Süße Versuchung II von abgemeldet (Hochzeit mit Todesfolge) ================================================================================ Kapitel 6: Konkurrenzdenken --------------------------- Tenten konnte es nicht glauben, sie fühlte sie wie in einem Traum und hatte Angst wieder zu erwachen, doch dies war ohne Zweifel die Realität, auch wenn es sich nicht so anfühlte. Sie sollte zuhause Bescheid geben, dass sie ins Anwesen zog und musste sich erstmal mit Fragen ihrer Mutter durchlöchern lassen. Diese war schrecklich neugierig und verwundert, dass ihre Tochter plötzlich verlobt war. Aber als Nejis Namen fiel hatte sie ebenfalls ihren Segen gegeben, dafür hatte der Hyuuga-Clan einfach ein zu gutes Ansehen. Tenten war ohne großen Abschiedschmerz ausgezogen, immerhin wohnte sie nur ein paar Straßen weiter und konnte immer nach Hause zurück, falls etwas nicht in Ordnung war oder sie ihre Eltern besuchen wollte. Sie war noch nicht aus der Welt. Das Mädchen ließ sich auf das große, weiche Bett fallen, dass nun für kurze Zeit ihr Schlafplatz werden würde. In einer Woche war bereits die Hochzeit. Nach Hinatas Katastrophenhochzeit musste nun alles sehr schnell gehen, da immer noch kein Nachfolger bestimmt war. Es klopfte an der Tür. „Ja?“, rief Tenten, erhob sich aber nicht von ihrem Bett. Jemand kam ins Zimmer „Hast du nicht vor hier zu bleiben?“, fragte die Person und Tenten erkannte sofort Nejis Stimme. Sie setzte sich auf und sah, dass er die unausgepackten Koffer musterte. „Doch, doch, aber ich weiß nicht, ob es sich lohnt alle Sachen auszupacken, wenn wir nächste Woche eh ins Oberhauptquartier ziehen.“ „Erstens kannst du nicht aus Koffern leben und zweitens ist es kein Quartier, sondern ein Schlafgemach.“ „Wie auch immer.“ Sie beobachte Neji, der sich an ihren Koffern zuschaffen machte und sich daran machte sie auszupacken. „Du musst das nicht machen“, mischte sie sich ein, doch er machte unbeirrt weiter. „Die Bediensteten werden sie später in unser Gemach bringen, wenn die Trauung voll zogen ist.“ Er räumte weiter aus und legte alles in den Schrank. „Du bist bestimmt nicht hier um meine Sachen auszupacken.“ „Nein, wir gehen gleich jemanden besuchen, also mach du dich eben frisch und ich packe weiter aus.“ „Wen besuchen wir?“, fragte Tenten zu gleichen Teilen misstrauisch und gespannt. „Einen sehr engen Freund von mir.“ --- Nejis Freund stellte sich als ein Mitglied des Hyuuga-Clans heraus. Er sah aus wie Nejis Bruder, allerdings waren seine Haare kürzer und zerzauster. Neji und er umarmten sich zur Begrüßung und auch Tenten nahm er freundschaftlich in die Arme. „Du bist also Nejis Freundin. Ich habe schon so viel von dir gehört“, erzählte er. Seine Stimme war schnell und drohte sich zu überschlagen. „Ich hoffe nur Gutes“, antwortete Tenten und lächelte höflich. „Natürlich. Neji ist ja so niedlich wenn er ins Schwärmen verfällt. Dann kommt immer ‚Tenten hat dies gesagt und Tenten hat das gemacht’ und dann wird er ganz rot um die Nasenspitze.“ Plötzlich verfinsterte sich Nejis Blick. „Ich bereue es gerade, dass sie dich kennen gelernt hat.“ Die beiden standen in der kleinen Parkanlage des Anwesens zwischen zwei großen Buchen. Es war angenehm warm und eine kühle Brise sorgte für etwas Abkühlung. „Wir werden bestimmt gute Freunde“, sagte der Junge. „Ach, wo bleiben meine Manieren. Ich weiß so viel über dich, aber du wahrscheinlich gar nicht über mich. Ich bin Kiyoshi Hyuuga, der Sohn von Raidon. Mein Vater ist ein guter Freund von Hiashi und sie gingen zusammen in die Schule. Ich bin genauso alt wie ihr beide, allerdings mache ich keine Ausbildung zum Ninja und trainieren auch nicht, ich habe eine andere Berufung.“ „Eine andere Berufung?“ Jetzt war Tentens Neugier geweckt. Neji nickte. „Kiyoshi ist Künstler. Er malt Bilder von Landschaften, allerdings sieht sein Vater das nicht gerne.“ „Mein alter Herr sieht nichts gerne, wenn es nicht seinen Vorstellungen entspricht. Ich habe aufgegeben ihn davon überzeugen zu wollen, dass er meine Kunst anerkennt.“ „Ich finde es toll, dass du diese Leidenschaft gefunden hast.“ Sie mochte den Freund von Neji, denn er war sehr offen mit Menschen und somit war es leicht sich schnell mit ihm anzufreunden. Kein Wunder, dass er und Neji Freunde waren. Wahrscheinlich redete Kiyoshi ständig und Neji hörte geduldig zu. Bei dem Gedanken musste Tenten schmunzeln. „Ich kann dir ja bei Gelegenheit ein paar Bilder von mir zeigen“, bot Kiyoshi an. „Das würde mich sehr freuen.“ „Also ich würde ja meine Zeit nicht mit seinen Schmierereien verschwenden“, sagte plötzlich eine Mädchenstimme hinter ihr. Sie drehte sich um und sah in das Gesicht eines Mädchens, ungefähr in ihrem Alter. Sie sah Hanabi sehr ähnlich, allerdings ähnelten sich viele in diesem Clan. Sie hatte lockiges Haar, das ihr sachte auf die Schultern fiel. „Nervt mein Bruder euch mit langweiligen Geschichten von seiner so genannten Kunst?“ „Hallo Hide“, begrüßte Neji sie und schenkte ihrem frechen Ton anscheinend gar keine Beachtung. „Das ist Kiyoshi’s kleine Schwester. Sie ist ein Jahr jünger als wir“, erklärte er Tenten. „Ganz Recht“, sagte Hide und lächelte. „Und du bist wahrscheinlich Tenten. Schön dich kennen zu lernen.“ Es war Tenten etwas unangenehm, dass hier scheinbar jeder sie kannte, sie aber kaum jemanden. Allerdings war es einfacher sich einen Namen zu merken und nicht alle vom Clan. Außerdem wusste sie noch gar nicht wie alle in Verbindung miteinander standen. Doch das würde sie auch noch lernen. „Vater sucht dich“, sagte Hide an ihren Bruder gerichtet und versuchte so scheinbar ihr Auftreten zu erklären. „Er will dich noch einmal belehren.“ „Das kann er sich gleich sparen“, murrte Kiyoshi. „Er meint es doch nur gut.“ Hide setzte ein verständnisvolles Gesicht auf. „Versuch ihn doch auch einmal zu verstehen.“ „Ihr entschuldigt mich“, verabschiedete sich Kiyoshi und lächelte noch einmal zu Abschied. „Viel Erfolg“, rief Tenten ihm nach, als er den langen Weg zum Hauptgebäude ging und dann aus ihrem Blickfeld verschwand. Hide schenkte Tenten kaum Beachtung, sondern richtete sich an Neji. „Dein Onkel hat meinem Vater bereits zu versichert, dass ich die Nächste auf der Heiratskandidatenliste bin, falls deine Verlobte“ Sie durchbohrte Tenten kurz mit ihrem Blick „ich meine, falls deine Freundin ausfallen sollte.“ „Ausfallen?“, fragte Tenten skeptisch. Sie wusste nicht recht, was das Mädchen damit meinte. „Sagen wir mal, dass es sein könnte, dass du nicht zur Trauung erscheinen kannst oder willst.“ „Du denkst also, dass ich Neji im Stich lassen würde?“ „Das habe ich nicht gesagt, aber Hiashi möchte gerne eine Rückversicherung haben, immerhin ist er nicht mehr der Jüngste und ich würde perfekt in die Ehefraurolle passen.“ Das stimmte allerdings. Sie war im perfekten Heiratsalter, sah gut aus, hatte wahrscheinlich seit Kindertagen Benimmunterricht und war eine reine Angehörige des Clans. Sie war eigentlich das genaue Gegenteil von Tenten und deswegen konnte sie sich gut vorstellen, dass Hiashi lieber Hide den Posten geben wollte. „Ich wurde schon seit meiner Geburt darauf vorbereitet den Clan an der Seite des Oberhauptes zu führen, falls Hinata und Hanabi ausfallen sollten und dies ist ja nun mal der Fall.“ „Aber Hiashi hat gesagt, dass Neji und ich heiraten sollen“, korrigierte Tenten sie. „Noch seid ihr nicht verheiratet und ich denke nicht, dass Neji etwas an mir auszusetzen hätte, falls du unbefugt bist an der Hochzeit teilzunehmen.“ Sie sah zu Neji und lächelte. „Es wäre mir ganz Recht“, sagte Neji und beteiligte sich zum ersten Mal am Gespräch. Ganz… Recht? Sie konnte es nicht fassen. Wie konnte er nur so etwas sagen und das obwohl sie genau neben ihn stand? War es nur Höflichkeit oder fand er diese Idee vielleicht viel besser als sie zu heiraten? Oder war er nur froh, dass er auch ohne ihre Hilfe Oberhaupt werden konnte? Sie wusste es nicht, wollte ihn auch nicht fragen, da sie wusste wie er reagieren würde. Möglicherweise würde er alles abstreiten und sagen, dass es nur höflich gemeint war und er es natürlich nicht ernst meinte. Wütend ging sie in ihrem Zimmer auf und ab und raufte sich die Haare. Sie war wütend, nicht nur auf Neji sondern auch auf sie. Was bildete Hide sich eigentlich ein? Gut, sie war eine aus dem Clan und sie war auch ohne Frage hübsch, aber sie musste nicht denken, dass sie bei Neji einen besseren Stand hatte, immerhin war sie nicht seine Freundin, geschweige denn Verlobte. Ihr wahres Gesicht hatte sie ohnehin nur gezeigt, als ihr Bruder fort war. Das ist ein Zeichen der Schwäche, oder? Aber vielleicht war es nur eine Frage der Zeit bis Hide Nejis Frau sein würde? Nein, so leicht würde sich Tenten nicht aus dem Spiel bringen lassen, schließlich wurde sie nur Nejis Braut wenn Tenten ausfiel und das hatte sie ja nicht vor. Doch sie wusste nicht, wie lange diese Sticheleien anhalten würden, immerhin war es noch eine Woche bis zur Hochzeit und vermutlich würde dies die längste Woche ihres Lebens werden... --- Am Abend stand auf dem Plan, dass sie mit Hiashi und Hisa ins Theater gingen. Es war nämlich äußerst wichtig, dass ein Oberhaupt sich in der Kulturellenschicht auskannte und somit das Image des Clan aufrecht hielt. Ob ihm das Theaterstück nun gefiel oder nicht war unbedeutend. Tenten musste sich ein elegantes Kleid anziehen und die Kindermädchen von Hinata und Hanabi hatten ihr die Haare gemacht und sie wurde von ihnen geschminkt. Nejis Tante war mit ihr vor dem Theater und wartete. Hiashi war bereits im Gebäude um die reservieren Karten abzuholen und sich mit ein paar Dorfbewohner zu unterhalten. Von Neji fehlte jede Spur. „Wir müssen gleich rein“, sagte Hisa und sah auf die Uhr an der Mauer des Gebäudes. „Neji müsste jeden Augenblick kommen“, versicherte Tenten ihr und sah ebenfalls zur Uhr. Er wollte sich beeilen und fünf Minuten, höchstens zehn Minuten, später kommen. Allerdings war aus den paar Minuten bereits eine Stunde geworden. „Das Stück fängt gleich an“, sagte Hisa und legte Tenten eine Hand auf die Schulter. „Zur Not kann er noch nachkommen, wir lassen seine Karte einfach an der Information hinterlegen.“ Das Mädchen nickte. Sie hatte sich ja nicht umsonst so herausgeputzt, um dann draußen zu warten und das Stück nicht zu sehen. Schweren Herzen ging sie mit Hisa ins Theatergebäude. Das Schauspiel war wenig unterhaltsam und Tenten langweilte sich nach einiger Zeit schrecklich. Der Platz neben ihr blieb leer und sie sah immer nervös zur Tür, wenn jemand herein kam. Allerdings war es nie Neji. Nach zwei Stunden war das Stück endlich zu Ende und Tenten hatte nicht richtig zuhören können. Sie machte sich Gedanken. Wo war ihr Freund? War ihm etwas zugestoßen? Oder hatte er sich gedrückt? Aber das konnte nicht sein, immerhin musste sie dies ja auch überstehen und es gab weiß Gott schlimmeres als dösten in einem bequemen Sessel zu sitzen. Sie gingen nach dreißig Minuten aus dem Gebäude, da sie hier und da zu einem Gespräch angehalten wurde. Tenten wunderte das nicht, immerhin waren Hisa und Hiashi die Oberhäupter des Hyuuga-Clans. Sie sagte Hisa bescheid, dass sie schon mal alleine nach draußen gingen und dann auf sie warten würde, da sie schließlich nun den selben Weg hatten. Hisa hatte nichts dagegen einzuwenden, zeigte sogar Verständnis, immerhin war es ziemlich stichig in der Vorhalle. Als sie dann in die kühle Nachtluft kamen, rannte jemand plötzlich auf sie zu. Es war Neji. „Es tut mir leid“, sagte er sofort als er bei Tenten ankam. „Es kam etwas dazwischen.“ „Dazwischen?“, fragte sie skeptisch. „Du siehst toll aus“, bemerkte er, als er an ihr runter sah. „Lenk nicht ab, Neji. Was ist passiert?“ „Sie steckte in einer Krise. Ich konnte sie doch nicht einfach im Stich lassen, immerhin war ich der einzige dem sie sich anvertraute.“ „Von wem redest du?“ „Von Hide, sie brauchte mich einfach. Versteh das bitte…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)