Unsterbliche Liebe von Ricadu (Wiedergeborener Hass) ================================================================================ Kapitel 1: Die Schlacht ----------------------- ~Legende~ Handlung: Text Mündl. Rede: „Text“ Gedachtes: Text Gedankenübertragung: ~Text~ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Es ist spät. Wir sollten schlafen. Wenn etwas passiert, werden uns die Anderen schon wecken.“ Diese Worte aus dem Mund des Zwerges schienen Balsam für die Ohren Eragons zu sein, und während Murtagh noch rumgrummelte schmiegte der junge Reiter sich an Saphira, seinen Schild als Kopfkissen benutzend, und schloss dankbar die Augen, nur wenige Sekunden später schlief er auch schon ein. Sich an Tornac lehnend sah Murtagh zu Eragon herüber und sein Blick wirkte plötzlich gedankenverloren. Ein Kind, das man in eine Rüstung gesteckt hat... Diesen Gedanken verdrängend schüttelte der Ältere den Kopf und sah, die müden Augen mühsam offen haltend, zu dem schwarzen Loch im Boden. Nach einer Weile trat ein sichtlich genervter Ausdruck auf sein Gesicht, da er feststellte, dass Zwerge im Schlaf - selbst auf dem SCHLACHTFELD - schnarchten. Er sollte sich einen anderen Platz, fernab der Zwerge suchen... aber hier genoss er immer noch Eragons Schutz... Saphira lächelte schwach, sie verstand Murtagh, wusste sich aber auch nicht anders zu helfen. Eragon indes schien das Geschnarche des Zwerges nicht zu stören... er schlief munter weiter. Leider musste auch sie feststellen, dass er so wirklich wie ein Kind wirkte... er war selbst für sein Alter nicht sonderlich groß, Murtagh überragte ihn problemlos, und die Rüstung war nur in etwa in seiner Größe, es wirkte, als erwarte man, dass er noch reinwachse. Wenn er wach war machte er zwar schon einen recht erwachsenen Eindruck, wenn er es denn musste und sich dessen bewusst war, dass man darauf achtete, aber im Schlaf konnte sich kein Mensch verstellen, und so konnte jeder, der etwas von Menschen verstand, erkennen, dass er hier falsch war. Wenn man jedoch beachtete, dass die Drachenreiter früher im Alter von zehn Jahren ausgewählt wurden und noch richtige Kinder waren, hatten sie es mit Eragon doch recht gut getroffen. Wer konnte auch ahnen, dass hinter diesem fast niedlichem Kindergesicht ein Wesen steckte, das viel älter war selbst noch als Arya... Als eben diese ihn weckte blinzelte er verschlafen zu ihr auf, ehe er sich schnell wieder einfing, aufrichtete und sich ernst umsah. „Es geht los.“ Murtagh deutete mit einem Kopfrucken auf das schwarze Loch, um das herum die Kessel mit der brodelnden, schwarzen Masse schon warteten und hielt ihm eine Hand hin, um dem Reiter aufzuhelfen. Beide stiegen auf; Murtagh auf Tornac und Eragon auf Saphira, den Bogen zückend und abwartend, einen Pfeil lose an die Sehne legend. Seine braunen Augen richteten sich ernst auf das Geschehen, als die Erde leicht aufgewühlt wurde. Schon brachen die ersten Urgals durch... auf einen Befehl hin wurden die großen Kessel umgekippt und das zähe, kochende Pech floss über die Feinde und tief in den Tunnel hinab. Eragon musste tief durchatmen um halbwegs das Gesicht zu wahren, als man das Gebräu auch noch anzündete. ~Das sind Urgals, keine Menschen Kleiner...~ ~Es ist trotzdem ekelhaft!~ ~Ich weiß, sei froh, dass deine Nase so schlecht ist!~ Doch schon bald trampelten neue Urgalfüße das brennende Pech in den Boden und fanden ihren Weg aus der Grube. Sofort war Eragons Bogen gespannt, und auf den nächsten Befehl hin schoss er, wie die anderen Bogenschützen, auf die nahenden Monster. Saphira brüllte lautstark und Eragon zog Zar’roc, was die Urgals jedoch nicht im geringsten verunsicherte; immer mehr der Biester strömten aus dem Loch und sammelten sich vor den Pflöcken, während sie von weiteren Pfeilen beschossen wurden, doch Eragon hatte schon richtig geahnt, dass nun nur noch Schilde getroffen wurden. Es wäre eine Verschwendung, jetzt noch zu schießen, da er die Pfeile später noch brauchen könnte. Die Masse aus Monstern rannte nun gegen den Verteidigungswall an, viele von ihnen wurden aufgespießt, weitere fielen gegen den ersten Ring aus Verteidigern, die mit Speeren und Lanzen wie wild auf die Urgals einstachen. Die überlebenden Monster, die immer noch eine enorme Überzahl darstellten die kein Ende zu haben schien, standen nun der eigentlichen Streitmacht der Varden und, was für diese Gruppe wohl das Schlimmste sein dürfte, dem gewaltigem Drachen gegenüber. Wieder brüllte Saphira und richtete sich auf, wobei der Brustpanzer ihrer Rüstung den Schein der restlichen Flammen wiederspiegelte, der auch ihre Zähne und Klauen in bedrohliches Licht hüllte. Bald schon versenkte sie diese in dem Fleisch der Bestien, ebenso wie Zar’roc auf die Urgals niedersauste. Jedoch sahen sie sich bald umzingelt, weshalb Saphira abhob und begann, über das Schlachtfeld zu fliegen, alles zu beobachten und die Informationen über Eragon an die Zwillinge weiter zu geben. Bald fiel sein Blick auf Murtagh, der von Tornac getrennt und in die Enge gedrängt worden war. Eine Chance sehend, sich zu revanchieren, stürzten die beiden auf die Urgals hinab und Saphira packte zwei von ihnen, die anderen wischte sie mit ihrem langem Schweif weg oder wurden von Zar’roc erfasst. Die beiden, die sie festhielt, warf sie gleich daraufhin in die Pflöcke. Murtaghs laute Rufe hörend hob Eragon die Hand mit Zar’roc empor und sah zu seinem Freund zurück, bevor er sich wieder mit seiner Drachin in das Schlachtgetümmel warf. Stunde um Stunde dauerte diese an, es war grauenhaft. Der anfängliche Elan war bald verschwunden und Drache wie Reiter kämpften nur noch um ihr eigenes Überleben, sobald dieses sicher war halfen sie, wo sie nur konnten, was sie immer wieder in neue Gefahr brachte, aus der sie sich mit Schwert, Magie, Zähnen und Klauen zu retten versuchten. Die Sonne ging schon unter und war längst aus dem Kreis oben um Farthen Dûr verschwunden, als ein Ruf der Zwillinge den Reiter erreichte: ~Es rumort unter Tronjheim, ihr solltet nachsehen Argetlam!~ Eragon tötete schnell den Urgal, mit dem er gerade kämpfte, schwang sich auf Saphira und flog, den Zwillingen schnell antwortend, in Richtung Stadtberg, sammelte unterwegs aber noch Arya ein, die den selben Ruf erhalten hatte. Aber auf dem Weg fiel ein weiterer Trupp von Urgals sie an, und Saphira wurde ihre beiden Reiter los. Eragon schaffte es erst einige Fuß weiter wieder auf die Beine und stand so ein gutes Stück hinter Arya, die gleich auf den Beinen gelandet war und ihm zubrüllte, er solle nach dem Stadtberg sehen, während sie mit Saphira diese Urgal abwehrte. Er nickte und lief los, doch scheinbar war er zu spät: die Marmorplatten wurden empor gehoben und achtlos fortgeworfen, Urgals erschienen in dem neuem Loch. Mutlos sah Eragon zu ihnen, hob aber dennoch die Klinge und biss die Zähne zusammen, sich bereit machend, seine magischen Kräfte frei zu setzen. Allerdings griffen die Urgals ihn nicht an sondern umzingelten ihn, woraufhin er ihnen misstrauisch mit dem Blick folgte. Es waren nicht viele, vielleicht zwanzig... und trotzdem waren es immer noch Kull, alleine würde er damit nicht fertig werden. ~Uhm... Große? Braucht ihr noch lange da draußen? Ich könnte euch hier wirklich dringend gebrauchen, wenn es keine Umstände macht...~ ~Leider macht es die gerade, kannst du nicht rauskommen?~ ~Nein, irgendwie nicht...~ Diese Konversation wurde schnell unterbrochen, als ein alt bekannter, flammendroter Haarschopf und die dazu gehörenden stechend gelben Augen zum Vorschein kamen. Das Gesicht des Reiters verlor jegliche Farbe und er sandte noch einen letzten Hilferuf zu Saphira, ehe er seinen Geist verschloss und gezielt damit den Schatten anzugreifen versuchte, der diese, in seinen Augen kindlichen, Versuche problemlos abwehrte. „Sieh an... kein Murtagh in der Nähe um dich zu retten...“ „Dafür hast du deine kleinen Freunde mitgebracht... was denn, Angst, allein zu kämpfen?“ Hohle Worte, und leider wusste Durza das genauso wie er. „Nein, kleiner Reiter“ Wer hat dir erlaubt, mich ‚kleiner’ zu nennen?! „die sind dafür da, dass du mir nicht wegläufst...“ Mist... Auch Durza zog seine Klinge und ging zum geistigen Angriff über, woraufhin Eragon, der wusste, dass er auf dieser Ebene kaum den Hauch einer Chance hatte, mit erhobenem Schwert auf den Schatten zurannte. Er war zwar in lausiger Verfassung, aufgrund der Erschöpfungen des bisherigen Tages, aber es ging ihm immer noch besser als beim letzten Kampf... was ihm jedoch nicht wirklich weiterhalf. Durza spielte trotzdem nur mit ihm und fand sogar Zeit und Muße für Smalltalk, was den Reiter besonders ärgerte. „Willst du nicht lieber gleich aufgeben und freiwillig mitkommen?“ „Vergiss es!“ „Och... nicht so verbissen Kleiner...“ Sei ruhig! „Du hast keine Chance...“ Das weiß ich selbst! Ich muss Zeit schinden... mit etwas Glück kommen Saphira und Arya noch rechtzeitig frei... Allerdings hatte er keine Ahnung, wie es um seine Drachin und die Elfe stand, da er es nicht wagte, seinen geistigen Schutzwall fallen zu lassen und Kontakt zu ihnen auf zu nehmen, also musste er warten, Zeit schinden und hoffen... Saphira indes hatte nicht gelogen: sie und Arya waren umzingelt von Feinden, auf jeden Erschlagenen folgten zwei oder drei weitere. Vielleicht sollte ich aufhören sie umzubringen, dadurch vermehren die sich ja nur noch...! Aber viel mehr Sorgen machte sie sich um Eragon... sein letzter Hilferuf klang ziemlich verzweifelt, und dass sie ihn jetzt nicht mehr erreichen konnte machte ihr Sorgen. Sie konnte sich zusammenreimen, was los war, und berichtete Arya davon... doch es half nichts, selbst die flinke Elfe kam an den Urgal nicht vorbei... Wieder rumorte die Erde unter Tronjheim, doch diesmal brachte es Eragon, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, wenigstens etwas Glück: im Kampf hatte Durza sich gerade in einer Drehung befunden, sodass er das Gleichgewicht verlor, wohingegen Eragon fest stand. Das nutzte er aus, um sowohl durch Durzas geistige Verteidigung zu kommen, als auch ihn direkt anzugreifen. Jedoch war der Kampf damit noch lange nicht entschieden, denn jetzt musste er gegen eine Flut von Erinnerungen und einen ziemlich wütenden Durza ankämpfen, dem es gerade noch gelang, den Schwerthieb seines erschöpften Feindes abzuwehren. Durza wurde brutaler, frontaler, rücksichtsloser und drängte Eragon immer mehr in die Defensive, bis dieser fast keinen Ausweg mehr sah... jetzt drang auch Durzas Geist in den von Eragon ein, doch anstatt ihn gleich zu töten oder zu betäuben, bohrte er in diesen, um so weit wie möglich an die innerste Materie des Jungens zu gelangen. Dabei stieß er auf etwas, das er nicht erwartet hätte... das niemand erwartet hätte... Draußen bekamen weder Drache, noch Elfe von dem Rumoren der Erde etwas mit, da Saphira sich immer wieder bemühte, in die Luft zu kommen, wenn auch recht erfolglos, und Arya ohnehin ständig umhertänzelte. Als jedoch etwas in Eragon freigesetzt wurde, das Saphira nicht kannte, hob sie unweigerlich den Kopf und sah zum Stadtberg. Zwar hatte er die direkte Verbindung getrennt, aber indirekt waren sie immer noch verbunden... Der Kampf war zum Stillstand gekommen, während Eragon mit gesenktem Kopf, aber erhobener Waffe still dastand, Durza das Schwert sinken ließ und den Jungen aus großen, verstörten Augen ansah. Der größte Teil des Gesichtes von Eragon lag im Schatten der dunklen Haare, doch man sah, dass seine Haut käsebleich geworden war. Dieser Zustand änderte sich nicht im Geringsten, als die Zwillinge in die Halle gestürmt waren und schlitternd stehen blieben... Ihre Unachtsamkeit bereute Saphira sofort, als einer der Urgals sie mit seiner Keule traf und ihre Rüstung verbeulte. Wutentbrannt riss sie ihm den Kopf ab und stürzte sich gleich wieder auf die Meute, einfach nur hoffend, dass schon alles gut werden würde... Ohne den Kopf zu heben rannte Eragon plötzlich auf Durza zu, doch dieser war von seiner Entdeckung noch viel zu verwirrt, um irgendwie reagieren zu können: Eragon stieß ihm Zar’roc direkt durchs Herz. Seinen Geist vor dem Wesen des Schattens verschließend bekam Eragon nicht mehr mit, wie der Körper seines Feindes sich auflöste und die freigesetzten Geister durch Farthen Dûr schwebten, er sah nur noch die Dunkelheit, die ihn umgab... - Zwischenkapitel: der Traum 1 - Kindergelächter war auf dem Hof zu hören und man konnte eben jene dabei beobachten, wie sie mit einem Ball, den man aus verschiedenen Stofffetzen zusammengeflickt hatte und der durch den vielen Dreck eine bräunliche Färbung angenommen hatte, gemeinsam spielten. Ein Junge stand in einem der äußeren Gänge und beobachtete die Gören halb verachtend, halb betrübt. Zu gerne würde er mit ihnen spielen... Da war er wieder. Aus einem anderem Gang kam der Junge gerannt, der sein Zwilling hätte sein können, doch seine Kleidung war genauso billig, geflickt und fast schon verlumpt wie die der anderen Kinder, auch trug er, wie die meisten hier, eine Schürze und das Haar am Hinterkopf zurückgebunden, auch wenn oben am Kopf etliche kurze Haarsträhnen hervorstachen. Seine Mutter würde ihn schlagen, liefe er so rum, aber dieses Küchenbalg hatte wohl keine Probleme, so wie es hier ausgelassen spielte... beide Jungen waren acht Jahre alt, so wusste der Beobachter. Plötzlich sah das Küchengör zu ihm herüber und winkte ihm, er solle doch mitspielen. Er? Der Sohn des Fürsten von Dras Leona, er, Lucius Tábor, sollte mit dieser Brut spielen? Und, wie er es erwartet hatte, erhielt der Junge mit den braunen Augen, den selben braunen Augen wie er sie hatte, nichts als Ablehnung für diesen Vorschlag... Später am Tag saß Lucius auf seiner Schaukel am Apfelbaum und hielt den Blick auf seine feinen, immer blank geputzten Stiefel gesenkt. Er hob ihn erst, als er ein paar in Lappen gewickelte Füße vor den eigenen stehen bleiben sah und eine Hand ihm vor dem Gesicht hing. Verwirrt sah er auf und es war, als blicke er in einen Spiegel, nur dass dieser ihn anlächelte. „Komm, gehen wir spielen Lucius!“ „W-woher...“ „Jeder hier weiß wie du heißt! Ich bin Lionel, und wenn du magst können wir zusammen spielen.“ Lucius sah ihn erst eine Weile lang verwundert an, dann lächelte er plötzlich fröhlich und nahm die ihm dargebotene Hand dankend an... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)