet hatte ans Werk, wobei kein Schimpfwort ausgelassen wurde. Unterdessen schmökerte Robin in einem ziemlich dicken Roman und Nami ging nochmal alle Daten durch. Ruffy, Chopper und Brook schmissen eine Drei-Mann-Party und Franky lachte und klatschte mit. Lyssop hatte sich währenddessen in seiner Werkstatt verkrochen und probierte einige neue Erfindungen und Waffen aus, wobei gelegentlich ein lauter Knall zu hören war. Ansonsten war es ziemlich angenehm ruhig. ~*~*~*~ Mühevoll und viel zu langsam nach Geschmack der Bande vergingen die zwei Tage. Es war Morgen und alle kuschelten sich in die doppelten Decken, da die Grade in der Nacht noch tiefer gefallen waren. Der Himmel klarte vom Schneefall am vergangenen Tag auf und machte Platz für die Sonnenstrahlen, die Nami daran hinderten, weiter zu schlafen. Schleppend und gähnend schleppte sie sich aus dem Bett und kleidete sich in eine dunkle, dicke Jacke und Jeans. „Leute, wir sind da!“, rief Franky, der über Nacht Wache halten musste. Kalt war ihm anscheinend nicht, da er zwar eine Daunenjacke trug, jedoch seine Badehose anbehalten hatte. Ein Vorteil am Cyborg-Sein. Auf die Verkündigung stürzte der Rest an Deck und allen klappte es die Kinnladen bis zum Boden. Noch nie zuvor hatten sie eine schönere Winterlandschaft gesehen. Die komplette Insel war von weißem Schnee gezeichnet. Kleine und große Hügel und Hügelchen gaben etwas Abwechslung gegenüber des Flachlandes. An einigen Stellen waren braun oder rot gestrichene Blockhütten , die dicht nebeneinander gebaut waren und nur von mehreren schmalen Straßen getrennt wurden. Alles war festlich geschmückt. Zugeschneite Tannen und Fichten, eine größer als die andere, hoben sich empor. Dort wo sie standen musste der Marktplatz sein, da die Häuser dort herum aufgebaut waren. Von weitem war Kinderlachen zu hören. Circa eine halbe Stunde später dockten sie an den Hafen an. Dieser war auch kunstvoll und sorgfältig mit Tannenzweigen bestückt, an denen große, rote, glitzernde Kugeln hingen. Das goldene Lametta wog sich im Wind, der kühl von Norden kam. Ruffys Crew hatte die Zeit genutzt, um ihre Körper besser von der Kälte zu isolieren und die, die dies nicht nötig hatten, beziehungsweise früher fertig waren, hatten sich noch einiges an Geld eingesteckt, was Nami bedrückt mit ansah. Nur ungern velieh sie ihre heißgeliebten Berry, auch wenn es nur ihre Freunde waren. Doch schon machte sie sich einen Plan, wie sie diesen ungemein hohe Schulden anrechnen konnte. Ja, das machte der jungen Frau immer wieder Spaß. Nachdem alle neun die Sunny verlassen und gesichert hatten, kam ihnen schon eine üppig gebaute, freundliche Greisin entgegen. Sie hatte sich eine Kopftuch umgebunden und ging leicht gekrümmt. Sie musste wohl schon einige Jährchen auf dem Buckel haben. Nebenher lief ein gleichaltriger Mann, der vom Leben gezeichnet war. Tiefe Falten befanden sich in seinem mageren, blassen Gesicht, das von der Kälte leicht gerötet war. Doch er sah nicht griesgrämig aus, sondern ebenso wie seine Frau. „Willkommen auf Christmas-Island, ihr jungen Leute. Wir hoffen euch gefällt es auf dieser Insel. Wie können euch herumführen, das machen mein Mann und ich nur zu gerne“, lächelte die alte Frau, die sich ihnen als Marianne vorstellte. Ihr Mann, Zoku, strahlte auch über beiden Ohren. Die beiden liebten es, wenn neue Besucher auf die Insel kommen.So wurde die Weihnachtsstimung um einiges größer. Mit einer flinken Handbewegung, die man den alten Herrschaften nicht zugetraut hätte, wurden die Strohhüte vorbei am Hafen, direkt in die Stadt gelotst. Sie beherbergte unzählige Cafés, Verkaufsläden, Handwerker und sonstige Wohnhäuser. Staunend blickten sich die Freunde um. Kein Ladenfenster, das nicht mühevoll in rötlichen oder bläulichen Farben und Nadelzweigen dekoriert war, kein Dach, das nicht eine dicke Schneeschicht trug, keine Menschen auf den kopfsteingepflasterten Straßen und Plätzen, die nicht nett grüßten oder winkten. „Wir sind hier so etwas wie eine große, wirklich sehr große, Familie. Hier kennt jeder jeden. Fremde werden mit allergrößtem Vergnügen aufgenommen und verpflegt. Auf dieser Insel gibt es keine Unruhestifter oder Außenseiter. Jeder hilft jeden und so bleibt es auch“, erklärt Marianne, als sie die verwunderten Blicke der Besucher spürte. „Aber wie geht das? Das ist doch unmöglich, können Sie das bitte erklären?“, fragte Nami, die konzentriert zugehört hatte. Eine solche Einstellung war ihr völlig fremd. „Bitte duzt mich! Das ist zwar keine kleine Insel, aber unsere Bürgermeister kümmerten sich schon immer um das Wohl aller. Natürlich gibt es einige Konflikte, aber die legen sich immer sehr schnell. Alle Leute haben ein hervorragendes Einfühlsvermögen, das ist wirklich bemerkenswert. Wir legen auch großen Wert auf die Bürgermeisterwahl-ich kann euch den Gewählten vorstellen. Er freut sich sicher!“ Und schon gehörten sie zu der Familie, die diese Insel bevölkerte. Ein anderer Name für Christmas-Island war auch die Ferieninsel. Hier brauchte man sich um nichts sorgen, denn es wurde sich rührend um alle gekümmert. Chopper beobachtete das rege Treiben auf dem Marktplatz, auf dem sie zuvor nur die festlichen Fichten und Tannen sahen, die die Häuser überrragten. Darunter befanden ich ordentlich aufgereihte Holzstände aus Fichtenholz,von dem es sicher genügend gab, in denen Männer und Frauen allerhand verkauften. Am Lebkuchenstand hielt eine junge Frau ihre kleine Tochter an der Hand und drückte der netten Verkäuferin einige Berrys in die Hand, damit das Mädchen gleich darauf in einen besonders großen hineinbeißen konnte. Liebevoll lächelnd beäugte Chopper das Geschehen und lief auch zum Stand, um sich ebenfalls ein ähnlich großes, rundes, schokoladenüberzogenes Gebäck zu kaufen. Das Kind, das in einer dicken, rosafarbenen Jacke und einer gleichfarbigen Hose steckte, fing bei dem Anblick des Elchs an zu kichern. Dieser sah verlegen zu Boden, da er sich ausgelacht fühlte. Kurz darauf jedoch spürte er, wie ihn sein Gegenüber liebevoll knuddelte. Verwirrt und dennoch überglücklich liefen seine Wangen rot an. Der Rotton verdunkelte sich, als mehr kleine und große Mädchen auf ihn zu kamen und ihm durchs kuschelweiche Fell streichelten, ihn hie und da kitzelten oder ihn einfach wie ihr Lieblingskuscheltier behandelten. Er war sozusagen der Mittelpunkt einer Kuschelparty. „Leute geht schon mal weiter! Ihr müsst nicht auf mich warten!“, grinste der Halbmensch. „Na dem scheints gut zu gehen“, kommentierte Lyssop. Einstimmend ließen sich die acht weiterführen. Links und rechts befanden sich die Holzstände. Sie sahen aus, wie eine große, überdachte Holzkiste mit einem unverglasten Fenster und einem kleinen Vorbau,auf dem man die Waren zum Käufer schieben konnte oder Dekoration legen konnte. Die kühle Luft wurde von Lebkuchen und Glühweinduft erwärmt. Irgendwo weiter vorne rief ein massiger Mann Bratwürste. Schon war es um Ruffy geschehen. Eilig stürmte er los und stand nun dem Mann gegenüber. Dieser trug eine kurze, weiße Metzgerschürze, die kaum um seinen Bauch passte und ein ebenfalls weißes Hemd, das an den Achsel leichte Schweißspuren zeigte. Sein Gesicht glänzte vom Damf und von der Hitze, die daraus kam. Er hatte schwarze, kurze Haare, die oberhalb der Stirn eine freie Platte zeigten. Nur auf Höhe der Ohren befanden sich rund herum Haare. Das Gesicht enthielt rote Hamsterbäckchen, dunkle, sympatische Augen und einen Schnurrbart über der Obrlippe. Neben ihm stand sein Sohn und seine Frau. Beide waren auch nicht viel dünner, schienen aber genauso liebe Persönlichkeiten zu sein. „Was möchtest du, mein Junge?“, meldete sich die blondhaarige Frau zu Wort, die die gierigen Blicke und das Sabbern des Schwarzhaarigen nicht übersehen hatte. Wie denn auch? „Äh, also...“, und schon begann er sämtliche verfügbaren Gerichte aufzulisten. Naja, eigentlich las er die gesamte Speißekarte vor, die auf einer Tafel hing, welche an der Hütte genagelt war. Es dauerte nicht lange, da kam Lyssop hinterher und probierte die köstlichen Bratwurstsemmeln. ~*~*~*~ Die restlichen sechs ließen sich von dem alten Ehepaar jede Besonderheit der Insel genauestens schildern. Sie erzählten von den festlichen Begebenheiten, den sehenswertesten Plätzen, wie die dreistöckige Bibliothek oder den Snow-Hill, den besten Schlittenberg. Sie berichtete auch von einem zugefrorenem See, der sich auf der anderen Seite der Insel befinden sollte. „Ach ja, morgen wird die große Festhalle im Rathaus hergerichtet. In zwei Tagen ist es wieder soweit. Ihr seid genau pünktlich. Wenn ihr wollt, könnt ihr dabei helfen. Es ist Tradition, dass die jungen Leute die Halle für Weihnachten schmücken. Das macht sicher Spaß!“, schlug Marianne vor. Nickend stimmten Nami und Robin zu. Auch Sanji, Franky und Brook meldeten sich freiwillig. Letzteren wunderte es noch immer, dass ihn bislang niemand aufgrund seines Aussehens schief angesehen hatte. Zorro jedoch murmelte nur störrisch vor sich hin. Von wegen 'mithelfen' und 'dekorieren'. Weihnachten konnte ihm gestohlen bleiben. Das war absolut nicht sein Ding. Er hatte es noch nie gefeiert und hatte es auch weiterhin nicht vor. Seine Eltern sind früh gestorben und sonst hatte er keine näheren Verwandten gekannt. >Was solls! Ich drück mich einfach!< Doch da hatte der Grünhaarige die Rechnung ohne die ebenfalls dickköpfige Navigatorin gemacht. „Vergiss es, Zorro! Du hilfst mit, auch wenns dir nicht passt!“, befahl sie. Die dominierende Ader war ihr angeboren. Dafür könnte Zorro sie zwar gelegentlich erwürgen, aber streiten war zwecklos. Sie gewann sowieso immer! „Na meinetwegen! Aber wehe, es dauert ewig! Dann penn ich ein!“, seufzte er. Selbstzufrieden grinste die 18-jährige. Wieder ein Punkt für sie. “Zorro ist echt das geborene Opfer!“, grinste Sanji. „Was hast du gesagt, Kochtopf?“ Gefährlich blitzten seine Schwerter, als er sie aus der Scheide zog. Stirn an Stirn knurrten sich die beiden an. Plötzlich spürten sie, wie sie mit sanftem Druck auseinander geschoben wurden. Verwundert blickten sie in das Gesicht eines großen, stämmigen Mannes. Er trug Fäustlinge und eine graue Jacke, die ihn gleich noch dicker aussehen ließ, als er es eh schon war. „Na na na!“ Seine Stimme war dunkel, kräftig und überaus selbstbewusst. Sie verfehlte ihr Wirkung nicht. Respektvoll sahen die Streithähne zu ihm auf. „Hier wird nicht gestritten!“, gab er Bescheid und verschwand dann wieder. Erstaunt blickten ihm die Strohhüte nach. „Ja, das ist er, unser Bürgermeister. Ein netter Mensch, nicht wahr, mein Lieber?“ „Ganz recht, Marianne!“, stimmte der Herr seinem Weib zu. „Ich schlage vor, ihr sechs vergnügt euch auf dem Christkindlesmarkt, wie eure Freunde und dann treffen wir uns wieder hier. Ihr übernachtet heute in unserer gemütlichen Gaststube!“ „A-aber!“, wendete Robin ein. „Nichts da! Keine Sorge, es macht uns keine Umstände. Im Gegenteil! Wir freuen uns! Morgen führen wir euch dann zur großen Halle, da könnt ihr euch austoben!“, lächelte der grauhaarige Mann und spazierte dann mit seiner Frau Arm in Arm an den Ständen vorbei. Bei einem blieben sie stehen und unterhielten sich freudig mit ein paar alten Freunden. Diese hatten ebenfalls tiefe Falten und freundlich blitzende Augen. Die Frauen trugen einen Parka und deren Ehemänner dicke, aufgeplusterte Jacken und Wollschäle. Nach kurzem Augenkontakt nahmen die zwei Frauen den Vorschlag an und schlenderten von Stand zu Stand, wohl bedacht, dass Sanji nicht folgte. An einem blieben sie hängen. Dort duftete es ungemein nach Glühwein und Punsch. Es war ein kleines Zelt, das auch einige Sitzplätze bietete. Dort setzten sie sich hin und schlüften das aufwärmende Getränk. Endlich wurden ihre Sinne wieder belebt, denn beide hatten schon knallrote Wangen und Nasen. Zusammen kicherten sie und unterhielten sich über dieses und jenes, wie beispielsweise dem Kurs oder aber auch Kleidung. So verging die Zeit. ~*~*~*~ Punkt sechs Uhr versammelten sich alle dort, wo sie sich auch verabschiedet hatten und erzählten mit leuchtenden Augen ihre Erlebnisse und Entdeckungen. Der Weihnachtsmarkt war der größte der gesamten Grandline, weswegen es kein Wunder war, dass man darüber ein ganzes Buch schreiben könnte. „Jetzt ist es aber genug. Ihr könnt euch bei uns weiter ausplaudern, sonst kommen wir ja nie bei uns an“, kicherte Marianne. Gehorsam stoppten die Strohhüte ihre Diskussion und folgten dem Ehepaar zu deren Wirtschaft. Dort bekamen sie reichlich zu Essen und Trinken und fielen hundemüde in die ordentlich gemachten Betten, der wenigen, aber gemütlichen Zimmer von 'Gingerbread-flat'. ~*~*~*~ Am nächsten Morgen: „Uaaaah“, gähnte jemand. Die Frau streckte sich genüsslich in dem federweichen Bett. So gut hatte sie noch nie geschlafen. Selbst der weiche der zwei Liegestühle von Papaya waren nichts dagegen. Man fühlte sich wie auf Wolken, nein, besser als das. Neugierig sah sie sich um. Am Tag zuvor hatte sie nicht mehr die dafür nötige Kraft gehabt, sondern war schnurstracks eingeschlafen. Doch nun hatte sie Zeit dafür. Staunend ließ sie ihren Blick schweifen. Das Zimmer bestand aus einem dunklen Laminatboden, über dem ein ausgefranster, dennoch prächtig verzierter Teppich lag. Die Wände bestanden aus dunkel gebeiztem Ahorn, die Möbel waren aus Kirschbaum hergestellt und besaßen sorgfältig detaillierte Kanten und Ecken. In dem Zimmer, das sie mit ihrer noch schlafenden Freundin teilte befand sich eine liebliche Kommode, auf der ein Adventskranz stand, der traditionell mit roten Kerzen und Schleifen verziert war. Daneben lagen zwei Schachteln Pralinen, die Sanji höchstwahrscheinlich dorthin gelegt hatte. Unschwer zu erkennen an der Karte, die darauf lag und mit 'euer liebster Sanji' unterschrieben war. Die beiden Betten standen an den gegenüberliegenden Seiten des rechteckigen Zimmers, das einen kleinen Gang zur Tür hatte, damit man diese vom Bett aus nicht sehen konnte. Die dichten Vorhänge waren vor das Fenster gezogen, sodass nur spärliches Licht den Weg ins Zimmer fand. Dennoch hatte es gereicht um die Orangehaarige zu wecken. Immer noch leicht kraftlos, weil ihre Muskeln noch halb schliefen und unbrauchbar waren, schlug sie die Wolldecke und die weiche Daunendecke darunter von ihrem kurvenvollen Körper, der in eine schwarze, ungemusterte Hose und einem grauen Kapuzenpulli gehüllt war, der weder schlabberte, noch eng anlag. Robin trug etwas ähnliches, nur in lila, was ihr ausgesprochen gut stand. Nami setzte sich so auf das Bett, dass sie problemlos in die Pantoffeln schlüpfen konnte, die sich neben ihrem Bett befanden. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und sah dann auf den Wecker auf dem Nachtkästchen, welches ihr Bett von dem Robins trennte. Des weiteren wurde dort eine kupferfarbene Lampe platziert und darunter eine selbstgehäkelte, orangene Tischdecke. An der Wand, auf die man vom Bett aus blickte, hingen an den waagerecht angebrachten Holzbrettern zahlreiche Landschaftsbilder, ein Spiegel in einem verschnörkeltem Rahmen und zwei Wandlampen, die ihn in ein gelbliches Licht hauchten. Leicht verspannt ging die 18-jährige an den beiden Himmelbetten vorbei und dann zur Tür. Durch diese stolperte sie in einen Flur, der insgesamt sechs Türen enthielt. Drei davon beherbergten die Männer der Strohhutbande, aus einem kam Nami heraus und das letzte war das Badezimmer. Es gab noch ein weiteres Badezimer, das lag aber im zweiten Stock, also eine Etage darüber. Das Haus bestand aus drei Etagen. Ein Erdgeschoss, das war die Wirtschaft. Der erste Stock war für Gäste gedacht und im zweiten befanden sich die Privaträume von Marianne und Zoku, die sich jedoch problemlos auch für Gäste umbauen ließ, wenn es Überfüllung gab. Das Haus insgesamt machte einen schönen ländlichen Eindruck, aber von der Sorte gab es mehr in der Stadt, aber ohne Konkurrenz. ~*~*~*~ Nami hörte, wie eine Klinke heruntergedrückt wurde und kurz darauf eine Tür klackte. Schon war sie nicht mehr alleine im Flur. Gähnend trat ein 19-jähriger aus dem Zimmer, welches er zu seinem Leidwesen mit dem bloden Smutje teilen musste. Absichtlich, das war klar. >Hätt ich mich nich mit ihm gestritten, dann hätte mich diese alte Schachtel nie und nimmer mit diesem Vollidioten in ein Zimmer gesteckt<, wusste er. Seine grünen Haare waren ganz verwuschelt und zerzaust, weil er erst vor kurzem aufgestanden war. Er hatte ein weißes, zerknittertes Hemd an und eine schwarze, nach unten enger werdende Jogginghose. Seine Augen waren halb offen und halb geschlossen, dennoch... >Wow! So hab ich ihn ja noch nie gesehen. Richtig... süß?< Verwirrt über ihren eigenen Gedanken blieb sie stumm stehen und sah weiterhin auf Zorro, der sie nun endlich auch bemerkt hatte. Gleichgültig erwiderte er ihren erstaunten Blick mit einem seiner Zorro-Blicke. Auf gut Deutsch, er warf ihr einen flüchtigen Blick zu und spazierte dann einfach an ihr vorbei und direkt ins Badezimmer. Dort blieb er stehen und sah zurück auf Nami, die sich keinen Schritt bewegt hatte. „Kommst du? Zähneputzen kann man auch zu zweit im selben Bad und umziehen brauchen wir uns ja noch nicht!“ Perplex riss sie die Augen auf. Was hatte er da gesagt? Ok, von Sanji hätte sie so etwas erwartet, von Ruffy, ja, von jedem, aber doch nicht von Zorro! „Dann halt nich... wollte nur nett sein...“, sagte er gespielt beleidigt. Die 18-jährige hätte sich gegen das Hirn klatschen können, war sich aber dessen Folgen bewusst und ließ es lieber bleiben. Wie konnte sie auch nur denken, da stecke was dahinter? Schnell rannte sie zum Bad und quetschte sich durch den kleinen Spalt der Tür, die Zorro schließen wollte. „Na, also“, grinste er zufrieden, „doch noch vernünftig geworden...“ Es war keine Frage, sondern nur eine Feststellung. Es war merkwürdig, aber irgendetwas hatte ihn gejuckt, sie zu fragen. So standen sie nebeneinander. Obwohl es die einfachste und normalste Tätigkeit überhaupt war, kam es den beiden bizarr vor. Vielleicht lag es daran, dass sie so dicht nebeneinander standen. Oder aber daran, dass sie sich so gut, wie nie verstanden, was sich daran auszeichnete, dass sie sich gegenseitig mit einer Hand leicht hin und her schubsten und dabei einen Lachkrampf bekamen. Als sie fertig waren hielt Nami die Hand unter den Wasserhahn und schnipste mit den Fingern, sodass einzelne Wassertropfen in Zorros Gesicht landeten. Das ließ er sich natürlich nicht gefallen und startete einen Gegen'angriff'. Darauf begann die Navigatorin leicht zu kreischen und drohte zu fallen, weil sie versuchte, nach hinten auszuweichen. „Shht!“ Er zog sie an der Taille zu sich, damit sie nicht eine schmerzhafte Landung erleben musste und kam mit seinem Gesicht ihrem näher. „Willst du, dass uns die anderen hören?“, flüsterte er mit seiner alltäglichen, rauen, vollen Stimme. „Ist doch egal!“, lachte sie mit einem Anflug von Nervosität. Ein leichter Rotschimmer hatte sich auf dem zarten Gesicht gebildet, doch der blieb glücklicherweise unentdeckt. „Stimmt auch wieder...“, stellte der Schwertkämpfer fest, auch etwas aufgelöst und schon ging es weiter. Die zwei kabbelten sich noch eine Weile, bis die Greisin zu Essen rief. Brav machten sich alle neun auf den Weg zur Küche, in der es herrlich duftete. Frühstück war noch milde ausgedrückt. Es war ein ganzes Festmahl. Der sonst kleine Tisch war an beiden Seiten ausgezogen worden und über der dunkelroten Tischdecke stapelten sich die verschiedensten Leckereien. An beiden Enden befand sich ein geflochtener Korb, der über und über mit Semmeln oder Schwarzbrot gefüllt war. Auf jedem Platz war ein Holzbrett hingelegt und eine Tasse daneben. Der restliche Tisch war vollgestellt mit gefüllten Marmeladengläschen, Nougatcreme, Nusshörnchen oder sonstiges Gebäck, einen Stollen, Frischkäse und noch einiges mehr. Hungrig setzte sich jeder auf einen der komfortablen, schokobraunen, mit weinrotem Stoff überzogenen Holzstühlen, wobei sich Zorro unabsichtlich neben die Orangehaarige setzte, und bedienten sich eifrig. Bei den Frauen natürlich etwas graziöser und vornehmer als beim Rest. Ruffy zum Beispiel spachtelte was das Zeug hielt, Chopper, Lyssop und Franky schaufelten auch nur in sich hinein, um es politisch korrekt auszudrücken. Nur Sanji, Zorro und Brook zeigten, mehr oder weniger, Benehmen. ~*~*~*~ Nach dem Frühstück: Merklich zufrieden und fröhlich, weil ihr Essen so gut angekommen war, räumte Marianne den Tisch, wobei ihr tüchtig geholfen wurde. „Ich hoffe, ihr habt gut zugelangt, weil das Mittagessen heute ausfällt.“ „WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAS??!“ Wäre er nicht sitzen geblieben, würde Ruffy jetzt am Boden liegen. Ohnmächtig, versteht sich von selbst. „Ja Ruffy, wir helfen doch heute beim herrichten der großen Halle! Wehe du frisst dort nur!“, ermahnte ihn Nami zornig. >Dass der Kerl auch nur essen im Hirn hat<, seufzte sie in sich hinein. Dann sah sie zu den anderen. Auf dem Weg zur Halle erzählte Brook Chopper und Lyssop eine kleine Geschichte aus seiner Zeit, in der er noch aus Fleisch und Blut bestand. Franky, der vor den dreien marschierte, lachte mit oder gab hinter seinem Rücken einen Kommentar ab. Sanji bemühte sich um Robins Aufmerksamkeit, diese sie ihm auch gewährte und gerne erwiderte. Ruffy war sowieso damit beschäftigt, als erstes anzukommen und hatte sich bei dem Versuch schon einige Male verlaufen. „Wo bin ich denn hier gelandet?“, fragte er sich und kratzte an seinem, von schwarzem Haar und einer Mütze bedeckten Kopf. Sein Gesichtsausdruck war abschätzend. Wie kam er jetzt zurück? Vor ihm ragte eine aus Marmor bestehende Mauer empor, vor der nur ein paar Regenfässer und verirrte Bretter standen, beziehungsweise lagen. Ihm Verlaufen konnte er Zorro ernsthafte Konkurrenz machen. Dieser befand sich, im Gegensatz zu seinem Captain BEI der Crew und lief ziemlich weit vorne, wobei er der Navigatorin einige flüchtige Blicke zuwarf. >Was sollte das vorhin? Wa-warum hab ich überhaupt gefragt und warum hats mit ihr so Spaß gemacht? Ich mein, normalerweise streiten wir uns doch nur und jetzt verstehen wir uns so gut. Irgendwas stimmt doch da nicht. Warum mag ich sie auf einmal?< Auch Nami schwirrte Ähnliches im Kopf herum. „Leute! Da seit ihr ja!“, rief ein aufgelöster Ruffy, der gerade um die Ecke schoss. „Mann, ich hab euch gesucht!“ „Ich denke eher DU hast dich verlaufen“, wendete Zorro ein, wodurch er einen 'Als-wärst-du-besser'-Blick von Sanji erntete, den er nicht beachtete, weshalb sich der Blonde enttäuscht ein Streichholz entfachte und damit eine dünne, lange Zigarette zum Glimmen brachte. ~*~*~*~ Eine halbe Stunde dauerte es, in der sie die Straßen entlangliefen oder überkreuzten. Der Schnee war geräumt worden und ordentlich am Übergang zu den Gehsteigen gehäuft. Die weiße Decke auf den Dächern reflektierte das Sonnenlicht so, dass es aussah, als bestehe sie nicht aus Schnee, sondern aus kostbaren, klaren Diamanten, die das Licht in allen Regenbogenfarben brachen. Doch noch mehr ins Staunen brachte einen die große Halle. Schon der Eingang im prachtvollen Gotik-Stil deutete auf ein altes Gebäude hin. Die Außenmauer war aus grauem, schwer aussehenden Stein, der verdächtig auf Friedhof andeutete und über der großen Holztür mit eisernen Angeln thronten Wasserspeier, die aus einer Mischung aus Kobold und Engel entstanden zu sein schienen. Das grimmige Gesicht wies auf einen Kobold hin, die Flügel waren eindeutig an einem Engel angelehnt. Aber bei dem Innenanblick wurde ein jeder baff. Die Decke war gewölbt und mit vielen Mustern bemalt, die für das Zeitalter, aus dem die Halle stammte, sprachen. Der Boden bestand aus sandfarbenen Steinplatten, auf denen jeweils eine kastanienbraune Lilie aufgemalt war. Schmucke, pupurne, schwer aussehende Vorhänge, die mit golden geflochtenen Bändern zusammengeschnürt waren ließen nur einen Teil des Fensters frei, sodass gerade genügend Licht den Saal erhellte. An einer Ecke zeichnete sich eine dunkle, hölzeren Tribüne ab, die zwar für das Orchester gedacht war, auf der sich jedoch das Chaos ausbreitete. Niemand der Musiker wusste recht, wo sein Platz war. Abgesehen davon, dass es von Leuten zwischen 15 und 35 nur so wimmelte war es ein sehr prächtiger Anblick... „DAS nenn ich mal gute Arbeit!“, beurteilte der erfahrene Zimmermann die aufwändig verzierten Gewölbe. Verschnörkelte Motive mit sicherem Strichzug bedeckten einen großen Teil der pfirsichfarbenen Decke „Dann lasst uns mal anfangen“, verkündete Lyssop und suchte einen Handwerker, um nach Rat zu fragen, wurde jedoch kalt abgewinkt. Enttäuscht zuckte der Kanonier mit den Schultern. „Ich zeig dir mal wie das geht“ Die Orangehaarige zog an der verblüfften Langnase vorbei und schlängelte sich geschickt durch einige willkürlich aufgestellte Kisten voller rot funkelnden Kugeln und Strohsternen. Vor einem jungen, muskulösen, erfahrenen Mann machte sie Halt. „Entschuldigung, meine Freunde“ sie zeigte auf die Strohhutbande, die sie gespannt beobachtete, „und ich wollen hier mithelfen. Leider haben wir keine Ahnung, was wir tun sollen. Können Sie uns vielleicht sagen, wo wir zur Hand gehen können?“, flirtete Nami mit zuckersüßem Blick. Der Mann lächelte und folgte der hübschen Navigatorin, die ihn an der Hand hinterherzog. Bei dem Anblick verzog sich der Magen des Schwertkämpfers. Es hatte ihn noch nie interessiert, aber ihm gefiehl der Anblick nicht. Selbst in so einer Situation, die Annäherungen schier unmöglich machte. Allein der Hautkontakt... >Was kümmert MICH das? So weit kommts noch!< Sein Blick blieb aber noch weiter an dem Kerl heften, bis dieser vor ihnen stand. „Hallo, mein Name ist Yannick.“, stellte sich der etwa 25-jährige der Runde vor. Sein Haar war kurz und dunkel, nur einige Strähnen hatten sich in seinem leicht gebräunten Gesicht verirrt. Er trug eine einfache Jeans und einen Wollpulli, der sich eng an seinem gut gebautem Körper schmiegte. Für die beiden Frauen gab es jeweils einen imponierenden Handkuss, weswegen er einige böse Blicke von Seiten Sanjis erntete. Den männlichen Mitgliedern und Chopper und Brook schüttelte er nur cool die Hände. „Irgendwie find ich ihn süß“, wisperte Nami ihrer Freundin zu, welche kurz kichern musste, bis sie Zorros finsteren Blick sah. >Hat er sich etwa...?<, fragte sich die Ältere. Sogleich entfernte Yannick sich wieder. Neugierig verfolgten ihn die verdutzten Blicke der Crew, als er sie zu sich und einigen anderen Männern winkte, die sich wahrscheinlich in seinem Alter befanden. Von diesen bekamen sie Anweisungen, denen sie sofort Folge leisteten. Franky, Zorro, Lyssop und Chopper kümmerten sich um den Aufbau der Tafeln, Tische und Stühle. Sanji inspizierte die Küche, zu der eine Tür am anderen Ende der Halle führte. Brook half dem Orchester und Nami und Robin sorgten für den kreativen Teil. Oder anders gesagt, sie halfen beim Dekorieren der Decke und Wände. Dort sollen nach Plan große Lampions, Adventskränze mit roten Schleifen, geschmückte Tannenzweige, Mistelzweige und ähnliches. ~*~*~*~ „Hm, wie wäre es, wenn sich die Streicher links befänden und der Pianist rechts? Das würde mit der Tribüne besser harmonieren“, erklärte Brook dem Dirigenten, der darauf leicht schmunzelte, sich gegen die Stirn klatschte und begeistert lächelte. „Natürlich, das ist eine ausgezeichnete Idee. Dass ich darauf nicht gekommen bin....“ ~*~*~*~ Währenddessen versteht sich der Cyborg hervorragend mit einigen anderen Zimmermännern und tauscht mit ihnen einige Tipps aus. Chopper trug eine breite Platte und Zorro die dazugehörigen Beine herein, welche sogleich von Lyssop und einigen anderen Handwerkern zu einem großen Tisch verschraubt wurden. Robin kümmerte sich um einen Kranz, der aus Fichte und Kiefer geflochten war. Darauf steckte sie einige rot-goldene Schleifen und zog sie zurecht. Sie platzierte noch drei rote Kerzen und zwölf beerenartige Perlen dazu und reichte ihr Werk dann einer blonden, jungen Frau, die es auf einen bereits zusammengebauten und mit einer weißen Decke bedachten Tisch. Die 28-jährige widmete sich gleich dem nächsten. Das gefiehl ihr wieder, aber sie musste immer noch an Zorros Blick denken. Kam es ihr nur so vor oder war er wirklich verletzt gewesen, als Nami mit diesem Yannick geflirtet hatte? Die Orangehaarige dekorierte derweil die kleine, buschigen Tannenbäume, die mit Strohsternen und roten Kugeln behängt werden sollen. „Entschuldigung, könntest du dich bitte um diesen Mistelzweig kümmern?“, fragte sie eine scheue Stimme. Noch ehe Nami sich versah, hatte ihr das Mädchen einen stachligen Strauß aus grünen Blättern und roten Beeren in die Hand gedrückt und zeigte an eines der Tore. Seufzend eilte die 18-jährige zu einer Leiter, die knapp zehn Meter hoch reichte und vor dem Bogen stand, an dem sie den Zweig aufhängen sollte. Nichts ahnend stieg sie auf die Leiter. Doch als sie oben angelangt war und auf die Menge im Raum hinabsah wurde es ihr doch ganz schön mulmig. Dazu kam noch, dass die Holzleiter gemein wackelte. Es handelte sich sicher um ein älteres Modell. Ihr Kopf verlangte nach Boden, festem Boden. >Ach Nami! Das sind zwei Minuten und dann kommst du wieder runter!<, motivierte sie sich, glaubte es jedoch nicht wirklich. Als kleines Kind war sie schon mal von einer Leiter gefallen und an den Schmerz konnte sie sich noch genau erinnern. Diese Leiter war dazu noch knapp vier Meter höher. Warum hatte sie nicht überlegt bevor sie zugesagt hat? Nervös und mit zitternden Fingern stellte sich die Orangehaarige aufrecht auf die letzte Stufe und versuchte bestmöglich, das Gleichgewicht zu halten. Ihre Knie schwankten leicht nach vorne und hinten. >Ich muss es einfach schnell hinter mich bringen!<, sagte sie sich. Schnell hantierte sie an der Schnur, an der der Zweig hing, damit er nur knapp zwei Meter Höhe hatte und befestigte sie an der Decke. Erleichtert wollte sie hinuntersteigen, aber ihre Hände waren schweißnass, sodass sie von der obersten Stufe abrutschte. Sie hatte den Halt verloren. >Verdammt!< Panisch ruderte sie mit den Armen, aber sie fiel. Verzweifelt kniff sie die Augen zusammen und wartete auf den Schmerz, der sich ihr bieten sollte und mit dessem kleinen Bruder sie bereits Bekanntschaft gemacht hatte. Innerlich zählte sie, das war eine alte Angewohnheit. Immer wenn sie eine Strafe von Arlong erwartet hatte, hatte sie gezählt. Danach wusste sie immer, auf was sie sich einstellen musste. >...zehn, elf, zwölf...< Der Schmerz blieb aus. >...18, 19, 20...< Immer noch nichts. Vorsichtig schlug die Navigatorin ihre rehbraunen Augen auf und starrte geradewegs in zwei tiefschwarze Pupillen, die von einer ebenso schwarzen Scheibe umgeben waren. „Zorro...“, hauchte sie. Zu mehr war sie nicht imstande. Sie lag in seinen Armen und war ihm näher denn je. Eine eigenartige Anspannung breitete sich zwischen den beiden aus. Mit undefinierbaren Ausdruck in seinen Augen sah er direkt in die von Verwirrung und Schock gezeichneten seines Gegenübers. Naja, eigentlich hatte er sich ja über sie gebeugt, aber Gegenunter macht keinen Sinn. Ihm überkam ein vertrautes Gefühl in seiner Magengegend. Noch nie hatte er es so intensiv gespürt. Zum Glück wurde er nicht rot, aber an Namis Wangen zeichnete sich eindeutig ein rosarot ab. Er wollte sie aus einem unvorhandenen Grund an sich ziehen und noch näher an sich zu spüren. Ihr süßer Duft benebelte seine Sinne. Ihre Augen waren nur einen kleinen Schlitz geöffnet. Verdammt! Sie tat nichts und dennoch hatte sich sein Verstand soeben verabschiedet. Langsam näherte er sein Gesicht ihrem. Dabei wurde der Blickkontakt nicht unterbrochen. Im Gegenteil. Er wurde noch intensiver. Treue spiegelte sich in Zorros Augen wider. Genau so, wie Nami es an ihm liebte. „Aww! Wie süß!“, kommentierte eine brünette, langhaarige, junge Frau, der bei dem Schaupiel die Tränen kamen. Augenblicklich drehten die beiden ihren Kopf nach links und bemerkten, dass so ziemlich jeder sie beobachtete. Von Schamesröte gezeichnet, hob der Grünhaarige die 18-jährige an der Taille, sodass sie wieder aufrecht stand und räusperte sich verlegen. „Da sind wohl bei mir die Sicherungen durchgebrannt“, zog er sich aus der Affaire. „Es-es ist ja nichts passiert“, erwiderte sie aufgelöst und sogar etwas enttäuscht. Sie wollte sich von einander entfernen, als sie jemand zusammenschob. „Tut mir Leid, so sind die Regeln“, verkündete eine voll, männliche Stimme. „Was für Regeln-?“ Zorro brach die Frage ab, als Nami an seinem Hemd zog. Verwundert sah er sie an und dann nach oben, wohin sie mit unschuldigem Blick hinzeigte. Augenblicklich wurden sie noch röter. Über ihnen hing doch tatsächlich der Mistelzweig, wegen dem die Navigatorin beinahe eine schmerzhafte Bruchlandung hingelegt hätte. Hilfe suchend blickten sie zu ihren Kameraden, die entweder träumerisch zusahen oder sich den Bauch vor Lachen hielten. Tolle Hilfe. „Küssen! Küssen!“, wurden sie angefeuert. Jetzt gab es keinen Ausweg mehr. Die zwei drehten sich so, dass sie einander ansahen. Zögernd legte der ehemalige Piratenjäger seine Hände auf die Taille der Diebin und zog sie so an sich. Schüchtern sahen sie sich an. Das Kribbeln umfasste den ganzen Körper. Scheu legte sie ihre zitternden Hände in seinen Nacken. Die Spannung war unerträglich. Nicht nur, dass sich ausgerechnet die beiden größten Streithähne küssen MUSSTEN, dann auch noch vor Publikum. Mit sanftem Blick näherte er sich ihrem Gesicht und versiegelte seine Lippen mit den ihrigen. Ein Feuerwerk, so konnte man nennen, was in den beiden geschah. Nami wurde heiß und kalt gleichzeitig. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch verblassten und machten Platz für das Feuer, das sich in ihr mit hoher Geschwindigkeit ausbreitete. Es war ein kleiner, harmloser Kuss und dennoch machte sie eben dieser kleine, harmlose Kuss verrückt nach ihm. Ihr Herz raste und drohte aus der Brust zu springen. Das Blut in ihren Adern pulsierte heftig. Zorro ging es ähnlich, dennoch wollte er sie nicht überrumpeln. Vorsichtig löste er sich von ihr und sah wieder in ihre verboten schönen Augen. Lange hielt das nicht, weil sie sich eng an ihn schmiegte und den Kuss fortsetzte. Er war überglücklich. Endlich wusste er, dass es nicht nur ihm so erging. Endlich konnte er all die Emotionen herauslassen, die er vor Jahren tief in sich eingesperrt hatte. In den letzten, hintersten Winkel seines Herzens, doch sie hatte ihn verändert. Seit er sie kannte, fühlte er sich zu ihr hingezogen. Ihre temperamentvolle Art reizte ihn noch mehr. Dauernd musste er an sie denken. Es war wunderbar. Auf seinem Körper bildete sich eine Gänsehaut. Sein Herz gehörte ihr. Sie ließen all die Sehnsucht und Leidenschaft in den Kuss fließen. Die anderen waren egal, sie nahmen nur noch sich wahr. Die Zeit schien still zu stehen. ~*~*~*~ „Ich freu mich ja so für sie“, weinte Robin vor Freude. „Jaja“, brummte Sanji genervt. Es passte ihm gar nicht, dass der Schwertkämpfer eine Freundin hatte und er nicht. Als könnte sie Gedankenlesen schmiss sich die Schwarzhaarige auf den Smutje und riss ihn mit einem 'Rumms!' zu Boden. Verliebt sah sie ihn an, schloss dann die Augen und tat es den anderen beiden gleich. Zufrieden mit der Welt erwiderte der Blonde. Wie lange hatte er auf diesen Moment warten müssen? Er wusste es nicht. ~*~*~*~ Weihnachten konnte kommen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)