Ein überaschendes Geschenk von MissLunatic (NarutoxHinata, ?x?) ================================================================================ Kapitel 2: Hey, du! ------------------- Wenig später saßen die beiden wieder zusammen auf Narutos Bett, während ein heißer Früchtetee seinen einladenden Duft verströmte. Naruto hatte bereits voller Neugier, wenn auch nicht ganz so viel wie zu Beginn, das kleine Buch in die Hand genommen. Er wollte gerade anfangen, als ihm etwas auffiel. „Hey, von da hinten kannst du doch gar nichts erkennen!“ Wieder wich sie ihm aus und verfolgte stattdessen anscheinend sehr interessiert etwas, das sich für seine Augen unsichtbar auf seiner Bettdecke abspielte. Schließlich kniff sie die Augen zusammen, nickte und rückte sehr abrupt bis auf eine Handspanne neben ihn. Manchmal benahm sich Hinata schon echt komisch, als ob es sie echt große Überwindung kostete, auch nur in seiner Nähe zu sein. Naruto lächelte. Aber jetzt war es richtig, irgendwie. Und weil das so war, fing er endlich fast genau im selben Moment wie die junge Kunoichi neben ihm an zu lesen. In roter Tinte sprangen die Buchstaben unregelmäßig in schwungvollen Strichen über das Papier: Hey, du, wahrscheinlich hast du das hier schon tausendmal gehört.(Besonders, da ich glaube, dass ein gewisser jemand, der sonst kaum den Mund aufkriegt, bei sowas sehr gesprächig gewesen sein könnte.) Aber da musst du jetzt durch. Ich muss mich ja schließlich auch mal verteidigen dürfen. Bei zwei Männern im Haus auch kein Wunder. Nur komm jetzt bloß nicht auf dumme Ideen, ich weiß, wie man sich durchsetzt, dass das klar ist! Na ja, außerdem weiß ich sonst gerade nicht, was ich machen soll. Und da ich nicht nach draußen kann, (was mir wirklich so gar nicht passt), er sich aber sonst zu viele Sorgen machen würde und gar nicht mehr zum Arbeiten käme, schreibe ich eben dieses Buch. Fertig. Außerdem ist jeder Moment etwas Besonderes und im Nachhinein einfach nicht dasselbe. Ja ja, auch sicher etwas, dass du schon sehr oft gehört hast. Na gut, dann fange ich mal am Anfang an, damit es nicht ganz so verwirrend ist. Doch in diesem Punkt hatte sich die Person, der die lebhafte Handschrift gehörte, offenbar geirrt. Denn auf Narutos Stirn zeichneten sich ungewohnt tiefe Denkfalten ab und er blickte konzentriert, als er die erste Seite umblätterte. Die junge Hyuuga schaute nicht weniger verwirrt und dachte fieberhaft darüber nach, was die Schreiberin mit Naruto-kun zu tun haben könnte. – Und was wollte sie ihnen bloß sagen? Oder war jemand anderes gemeint? - Was ihr allerdings sofort ins Gesicht sprang, war eine ziemlich konfuse Seite mit kleinen Kritzeleien, die mal am Seitenrand mal mitten im Text dem Schriftstück den letzten Rest einer Struktur nahmen. Sie lächelte. Irgendwie wirkte es frei und unbekümmert. Hm, kennst du dieses Zeichen? Blöde Frage, klar kennst du das. Aber wusstest du auch, dass es einmal verdammt wichtig und mehr war als eine bloße Erinnerung? Dass es einmal Nins gab, die Stolz darauf waren, es zu tragen? Aber das alles ist bestimmt schon sehr lange her, wenn du das hier liest. Es ist das Zeichen von Yoshigakure, dem Dorf, das versteckt im Schilf … lag. Das Dorf, das einmal mein Zuhause war… Die letzten Buchstaben waren ein wenig verwischt und die Seite wellte sich leicht, so als sei das Papier feucht geworden. Nachdenklich verharrte Naruto einen Moment bei diesem Satz. Irgendwoher kam ihm der kleine Kringel tatsächlich bekannt vor. „N-naruto, als du klein warst, hattest du da nicht so ein …“, nahm ihm Hinata seine Gedanken vorweg, nur um sofort abzubrechen, als er sich zu ihr umwandte. „Ja, klar, so eins hatte ich auf meinem Lieblingsshirt. Danke, Hinata-chan.“ Der junge Ge-nin lächelte nachdenklich. Irgendwie ließ ihn jetzt das Gefühl nicht mehr los, dass dieser Wisch irre wichtig war. Hey, was bin ich heute aber emotional. Weißt du, eigentlich sollte ich mich doch freuen aus so einem tollen Ninjadorf zu kommen und dir davon erzählen, wie ich schon mit Vier immer erfolgreich Tante Marikos Kuchen direkt aus der Küche wegstiebitzt habe, ohne bemerkt zu werden oder davon, wie ich einmal Onkel Ozos Badezuber durchlöcherte und er sich wunderte, dass das Wasser einfach nicht reichen wollte, bis er herrlich laut fluchte, als er feststellte, dass der ganze Raum unter Wasser stand. Ich kann immer noch sein knallrotes Gesicht vor mir sehen. Oder von meinen Freunden. Wir waren ein unschlagbares Team später als Ge-nin. Aber ich war immer die Beste. Die beste Kunoichi aus Yoshi! Ja gut, unser Dorf war auch nicht sehr groß, im Vergleich zu Konoha jedenfalls. Aber ich wusste, eines Tages würden wir es schaffen. Eines Tages würden wir den gleichen Ruf wie die großen Fünf und einen eigenen Kage haben. Und rate mal, wer das sein würde? Einige sehr grobe Skizzen am Rand unterstrichen die Erzählung und entlockten Hinata ein herzliches Lächeln. Sie mochte diese unbekannte Kunoichi. „Sie ist genau wie du, Naruto.“ Sofort zuckte sie zusammen und sah überall hin nur nicht zu dem blonden Jungen neben ihr. Hatte sie das wirklich laut gesagt?! Aber dann entdeckte sie zu ihrer Verwunderung aus dem Augenwinkel, dass er strahlte. „Ja, sie ist cool, nicht? Vielleicht hat mir Oma Tsunade deswegen das Buch gegeben.“ „Vielleicht,“ nuschelte Hinata mehr in sich hinein als an Naruto gewandt. Na ja, jedenfalls dachte ich das immer, bis ich echt einmal wirklich Mist baute und er mir genau da über den Weg gelaufen ist. Es war eine Zeit voller Kämpfe und Auseinandersetzungen, weißt du? Und unser kleines Dorf mittendrin. Wir hatten keine starken Verbündeten, auf die wir uns verlassen konnten. Und sich einem von den Großen anzuschließen, konnte genauso schlimm enden, wie es nicht zu tun. Das sagte jedenfalls mein Vater immer. Sie waren echt toll, deine Großeltern und es ist schade, dass du sie niemals kennenlernen wirst. Hinata schaute erstaunt zu Naruto, als er die Seite umblätterte. – Hieß das etwa…? – Doch sie traute sich noch nicht ihre Vermutung auszusprechen, vor allem, da seine leuchtendblauen Augen sich gerade intensiv mit dem Geschriebenen zu beschäftigen schienen. Hm, aber eigentlich wollte ich dir ja erzählen, wie ich jetzt hier gelandet bin. Wir hingen also mitten drin, ob wir es wollten oder nicht und um nicht plötzlich überrascht zu werden und vielleicht auch auf der Suche nach dem besten großen Bruder, schickten wir einige Nins zu den großen Dörfern, um sich dort umzusehen. Unbemerkt natürlich. Und mich schickten sie nach Konohagakure, dem Dorf, von dem ich schon so viel gehört hatte. Lange hab ich’s mir angesehen versteckt in den Baumkronen und war schon gespannt darauf, mich mit den Eliteninjas von Konoha zu messen. Natürlich würde ich sie alle schlagen! Das stand außer Frage. Nur, dass ich dann von einem Ge-nin-Team (!) überrumpelt worden bin. Ehe ich mich versah, lag ich auch schon gefesselt am Boden und die drei Rotzlöffel standen frech um mich herum. Besonders diesem arroganten Kleinen mit den weißen Haaren hätte ich gerne den selbstzufriedenen Blick aus dem Gesicht gewischt. Genau da tauchte plötzlich ein drittes, etwas größeres Sandalenpaar in meinem Blickfeld auf. Er hatte eine erstaunlich ruhige Stimme, ihr Sensei. Aber noch mehr ärgerte mich die Tatsache, dass er die drei einfach wegschickte, als sei ich als Gefangene nicht der Rede wert. Wofür hielt er sich überhaupt? Am liebsten hätte ich ihm das direkt ins Gesicht gesagt. Mal sehen, ob seine verdammten blauen Augen dann immer noch so regungslos auf mich herunterschauen würden. Doch das verhinderte ja leider der Knebel in meinem Mund. Als er mich dann auch noch direkt fragte, was ich denn hier vorgehabt hätte, hatte ich wirklich genug. Dachte er, ich würde es ihm so leicht machen? Sollte er mich ruhig verhören mit allem, was ihm zur Verfügung stand. Ich würde mein Dorf nicht verraten! Aber dann… sagte er einfach so:„Ich werde dich jetzt losbinden…“ Es klang irgendwie so ehrlich, dass ich ihm fast geglaubt hätte. Fast. Aber warum sollte er das tun? Wollte er mich verarschen? Nein, es schien wohl doch sein Ernst zu sein. Denn keine zwei Sekunden später machte er mir den Vorschlag gegen ihn um meine Freiheit zu kämpfen. Wenn ich gewinne, könnte ich gehen. Über die andere Möglichkeit dachte ich erst gar nicht lange nach und stimmte zu. Ich verschwendete keine Zeit. Sobald ich meine Fesseln los war und wir beide uns gegenüberstanden, griff ich an. Aber er hatte die Nerven nicht mal mit der Wimper zu zucken und meinem kombinierten Tai-Nin-Jutsu immer wieder auszuweichen. „Na, warte, bis ich dich zu fassen kriege,“ dachte ich wütend und völlig aus der Puste. Seinen Kommentar von wegen „Das war wohl nichts.“ Konnte er sich sonstwohin stecken. „Das war erst zum Aufwärmen.“ Ja, wenn er glaubte, dass das schon alles war, befand er sich aber auf dem Holzweg. Darauf meinte er, dass es für ihn eher erfrischend gewesen wäre… Erfrischend konnte er kriegen. Im nächsten Augenblick schleuderte ich ihm meine Eisschuriken um die Ohren, doch schon wieder wich er aus. Diesmal das Jutsu des Tausches. Konnte er denn nichts als weglaufen? Egal, ich entschied, dass es langsam Zeit wurde, ernst zu machen. Man zeigt niemals sein bestes Jutsu zuerst, weißt du? Aber langsam hatte ich echt genug. Sein überraschter Blick, als ich ihm direkt vor die Füße spuckte, brachte mich zum Grinsen. Endlich hatte ich ihn einmal auf dem falschen Fuß erwischt. Mit den acht Wasserdoppelgängern hatte er wohl auch nicht gerechnet. Ich hatte mich wieder einmal selbst übertroffen. „Wow, wie cool, echt jetzt“ Naruto grinste so zufrieden, als hätte er selbst gerade die acht Doppelgänger erschaffen. Sie kämpfte auch noch genau wie er. Und das mit den Jutsus sollte er sich vielleicht mal merken. „Los komm, du schaffst das!!“, feuerte er sie über die Zeit hinweg an und zauberte wieder ein verlegenes Lächeln auf das Gesicht seiner Mitleserin ohne es auch nur zu bemerken. Ich war überrascht, als er so schnell, dass ich es kaum mit den Augen verfolgen konnte, ein Kunai nach meiner linken Doppelgängerin warf und: es meilenweit daneben in einem Baumstamm stecken blieb. „Ich dachte immer ihr Konoha-Jonin hättet was drauf. Soll das ein Witz sein?“ Als ich dem Wurfdolch mit den Augen folgte, sah ich kurz etwas Silbernes Aufblitzen und einen braunen Haarschopf hinter genau diesem Baum verschwinden. Hey, die Kleine von eben beobachtete uns also. Dann sollte sie auch was zu sehen... Viel weiter kam ich nicht. Ich hörte nur noch das plätschernde Geräusch, mit dem meine Doppelgänger in sich zusammenfielen und lag dann sofort ein Kunai am Hals am Boden. Verdammt, wie hatte er das bloß gemacht? Seine komische Antwort darauf: „Unterschätze niemals ein Kunai in deinem Rücken.“ Erst viel später hab ich es dann tatsächlich verstanden. „Boah, wie mies…“ Naruto starrte die Hände zu Fäusten geballt gebannt auf das Buch, das nun auf seinen Knien lag. Es sah fast so aus, als ob er gerade die Niederlage erlitten hätte, die der Yoshi-kunoichi vor so vielen Jahren widerfahren war. Und es ließ die junge Hyuuga-Erbin an einen anderen Kampf denken, an einen Kampf gegen ihren Cousin, den sie selbst verloren hatte, der aber in Wirklichkeit ihr erster Sieg gewesen war. Das alles hatte sie Naruto zu verdanken. Naruto-kun, der sich so sehr für andere einsetzte und mit ihnen mitfieberte. Nur dieses Mal, würde seine Unterstützung nichts mehr am Ergebnis ändern können, dachte sie traurig. Er verlor keine Zeit und erinnerte mich dann gleich an den zweiten Teil unsere Abmachung. Hm, dumm, aber ich gehöre eben nun mal zu der Sorte Nins, die ihr Wort auch halten. Nur, als er dann meinte danach könnte ich gehen, machte es mir auf einmal überhaupt nichts mehr aus. „Ich bin gekommen, um Konoha auszuspionieren,“ sagte ich ihm direkt ins Gesicht, „und da ich meine Missionen normalerweise auch zuende bringe, wer weiß, vielleicht sehen wir uns bald schon wieder.“ So, sorry, Kleiner, ich bin auf einmal so müde. Aber weißt du was, ich erzähl dir morgen weiter, Ok? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)