A very Supernatural Schoolday von abgemeldet (Was wäre wenn...?) ================================================================================ Kapitel 9: 6 Months ------------------- Chapter 9 – 6 Months Ich hatte einen Menschen umgebracht und egal ob es falsch war, egal ob es ein Fremder oder sogar eine gehasste Person war. Niemand hatte das Recht jemanden das Leben zu nehmen und ihm somit die Freiheit zu leben zu verwähren. Sam kam zu mir herüber und legte mir eine Decke über die Schultern. Dean war gerade damit beschäftigt die Leiche von Daniel, ohne weitere Spuren, verschwinden zu lassen und Ushio schwebte, tief in Gedanken versunken, durch den Raum. „Are you sure, you don't want something to drink, Mitsuki? “ Ich schüttelte nur den Kopf und senkte meinen Blick wieder. Meine Hände fühlten sich schwer und ungewöhnlich schmutzig an und doch waren sie sauber. Es war kein erkennbarer Schmutz, eher ein Gefühl, dass tief aus meinem Innerem kam. „Mitsuki“ Ushio kam neben mir zum Stehen und sah mich eindringlich an. „Du hast das Richtige getan. Daniel war zu der Zeit, als er mich tötete vielleicht nicht er selbst und doch werde ich das Gefühl nicht los, dass er schon länger etwas in Schilde geführt hat.“ Ich sah sie empört an. „Du meinst also, weil er sich komisch benommen hat, habe ich das Recht ihn umzubringen?! Ich hätte ihn nicht umbringen brauchen, es hätte auch noch andere Wege gegeben, den Dämon aus ihm herauszuholen. Er hätte nicht Sterben müssen!“ Kopfschüttelnd fuhr ich fort. „ Wie konnte das alles bloß passieren? Bis vor ein paar Tagen war doch alles so wie immer! Warum muss jetzt alles kaputt gehen?! Erst stirbst du und jetzt auch noch Daniel! Ich meine, was passiert als nächstes? Noch mehr Tote? Das jüngste Gericht?! Ich versteh das alles einfach nicht, verdammt!“ Ushio legte ihre Hand auf meine Schulter und sofort durchfuhr mich eine eisige Kälte. Ich wich zurück und sah auf die Stelle, auf der eben ihre Hand noch gelegen hatte. „Sorry, ich wollte nur-“ Ich hob die Hand und bedeutete ihr leise zu sein. Wieder einmal wurde mir schmerzlich bewusst, dass sie nur ein Geist war. Sie war nicht die Ushio, die ich einst kannte. Mit der ich Spaß hatte und über alles Lachen konnte. Diese Ushio war tot. An ihrer Stelle stand nun ein Geist, der genauso aussah wie sie; genauso redete und mich bis jetzt perfekt getäuscht hatte. Doch damit war jetzt Schluss. Ich hatte sie durchschaut. „Geh weg! Du bist nicht Ushio!“ Sie sah mich verwirrt an und schwebte langsam auf mich zu. „Mitsuki, was-“ Sie streckte ihre Hände nach mir aus, doch ich wich wütend zurück. „Komm mir nicht zu nahe! Verschwinde, hab ich gesagt!“ Mit diesen Worten wandte ich mich um und verließ das Zimmer. Sam, der die ganze Zeit nur Still auf dem Bett gesessen hatte, sah überrascht und fragend zugleich auf. „What was that? Did the two of them get into a fight? “ Sam sah sich noch einmal fragend um, als erwartete er eine Antwort und wandte dann den Blick zu Tür, zu der Dean gerade reingekommen war. „What's with Mitsuki? She just bumped into me a while ago and she looked very angry. “Sam zuckte nur mit den Schultern. „I think the two of them had a fight, but I don't know why. “ Dean schmiss sich aufs Sofa. „Well, whatever. She'll calm down, don't worry. More importantly, this guy was so damn heavy. I can't understand why people eat so much.“ Er schüttelte den Kopf und schnappte sich die Playboy Zeitschrift, die ich auf den Tisch gelegt hatte, nachdem wir den Dämon losgeworden waren. Sam schien etwas unschlüssig zu sein. Sollte er mir nun hinterherlaufen oder hier bei Ushio und seinem Bruder bleiben? Er entschied sich für letzteres und setzte sich auf das Bett und kramte seinen Laptop aus der Tasche. Nun stand Ushio allein in der Mitte des Raumes und sah ziemlich allein gelassen aus. Ich hatte mich derzeit auf die Treppe, in der Nähe unseres Zimmers gesetzt und starrte gedankenverloren vor mich hin. Hatte ich gerade wirklich das Richtige getan? Ich war zurzeit so verwirrt, dass ich nicht mehr zwischen Richtig und Falsch unterscheiden konnte. Doch wie sollte ich das auch? Meine beste Freundin war gestorben und auch ich war nur knapp dem Tod entkommen. Meine ganze Welt war auf den Kopf gestellt worden. Niemand konnte es mir verübeln, dass ich ein wenig durchdrehte. Aber am wenigsten traf Ushio die Schuld, denn sie war gestorben und konnte nichts für meinen Geisteszustand. Ich musste mich bei ihr entschuldigen und doch wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Schließlich hatte ich ihr ein paar schlimme Dinge an den Kopf geworfen. Ich atmete tief ein und stand auf. Ich musste mich bei ihr entschuldigen, und zwar sofort. Zurück im Zimmer, sah ich Sam auf dem Bett sitzend und Dean entspannt auf dem Sofa liegen. „Where’s Ushio?“ Sam sah mich fragend an. „I don’t know. We can’t see her.“ Dean grinste mich an. Verwirrt sah ich mich um. Sie war verschwunden und verübeln konnte ich es ihr nicht. Auch ich würde nicht einfach ruhig stehen belieben können, wenn mich jemand derartig beschimpft hätte. Nun musste ich sie suchen. Da kam mir eine Idee. Es war eine gute Gelegenheit sich rauszuschleichen und Ushio ein für alle Mal wiederzuholen. Die Brüder würden nichts vermuten und auch Ushio konnte nichts ahnen. Es war der perfekte Zeitpunkt. Ich lief zu meiner Tasche und kramte darin herum. Den kleinen Beutel, den ich nun in der Hand hielt, enthielt, alles was ich für benötigte um den Crossroad Dämon zu rufen. Der Beutel fühlte sich auf einmal sehr schwer in meiner Hand an und langsam stieg die Angst in mir hoch. Diese Angst hatte ich schon oft nachts gespürt, wenn ich aus dem Schlaf hoch schreckte und mich mit einem panischen Blick im Zimmer umsah. Es war die Angst, dass etwas schiefgehen konnte und dieses bedrohende Gefühl war ständig da, doch ich verdrängte es so gut es ging um Sam und Dean keinen Anlass zu geben, sich Sorgen machen zu müssen. Mit einem festen Griff hielt ich den kleinen Beutel fest und verließ so unauffällig wie möglich das Zimmer. „Mitsuki? Where are you going?“ Ich blieb wie angewurzelt stehen und geriet ein wenig in Panik. Langsam drehte ich mich zu Sam um und schaute ihn gespielt besorgt an. „I’m going to look for Ushio. Don’t worry, I’ll be back soon.“ Er nickte und wandte sich wieder seinem Laptop zu. Ich schaute noch einmal unsicher zu den Beiden, ehe ich die Tür öffnete und verschwand. Draußen wurde es langsam dunkel und die kleine Straße, die zum Hotel hinführte war verlassen. Nur vereinzelt hörte man Autos, die auf der Hauptstraße fuhren. Alles in allem war es beängstigend still. Ich atmete tief durch und machte mich auf die Suche nach einer geeigneten Kreuzung. Der kleine Beutel, den ich immer noch verkrampft in der Hand hielt wurde nicht leichter. Eher kam es mir so vor als würde er mich mit sich zu Boden ziehen. Ein Jaulen ertönte hinter mir und ich stolperte vorwärts. Hinter mir war ein kleiner Hund aufgetaucht, der mich mit einem flehenden Blick ansah. Zu allem übel war es auch noch ein Mops. Jetzt könnte ich mich nicht mehr zurückhalten, selbst wenn ich es wollte. Meine schwäche für diese Geschöpfe war nicht zu übersehen. Also kniete ich mich zu ihm hinunter und kraulte ihn hinter den Ohren. Er schloss die Augen und genoss die Verwöhnung offensichtlich. Mit einem Seufzen erhob ich mich wieder und besah ihn mit einem entschuldigenden Blick. „Tut mir Leid, aber ich kann dich nicht mitnehmen. Ich glaub kaum, dass Dean einen Streuner in sein Auto lassen würde. Geh wieder zurück zu deiner Familie- falls du eine hast.“ Der kleine Mops legte seinen kopf schief und sah mich mit treuen Augen an. Ich zog scharf die Luft ein und drehte mich schnell um. „Du brauchst mich gar nicht so ansehen! Es ist ja nicht so, als ob ich bei so einem Blick weich werden würde.“ Für einen kleinen Augenblick wollte ich mich wider zu dem Kleinen umdrehen, ihn auf den Arm nehmen und wieder zurück ins Hotel gehen, doch ich riss mich zusammen und ging mit schnellen Schritten weiter. Doch so leicht wollte der Kleine wohl nicht aufgeben. Neben meinen Schritten hörte ich das leise Getrappel von Hundepfoten. Er folgte mir. Gekonnt ignorierte ich ihn, denn ich dachte er würde schon irgendwann aufgeben, blöderweise war dem nicht so. Vor mir lag nun eine große Kreuzung. Es war soweit. Ich atmete tief durch und lief in die Mitte. Mit hastigen Bewegungen grub ich ein kleines Loch und legte den Beutel hinein. Bevor ich das Loch wieder schloss, hielt ich einige Sekunden inne. Was würde auf mich zukommen, wenn ich das tat? War mir Ushio wirklich so viel Wert? Ich hielt weiterhin inne. Ja, das war sie. Ich hatte es von dem Augenblick an entschlossen, in dem ich sie hatte sterben sehen. Ich würde mein Leben für sie geben. Nachdem ich das Loch wieder geschlossen hatte herrschte eine gespannte Stille. Der kleine Mops hatte sich neben mich gesetzt und schien genauso ängstlich wie ich, zu sein. Wieso passierte nichts? Wo blieb der Dämon? Vielleicht hatte ich etwas falsch gemacht und es würde nicht funktionieren. Hinter mir erklangen Schritte. „Nicole, Nicole. Warum machst du sowas?“ Als mein richtiger Name genannt wurde, rann mir eine Gänsehaut den Rücken hinunter. Ich fühlte mich, als hätte mir gerade jemand einen linken Haken verpasst. Mein Körper zitterte und ich drehte mich langsam um. Alles was ich sah war Dunkelheit. Eine Hand legte sich auf meine Schulter und ich schreckte zurück. „Na na. Wer wird denn hier so ängstlich sein? Schließlich hast du mich doch gerufen.“ Vor mir stand ein Mann, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Er trug einen schwarzen Anzug und lächelte mich bösartig an. Ich konnte es nicht verleugnen. Ich hatte Angst vor ihm. Er trat einen Schritt zurück und betrachtete mich. „W-Wie heißen Sie?“ Meine Stimme zitterte. Ich versuchte mich zusammenzureißen, doch sein ganzes Erscheinen war furchteinflößend. „Mein Name? Ich heiße Bryce.“ Er verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. „Ich verstehe es nicht. Was ist diese Suzan für dich? Bist du bereit alles für sie wegzuwerfen?“ Ich straffte die Schultern und besah ihn mit einem abfälligen Blick. „Warum wäre ich sonst hier? Lange genug habe ich darüber nachgedacht. Also sagen Sie mir was die Bedingung ist, um sie zurückzubringen.“ Ein leises Lachen ertönte. „Du denkst es wäre so einfach? Sag mir was mir deine Seele nützen würde.“ Ich erstarrte. Er hatte Recht. Meine schlimmste Befürchtung hatte er in dieser einen Frage auf die Probe gestellt. Was würde ihm meine mickrige Seele bringen? Ich wusste es nicht. Trotzdem würde ich es versuchen. Alles würde ich dafür geben, Ushio eine weitere Chance geben zu können. Mit geschlossenen Augen ging ich auf die Knie. „Ich bitte Sie! Bitte geben Sie mir Ushio zurück! Mir ist es egal, wenn ich sterbe! Ich weiß, dass meine Seele nicht von großem Nutzen sein wird, aber ich flehe Sie an! Nehmen Sie sie an sich und bringen Sie Ushio zurück!“ Da war ich nun. Auf dem Boden. Flehend. Und vor mir stand Bryce. Jemand, der die Macht hatte, mir meine beste Freundin wiederzugeben. Mir war es egal wie viel Zeit mir mit ihr blieb. Ich wollte sie nur wieder haben. „Nun gut. Du sollst sie zurück bekommen. Aber du wirst nicht viel zeit haben ihre Rückkehr zu genießen. Ich gebe dir 6 Monate. Nicht mehr. Einverstanden?“ Ich hob meinen Kopf. Tränen standen mir in den Augen. Doch es waren Tränen, die ich vor Glück weinte. Bryce reichte mir seine Hand. Ich ergriff sie ohne zu zögern. „Einverstanden. 6 Monate.“ Seine Hand verschwand und somit war auch er verschwunden. Nun waren nur noch ich und der kleine Mops auf der Kreuzung. Ich weinte vor Glück und begann zu lachen. All die Anspannung der letzten Wochen fiel von mir ab und zum ersten Mal fühlte ich mich wieder richtig gut. Ushio würde wiederkommen und ich hatte 6 Monate meine Zeit mit ihr zu genießen. Ich bereute es nicht. Alles war wie es sein sollte. Ich atmete tief ein. Meine Hand ruhte auf der Türklinke des Hotelzimmers. Von innen drangen aufgeregte Stimmen an mein Ohr. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Sie war also schon da. Ich drückte die Klinke hinunter und öffnete die Tür. Mit einem Mal wurde es still im Raum und drei Augenpaare waren auf mich gerichtet. Drei sehr wütende Augenpaare nebenbei bemerkt. Ich grinste und schloss die Tür. „Ushio. Du bist wieder da. Welcome Home!“ Sie besah mich nur mit einem bösen Blick. „Was hast du getan, Mitsuki?“ Ich ließ mich auf dem Bett nieder. „Na dich zurück geholt. Was denn sonst?“ Sie kam mit wütenden Schritten auf mich zu und packte mich an meinem Shirt. „Warum hast du das getan?! Habe ich dich darum gebeten?!“ Sie schüttelte mich. „Verdammt noch mal! Habe ich dich darum gebeten?!“ Ushio wirkte verzweifelt und ich konnte es ihr nicht verübeln. „How long?“ Deans Stimme war ruhig und bestimmt. „How long did you get, Mitsuki?“ Er sah mich durchdringend an. Ich versuchte seinem Blick auszuweichen, aber er hielt mich gefangen. „6 Months.“ Ushio ließ mich los und sackte zu Boden. „Nur 6 Monate…“ „Okay. That means we got 6 Months to get you out of this mess, right?“ Sam, der neben Dean stand, lächelte die anderen aufmunternd an. „We’re going to get her out of this at all costs, right?“ Dean stand auf und verließ den Raum. „Bet on it!“ Auch ich stand wieder von dem Bett auf und kniete mich hinunter zu Ushio. Sie murmelte vor sich hin. „6 Monate...wir haben nur 6 Monate...“ „Ushio, das schaffen wir schon.“ Ich lächelte sie an. „Kein Problem, glaub mir!“ Sie hob den kopf und sah mich mit traurigen Augen an. „Schön, dass du wieder da bist.“ Ushio lachte auf. „Ja, schön wieder hier zu sein.“ Wir hatten also ein halbes Jahr mich aus diesem ganzen Schlamassel wieder rauszubekommen. Na dann mal viel Spaß! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)