A very Supernatural Schoolday von abgemeldet (Was wäre wenn...?) ================================================================================ Kapitel 6: Plans ---------------- Chapter 6 – Plans Zwei Tage waren vergangen und ich hatte weder gegessen, noch irgendetwas gesagt. Ich saß den ganzen tag im Zimmer und starrte vor mich hin. Sam kam ab und zu ins Zimmer, um mich dazu zu bringen, etwas zu essen. Er war genauso verzweifelt wie Dean, denn ich antwortete einfach nicht. Ushios Leiche hatte ich nicht aus den Augen gelassen. Ich hatte den beiden nicht erlaubt, sie wegzubringen, niemand durfte ihr jetzt noch etwas tun. Ich würde auf sie aufpassen. Wenn man sie auf dem Bett hätte liegen sehen, würde man denken, sie würde schlafen. Sie schlief nicht. Nein. Sie war tot. Umgebracht von jemandem, von dem ich dachte, es wäre ein Freund gewesen. Mein Magen knurrte. Ich versuchte es schon seit zwei Tagen zu ignorieren, aber es ging nicht anders. Ich musste etwas essen. Ich dachte kurz nach. Ich konnte nicht einfach rausgehen und mir etwas holen. Ich würde Ushio nicht allein lassen. Sam würde bestimmt noch einmal kommen und mir etwas zu Essen auf den Tisch stellen. Warum also unnötig den Raum verlassen? Mein Blick wanderte wieder zu Ushio. Warum war sie es, die sterben musste? Warum nicht ich? Ich war noch nicht bereit gewesen, sie zu verlieren. Ich hatte gedacht, wir würden immer zusammen bleiben. Wie erwartet kam Sam eine Stunde später, mit einem leisen Klopfen ins Zimmer. „Mitsuki? Are you sure you don’t want to eat something?” Ich drehte mich um und versuchte vergebens ein kleines Lächeln auf meine Lippen zu bekommen, aber es ging nicht. „I think I’m going to try something. Thank you Sam, for always encouraging me.” Er schien erst ein wenig verwirrt, über meinen plötzlichen Sinneswandel, doch dann nickte er und lächelte mich an. „No problem. You know, Dean is very worried about you…do you think, you could talk to him?” Das sah ihm ähnlich. Ich nickte leicht. “I’ll try.” Sam stellte das Essen auf den Tisch, kam zu mir herüber und drückte leicht meine Schulter. Dann verließ er das Zimmer und ließ mich wieder allein zurück. Langsam erhob ich mich von meinem Platz auf dem Boden und ging hinüber zum Tisch. Was ich sah, ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Sam hatte mir zwei Cheeseburger und eine große Portion Pommes von Mc Donalds mitgebracht. Ich verdrückte alles in weniger als 15 Minuten und freute mich riesig, dass mein Magen nun nicht mehr knurrte. Meine Lebensgeister waren wieder geweckt. Ich wusste, dass ich so nicht mehr weiter machen konnte. Eine Lösung musste gefunden werden und ich hatte schon eine. Sie war gefährlich, aber sie war meine einzige Chance Ushio wiederzubekommen. Ich brauchte eine Kreuzung und einen Dämon der mit mir verhandeln würde. Dean hatte auch geschafft Sam zurück zu holen. Also warum sollte ich dass nicht auch schaffen? Ich warf einen letzten Blick auf die tote Ushio, hoffte ich würde sie nicht noch einmal so sehen müssen und verließ das Zimmer. Dean war gerade auf den Weg zu mir, als ich aus der Tür trat. „Mitsuki…“ Er sah ziemlich mitgenommen aus. Er musste sich echte Sorgen gemacht haben. „Hey Dean. I’m sorry about the last days. It’s just…I wasn’t prepared to-“ Ich stockte. “To loose Ushio.” Er nickte verständlich und trat einen Schritt auf mich zu. „I understand what you’re going through now. I’ve been through this all already with Sam. But you know…you can always talk to me, Dude. I’ve really began to like you a lot. I don’t know. Its like I’ve already known you for years, you know?” Damit hatte ich nicht gerechnet. Dean mochte mich? Mich? Die tollpatschige, total verrückte und dazu noch ziemlich fanatische Mitsuki? Verunsichert und etwas verwirrt lächelnd sah ich ihn an. Er erwiderte meinen Blick erst ernst, dann wurde er etwas weicher und vielleicht lag sogar ein bisschen Freude darin. Bevor ich noch etwas sagen konnte, zog er mich an sich und nahm mich in den Arm. Mir stockte der Atem. Dean Winchester umarmte mich. Diese Feststellung musste ich erst einmal verarbeiten. Dann breitete sich ein seliges lächeln auf meinem Gesicht aus und ich schlang meine Arme um ihn. Hätte uns jetzt jemand gesehen, hätte man bestimmt gedacht, wir wären ein Paar. Dieser Gedanke ließ mich innerlich aufquiken. Ich war eben doch nur eins von seinen kreischenden Fangirls. Ich konnte es mir nicht verkneifen einmal tief einzuatmen und somit seinen außergewöhnlichen Geruch aufzunehmen. Gott…nicht schon wieder. Ich war nicht mehr zu retten. Leise schmunzelt ließ er von mir ab und trat wieder ein paar Schritte zurück. „You should go to sleep now. We’re leaving tomorrow. “Resigniert nickte ich. Ich durfte mir nicht anmerken lassen, dass ich einen Plan hatte. Sam und Dean waren bestimmt nicht damit einverstanden, dass ich Ushio zurückholen wollte. „Ehrm…could I sleep in your room? I mean…Ushio’s still…” Er verstand. “Y-yeah, of course! Then I’m gonna sleep on the couch. Sammy’s half a woman; we have to let him sleep in his bed.” Dean grinste das Grinsen, was man einfach lieben musste. Ich seufzte und ließ mich von ihm ins Zimmer führen. Sam saß auf dem bett und schreib sich Notizen von seinem Laptop auf. Als er uns sah hob er kurz die Hand zur Begrüßung und war danach sofort wieder in seine Arbeit vertieft. Ich sah mich um und entdeckte den Fernseher, der auf einen kleinen Tisch in der Ecke des Zimmers stand. Kurz dachte ich nach. Lief heute nicht Supernatural? Es war 21 Uhr, also sollte es gerade erst angefangen haben. Schnell schnappte ich mir die Fernbedienung und schaltete den Fernseher an. Ich hatte Recht. Supernatural war in vollem gange. Meine Augen strahlten und ich setzte mich genau vor den Fernseher und war sofort gebannt. Wie eigentlich immer wenn Supernatural lief. Ich vergaß dann alles um mich herum und konzentrierte mich völlig auf die Handlung. Als Sam und Dean das erste Mal im Bild auftauchten keuchte der Dean neben mir auf. „What the-?“ Verwirrt sah ich zu ihm auf. Ah ja, sie wussten nicht, dass es eine Serie mit ihnen, oder besser über sie gab. „Mitsuki, what the hell is that?“ Er sah mich geschockt und verärgert zugleich an. „Whats wrong?“ Sam war auf uns aufmerksam geworden. Er stellte sich neben Dean und folgte dessen Blick. „Huh? Is that m-me? “ Wie sie da beide so verwirrt standen, sah einfach zu witzig aus. „I can explain! Ehrm…you two are a part of an American show.” Sie sahen mich ziemlich ungläubig an. “You’re joking, are you? “ Dean schüttelte ungläubig den Kopf und ging ein paar Schritte auf und ab. Sam sagte nichts. Er verfolgte weiterhin das Geschehen bei Supernatural. Ich stand auf und stellte mich vor Dean. „Do I look like I’m joking? Why should I lie about something like that?!” Er sah mich misstrauisch an. “But this can’t be true…” Ich verdrehte die Augen. „Dean, both of you are seeing supernatural things every day and you can’t believe this?” Er schien kurz zu überlegen und nickte dann. “Maybe you’re right, but this is kinda freaky...“ Ich musste lachen. 10 Minuten später saßen wir zu dritt vor dem Fernseher und sahen uns Supernatural an. Ich war völlig in meinen Schwärmereien vertieft, dass ich die kritischen Blicke der beiden nicht mitbekam. Dean schnaubte. „I’m way cooler than this guy!“ Sam sah ihn belustigt an und grinste mir kurz zu. „I think you’re even cuter than this Dean…“ Diese Worte wollte ich nicht laut sagen, aber ich konnte mich einfach nicht richtig konzentrieren. Im Fernsehen war der Fake-Dean und neben mir saß der Real-Dean. Wer würde sich da konzentrieren können? Kurz schweiften meine Gedanken wieder zu Ushio. Ein Zimmer weiter lag sie ganz allein in einem dunklen Zimmer und ich war hier und amüsierte mich. Meine Schuldgefühle, die ich so tief vergraben hatte wie ich nur konnte, keimten wieder auf. Ich war schon wieder dabei, sie alleine zu lassen. Wie konnte ich nur? Ich war eine schlechte beste Freundin. So sehr ich auch versuchte mir einzureden, dass ich sie bald wiederhaben würde, so konnte ich den Zweifel nicht verbannen. Der Zweifel, es nicht zu schaffen. Der Zweifel, sie für immer verloren zu haben. „Mitsuki?“ Sam hatte sich zu mir umgedreht und sah mich nun besorgt an. „Are you alright? You look kinda depressed.“ Ich hatte den kopf gesenkt und Tränen tropften auf den Teppich vor mir. „Oh! I-im sorry!“ Ich hob den kopf und wischte mir verwundert die Tränen weg. Nun sah auch Dean mich besorgt an. „You sure everything’s alright?“ Die Blicke der beiden durchbohrten mich. „Yeah. This scene was just so heartbreaking…“ Ich warf einen kleinen Blick auf den Bildschirm um zu sehen, dass Sam und Dean sich wieder gegenseitig ärgerten. Falsch getippt. Ich stand auf und lächelte verlegen. „I think I’m going to sleep now. I haven’t really slept the last days, so…” Auf den Weg zum Bett spürte ich die Blicke der beiden in meinem Rücken. Ich seufzte und ließ den Kopf hängen. Das Bett war gemütlich. Da Ushio im Bett gelegen hatte, musste ich auf dem Sofa schlafen. Und dies war sicher nicht halb so gemütlich wie ein richtiges Bett. Ich lag lange wach. Morgen würde ich meinen Plan in die Tat umsetzen. Nachts würde ich mich aus dem Hotel schleichen und mir eine Kreuzung suchen. Dann würde ich die Box mit meinem Bild und den anderen Utensilien, die ich unter dem Bett versteckt hatte, vergraben und darauf warten, dass der Dämon auftaucht. Dann fiel es mir ein. Meine Seele müsste etwas wert sein. Meine Seele war nichts wert. Es war die Seele eines 15-Jährigen Mädchens, das noch nicht einmal die Hälfte ihres Lebens hinter sich hatte. Warum also sollte der Dämon mit mir verhandeln? Auf einmal saß ich stocksteif im Bett und atmete schwer. Würde mein ganzer Plan jetzt scheitern? Warum hatte ich nicht früher daran gedacht? Was wenn ich Ushio nicht wiederbekommen sollte? Wie sollte ich dann weiterleben? Diese Frage stellte ich mir immer wieder, bis ich mir sicher war. Nein. Nein, ich konnte nicht weiterleben. Ich wollte aber auch noch nicht sterben. Es musste einen anderen Weg geben. Ich musste mich anstrengen. Wenn ich früher bei Ushio übernachtet hatte, hatte ich sie bis tief in die Nacht wach gehalten. Ich habe sie nicht schlafen lassen. Ich habe immer weitergeredet bis ich selbst zu Müde zum Reden war und selbst eingeschlafen bin. Nun war alles ganz still. Deans und Sams stimme drangen nur gedämpft an meine Ohren. Sie schienen sich sehr aufgeregt zu unterhalten, versuchten es dennoch auf einer normalen Lautstärke zu belassen. Plötzlich merkte ich, wie einsam ich wirklich war. Meine Freunde waren weg, meine Eltern waren nicht da und Ushio hatte ich verloren. Ich hatte nur die Brüder und das konnte mich nur ein wenig trösten. Mir fiel ein, dass ich noch den kleinen Handyanhänger, den Ushio mir aus Australien mitgebracht hatte, an meinem Handy hatte. Ich steckte meine Hand in die Tasche, zog mein Handy heraus, trennte den Anhänger ab und umschloss ihn mit meinen Händen. Er war das einzige was ich noch von ihr hatte. Der Rest war zu Hause und ich wusste nicht, ob ich dahin noch einmal zurückkehren würde, wenn ich sie nicht zurückbekommen würde. Mit dem kleinen Anhänger in meinen kalten Händen schlief ich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)