Frohe Weihnachten von -myst3ry- (LxLight (angedeutet)) ================================================================================ Kapitel 1: Sieg = Niederlage ---------------------------- Leise schloss Light die Tür hinter sich, den Schlüssel in der einen Hand, einen Stapel Blätter unter den anderen Arm geklemmt. Vor ihm erstreckte sich eine Hotelwohnung, wie er sie schon häufig gesehen hat. °Mit dem Unterschied, dass hier keine gewöhnliche Person wohnt.° Ein kleines Lächeln erschien auf seinem Gesicht, während er seine Schuhe auszog. „Light-kun? Wo bleibst du?“ Natürlich. L hatte ihn bemerkt. °Ihm entgeht ja nicht viel. Aber dennoch genug.° Das Lächeln entwickelte sich zu einem hinterhältigen Grinsen, bevor es gänzlich verschwand und er um die Ecke ging. Dort saß er, sein ärgster Widersacher und doch einziger Ebenbürtiger. °Ich könnte mir keinen besseren Gegner wünschen...und keinen besseren Freund.° L kauerte auf seinem Sessel und bearbeitete das große Stück Kuchen, dass vor ihm auf dem Tisch lag. Aus seinen tiefliegenden Augen sah er Light an. „Neuigkeiten?“ Light schüttelte den Kopf. „Kira scheint sich bedeckt zu halten. Vielleicht weiß er, dass wir ihm auf der Spur sind.“ L strich eine seiner wirren, schwarzen Strähnen hinter sein Ohr. „Oder du bist Kira und versuchst den Verdacht von dir zu lenken.“ Light lächelte ihn an. „Das Thema hatten wir doch schon häufig genug. Nicht auch noch heute.“ Sein Gegenüber ersparte sich die Antwort, indem er einen großen Teil des Kuchenstückes direkt verschlang. Light nahm sich die Freiheit einfach Platz zu nehmen und breitete die Zeitungen vor sich aus. Mit einem Stift markierte er die Todesfälle und Anzeigen, die auf Kira deuten könnten. Ryuk lehnte – unsichtbar für jeden, der kein Death Note besaß- an der Wand und sah beiden Jungen bei der Arbeit zu. „Was soll das werden Light? Wenn du seinen Namen erstmal hast, kannst du ihn dann überhaupt noch töten?“ Er kicherte leise vor sich her. Aufgrund der Tatsache, dass L ihn nicht sehen konnte, verzichtete Light auf eine passende Antwort und ließ den Gott des Todes unbeachtet. Einige Zeit verging und L war dazu übergegangen, Zuckerwürfel zu knabbern und nebenher seinen Tee zu trinken. „Light-kun? Irgendwelche Vorfälle gefunden?“ Der Angesprochene hob den Kopf und sah ihn an. „Nein. Vielleicht hält Kira sich wirklich bedeckt.“ Er stand langsam auf und sortierte den abgearbeiteten Stapel. „Ich für meinen Teil werde jetzt nach Hause gehen, Vater sollte auch da sein.“ Der Schwarzhaarige sah ihn misstrauisch an, schwieg aber. Light hingegen wand sich Richtung Tür und zog sich die Schuhe an. Bevor er ging zog er ein kleines verpacktes Geschenk heraus und legte es auf die Kommode. „Frohe Weihnachten Ryuuzaki...“ Dann schlüpfte er aus dem Zimmer und schloss die Tür. Vor dem Hotel atmete er tief ein. „Klappte doch besser als erwartet, nicht war Ryuk?“ Der Todesgott sah ihn missmutig an und blickte die Straße entlang. Lights Augen verengten sich. „Wo ist der Fehler?“ Noch immer schwieg der Angesprochene. Light wand sich wütend ab und stürmte die Straße entlang nach Hause. °Wo, wo verdammt ist der Fehler? Immer wieder gehe ich meinen Plan durch, aber irgendetwas stimmt nicht.° An der letzten Ecke blieb er stehen und setzte sich auf eine Bank, die Hände in den Haaren vergraben. Er lächelte schief. °Jetzt hocke ich fast schon wie Ryuuzaki auf dieser Bank.° Sein Atmen stieg als weißer Nebel in die Luft, während er einfach nur die Autos beobachtete. °Ryuk sagte vorhin, dass ich L vielleicht nicht mehr töten wollte... welche Gründe hätte ich dafür? Ich habe meine Erinnerungen wieder, Misa ist eingeweiht und glaubt, ich würde sie lieben. Lieben? Kann ich das überhaupt?° Light drehte seinen Kopf leicht zu dem Todesgott, der wieder einmal neben ihm schwebte und ihn beobachtete. „Ryuk, was passiert, wenn ein Gott des Todes sich in einen Menschen verliebt, der sterben muss?“ Ryuk sah ihn verwirrt an. „Light-kun will wissen, was passiert? Wir sterben, wenn wir eingreifen in den Lauf der Dinge. Zumindest, wenn wir dem Menschen helfen wollten.“ Light zog die Augenbrauen zusammen. „Das heißt, dass man den Menschen retten kann, wenn man ihn nicht tötet, wenn man voraussetzt, dass man ihn damit nicht retten will?“ Sein Gegenüber runzelte die Stirn, als versuche er hinter den Sinn dieser Fragen zu kommen. „Ja, so könnte man es beschreiben. Aber was soll das? Du kannst L schlecht am Leben lassen, er ist dir im Weg.“ Light, der Welt besser als Kira bekannt, sah Ryuk verblüfft an. „Ich soll L schonen? Warum sollte ich das tun?“ Beide sahen sich gleichermaßen verwirrt an, doch dann gewann Light seine Fassung und er grinste diabolisch. „Nein Ryuk, L ist mir nicht wichtig genug, um meine Aufgabe zu verraten.“ Er stand auf und ging weiter auf das Haus seiner Familie zu. °Nein. Ryuuzaki, du bist mir so wichtig, dass mein Herz gleichzeitig mit deinem stehen bleiben wird. Mein eigener Sieg wird meine bitterste Niederlage.° Unweit in einem Hotel fand Ryuuzaki, auch bekannt als L, eine kleine Schachtel, die nach kurzem Untersuchen einen Schlüsselanhänger preisgab. Damit du deine Tür endlich selbst öffnen kannst. Frohe Weihnachten: Light Ryuuzaki lächelte. °Wir sind uns so ähnlich, du und ich. Aber irgendetwas zwischen uns ist merkwürdig. Hast du deine Menschlichkeit verloren? Oder ich meinen Bezug zur Realität? Wenn ich dich überführe, dann verliere ich dich durch meinen Sieg über dich. Kann ich überhaupt gewinnen?° Der Stapel Zuckerstückchen vor ihm wuchs erneut um zwei Stücke. °Ich befürchte, alles was ich verloren habe, besitzt du mein Freund. Aber ohne dich wäre mein Herz sowieso zu nichts nütze.° Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)