Daddys ohne Plan von Niva (Die Freuden der Vaterschaft) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Titel: Daddys ohne Plan Autor: Niva + Sai (Ehemann <>_<>) Fandom: One Piece Genre: Humor, Shonen-ai Pairing: Zoro x Sanji Rating: G Warning: Müll XD, kurze Kapitel… und eigentlich wissen wir auch nicht, wo wir mit der Geschichte hinwollen… aber… wir haben Spaß oder so >__<>) Fandom: One Piece Genre: Humor, Shonen-ai Pairing: Zoro x Sanji Rating: G Warning: Müll XD, kurze Kapitel… und eigentlich wissen wir auch nicht, wo wir mit der Geschichte hinwollen… aber… wir haben Spaß oder so >__<>) Fandom: One Piece Genre: Humor, Shonen-ai Pairing: Zoro x Sanji Rating: G Warning: Müll XD, kurze Kapitel… und eigentlich wissen wir auch nicht, wo wir mit der Geschichte hinwollen… aber… wir haben Spaß oder so >_D Mwahahahahaaaa!!!! : <_____< Ich.Hasse.Dich. : Hach ja. ^___^ Sie hat auch Spass…sie gibt es nur nicht zu! xDD ~.~.~.~.~.~. Die nächsten Nächte verliefen für Zoro und Sanji aber weiterhin nach dem gleichen Prinzip: Kimiko schlief früh ein und mitten in der Nacht wurden alle von ihrem Geschrei geweckt. Luffy weckte ja sowieso nichts, Usopp hatte sich inzwischen irgendwie daran gewöhnt, Brook war eh irgendwie tot, wenn er schlief (ehrlich!), Franky schraubte sich für die Nacht seine Ohren ab und Chopper war dazu übergegangen, in seinem Arztzimmerchen zu übernachten. Da war es wenigstens still. Und so waren die glücklichen Väter die einzigen, die das Geschrei weckte, wobei Zoro sein bestes tat, einfach so zu tun, als schliefe er weiter. Dennoch schlug Sanji die Augen auf und wartete zuerst einmal ab oder besser gesagt: Er versuchte Löcher in die Unterseite des Bettes über ihn zu starren. Vielleicht änderte Zoro ja sein Verhalten in dieser Nacht überraschend. Oder spürte zumindest Sanjis stechenden Blick in seinem Rücken. Fünf Minuten wartete Sanji ab, dann klopfte er das erste Mal mit dem Fuß gegen das Bett über sich. Und ja, die beiden teilten sich NICHT ein Bett. Das hatten sie einmal versucht und es endete in Mord und Totschlag (und im Endeffekt damit, dass Franky sie beide vor die Tür gesetzt hatte). Die Betten waren einfach zu klein für zwei knapp 1,80 m große Männer! Und es war unmöglich zu entscheiden, wer wo wie schlief – nebeneinander ging nicht, aufeinander war irgendwie auch nicht angenehm… kurzum: Dem Haussegen tat es besser, wenn sie in verschiedenen Betten schliefen… für alles andere gab es ja Sofas und Speisekammern und…. Aber das war nun nicht Gegenstand der Sache, da Kimiko immer noch schrie. Einmal noch klopfte Sanji etwas heftiger gegen Zoros Bett, dann holte er weit aus und trat mit voller Wucht gegen die linke Seite, so dass das Bett kippte und der Schwertkämpfer mit einem dumpfen Schlag neben Sanjis Bett auf dem Boden auf. Das weckte Zoro dann tatsächlich...beziehungsweise er konnte nicht länger so tun als würde er schlafen. „WAS SOLL DER SCHEISS?!!“ Sanji stemmte sich mit seinen Ellbogen so weit nach oben, bis er auf Zoro herabsehen konnte. „Du bist genauso Vater wie ich, du kannst auch mal nach unserem Kind sehen!!“ „Bei dir ist sie aber schneller still…“, murmelte Zoro. Sanjis Miene entspannte sich etwas. „Du kannst diesen Weiberkram eben besser…“ Kurz darauf kollidierte Sanjis Kissen mit Zoros Gesicht – frontal! – und der Koch stampfte fluchend an ihm vorbei zur Babywiege, in der sich Kimiko immer noch die Seele aus dem Leib brüllte. Er nahm seine Tochter sanft aus der Wiege und machte sich auf den Weg zur Kombüse, wobei er beruhigend auf sie einredete. Er war noch nicht an der Tür angekommen, da hatte ihn Zoro eingeholt. „Lass, ich mach das!“, sagte Zoro barsch. „Danke, ich bin nun schon aufgestanden!“ Der Schwertkämpfer ließ sich aber nicht so einfach abschütteln und folgte ihm unbeirrt in die Kombüse, wo Sanji routiniert damit anfing, Kimikos Fläschchen zu machen. Zoro setzte sich derweil an den Esstisch und beobachtete ihn. „Hat’s nun voll gebracht, dass du mitgekommen bist, jetzt sitzt du hier und guckst dumm“, murmelte Sanji, als er sich zu Zoro an den Esstisch setzte. Kimiko nuckelte inzwischen glücklich an ihrer Flasche. Zoro sah nur schweigend zu seiner Tochter, dann zu Sanji, beugte sich dann grinsend zu ihm und gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Lippen. Sanji verdrehte die Augen und legte Kimiko vorsichtig in Zoros Arme. „Ich geh rauchen“, sagte er und verließ den Raum. Der Schwertkämpfer grinste in sich hinein und übernahm die weitere Versorgung ihres Töchterchens. Er kannte ja das unterkühlte Temperament der „Mami“ (auch wenn Sanji ihn jedes Mal trat, wenn er ihn so nannte), und so wiegte er einfach sein Töchterchen in den Schlaf und brachte sie danach wieder zurück ins Schlafzimmer. Kimiko schlief schon tief und fest, als er sie in ihr Bettchen legte. Sie schien seine großen warmen Hände mehr zu mögen als die Raucherfinger des Kochs… wenn Luffy Recht hatte, dann lag es daran, dass „Zoros Gorillaarme sich eben sicherer anfühlten“. Danke auch. Nachdem die Kleine versorgt war, legte er sich selbst aufs Ohr, bekam aber noch mit, wie Sanji wenig später zurück kam und nach einem letzten Kontrollblick zu Kimiko wieder ins Bett ging. Am nächsten Morgen lief das Schiff eine neue Insel an. Nachdem Sanji frühmorgens die Vorräte aufgestockt hatte, stand er nun in der Küche und bereitete das Mittagessen vor, während Kimiko in ihrem Laufstall lag und mit einer von Usopps Rassel Terror machte. Sanji hoffte inständig, dass es noch lange dauerte, bis sie eines von Zoros Schwertern in die Finger bekam, sonst hatte das Schiff bald ein paar Kerben mehr im Holz. Sanji war so in Gedanken versunken, dass er erst nicht merkte, wie ein Arm, der aus einem Regal neben ihm wuchs, ihm die Gewürze reichte. Plötzlich hielt er inne, starrte den Arm einen langen Moment an und drehte sich dann zu Robin um, die an Kimikos Laufstall gelehnt in der Kombüse stand. „Oh, hallo Robin-chan! Möchtest du vielleicht etwas zu trinken?“, begrüßte er die Ärchäologin. „Gegen einen Tee hätte ich nichts einzuwenden“, antwortete Robin höflich, „und dann habe ich hier auch noch etwas für dich.“ Sie winkte ihm mit einem Buch zu. „Unser erstes Baby“ lautete der Titel. Sanji nahm es aus Robins Händen und sah fragend vom Buch zu ihr. „Nach der Diskussion heute morgen, wann ein Baby sitzen können sollte, habe ich beschlossen, dir etwas zu geben, das wirklich richtige Antworten liefert“, erklärte Robin lächelnd, während sie Zucker in ihren Tee rührte. „Ich denke, da niemand von uns wirkliche Ahnung hat, ist das auf Dauer die beste Lösung. Ich empfehle im Übrigen vorerst besonders die Lektüre von Kapitel drei.“ Sanji bedankte sich, auch wenn er noch etwas verständnislos guckte, fing dann allerdings an zu lesen. Als Zoro einige Zeit später in die Kombüse kam, um nach Tochter und „Mami“ zu sehen, las Sanji immer noch interessiert in dem Buch. „Was ist das?“, fragte der Schwertkämpfer und nickte Richtung Buch, als er sich zu Sanji an den Tisch setzte. Kimiko ging in ihrem Laufstall einmal wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: Schlafen. „Buch. Stehen viele Wörter drin, die man lesen kann. Solltest du vielleicht auch mal ausprobieren“, murmelte Sanji. „Haha“, antwortete der Schwertkämpfer trocken und beugte sich über den Tisch, um einen Blick auf den Titel zu erhaschen. „Unser erstes Baby??“ „Hat Robin-chan heute für uns mitgebracht.“ „Aha…. Und? Interessant?“ „Hmmm… Hör mal: Sicher, in der ersten Zeit hängt ein Baby sehr an seiner Mutter. Da scheint erst einmal kaum Platz für den Papa zu sein. Das ist für viele Männer eine große Enttäuschung. Sie kommen sich überflüssig und an den Rand gedrängt vor. Doch auch wenn es so aussieht, als ob der Vater nur eine Nebenrolle spielt: Das stimmt nicht. Im Gegenteil, er kann jetzt schon viel für sein Kind tun. Etwa, indem er die Mutter möglichst viel entlastet. Also z.B. im Hauhalt mit anpackt. Oder einfach akzeptiert, dass vieles vorerst an¬ders läuft als gewohnt. Wichtig und sinnvoll ist es jedoch vor allem, auch die Aufgaben rund ums Baby partnerschaftlich zu verteilen. So kann es etwa immer der Vater sein, der das Baby abends badet und für die Nacht umzieht… und so weiter…“ „… und was sagt mir das jetzt?“ „Dass Papi nun im Haushalt mit anpackt und das Mittagessen auf den Tisch bringt… also, Mami: Geh deine Tochter wickeln!“ Zoro starrte ihn ungläubig an, aber Sanji lachte nur und stand auf, um weiterzukochen. Bevor der Schwertkämpfer die Gelegenheit hatte, nachzuhaken, begann Kimiko zu quengeln und er wandte seine Aufmerksamkeit lieber seiner Tochter zu (da einen kochenden Sanji zu stören… gelinde gesagt, keine gute Idee war). Er nahm sie aus dem Laufstall und fragte ziemlich untypisch in einer ungefähr drei Oktaven zu hohen Stimme (und immer noch mit drei Schwertern an der Hüfte, der Kontrast könnte nicht größer sein): „Na, was hat meine Prinzessin denn?“ Sanji war versucht, sich in seiner Suppe zu ertränken. Zum ersten Mal war er heilfroh, dass er keine Zigarette im Mundwinkel hatte, sonst hätte er sie wahrscheinlich einfach verschluckt und wäre daran erstickt. Dessen ungeachtet machte sich der Schwertkämpfer daran, seine Tochter zu versorgen. Er trug sie aus der Kombüse hinaus ins Bad, wo Wickeltisch und Co standen. Gerade als er mit dem Babypuder kämpfte, verstand er, was Sanji vorhin gemeint hatte: Wenn Sanji derjenige war, der im Haushalt anpackte und er sich dafür, um das Baby kümmerte, war er theoretisch ja die Mami. „Aaaaaaaaahhhhhhh!!!!“ Kimiko gluckste ihn als Antwort nur glücklich an. ~.~.~.~.~.~. Da wir ebenso viel Ahnung von Babys und ihrer Entwicklung haben wie die Crew, haben wir uns eine kluge Seite aus dem Internet gesucht (und es war zur Abwechslung einmal NICHT wikipedia!!!): http://www.rund-ums-baby.de/entwicklungskalender/index.htm Von dieser Seite stammt auch der Absatz, den Sanji zitiert =D Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Titel: Daddys ohne Plan Autor: Niva + Sai (Ehemann <>_<>) Fandom: One Piece Genre: Humor, Shonen-ai Pairing: Zoro x Sanji Rating: G Warning: Müll XD, kurze Kapitel… und eigentlich wissen wir auch nicht, wo wir mit der Geschichte hinwollen… aber… wir haben Spaß oder so >__< MAU! : Wenn du es nicht wirklich wolltest, würdest du es nicht schreiben =D *lächel* : … *Hassblick zuwerf* : Random-Einwurf von : Autor-chan verzweifelt gerade über Beta-chan….erst will sie die ganze Zeit Fluff, jetzt will sie Drama-Fluff…TT_TT I DON`T GET THIS GIRL!!! *wein* : Jaaaaa….*____* Drama-Fluff!!! *freu* EDIT von : SIE regt sich über MICH auf und bezeichnet mich als BASTARD!! Alter…was geht??? O____o : Aber du bist ein Mischling….;_; ~.~.~.~.~.~. Man muss wohl nicht erwähnen, dass Zoro mit seinem neuen Titel als „Mami“ nicht wirklich glücklich war… noch weniger glücklich war er, als der Rest der Gruppe davon erfuhr und sich (ungerechterweise) auf Sanjis Seite schlug. Trotz allem umsorgte er seine Tochter weiterhin liebevoll und beschränkte sich darauf, seinen Frust anderweitig abzubauen. Außerdem versprach sein Töchterchen ganz nach ihm zu kommen, denn ihr Haar war zwar noch dünn, aber ebenso giftgrün wie seines. Und so hatte Sanji einen relativ ruhigen Nachmittag (mit Zigaretten!), da Zoro Kimiko bemutterte. Naja, bis zu dem Moment, als die nachmittägliche Stille von einem markerschütternden Schrei durchbrochen wurde. Sanji erkannte, dass es Zoro war, der geschrien hatte und er wusste auch, dass irgendetwas Katastrophales der Kategorie Apokalypse passiert sein musste und dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er erfuhr, was es war. Richtig gedacht. Einen Moment später stürmte Zoro in die Kombüse, schlug die Tür beinahe aus den Angeln und baute sich vor dem Koch auf. Sein weißes Shirt war links voller Blut, ebenso wie sein Hals. Seine Hand hielt er auf sein linkes Ohr gedrückt und zwischen seinen Fingern floss weiterhin Blut hervor. In der rechten Hand hielt er empört einen einzelnen goldenen Ohrring. „DEINE Tochter hat MIR gerade den Ohrring rausgerissen!!!“ „…“, Sanji seufzte und griff nach dem Verbandskasten, den Chopper für kleinere Blessuren in der Küche deponiert hatte. „Bevor ich deine Fleischwunde nähe: Wo ist MEINE Tochter?“ „Die hab ich draußen abgegeben…“, murmelte Zoro beleidigt und setzte sich an den Esstisch. „Hmmm… okay, dann zeig mal her“, sagte Sanji und besah sich das Drama genauer. Die Wunde blutete zwar schrecklich und tat bestimmt auch ziemlich weh… aber die gute Nachricht war, dass sie ohne die operativen Künste von Dr. Chopper wieder heilen würde. Außerdem wusste er nun, dass sein Töchterchen kräftig zupacken konnte. Wenn sie sich so weiterentwickelte sollte sich der erste Junge, der ihr dumm kam, besser warm anziehen (spätestens, wenn er danach ihren Vätern begegnete). Sanji kippe also einfach eine großzügige Portion Desinfektionsmittel über die Wunde, cremte sie mit Wundsalbe ein und klebte dann ein Pflaster drüber. Gekonnt ignorierte er die empörten Schreie von Zoro als er das Desinfektionsmittel anwendete (ja, sich selber zunähen ging, aber wehe, der böse Koch kam mit ein bisschen Alkohol!!!). „Was hast du getan, dass sie das tut?“, fragte Sanji, nachdem der andere verarztet war. „Gar nichts habe ich getan“, schmollte Zoro. „Du willst mir doch nicht sagen, dass unsere Tochter ohne Grund versucht hat, dir ein Ohr abzureißen?“ „Hast du kein bisschen Mitleid mit mir?“ „…. Dich interessiert es nicht, wenn du der Länge nach aufgeschlitzt wirst… und nun stirbst du an einem herausgerissenen Ohrring“, bemerkte Sanji trocken. „Das erste Bisschen Aufmerksamkeit, das ich seit Kimiko in einem kurzen Moment zu zweit bekomme, besteht aus einer Flasche Desinfektionsmittel über offener Wunde. Und das von meinem eigenen Freund…“ Sanji dämmerte es so langsam, auf was Zoro hinauswollte und beschloss, ihn nicht weiter zu piesacken. Vorerst. „Naja… Kimiko braucht nun einmal die meiste Aufmerksamkeit, da ist klar, dass nicht alles genauso weitergeht, wie vorher.“ „…das hast du nun eins zu eins aus dem gottverdammten Buch zitiert“, brummte der Schwertkämpfer und schmollte weiterhin. „Jetzt sag bloß, du bist eifersüchtig auf deine eigene Tochter?“ „DAS ist auch aus dem Buch!!!“, fauchte Zoro und stand auf, um die Kombüse wutschäumend zu verlassen. War ja reizend, wie ernst er hier genommen wurde… „Oh, Mami, du kannst so niedlich sein, wenn du willst!“, säuselte Sanji. Zoro drehte ihm als Antwort nur den Rücken zu und stapfte Richtung Tür. „Zoro!“, rief ihm Sanji nach. Also so schlimm war’s nun auch nicht! „Zoro!!!“ Okay, vielleicht doch. „Zoro!!! Zor… Schatz!!!“ Mit ein paar schnellen Schritten konnte der Koch den anderen einholen, bevor der die Kombüse verlassen hatte. Er griff Zoros Arm, um ihn zurückzuhalten. Der Schwertkämpfer blieb zwar stehen, starrte aber weiterhin stoisch die Tür an. Zuerst wartete Sanji ab, was als nächstes passierte, aber da es schien, als wollte Zoro ihn einfach in Grund und Boden schweigen, gab er resigniert auf: Jetzt sollte er sich besser etwas einfallen lassen. Sanft legte er Zoro den Arm um die Schultern und zog ihn zurück ins Zimmer. „Komm… jetzt renn doch nicht gleich weg!“ Zoro murmelte nur etwas Unverständliches und ließ sich zurück zu dem Sofa an der Wand ziehen. Er wurde an den Schultern in den Sitz gedrückt und Sanji machte sich gar nicht erst die Mühe, neben ihm Platz zu nehmen, sondern setzte sich gleich direkt auf seinen Schoß. „Jetzt hast du mich ja“, sagte der Koch leise und wuschelte Zoro durchs Haar. Natürlich gab er darauf Acht, dass er nicht an Zoros faktisch verstümmeltes Ohr kam, er wollte ja nicht das nächste Drama vom Zaun brechen. Der Schwertkämpfer entspannte sich ein bisschen, lehnte sich in seinem Sitz zurück und legte seine Hände auf Sanjis Hüften. Der Koch strich ihm sanft über die Wangen. „Okay… was ist denn nun wirklich los?“ Wortlos drückte Zoro ihn näher an sich und vergrub sein Gesicht in Sanjis Nacken. „Hast du Angst, dass das Ganze irgendwie nicht klappt?“, riet der Koch einmal ins Blaue. „Dass du ein schlechter Vater bist und das nicht schaffst oder dass das unsere Beziehung nicht aushält…?“ „Das ist doch wieder aus dem Buch“, murmelte Zoro vor sich hin. „Aber richtig ist es doch trotzdem, oder?“ Keine Antwort. Sanji liebte das Buch. Seufzend nahm er Zoros Gesicht in die Hände und sah ihm tief in die Augen. „Aber weißt du, mir geht es doch auch nicht anders…“, wisperte er, „aber ich bin mir sicher, dass wir das zusammen irgendwie hinbekommen.“ Zoro verdrehte die Augen, wie er es immer tat, wenn er der Meinung war, dass irgendwas zu kitschig war (was komischerweise nur der Fall war, wenn Sanji etwas sagte, denn er selbst war ja NIE kitschig, nein!), aber er konnte sich das Lächeln nur schwer verkneifen. „Ich meine… was erwartet uns denn noch: Laufen und Sprechen beibringen, lästige Verehrer abwehren, Schwertkampf beibringen…“ brummte Zoro. Sanji hob seine Augenbraue, beschloss aber, vorerst keine Widerworte zu geben. „Richtig… dann noch die üblichen Kinderkrankheiten, das Zahnen, Lesen, Schreiben, Pubertät, Launen Macken, Manieren und sonstigen Erziehungskrams… die nächsten achtzehn Jahre werden ein Klacks!“ „…ich fürchte, ich sollte das Buch auch einmal lesen“, bemerkte Zoro. „Solltest du“, stimmte ihm Sanji zu. „Allerdings sollten wir uns vorerst einmal auf die nähere Gegenwart beschränken… und das heißt, dass Kimiko die nächsten dreißig Minuten noch gut bei den anderen aufgehoben ist. Zumindest solange Robin-chan auf dem Schiff ist.“ Zoro grinste nur schief. „Achja…?“ „Hmm… achja“, antwortete Sanji und zog den anderen zu sich, um ihm einen zärtlichen Kuss zu geben. ~.~.~.~.~.~. P.S.: Zoros Gesicht als er realisiert, dass seine Tochter die gleiche Haarfarbe hat wie er: >D : Adult-Kapitel gibt es (noch) nicht, da die gute keinen Bock hat. xD : Hab dich auch lieb...<_< Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- Titel: Daddys ohne Plan Autor: Niva + Sai (Ehemann <>_<>) Fandom: One Piece Genre: Humor, Shonen-ai Pairing: Zoro x Sanji Rating: G Warning: Müll XD, kurze Kapitel… und eigentlich wissen wir auch nicht, wo wir mit der Geschichte hinwollen… aber… wir haben Spaß oder so >___> *mit ärmchen fuchtel*“ In dem Sinne… viel Spass beim Lesen! XD ~.~.~.~.~.~. Es war schon spät, als Zoro und Sanji schließlich aus der Wanne stiegen. Zoro stellte fest, dass seine Haut an Fingern und Zehen schon mehr als verschrumpelt war… aber abgesehen von diesen Nebeneffekten, zierte vor allem ein breites Grinsen sein Gesicht, das dem von Luffy Konkurrenz machen konnte. Und wer Luffys Gesichtsausdruck schon einmal gesehen hatte, wenn der vor einem Berg von Steaks saß, der wusste, wovon Zoro sprach. Hinter ihm war auch Sanji aus der Wanne gestiegen und kam zu ihm, um ihm ein Handtuch in die Hand zu drücken. „Ist ja hübsch, wie du hier nackt rumstehst und den Boden volltropfst… aber willst du dich nicht abtrocknen?“ Zoro grinste darauf nur noch breiter (es war möglich!), schlang seinen Arm um Sanjis (nackte) Taille und zog ihn an der (nackten) Hüfte zu sich. Der Koch kommentierte das nicht, sondern hob nur fragend eine Augenbraue. Wahrscheinlich hatte Zoro immer noch eine ungewöhnliche hohe Menge an Endorphinen im Blut, daher ließ er das nun ausnahmsweise mal durchgehen. Zoro küsste ihn auf die Lippen und Sanji merkte, wie Zoros Hand allmählich in südlichere Gefilde vordrang. Zum wiederholten Male an diesem Abend, musste er hinzufügen. Zuerst strich sie unschuldig über Sanjis Rücken, dann fuhr sie langsam über die Wirbelsäule tiefer, bis sie schließlich auf Sanjis Hintern ankam… Oh, und zupackte. Nichts gegen Zoro, aber Sanji hatte für den Abend genug. Außerdem war er müde und es war spät. So zwängte er seinen Arm, der die Handtücher hielt, zwischen ihnen hervor und drückte Zoro seines ins Gesicht. „Du solltest dich abtrocknen.“ „Warum? Ist dir etwa kalt?“ „Ja, ist mir. Weil irgendjemand unbedingt im Wasser bleiben musste, bis es kalt wurde:“ „Und ich kenne irgendwen, der „Mehr, mehr“ gerufen hat!“ Sanjis Handtuch traf Zoro hart im Gesicht. „Nee, ehrlich“, sagte Sanji und eroberte sein Handtuch zurück, „wir hatten erst ein krankes Baby, noch eines muss nicht sein!“ Den Kommentar konnte Zoro natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Und so stürzte er sich auf den Koch, um… seine Ehre zu retten oder so… Eine gute halbe Stunde später waren die beiden dann wirklich endlich soweit, dass sie zurück in den Schlafraum gehen konnten. In stiller Vereinbarung schliefen sie beide heute Nacht zusammen auf der Couch. Egal wie pragmatisch sie ihre Beziehung auch sehen wollten, ab und an sehnten sie sich doch einfach nach der Nähe des anderen. Das würde so natürlich keiner von beiden sagen – aber es stimmte dennoch. Zudem kam auch noch, dass beide nicht unbedingt gerne Zärtlichkeiten vor anderen austauschten. Ihre Crew wusste über ihre Beziehung Bescheid und das war’s dann auch. Den Rest dachten sie sich und gut war’s. Inzwischen hatten die beiden auch gelernt, die Türen der Räume, in denen sie sich befanden, abzuschließen. Jaja… armer Usopp… Sie legten sich zusammen auf das Sofa und hatten dann nach einer Weile auch eine Position gefunden, die gemütlich war. Sanji fragte sich immer wieder, warum Zoro so einen Stress machte und zig mal drehte und Sanji irgendwo anders hinschob, bis er endlich lag, wie er es für richtig empfand. Soweit es der Koch mitbekommen hatte, konnte Zoro in jeder erdenklichen Position und an jedem beliebigen Ort schlafen. Vielleicht war das auch nur die Retourkutsche an Sanji, denn der musste sich aus Prinzip erst fünfmal hin- und herdrehen, bis er zufrieden war und schlafen konnte. Schließlich konnte er Zoro davon überzeugen, dass er für heute Nacht das Kissen spielen sollte – der Schwertkämpfer lag auf dem Rücken, Sanji bettete den Kopf auf seine Brust und kuschelte sich von der Seite an ihn. Im ersten Moment murmelte Zoro noch etwas, das nicht allzu glücklich klang, aber irgendwann fand er sich damit ab und schlang seinen Arm um Sanji. Sie lagen einfach eng aneinandergekuschelt da, als Sanji merkte, wie Zoros Hand zärtlich über seinen Rücken strich. Ganz einfach dort, wo er den Koch hielt… Sanji drehte seinen Kopf nach oben und streckte sich ein bisschen, um Zoro einen flüchtigen Kuss zu geben. Durch die Position, in der er lag, erreichte er allerdings nur seinen Kiefer. Dennoch antwortete Zoro dadurch, dass er den anderen fest an sich drückte und ihm ebenfalls einen Kuss gab. Sanji setzte dazu an, etwas zu sagen, schwieg dann aber doch. „Ja?“, fragte Zoro. Sanji überlegte einen Moment, entschied sich dann aber für ein einfaches „Gute Nacht“. „… gute Nacht“, antwortete Zoro. „Aber… hey“, fügte er nach einer Weile hinzu. „Hmmm…?“, machte Sanji, der inzwischen nur noch halbwach war. „Eh, wenn…“, begann Zoro, „Ich meine, wenn ich… das nächste Mal komm ich gleich zu dir, denke ich…“ „Das wäre wohl das Beste für alle Beteiligten.“ „Ist eben schon eine Umstellung“, murmelte der Schwertkämpfer. „Natürlich“, stimmte Sanji gähnend hinzu. „Aber ich bin sicher zusammen bekommen das schon ganz gut hin.“ „Hmmm…“ „Meistens zumindest“, fügte der Koch hinzu und boxte Zoro sanft in die Seite. „Und nun Ruhe und schlafen, du hast mehr als genug Defizit. Ach, und solltest du morgen früh aufstehen, werde ich persönlich dafür sorgen, dass du liegen bleibst. Und das wird nicht angenehm!“ Zoro gab nur ein undefinierbares Brummen von sich, bei dem nicht klar ersichtlich war, ob es Zustimmung, Ablehnung oder etwas ganz anders ausdrückte, und kommentierte es nicht. Sanjis Art, ihm gegenüber Zuneigung auszudrücken war manchmal etwas… kompliziert. Naja, eigentlich unterschied sie sich nicht groß von seiner eigenen. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen kamen sie ja wirklich gut miteinander klar. Haha – oh ja, sehr gut sogar. Natürlich brauchten sie sich und natürlich mussten sie ihr Leben zuerst einmal neu sortieren. Immerhin war das Ganze doch ziemlich anders als zuvor! Nicht schlechter, aber eben anders. Wie auch immer. Zoro beschloss, die Sache für den Abend auf sich beruhen zu lassen und einmal an das zu glauben, was der Smutje von sich gab (auch wenn er das vor dem Kerl natürlich niemals zugeben würde!): Zusammen würden sie das schon schaffen. Punktum und gute Nacht. Als Sanji am nächsten Morgen die Augen aufschlug, stellte er zwei Dinge fest: 1) Kimiko war ebenfalls schon wach und spielte mit der Schnur aus Glöckchen, die sie über ihre Wiege gehängt hatten 2) Zoro hatte sich in der Nacht gedreht und lag nun auf ihn – Gott weiß, wie der das fertig gebracht hatte. Dass Sanji nicht davon aufgewacht war, wunderte ihn allerdings weniger – er war inzwischen wahrscheinlich einfach zu viel gewohnt… Jedenfalls gestaltete sich das Aufstehen nun schon etwas komplizierter. Theoretisch hatte er ja wirklich vorgehabt, den anderen schlafen zu lassen, damit der sein Schlafdefizit ein bisschen ausglich… praktisch hinderten ihn nun bestimmt gut 70 kg Lebendgewicht daran, sich auch nur das kleinste Bisschen zu bewegen. Der Schwertkämpfer lag quer über Sanjis Brust mit dem Kopf auf der Schulter des Kochs und sein Arm war um die Taille des anderen geschlungen. Von ihren Beinen sprach er gar nicht. Wie auch immer, Sanji sparte sich den Versuch, Zoro auf die nette Tour zu wecken – Hey, immerhin pennte der Kerl auch bei Minusgraden und Schnee auf Deck ohne sich davon stören zu lassen. Und so holte Sanji mit seiner Hand aus, zielte und wand einen gekonnten Handkantenschlag gegen die Stirn von Zoro an. In Sekundenbruchteilen war der Schwertkämpfer wach und packte Sanjis Handgelenk. Man konnte sagen, was man wollte, aber sein Reaktionsvermögen war wirklich erstaunlich. „Guten Morgen“, grüßte der Koch ihn, „Könntest du aufhören, mein Handgelenk zu zerdrücken?“ Zoro löste seinen Griff und erhob sich, um Aufzustehen. Allerdings wurde er von Sanji am Arm zurück auf das Sofa gezogen. „DU bleibst liegen und schläfst, ich steh auf!“ „Aber…“ „DU bleibst liegen oder ICH tu dir weh!!!“ „Okay, okay…“, murmelte Zoro und legte sich brav wieder hin, während sich Sanji vom Sofa rollte und zu Kimikos Wiege ging. Sein Töchterchen begrüßte ihn lächelnd und gluckste glücklich, als er sich über sie beugte. Sie hustete zwar noch ein bisschen als er sie auf den Arm nahm, sah aber schon sehr viel besser aus als die Tage davor. „Wie geht es ihr?“ „Hatte ich nicht gesagt, dass du weiterschlafen sollst?“ Sanji strich seiner Tochter sanft durch die Haare. „Aber wenn du es wissen willst, es geht ihr schon deutlich besser als die letzten Tage.“ Diese Antwort schien den Schwertkämpfer zufrieden zustellen, denn er ließ sich wieder auf das Sofa sinken. Sanji verdrehte nur die Augen und ging ins Badezimmer, um sich und sein Töchterchen hübsch für den Tag zu machen. Er würde es nicht zugeben, aber er fragte sich manchmal, wann ihre Haare lang genug waren, um sie wirklich zu frisieren. Wahrscheinlich sagte das jeder Vater von seiner Tochter – aber Kimiko war wirklich hübsch und Sanji war sich sicher, dass sie noch hübscher werden würde. Er nahm sich vor einmal mit Nami reden, weil er unbedingt ein paar neue Kleider für sein Töchterchen wollte. Und nein – es war NICHT tuntig von ihm, dass er Klamotten für seine Tochter einkaufen gehen wollte. Frauen waren in seinen Augen schöne Wesen, und das in jedem Alter. Kimiko war sowieso die Schönste von allen, aber das hatte er ja schon erwähnt. Und da war es nur verständlich, dass sie auch Kleider trugen, die ihre Schönheit unterstrichen. Sanji war sich nicht sicher, ob ihr rosa stand – vielleicht ein ganz helles…. Aber er war sich sicher, dass sie etwas Schönes für sie finden würden. Wenn sie also das nächste Mal an einer Insel anlegten, auf der eine größere Stadt zu finden war, dann würde er sich einfach ihren anderen Vater krallen und sie würden shoppen gehen! Aber bis dahin standen nun einmal zuerst etwas simplere Dinge auf dem Plan: Zum Beispiel Frühstück vorbereiten. Und so machte sich Sanji auf den Weg in die Kombüse, stellte aber auf halben Weg fest, dass er Kimikos Lieblingsschnuller vergessen hatte. Als er zurück in die Kajüte ging, um eben diesen zu holen, bemerkte er zufrieden, dass Zoro tief schlief. Aha, kaum ging es der Tochter wieder besser, konnte man auch wieder an sich selbst denken und sich etwas Schlaf gönnen. Vollidiot. Dennoch musste Sanji schmunzeln. Was Fürsorge anging, so war der andere eben doch ein wahrer Vorzeigevater. Das Frühstück war dann… nein, man konnte nicht sagen, dass es eine ruhige Angelegenheit war, aber immerhin war es ruhiger als ein Marineangriff. Es war so wie immer. Luffy war damit beschäftigt, möglichst viel Nahrung auf seinen Teller oder noch besser gleich in sich hinein zu schaufeln, während Usopp und Chopper ihn mit zwei Lauchstangen – die eigentlich für das Mittagessen gedacht waren – attackierten. Der Lautstärkepegel war also gewohnt hoch. Kimiko hatte ihre helle Freude an dem Treiben (wobei Sanji sich fragte, ob das wirklich gut für die Kleine war) und quietschte glücklich von Robins Schoß aus. Dort hatte Sanji sie kurz „zwischengeparkt“, als er versuchte die Zutaten für sein Mittagessen zu retten. Zoro hatte Sanjis Aufforderung, sich auszuschlafen, allem Anschein nach ernst genommen, denn auch zum Mittagessen tauchte er nicht auf. Sanji beließ es dabei und weckte ihn nicht, sondern rettete eben eine große Portion des Essens vor Luffy. Es war schon später Nachmittag, als der Schwertkämpfer schließlich in die Kombüse kam. „Oh, guten Morgen, ausgeschlafen?“, fragte Sanji, während er an seiner Zigarette zog. Kimiko war gerade in Choppers Arztzimmer, weil er sie noch einmal untersuchen wollte und diese Chance musste genutzt werden! Der Schwertkämpfer brummte irgendwas, das sich stark nach „Du hattest mir doch gesagt, ich soll ausschlafen“ anhörte und ließ sich auf das Sofa in der Kombüse fallen. Wirklich wach sah das für Sanji noch nicht aus… aber vielleicht weckte ihn ja sein Frühstück…Mittagessen… Nachmittagskaffee… ach, was auch immer. Wortlos schaufelte Zoro das Essen in sich hinein. Nach einigen Bissen (und paar großen Schluck Bier – Sanji war es noch immer ein Rätsel, wie man direkt nach dem Aufstehen so etwas zu sich nehmen konnte) sah er auch schon um einiges wacher aus. Sanji setzte sich zu Zoro an den Tisch und rauchte noch eine weitere Zigarette. Er versuchte gar nicht erst, ein Gespräch anzufangen, bevor der andere nicht aufgegessen hatte – mehr als monosyllabische Laute würde er eh nicht als Antwort bekommen, also konnte er das auch gleich lassen. Nachdem der Schwertkämpfer seine Mahlzeit beendet hatte, räumte er das Geschirr ab, um es abzuwaschen. Zoro beobachtete den Koch dabei vom Esstisch aus und genehmigte sich währenddessen noch ein Bier. „Hey“, fragte er unvermittelt. „Kannst du mir vielleicht ein neues Ohrloch stechen?“ „Kann ich… was?“ „Ein Ohrloch. Dank Kimiko fehlt mir jetzt ja eins…“ „Meinst du nicht, du solltest es noch ein bisschen abheilen lassen?“, fragte Sanji, auch wenn er sich die Frage hätte sparen können. Wenn Zoro der Meinung war, dass eine Wunder verheilt war, dann war sie auch verheilt. Ende der Diskussion. Genau so, wie er der Meinung war, dass es intelligent sei, sich die Füße abzuschneiden, um nicht kampflos aufzugeben oder…. Egal, anderes Thema. Seufzend ergab sich Sanji seinem Schicksal. „Was auch immer“, murmelte er. „Und wie soll ich das deiner Meinung nach machen?“ Zoro zuckte mit den Schultern. „So wie ich die anderen auch gestochen habe…“ Er wühlte einen Moment in einer seiner Hosentaschen und kramte dann einen Stoffbeutel raus, aus dem er wiederum seinen fehlenden Ohrring, sowie eine sehr lange und ziemlich dicke Nadel holte. Der Koch beäugte die Nadel kritisch und hoffte, dass sie aus Choppers Bestand kam und einigermaßen steril war. Oh, wobei… „Die Nadel musst du erhitzen, dann gut zielen und fest und schnell durchs Ohr stechen“, erklärte der Schwertkämpfer mit einer Ruhe, als ob er gerade über das Wetter reden würde. „Dein Ohr davor mit Alkohol desinfizieren wäre vielleicht auch keine schlechte Idee, oder?“, hakte Sanji nach und griff nach einer Flasche mit Hochprozentigem, nur um sicher zu gehen, dass er sich wirklich nicht um das zweite kranke Baby kümmern musste, wenn Zoros Ohr abfaulte. „Jaaah, kannst du schon machen…“ Zoro zuckte mit den Schultern. „Die Hitze tötet aber eh alles ab. Glaube ich. Bisher hat es immer so ganz gut geklappt.“ „Sag mir bitte nicht, dass du dir deine Ohrlöcher selbst gestochen hast!“ Obwohl es den Koch nicht wundern würde, wenn es so gewesen wäre – immerhin hatte der Depp sich auch schon einmal selbst den Brustkorb zugenäht! „Das erste schon“, meinte Zoro darauf, „die anderen zwei hat mir Johnny gestochen, das war mit dem Zielen einfach zu stressig.“ „Zu stressig, jaja“, wiederholte Sanji halblaut und dachte sich seinen Teil, während er die Nadel erhitzen ging. Und er fragte sich gar nicht erst, wie Zoro sich das erste Ohrloch zugelegt hatte. Ganz ehrlich, dem Marimo würde er auch zutrauen, dass ihm beim Mittagessen eingefallen war, dass er eines wollte, er sein Essstäbchen angespitzt und sich einfach durchs Ohrläppchen gerammt hatte. „So, und das mit der Nadel geht nun wie? Einfach durchs Ohr durchhauen, oder?“ Zoro nickte und mochte es irgendwie gar nicht, dass Sanjis Grinsen unheimliche Züge annahm. „Na, das klingt ja nicht sonderlich schwer…“ Man konnte Zoro und Sanji lassen, was man wollte. Aber seit sie zusammen waren, hatte immerhin die Anzahl ihrer Prügeleien auf Deck rapide abgenommen (der Gedanke, den keiner auszusprechen wagte, war ja, dass sie ihre Differenzen nun auf ebenso körperliche, aber zumindest andere Weise regelten). Aber an diesem Tag hörte die übrige Crew zuerst einen markerschütternden Schrei von Seiten des Schwertkämpfers, bevor kurz darauf die Küchentür beinahe aus den Angeln gerissen wurde. Chopper hielt Kimiko die Hufe vor die Augen, während sich ihre beiden Väter gegenseitig über das Deck jagten. Nun ja, aber Zoro und Sanji wären nicht Zoro und Sanji, wenn sie sich nicht irgendwie auch wieder einkriegen würden... früher oder später (wobei wieder das mit der anderweitigen Lösung ihrer Probleme… ist jetzt auch egal). Und so hatte Zoro dem Koch irgendwann auch seine eher rabiate Art und Weise des Ohrlochsstechens verziehen – und egal, wie sehr Sanji beteuerte, dass es keine Absicht gewesen war und dass er es eben noch nie zuvor gemacht hatte… er hatte das verdammt breite Grinsen im Gesicht des Kochs genau gesehen!!! Mit angeschwollenem und vor Schmerz pochendem Ohr verzog sich Zoro abends dann mit seiner Tochter in eine ruhige Ecke des Schiffs, während Sanji die Kombüse aufräumte. Sanji hatte allerdings seine erste Zigarette noch nicht ganz zu Ende geraucht, da kam der Schwertkämpfer schon wieder in die Schiffsküche gestürmt. Irgendwo von Deck hörte er Franky fluchen – wahrscheinlich weil er inzwischen wirkliche Sorgen um die Türe hatte – aber Zoro schmiss die Tür derart laut zu, dass jegliche Beschwerde unterging. Sanji zuckte zusammen und fürchtete schon, dass der Schwertkämpfer Kimiko damit zu Tode erschreckt hatte. Aber die Kleine blinzelte nur verwundert und kaute dann weiter auf Papis Hemdärmel herum. Irritiert drückte Sanji seine Zigarette aus. „Was ist denn nun passiert?“ „Kimiko….. sie hat gesprochen!!“ „Oh, ja, wie… warte, sie hat was?“ Sanji beugte sich zu seiner Tochter. „Kimiko-Maus, hat Marimo-Papi Recht? Hast du was gesagt? Was hat sie denn gesagt?“, fragte er Zoro. „Papa.“ „Papa??“ „Ja, so etwas in der Art zumindest.“ „Aha…“ Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Töchterchen zu. „Magst du noch mal „Papa“ sagen, na? Sag noch mal „Papa“!“ Alle beide schauten Kimiko erwartungsvoll an, die für ihren Teil immer noch den Ärmel von Zoros Shirt im Mund hatte und ebenso neugierig zurückschaute. Als sich Sanji noch ein Stückchen näher zu ihr beugte, riss sie freudig beide Händchen in die Höhe und gluckste glücklich. Aufgeregt streckte sie dann ihre Arme nach Sanji auf, um klar zu machen, dass sie nun auf seinen Arm wollte. Dabei produzierte sie auch eine lustige Anzahl nicht wirklich verständlicher Laute… nur das Wort, auf das die beiden Väter warteten, war leider nicht dabei. Kimiko fand die ganze Szenerie auch wirklich amüsant. Sie lachte herzlich jedes Mal, wenn sich Zoro oder Sanji zu ihr beugten, mit ihren Händen vor ihrem Gesicht gestikulierten und sie wieder und wieder aufforderten irgendetwas zu sagen. „Vielleicht sollten wir uns nicht nur auf ein Wort beschränken“, schlug Zoro schließlich irgendwann vor. „In dem Buch steht auch, dass man viel mit seinem Kind sprechen soll.“ „Ich spreche mit Kimiko-chan!“, betonte Sanji. „Du glaubst doch nicht, dass ich meine Tochter anschweige, nur weil sie mir noch nicht antworten kann, oder? Ich rede auch mit dir, selbst wenn du nicht unbedingt immer sehr gesprächig bist!!“ Zoro verdrehte genervt die Augen. „So meinte ich das nicht! Ich meinte… warte…“, seine Augen fielen auf das frisch gespülte Geschirr. „Hier. Schau, Kimiko, hier habe ich einen Löffel. Löffel“ Kimikos Blick wechselte aber nur verständnislos vom Löffel zu ihrem Vater. „Wow, ich bin überzeugt!“ „Ach, halt die Klappe!!!“ „Bring unserer Tochter nicht als allererstes das Fluchen bei!“ „Sie kann noch nicht einmal „Löffel“ sagen, aber „Halt die Klappe“ merkt sie sich sofort, oder was?“ „Na, bei deinen Genen….“ Genervt schleuderte Zoro den Löffel wieder zurück auf die Spüle. „Es geht ums Prinzip… Hier!“ Er griff sich das erste, was er in die Hände bekam. „Das hier ist… ein Sieb, Kimiko-chan!“ „Das Wissen wird sie sicherlich sehr weit bringen in ihren ersten Lebensjahren….“ „Gabel!“, fuhr Zoro unbeirrt fort. Und kurz darauf standen beide Väter in der Küche und zogen die verschiedensten Dinge hervor, zeigten auf alles und jeden und benannten es – angefangen vom Besteck, über das Geschirr, die Stühle, den Tisch, den Alkoholvorrat (auch wenn Sanji das nach drei Flaschen unterband, das Wissen brauchte sie nun wirklich noch nicht), die Gewürze, Nahrungsmittel… und so weiter und so fort. „Nun ja“, sagte Sanji, nachdem sie auf so ziemlich alles gedeutet hatten, auf das man in der Kombüse deuten konnte. „Gelernt hat sie vielleicht nicht viel, aber immerhin hatte sie Spaß dabei….“ „Sie hat auf jeden Fall etwas gelernt!“, beharrte Zoro. „In dem Buch steht, dass Kinder schon früh beim Zuhören lernen… so… solche Dinge eben.“ „Aaaachso… solche Dinge, aha.“ „Idiot. Du weißt schon… Betonung und Satzmelodie und so… Hey, das steht in deinem schlaue Buch, also hör auf, mich zu kritisieren!!“ „Schon gut, schon gut“, beschwichtigte Sanji den anderen. Sanft drückte er Kimiko einen Kuss auf die Stirn. „Aber ich denke, hier sollte jemand dringend ins Bett… Na, Kimiko-Maus, sollen wir Marimo-chan mal fragen, ob er dich ins Bett bringt? Vielleicht schafft er es auch heute mal, dir deinen Strampelanzug nicht auf links anzuziehen“ „Du weißt hoffentlich, dass ich dich hören kann…? Außerdem war das ganz am Anfang und das verdammte Licht im Bad war aus!“ „Jaja, schon gut, Schatz. Hier, Vorsicht, Tochter im Anflug“, sagte er und hielt ihm Kimiko entgegen. Zoro trat zwei Schritte näher an den Koch heran, um ihm Kimiko abzunehmen, allerdings hatte er nicht daran gedacht, dass seine Schwerter noch an seiner Hüfte hingen und so löste er unfreiwilligerweise eine interessante Kettenreaktion aus. Mit den Schwertknäufen schlug er eine Flasche Wein um, die natürlich gegen den Stapel mit Tellern fiel, welcher daraufhin umkippte. Mit einem gewagten Hechtsprung konnte Zoro verhindern, dass die Teller allesamt nähere Bekanntschaft mit dem Küchenboden machten. Allerdings stieß er dabei ziemlich heftig mit dem Kopf gegen die Unterseite des Hängeschranks, der sich über der Ablage befand. Durch den Aufprall kam das Töpfchen mit Petersilie ins Schlingern, das Sanji doch etwas sehr knapp an den Rand gestellt hatte, nachdem er es Kimiko gezeigt hatte. Mit Kimiko in seinen Armen blieb Sanji nichts anderes übrig, als eines seiner Beine senkrecht nach oben zu reißen, um seine Petersilie zu retten. Gott sei dank war er beweglich… Die Mission wäre auch fast geglückt – fast deswegen, weil zumindest Teller und Petersilie gerettet waren. Leider war Sanji mit seinem rettenden Kick ein bisschen zu übereifrig gewesen und hatte derart heftig gegen den Hängeschrank getreten, dass die Zuckerdose, die auf einem Regalbrett über der Petersilie stand, einen netten Hopser über die Kante machte – der Rest war eine Mischung aus Murphys Gesetzen und denen der Schwerkraft. Die Dose zerbrach auf dem Boden in tausend Teile – Keramik splitterte und zwei Pfund Zucker verteilten sich in der Kombüse. Genervt seufzend ließ Sanji sein Bein wieder sinken, als Zoro sich wieder von der Ablage erhob. Missbilligend stellte Sanji fest, dass er schon wieder vor seiner Tochter fluchte… aber so heftig wie er sich den Kopf angeschlagen hatte – naja, da ließ sich dann doch einmal eine Ausnahme machen. „Gut, dann wird mir immerhin auch nicht langweilig“, bemerkte der Koch trocken nachdem er das Chaos in Augenschein genommen hatte. „Oh…“, sagte er dann. „Oh – was?“, fragte Zoro, der sich immer noch den Hinterkopf rieb. Sanji nickte zu Kimiko, deren vollkommen faszinierter Blick zwischen dem Zucker auf dem Boden und dem Schwertkämpfer hin- und herwanderte. „Ich glaube, du hast ihr gerade das Highlight des Abends geliefert…“ „Ich? Warum ich?!“ „Weil du nicht aufpassen kannst, was du mit deinen Schwerter umwirfst. Ende der Diskussion!“, unterbrach er Zoro, bevor der auch nur ein Wort herausbekam. „Zeit fürs Bett. Definitiv!“ „Jo“, stimmte Zoro dem Koch zu und streckte seine Arme nach Kimiko aus. In diesem Moment sah ihn seine Tochter mit ihrem strahlendsten Lächeln an, breitete ihre Ärmchen ebenfalls aus und verkündete ebenso laut wie begeistert: „Dada!!!“ „Papa!!“, sagten Zoro und Sanji gleichzeitig. „Sie hat wirklich „Papa“ gesagt!“ „Sag ich doch schon die ganze Zeit!“ „Ja, aber nun hab ich es selbst gehört.“ „Und?“ „Kein Zweifel!!“ „Aber hallo!“ Stolz wie Oscar, dass ihr Töchterchen (das hübscheste UND intelligenteste Baby dieser Erde, ach was, dieses Universums!) nun anfing zu sprechen, wurden wieder irgendwelchen beliebigen Dinge hervorgekramt und benannt. Übung war wichtig und brachte ja wirklich etwas – den Beweis hatten sie gerade selbst gehört. Erst als sich Kimiko energisch die Augen rieb und langsam ziemlich quengelig wurde, sahen die beiden ein, dass die Kleine nun wirklich schlafen sollte. Und so nahm Zoro seine Tochter auf den Arm, um sie ins Bett zu bringen und Sanji den längst vergessenen Zucker vom Boden aufputzen zu lassen. Der Schwertkämpfer hielt jedoch noch einmal inne, bevor er die Kombüse verließ. „Hey“, bemerkte er. „Ist dir eigentlich etwas aufgefallen?“ „Nein, was?“, fragte Sanji und hatte so die Vermutung, dass ihm die Antwort nicht gefallen würde. „Sie hat nur MICH „Papa“ genannt…“ Das selbstgefällige Grinsen auf Zoros Lippen war unglaublich breit. „...Mami!“, fügte er hinzu und flüchtete dann aus der Kombüse, bevor Sanji sich dazu entschließen konnte, dass er seine Petersilie doch nicht mehr brauchte und sie dem Marimo an den Kopf warf. Die nächsten zwei Wochen wurden vor allem dadurch charakterisiert, dass Zoro und Sanji verstärkt mit ihrer Tochter das Sprechen übten. Obwohl die Kleine wirklich noch nicht mehr als „kanonisches Lallen“ (wir danken Robin für den Fachbegriff) herausbrachte, hatten die beiden irgendwann auch den Rest der Crew angesteckt. Und so hatte die gute Kimiko noch mehr Unterhaltung als sonst. Da sie sich inzwischen schon hinsetzen konnte, vertrauten Zoro und Sanji den anderen schon ein bisschen mehr was das Aufpassen auf Kimiko betraf. Natürlich hätten sie ihr nie absichtlich weh getan… aber sie sah eben so zerbrechlich aus und wahrscheinlich war das Ganze auch elterlicher Instinkt! Während Usopp und Luffy mit Kimiko auf dem Boden der Kombüse hockten und sie mit einem von Usopps neuen Spielzeugen unterhielten, servierte Sanji Robin und Nami gerade ein spätes Frühstück (mit extra viel Liebe zubereitet). Sanji, der mit Argusaugen die beiden, die mit seiner Tochter spielten, aus dem Augenwinkel beobachtete, schnappte aus dem Gespräch von Nami und Robin auf, dass die beiden neue Klamotten benötigten und diese auf der nächsten Insel besogen wollten. Da Kimiko über die letzte Zeit wirklich ein ziemliches Stück gewachsen war (auch auf die Gefahr hin, dass er sich nun wiederholte: und immer hübscher wurde), benötigte sie eben auch Kleider. Nami und Robin schlugen vor, dass er sie zusammen mit Kimiko und Zoro einfach begleiten sollten, sobald sie an der Insel angelegt hatte. Sie würden noch etwa einen Tag brauchen um die Insel zu erreichen und planten, etwas abseits der eigentlichen Stadt vor Anker zu gehen. Es war nämlich nicht empfehlenswert, als gesuchte Priatenbande einfach in aller Seelenruhe in den Hafen einzulaufen. Eh, nein, nicht wirklich. Sie könnten dann zuerst Klamotten einkaufen gehen (Sanji witterte den Mutterinstinkt in Nami, denn der Gedanke, Kimiko einzukleiden, schien ihr wirklich zu gefallen) und danach konnte Sanji sich um die Vorräte kümmern. Ihrethalben konnte Sanji Zoro als Trägersklaven mitnehmen, sie würden sich um Kimiko und die Einkäufe kümmern. Sanji stimmte Namis Vorschlag natürlich sofort zu und dankte den beiden überschwänglich in Form von einem besonders leckeren Dessert. Der Schwertkämpfer wusste zwar noch nichts von seinem Glück, da er einmal mehr ein Date mit seinen Gewichten hatte, aber er würde sich schon mit seinem Schicksal abfinden. Oder auch nicht. Zoros Enthusiasmus war gleich Null als er von der Shopping-Tour erfuhr und er besserte sich auch nicht. Murrend folgte er Sanji und den beiden Frauen vom Schiff und in die Stadt. Und wenn sich seine Laune noch verschlechtern konnte, so passierte das in dem Moment, als sie schließlich vor einem Babywarenfachhandel standen. „Lass das, Idiot“, zischte Sanji Zoro zu, als sie das Geschäft betraten. „Lass was?!“ „Die Hackfresse. Du hast denselben Blick drauf, den du hast, wenn du Marinesoldaten siehst…“ „Ach, das Gefühl von Überlegenheit gegenüber diesen Schlappschwänzen?“ „Nein, pure Mordlust. Deine Tochter mag das gewohnt sein, aber du erschreckst die anderen Mütter hier!“ „Was meinst du mit „die anderen Mütter?“ Zoros Stimme hatte einen gefährlich leisen Ton angenommen. „Zoro, bitte…“, ermahnte ihn Sanji und sah ihn vorwurfsvoll an. Der Schwertkämpfer wusste ganz genau – wären die Kunden nicht vor allem Frauen mittleren Alters gewesen, hätte der Smutje sich nicht so pseudo-kultiviert verhalten. Hah, Idiot. Also folgte er einfach Robin und Nami in die Höhle des Löwen – die Ecke mit den Babyklamotten für Kinder im Alter von sieben bis neun Monaten. Zoro fragte sich ganz ehrlich, warum in aller Welt es dermaßen viel Auswahl an Kleidung für Babys gab. Denen war es doch nun wirklich egal, was genau sie anzogen, solange es bequem und warm genug war! Aber so wie es aussah, war er hier mit der Meinung ziemlich alleine. Sehr sehr alleine sogar. Überall wimmelte es von Müttern (alleine oder wahlweise mit ein bis fünf Freundinnen im Schlepptau), die vereinzelt auch die glücklichen Väter zum Einkaufen mitgenommen hatten. Kinder zwischen einem Monat und drei Jahren rannten durch die Gänge, versteckten sich in den Kleiderständern, flohen vor ihren Eltern, weinten ohne erkenntlichen Grund, plapperten fröhlich vor sich hin oder schliefen in ihren Kinderwägen. Das war kein Babywarenfachhandel, das war die Außenstelle der Hölle. Aber so wirklich achtete auch keiner auf ihn und sein Leid. Nami und Robin waren mit seinem Freund und seiner Tochter schon in irgendeiner anderen Sphäre, die vollkommen aus irgendwelchen Kleidern in Pastelltönen, sowie Rüschen, Schmetterlingen und Blumen bestand. Oh, wie bezaubernd! Gelangweilt lehnte sich Zoro einfach gegen einen der Kleiderständer und beschloss sich weitestgehend aus irgendwelchen Diskussionen rauszuhalten. Die drei würden das schon schaffen, da war er sich sicher. Ein bisschen beunruhigte ihn hingegen das Rudel von Frauen am nächsten Kleiderständer. Er hatte so das dumme Gefühl, dass sie eher ihn als die Hosen vor sich anschauten. Ein kurzer Kontrollblick auf eines ihrer Kinder bestätigte seine Befürchtungen. Er hatte genug Erfahrung mit einem Baby von acht Monaten, um zu wissen, dass DAS Kind hier schon deutlich älter war. Hilfe, er wollte hier weg!! Schlicht um zu vermeiden, dass der Kleiderständer durch eine Verkettung unglücklicher Umstände zufällig in die Richtung der Frauen flog, beschloss er sich in sein Schicksal zu ergeben und zu Sanji und den anderen zu gehen. Kaum tat er so als würde er sich an der Klamottendiskussion beteiligen, bekam er auch schon Kimiko in die Arme gedrückt. „Hier, nimm sie mal“, forderte ihn Sanji auf. „Wir müssen gerade einmal checken, ob das Kleid hier etwas für sie ist…“ Gleich darauf wurden Kimiko die verschiedensten Kleider angeboten und testweise vor sie gehalten. Zoros Meinung, dass es seiner Tochter im Prinzip herzlich egal war, was genau sie ihr kauften, bestätigte sich, denn egal, was Sanji ihr anbot, ihre Antwort auf seine Frage „Na, wie gefällt dir das?“ war stets ein freudiges Quietschen. Nachdem sie wahrscheinlich jedes einzelne Kleidchen aus dem Laden hervorgezogen, diskutiert und an Kimiko gehalten hatten, konnten sie sich immerhin auf zwei einigen. Oh, Freude! Aber danach kamen ja noch Hosen, Pullis, T-Shirts, Jacken, Strampelanzüge… und und und…. Und natürlich mussten auch noch die Kleider „für später“ durchgesehen werden, wer weiß wann sie wieder eine Insel erreichen und Gelegenheit zum einkaufen haben würden. Zoro verspürte mittlerweile das Verlangen, einfach hier und jetzt Harakiri zu begehen. Am besten im Kamikaze-Style, damit diese nervtötenden Weibsbilder auch draufgingen. Hallo? Ein Steak, das in der Auslage vom Metzger lag und von Luffy besabbert wurde, konnte sich nicht anders fühlen! Zu allem Übel ließen ihn die anderen drei jetzt auch noch im Stich. „Warte hier“, befahl ihm Sanji in einem Tonfall, der keine Widerrede duldete, drückte ihm die beiden Kleider in die Hand und verschwand mit Robin und Nami einen Kleiderständer weiter zu den Hosen. Etwas hilflos stand Zoro nun mit seiner Tochter und zwei Kleidchen in Pastelltönen mitten in einem Babywarenfachgeschäft. Und er fand es immer noch nicht gut. Kritisch begutachtete er dann eben die beiden Kleider. „Hm, gefällt dir das?“, fragte er sein Töchterchen. Kimiko griff nach einem der beiden Kleider. „Scheint so“, murmelte Zoro und hielt ihr das Kleid auch einmal probeweise an. Es war rosakariert und sah wirklich nicht schlecht an ihr aus. Zoro legte seinen Kopf schief… sah wirklich niedlich aus. Wenn sie älter war und längere Haare hatte, dann könnten sie ihr vielleicht Zöpfe flechten… wobei kurze Haare vielleicht praktischer waren, vor allem, wenn sie auch mit Schwertern… „Entschuldigen Sie, kann ich Ihnen helfen?“ Eine höfliche Stimme holte Zoro aus seinem Gedankengang. Als er aufsah stand vor ihm ein Verkäufer. Zoro war sicherlich der letzte, der Vorurteile gegen Schwule hatte (aus… persönlichen Gründen), aber DER da war das Paradebeispiel einer Tunte! „Nein, ich…“ „Oooooohhh!!!“, unterbrach ihn der Verkäufer, „Was für ein niiiiiiiiedliches kleines Ding!! Wie alt ist die Süße denn?“ „Was? Eh, acht Monate…“ „Wirklich sehr putzig! Wie ich sehe, haben Sie auch schon etwas für Ihre kleine Prinzessin gefunden! Zeigen Sie einmal her!“ Und ohne auf eine Erlaubnis (oder Morddrohung) von Zoro zu warten, schnappte er sich die beiden Kleider und inspizierte sie. „Hmmhmm“, macht er zustimmend, „ich bin mir sicher, sie stehen ihr überaus gut!! Suchen Sie noch etwas? Vielleicht Hosen oder einen Pulli?“ „Eh, wir kommen schon allein…“ „Zoro?“ Dieses Mal war es Sanji, der ihn unterbrach. Zoro war selten so dankbar über seine Anwesenheit gewesen wie in diesem Moment. Er und die beiden Frauen hatten zwar eine unverantwortlich große Menge Klamotten auf den Armen… aber das war nun zweitrangig. „Na, habt ihr was Hübsches gefunden?“, fragte er übertrieben interessiert. Den Blick den Sanji ihm zuwarf ließ ihn erahnen, dass der wahrscheinlich gerade an der geistigen Verfassung des Schwertkämpfers zweifelte. Aber wieder war es der Verkäufer, der niemanden der Anwesenden zu Wort kommen ließ. „Ach, der Rest der Familie ist ja auch dabei! Wie bezaubernd! Wer ist denn die Mutter des kleinen Goldstücks?“ „Er“, antwortete Zoro und deutete auf den Koch neben sich. Einen Moment zu spät realisierte er, dass er gerade einen sehr großen Fehler gemacht hatte. Denn die Frauen um sie herum, aber vor allem der Verkäufer bekam Sternchenaugen vor Verzückung. Oh, nein… „Nein, wirklich?!“ Wenn es einen Mensch gab, der kurz vorm dem Freudentod war, dann war es dieser Verkäufer. „Wissen Sie, mein Freund und ich haben auch schon darüber nachgedacht ein Kind zu adoptieren!! Aber das ist so ein großer Schritt und verändert ja das ganze Leben … andererseits bringen einem Kinder doch solch eine Freude…“ Zoro starrte den Verkäufer verständnislos an. Wann genau hatte er angedeutet, dass er ein Gespräch über die Freude des Elternseins führen wollte? Sanji wurde das Ganze nach zwei Minuten Monolog zu dumm. Er schnappte sich seine Tochter und beschloss sich weiter auf das Einkaufen beschränken. Nami und Robin folgten im unauffällig, so dass Zoro dem Verkäufer alleine, immer noch mit zwei Kleidern in der Hand und umringt von einer Horde Fangirls, ausgeliefert war. Vielen herzlichen Dank!!! Nach einem quälend langen Gespräch, hielt der Mann schließlich inne. Gespräch war relativ, denn eigentlich war es ausschließlich der Verkäufer der sprach. Zoro hatte sich inzwischen wieder gegen den Kleiderständer hinter sich gelehnt und versuchte alles um sich herum einfach zu ignorieren. „Gottchen!!“, rief der Verkäufer schließlich aus. Zoro hob fragend eine Augenbraue. „Ich halte Sie ja vollkommen vom Einkaufen ab! Bestimmt wollen Sie nun lieber mit Ihrem Partner zusammen Kleider für ihren kleinen Schatz aussuchen und sich nicht meine Probleme anhören!“ Zoro zuckte mit den Schultern. „Tut mir sehr Leid! Was bin ich nur für ein Plappermaul!!“ Er kicherte. Und sein Kichern war ungefähr genauso angenehm wie seine Stimmlage an sich. „Nun, dann will ich Sie nicht aufhalten, gehen sie zu ihrer kleinen Familie!!“ Und genauso plötzlich wie er aufgetaucht war, war er auch wieder verschwunden und suchte sich ein anderes Opfer. Halleluja! Zoro sah ein, dass das Bewerten von Klamotten für Kimiko nicht schlimmer sein konnte und gesellte sich tatsächlich zu seiner kleinen Familie. Seiner Meinung nach war er auch überaus geduldig! Er hatte lediglich ein mal eine größere Diskussion mit Sanji über ein T-Shirt und die Frage, ob es zu Kimikos Haarfarbe passte oder nicht (es half nicht wirklich, dass Sanji es mit dem Argument, dass es an ihm schließlich auch total bescheuert aussah dann neben Zoros Gesicht hielt). Das mit dem Proviant wurde dann gezwungenermaßen auf den nächsten Tag verschoben, denn sie hatten wirklich den gesamten Nachmittag in diesem verdammten Geschäft verbracht. Und zu allem Überfluss wurde Zoro auch noch dazu verdonnert Packesel zu spielen und die Tüten zu tragen. Zumindest hatten sie nun wirklich genug Klamotten für die nächste Zeit. Der Schwertkämpfer freute sich vor allem auf seine Ruhe, das Abendessen und ein, zwei oder vier Gläser Bier. „HALT!! Stehen bleiben!!“, donnerte es urplötzlich hinter ihnen. Die vier Piraten drehten sich um und fanden ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Hinter ihnen standen einige Marinesoldaten, die Gewehre bereits im Anschlag. „Im Namen der Weltregierung – Halt!!!“ Die vier stoben auseinander und flüchteten zwischen die panischen Passanten. Hinter sich hörten sie die Marinesoldaten nach Verstärkung rufen und ein kurzer Blick bestätigte, dass die Verstärkung auch schon unterwegs war. „Zoro, Zoro – hier!!!“ Irgendwo links von ihm hörte der Schwertkämpfer Sanji rufen. Zoro schlug einen scharfen Haken in die Richtung, aus der er die Stimme des Kochs gehört hatte. Kimiko weinte bitterlich. Sanji hatte sie ja immer noch auf dem Arm und Zoro konnte sich denke, wie sehr sie die Situation erschreckte. Er duckte sich unter den Schwerthieben von zwei Soldaten hinweg und schubste zwei Passanten aus dem Weg, bis er schließlich mit Sanji gleichauf war. „Wir müssen hier weg!“, brüllte der. „Ach“, kommentierte Zoro nur trocken. „Zoro, das ist – pass auf!!!“ Eine ganze Reihe von Soldaten versperrte den Weg vor ihnen. „Rechts!“, schrie ihm Sanji zu und schubste ihn in die Seitenstraße. „Wir finden nie mehr zurück!“, brüllte ihm Zoro zu. Neben dem Gekeife der Passanten, die sie umrempelten, musste er auch noch ihre laut weinende Tochter übertönen. „Ich bin nicht du! Die nächste links! Das andere links!!!“ Leise fluchend rannte Zoro Sanji hinterher. Sie stürmten die enge Strasse, in die sie gerade abgebogen waren, hinunter, vorbei an Passanten, die ihnen Flüche in variierender Obszönität hinterher riefen. Zoro hoffte einfach darauf, dass Sanji wirklich wusste, wohin sie mussten, denn er erkannte hier nichts wieder. Irgendwann bog der Koch scharf links ab (und schaffte es irgendwie mit einem gewagten Sprung über den dort stehenden Gemüsestand zu springen – Zoro schaffte es nicht). Immerhin wusste er nun, dass sie nun auf der Marktstrasse standen, die an er Hauptstrasse gelegen war, von der sie gerade erst geflohen waren. Sanji fluchte, als ihm von hinten ein paar Kohlköpfe zwischen die Beine rollten. „Vollidiot!“, donnerte der Koch. „Schau lieber nach vorne!“, schrie Zoro zurück. Vor ihnen standen einige der Marinesoldaten. „Scheiße, wo kommen die her?“, fluchte Sanji, als er stoppte und nach links auswich. Die Bastarde hatten ebenfalls Gewehre dabei. Zoro ging mit einem Hechtsprung nach rechts hinter einen der Stände in Deckung. In dem Tumult, der entstanden war, konnte Zoro relativ leicht untertauchen. Überall rannten panische Leute herum und zwischen dem allen waren auch noch die bewaffneten Marinesoldaten, die versuchten ausschließlich die Piraten zu erschießen. Allerdings stellte der Schwertkämpfer fest, dass Sanji nicht so viel Glück gehabt hatte wie er. Mit der schreienden Kimiko auf dem Arm war er es fast so, als hätte er einen Peilsender an sich. Und so kamen einige der Soldaten auch mit schnellen Schritten auf den Blonden zumarschiert, die Gewehre und Schwerter im Anschlag. Hektisch sah der Koch sich um. In die Richtung, aus der sie gekommen waren, konnte er nicht, von dort rückte die Marine, die sie bisher verfolgt hatte, nach. Aus der anderen Richtung kamen die Soldaten, die sie gerade überrascht hatten. Und ansonsten war die Strasse zu schmal und zu überfüllt… obwohl die Zahl der Leute drastisch abnahm, da sich die meisten in irgendwelche Hauseingänge geflüchtet hatten – überall standen Marktstände… In diesem Moment war der erste Soldat in Schussweite, zielte und feuerte. Sanji sprang aus dem Weg und ging hinter einigen Ständen in Deckung. Geduckt lief er hinter den Ständen weiter, während er seine Tochter so eng wie möglich gegen seine Brust presste und versuchte sie so gut es ging zu schützen. Wirklich weit kam er allerdings nicht, denn hinter einem weiteren Gemüsestand befand sich eine riesige Kiste. Vielleicht als Abgrenzung zu dem Stand daneben, vielleicht auch nicht. Fakt war, dass Sanji da niemals drüber kam, ohne von der Marine entdeckt zu werden. Ohnehin wurden Kimikos Schreie nun immer schriller, weil sie absolut panisch war. Der Koch stieß mit seinem Rücken gegen die Hauswand hinter ihm und wusste, dass er in einer Sackgasse steckte. Er musste hier so schnell wie möglich weg, vorerst konnte er sich hier, halb hockend, halb kauernd, in relativer Sicherheit wiegen, da die Soldaten durch das ganze Chaos noch etwas unsortiert waren. Zudem war es unglaublich laut, weil unter anderem wahrscheinlich alle anwesenden Kinder aus Angst weinten. Aber dank Kimikos Gebrüll würde sie ihn innerhalb der nächsten Minute nicht nur gefunden, sondern auch umstellt haben. Und das könnte haarig werden. Gehetzt wanderte sein Blick nach links und rechts, verzweifelt auf der Suche nach einem Fluchtweg. Kämpfen war mit Kimiko im Arm ausgeschlossen. In Ermangelung einer anderen Möglichkeit verschwand Sanji unter den Stand. Hier hatte er so etwas wie einen minimalen Schutz und außerdem konnte er einen Blick auf die Strasse werfen. Er sah vor allem die schweren Stiefel der Marinesoldaten, die gerade versuchten zu orten, welches Kindergeschrei zu ihm gehörte. Oh, und anscheinend hatten sie ihn geortet, denn einer der Soldaten blieb vor dem Stand stehen, unter dem Sanji kauerte und so wie es aussah, hatte er seinen Kollegen ein Zeichen gegeben, denn kurz darauf bewegten sich weitere Schuhpaare auf jenes, welches er direkt vor sich sah, zu. Sanji fluchte stumm. Nun brauchte er schnell eine Idee. Sehr schnell… Auf der anderen Straßenseite sah er eine Bewegung. Zoro. Der Schwertkämpfer stand direkt gegenüber von Sanji auf der anderen Straßenseite und somit hinter den Soldaten. Das war seine Chance! Es dauerte nur einen Sekundenbruchteil, bis Zoro alle drei Schwerter gezogen hatte und kampfbereit war. Sanji rutschte auf dem Rücken seitlich neben den Marinesoldaten auf die offene Strasse heraus. Den ersten Moment der Überraschung nutze er, um dem nächsten Soldat einen Salatkopf ins Gesicht zu kicken. Einen Augenblick später ging ein Grossteil der Soldaten mit Schmerzensschreien zu Boden, als sich Zoro von hinten auf sie stürzte, fest dazu entschlossen, Hackfleisch aus ihnen zu machen. „Lauf!“, forderte er Sanji auf. Das ließ sich der Koch nicht zweimal sagen. Er sprang auf die Beine und ergriff die Flucht. Einen Soldat kickte er aus dem Weg, einem anderen wich er aus und überließ ihn Zoro, den dritten missbrauchte er als Sprungbrett, damit er auf die Marquisen der Häuser springen konnte. Da dort keine Soldaten, Passanten, Marktstände oder sonst etwas im Weg rumstand, war es der perfekte Fluchtweg. Der Stoff unter seinen Füssen gab zwar unangenehm stark nach und er meinte, das nicht sehr vertrauenerweckendes Geräusch von reißendem Stoff gehört zu haben. Aber er hatte keine Zeit, weiter darüber nachzudenken, ob das nun eine gute Idee gewesen war oder nicht, denn in einem Fensterladen neben ihm schlug schon die erste Kugel ein. Herrgott, wie viele von den Marinebastarden konnten sich denn noch auf den Beinen halten? Mit der immer noch schrecklich weinenden Kimiko in den Armen begann er die Flucht zurück zur Thousand Sunny. Er lief so gut es ging auf dem Metall- oder Holzgestänge, während er von Marquise zu Marquise sprang und hatte schon bald die meisten seiner Verfolger abgeschüttelt. Um den Rest würde sich Zoro kümmern. Zusammen mit der Straße endeten dann aber auch die Marquisen, auf denen er lief und er war aufgrund seines Tempos dazu gezwungen, einen gewagten Satz zurück auf die Strasse zu machen. Er strauchelte, stolperte – und fiel. Sanji riss seinen Ellbogen nach vorne, um sich abzufangen und vor allem um Kimiko vor dem Aufprall zu schützen. Er presste die Augen zusammen und wartete darauf, dass er hart auf den Boden aufkam. Stattdessen packte ihn irgendetwas von hinten und stütze ihn von vorne ab. Er kam trotzdem auf dem Boden auf – zwar wenig galant, aber um einiges sanfter als befürchtet. Die Hände, die ihn aufgefangen hatten, verschwanden wieder. Sanji sah auf. „Robin-chan!“ „Geh vor zum Schiff!“, sagte sie nur, „Ich sorge dafür, dass dir wirklich keiner folgt!“ „Vielen Dank, Robin-chan!“, gurrte Sanji zum Dank und rappelte sich wieder auf. „Ach“, fiel es ihm ein, „…..bring Zoro mit, der findet sonst nie wieder zurück.“ Robin lächelte ihm zu. „Keine Sorge, ich kümmere mich um ihn.“ Sanji dankte ihr noch einmal und stürmte dann wirklich davon. Kimiko hatte auch bis jetzt noch nicht aufgehört zu weinen. Darum konnte sich Sanji so Leid ihm tat, aber noch nicht kümmern. Sie mussten vor allem zuerst einmal hier weg und zwar schnell. Er hoffte, dass Nami schon auf dem Schiff war und die anderen beiden bald nachkamen. Auf der Thousand Sunny wartete schon der gesamte Rest der Crew – inklusive Nami – auf sie. Er kletterte an Bord und sank dort einfach an der Reling auf den Boden. Chopper kam schon mit seinem Arztköfferchen angelaufen, aber Sanji wehrte ihn ab – nein, er brauchte keine Hilfe, Chopper sollte sich zuerst einmal Kimiko ansehen. Der Arzt untersuchte dann auch wirklich zuerst das kleine Mädchen und Sanji konnte endlich – endlich – etwas durchatmen. So ganz konnte er die Anspannung zwar nicht abschütteln, da Zoro und Robin ja noch fehlten… aber bei den beiden war er sich eigentlich relativ sicher, dass sie an einem Stück zurückkehrten. Immerhin war nun vor allem Kimiko in Sicherheit und wurde von Chopper durchgecheckt. Er selbst hatte keine größeren Blessuren davon getragen… glaubte er. Zumindest schien nichts gebrochen oder ausgerenkt zu sein und das war ja schon einmal ein Vorteil. Er klaubte sich ein paar Kiesel aus einer Schürfwunde am Arm… naja, es war zumindest nichts, was Chopper nicht mit ein paar Pflastern regeln konnte. Allerdings war der Arzt noch nicht einmal damit fertig, Kimiko zu untersuchen, als sie Luffys Kommando hörten. „Da kommen sie! Leinen los!“ Kurz darauf kamen zuerst ein paar Tüten auf Deck geflogen, bevor Robin und Zoro schließlich über die Strickleiter das Schiff betraten. Sanji stand gerade an einem der Segeln und hatte so keine Zeit, um sich um etwas anderes zu kümmern. Aber Robin sah unverletzt aus, während Zoro mal wieder blutete. Große rote Flecken zierten sein Shirt. Wie es aussah eine Wunde am Kopf…. Erst als sie wieder auf offener See waren, wurde es etwas ruhiger. Sanji hatte das starke Verlangen nach einer Zigarette (oder wahlweise auch der halben Packung), aber das musste noch ein bisschen warten. Zuerst musste er nach seiner Tochter und deren Vater sehen. Letzterer weigerte sich momentan standhaft dagegen, von Chopper untersucht zu werden. Oh, wow… sie hatten schon genug Action für heute gehabt, DAS musste nun nicht auch noch sein… „Hör auf mit den Zicken, Mami“, sagte Sanji und schlug dem Marimo auf den Hinterkopf. „Autsch! Ich bin schon verletzt, verdammt!!“ „Ja, das sehe ich und genau deswegen solltest du dich untersuchen lassen, Idiot.“ „Ich versuche hier gerade unsere Tochter zu beruhigen!“ Kimiko, die inzwischen auf einem Arm von Zoro saß und ihren Kopf an dessen Brust drückte, wimmerte immer noch herzzerreißend. Zoro versuchte sie zu beruhigen und gab ihr einen liebevollen Kuss auf den Scheitel. „Daddy ist ja hier, alles okay.“, wisperte er leise. „Ihr fehlt übrigens nichts“, meldete sich Chopper zu Wort. „Zumindest nicht körperlich… ich denke aber, das Ganze hat sie schrecklich durcheinandergebracht und verängstigt…“ „Kann ich mir denken“, murmelte Sanji, „… und es wird sicherlich nicht besser, wenn sie ihren blutenden Vater anstarren muss“ Und einfach zur Betonung schlug er iZoro noch einmal auf den Hinterkopf. „AUTSCH, verdammt!“ „Sag mal… hat es eigentlich einen Grund, warum du deinen linken Arm nicht bewegst?“ „Hmpfh“, machte Zoro, „ein Kratzer… ist eben noch ein bisschen steif vom Kampf. Und Kopfwunden bluten immer wie irre, bevor du fragst.“ „Ich frage aber nicht.“ „Ja, wo ist dann das Problem?“ „Das Problem liegt darin, dass irgendwas mit dir nicht stimmt und du dich nicht behandeln lässt!“ „Ich dachte, ich kümmere mich vielleicht zuerst einmal um unsere Tochter!“, widersprach Zoro. „Der geht es gut!!“ „Sieht das für dich gut – hey!!!“ Die Crew wusste, dass es besser war, sich nicht einzumischen… Zoro und Sanji brauchten ihre Streitereien anscheinend irgendwie. Jedenfalls folgte eine kurze Rangelei, die damit endete, dass Zoro sich fluchend und mit schmerzverzerrtem Gesicht seinen linken Arm hielt, Sanji nun Kimiko auf dem Arm hatte und den Schwertkämpfer mit finsterem Blick beobachtete, während der von Chopper versorgt wurde. Die Bilanz des Tages lautete: Schürfwunden bei Robin, ein aufgeschlagenes Knie und ein ziemlich wunder Ellbogen bei Sanji, eine Kopfwunde bei Zoro, sowie eine Kugel in dessen Schultern und eine vollkommen aufgelöste Kimiko. Die Arme brauchte unglaublich lange, um sich wieder zu beruhigen, schlief dann aber aufgrund ihrer Erschöpfung sofort nach dem Abendessen ein. Und zwar noch auf Sanjis Arm. Der Koch brachte die Kleine ins Bett und ging danach noch einmal an Deck, um sich seine wohlverdiente Zigarette zu gönnen. Vom hinteren Teil des Schiffes hörte er Choppers laute, verärgerte Stimme – wahrscheinlich hatte Zoro wieder einmal versucht trotz Verletzung zu trainieren und es war nicht auf Zustimmung seitens des Arztes gestoßen. Allem Anschein nach musste sich Zoro aber geschlagen geben… leise fluchend schlenderte der Schwertkämpfer über das Deck. „Hey!“, grüsste Sanji ihn. Zoro nickte ihm zu und kam zu ihm rüber. Er lehnte sich neben ihn an die Reling und sah auf das Meer. „Stressiger Tag, was?“ „Hast du deine Schmerztabletten genommen?“, fragte Sanji scharf. „Ja“, winkte Zoro ab. „Wie geht es Kimiko?“ „Ja-halt-die-Klappe-du-nervst-und-kannst-mich-mal oder Ja-natürlich-ich-mache-was-mein-Arzt sagt?“, hakte Sanji nach, worauf ihm Zoro nur den Sanji-du-nervst-mich-tierisch-Blick zuwarf. „Kimiko hat sich beruhigt, wie es scheint. Sie schläft tief und fest. Ich hab sie in dein Bett gelegt, ich denke, sie kann ein bisschen Nähe heute Nacht gut gebrauchen…“ „Wir könnten heute Nacht auch einfach zusammen mit ihr auf dem Sofa schlafen.“ Sanji nickte. „Klingt gut.“ Und lehnte sich zu Zoro, um ihm einen zärtlichen Kuss zu geben. „Dir ist schon klar, dass die Marine nun weiß, dass wir ein Baby an Bord haben?“ Der Schwertkämpfer nickte nachdenklich. „Ich weiß…“ ~.~.~.~.~.~. Nachwort (bzw: der übliche Unsinn zum Schluss): Sahiko: Exzessiver Gebrauch des Adjektivs "nackt". Niva: Wir suchen ein Synonym für "nackt". Sahiko & Niva gleichzeitig: unangezogen Dinge die Sahiko nebenher macht: - Celine Dion singen - Laith Al-Deen singen - Abba singen - Feuerzeug schwenken - Pudding auftauen - Tanzen - „TIPP!!“ schreiben - husten - Gina Wild wegdrücken - Sich über die soziale Ungerechtigkeit im kapitalistischen Sozialstaat aufregen - Prince of Tennis erläutern - Niva anstarren - Zum Kugelfisch mutieren - Ultraschall-Töne erzeugen - Gayness sponsern - Lieder sponsern - Darth Vader immitieren - „He’s a Pirat“ pfeifen °^° - Blut, Fluff und Drama symbolisch mit einem blutigen Taschentuch, einer Plüscheule und Jim Beam darstellen - schreckliche FFs lesen - „Liste of Fail“ schreiben - sterben - Tee mit Jim Beam trinken - sich unter ihrer Schreibtischlampe bräunen - literweise Tee vernichten - sich in mehrere Schichten Decke einwickeln - Prince of Tennis cosplayen - Niva zum Prince of Tennis Cosplay überreden >D - Perücken suchen - Geschenke suchen - Niva will gerade „Handtuch“ tippen, Sahiko schmeißt „It’s okay to be gay“ an: Handtüaeijti Zoro: Ich bin ein SEXGOTT!! v°^°v Sanji: *Augen roll* Sanji: Gib mir, gib mir, gib mir nen brauchbaren Lover... Zoro: *steht immer noch mit Siegerpose im Bad* Ich bin ein SEXGOOOOOOTT!!!! v°^°v >Jaja… armer Usopp Sahiko: *Usopp pats* Armes Ding...magst du drüber reden? Niva als Usopp: Butte ;_; *bitte BUTTER BEI DIE FISCH Sahiko: *wirft ihm Butter und Fisch an den Kopf* Niva als Usopp: *___* Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Titel: Daddys ohne Plan Autor: + Fandom: One Piece Genre: Humor, Shonen-ai Pairing: Zoro x Sanji Rating: G Warning: Müll XD, kurze Kapitel… und eigentlich wissen wir auch nicht, wo wir mit der Geschichte hinwollen… aber… wir haben Spaß oder so >___< Kommentar, Teil II: Am mühsamsten waren die letzten sechs Seiten… Dinge, die wir allein während deren Entstehung vernichtet haben: eine nicht genau definierbare Menge Cola, mehrere Tassen Tee, eine komplette Flasche Martini, eine Packung Toast, eine Rolle Megglebutter, eine XXL Milkaschokolade, eine große Gemüsepfanne, Pizza, Suppe und viele Zigaretten von Sahikos Seite aus. (Ist das nicht nett? Das Beta-chan zerstört seine Lungen, nur weil die Autorin Nichtraucherin ist ><) Kommentar, Teil III: Ich liebe ausnahmslos alle meine Leser, aber mein Beta-chan und ich haben herzlich gelacht, als wir gesehen haben, dass persönlich die FF auf der Favoliste hat xDDDDD Ja, wir fanden das lustig! XD Beta-chan lacht immer noch, wenn sie dran denkt. ~.~.~. Die vier Mitglieder der Strohhutband rannten schweigend durch die Dunkelheit, immer gen Osten. Zuerst hatten sie einen kleinen Wald durchquert, dann ein paar Felder und Hügel, eine Stadt passiert und waren nun wieder in einem Wald. Von einem der Hügel aus hatten sie vorhin einige Lichter in der Ferne ausmachen können, sie nahmen also an, dass sie sehr bald das Hauptquartier erreichen müssten. So oder so wurde ihr Tempo immer schneller. Der Rahmen des Kompasses, den Luffy in einer Hand hielt, knackte bedrohlich unter dessen festen Griff. Als sie schließlich aus dem Wald hinausliefen und das Hauptquartier ganz sehen konnten, zersprang das Glas des Kompasses klirrend und Luffy zerquetschte auch den Rest in seiner Hand. Sie hielten nicht an, um irgendeine Taktik oder Ähnliches zu besprechen, das war vollkommen irrelevant – ihr Ziel war es, Kimiko wieder zurückzuholen, und wenn sie dabei das gesamte Hauptquartier in Schutt und Asche legen mussten! Und wenn sie Kimiko befreit hatten, konnte sich jeder Soldat oder Offizier der Marine, der es wagte, ihren Weg zu kreuzen, auf eine zusätzliche Abreibung gefasst machen! Kaum hatte sich die Gruppe auf ungefähr dreihundert Meter genähert, wurde das erste Mal auf sie geschossen. Fluchend stoben die vier auseinander. Es knallten nun mehrere Salven Schüsse; so wie es aussah, hatte sich an der Mauer, die das Gebäude umgab, ein ganzes Heer an Schützen versammelt. „Die Säcke haben uns erwartet!“, brüllte Zoro. „Natürlich“, antwortete Sanji und wich dem Kugelhagel so gut es ging aus. „Warum denkst du haben die sonst ihr Wappen dagelassen? Die wollten, dass wir kommen!!“ Zoro schnaubte verächtlich. „Dann wissen sie anscheinend nicht, dass sie hiermit ihr Todesurteil unterschrieben haben….“, sagte er finster. „Oder sie stehen auf eine ordentliche Abreibung“, fügte Sanji hinzu. „Ach, so bringt das nichts… Luffy!!“ „Gum-Gum-Ballon!!“ Mit lautem Kampfschrei sprang ihr Käpt’n vor seine drei Mitstreiter und sandte den Kugelhagel der Soldaten geradewegs wieder zu ihnen zurück. Einige der Kugeln einige Kugeln gingen einfach ins Leere, doch ein paar fanden ihr Ziel und trafen die Soldaten, die immer noch auf sie feuerten. Fluchend und unter Schmerzensschreien ging eine ganze Reihe zu Boden, während der andere Teil verwirrt auswich. Die kurze Feuerpause, die entstand, nutzten die vier vor der Mauer und stürmten das Quartier. Luffy war der erste von ihnen, der sich auf einen Nahkampf mit den Soldaten einließ. Er griff sich die Mauerkrone und katapultierte sich darüber, direkt auf eine Gruppe der Männer, die immer noch vergeblich versuchten, ihn zu erschießen. Die anderen drei folgten kurz darauf. Jetzt, wo sie so nah am Hauptquartier waren, konnte sie nichts und niemand mehr aufhalten. Um ihnen den Weg frei zu machen zog Zoro seine Schwerter und zerschnitt den dicken Beton der Mauer. Die Klingen glitten durch den Stein als wäre er nicht fester als Papier, anschließend brach ein großer Teil der Mauer mit einem Donnern in sich zusammen. Der Schwertkämpfer würde sich durch nichts davon abbringen lassen seine Tochter zu retten. Mit einem Kick mitten ins Gesicht eines Soldaten bedankte sich Sanji für die überaus freundliche Begrüßung. Zugegeben, vielleicht ließ er hier wirklich gerade seine Wut an den Soldaten aus, dachte er. Trotzdem beförderte er den Mann mit einem weiteren Kick aus dem Weg. Ein vertrautes Knacken sagte ihm, dass der Soldat nun zwei, drei gebrochene Rippen haben musste… Aber es war ja nicht so, als hätten sie es nicht verdient! Mit grimmiger Überzeugung rammte er dem Nächsten den Fuß auf die Hand, als der Soldat nach seinem Gewehr greifen wollte. Er wollte sich gerade auf die nächste Gruppe von Idioten stürzen, als ein Geschoß nur wenige Zentimeter an seinem Gesicht vorbeiflog. „Franky!“ „Geht vor! Holt ihr die Kleine raus, wir machen euch den Weg frei und halten euch die Idioten vom Hals!“, rief ihm Franky zu. Der Koch suchte inmitten des Schlachtgetümmels den Blick des Schwertkämpfers und nickte ihm zu. Zeit, sich einmal richtig auszutoben… Er und Zoro warteten den Moment ab, in dem Luffy laut „Gum-Gum-Peitsche“ schrie und die Soldaten, die den Eingang zum Hauptgebäude bewachten mit einem Schlag einige Meter zur Seite fliegen ließ. „Jetzt“, rief Luffy ihnen zu, aber Zoro und Sanji waren schon auf dem Weg zum Eingang. Nur noch wenige Meter… Plötzlich nahmen sie über sich eine rasche Bewegung war. Sie stoben auseinander, als sich eine Reihe von Messern dort in den Boden bohrte, genau an der Stelle an der sie noch vor wenigen Momenten gestanden hatten. „Feuer einstellen!“, erschallte der Befehl. Kurz darauf wurde der gesamte Platz von hellem Flutlicht erleuchtet. Die vier Strohhüte sahen verwirrt nach oben. Auf einen Balkon im vierten Stock stand ein Marineoffizier – und er hatte etwas in den Armen, das stark nach einem in ein weißes Tuch gewickeltes Baby aussah. Zoro und Sanji reagierten gleichzeitig – sie machten einen Satz nach vorne, bereit dazu diese Scheißwand zur Not senkrecht hochzuklettern, wenn es sein musste! „Ah, ah, ah“, machte der Offizier und hob seine Hand, um ihnen zu verstehen zu geben, dass sie besser warten sollten. Um seine Empfehlung zu unterstützen, hielt er das Bündel in seinen Armen gefährlich nahe an die Brüstung des Balkons. Die beiden Väter stoppten abrupt ab. Sanji knirschte so heftig mit den Zähnen, dass ihm der Kiefer weh tat. Neben ihm packte Zoro seine Schwerter so fest, dass die Fingerknöchelchen weiß hervorstanden „So, seid ihr nun bereit, mir zuzuhören. Ja? Wie schön“, meldete sich der Offizier auf dem Balkon zu Wort. „Gib Kimiko-chan zurück, du Scheißkerl!“, brüllte Luffy, aber auch er war klug genug, den Offizier nicht anzugreifen. Nicht solange er Kimiko im Arm hielt. „Ah, immer diese rüde Ausdrucksweise der Piraten.“ Der Offizier seufzte theatralisch. „Nun gut, aber kommen wir zum eigentlichen Problem.“ Er hob das Bündel in seinen Armen empor. Die vier Piraten zuckten merklich zusammen. „Uns wurde zugetragen, dass ihr ein Baby in eurer Gewalt habt. Unverzeihlich, wenn ihr mich fragt.“ „Bastard, das ist nicht irgendein Baby, das ist unsere Tochter!!“ Zoros Stimme überschlug sich fast, so laut brüllte er. „Ja, natürlich…“ Der Offizier winkte ab. „Aber um es kurz zu machen: Wir haben die Kleine nicht mitgenommen, weil wir euch reizen wollten, um sie einzusperren oder Ähnliches… wir haben durchaus noble Absichten! Wir wollen ihr ein normales Leben ermöglichen! Bei einer normalen Familie mit Vater und Mutter, abseits von allem Kriminellem und aller Gefahr und…“ Was auch immer der Offizier noch hinzufügen wollte, ging im empörtem Geschrei der vier Piraten unter. „Jaaa… jaaa“, machte der Offizier auf dem Balkon genervt. „Ich weiß, ihr findet das nicht toll – aber das ist das Beste für das Mädchen. Denkt doch mal an das Wohl eurer Tochter…“ Der Zynismus in seiner Stimme war nicht zu überhören. „Hey Pisser! Dir ist schon klar, dass du für die Aktion bluten wirst?!“, brüllte ihm Sanji zu. „Ahja?“ Der Mund des Offiziers verzog sich zu einem ekelhaft selbstgefälligen Grinsen. „Na, da wäre ich doch mal lieber vorsichtig… wir wollen ja nicht, dass der Kleinen was passiert, oder?“ Und mit diesen Worten warf er das Bündel in seinen Armen über die Brüstung. Unten stürzten alle vier Piraten gleichzeitig darauf zu. Gleichzeitig schienen sich die Soldaten daran zu erinnern, dass sie noch ein paar Feinde zum Töten hatten. Im denkbar schlechtesten Moment griffen sie die Strohhüte wieder an. Die Ereignisse in den nächsten Sekunden überschlugen sich. Franky wehrte eine Gruppe Soldaten von links mit einer Kanone ab hielt dann abrupt an, um drei Soldaten auf der rechten davon aufzuhalten, die anderen anzugreifen. „Gum-Gum-Bazooka!!!“ Luffy verlängerte seine Arme und versuchte, Kimiko aufzufangen. Er stolperte jedoch und schlug hart auf dem Boden auf, als ein Marinesoldat ihm seine Arme von hinten um die Beine schlang und so aus dem Gleichgewicht brachte. Zoro stürmte unbeirrt weiter vor und stürzte sich auf die Gruppe der Soldaten vor sich. Ihre Schwerter klirrten, als sie hart aufeinandertrafen. Zoro war gezwungen, einen kurzen Moment innezuhalten, bevor er die Soldaten weghauen konnte. Diesen kurzen Augenblick nutze Sanji sofort. Der Koch stieß sich vom Boden ab, nutzte Zoro als Sprungbrett um auf dem Rücken eines Soldaten zu landen (als netter Nebeneffekt wurde dieser dadurch außer Gefecht gesetzt) und sprang von dort mit ausgestreckten Armen ab um Kimiko aufzufangen... Er streckte sich so weit es ging. Seine Finger glitten an dem Bündel vorbei. Fluchend streckte er sich noch weiter und bekam Kimiko tatsächlich noch irgendwie zu fassen. Sanji fühlte einen kurzen Moment von Glück als er realisierte, dass er sie gefangen hatte. Im nächsten wurde ihm alle Luft aus den Lungen gepresst und er hatte das Gefühl, dass es seine Rippen zerfetzte als er auf dem Boden aufschlug. Er atmete scharf aus und zwang sich ruhig zu bleiben. Immerhin hatte er Kimiko gefangen, so schlimm war es…. „Scheiße, verdammt!!!“, brüllte er und schleuderte das Bündel, dass er gerade gefangen hatte, auf den Boden. Neben ihm kam Zoro zum Stehen und starrte ihn ungläubig an. „Die Mistkerle haben uns verarscht!!!“ Der Koch zog die Decke vom Bündel und heraus fiel…. Ein Dummy. Eine Strohpuppe, die mit weißem Stoff überzogen war und zudem noch die Katakana für „Dummkopf“ verziert war. Es gab keine Worte, um das wiederzugeben, was Zoro in diesem Moment aussprach… aber es war jedenfalls nicht nett. Hinter ihnen trat Luffy hervor. Franky war noch damit beschäftigt, auch die letzten Soldaten platt zu machen. „Machen wir sie fertig“, sagte Luffy trocken. „Franky?“ „Hier! Gehen wir rein?“ Luffy nickte nur und stürmte voran, dicht gefolgt von Zoro und Sanji. Franky bildete das Schlußlicht, nur um sicher zu gehen, dass auch der letzte Marinesoldat verstand, dass es manchmal besser war, sich einfach tot zu stellen, da alles andere nur noch mehr Schmerzen nach sich zog. In der Eingangshalle standen überraschenderweise nur wenige Soldaten, denen Zoro unnd Sanji auch ziemlich schnell den Garaus gemacht hatten. Die vier Piraten hielten einen Moment inne und sahen sich um. Von der Eingangshalle gingen zwei Gänge ab – einer in den West- einer in den Ostflügel. „Zoro und ich gehen nach links, ihr beiden knöpft euch die Leute im rechten Teil vor. Irgendwo muss das Arschloch, das Kimiko hat, stecken!!“ „Und wir werden ihn finden, darauf kann er wetten“, knurrte Zoro. Luffy nickte. „Oberste Priorität hat Kimiko. Wir durchsuchen einfach alles und hauen jeden, der uns dabei im Weg steht, kaputt!“ Ein leichtes Grinsen huschte über das Gesicht des Kochs. „Ich sehe schon, wir verstehen uns, Käpt’n…“ „Eure wunderbare Freundschaft könnt ihr später noch feiern….“, murmelte Zoro und seine Stimme klang genervt und unruhig. „Wir…. Treffen uns schon wieder…“, murmelte Sanji den anderen beiden zu. „Komm, wir haben ein paar Fressen zu polieren.“ Er zog den Schwertkämpfer am Arm zurück, da der wieder einmal die vollkommen falsche Richtung einschlug. Gemeinsam stürmten sie los. Sie bogen um die Ecke und gelangten in einen langen Korridor. Links und rechts des Ganges erstreckten sich schier endlose Reihen an Türen. Der Boden war mit weißen Steinplatten ausgelegt und die Wände waren ebenfalls kalkweiß. Das Ganze hatte den Charme eines Krankenhauses. Allerdings war der Gang menschenleer. Sanji verlangsamte seine Schritte und blieb schließlich stehen. Er hatte mit allem gerechnet. Mit Horden an Soldaten, mit Schußwaffen, Schwertern, Messern und sonstigem in rauen Mengen, mit Marinesoldaten mit Teufelskräften, mit Explosionen, Blut und Gewalt… aber nicht mit…. nichts „Hmm…. Und was ist das für eine Taktik?“ Zoro schlug ungeduldig mit einem seiner Schwerter auf den Boden, woraufhin der Stein splitterte. „Weiß ich nicht… wahrscheinlich lauern die irgendwo und warten auf uns…“ „Soll heißen, wir müssen in jedes Zimmer rein und sie rausholen?“ Sanji fragte sich, ob er das manische Grinsen auf dem Gesicht seines Freundes beunruhigend finden sollte oder nicht. „Ja, das heißt es wohl…“ „Drei Minuten!“, verkündete Zoro. „Ich übernehm die rechte Seite, länger brauche ich nicht!“ „Zweieinhalb Minuten, höchstens!“, konterte Sanji „Hah, als ob du…“ „Fertig, LOS!!“ „Hey, du…!!“ Aber Sanji war schon an der ersten Tür, die er einfach der Schnelligkeit halber aus den Angeln trat. „Entschuldigung, aber ich glaube ich habe hier einen Termin!!!“ Die Soldaten in dem Raum legten die Gewehre auf Sanji an. „Hmmm… mal sehen, ich suche eine hübsche kleine Lady…“ Er kickte den ersten Soldaten aus dem Weg. „Du bist es nicht.“ Soldat Nummer zwei schoss auf ihn, erwischte aber nur seinen Kollegen, da Sanji aus dem Weg sprang. „Nee, der ist es auch nicht…“ Er trat ihm in die Seite und sandte ihn mit ein paar Kollegen einmal auf Freiflug quer durchs Zimmer. „Auch nicht.“ Von den einzigen beiden Soldaten, die sich noch auf den Beinen halten konnten, war einer mit einem Schwert und der andere mit einer Pistole bewaffnet. Der Schwertkämpfer stürzte sich blindlings auf den Koch. Sanji hatte aber viel zu viel Erfahrung, was den Nahkampf mit Schwertkämpfern anging, als dass ihn so ein stümperhafter Angriff hätte beeindrucken können. „Ah, leider bist du auch der Falsche“, bemerkte der Koch trocken und beschloss, dass der Kollege des Schwertkämpfers die größere Nervensäge von beiden war – Pistolenkugeln auszuweichen war nicht unbedingt Sanjis Lieblingsaufgabe und auch nicht gerade einfach, also kümmerte er sich zuerst einmal um den Schützen. Und so sprang er über den Schwertkämpfer drüber – er packt seinen Angreifer am Schopf und stieß sich dann fest vom Boden ab. In einer Flick-Flack-Bewegung bewegte er sich über seinen Angreifer hinweg und trümmerte dem anderen hinter ihm seinen Fuß von oben auf den Kopf. Grazil landete Sanji wieder auf den Beinen und betrachtete zufrieden den bewusstlosen Soldaten vor sich. „Hmm… auch nicht der, den ich suche. Und…“ Er machte eine 180°-Drehung und trat dabei auch den letzten Soldaten weg. Der arme Schwertkämpfer war noch so verdutzt, dass er gar nicht zum Gegenangriff gekommen war…das nutzte ihm jetzt aber auch nichts mehr. Sanji verließ das Zimmer wieder und sah draußen auf dem Flur nach Zoro. Auf der gegenüberliegenden Seite hatten vier Zimmer schon keine Türen mehr... oh, falsch, die fünfte ging in diesem Moment gerade zu Bruch, als ein Soldat durch sie hindurchgeschleudert wurde. Dem Grad seiner Blutungen zu Folgen, war das zweifelsohne Zoro, der da gerade wütete. „Hey!“, hörte Sanji auch sogleich die Stimme des Schwertkämpfers. Er kam aus dem Zimmer geschlurft und zog noch einen der Soldaten am Fuß hinter sich her. „Was trödelst du so rum? Dir ist schon klar, dass unsere Tochter bei irgendeinem Marinedepp gefangen gehalten wird?“ „Danke für die Erinnerung“, antwortete Sanji sarkastisch, „ich dachte, wir seien hier zu Teeparty gekommen“, und verdrehte genervt die Augen. „Ich mein’s ernst! Zweieinhalb Minuten? Ich mach dann mal weiter…“ „… was willst du eigentlich mit dem Soldaten da?“ Zoro schaute ihn fragend an, dann erst schien er sich daran zu erinnern, dass er da ja noch was mitgenommen hatte. „Achso… na, ich dachte, der kann uns vielleicht mehr sagen.“ „Der ist bewusstlos…“ „Die halten auch gar nichts aus“, murmelte Zoro und ließ den Soldaten dann fallen. „Mich wundert nur, dass sie trotz des ganzen Krachs in ihrem Zimmern bleiben…“ „Sie wollen, dass wir reinkommen und nachschauen, ob hier jemand Kimiko hat.“ Sanji knirschte mit den Zähnen. „Mistkerle! Die wollen Zeit schinden!!“ Zoros Blick wanderte an die Decke. „Wie viele Stockwerke hat der Schuppen hier?“ „Weiß nicht. Vier oder fünf vielleicht.“ „Heh, dann würd ich sagen, wir beeilen uns… ich hab vier Türen Vorsprung, wir sehen uns dann hinten bei der Treppe, Loser!“ „Oh… warte nur ab!!!“ Selbst wenn man die gesamte Geschichte der Marine betrachtet – die Zeiten eingeschlossen, als die „Marine“ noch nichts anderes war als eine Gruppe von Leuten, die auf selbstgebauten Floßen irgendwelche Diebe verfolgten, die von der Nachbarinsel in ebenso selbstgebauten Booten angeschippert gekommen waren. Nun, wenn man also die Geschichte der Marine betrachtet, wie gesagt, so gab es sicherlich noch niemals den Fall, dass zwei Piraten vierzig Zimmer mit genau zweihundertdreizehn bewaffneten Soldaten in weniger als fünf Minuten einfach komplett platt gemacht hatten. „Ich war schneller!“, verkündete Zoro triumphierend, als Sanji keuchend aus dem letzten Zimmer stolperte. „Leck mich!“, antwortete der Koch, „…später. Nun zuerst rauf in den ersten Stock!“ Die beiden nahmen zwei Stufen auf einmal, als sie die Treppen hinauf rannten. „Ich vermute ja, dass Kimiko ganz oben irgendwo ist“, bemerkte Zoro, als sie im ersten Stockwerk ankamen, dass nicht minder groß war als das Erdgeschoss und vor allem auch genauso leer. „Kann sein… aber vielleicht rechnen sie auch damit, dass wir zuerst oben schauen und haben sich irgendwo anders mit ihr verschanzt. Ich geb es ungern zu, aber der Offizier scheint wirklich nachgedacht und eine Taktik ausgeklügelt zu haben.“ Sanji schnaubte verächtlich. „Argh, ich hasse die Marine!!!“ Die beiden stürmten die Zimmer dieses Stockwerkes in derselben Art wie die des Erdgeschosses. Es waren ebenso viele Soldaten, mit denen sie fertig werden mussten und auch das Resultat war das selbe: Eine Menge Blutergüsse und Knochenbrüche verteilt, aber keine Spur von Kimiko. Die beiden wechselten kein Wort, als sie die Treppen, die zum zweiten Stockwerk führten, im Laufschritt nahmen. Das ganze dauerte zu lange. Es war offensichtlich, dass das genau der Plan gewesen war und es zehrte tierisch an den Nerven der beider Väter. Sie sprangen die letzten Stufen rauf und bereiteten sich schon auf eine weitere Runde zig-Zimmer-durchsuchen-und-Soldaten-verkloppen vor… allerdings wurden sie vom Anblick des zweiten Stocks überrascht. Ausnahmslos alle Türen standen sperrangelweit offen, aber nachdem sie in die ersten Zimmer hineingespäht hatten, bestätigte sich ihr Verdacht: Keine Soldaten. Sie liefen bis zur Hälfte des Flures, aber in keinem der Zimmer war auch nur eine einzige Person zu finden. Mit einem Mal hörten sie das singende Geräusch einer Schwertklinge, die geschwungen wurde. Mehr Warnung hatten sie nicht – sie sprangen zur Seite, um dem Schwert hinter sich zu entgehen. „Aaach, zu schade… eure Reflexe sind doch besser als ich gedacht habe…“ Dort, wo sie vor ein paar Sekunden noch gestanden hatte, befand sich nun ein junger Mann. Der Armbinde zufolge gehörte er auch der Marine an, sein äußeres Erscheinungsbild stand jedoch im krassen Gegensatz zu dem der anderen Soldaten. Keine weiße Uniform oder sonst ein Kleidungsstück, stattdessen trug er graue zerschlissene Hosen und ein schwarzes Hemd, dessen Zustand man als „verratzt“ einstufen konnte – es hatte überall Risse und Löcher und seine besten Zeiten definitiv schon hinter sich. Dazu trug er schwere Lederstiefel und schwarze Halbfingerhandschuhe. Das auffälligste an ihm waren die unzähligen Lederbänder, -taschen und –gürtel, die er praktisch überall am Körper angebracht hatte: Um seine Beine, seine Arme, seine Hüfte, seinen Brustkorb. Sie dienten allerdings keinem vorrangig modischem Zweck, sondern hielten etliche Taschen mit Dolchen, Messern und ähnlichem. Zudem trug er noch zwei Katanas. Die Stücke nackter Haut, die man unter allem noch erkennen konnte, waren übersät von Narben, aber auch frischen Schnitten. Trotz allem wirkte er sehr jung – er war ungefähr so groß wie Zoro, allerdings sehr schlank. Sein schwarzes Haar war kinnlang und furchtbar unordentlich und sein Gesicht wirkte jugendlich. „Wenn ihr hier seid, dann bedeutet das, dass ihr einen sehr sehr starken Todeswunsch hegt…“ Die Stimme des Mannes hätte sich nicht stärker von dem unterscheiden können, das man bei seinem Anblick eigentlich erwartete: Sie war ungeheuer tief und rau. „Heh, ironisch, dass das der Mann sagt, der gleich selbst sterben wird“ Zoro hob sein Katana und deutete auf den Mann gegenüber von ihm. „Der“, sagte er, „gehört mir.“ „Falsch. Ihr beide gehört mir“, entgegnete der andere Schwertkämpfer und seine grünen Augen blitzen mit Mordlust auf. Sanji sah aus dem Augenwinkel zu Zoro. „Hör zu, ich find’s nicht okay, dass du den ganzen Spaß bekommst, aber wir haben keine Zeit. Ich gehe vor.“ Zoro nickte ihm zu und zusammen attackierten sie ihn. Doch während Zoro ihn wirklich und direkt angriff, wich Sanji im letzen Moment zur Seite, um mit einem Satz an dem fremden Schwertkämpfer vorbei und damit wieder ins Treppenhaus zu kommen. Allerdings schien der andere geahnt zu haben, dass Sanji sich davonstehlen wollte. Mit einer ungeheuren Schnelligkeit griff er in eine der Taschen und schleuderte einen kleinen Dolch in Sanjis Richtung. Er ist schnell, dachte Sanji, aber seine Zielgenauigkeit ist für den Arsch. Denn wo auch immer dieser Dolch hätte hinfliegen sollen – ihn würde er sicherlich nicht treffen! Ohne sich noch einmal umzusehen wollte Sanji zur Treppen rennen – allerdings hatte er das Gefühl, als würde ihn etwas am Knöchel packen und festhalten. Mit einem ziemlich unmännlichen Quietschen fiel Sanji der Länge nach hin. Er wollte sich schnell wieder aufrappeln… aber er musste feststellen, dass das nicht möglich war. Es schien fast so, als sei sein linker Fuß mit dem Spann am Boden festgeklebt. Er konnte seinen gesamten Körper bewegen – bis auf seinen Fuß. Verdammt, was hatte der Lederfetischist getan?? Eben dieser sprang ein Stück von Zoro weg und nutze die kurze Zeit, in der er den anderen Schwertkämpfer nicht mit beiden Katanas in Schach halten musste, um einen weiteren Dolch in Sanjis Richtung zu schleudern. Allerdings würde der nun treffen… Glücklicherweise war Zoro schneller und schlug den Dolch mit einem seiner Schwerter aus seiner Flugbahn. „Bist du nun zu dumm zu laufen, oder was?“, fuhr der Schwertkämpfer ihn ein bisschen heftiger an, als er eigentlich beabsichtigt hatte. „Ich kann meinen Fuß nicht bewegen, Marimo!“ „…warum?“ „Ja, DAS wüsste ich auch gern!!“ Zoro legte ein Katana kurz aus der Hand, um an Sanjis Bein zu ziehen – aber es hing wirklich fest… irgendwo… „Hey“, unterbrach sie die Stimme des anderen Schwertkämpfers, „niemals den Feind aus den Augen lassen.“ Klirrend trafen ihre Schwerter aufeinander und Zoro wurde hart gegen die Wand hinter sich gedrückt. Er stützte sich mit seiner freien Hand ab, damit er das Gleichgewicht nicht verlor, konnte aber so nicht mehr nach seinem Schwert greifen, das er vorhin aus der Hand gelegt hatte. Dieser kleiner Vorteil wurde von dem andere natürlich gnadenlos ausgenutzt. Unbarmherzig schlug er auf Zoro ein, der in seiner knienden Position alle Mühe hatte, sich und Sanji zu schützen. Irgendwie musste er es schaffen, ein bisschen Distanz zwischen sich und den anderen zu bringen. Und Sanjis Bein irgendwie befreien. Und Kimiko retten. Shit. Hart bohrte sich etwas von hinten in Zoros Arm. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, dass es der Dolch des anderen Schwertkämpfers war, der immer noch in der Wand steckte. Das war seine Chance! Er verlagerte sein Gewicht, griff mit seiner freien Hand nach dem Dolch, riss ihn aus der Wand und warf ihn auf seinen Gegner. Eine effektive Gegenwehr war sicherlich etwas anderes – aber es hatte den gewünschten Effekt. Der andere musste ausweichen und sprang dazu ein ganzes Stück zurück. In dieser Zeit packte Zoro sein zweites Katana und stellte sich wieder hin – zuerst musste der Bastard weg, dann konnte er sich um Sanji kümmern. Im selben Moment wie ihr Angreifer dem Dolch, den Zoro geworfen hatte, auswich, fühlte Sanji wie das Ziehen an seinem Fuß mit einem Mal weg war. Vorsichtig versuchte er den Fuß zu bewegen… und es klappte! Da keine Zeit für große Erklärungen war, rappelte er sich einfach auf und rannte davon. „Bis später!“, rief er Zoro noch zu, bevor er die Treppen zum nächsten Stockwerk hinaufhechtete. „Aaaah… schade“, bemerkte der andere Schwertkämpfer. „Einer weniger… aber zumindest habe ich noch dich.“ Er zog einen weiteren Dolch aus einer der Taschen und deutete damit auf Zoro. „Roronoa Zoro! Mein Name ist Ishu und ich werde dein letzter Gegner sein!“ Er leckte über den Dolch und grinste breit. „Schade eigentlich, dass ihr Piraten tot nicht mehr so viel wert seid wie lebendig…. Aber nur wehtun? Wo bleibt denn da der Spaß?“ „Dann sind wir uns ja einig“, raunte Zoro und stellte sich in Angriffsposition. Der Koch war derweilen schon fast im dritten Stockwerk angekommen. Nur noch wenige Stufen und er war dort und… Sanji stoppte. Am Kopf der Treppe saß jemand. Der Mann saß mit dem Rücken an die Wand gelehnt und sah eigentlich eher so aus, als würde er sich gerade ein Päuschen machen. Sanji musterte ihn. Er schien keine Schusswaffen oder Schwerter zu tragen, was aber nicht heißen musste, dass er nicht trotzdem ziemlich unangenehm werden könnte. Es war zumindest schon einmal wirklich lästig, wie viel Zeit der sich ließ! In Zeitlupengeschwindigkeit drehte er seinen Kopf zum Koch und beäugte ihn von Kopf bis Fuß. „Schwarzfuß Sanji, hm?“, fragte er ruhig. Seine Stimme war klangvoll und angenehm, enthielt aber kein Anzeichen von irgendeiner Emotion. Der andere wartete keine Antwort ab, sondern erhob sich ebenso langsam, wie er sprach. „Ich bin Kommandant Dokubari“, sprach er immer noch so gelassen, als würde er über das Wetter reden. „Dein Ruf eilt dir voraus.“ Erst als er stand, fiel Sanji auf, wie groß der andere doch war. Und zudem… er war zwar Zoros Muskeln gewohnt, aber das da vor ihm war wirklich ein Schrank von einem Mann! Im Gegensatz zu dem Freak, mit dem sich nun Zoro herumschlagen musste, trug er die Uniform der Marine. Das weiße ärmelfreie Shirt zeigte genau, wie muskulös der Kerl vor Sanji war. Das Gesicht des Mannes war zwar kantig, sah aber ebenso gutherzig aus, wie seine Stimme klang. „Leider kann ich nicht sagen, dass dein Ruf für dich spricht“, fuhr Dokubari unbeirrt fort. „Deswegen habt ihr meine Tochter mitgenommen?“, knurrte Sanji. „Deswegen können wir sie euch nicht zurückgeben.“ „Ahja, und du glaubst ich dreh nun um und geh wieder?!!“ „Ich würde dir dies als Option geben“, antwortete Dokubari höflich. „Genauer gesagt würde ich dir das auch empfehlen.“ „Wie gnädig… aber nein!“ „Gut“, Dokubari nickte, als ob er diese Antwort erwartet hätte, „dann mach dich bereit zum Sterben.“ Ein Stockwerk unter Sanji war Zoro derweilen schon mitten im Kampf. Ishu kämpfte mit zwei Schwertern und war – Zoro musste es zähneknirschend zugeben – ziemlich gut. Er wusste, dass er einen Vorteil gegenüber Ishu hatte, was Köperkraft anging. Allerdings machte der anderen diesen Vorteil durch seine enorme Schnelligkeit wett. Jedes Mal, wenn Zoro ausholte, um eine heftige Attacke zu starten, schaffte der andere es, ihm irgendwie auszuweichen. Ihre Schwerter trafen wieder aufeinander. Die Situation war wieder aussichtslos für beide – ihre Schwerter blockierten sich gegenseitig, die einzige Möglichkeit, wirklich anzugreifen, war zurückzuweichen und neu auszuholen. Zoro verzichtete aber auf den Versuch, da er wusste, dass Ishu auch dieses Mal einfach ausweichen würde. Und Ishu… Zoro fragte sich, welche Taktik er eigentlich genau verfolgte. Seine Bewegungen waren schnell und grazil, die Art wie er das Schwert einsetzte glich aber eher der eines Metzgers. Er täuschte keine Bewegungen an, stattdessen waren seinen Attacken direkt und brutal. Und es schien ihm einen unglaublichen Spaß zu bereiten. Auch jetzt sah er Zoro direkt in die Augen und grinste dabei finster. „Sag, Zoro… warum kämpfst du?“ Der Schwertkämpfer schnaubte verächtlich. „Weil ihr Pisser meine Tochter habt!!“ „Oh, deine, ja? Hm, traurig.“ Aber so wie Ishu klang, machte diese Tatsache den Kampf nur noch interessanter. „Aber ich meinte so allgemein. Warum kämpfst du? Du kämpfst schon lange, oder? Ja, natürlich tust du das.“ Nervensäge, dachte Zoro und holte zu einem neuen Schlag aus. Wie erwarten machte Ishu einen Satz nach hinten und wich aus. Zoro stürzte ihm hinterher, aber der andere sprang nur weiterhin aus dem Weg. „Hey, du schuldest mir noch eine Antwort!“ „Ich schulde dir gar nichts, Bastard!“, konterte Zoro. Ihre Klingen trafen erneut aufeinander. „Sag, findest du das nicht spannend? Wenn sich Schwerter kreuzen… wie einfach doch die Klingen durch Haut und Fleisch gleiten…“ Ishus Grinsen nahm unheimliche Züge an. „Na? Du kämpfst doch gleich mit drei Schwertern? Du musst das doch auch unvergleichlich finden…“ „Vergleich mich nicht mit dir“, grollte Zoro. „Oha, sind wir Individualist?“, fragte Ishu spöttisch. „Na, dann ist es vielleicht das Blut? Stehst du auf Blut? Ja, oder? Oder die Schmerzen?“ Sein Blick wanderte zu Zoros Armen. „Nee, keine Narben… dann stehst du also nicht auf Schmerzen?“ Wieder antwortete Zoro nicht, sondern zog sich erneut zurück. Wie jedes Mal verzog sich Ishu sofort aus dem näheren Kampffeld. Wie erwartet, dachte Zoro und grinste zufrieden. Er stelle sich in Position und holte aus. „108 Sinnesphoenix!!!“ Das erste Mal seit Beginn des Kampfes war eine andere Emotion als sadistisches Vergnügen in Ishus Gesicht zu lesen. Er machte ein überraschtes Geräusch als die Attacke ihn traf. Vor Zoro zersprangen die Fliesen und platzen vom Boden ab und tiefe Risse durchzogen die Wände. „Ich lasse mich nicht so einfach verletzten wie du!“ Ishu befand sich erstaunlicherweise nach dieser Attacke noch auf den Beinen. Er stand nach vorne gebeugt, die Hände zur Abwehr vor sich. Als er Zoros Worte hörte, ließ er die Arme sinken und begann zu lachen. Er richtete sich wieder auf und offensichtlich hatte ihn Zoro an der Stirn erwischt. Blut lief ihm über das Gesicht und tropfte von seinem Kinn aus auf den Boden. Ishu wischte sich mit seiner Hand quer über das Gesicht und verschmierte das Blut damit grosszügig. Anschließend leckte er genüsslich über seine blutige Handfläche. „Ich seh’ schon“, sagte er und in seinen Augen blitzte wieder die Mordlust, „jetzt kann ich ernst machen.“ Sanjis Gegner war das krasse Gegenteil von Zoros. Vielleicht nicht, was Stärke und Mordlust anging, aber eindeutig in Sachen Temperament. Der gütige, freundliche Zug wich nicht aus seinem Gesicht, egal, wie sehr Sanji auf ihn eintrat. Mit Leichtigkeit blockte er Sanjis Tritte oder wich ihnen aus. Nach nur wenigen Minuten stand der Koch keuchend vor Dokubari und fluchte leise vor sich hin. Dreckskerl! „Merkst du nicht, dass es sinnlos ist?“, fragte Dokubari und klang dabei genauso wie Chopper, wenn er eines seiner Crewmitglieder untersuchte. Sanji stürzte sich erneut auf ihn und versuchte ihn irgendwie zu verletzen, aber der andere blockte seine Angriffe erneut. Er trug an den Unterarmen so etwas wie Armschützer, mit denen er Sanjis Angriffe abwehren konnte. Ganz ehrlich, waren die Dinger aus Titan, oder was? Nun ja, aber früher oder später würde Sanji auch die kaputt bekommen, so viel war sicher. Bisher war das härteste, auf das er getroffen war, immer noch Zoros Kopf. Dokubari stieß ihn mit einem heftigen Schlag zurück, der Koch wurde nach hinten geworfen, fing sich aber und setze gleich zum nächsten Kick an. Mit eisernem Griff packte Dokubari das Bein des Kochs. „Du verstehst es einfach nicht…“, murmelte er. Sanji konnte nur ein Blitzen aus dem Augenwinkel wahrnehmen - im nächsten Moment durchzuckte ihn ein stechender Schmerz. An dem Bein, an dem sein Gegner ihn hielt, schleuderte er den Smutje auch von sich weg. Verzweifelt versuchte sich Sanji abzufangen, aber sein rechtes Bein pulsierte vor Schmerz und mit seinem linken konnte er sich auf den Treppenstufen nicht wirklich abstützen. Er knickte um, kippte zur Seite und knallte hart mit seiner Hüfte auf die Treppenkante. Vor Sanjis Augen drehte sich alles, als er daraufhin rückwärts ein paar Stufen hinunterglitt. Irgendwann bekam er das Treppengeländer zu fassen und konnte verhindern, dass er bis zum zweiten Stock rutschte. Zitternd richtete er sich auf und wischte grob mit seinem Jackenärmel über seine Augen. Während seinem Fall hatte er die quälend stechende Stelle in seinem Bein berührt… der Schmerz der ihn daraufhin durchzuckt hatte, hatte ihm die Tränen in die Augen getrieben. Als er sich aufgesetzt hatte, besah er sich den Schaden: In seiner rechten Wade steckte eine dünne Lanzette. Sie war aus Metall mit einem Durchmesser von nur wenigen Millimetern. Die Länge war schlecht einzuschätzen, aber sie ragte bestimmt noch knapp zehn Zentimeter aus seinem Bein heraus. Er war geneigt, sich das Ding einfach herauszureißen, zögerte aber, weil er sich nicht sicher war, ob das wirklich eine gute Idee war. Sanji hörte einen Schritt vor sich und als er aufsah, konnte er gerade noch so seinen Kopf zur Seite reißen. Eine Reihe weiterer Lanzetten war auf ihn zugeflogen. Eine davon hatte nur knapp seine Wange verfehlt – sie war an ihr vorbeigeschrammt und hatte einen hässlichen und stark blutenden Kratzer hinterlassen, ansonsten hatte er Glück gehabt, was das Gesicht anging. Von den anderen Lanzetten war eine im Stoff seines Jacketts stecken geblieben, die andere hatte ihn seinen Arm aufgekratzt…. Eine dritte steckte ihm in der Schulter. Der Rest hatte sich hinter ihm in die Stufen gebohrt. Gelassen schlenderte Dokubari auf Sanji zu. „Ich dachte eigentlich, du seist alle Stufen hinuntergefallen“, stellte er erstaunt fest. „Du bist stur, das muss man dir lassen.“ Sanji versuchte sich aufzurichten, aber die Schmerzen in seinem Bein und seiner Schulter waren so stark, dass er sich auf die Unterlippe beißen musste, um nicht qualvoll aufzustöhnen. „Ah, ich würde liegen bleiben“, riet ihm Dokubari, erntete dafür aber nur einen giftigen Blick von Sanji. „Ich meine es ernst“, betonte er lächelnd, „Sehen wir von den Schmerzen ab… so möchte ich dich darauf hinweisen, dass die Nadeln allesamt vergiftet sind. Keine Sorge, du wirst nicht daran sterben. Das Gift hat lediglich eine stark seditative Wirkung, um nicht zu sagen: leicht narkotisch. Was bedeutet, dass sich deine Reaktionszeit verlängert und deine Kraft schleichend nachlässt. Zwei Nadeln sind schon unangenehm, aber ich kann dir versichern: Ich habe noch zweihundert weitere…“ Fuck, dachte Sanji, fuck!! Dokubari lächelte unangenehm breit. „Ich sagte doch, du solltest dich bereit machen, zu sterben.“ Zoro war derweil in keiner wirklich besseren Situation – das einzige, das er Sanji voraus hatte, war die Menge des Blutverlustes. Innerlich verfluchte er seinen Gegner zur Hölle und wieder zurück. Er wusste nicht, was Ishu getan hatte.. vielleicht waren es Teufelskräfte, vielleicht auch ein ganz anderer fauler Trick... Zoro konnte jedenfalls beide Arme nicht mehr bewegen. Der linke schmerzte schrecklich. Chopper hatte doch recht gehabt und er hätte ihn noch ein bisschen schonen sollen. Wahrscheinlich war die Wunde wieder aufgeplatzt, denn Blut floss ihm den Arm hinunter. Das verzwickte an der Situation war, dass Zoro keine Ahnung hatte, was genau Ishu getan hatte. Der Kerl hatte sich mit größter Freude das Blut von den Armen geleckt, dann manisch gelacht und anschließend damit begonnen, eine Unmenge von Dolchen auf Zoro zu werfen. Damit konnte er den Schwertkämpfer nicht beeindrucken, zumal er auch immer mehr als deutlich an Zoro vorbeiwarf. Anscheinend war Treffen bei Ishu im Blutrausch nicht mehr drinnen... Ein einziger Dolch war Zoro nah genug gekommen, um ihm gefährlich zu werden – er hatte seinen Kopf nur knapp verfehlt. Allerdings konnte sich Zoro seitdem nicht mehr frei bewegen. Und er verstand nicht, warum!! Beine und Kopf waren kein Problem, aber an der rechten Schulter fühlte es sich an, als würde ihn jemanden festhalten. Das bedeutete, dass er seinen rechten Arm erst ab dem Ellenbogen wieder bewegen konnte. Immerhin konnte er noch ein Schwert halten. So gut es ging wehrte er sich mit diesem und dem Schwert in seinem Mund. Bei Attacken, die direkt von vorne kamen, schaffte er es noch, aber Ishu griff natürlich aus Winkeln an, bei denen Zoro keine Chance hatte. Mit Leichtigkeit glitt die Klinge von Ishus Schwert erneut durch Zoros Fleisch. Zahlreiche Schnitte zierten seinen Körper schon und der neuste führte über Zoros linke Brust. Der Schwertkämpfer biss sich auf die Lippen, um nicht aufzuschreien. Ishu hatte Zoros Katanas mit einem seiner geblockt, während er mit dem anderen angriff. Aus Reflex hatte Zoro versucht, sich mit seinem linken Arm zu verteidigen, aber allein eine kleine Bewegung genügte, um ihn vor Schmerz zusammenzucken zu lassen. Verdammte Marine und ihre verdammten Kugeln. Sobald er den Freak vor sich plattgemacht hatte, würde er dafür sorgen, dass jeder einzelne Soldat mit Schusswaffe von ihm niedergestreckt wurde! Einfach aus Prinzip! Ishu erwischte ihn an den Waden. Vielleicht machte er das aus irgendeinem kranken Sinn für Ästhetik, Zoro würde es ihm zutrauen. Er holte zu einem weiteren Schlag aus. Und – hielt inne. Mit einer Mischung aus Wahnsinn und Faszination betrachtete er Zoros Brustkorb. „Narbe...“ „...was?!“ „Du hast da eine Narbe“, sagte Ishu und deutete auf Zoros Brustkorb. „Jo...“, antwortete der Schwertkämpfer und wunderte sich über Ishus geistigen Zustand. Okay, noch mehr als zuvor, wirklich dicht war der Kerl sowieso nicht. Ishu trat näher an Zoro heran, den Blick weiterhin starr auf die Narbe gerichtet. Der Schwertkämpfer drehte sein Katana in seiner Hand, um den anderen daran zu hindern, noch näher zu kommen. „Sie ist wunderschön...“, wisperte Ishu fasziniert. „Woher hast du sie? Hm, wobei... Schwertkampf, oder? Natürlich Schwertkampf. War aber bestimmt eine üble Wunde... hat bestimmt schlimm geblutet, nicht? Wer hat sie dir zugefügt?“ Zoro antwortete nicht, sondern starrte seinen Gegner nur mit vernichtendem Blick an. „Hm, okay, bist nicht wirklich gesprächig, schon kapiert.“ Ishu legte den Kopf schief und sah ihn an. Er schien über etwas nachzugrübeln. Ein breites Grinsen huschte über sein Gesicht, sobald er zu einem Entschluss gekommen war. „Was wollen wir wetten, dass ich dir eine größere Narbe zufügen kann, hm?“ Keuchend ließ sich Sanji in eines der leeren Zimmer fallen. Irgendwie hatte er es die Treppen hinaufgeschafft, allerdings war Dokubari sehr geschickt darin, seine Lanzetten exakt zu werfen.. In seinem Körper steckten nun bestimmt ein Dutzend und so langsam begann Sanji, die Wirkungen zu spüren. Ihm war ein bisschen schwindelig und bei jeder schnelleren Bewegung, drehte sich die Welt um ihn. Der Koch vermutete, dass es medizinisch bedenklich war, wenn er sich nun die Lanzetten rausreißen würde. Aber wenn er es nicht tat, dann würde er noch langsamer werden und das würde dann sicherlich tödlich enden. Dokubari erschien zwar nett und gemütlich, aber Sanji zweifelte nicht daran, dass der andere ihn ohne zu zögern umbringen würde. Oder er würde ihn so weit betäuben, dass er ihn der Marine zur öffentlichen Hinrichtung übergeben konnte. Tot war er weniger wert, weil dann der Teil mit der Hinrichtung flachfiel und Dokubari war sicherlich Perfektionist genug, um das zu berücksichtigen. Also biss Sanji die Zähne zusammen und riss die erste Lanzette aus seiner Wade. Der Schmerz war fast unerträglich und einen kurzen Moment bereute Sanji seinen Entschluss. Dann aber hörte er Dokubaris Schritte auf dem Gang. Die Entscheidung war klar: Er konnte den anderen nur besiegen, wenn er bei Sinnen war und das ging nicht, solange die Lanzetten noch in seinem Körper steckten. Also packte er die nächste und zog diese ebenfalls heraus. Als Dokubari gemütlich ins Zimmer schlenderte, lagen sämtliche Lanzetten vor Sanji. Der Koch selbst saß schwer atmend an die Wand gelehnt und kämpfte gegen den Schmerz und das Schwindelgefühl. Er warf Dokubari einen finsteren Blick zu. „Du hast alle Lanzetten rausgezogen“, stellte der nüchtern fest. „Ich denke nicht, dass du das hättest tun sollen.“ Der Koch bemerkte, dass der andere inzwischen so etwas wie Handschuhe trug. Wobei der Begriff „Handschuhe“ auch relativ war, da sie aus Metall waren und auf den Fingerknöcheln waren Spitzen angebracht. „Nun, ich denke, das Betäubungsmittel dürfte so oder so schon genügend Wirkung gezeigt haben...“ Dokubari holte zum Schlag aus. Sanji schaffte es gerade so, zur Seite zu springen, so dass der anderen statt ihm, die Wand traf. Und Dokubari war kräftig. Das wusste der Koch spätestens in dem Moment, als die Wand in hunderte Bruchstücke zerbarst. Der Koch flüchtete über die Mauerbrocken hinweg wieder in den Flur, Dokubari stürzte ihm hinterher und holte wieder zum Schlag aus. Sanji wich erneut aus, drehte sich dann aber herum und versuchte zu kontern. Allerdings schleuderte Dokubari wieder seine Lanzetten und Sanji hatte nach wie vor das Problem, dass er nicht nah genug an den anderen herankam, um ihn zu treten, weil er gleichzeitig noch den Lanzetten auswich. Wieder trafen ihn zwei der Geschosse, aber Sanji zog sie sofort wieder raus und schleuderte sie von sich. Als er wieder aufsah, verschwamm die Welt vor ihm. Er blinzelte heftig und versuchte verzweifelt sehr geschickt darin, seine Lanzetten exakt zu werfen. Im nächsten Moment sagte ihm ein heftiger Schmerz in der Schulter, dass er wieder eine oder zwei Lanzetten abbekommen hatte. Hilflos taumelte er zur Seite, das Betäubungsmittel zeigte Wirkung und Sanji konnte sich nicht dagegen wehren. Wieder spürte er, wie er von weiteren Lanzetten getroffen wurde. Dokubaris Bewegungen kamen ihm nun noch schneller vor als vorher. Um ehrlich zu sein konnte er sie gar nicht mehr erkennen. Erst als ihn erneut einer der Metallspitzen durchbohrte, registrierte er, dass der andere angriff. Aber… er konnte nicht aufgeben! Er musste doch… er musste… aber neben seinem Körper war auch sein Geist betäubt. Sanji konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Er schaffte es einfach nicht, Körper und Geist dazu zwingen sich zu wehren. Verdammt, irgendwie musste er doch…!! Er schrie laut auf, als sich eine Lanzette in seinen Bauch bohrte. Sanji taumelte, konnte sich aber zitternd auf den Beinen halten. Schwer atmend stand er nach vorne gebeugt und blickte starr auf den Boden. Um den Schmerz zu ertragen biss er seine Zähne fest zusammen. Er schmeckte Blut und jetzt wo er so auf den Boden sah, bemerkte er auch die dunkelroten Flecken vor ihm. Gott, war das alles von ihm? Er konnte sich gar nicht erinnern, dass er so stark blutete… halt, doch, er hatte sich doch diese Lanzetten rausgezogen und… verdammt. Der Koch schüttelte schwach den Kopf. In seinen Ohren dröhnte es und das machte es nicht einfacher sich zu konzentrieren. Der hämmernde Kopfschmerz tat sein übriges dazu… nicht zu vergessen, dieser elendige Schwindel… Irgendwie zwang er sich dazu, sich wieder aufzurichten. Die Augen weit aufgerissen, suchte er nach Dokubari, aber er bemerkte ihn erst, als sich zwei weitere Lanzetten in Schulter und Oberarm bohrten. Scheiße, dachte Sanji. Es war als würde sein Gehirn in Zeitlupe arbeiten. Er sah zwar, was geschah – verschwommen, aber immerhin – bis er allerdings wirklich wusste, was los war… Er schwankte ein paar unsichere Schritte zurück – und fiel über eines der Trümmerteile. Hart schlug sein Hinterkopf auf dem Boden auf und Sanjis Sichtfeld verdunkelte sich für einen kurzen Moment. Mit aller Kraft kämpfte er gegen die Ohmacht an. Verdammt, er konnte sich jetzt nicht schnappen lassen!!! Er dachte an Jeff und an seinen Traum, den All Blue zu finden. Er dachte an seine Crew, die ihm vollkommen vertraute… und natürlich dachte er an Zoro und Kimiko. Und an seine Zukunft, die alle beide einschloss. Die beiden waren weiterer Bestandteil seiner Zukunft. Er hatte seinen ganzen alten Träume immer noch… aber dazu gekommen war der Traum, sein Leben an der Seite des Schwertkämpfers zu verbringen und gemeinsam Kimiko groß zu ziehen. Er wollte Kimiko aufwachsen sehen. Er wollte ihr die Welt zu Füßen legen und sie zusammen mit ihr erkunden. Er wollte sehen, wie sie zu einer wunderschönen Frau heranwuchs, wollte ihre Sorgen und ihre Freude teilen. Und er wollte das zusammen mit Zoro tun – er wollte sehen, wie sie das erste Mal auf ihren Beinen stand und lief, er wollte sie sprechen und singen hören. Er dachte daran, wie Nico ihr das Lesen beibrächte, Nami mit ihr Einkaufen ging und Chopper ihr fürsorglich bunte Pflaster über kleine Blessuren klebte. Wie Luffy wahrscheinlich nur Mist mit ihr baute, während Usopp ihr Spatzenschleudern zur Verteidigung bastelte… Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Franky ihr ein größeres Bett baute und sich tagelang mit irgendwelchen Details aufhielt, bis es ihr wirklich gefiel und wie Brook mit ihr sinnfreie Lieder sang. Er wollte Zoro sehen, wie er vergeblich versuchte, ihr grünes Haar zu Zöpfen zu flechten oder ihr die Schuhe band, bis sie es selbst konnte. Er wollte zusammen mit Zoro alt werden, den Schwertkämpfer mit seinen ersten grauen Haaren aufziehen, während Kimiko inzwischen erwachsen war und ihre eigenen Träume, Wünsche und Sehnsüchte verfolgte. Das wären nicht seinen Träume für die Zukunft, das waren seine Pläne. Beschlossene Sache also, und er würde sich von keinem daran hindern lassen, sie umzusetzen. Schon gar nicht, von irgendeinem giftnadelschleudernden Vollidioten!! „Du bist wirklich hartnäckig… oder einfach nur dumm“, stellte Dokubari fest, als sich Sanji ein weiteres Mal mühevoll aufrichtete. „Ich… gebe… nicht… auf!“, keuchte Sanji. Sein Sichtfeld war weiterhin unscharf und er hatte das Gefühl, dass sein Kopf explodierte… aber er konnte nur noch daran denken, dass er Dokubari nun besiegen musste. Sanji wusste, dass er nur noch einen Versuch hatte. Das Gift in seinem Körper wirkte schon viel zu stark, lange würde er sich nicht mehr auf den Beinen halten können. „Meine Tochter… bekommt ihr nicht… ich werde… sie beschützen…“ Mit zitternden Händen griff er nach einer Zigarette. „Und… wenn es mein Leben… kostet…“ Er nahm einen tiefen Zug. „Ich werde sie nicht Abschaum wie euch überlassen!!!“ Für einen kurzen Augenblick huschte eine Emotion über Dokubaris Gesicht, die Sanji nicht ganz zuordnen konnte. Er schob es auf dieses verdammte Mittel, das er intus hatte… wahrscheinlich halluzinierte er schon. Vorsichtig nahm er einen schwankenden Schritt nach vorne. Er fragte sich ganz ehrlich, ob er überhaupt etwas ausrichten konnte, aber er sollte verflucht sein, wenn er es überhaupt nicht versuchte. Er stellte sich in die Mitte des Ganges, direkt gegenüber von Dokubari. Nachdenklich drehte der eine Lanzette zwischen seinen Fingern. „Du stirbst“, sagte er bloß. „Bestimmt nicht…“ Sanjis Stimme war rau und leise. Aber der Blick in seinen Augen verriet, dass sein Wille ungebrochen war. „Wenn du noch einmal versagst, dann schon.“ „Ich werde… ich werde nicht noch einmal versagen!“ Sanji täuschte eine direkt Attacke nach vorne an. Wie erwartet warf der andere einige dieser gottverdammten Lanzetten nach ihm. Dieses Mal konnte sich der Koch seitlich wegducken. Er kollidierte dabei heftig mit der Wand, holte dann aber aus und kickte eines der Trümmerteile auf Dokubari. Der andere wich allerdings geschickt aus und feuerte wieder einige Lanzetten in Sanjis Richtung. In diesem Moment stolperte der Koch über eines der Bruchstücke und ging wenig galant zu Boden, was ihn jedoch vor erneuten Verletzungen schütze. Die Nadeln bohrten sich statt in seinen Körper in die Wand. Fluchend drehte sich Sanji zur Seite, gerade in dem Moment, als weitere Nadeln auf ihn zuflogen. Er rollte sich schnell aus dem Weg, aber Dokubari stellte seine Attacken für keinen Augenblick ein. Ihm war noch viel zu schwindelig, als dass er schnell hätte aufstehen können und so tat er das einzige, das ihm einfiel. Er kickte ein weiteres Bruchstück der Wand in die Richtung seines Angreifers. Dokubari wich ihm natürlich mit Leichtigkeit aus, aber die Lanzetten blieben im Stein stecken und trafen so Sanji nicht. Das war…gar keine dumme Idee. Sanji musste immerhin nahe an den anderen ran, um ihn zu treffen, sollte dabei aber nicht von den Lanzetten getroffen werden. Und er hatte nur noch genau eine Chance, das wusste er – mehr würde sein Körper nicht mehr mitmachen. Und einen Versuch war es wert – für Kimiko allemal. Er wusste, dass Dokubari stets mit zwei Sätzen von Lanzetten angriff. Zuerst warf er die in seiner rechten Hand und danach die in seiner linken, während er nach hinten zurückwich. Der Koch zog noch einmal tief an seiner Zigarette und macht sich bereit. Keine Zeit zu verlieren, jetzt oder nie. Der andere stand schon wieder in Angriffsposition und Sanji zögerte keine Sekunde. Er täuschte einen Angriff vor, um Dokubari dazu zu bringen, seinerseits anzugreifen. So fest wie er konnte kickte er dann die Bruchstücke vor sich in Richtung seines Angreifers. Das erste flog direkt auf ihn zu und die meisten der Lanzetten bohrten sich hinein. Zwei anderen wich Dokubari geschickt aus, ein viertes traf ihn allerdings hart am Ellenbogen. Der kurze Moment der Unaufmerksamkeit brachte Sanji nahe an seinen Gegner heran – näher als er den gesamten Kampf über. Nur noch ein kleines Stück… ein kleines Stück… aber Sanji durfte nun nicht unaufmerksam werden. Als er sich in Reichweite befand, trat er ein weiteres Trümmerteil in Dokubaris Richtung, bremste ab und machte einen Satz nach links. Selbstzufrieden sah er die Überraschung im Gesicht des anderen, als der bemerkte, dass seine Waffen dieses Mal nicht auf Fleisch, sondern auf Stein getroffen waren. Die Überraschung wich der Einsicht, dass Sanji seine Taktik durchschaut und zu seinem Vorteil genutzt hatte… und der Koch bezweifelte, dass Dokubari noch genug Zeit gehabt hatte, um zu verstehen, dass er nun wirklich besiegt war, bevor Sanjis Fuß hart gegen seinen Kopf donnerte. Es gab ein schreckliches Geräusch. Sanji wusste nicht, ob es Dokubaris Schädel war oder sein eigener Fuß, der gebrochen war. Oder ob es vielleicht nur jedes einzelne Gelenk war, das protestierte, oder eventuell doch die Wand, die einen hässlichen tiefen Riss bekam, als Dokubari gegen sie prallte. Metallisch klirrten einige Lanzetten, als sie zu Boden fielen. Sah ganz so aus, als hätte der andere zumindest noch Zeit genug gehabt, nach ihnen zu greifen… eine steckte sogar in Sanjis Wade. Er beugte sich und zog sie heraus, ging dann rüber zu seinem Angreifer und rammte sie ihm ins Bein… und nur um sicher zu sein, dass er wirklich nicht mehr aufstand und ihm noch mehr Ärger machte, fügte er noch einige weitere hinzu. Verbissen rammte er um die zehn Lanzetten in die Beine und Arme des anderen, bevor ihm so schwindelig war, dass er selbst das, was direkt vor ihm war, nicht mehr klar sehen konnte. „Verdammt“, fluchte er und erhob sich. Er atmete tief durch, aber das Schwindelgefühl verstärkte sich nur. Und so sehr er es auch versuchte, er konnte sich nicht einmal mehr zwingen, wegzugehen… und so war nach drei unsicheren Schritten Schluss. Sanji schwankte gegen das, was von der einen Wand übrig war und rutschte dann wie in Zeitlupe an ihr herunter. Zusammengesunken saß er da und… war so nah am Ziel, verdammt. Nun hatte er schon diesen verdammten Deppen besiegt, aber… jeder einzelner Muskel in seinem Körper protestierte. Ihm tat alles weh, sein Kopf dröhnte und dann war er so schrecklich müde. Nicht einmal der Gedanke an Kimiko könnte ihn dazu zu bringen, wieder aufzustehen… Ein helles Geräusch lies ihn seine Augen einen Spalt weit öffnen und er sah, wie etwas über den Fußboden auf ihn zugerollt kam. Quälend langsam beugte er sich nach vorne und griff danach. Es war eine Piole aus Glas mit einer seltsam milchigen Flüssigkeit darin. „Gegengift.“ Sanji sah auf und konnte ihm gegenüber Dokubari nur schemenhaft ausmachen. „Pfff… als ob.“ So betäubt war der Koch dann ja wirklich doch nicht! „Ich lüge dich nicht an“, erwiderte der andere. „Und dir so Gift zu verabreichen wäre feige… das ist nicht meine Art…“ „Aber einem Feind Gegengift geben ist deine Art?“ „Hmm…vielleicht“, murmelte Dokubari. Er lachte auf, als hätte er gerade erst realisiert, wie absurd es doch war, dass er einem Piraten half… brach aber abrupt ab und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Seite. Rippe gebrochen? Sanji wusste es nicht und es war ihm auch irgendwie herzlich egal. „Hör zu, Junge, du hast zwei Möglichkeiten: Du vertraust mir, schluckst das Zeug und rettest deine Tochter…. Oder du vertraust mir nicht, nimmst kein Gegengift und schläfst für die nächsten zwanzig Stunden, während deine Tochter schon unterwegs zu ihrer Adoptionsfamilie auf irgendeiner fremden Insel ist.“ „Und warum sollte ich dir vertrauen…?“ Sanji kam sich vor, als würde er ungeheuer langsam und gedehnt sprechen… aber das Konzentrieren wurde mit jeder Sekunde schwerer und schwerer, da war er noch froh, wenn er sich überhaupt irgendwie kohärent ausdrücken konnte. „Willst du wissen, warum ich bei der Marine bin?“ „…mach es kurz.“ „Als ich noch ein Kind war, wurde mein Heim von Piraten überfallen. Ich lebte mit meiner Familie außerhalb des Dorfes und das nutzen die Piraten aus. Meine Eltern waren beide beim Arbeiten und die einzigen, die zu Hause waren, waren meine kleine Schwester und ich. Wir waren natürlich keine Gegner für sie. Ich erinnere mich eigentlich auch nicht mehr an vieles… ich weiß nur, dass ich Stunden später wieder zu mir kam, als meine Eltern zu Hause waren und meine Schwester nicht mehr da war. Ich weiß nicht, ob sie sie hübsch fanden oder einfach nur ein Kind als Dienstboten brauchten… jedenfalls war sie nicht mehr da. Und nach all den Jahren bei der Marine habe ich sie nicht gefunden und es ist auch fraglich, ob ich das jemals tun werde.“ „Und das hat nun was hiermit zu tun…?“ Sanji hob die Phiole fragend nach oben. „Wenn… wenn ich dich nun aufhalten würde, dann wäre ich kein Stück besser als die Piraten damals. Und das ist um vielfaches schlimmer als dem Befehl eines Vorgesetzten nicht zu gehorchen…“ „Und um darauf zu kommen, musst du mich erst halb tot schlagen?“, fragte Sanji und grinste schwach. Dokubari lachte. „Manche Erkenntnisse kommen eben spät…“ Sanji warf der Phiole noch einen nachdenklichen Blick zu und dann öffnete er sie und trank den Inhalt in einem Zug aus. Er musste eben jede Chance nutzen, die er bekam… „Falkenwelle!!“ Zoro biss die Zähne aufeinander, als die Wucht seiner Attacke ihn selbst traf. Was auch immer es sein mochte, das ihn im Moment bewegungsunfähig machte, das würde sicherlich nicht durch Abwarten weggehen. Und so machte er das für ihn einzig Logische: Alles um sich herum zerstören. Die Fliesen auf dem Boden unter ihm zerbarsten klirrend und er spürte, wie sich einzelne Splitter in seine Haut bohrten. Durch die Wand verliefen tiefe Risse, die sich bis zur Decke zogen. Putz bröckelte hinab, als sich die Auswirkungen von Zoros Attacke langsam weiter und weiter ausbreiteten. Die eine Lampe über ihn flackerte ein letztes Mal mitleidserregend auf, bevor sie erlosch, als das Glas ihrer Abdeckung zersprang. Außerdem hörte Zoro ein bedenkliches Knacken neben sich. Gleichzeitig hoben Ishu und Zoro ihren Blick nach oben, einen kurzen Augenblick später, stürzte die Decke ein. Ishu sprang in Richtung der Treppe, über die Sanji vorher ins obere Stockwerk gegangen war. Jeder halbwegs normale Mensch hätte sich wahrscheinlich in den Treppenaufgang gekauert und sich damit in Sicherheit gebracht, aber Ishu blieb einfach stehen und betrachtete das Geschehen mit größter Aufmerksamkeit. Er rührte sich nicht, als einzelne Bruchstücke an ihm vorbei rollten. Seine Augen fingen zu tränen an aufgrund des vielen Staubs, der aufgewirbelt wurde, aber nicht einmal das oder der Reizhusten, der folgte, konnte seinen gebannten Blick abwenden. Als der Staub sich allmählich legte, konnte er das ganze Ausmaß von Zoros Zerstörungswut sehen: Dort, wo sich der Schwertkämpfer befunden hatte, waren Wand und Decke im Umkreis von gut fünf Metern komplett eingestürzt. In den Trümmerteilen selbst lagen vereinzelt einige ohnmächtige Soldaten, die sich in den Zimmern im Stockwerk über ihnen aufgehalten hatten und mitsamt der Decke abgestürzt waren. „Na toll“, murmelte Ishu. „Ich hätte doch den Blonden nehmen sollen… der hier ist eindeutig wahnsinnig, keine Frage!“ Mit zerknirschtem Gesicht betrachtete er das Geschehen vor sich. „Schade, gerade als es wirklich Spaß gemacht hat…“ Sein Blick ruhte für einen Augenblick auf den Marinesoldaten. „Hm, die darf ich nicht anrühren..“, murmelte er. Geknickt drehte er sich um, um im nächsten Stockwerk einmal nachzuschauen, ob von dem anderen Piraten vielleicht noch etwas für ihn übrig war. Er war vielleicht zwei Meter weit gegangen, als er etwas hinter sich bemerkte. Seine Sinne waren scharf genug, dass er eine Präsenz eines eventuellen Angreifers (oder… Opfers) wahrnehmen konnte, auch wenn es nicht in seinem Sichtfeld lag. Mit einer fließenden Bewegung, zog er wieder seine beiden Katanas, drehte sich um und blockte den Angriff im letzten Moment. „Und ich dachte, du seiest Matsch“, stellte er amüsiert fest, als sich sein Blick mit Zoros traf. „Tja, wohl falsch gedacht“, raunte der andere und holte zum Schlag aus. Um ehrlich zu sein war seine Reaktion vorhin eher… Improvisation gewesen. Er konnte sich einfach nicht lösen – was auch immer ihn festgehalten hatte, das war fest. Verteidigen war schon schwer, aber angreifen? Unmöglich! Einfach alles kaputt machen, was ihn daran hindern konnte, sich zu bewegen. Sanji hätte die Methode zwar sicherlich „barbarisch“ genannt… aber hey, es hatte seinen Zweck erfüllt, also bitte!! „Du bist ziemlich rabiat“, stellte Ishu fest. „Gefällt mir. Wieviel riskierst du, um dein Ziel zu erreichen, hn?“ „So viel, wie es nötig ist, um dich zum Schweigen zu bringen“, knurrte Zoro. „Ganz schön verbissen…“ Das Grinsen spaltete beinahe Ishus komplettes Gesicht. Er sah auf eine sehr seltsame, sehr boshafte und vor allem sehr sehr besorgniserrengende Art wirklich glücklich aus. „Ganz schön nervig“, brummte Zoro. „Monster….“ „Nicht so hastig“, unterbrach ihn Ishu und warf wieder einen seiner Dolche nach ihm. Zoro brach die Attacke ab und duckte sich zur Seite weg. Den nächsten Dolch lenkte er mit seinem Katana von seiner Flugbahn ab. Der Dolch prallte an der Klinge ab und bohrte sich tief in die Wand. „Wow…“, hauchte Ishu. Er betrachtete den Dolch, der in der Wand steckte, gebannt. „Deine Reaktion ist unglaublich. Du bist wirklich schnell... und dazu diese Kraft, ich bin begeistert.“ Zoro stutze. Was sollte nun das für ein Schauspiel sein? Sie waren mitten im Kampf, kein Grund um… okay, es stimmte natürlich schon, dass er gute Reaktionen und viel Kraft hatte, das konnte man so auch schon sagen, aber… …egal. „Yasha Garasu!!“ Zoros Attacke brach mit voller Wucht los und zog sich bis hin zum Treppenaufgang ins nächste Stockwerk. Krähenfussförmige Einschläge zogen ihre Spuren über die Wand. Dort, wo Ishu vor wenigen Sekunden noch gestanden hatte, sah man nur noch ein Stückchen der Klinge des Dolches aus der Wand ragen, der Knauf war geborsten. Nur Ishu war… weg. Hastig sah sich Zoro um… er konnte seine Präsenz noch spüren, aber Ishu war so unglaublich schnell, dass er ihn nicht sicher orten konnte. Der Staub schwirrte vor ihm und brannte in seinen Augen, als er plötzlich seitlich eine Bewegung registrierte. Er blockte die Attacke so gut es ging ab. Sein verletzter linker Arm hatte aber nicht genug Kraft, um Ishu komplett abzuwehren, und so kassierte er einen tiefen Schnitt im Oberarm. Immerhin krachte Ishu, durch seinen eigenen Schwung getragen, gegen die Wand schräg hinter Zoro. Der nutzte die Chance und schickte gleich noch eine Attacke hinterher. Er wusste, dass der Winkel mehr als nur schlecht war und er Gefahr lief, sich selbst zu verletzten, wenn die Wand hinter ihm einstürzen würde. Na, zumindest war die Decke schon unten, um die musste er sich also schon einmal keine Sorgen mehr machen. Der Angriff schlug tiefe Krater in den ohnehin schon zerstörten Fußboden vor und neben ihm und traf krachend die Wand. Beton bröckelte und splitterte, als sie lautstark in sich zusammenfiel. Er hörte, wie Ishu fluchte und dann auswich, dabei stiess er ungewollt gegen Zoro, der ins Taumeln kam und… überrascht drei Schritte nach vorne stolperte, bevor er sich wieder fing und erstaunt nach hinten blickte. Er konnte sich wieder frei bewegen. Auch wenn er nicht, wusste, warum. Irgendwo neben sich bemerkte er, wie sich Ishu wieder aufrappelte. Seine rechte Wade blutete stark aus mehreren Wunden, anscheinend war er einmal nicht schnell genug im Ausweichen gewesen. „Soso“, sagte er gedämpft, „Du kannst dich also wieder bewegen. Du glaubst wohl, du hättest nun einen Vorteil, was?“ Im schwachen Licht, das die einzige noch funktionierende Lampe weiter hinten an der Treppe noch in den Flur warf, blitzten Ishus Zähne hell auf, als er gehässig grinste. „Ich denke das nicht…“ Er machte einen gewaltigen Satz, in einer Hand eines seiner Schwerter, in der anderen zwei Dolche. „Ich denke das nicht!!!“, brüllte er und stürzte sich auf Zoro. Der Schwertkämpfer schlug die Dolche mit seinem Schwert zur Seite, so dass sie in dem einzig noch existierenden Stück Wand im Flur stecken blieben. Gleichzeitig dachte er angestrengt nach. Dass er sich nun wieder bewegen konnte, musste irgendetwas mit der eingestürzten Wand zu tun haben, aber er kam nicht darauf was. Zudem machte es ihn stutzig, dass Ishu nun wieder konsequent mit den Dolchen an ihm vorbei warf. Wirklich, es war nicht schwer zu erkennen, wenn jemand auf etwas zielte und einfach nicht traf oder wenn er einfach ganz woanders hinwarf. Moment. Vielleicht zielte er wirklich absichtlich an ihm vorbei… aber weswegen? Zoro duckte sich unter Ishus Attacke weg und griff ihn von unten an. Aber auch dieser wich der andere mit Leichtigkeit aus. Er war einfach viel zu schnell, selbst in seinem angeschlagenen Zustand. Zoros Attacken streiften ihn immer nur… und so verlor der Grünhaarige viel zu viel Zeit, wer wusste schon, was die Marine inzwischen mit Kimiko anstelle. Zoros nächste Attacken ließen zwei Fenster splittern. Ishu konnte zwar den Schwertstreich abblocken, aber die Scherben schnitten ihn in Arme und Gesicht, was ihn aber scheinbar nicht sonderlich störte. Im Gegenteil, schien es ihn erst wirklich anzuspornen, denn er wischte sich nur grob das Blut ab und stürzte sich dann wieder auf seinen Gegner. Verbissen kämpften die beiden Schwertkämpfer gegeneinander. Zoros Schulter bereitete ihm zunehmend Probleme, aber zugleich wurden Ishus Attacken nicht nur immer brutaler, sonder auch immer unsauberer in ihrer Ausführung. Zoro sah sich im Vorteil – und er sah sich schon gewinnen. Dann machte er einen zu vorschnellen Angriff. Er positionierte sich für seine finale Attacke und holte aus, als Ishu wieder zwei Dolche nach ihm warf. Aber keiner der beiden konnte Zoro gefährlich werden – der eine flog knapp an ihm vorbei, der andere blieb vor seinem rechten Fuß im Boden stecken. Irritiert wollte Zoro seinen Schlag fortführen und setzte dazu an, auf Ishu zuzustürmen… und kam kein Stück vom Fleck. „Was..?!“, fluchte er und versuchte, von der Stelle zu kommen, aber wie vorher war es, als würde er festgehalten werden. Dieses Mal hing er aber nicht an der Schulter fest, sondern an seinem rechten Fuß. Ishus Attacke konterte er zwar mit Leichtigkeit, da hinter ihr nur pure Gewalt, aber keine besondere Taktik steckte. Fluchend versuchte er herauszufinden, was genau ihn daran hinderte, sich zu bewegen. Was hatte Ishu getan? Er hatte ihn nicht berührt oder irgendwie besonders verletzt oder so etwas… Aber er musste etwas gemacht haben und Zoro musste herausfinden, was es war, ihm lief die Zeit davon. Was war es? Verletzt? Verflucht? Berührt? Irgendeine besondere Kampftechnik? Aber was?! Das einzige, was Ishu wirklich tat war um sich schlagen, ausweichen und Dolche schleudern. Dolche. Moment! Das könnte es sein… oder das war zumindest das einzige, das Zoro spontan einfiel. Und da er nie jemand war, der viel über weitere Möglichkeiten nachdachte, fackelte er nicht lange. „Rashomon!!!“ Die Attacke zerteilte buchstäblich den Boden vor ihm. Alles um ihn stürzte zusammen mit dem Grund ein und Zoro selbst musste einen großen Sprung nach hinten machen, um nicht ebenfalls ein Stockwerk tiefer zu landen. Aus den Staubschwaden heraus kamen wieder Dolche geflogen. So langsam fragte sich Zoro wirklich, wie viele von den Dingern Ishu in irgendwelchen Schnallen und Taschen an seinem Körper trug. Es waren zumindest eine ganze Menge. Die ersten beiden erreichten Zoro noch nicht einmal, sie segelten einfach im grossen Bogen ins untere Stockwerk. Die anderen landeten rechts und links von ihm im Boden. Der Schwertkämpfer fragte sich noch immer, was genau Ishu damit bezweckte, wenn er damit an ihm vorbei zielte… irgendein Trick war da doch dabei. Ishu hatte sich in einen der Fensterrahmen gerettet, um nicht mit dem Boden abzustürzen. Glas und Verstrebungen waren ja zu Bruch gegangen, und so hockte er auf dem Sims und hielt sich mit einer Hand am rahmen fest. Die Splitter und Scherben, die sich in seinen Körper bohrten, schienen ihn dabei kein bisschen zu stören. Er schaukelte aber bedrohlich, so ein halbzerstörtes Fenstersims war eben kein Platz zum länger Verweilen, schon gar nicht mitten im Kampf. Zoro grinste zufrieden. Na, wenn das nicht einmal wirklich war, als sei er wie auf einen Präsentierteller ihm hilflos ausgeliefert. Er holte aus – „108 Sinn…!!!“ Und musste feststellen, dass er einmal mehr nicht vom Fleck kam. Wieder lag es an seinem Bein, dieses Mal war das seltsame Gefühl gefesselt zu sein aber nicht im Bereich seines Knöchels, sondern eher am Oberschenkel. Und so langsam ging ihm der Fußboden aus, den er zerstören konnte, ohne selbst abzustürzen. Am anderen Ende des Raumes grinste Ishu selbstzufrieden und sah sich nach einem Weg um auf dem er zu Zoro gelangen konnte. Der Vorsprung rechts neben ihm, schien ihm gut genug und so richtete er sich mit wackeligen Beinen auf, nahm eines seiner beiden Katanas in die Hände und klemmte sich noch einen Dolch zwischen die Zähne. Dann machte er einen gewagten Satz und Zoro wusste, dass der andere mit voller Kraft zur finalen Attacke ausholte. Egal, so musste nun eben noch ein Stück Gebäude dran glauben, Zoros oberstes Ziel war es, den Kerl einfach platt zu machen! Den Dolch warf er im Sprung nach Zoro, aber dem konnte der Grünhaarige einfach ausweichen, so dass er wirkungslos an seinem Gesicht vorbeiflog. Der und seine verdammten Dolche… was zur Hölle wollte er eigentlich damit erreichen, wenn er die ganze Zeit diese Dinger an ihm vorbeiwarf und…? Halt. Zoro sah sich hektisch um. Der Dolch vor ihm steckte in seinem Schatten… direkt an dem Ort seines Oberschenkels. Als er vorhin seinen Fuß nicht bewegen konnte, steckte doch auch so ein Ding vor ihm im Boden, nicht? Und das mit der Schulter war doch genauso… Die anderen Dolche, die nicht in seinem Schatten steckten, machten ihm nichts… das musste die Lösung sein. Zoro hatte eigentlich gehofft, das ganze Drama um die Schatten auf der Thriller Bark gelassen zu haben, aber schien, als hätte Moria Fans. Wie lästig. Die einzige Lampe, die noch funktionierte, hing irgendwo hinter ihm, gleichzeitig schnellte Ishu auf ihn zu. Ah, das wurde knapp, aber es war nicht unmöglich. Zoro grinste. Mit einem schnellen Schlag, holte er nach hinten aus. Er hörte, wie die Wand zerbarst und Glas splitterte. Im nächsten Moment war es dunkel. Er ging tief in die Knie, so dass Ishus Attacke über ihn hinwegfegte. Lediglich die Ausläufe rissen ihm ein paar tiefe Kratzer in den Rücken. Dann packte er seine Schwerter fester. „Gyukki Yuzume!!“, brüllte er und stieß sich mit aller Kraft vom Boden ab. Ishu wurde von Zoros Attacke ans andere Ende des Ganges geschleudert und prallte irgendwo ein Stockwerk weiter unten gegen die Wand. Ein Schwall Blut spritze aus einer klaffenden Wunde auf seiner Brust und färbte die Trümmerteile vor ihm rot. Zoro merkte aber, wie der restliche Boden unter ihm durch die Wucht bedrohlich bebte und knirschte. So musste er seinen süßen Moment des Sieges leider unterbrechen und sich in den Treppenaufgang flüchten, als noch ein weiteres Stück Flur einstürzte. Blutend, erschöpft und zufrieden steckte er dort seine Schwerter wieder in die Scheide und setzte sich einen Moment, um sich ein Teil des Blutes aus dem Gesicht und von den Händen. Es störte ihn nicht wirklich, aber es machten seinen Griff um seine Schwerter rutschig und es nervte, wenn es ihm in die Augen tropfte. Er sah noch einmal hinunter ins das Dunkel dessen, was einmal ein Flur - nein halt, eigentlich zwei – gewesen war. Aber dort rührte sich rein gar nichts mehr. Gut so, nun konnte er sich wieder auf die Suche nach seiner Tochter konzentrieren. Er rannte ins nächste Stockwerk und wurde am Kopf der Treppe von einem rauchenden Sanji begrüßt. „Was zur Hölle hast du da unten getrieben?“, fragte er rau. Wie Zoro sah auch er schon ziemlich mitgenommen aus. Zoro zuckte nur mit den Schultern und verfluchte sich gleich darauf dafür. Beschissene Schusswunde an seiner Schulter, autsch. „Bist du hier fertig?“, fragte er stattdessen. „Lange schon“, antwortete Sanji. Zoro brummte etwas Unverständliches und boxte Sanji leicht gegen die Schulter. Bevor er seine Hand aber zurückziehen konnte, griff Sanji nach ihr und drückte sie kurz. „Komm, weiter“, sagte er. Zoro nickte nur kurz, dann liefen sie gemeinsam weiter. Im nächsten Stockwerk trafen sie auf ein ganzes Rudel weiterer Marinesoldaten. Keiner der beiden war wirklich böse drum, dass dieses Mal niemand dabei war, der so lästig war wie ihre vorherigen Feinde. Immerhin hatten sie es eilig! Allerdings fanden sie in keinem der Zimmer Kimiko. Und so machten sie sich gerade auf den Weg ins nächste Stockwerk, als hinter ihnen eine heftige Explosion das ganze Gebäude erschütterte. Sie fuhren herum, bereit, alles kaputt zu schlagen, was sie angriff. Irgendetwas war durch die Außenwand gebrochen und war bis in eines der Zimmer geflogen. Tiefe Krater folgen der Spur durch das Loch in der Wand. Hustend und fluchend kam jemand aus selbigen gestolpert. Sanji setzte zum Sprung an – bis er merkte, dass im die Silhouette doch sehr bekannt vorkam. „Franky?“, fragte er. Hustend hob der Cyborg eine Hand, um zu verstehen zu geben, dass er es wirklich war. Er stieg über die Trümmerteile und kam zu Sanji und Zoro gelaufen. „Ruffy und ich haben Kimiko gefunden, sie…“ „Wo ist sie?!“, brüllte beide gleichzeitig. „Im anderen Flügel des Gebäudes im obersten Stockwerk. Dort befindet sich das Zimmer von dem Oberoffizier hier. Ich bring euch hin.“ „…wie hast du uns überhaupt gefunden?“ „Die Marinesoldaten, die hier aus dem Fenster geschleudert worden, waren ein ganz guter Anhaltspunkt.“ Sanji und Zoro warteten darauf, dass Franky ihnen voraus lief, aber der füllt lediglich seine Cola-Reserven auf und ging dann zurück zu dem Loch, dass er in die Wand gebrochen hatte. „Kommt ihr?“, fragte er verwirrt, als die beiden sich nicht rührten. „Was genau hast du vor…?“, wollte Sanji wissen. Er hatte eine dunkle Vermutung und die gefiel ihm nicht unbedingt. „Wir müssen da rüber.“ Franky deutete auf das gegenüberliegende Gebäude. „Der direkte Weg ist der kürzeste und mit dem Coup De Poo schaffen wir das ohne Probleme!“ Franky schien überzeugt von der Idee aber weder Sanji und Zoro war sie ganz geheuer. Es ging allerdings um Kimiko und da war ihnen fast jedes Mittel recht… Sie stellten sich jeder an eine Seite von Franky, hielten sich fest und beteten, dass sie nicht zwischendurch abstürzten. Sie wurden auf unangenehme Weise mitgerissen, als Franky den Coup De Poo einsetzte, segelten dann aber in halsbrecherischer Geschwindigkeit über den Innenhof des Gebäudes. Einige Körperteile protestierten gewaltig… Zoros Schulter hatte schon lange Schmerz zum Zustand ihrer Wahl erkoren, aber auch Sanji fragte sich, ob er überhaupt noch irgendetwas an sich hatte, das nicht gebrochen, geprellt, gequetscht, zerstochen oder aufgeschürft war. Mit einem ohrenbetäubenden Krachen brachen die drei schließlich in das Zimmer des Oberoffiziers. Von selbigen war dank Luffy nicht mehr wirklich viel übrig. Der Wandbehang hing in Fetzen herunter, sämtliche Möbel lagen in verschiedenen Stadien der Zerstörung überall verstreut. Inmitten des Chaos’ stand ihr Käpt’n, die Hände zu Fäusten geballt. Ihm gegenüber stand der Offizier, den sie anfangs schon begegnet waren. Zoro und Sanji brauchten nur einen Bruchteil einer Sekunde, um ihn wiederzuerkennen – in der nächsten stürzten sie sich schon kollektiv auf ihn. „Zoro! Sanji!!“, brüllte Luffy über das Kampfgeschehen hinweg. „Kimiko ist im Nebenzimmer! Geht und holt sie, mit dem werden Franky und ich spielend fertig!“ So sehr sie auch sonst nie auf einen Kampf verzichten würden – in diesem Moment waren sie sich einig, dass ihr Käpt’n Recht hatte. So ließen sie von dem Offizier ab (Sanji nicht ohne ihn noch einmal einen ordentlichen Tritt zu verpassen) und stürmten zu der kleinen, unauffälligen Tür in der Ecke des Raumes. Sanji trat die Tür samt Rahmen aus der Wand. Durch die entstandene Öffnung gelangten sie in eine Art Vorhalle, in der ein paar weitere Marinesoldaten auf sie warteten. Keine wirkliche Herausforderung für die beiden, schon gar nicht, wenn sie nur noch eine Tür von ihrer Tochter entfernt waren. Mit den Soldaten im Raum wurde kurzer Protest gemacht – eine halbe Minute und es stand von den anfangs vielleicht acht oder zehn noch genau einer. Zoro stemmte eine der überlebensgroßen Skulpturen, die dort sinnfrei im Eck standen, und warf sie Sanji zu. Der sprang, holte aus, trat - und kickte die Skulptur inklusive des letzten Marinesoldaten durch die Tür. Im nächsten Raum stand ein Körbchen auf einem Tisch, daneben zwei Soldaten, die allerdings dem kombinierten Zorn zweier Väter zum Opfer fielen. Im Körbchen fanden sie tatsächlich Kimiko – unverletzt und friedlich schlafend. Offensichtlich hatte sie der ganze Stress so angestrengt, dass sie einfach eingeschlafen war. Vorsichtig nahm Zoro sie in seine Arme. Sie blinzelte lediglich müde und kuschelte sich dann zufrieden an ihren Daddy. Im Nebenzimmer nahm der Lärm erheblich zu. Sie hörten Luffy schreien und Franky irgendetwas als Antwort brüllen. Kurz darauf stürzte eine weitere Wand ein. Der Boden um sie herum zitterte und Putz bröckelte von der Wand. „Hier nimm sie mal“ Zoro drückte Sanji Kimiko in die Arme. „Was…?“, fragte der Koch verwirrt. „Ich werd nachschauen, was unser Käpt’n so treibt.“ „Kommt nicht in Frage“, wehrte Sanji sich. „DU nimmst Kimiko und ich schau nach.“ Zoro verschränkte seine Arme vor der Brust. „So wie du aussiehst? Wohl kaum.“ „Du Idio-..“, begann Sanji, verstummte aber, als Kimiko in seinen Armen unruhig wurde. „Damit hätten wir das auch geklärt.“ Ohne ein weiteres Wort wandte Zoro sich ab und ließ Sanji mit Kimiko stehen. Der Koch sehnte sich nach einer Zigarette, aber mit Kimiko auf dem Arm verzichtete er lieber darauf. Zudem bemerkte er vereinzelte Blutflecken auf dem weißen Tuch, in das sie eingewickelt war. Panisch sah er nach, ob sie vielleicht doch verletzt war, musste aber feststellen, dass nicht sie, sondern ihre Väter dringend die medizinische Hilfe ihres Schiffarztes nötig hatten. Im Zimmer des Offiziers wurde Luffys Schreien lauter, sehr viel lauter… einen Moment später brach der ohnmächtige Offizier durch die Wand. Sanji machte einen Satz nach hinten, um den Trümmern auszuweichen. Durch das Loch in der Wand kam ihr breit grinsender Käpt’n marschiert, dicht gefolgt von Franky. Zoro stand irgendwo im Hintergrund und schmollte, offensichtlich hatte er keine Chance mehr gehabt, ins Geschehen einzugreifen. „Sei gefälligst vorsichtiger! Immerhin ist hier eine Lady im Raum!“, begrüßte Sanji ihn schief grinsend. Luffy lachte laut. „Ich denke, du schuldest mir ein ordentliches Steak, wenn wir zurück sind, ich will Fleisch!!“ „Ich denke, wir sollten lieber die Fliege machen“, bemerkte Franky, als einige Marinesoldaten, die auf den Krach aufmerksam geworden waren, die Treppen hinaufgestürmt kamen. Und so machten die vier sich auf den Weg zurück zur Thousand Sunny. Mit Kimiko weigerte sich Sanji allerdings an einem weiteren Flug mit Franky teilzunehmen und lehnte auch das Angebot von Luffy ab, sie zum Schiff zu katapultieren. Und so sorgten Luffy, Franky und Zoro für einen freien Weg, während Sanji für eine möglichst schonende Rückkehr seiner Tochter sorgte. Sie preschten durch die restlichen Soldaten hindurch und hinaus aus dem Gebäude, quer durch den Wald und zurück zur Thousand Sunny. Auch wenn die Soldaten offensichtlich keine Anstalten machten, sie zu verfolgen, legten sie sofort ab, sobald sie an Deck waren. Man sollte sein Glück bekanntlich nicht herausfordern. Chopper wartete schon mit Verbandszeug und war bereit, seine Nakama wieder zusammenzuflicken – das Übliche nach schweren Kämpfen eben. Zuerst untersuchte er jedoch Kimiko, aber glücklicherweise war sie wirklich unverletzt. Dann gab er sie Robin und machte sich an die Untersuchung der anderen. Franky beulte sich mit Usopps Hilfe selbst wieder aus, aber die drei anderen Crewmitglieder bluteten nach wie vor das Deck voll. Chopper klagte wie immer über die zahlreichen Verletzungen, die die anderen davon getragen hatte. Zuerst kümmerte er sich um Sanji und übersäte ihn geradezu mit Pflastern. Anfangs hatte der kleine Elch noch die Einstiche der Lanzetten mitgezählt, aber irgendwann war das ihm zu dumm und er beschränkte sich aufs Desinfizieren und Verbinden. Luffy brachten sie nur mit der Androhung zum Stillsitzen, dass Sanji ihm kein Essen machen würde. Seltsam, wie gut Erpressung manchmal doch wirkte, denn er hielt vergleichsweise still. Für seine Umstände jedenfalls. Sanji verzog sich derweil in die Kombüse, gönnte sich seine Zigarette und briet Luffy die größten beiden Fleischstücke, die sie noch an Bord hatten. Während Luffy dann freudig an seinem Fleisch nagte, kümmerte Chopper sich um Zoro. Seufzend packte er einfach Nadel und Faden aus und wickelte nach dem Nähen dann meterweise Verband um Zoros Wunden. Er stellte sicher, dass er eine Extraportion Desinfektionsmittel in die Schusswunde auf Zoros Schulter kippte, weil hatte er nicht gesagt, er sollte sich schonen? Er wies ihn noch einmal darauf hin, dass das Training für die nächste Woche gestrichen war…auch wenn er dabei bei Zoro wahrscheinlich wie immer auf taube Ohren stieß. Die Sonne ging schon auf, als sie endlich fertig versorgt waren. Kimiko schlief immer noch in Robins Armen, als Sanji sie vorsichtig nahm und, gefolgt von Zoro, in die Kajüte hinunter brachte. Behutsam legte er die Kleine auf die Couch und kletterte dann neben sie. Er spürte, wie sich das Sofa senkte, als Zoro zu ihm rutschte. Sanji breitete die Decke über sie beide aus und schnappte sich das größere der beiden Kissen, als er sich genüsslich ausstreckte. Erst jetzt bemerkte er, wie seine Muskeln protestierten und er hatte das Gefühl, wirklich jeden einzelnen Einstich in seinem Körper zu spüren. Zoro beugte sich über ihn und strich Kimiko sanft über die Wange, dann legte er sich hinter Sanji und umarmte seinen Freund von hinten. Er presste sein Gesicht fest in Sanjis Nacken und drückte ihn schon fast unangenehm fest an sich. Aber Sanji war zu müde, um sich zu beschweren und so ließ er es zu und schloss einfach die Augen. Die Nacht war ereignisreich genug gewesen und er wollte eigentlich nur noch schlafen. Er war gerade dabei, einzudämmern, als er bemerkte, dass Zoro zitterte und unruhig atmete. Außerdem… nee, jetzt nicht wirklich… „Du weinst jetzt nicht, oder?“, fragte er sanft. Zoro schüttelte heftig den Kopf, aber Sanji seufzte nur, drehte sich um und strich ihm über die feuchten Wangen. Dann drückte er ihm einen liebevollen und Kuss auf die Lippen. Die Nacht war viel zu lange für sie beide gewesen… er spürte, wie seine Nerven weiterhin flatterten und sich die Anspannung seines Körpers nur quälend langsam löste. Aber nun, da er Zoros Arme um sich spürte und Kimikos leisen, gleichmäßigen Atem neben sich hörte, kam er allmählich zur Ruhe. Er vergrub sein Gesicht im Hemd des Schwertkämpfers, damit seine feuchten Augen unbemerkt blieben. „Gute Nacht“, wisperte Sanji schließlich und kuschelte sich fester an Zoro. ~.~.~. Outtakes aus dem Autorenalltag: Sahiko: Mah! Ich hab was im Auge!!! >__< Niva: Soll ich‘s dir rauslecken? ^^ Sahiko: Ò_ó Was Niva und Sahiko nachts um zwei an einem Dienstagmorgen tun: DRECKSAUPARTY! Soll heißen, sie schlappen zur Tanke, holen sich ein Marseis und schmeißen anschließend Dreck in den Nachbarsgarten. Wobei Sahiko auch noch ein paar Blätter über den Feuerwehrhof verteilt und dabei singt „Ich bin der Wind!“ :D Sahiko: Das machen wir nun öfters. Das nächste mal in unseren Eisbärkostümen. :D Niva: Okay, das nächste Mal, wenn du hier bist, laufen wir als Eisbären durch die Stadt. Sahiko: Und werfen wieder was in Nachbars Garten. Niva: Genau, und je nachdem wann du da bist, Laub, Schnee, junge Katzen…irgendwas kommt immer vorbei. :D Sahiko: Ich warte noch immer auf den Feuerwehreinsatz! D: Niva: Ich zünd dir gleich noch einen Mülleimer an. Sahiko: Oder Nachbars Garten. :D Niva: Au ja, ich bastel ’nen Molotovcocktail und schmeiß den. Sahiko: Und dann behaupten wir einfach wir waren hacke und du bist ausgerutscht. Niva: Ja…ich stand hier aufm Balkon weil du rauchst und dann hast du in meine Flasche geascht es hat angefangen zu brennen, ich bin erschrocken und bin ausgerutscht. Sahiko: Sind schon komischere Dinge passiert. >3 Sahiko: Guck mal, der Vollmond…Awooooooooo! Sahiko: Wir scheißen aufs Studieren und werden Pirat! :D …wenn man zur Piratenpartei gehört…ist man dann Pirat? °^° Niva: Ich entschuldige mich im Übrigen aufrichtig bei allen Bürger der Grand Line, deren Steuern nun erhöht werden, weil die Marine irgendwie das vollkommen zerstörte Hauptquartier wieder aufbauen muss!! Q_Q Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)