Black Rose von Chloe ================================================================================ Kapitel 10: Kapitel 10 ---------------------- Hier ist das nächste Kapitel. Leider wieder nicht so ganz pünktlich, aber ich hoffe, man kann mir das verzeiehen. Es geht immerhin voran. Und wir nähern uns mit großen Schritten dem Ende der Geschichte. Seit also gespannt. Viel Spaß erstmal hiermit =D Kapitel 10 Kai wurde schlagartig schwindelig und er musste sich am Türrahmen festhalten, damit er nicht gleich umfiel. Das durfte einfach nicht wahr sein. Das war alles nur ein schlechter Traum. Er lag eigentlich in seinem Bett und würde jeden Moment aufwachen. Aber so sehr er auch versuchte, sich dies einzureden, es war Realität und das musste er akzeptieren. Auch wenn es ihm schwer fiel, denn von einer Sekunde zur nächsten fühlte er sich einfach nur noch miserabel und er wollte nichts lieber, als sich in irgendeine dunkle Ecke zu verkriechen. Doch das durfte er nicht. Kai schüttelte seinen Kopf und ging zurück in sein Wohnzimmer, wo er sich wieder auf die Couch fallen ließ. Schnell hatte er eine neue Zigarette angezündet, die er nun leicht hektisch rauchte. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Er wollte sich gar nicht erst ausmalen, in was für einer Verfassung Aoi gerade war und Kai machte sich bereits krankhaft viele Sorgen. Diese Situation war allein seine Schuld, er müsste sie auch wieder in Ordnung bringen. Aber er hatte keine Ahnung, wie. Er konnte doch jetzt schlecht einfach dorthin laufen und Aoi befreien. Dass das eine Falle war, sah doch sogar ein Blinder. "Scheiße!" Kai trat einmal gegen den Tisch, um seiner Wut irgendwie Ausdruck zu verleihen, bevor er sich noch eine dritte Zigarette anzündete. Innerlich betete er gerade, dass Aoi noch leben würde, denn er könnte es sich niemals verzeihen, wenn es für ihn nicht gut ausgehen würde. Er konnte es sich nicht genau erklären, aber es verkrampfte sich alles in ihm, wenn er auch nur daran dachte, dass sein alter Freund sterben würde. Das war überhaupt nicht gut. Wenn Kai etwas ausrichten wollte, müsste er einen klaren Kopf bewahren. Sonst hätte er keine Chance. Erneut griff er nach der Zigarettenschachtel auf dem Tisch und nahm die letzte Zigarette heraus, um auch sie anzuzünden. Er musste sich schnell etwas einfallen lassen, denn Shinji würde sicherlich nicht ewig darauf warten, dass der Brünette aufkreuzen würde. Irgendwann wäre seine Geduld am Ende und er würde einfach kurzen Prozess machen. Bei dem Gedanken daran, schloss Kai schnell die Augen und atmete einige Male tief durch. Er musste sich jetzt einfach beruhigen. Dennoch fasste er einen Entschluss. Er musste noch heute Abend zum Industriegebiet fahren, egal ob er bis dahin einen vernünftigen Plan hatte, oder nicht. Er wollte nicht noch mehr Zeit vergeuden, Aoi hatte einfach keine mehr. Also überlegte Kai, wie er am besten gegen Shinji vorgehen würde. Er wollte es ein für alle mal beenden. Entweder Shinji, oder er selbst. Kai war sich sicher, dass heute die Entscheidung fallen würde, eher würde er keine Ruhe geben und er hatte so ein Gefühl, dass es bei seinem Rivalen nicht anders aussah. Es war draußen bereits dunkel und ein Blick auf die Uhr verriet Kai, dass es 10 Uhr war. Er hatte lange genug hier gesessen und nachgedacht, er war bereit. Noch immer machte er sich schreckliche Sorgen, doch er verdrängte dies, konzentrierte sich nur noch auf seine Aufgabe. Entschlossen stand der Brünette auf und ging in sein Schlafzimmer, wo er sich umzog. Er nahm sich noch seinen Gürtel und extra Munition, bevor er alles verstaute. Er war bereit. Mit schnellen Schritten setzte er sich Richtung Wagen in Bewegung. Sein Blick war kalt und er dachte nur noch an eines. Shinji töten und Aoi befreien. Nichts anderes zählte mehr für ihn. Keine Sorgen, Befürchtungen und Ängste. Er war voll und ganz auf sein Ziel fixiert, als er mit seinem Auto zum Industriegebiet fuhr. *** Als Aoi wieder zu sich kam, stöhnte er gleich, da die Schmerzen in seinem Kopf und in seiner Schulter fast unerträglich waren. Gleich wollte er aufstehen und etwas dagegen tun, da merkte er erst, dass er an einen Stuhl gefesselt war. Panisch sah er sich um, doch es war zu dunkel, als dass er irgendwas hätte erkennen können. Gleich dachte er, dass ihm dieser komische Arzt gefolgt war, doch dann hörte er Schritte und eine Person kam auf ihn zu. "Na, wie geht es unserer Schwuchtel?" Er kannte diese Stimme und sie jagte ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken. Das war eindeutig dieser Verrückte, der ihm bereits in die Schulter geschossen hatte. Und jetzt hatte er ihn doch noch erwischt. Aoi wusste nicht, wann er das letzte Mal eine solche Angst gehabt hatte und als Shinji vor ihn trat, konnte er ihn auch erkennen. Doch Shinji lachte nur einmal, als er die Todesangst in Aois Augen sah. Es gefiel ihm wirklich gut. "Keine Angst. Dein 'Retter' wird bald kommen." Shinji grinste seinen Gefangen nur noch einmal hinterlistig an, bevor er über eine alte Leiter zum oberen Teil der Halle stieg. Von da aus würde er unentdeckt bleiben, es war sehr dunkel und nahezu unmöglich, dass man ihn hier sehen konnte. Kalter Schweiß lief Aois Rücken hinab, als er Shinji verschwinden sah. Meinte er mit Retter etwa Kai? Aoi wünschte sich nichts sehnlicher, als dass dieser hier wäre, dann hätte er nicht mehr so große Angst um sein Leben, denn er vertraute Kai. Doch er war sich nicht so sicher, ob sein alter Freund wirklich kommen würde, ob er dieses Risiko eingehen würde. Und irgendwie hatte er doch ein wenig Angst um Kai. Shinji beobachtete Aoi die ganze Zeit in Ruhe und zog bereits seine Waffe, die er entsicherte. Immerhin konnte Kai hier jeden Moment aufkreuzen, da war sich der Rotschopf sicher. Und er würde Kai gebührend empfangen. Es verstrichen nur wenige Minuten, bis er ein leises Stöhnen von Aoi hörte und dieser in sich zusammenbrach und nun wieder wie ein nasser Sack auf dem Stuhl hing. Jetzt fehlte wirklich nur noch Kai und das Grinsen auf Shinjis Lippen konnte gar nicht mehr breiter werden, als er siegessicher an das Ende dieser Auseinandersetzung dachte. Er sah für sich selbst keinerlei Gefahr. Er war sich sicher, wer hier heute Nacht sterben würde. *** Es verstrich noch eine ganze Stunde, bis Kai schließlich das Industriegebiet erreicht hatte und eine Lagerhalle fand, die zu Shinji passen würde. Er hatte ein ganz ungutes Gefühl, als er aus seinem Wagen stieg und zu der Halle sah. Aoi musste einfach hier sein, es gab gar keine andere Möglichkeit. Schnell holte er seine Waffe hervor und entsicherte sie. Kai hatte keine Ahnung, was ihn hier wirklich erwarten würde und er wusste auch nicht, ob hier vielleicht noch andere Leute herumliefen, die Shinji organisiert haben könnte. Er rechnete einfach mit allem, das war am sichersten. Kai lief einmal um die ganze Halle, um sich gründlich umzusehen. In der Halle schien es dunkel zu sein und auch sonst war hier keine Menschenseele. Aoi war unter Garantie dort. Also suchte Kai noch einen Eingang und als er diesen gefunden hatte, betrat er die Lagerhalle. Wie erwartet, war es stockdunkel und er konnte so gut wie nichts sehen, trat aber dennoch vorsichtig weiter in die Halle hinein. Der Mond schien in die Halle und das fahle Licht erhellte sie nur bedürftig, sodass Kai bald ein paar Umrisse erkennen konnte. In der Mitte sah er eine Gestalt und sofort lief er auf diese zu, wobei er seinen Blick einige Male schweifen ließ, Shinji aber nirgends entdeckte. Aoi hingegen kam inzwischen wieder zu sich und blinzelte ein paar Mal, als er jemanden auf ihn zulaufen sah. Erst dachte er, dass es wieder Shinji wäre, doch dafür war die Person zu groß, es konnte nur ein Mensch sein. Er hätte am liebsten Kais Namen gesagt, doch dieser ging einfach nur in dem Knebel unter, sodass nur ein leises Stöhnen durchdrang. Vor Aoi fiel Kai auf die Knie und war im ersten Moment schrecklich erleichtert, als er sah, dass Aoi noch immer am Leben war. Doch schnell wich die kurze Freude wieder der Sorge, denn man sah dem Schwarzhaarigen an, dass er sich einfach nur schrecklich fühlte. Schnell hatte Kai einen seiner Dolche gezogen, womit er dann Aois Fesseln durchschnitt, bevor er ihn von dem Knebel befreite. "Pass auf... Er... ist hier noch irgendwo." Kaum war Aoi von den Fesseln befreit, rutschte er auch schon ein Stück den Stuhl hinunter, er hatte einfach keine Kraft, um sich aufrecht zu halten. Aber dennoch war er unendlich dankbar, Kai hier zu sehen. Er hatte schon befürchtet, dass er hier sterben würde, aber nun hatte er Grund zur Hoffnung. Während Kai mit Aoi beschäftigt war, fielen auch schon die ersten Schüsse. Shinji hatte nur auf eine solche Gelegenheit gewartet und wechselte schnell die Position, während er grinsend den nun fluchenden Kai im Auge behielt. Dieser hatte überhaupt nicht mit den Schüssen gerechnet, da seine volle Aufmerksamkeit Aoi galt, doch kaum hatte er sie gehört, änderte sich das schnell. Aber es war bereits zu spät und eine der Kugeln bohrte sich von der Seite in Kais linken Oberschenkel, sodass er zusammenzuckte und eine Hand auf seinen Oberschenkel presste. "Scheiße!" Wütend ließ er seinen Blick schweifen, immer auf der Suche nach der Quelle der Schüsse, während er sich innerlich für seine Unachtsamkeit verfluchte. Das war ja ein guter Anfang. Aoi hatte all das nur mit Entsetzen beobachten können und bekam plötzlich schreckliche Angst. Nicht um ihn selbst, sondern um Kai, denn er wusste nicht, ob dieser das hier wirklich noch gut überstehen würde. Gleich kam er vom Stuhl runter und griff nach Kais Mantel, um sich an diesem fest zu halten. "Kai, hau bloß wieder ab!" Doch der aufgebrachte Brünette ignorierte die Worte einfach und stand auf, verlagerte dabei sein Gewicht auf sein rechtes Bein. Sein Blick huschte immer wieder von einer Ecke zur nächsten, irgendwo musste Shinji schließlich stecken. "Komm raus Shinji! Ich weiß, dass du hier bist! Hör endlich auf dich zu verstecken!" Shinji lachte nur vergnügt, als er Kais wütende Stimme hörte. Genau so hatte er sich das vorgestellt. Er griff hinter sich, da er auf dem Rücken sein Schwert befestigt hatte, was er nur selten benutzte. Er hob es immer für besondere Momente auf. Und er dachte sich, dies wäre ein solcher Moment, in dem es sich lohnen würde, sein Schwert auch zum Einsatz zu bringen. Mit einer schnellen Bewegung hatte er es gezogen und ging noch etwas auf der Erhöhung entlang, bis er in Kais Reichweite war, dieser ihn aber noch immer nicht sehen konnte. Er wartete noch einen Moment ab, bis ihm Kai den Rücken zudrehte, bevor sich ein überhebliches Grinsen auf seine Lippen schlich. Fest umklammerte er den Griff seines Schwertes, bevor er auch schon mit erhobenen Schwert hinunter und auf Kai zu sprang. "Kai!!" Blitzschnell hatte sich dieser umgedreht und mit seinem Dolch Shinjis Klinge abgewehrt. Während sie gemeinsam zu Boden gingen, stöhnte er leise auf, da Shinji auf seinem Bauch gelandet war. Doch er verdrängte die Schmerzen und sah einfach nur wütend in Shinjis Augen, während er seinen Dolch gegen das Schwert drückte, welches seiner Kehle gefährlich nah gekommen war. Noch immer war Shinji am grinsen, hatte er dazu ja auch allen Grund, da er grade deutlich die Oberhand hatte. Mit seinem gesamten Gewicht drückte er sich nach unten, bevor er ein wenig locker ließ, nur um den Schwertgriff mit einer Hand loszulassen und Kai einen Fausthieb zu verpassen. Direkt danach kam er hoch und sprang ein Stück von Kai zurück, der gleich wieder versuchte, sich aufzuraffen. Kai wischte sich mit einer Hand das Blut vom Mund, da seine Lippe aufgeplatzt war und ließ seinen blick keine Sekunde von seinem Rivalen weichen. Jetzt gab es kein zurück mehr. Und er würde sicherlich nicht klein beigeben. Also holte er noch einen zweiten Dolch hervor und mit einem in jeder Hand, war er nun derjenige, der Shinji angriff. Einen Arm hatte er erhoben, während er mit dem anderen von unten angriff. Doch Shinji hatte ihn schnell durchschaut und nur den ersten Dolchstoß abgewehrt, bevor er dem zweiten Angriff zur Seite ausgewichen war. Er ließ Kai gar keine Verschnaufpause, sondern schlug gleich wieder mit seinem Schwert zu, was der Brünette jedoch mit seinen zwei Dolchen parieren konnte. Für einen kurzen Moment sahen sich die beiden direkt in die Augen und man konnte die Spannung zwischen ihnen förmlich spüren. sie schien den gesamten Raum zu erfüllen. Kai nahm all seine Kraft zusammen und schubste Shinji von sich weg, wobei er direkt noch mit einem seiner Dolche hinterher schlug, sodass Shinji ein paar Schritte zurück stolperte. Für einen kurzen Moment war er verwundert, während das Blut langsam aus dem Schnitt auf seiner Wange sickerte. Aber es schien ihn nur noch mehr anzustacheln und wütend lief er auf Kai zu, der sichtlich Mühe hatte, zu stehen. Das nutzte Shinji eiskalt aus und trat nach Kais verletztem Bein, sodass dieser aufschrie und direkt in die Knie ging. Der Rotschopf wollte den Moment nutzen und hatte schon wieder mit dem Schwert ausgeholt, als Kai nach vorne sprang und Shinji erneut mit sich riss. Diesmal war er derjenige, der oben lag und er revanchierte sich mit einem Hieb ins Gesicht für den Faustschlag, bevor er nach der Schwerthand griff und sie eisern festhielt. Shinji lachte nur einmal und spuckte dann etwas Blut und ein Stück Zahn aus, bevor er Kai angrinste. "Du scheinst es ja richtig ernst zu meinen. Aber du hast trotzdem keine Chance." "Das werden wir ja sehen!" Wieder holte Kai mit seiner Faust aus doch diesmal fing Shinji sie einfach ab. Mit seinen Beinen drückte er Kai von sich weg. Kaum gelang ihm dies, holte er aus, um mit voller Wucht in Kais Magen zu treten, sodass diesem erstmal die Luft wegblieb und er stöhnend zu Boden ging. Siegessicher stand Shinji wieder auf und spuckte Kai das Blut vor die Füße, was sich langsam in seinem Mund angesammelt hatte. "Jetzt will ich sehen, wie du noch gewinnen willst." Er sah zu Kai herab, der gerade sichtlich mit den Schmerzen zu kämpfen hatte und Shinji erfreute sich richtig an dem Anblick, wollte Kai leiden sehen. Als er den Dolch sah, den Kai zuvor hatte fallen gelassen, kam ihm eine Idee. Kurz betrachtete er noch den am Boden Liegenden, bevor er mit einer schnellen Bewegung sein Schwert in Kais bereits verletzten Oberschenkel gerammt hatte, sodass dieser erneut aufschrie. Aber das reichte Shinji noch nicht, er kam zu Kai hinunter und wenig später steckte der Dolch in Kais alter Schussverletzung am Bauch. Der Brünette warf stöhnend den Kopf nach hinten, als die Schmerzen in ihm zu explodieren schienen und für einen kurzen Moment sah er nur noch schwarz. Doch er riss sich zusammen, durfte jetzt unter gar keinen Umständen aufgeben. Er konzentrierte seine Gedanken auf Aoi, denn nur für ihn wollte er weiter kämpfen. Er musste ihn unter allen Umständen retten, das hatte er sich geschworen und er würde es nicht zulassen, dass Shinji ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Auch wenn es in dem Moment mehr als schlecht für Kai aussah. "Na, tut´s gut? Ich hoffe doch, ich hab dir nicht zu sehr wehgetan." Man sah Shinji an, wie viel Spaß ihm das machte und er drehte den Dolch ein paar Mal hin und her. Er genoss jeden schmerzerfüllten Schrei, jedes Stöhnen, das Kai von sich gab und er konnte gar nicht genug davon kriegen. Erst wollte er Kai aufschlitzen und ihn in aller Ruhe verbluten lassen, doch dann kam ihm eine andere Idee. Kai würde sich inzwischen sicherlich nicht mehr wehren können, so konnte er beruhigt mit seinem anderen Gast weiter machen. Shinji erhob sich wieder und ließ sowohl Dolch, als auch Schwert stecken, während er seine Pistole wieder hervorholte und sich umwand. Grinsend sah er zu Aoi rüber, der sich schon die ganze Zeit über in einer Ecke verkrochen hatte und das Geschehen mit Entsetzen beobachtet hatte, während es ihn wahnsinnig machte, dass er einfach nur zusehen konnte, wie Kai langsam aber sicher fertig gemacht wurde. Nun drückte Aoi sich näher an die Wand und der blanke Horror war ihm ins Gesicht geschrieben, als Shinji nun seine Waffe auf ihn richtete. "Dann wollen wir dich mal zuerst aus dem Weg schaffen. Es wird mir eine Freude sein." Shinji warf einen kurzen Blick hinter sich zu dem noch immer am Boden liegenden Kai, bevor er wieder zu Aoi sah und Kälte in seinen Blick trat. "Schau gut zu Kai, aber keine Sorge, ich werd dich gleich hinterher schicken." Unaufhaltsam und mit einer beängstigenden Ruhe ging er immer weiter auf Aoi zu. Schwer atmend griff Kai nach dem Dolch in seinem Bauch und zog ihn heraus, bevor er ihm auch schon aus der zitternden Hand fiel. Alles, was er noch spürte, waren die Schmerzen, die von Sekunde zu Sekunde schlimmer wurden und er wusste, dass er nicht mehr lange durchhalten konnte. Aber trotzdem würde er jetzt nicht aufgeben. Noch steckte ein letzter Rest an Kraft in ihm und er würde wohl erst aufhören, wenn er wirklich tot am Boden lag. Vorsichtig griff er nach dem Schwert und stöhnte auf, als es sich dabei etwas bewegte. Fast schon krampfhaft umklammerte er die Klinge, bevor er auch sie herauszog und zur Seite schmiss. Kai konnte sich nicht dran erinnern, wann er das letzte Mal solche Schmerzen hatte und mehr als einmal kämpfte er mit der drohenden Ohnmacht. Er war selbst schon etwas überrascht, dass er in diesem Zustand noch immer aufstehen konnte. Mit Mühe hielt er sich auf den Beinen und er spuckte hustend etwas Blut auf den Boden, während er in seinen Mantel griff und nun seine eigene Pistole wieder hervorholte. Gleich richtete er sie auf Shinji, der noch nichts von alledem bemerkt hatte, doch Kai zitterte viel zu sehr, als dass er hätte vernünftig zielen können. Er schüttelte nur einmal den Kopf, damit er wenigstens wieder eine klare Sicht hatte. Er merkte bereits jetzt schon, dass er viel zu viel Blut verlor, seine Hose war bereits am triefen und ihm wurde kurz schwindelig, sodass ihm seine Waffe aus der Hand fiel. Shinji störte sich nicht an den Geräuschen, die aus Kais Richtung kamen, sondern er blieb wenige Meter vor Aoi stehen und zielte mit seiner Waffe auf dessen Stirn. Ein eiskaltes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. "Verabschiede dich schon mal." Gerade wollte Shinji abdrücken, als er plötzlich von hinten umklammert wurde und ein Stück zurückgezogen wurde. Vor Schreck hatte er seine Waffe fallen gelassen, die in Aois Richtung schlitterte und er sah geschockt hinter sich, wo Kai stand und ihn nun eisern festhielt. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Kai noch so viel Kraft zum Widerstand hatte und er versuchte nun vergebens, sich aus dem Klammergriff zu befreien. Aber Kai würde sicherlich nicht locker lassen, auch wenn es ihn unheimlich viel Kraft kostete und alles in seinem Körper gegen diese Bewegungen am protestieren war. "Nicht so schnell Shinji, du bringst hier niemanden um!" "Lass mich los!" Shinji war nun wirklich wütend und er versuchte immer und immer wieder sich loszureißen. "Ich lass dich nicht mehr los!" Kai warf einen Blick zu Aoi und sah, dass Shinjis Waffe direkt vor ihm lag. Er sah nur noch eine einzige Möglichkeit, dem Ganzen hier ein Ende zu bereiten und er griff nun mit einer Hand nach Shinjis Hemd, dass er auch gleich aufriss, sodass dessen Brust zum Vorschein kam. Man hatte nun freie Sicht auf Shinjis Brust und die beiden Tattoos, die sich dort kreuzten. Kai kniff die Augen zusammen, als der Schmerz noch einmal größer wurde und er hielt Shinji wieder stärker fest, damit sich dieser nicht so sehr bewegen würde. "Aoi! Ziel auf die verdammte Rose und beeil dich!" Er spürte wie ihn seine Kräfte verließen, er würde Shinji nicht mehr lange festhalten können, sie hatten nur diese eine Chance. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Aoi auf die beiden Kämpfenden, bevor er langsam zu der Waffe vor ihm sah. Er sollte schießen? Er hatte so etwas doch noch nie gemacht, er hatte viel zu große Angst, dass er Kai und nicht Shinji treffen würde, also schüttelte er nur den Kopf. "Ich... kann das nicht Kai" "Aoi, bitte!" Er stöhnte auf als er Shinjis Ellenbogen in die Seite kriegte, doch er gab noch nicht klein bei. "Mach es einfach!" "Das wagst du nicht!" Shinji warf nun auch wütende Blicke zu Aoi und er war sich sicher, dass dieser einfach nicht den Mumm haben würde, abzudrücken. Er strengte sich noch einmal mehr an, um endlich von Kais Griff loszukommen. Aoi konnte einfach nicht glauben, was Kai da von ihm verlangte. Das war doch Wahnsinn! Aber er sah selbst, wie aussichtslos diese Situation einfach war. Er schluckte schwer und war ein wenig überrascht, als sich sein Körper von ganz alleine bewegte, während er die Pistole mit beiden Händen umklammert hielt. Nun versuchte er, auf die sich bewegende Rose zu zielen und er atmete tief durch, bevor er einfach abdrückte und betete, dass er auch die richtige Person erwischen würde. Der Schuss ließ jeden in der Halle verstummen. Mögt ihr Cliffhanger auch so sehr wie ich? Also ich steh total drauf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)