Kaimono von abgemeldet (SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 1: Kaimono ------------------ Eisig pfiff der Wind durch die Gassen des Dorfes, verdeutlichte der jungen Frau einmal mehr, dass es nicht allzu klug gewesen war, so lange mit ihren Weihnachtseinkäufen zu warten. Aber bis vor einigen Stunden war sie noch auf Mission gewesen – shoppen wirkte da immer etwas fehl am Platz… Außerdem hätte sie die Sachen dann auch noch nach Konoha schleppen müssen… Und zwei Wochen vor Heilig Abend besorgte doch niemand Geschenke – oder? Dass Tsunade ihr zu eben diesem Zeitpunkt eine Mission aufs Auge drücken würde, die sie fast zwei Wochen auf Trapp hielt, hatte sie doch nicht riechen können… Verstimmt schlug die Rosahaarige den Kragen ihrer Jacke hoch, erfreute sich zum x-ten Mal daran, ihren Schal in Suna verloren zu haben – nicht fragen, wie man in der Wüste einen Schal verlieren konnte… Das war nämlich leichter, als es sich anhörte – schlicht und einfach, weil man die Dinger da nicht unbedingt brauchte… Ob man das als schlechtes Ohmen werten konnte? Eine Kunoichi – ok, Medic-nin – die ihre Sachen verlor… Das zeuge nicht gerade von Professionalität… Ganz anders als der Uchiha. Vor fünf Jahren hatte er sie alle verraten, vor Zweien war er zurückgekommen und vor Einem zum Jo-nin erklärt worden. War doch mal ein interessanter Lebenslauf… Gerade im Vergleich zu ihrem – Akademie, Ge-nin, Chu-nin, Medic-nin. War doch wirklich sehr spannend! Eine weitere Windböe blies der Haruno einige Haarsträhnen ins Gesicht, holte sie damit jedoch aus ihren Gedanken. Am anderen Ende der Straße konnte sie bereits ihr Ziel ausmachen, hielt direkt darauf zu. Die Haupteinkaufsstaße – wenn man das so nennen konnte… Ino bezeichnete die Häuserschlucht eigentlich nur als ‚Shoppingparadies’… Sollte sie das Teil doch nennen, wie sie wollte… Hauptsache, in den Läden war es war- Ähm… nein… Hauptsache, da drin gab es eine große Auswahl! Als ob ihr kalt wäre… Oder das ‚Kratzen’ in ihrem Hals langsam schwer zu ignorieren wäre… Albern… Also zurück zu den wichtigen Dingen des Lebens… Was konnte man ihren Freunden schenken? Mit Abstand am einfachsten war diese Frage wohl bei Ino zu beantworten… Ohne weiter zu zögern schlug die Haruno den Weg zum nächsten – großen – Klamottenladen ein, meinte sich erinnern zu können, dass Ino ihr gegenüber – ganz dezent – erwähnt hatte, dass sie eine neue Bluse wolle. Aber eine mit kurzen Ärmeln, in hellgrün und ohne Verzierungen! Alles andere wäre ihr aber egal… Das waren doch mal genaue Angaben, mit denen man arbeiten konnte… Und nach Arbeit sah das wirklich aus, wie Sakura eine viertel Stunde später feststellen musste. Im ersten Laden fand sich schon mal nichts, was den Vorstellungen der Yamanaka entsprach. Also auf zum nächsten. Beim letzten Einkaufsbummel mit Ino hatte Sakura die Anzahl der Geschäfte im ganzen auf 70 und die, in denen sie jetzt fündig werden könnte auf 30 geschätzt – jeweils mindestens 10 waren abzuziehen, weil ihre Füße damals noch Blasen von der letzten Mission gehabt hatten. Also nur noch 19 Läden… Und wenn sie nicht alles täuschte, war das, was da an der nächsten Ecke stand eine Holzhütte. Mit Lichterkette. Man kombiniere: Fußgängerzone + Holzhütte + Tag vor Weihnachten. Und das Ergebnis? Genau. Das wollen wir alle gar nicht wissen. Ruckartig wandte Sakura ihren Blick wieder ab, beeilte sich die Straße zu überqueren und wieder ins Warme zu kommen. Was sie auch schaffte. Mitten auf besagter Straße. Halt nur etwas anders als beabsichtigt. Abgelenkt wie sie war, hatte die Haruno nicht darauf geachtet, wo genau sie hinlief, war dem entsprechend prompt in jemanden hinein gelaufen. War ja irgendwie klar gewesen, bei ihrem Glück… Fakt war aber nun einmal, dass sie gerade fast jemanden umgerannt hatte – Memo an Hirn: die Mission ist vorbei! – und ihr erster Gedanken ein ‚riecht gut und ist warm’ gewesen war. Machte es Sinn, jetzt noch einen Drogentest zu machen? „So müde von deiner Mission?“, riss der Passant sie aus ihren Gedanken, lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sein Gesicht. War ja auch gar nicht unverschämt, in jemanden hineinzurennen und dann einfach mit gesenktem Blick stehen zu bleiben oder so… Verdammt! Und dann auch noch vor ihm! „N-nein… Gomen…“, murmelte die Angesprochene, machte schnell einen Schritt zurück und wich dem Blick der schwarzen Augen aus, die sie musterten. Wieso hatte sie gerade das Gefühl, Hinata Konkurrenz zu machen? War doch nur der Junge, in den sie seit mehr als zehn Jahren verliebt war! Und der Widerstand an ihrer Hüfte gerade war auch nicht sein Arm, sondern pure Einbildung gewesen! „Wer’s glaubt…“ Und schon hatte sie wieder freien Blick auf seinen Rücken. So was Nettes aber auch! Wer war sie denn, dass der so mit ihr umging? Seine Ex-Teamkollegin, die einen deutlich niedrigeren Rang inne hielt als er und ihn gerade umgerannt hatte? Mist… „Hey!“ Großer Mist! Wieso hatte sie auch noch etwas gesagt – beziehungsweise gerufen? Jetzt guckte der Kerl sie schon wieder an! Denk nach… Irgendetwas Geistreiches… Nicht das Wetter… Nicht seine Familie… Freunde auch nicht… „Was machst du so?“ „Jedenfalls keine Leute umrennen?“ Wieso betonte er das wie eine Frage? Und noch wichtiger: Was fing sie mit dieser Aussage an? „Sehr witzig…“ Immer gut. „Tse.“ Typisch Uchiha. „Wenn du nichts vorhast, kannst du mir ja helfen!“ „Wobei?“ Wo waren Kalender und Stift, wenn man sie nicht brauchte? Wir hatten gerade die Zehn-Wort-Grenze geknackt! Nur dumm, dass Sakura das gerade nicht viel brachte. Was hatte sie sich auch dabei schon wieder gedacht? Stille. Genau. Funkstille… „Na ja… Ich bräuchte noch ein paar Weihnachtsgeschenke…“ Immerhin hatte sie die Shuriken für ihn und TenTen schon vor ihrer Mission geholt… Und nein – es war nicht erbärmlich, ihm zum Geburtstag und zu Weihnachten grundsätzlich nur Waffen zu schenken… Laut Naruto benutzte er die Dinger ja noch nicht einmal… Undankbares Etwas… „Und wie soll ich dir dabei helfen?“ Gute Frage. Nächste Frage bitte! „Du… kennst Naruto besser als ich!“ „Ich war drei Jahre weg.“ „Du erledigst jede zweite Mission mit ihm zusammen!“ Autsch, hatte das gerade allzu scharf geklungen? Bestimmt nicht, eher heiser, oder? Moment… Heiser war schlecht… „Tse. Meinetwegen.“ Öhm… Hä? Wie ‚seinetwegen’? Seinetwegen erfüllte er jede zweite Mission mit dem Uzumaki? Das war auch keine Frage gewe-. DINGDINGDING! Der Gewinner erhält 100 Gummipunkte! Uchiha Sasuke hatte sich nämlich gerade dazu bereit erklärt, mit ihr einkaufen zu gehen – und sie verstand es nicht! Verdammter Schlafmangel, verdammte Temperaturen, verdammte Halsschmerzen – pardon, die hatte sie natürlich nicht… „Okay…“ Jetzt bloß nicht überrascht wirken… „Ich muss aber erst was für Ino holen – geht ganz schnell!“, versprach Sakura, rechnete im Hinterkopf zwar schon damit, noch mehrere Stunden nach dieser blöden, grünen Bluse suchen zu dürfen, aber was der Uchiha nicht weiß, macht ihn nicht heiß… Schlechte Wortwahl… „Dann mach hinne.“, murrte das schwarzhaarige, einen Kopf größere Etwas der Haruno zu, erinnerte diese daran, wieso gewisse Menschen Angst vor ihm hatten. Nein, der Kerl war gar nicht gruselig… „Dann komm!“ Keine Schwäche zeigen, geradewegs auf den nächsten Laden zusteuern und das verächtliche Geräusch im Rücken einfach ignorieren! Ganz ruhig stampfte Sakura durch die Schiebetüren – und gab sich alle Mühe nicht zu zeigen, dass ihr kalt war oder so – oder, dass es nervte, wenn ein gewisser Uchiha so desinteressiert hinter ihr her rannte. Aber gut – darum hatte sie ihn ja selbst gebeten… Weise Bluse, rote Bluse, grüne Strickjacke… „Was suchst du eigentlich?“ Hey, eine Wortmeldung vom Eisblock? „Ein Geschenk.“ „War mir klar. Was genau?“ War da etwa jemand genervt? Nein – korrekt musste das ‚War da etwa noch jemand genervt’ heißen. Und die Antwort war – dem Tonfall einer gewissen Person nach zu urteilen – ‚Ja’. „Sasuke – wir sind in einem Klamottenladen. Glaubst du wirklich, du findest hier etwas?“ „Tse. Vier Augen sehen mehr als zwei.“ Normalerweise schon – hier galten nur leider andere Regeln… Aber die kannte eigentlich nur Ino… Nicht drüber nachdenken… „Wenn du meinst – wir suchen eine grüne Bluse mit kurzen Ärmeln.“ „Aha. Kannst du das nicht wann anders machen?“ „Wann denn? Morgen ist heilig Abend!“ „Na und?“ „Ich weiß ja nicht, wie du das handhabst – ich persönlich verschenke die Sachen immer zu Weihnachten – nicht zu Neujahr oder so…“ „Tse.“ Ja~ Genau, Uchiha! Fang wieder an, dich über andere erhaben zu fühlen, dann fällt nicht mehr so auf, dass du im Unrecht bist… Baka! Da wird man doch krank von… Kein Wunder, dass Naruto so komisch war! Knurrend ging Sakura weiter, versuchte in den überfüllten, perfekt geordneten Regalen etwas blusen-ähnliches zu finden. Was war so schwer daran, die Sachen wieder ordentlich dahin zurück zu packen, wo man sie hergeholt hatte? Ino machte das auch nie… Nur Hinata war kürzlich angesprochen worden, weil sie alles wieder einräumte – und man sie mit einer Angestellten verwechselt hatte. Seitdem ging besagte noch seltener shoppen… Armes Ding… Mehr oder weniger begeistert fand Sakura sich plötzlich wieder vor dem Ladeneingang wieder, stellte fest, dass das Geschäft ringförmig angelegt war – oder zumindest die Damenabteilung. „Und jetzt?“ Was wohl… „Jetzt gehen wir ins nächste Geschäft.“ „Kauf doch einfach was anderes…“ Natürlich… „Willst du mich umbringen?“ „Eigentlich nicht.“ Eigentlich nicht? Aber uneigentlich schon, oder wie durfte sie das jetzt verstehen? Wirklich sehr nett, der werte Herr… „Komm einfach!“ „Ich bin direkt hinter dir.“ Ja. Leider. Zumindest ein paar Zentimeter mehr hätte er doch Abstand halten können! Unwillkürlich erschauderte die Haruno als sie ihn so dicht hinter sich spür- nein. Als die Türen sich öffneten und ihr der kalte Wind entgegenschlug. SO musste es lauten. Als ob es ihr etwas ausmachen würde… Sie flüchtete auch gerade nicht vor ihm oder so… Sie ging nur mit schnellen Schritten zum nächsten Geschäft. „Warum holst du ihr denn nichts anderes? Warum ausgerechnet das Teil?“ „Weil sie es haben will!“ „Dann soll sie es sich selber holen…“ Dann hatte sie, Sakura, aber kein Geschenk mehr! „Was schenkst du ihr denn?“ „Nichts.“ „Findest du das nicht etwas…“ „Ja? Etwas was? Ich habe mit der nichts zu tun – und das darf auch gerne so bleiben!“ Sehr nett… Sauer holte Sakura Luft um ihre Freundin zu verteidigen, ihm da ein paar Nettigkeiten um die Ohren zu hauen und endlich von seinem hohen Ross herunterzuholen. Nur wurde sie leider unterbrochen. Von ihrem Hals. Oder anders ausgedrückt: sie hustete. Warum musste er auch hier draußen einen Streit anfangen? Drinnen war die Luft wärmer, da passierte ihr so etwas nicht! Hoffentlich… Den Blick des Schwarzhaarigen geflissentlich ignorierend, bemühte sich Sakura, den Hustenreiz zu unterdrücken, steuerte weiterhin auf die gegenüberliegende Häuserfront zu. Immerhin war ihr Begleiter so freundlich, das Ganze unkommentiert zu lassen. Aber Herr Gott noch mal, sie hatte doch nur gehustet… Was ja aber schon ein Zeichen von Schwäche war… Mist… Jedenfalls schaffte Sakura es, den Uchiha durch fünf weitere Läden zu schleifen – wodurch dieser auf einmal gesprächig wurde. Wer hätte gedacht, dass der Kerl so viele Sätze aneinander reihen konnte, wenn er etwas wollte? Oder wollte, dass sie etwas wollte? Die gelbe Bluse vor drei Geschäften zum Beispiel, schien es ihm ja sehr angetan zu haben – schließlich hatte er das Teil durch den ganzen Laden geschleppt – und nebenbei auf sie eingeredet. Armer, armer Trottel… Aber ein gutaussehender Trottel. Autsch. Böser Gedanke! Weg damit! Aber jetzt hatte sie sie gefunden. Wo blieb der von Engelsstimmen begleitete Lichtschein? Saftladen… Aber auf die Idee, in den Lieblingsladen der Yamanaka zu gehen, hätte man ja auch früher kommen können… Wenn man nicht so eine Abneigung gegen besagtes Gebäude hätte – Hinata würde hier nicht mehr lebend rauskommen… Die würde sich zu Tode falten… Ino schien es ja aber zu mögen, durch Wäsche waten zu können… Zuhause achteten ihre Eltern ja noch darauf, dass das Zimmer betretbar – also wirklich betretbar – blieb… Leise seufzte die Haruno, betrachtete die Bluse noch einmal. Das Teil passte wirklich wie die Faust aufs Auge – nur eine Sache störte irgendwie… „Das Teil ist hässlich.“ Seit wann kannte Sasuke sich denn mit Mode aus? „Ach ja?“, warf sie dem Clanerben über die Schulter zu, versuchte dabei nicht zu nicken. Wollte Ino mit dem Teil ‚basteln’ oder jemanden verschrecken? „Ja. Das erkenne sogar ich.“ „Schön für dich.“ Pack dir ein Eis drauf… Hauptsache Ino war ruhig… Auf zur Kasse – und danach beten, hier so schnell nicht mehr reinzumüssen. Vermutlich dasselbe, was Sasuke auch gerade tat. Eine Gemeinsamkeit. Mist. Aber dagegen konnte sie ja auch schlecht was machen – das wollte sie auch gar nicht! Einkaufen war langweilig… Und nervenaufreibend… Wie konnte man das nur freiwillig machen? Masochisten… Nachdem sie bezahlt – und dafür einen verwirrten Blick der Verkäuferin kassiert – hatte, dackelte sie samt Anhang – alias Sasuke Uchiha wieder aus dem Laden. Endlich wieder frische Luft. Und herzlich willkommen, neuer Hustenkrampf! Lang nicht mehr gesehen – oder gespürt? – wie geht es dir denn heute? Aber gut – lieber mal wieder bloßstellen als weiterhin da drin hocken… Und Senore Sasuke sah ja auch mal wieder zufällig in eine andere Richtung… Ganz Gentleman-like… „Und jetzt?“ Seine Standartfrage? „Jetzt bräuchte ich noch was für Hinata und Naruto“… Und rein theoretisch auch für ihn – oder reichen die Shuriken doch? … Er benutzte sie ja doch nicht… Was wohl geschehen würde, wenn sie ihm die gelbe Bluse kaufen würde? Schade um das Geld dafür… Sein Feuer-Jutsu würde wohl kurzen Prozess mit dem Stoff machen… „Mach heimlich Fotos von den beiden und schenk sie ihnen…“ „Hä?“ Okay – das war die falsche Antwort. Wie sich das schon anhörte ‚hä’ – war sie Naruto, oder was? Und wieso zur Hölle, sollte sie Fotos von den beiden machen? War dem Kerl die Luft da drinnen schlecht bekommen oder w- „Schenk Naruto Fotos von der Hyuga und ihr Bilder von ihm. Glaub mir – das kommt gut an.“ Ging das vielleicht auch ein bisschen weniger genervt und stattdessen etwas freundlicher? „Und wieso?“ Also – mal ganz abgesehen davon, dass Hinata seit Jahren in Naruto verknallt war. Aber das würde sie dem Uchiha mit Sicherheit nicht unter die Nase reiben… „Hat Dobe abgefärbt, oder willst du mich nicht verstehen?“ Ganz ehrlich? „Warum sollte ich Naruto ein Bild von Hinata schenken?“ Das war ihre eigentliche Frage gewesen – wenn er auf die andere keine Antwort gab, dann musste sie das Problem halt konkretisieren… „Tse. Damit er es endlich rafft. Langsam aber sicher nervt der Kerl…“ „Was genau meinst du?“ Sie durfte konkret werden, aber er sprach in Rätseln? Es lebe die Gerechtigkeit! „Dobe ist zu doof, um mitzukriegen, dass er verknallt ist – aber sobald der schläft, redet er wie ein Wasserfall. Keine Mission ohne Schwärmereien, Liebesgeständnisse oder ähnlichen Mist…“ „Du belauschst ihn wenn er im Schlaf spricht?“ „Nein – ich muss Wache halten und so laut, wie der brabbelt, ist jede Diskretion umsonst!“ „Ach so… Ist aber nett von dir, dass du das so schamlos ausplauderst… Vielleicht sollte ich Naruto fragen, wovon du so sprichst…“ „Dann such doch alleine nach Geschenken!“ Hey, das war ein Scherz gewesen – warum wurde er da gleich so aggressiv? Uchiha halt… „So was muss man länger planen… Auf die schnelle bekommen wir doch keine Fotos mehr von den beiden…“ „Dafür braucht man ein paar Minuten… Maximal…“ „Aber keine schönen Bilder!“ „Glaube mir – Dobe reicht eines, auf dem sie zu sehen ist – egal, ob im Hintergrund, halb verdeckt oder nur von hinten.“ „Was sagt er, dass du auf solche Ideen kommst?“ „Willst du nicht wissen.“ Wurde… der… gerade rot? Wow… Wirklich ein toller Anblick… zu dumm, dass er seine Schritte beschleunigte und sie sich deshalb nicht weiter daran ergötzen konnte. Uchiha Sasuke rot um de Nasenspitze… Da hätte man doch mal ein Foto von gebraucht – Naruto hätte dafür bestimmt alles gegeben! Das perfekte Geschenk – aber nein… Sie hatte keine Kamera mit… Mist! „Sasuke! Warte doch mal!“ „Tse.“ Danke für die wortreiche Antwort! Immerhin wurde er wirklich langsamer… Ein weiteres Wunder während dieses wunderreichen Einkaufs… „Vorschlag: Wir fangen mit Hinata an und kümmern uns danach um Naruto!“ „Und warum?“ Weil sie dann nicht allein nach einem Geschenk für die Hyuga suchen musste? Nein, das käme jetzt ganz schlecht an… „Warum nicht?“ Weil er sonst nach Hause könnte vielleicht? Dumme Antwort… Wie war sie auf die Idee gekommen, so etwas Hirnrissiges von sich zu geben? Ach ja – mal wieder ohne nachzudenken. Tolle Angewohnheit, die sie da entwickelte… „Stimmt auch wieder.“ Ähm… was? Er gab ihr Recht? So blöd war er nie im Leben! Nicht er – Uchiha Sasuke, das Superhirn! „Schon eine Idee?“ „N-nein…“ Hatte sie gerade gestottert? Nein! Nur… Gestockt! War ja bei diesem furchtbar komplizierten Wort auch gut nachvollziehbar… „Dann fang an nachzudenken. Neue Waffen? Nein… Sie ist eine Hyuga, die würde sie von ihrer Familie ohne Probleme bekommen… Trainingskleidung auch…“ Ja. Außerdem würde sie Hinata mit Sicherheit nichts dieser Art schenken! Doch nicht Hinata! Sprach er vielleicht von wem anders? „Sasuke – ich werde Hinata keine Waffen schenken!“ „Wieso nicht?“ „Weil… Das gehört sich nicht!“ „Warum bekomme ich dann immer welche?“ Ja… Mist… Gute Frage… „Weil… Was sollte man dir denn sonst schenken? Du hast doch nur dein Training und deine Rache im Kopf!“ „Meine Rache habe ich.“ „Schön für dich! Du kümmerst dich trotzdem nur um dein Training – was weiß ich, warum jetzt schon wieder!“ „Hn.“ Oh ja~ Jetzt wurden wir wieder einsilbig. Sollte er doch machen, was er wollte… Es ging sie ohnehin nichts mehr an… Ohne weiter auf den Clanerben zu achten, wandte Sakura sich dem nächsten Stand zu. Ja – Stand. Man erinnere sich – sie war bis gerade in einem Laden gewesen. Einem Laden in der Einkaufsstraße. Was hatten wir dort gleich zu Anfang gesehen? Genau – das, was wir eigentlich gar nicht haben sehen wollen. Und eben das betrachtete die Haruno gerade höchst interessiert. Auch wenn es nur eines dieser typischen, kitschigen Holzhäuser war – das zu allem übel auch noch Süßzeug verkaufte. „Willst du den Grund wissen?“ Als ob er darüber sprechen würde… Außerdem hatte sie sich gerade damit abgefunden, ihn in seinem Selbstmitleid versinken zu lassen. War schließlich nicht ihr Bier. Und sie war selbstverständlich auch nicht mehr in ihn verliebt. Ok – wer will raten, wie viele dieser Aussagen gelogen sind? Wortlos setzte Sakura sich in Bewegung, schlenderte die Reihe der kleinen Häuschen entlang. Vielleicht fand sie ja hier irgendetwas… „Ich…“ Oh – er folgte ihr? War das nicht unter seiner Würde? „Ich versuche… mich abzulenken…“ „Aha.“ Erwartete er jetzt von ihr, dass sie nachfragte? Und wieder einen auf Fangirly machte? Da musste aber jemand ein stark angeschlagenes Ego haben… Noch ein Essensstand… Gab es hier denn nichts anderes? Waffen… Weihnachtsmüll… Klimbim… Handschuhe und ähnlich- „Warte!“ Zeitgleich mit dem Befehl spürte Sakura, wie etwas ihre Hand berührte – nein, festhielt – und zum Stand zog. War. Das. Etwas. Etwa. Seine. Hand? Ungläubig fiel ihr Blick auf die Hand des Schwarzhaarigen, die ihre – wie selbstverständlich – festhielt. Aber hey, es war ja auch nichts dabei, er … zog sie nur ein paar Schritte weit. War ja auch nicht so, als würde er Körperkontakt sonst mit allen Mitteln vermeiden oder so… Verdammter Sarkasmus… Jetzt lief sie auch noch rot an! Also nicht hochsehen. Was sollte sie denn dann anschauen? Ihre Hände? Wenn sie das tat, würde sie es mit Sicherheit noch schaffen wie Hinata in Ohnmacht zu fallen… Also… Fußboden? „Welcher gefällt dir?“ Was, wie, wo, wann, wer? Verwirrt sah Sakura doch auf, musterte kurz das fragende Gesicht des Uchihas, dann die Auslagen vor sich. Schals. Und er hielt ihre Hand immer noch fest. Nein – der Gedanke gehörte da nicht hin. Konzentration auf seine Frage, bitte! „Was meinst du?“ Sehr intelligent – sprach er chinesisch, oder warum fragte sie seit neustem immer nach? „Ich will wissen, welcher Schal dir gefällt – ist doch nicht besonders schwer, oder?“ Na ja – es waren genug da, um nach dem Motto ‚wer die Wahl hat, hat die Qual’ vorgehen zu können… aber… „Warum?“ War doch viel interessanter als… als alles – wieso benahm er sich so seltsam? Warum stellte er solche Fragen, warum war er überhaupt noch hier? Warum war er damals überhaupt gegangen? Ok – das fiel nicht mehr in diese Kategorie… War aber auch eine Frage! „Du kränkelst schon die ganze Zeit.“ Na und? Ging ihn doch nichts an! „Und… Na ja… Naruto dreht am Rad, wenn du morgen krank bist. Also tu uns allen den Gefallen und hol dir eins von den Dingern.“ „Nein!“ „Wieso nicht?“ Jetzt klang er wieder genervt – toll gemacht, Sakura! „Ich… Ich brauche keinen!“ Lüge~ Aber was soll’s… Solange es wirkt… Und oh – weiteres – Wunder, Sasuke war wirklich still. Anstatt weiter auf sie einzureden wandte er sich jetzt selbst dem Stoffberg zu, musterte diesen kurz und zog dann einen dunkelroten Schal hervor. Und hing ihn der Haruno ohne großes Federlesen um. War sie jetzt sein Weihnachtsbaum, oder was? „Wir nehmen den.“ Und schon wechselte Geld den Besitzer. Konnte er nicht wenigstens fragen, ob er ihr gefiel? Nicht, dass er das nicht tat, aber… Irgendwie wagte sie nicht wirklich, ihm jetzt noch zu widersprechen… „Und komm erst gar nicht auf die Idee, den in die Tüte zu packen.“ Gute Idee! Nur, dass besagte Tüte gerade den Besitzer wechselte und sich mit ihrem neuen Herrchen von ihr entfernte. Untreues Etwas! Missmutig folgte Sakura dem Uchiha, vergrub ihr Gesicht aus Gewohnheit in dem weichen Stoff des Schals. An sich ja … ganz süß von ihm… Toller Gedanke – jetzt wurde sie schon wieder rot! Verdamm- „Kommst du?“ Nicken – nur nicken, nicht hochgucken, nichts sagen. „Hn. Inzwischen eine Idee für die Hyuga?“ Nein. Aber wie denn auch? Glaubte der Kerl, sie konnte bei dem ganzen Hin und Her doch nicht auch noch über so etwas nachdenken? „Noch nicht.“ „Dann guck dir nicht den Fußboden an, sondern den Krempel da.“ Hach war das wieder schön formuliert… Hätte glatt von Naruto sein können… Trotzdem blickte Saura auf, ließ ihren Blick über die restlichen Stände schweifen. Crepes, schon wieder Waffen, Klimbim, Kleinkram. Irgendwie immer dasselbe. Gelangweilt schlenderte Sakura auf den zuletzt genannten Stand zu, besah sich die Sachen genauer. „Vergiss es.“ „Warum?“ „Du kannst einer Kunoichi keinen Schmuck schenken.“ „Wieso nicht?“ Immerhin wusste sie das wohl besser als er… „Das passt nicht zusammen! Gerade zu einer Hyuga!“ „Sasuke – ich schenke es auch wenn meiner Freundin – nicht dem blutrünstigen Monster, dass sie vielleicht irgendwann in einem Kampf mal darstellen könnte.“ Wenn überhaupt… „Es passt trotzdem nicht!“ „Doch.“ „Tse.“ Gewonnen! Jetzt war nur noch die Frage, ob sie Hinata wirklich Schmuck schenken sollte – und wenn ja, was? Ohrringe? Die verlor man so schnell… Einen Ring? War wohl eher Narutos Part… Eine Kette? Auch nicht das wahre… Wie von selbst fiel ihr Blick auf ein Armband am anderen Ende des Tisches, blieb daran heften. „Kitschig.“ „Klappe!“ Der Kerl fing ganz dezent an zu nerven! Ungeachtet dem Augenrollen Sasukes, griff Sakura nach dem silbernen Kettchen, besah es sich genauer. An den kleinen Ringen hingen flache Plättchen, die die Form eines Schmetterlings hatten und bei jeder Bewegung hin und her baumelten und das Licht – ansatzweise – spiegelten. „Wenn es dir so gut gefällt, kauf es dir selber…“ „Ich hab gesagt, du sollst die Klappe halten!“ Was war so schwer an dieser Aussage? Also einfach ignorieren – und dem Verkäufer klarmachen, dass sie zahlen würde. Irgendwie wandte sich jeder erst an Sasuke… Und die Tatsache, dass er ihre Tasche trug, half auch nicht wirklich… Ganz toll… „Jetzt nur noch Naruto…“, murmelte de Haruno geistesabwesend in ihren Schal während sie das Armband in ihrer Jackentasche verschwinden ließ. „Bastle ihm einen Ramen-Gutschein…“ „Sehr witzig!“ „Das.War.Ernst.Gemeint.“ Und wieder war jemand sauer… Irgendwie war er heute anders… offener… „Aber einen Gutschein… Ich weiß nicht…“ „Was willst du ihm sonst holen? Waffen?“ Zum Beispiel? So schlecht war die Idee doch gar nicht… „Ich weiß es nicht… Vielleicht finden wir ja noch was…“ „Hol ihm Ramen. Glaub es mir – in seinem Schädel existieren genau drei Sachen.“ „Die da wären?“ „Ramen, Training und Hinata.“ „Wesentlich mehr als bei dir.“ Stille. … War vielleicht auch nicht ganz fair gewesen… „Weißt du was, Sasuke? Ich hab Durst! Okay, eine weitere Lüge, aber wenn sie schon an einem Glühweinstand vorbeiliefen… Inzwischen war es ja auch dunkel geworden – und dadurch natürlich auch viel wärmer… Also – was sprach gegen ein Glas Glühwein? „Hast du Durst, ist dir kalt, oder willst du dich betrinken?“ Ähm… ja… Feinfühlig wie eh und je… „Wieso willst du das wissen?“ „Wenn du durst hast, hol dir ein Glas Wasser, wenn dir kalt ist – geh nach Hause! Und wenn du dich betrinken willst, sag mir vorher bescheid – das tue ich mir nicht an.“ Hey~ Er wurde sogar noch netter. „Für wie… schamlos hältst du mich eigentlich?“, fragte Sakura leise, merkte, dass ihre Stimme wunderbar kalt war. Ausnahmsweise Mal. War es krank, wenn sie sich über einen coolen Spruch freute wie ein kleines Kind an Weihnachten? Jupp. Interessierte das jemanden? Nöpp. War doch alles geklärt. „Bei dem Blick, den du gerade drauf hast, hätte ich dir fast alles zugetraut.“ „Danke für dein Vertrauen.“ Und damit wandte Sakura sich um, marschierte auf den Stand zu, drängte sich mehr oder weniger umsichtig durch die Menge und bestellte sich ihr Glas Glühwein. Sollte der Vollidiot doch machen, was er sollte. Was hatte sie auch anderes erwartet? Dass sie jetzt beste Freunde wurden? Kindisch… Dabei war sie inzwischen 17 - und hatte immer noch so eine blendende Fantasie… Gab es da kein Heilmittel für? So Anti-Drogen oder so? „Wir hätten gern noch ein Glas.“, ertönte hinter ihr eine – inzwischen doch recht bekannte – Stimme, während ihr Besitzer sich mit einer Hand neben Sakura an der Theke abstützte. Und dabei ganz dezent mal wieder nur ein paar Zentimeter hinter ihr stand. Hatten wir das heute nicht schon mal? „Ich dachte, du willst nach Hause?“ „Irgendwer muss ja auf dich aufpassen…“ „Sehr witzig!“ Wieso klang das nicht so bissig wie sie es gerne hätte? Könnte damit zusammenhängen, dass Sakura seinen warmen Atem im Nacken spürte – sofern das durch den Schal möglich war. Aber Hey – wenn sie seinen Atem durch den Schal hindurch spüren konnte – wie nah war er ihr dann? Falscher Gedanke. Und warum zur Hölle grinste der Verkäufer so … komisch, als er zwei Tassen vor ihr abstellte? Während Sasuke bezahlte. Schien ja normal zu sein… Da war ja klar, was der Kerl von ihr dachte! „Willst du jetzt doch nicht?“ Konnte der Kerl nicht mal die Klappe halten? Seit wann war der überhaupt so gesprächig? Das war ja gruselig… Kommentarlos griff Sakura nach einer der Tassen – wieso hatte sie ein Glas bestellt und bekam eine Tasse? – und trank einen Schluck. Heiß. Gerade wenn man seit … längerem hier in der Kälte umherirrte und sich einen abfror – wobei es im Moment eigentlich fast schon angenehm war. Immerhin war sie dick eingepackt, hatte was ‚Warmes’ zu trinken und… nein, sie wurde nicht halb umarmt, Sasuke stützte sich lediglich neben ihr ab. Wusste sonst wer, warum er immer noch so dastand… Bequem war das mit Sicherheit nicht… Aber darauf ansprechen… Vielleicht in ihrem nächsten Leben… In einem, in dem sie nichts für Sasuke empfand, er aber für sie. Sprich also niemals. „Hn. Hättest du Inos Geschenk wirklich bei mir vergessen?“ … Hatte er die Tüte mit der Bluse immer noch? Ein Blick nach unten, bitte. Ja. Er hatte das Teil noch. Wollte er sie jetzt damit erpressen? „Vergessen? Tsts… Sakura…“ Alkohol bekam dem Kerl eindeutig nicht gut… „Wir sollten weiter, sonst…“ Ja~? Was sonst? Dunkel war es schon – da aber die Lichterketten an den Holzhäuschen so herrlich blinkten, war es ja immer noch hell… Und der Weihnachtsmarkt würde bestimmt nicht weglaufen – wenn überhaupt würde er sie verfolgen… „Kalt?“ Da er ja immer noch dicht hinter ihr stand – wieso lies sie sich das überhaupt bieten? Okay, blöde Frage, es gefiel ihr. – nicht wirklich. „Ich hab mein… Meine Tasse leer. Also können wir auch weiter.“ Tasse – nicht Glas… „Hn.“ Immer diese aufschlussreichen Antworten vom Uchiha… Unter einem weiteren ‚seltsamen’ Blick des Verkäufers, stellte Sakura ihre Tasse wieder ab und drängte sich durch die Menschentraube um das Häuschen – irgendwie wurde besagte Menschenmenge größer statt kleiner… Ob das damit zusammenhing, dass gewisse Leute an der Theke stehen blieben und damit den Betrieb aufhielten? Bestimmt nicht… Es dauerte keine zehn Sekunden, da hörte Sakura wieder das Rascheln der Plastiktüte neben sich, stellte mit einem Blick fest, dass Sasuke zu ihr aufgeholt hatte. Er lief ihr hinterher? Nicht drüber nachdenken… „Also, schon eine Idee für Naruto?“, fing Sakura diesmal an, hatte irgendwie das Gefühl, dass die Frage sonst von ihm kommen würde… „Hol ihm Ramen.“ „Nein.“ „Dann halt ein Bild von Hinata.“ „Nein!“ „Was sonst? Mach doch auch mal einen Vorschlag!“, murrte Sasuke entnervt, warf ihr einen dem entsprechenden Blick zu. Und wenn ihr nichts einfiel? Einen Gutschein vielleicht? Neue Klamotten? Nein, sie sprach von einem Jungen, außerdem hatte sie für heute genug von Klamottenläden… „Ja. Das hört sich ja sehr viel versprechend an… Aber über meine Vorschläge schimpfen.“ Armer Junge… Halb beleidigt, halb belustigt wandte Sakura sich wieder zur Seite, musterte die Auslagen des nächsten Standes interessiert. „Wir können ihm ja einen Mistelzweig schenken, vielleicht wird das dann endlich was mit ihm und Hinata…“ „Tse.“ „Was – ‚tse’? Ich finde die Idee gar nicht mal so übel!“ „Das ist doch Schwachsinn!“ Ging es vielleicht noch genauer? „Du bist doch auch dafür, dass wir die beiden verkuppeln!“ „Das habe ich nie gesagt!“ Natürlich nicht – das musste jetzt aber an seinem Stolz gekratzt haben… „Du musst dich ja auch nicht daran beteiligen…“ „Ich meinte auch nicht die Aktion, sondern den Kram da…“ „Was hast du gegen Misteln? Angst vor deinen Fangirls?“ „Tse. Das ist doch totaler Mist…“ Interessantes Wortspiel – Misteln sind Mist… „Und warum das?“ Herrlich, wenn man ihm alles aus der Nase ziehen durfte… Nicht bildlich vorstellen… „Wer braucht so was? Das ist doch totaler Schwachsinn!“ Armer Junge… Genervt seufzte Sakura, warf dem Clanerben einen geringschätzigen Blick zu. „Nur weil du dir geschworen hast, niemals zu lieben, musst du uns anderen doch nicht den Spaß verderben…“ „Tse. Ich bin ein Uchiha!“ „Und was hat das damit zu tun? Kannst du dadurch automatisch keine positiven Emotionen empfinden, oder wie darf ich das verstehen?“ „Nein.“ Tolle Antwort. Und warum sah der jetzt auch noch weg? „Sondern? Sprich dich aus!“ „Ich brauche so was nicht um… Um die Frau zu küssen, die ich liebe.“ Holla. Und das aus seinem Mund. Uchiha Sasuke sprach über Gefühle – und dabei stockte er sogar! Jetzt durfte sie sich wohl geehrt fühlen… „Sicher?“, hakte sie nach, konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Der Eisblock zeigte ihr gerade – in aller Öffentlichkeit – einen Teil seines Gefühlslebens. Dabei hatte sie bis gerade gar nicht gewusst, dass er so etwas hatte… Nach wie vor standen sie einige Meter vom Mistel-Häuschen entfernt – Sakura wollte davon ja nach wie vor eine holen – nur, dass Sasuke stur in eine andere Richtung sah. „Ja.“ „Wirklich?“ Falsche Reaktion. Ehe sie noch etwas hatte hinterher schieben können, war der Uchiha herumgefahren, sie am Handgelenk gepackt und… Ja… Also… Irgendwie war er zu schnell für sie. Dem entsprechend stand sie auch gerade Salzsäulen-mäßig da und starrte ihn an wie ein hypnotisiertes Kaninchen. Oder zumindest den Teil seines Gesichts, den sie sehen konnte. Seine Augen zum Beispiel. Das Geblinke der ganzen Lichterketten warf immer wieder neue Muster auf seine Haut – und spiegelte sich in seinen dunkeln Augen. Was aber nichts an der Tatsache änderte, dass seine Lippen auf ihren lagen. Ganz warm – und weich – fühlten sie sich an, bewegten sich scheinbar unsicher über ihre. Und so sah er sie auch an. Uchiha und unsicher… Das passte so gar nicht… Trotzdem schaffte Sakura es irgendwie, sich soweit unter Kontrolle zu bringen, dass sie den Kuss erwiedern konnte und merkte wie ihre Augen sich wie von selbst schlossen. Augen vor der Wirklichkeit verschließen – kommt immer gut… Aber sie hatte auch so schon genug Sinneseindrücke – seine Lippen, sein Geruch, der Glühwein, nach dem er immer noch schmeckte, ihr Herz das viel zu laut in ihren Ohren hämmerte und seine Arme, die sich gerade um sie legten, sie näher an ihn zogen. Wo waren ihre Hände noch gleich? Irgendwo zwischen ihr und dem Uchiha, soweit sie das beurteilen konnte, krallten sie sich gerade in seine Jacke. Keine blöden Kommentare zum ‚soweit sie das beurteilen konnte’ – im Moment war denken nun einmal Luxus! Außerdem strich gerade etwas über ihre Lippen – etwas, das ihr Gehirn als ‚Zunge’ identifiziert hatte. Und dem entsprechend auch gehandelt hatte. Also spürte sie jetzt, wie Sasukes Zunge ihre anstupste, versuchte nicht allzu unbeholfen zu wirken. Und sich ganz nebenbei an ihn zu lehnen. Und den Moment zu genießen… Nach einigen – gefühlten – Sekunden unterbrach der Schwarzhaarige den –Zungen? – Kuss, oder versuchte dies zumindest. Kaum, dass der Druck auf ihren Lippen nachließ, stellte Sakura sich auf ihre Zehenspitzen, zog sich am Uchiha hoch, um den Kuss nicht beenden zu müssen. Moment. Hochziehen? Ein wenig verwirrt stellte sie fest, dass ihre Arme irgendwann ein wenig höher gewandert waren, jetzt nicht mehr an Sasukes Brust, sondern um seinen Hals lagen. Wann waren die denn dahin gekommen? Noch während sie über diese Frage nachsann, verschwanden Sasukes Lippen endgültig. Leider. Vorwurfsvoll hatte Sakura ihre Augen wieder geöffnet – und war doch irgendwie geschockt darüber, wie nah er ihr gerade war. „Beweis genug?“, hörte sie ihn leise fragen, versuchte wieder einmal x Sachen auf einmal hinzubekommen. Denken, ignorieren, dass sie knallrot war, ihr Bauch nach wie vor sonst was machte, Sasuke seine Stirn gegen ihre lehnte und überhaupt… Was hätte er ihr denn beweisen sollen? Dass er sehr gut küssen konnte? Wohl eher ein Nebeneffekt… Oder, dass er keine Mistel brauchte? Na ja, das hatte er wohl auch – aber warum hatte er dann sie geküsst? Das machte nur Sinn, wenn er… „Hast du eine Idee, wie viel Training nötig ist, um daszu vergessen?“, stellte der Uchiha die nächste Frage, unterbrach ihren Gedankengang damit geflissentlich. Die Botschaft war trotzdem angekommen. Nicht, dass sie dadurch auch gewusst hätte, was sie jetzt sagen sollte. Was ja aber scheinbar auch unnötig war. Immerhin hatte Sasuke ihr die Möglichkeit dazu gerade selbst genommen – indem er sie wieder küsste. Konnte man auch mit leben… _________________________ Hey^^ Danke fürs lesen^^ ich hoffe es hat gefallen~ Wer Langeweile hat, darf sich gerne beschweren xP *Schoko hinstellt* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)