Verschlossen von Sharry (Ein Leben ohne dich?) ================================================================================ Kapitel 18: Unknown ------------------- Hey, sorry dass diese Kapitel so lange gedauert hat, mein geliebter PC macht mir gerne Probleme. Wünsche euch viel spaß, ach ja. Wie vielleicht dem ein oder anderem von euch aufgefallen ist, hat diese Kapitel einen englischen Titel. Der erste von euch, der mir ne ENS schreibt mit der passenden Begründung bekommt 10 KTs (kein scherz). lG Sharry p.s. einen fröhlichen Valentin euch allen ___________________________________________________________________________ Erneut erwachte Kagome, und erneut erfüllte sie ein pochender Schmerz an den Schläfen, was mit Sicherheit von den Schlägen herrührte. Doch etwas war anders. Das erste, was Kagome auffiel, war der Geruch, es roch nicht mehr nach einer alten, unbenutzten Wohnung, sondern modrig und faul. Der Geruch von Zerfall und Verwesung lag in der Luft und stieg Kagome in die Nase, ein unangenehmes Gefühl, welches noch unangenehmere Gedanken mit sich brachte. Das Zweite war noch beunruhigender, weder ihre Augen, noch ihr Mund wurden von unsanften Fesseln und Knebeln versperrt, was vielleicht hieß, dass sie eh niemand hören würde… Kagome öffnete die Augen und wurde von kalter Schwärze empfangen. Während ihre Augen sich allmählich an die Dunkelheit gewöhnten, vernahm sie von der Seite her ein gleichmäßiges und recht ruhiges Atmen. Kagome schnellte herum und erblickte: „Sean!“. Allerdings bestand die einzige Antwort, die sie erhielt ein hastiges und leises „Shhh…“ was ihr bedeutete, dass sie still sein sollte. Kagome verstummte schmollend und begnügte sich damit, Sean zu betrachten, was sie besser nicht hätte machen sollen. Denn sein Anblick jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Er war, wie sie selbst, gefesselt und an die Wand gelehnt. Auch wenn seine Fesseln ihn nicht so einschränkten wie Kagome, waren sie eindeutig die Schmerzhafteren, denn immerhin bestanden sie aus harten Eisenketten, welche die Haut aufrissen. Sean selbst hatte sich in eine möglichst bequeme Lage gebracht und den Kopf in den Nacken gelegt. Er hatte sie Augen geschlossen und schien sich darauf zu konzentrieren gleichmäßig zu atmen. Er sah schlimm aus und Kagome bezweifelte, dass alle Knochen noch heil waren. Es vergingen einige Minuten und Kagome rechnete nicht mehr damit, dass Sean etwas sagte, doch nach einer Ewigkeit öffnete er die Augen, von dem das Rechte immer noch unter einem schmutzigen Verband verborgen war, starrte an die Decke und flüsterte :“Wir haben ca. drei Uhr, am Sonntagmorgen, wenn mich die Kirchenuhr nicht belügt, und unsere geliebten FREUNDE schlafen noch, wie du sicher verstehst, lege ich sehr viel Wert darauf, dass das auch so bleibt.“ Kagome nickte und verfiel wieder in ein unruhiges Schweigen, bis sie irgendwann flüsterte: „Sean, wo sind wir?“. „Im Hafen.“ Lautete die knappe Antwort ohne das Sean Anstalten machte, Kagome zu erklären, woher er dass wusste. Aber Kagome lies sich nicht von seiner abweisenden Stimmung beirren und flüsterte aufgeregt: „Dass ist doch toll, im Hafen ist immer viel los, da wird man uns hören, sicherlich.“ Sean jedoch schüttelte den Kopf und sah sie ernst an: „Wenn ich mich nicht irre, was ziemlich wahrscheinlich ist, sind wir im westlichen Hafengebiet welches schon im 19. Jahrhundert nur noch aus Ruinen bestand. Hierhin verirrt sich niemand mehr.“ Im Gegensatz zu Kagome, war seine Stimme weder aufgeregt oder hastig, er war ruhig und erklärte sachlich, was los war. Das regte Kagome nur noch mehr auf, sie verstand nicht, wie er so ruhig bleiben konnte, so teilnahmslos, wo es doch, wie sie sich selber zitternd eingestand, um ihr beider Leben ging. Seans Verhalten stachelte Kagome an, wütend drehte sie sich zum ihm um und flüstere schnell: „Sean, wir müssen was unternehmen. So kann es doch nicht weitergehen. Ich muss ehrlich sagen, dass mich diese Blutprobe nicht reizt.“ Sie hatte nicht mit irgendeiner Reaktion gerechnet, außer vielleicht einem entrüsteten Schnauben, und war deshalb sehr erstaunt als Sean nickte. In dem Moment schlug die Kirchturmuhr. Vier mal. Eine Gänsehaut überfuhr sie, als sie sah, wie Sean sich mit schmerzverzerrtem Gesicht gegen die Wand presste, und sich so hoch drückte. Schließlich stand er, hektisch atmend, mit zerrissener Haut, wo ihm die Ketten ins Fleisch schnitten, aber auch mit einem zufriedenem Lächeln. Er machte ein, zwei Schritte nach vorne, schwankend und nur so groß, wie seine Fesseln es ihm erlaubtem, und Kagome stockte der Atem, als sie seine, auf dem Rücken verbundenen Hände sah, oder viel mehr dass, was von ihnen übrig war… Der rechte Arm schien weitgehend unverletzt, kleine Schnitte hier und da, blaue Flecken, der Zeigefinger schien gebrochen zu sein. Aber wenn man ihm in Vergleich zum Linken sah, schien er in Ordnung. Der linke Arm zeigte schon an der Schulter Verletzungen, sie war ausgekugelt. Weiter runter gehend war der Arm mehrfach gebrochen und stand in einem erschreckenden Winkel vom Körper ab. Vom Unterarm erkannte sie wenig, denn das Fleisch hing in Fetzen hinab und das Blut tränkte sein T-Shirt. Kagome meinte die Handfläche erkennen zu können, von der zerfetzte und verkrüppelte Stränge wegführten. Fünf an der Zahl, es war schwer vorstellbar, aber es waren wahrscheinlich die Überreste seiner Finger. Bei seinem nächsten Schritt schimmerte etwas Weißes im Mondlicht auf, halb verdeckt und zwischen der zerrissenen Haut und dem Blut. Kagome entfuhr ein erschrockenes Stöhnen und wandte ihren Blick ab. Sean schien sie gehört zu haben und drehte sich leicht zu ihr um, wobei sie trotzdem nur den Verband sehen konnte. Leicht besorgt flüsterte er: „Was ist los?“ Es war beinahe zum Lachen, oder zum Weinen, so was fragte ER SIE? Kagome blickte ihn nicht an und keuchte schmerzerfüllt: „Sean… dein Arm?!“ Sie hatte Tränen in den Augen, er tat ihr so leid. Ein leises Lachen lies sie zusammenzucken und als sie aufsah. Sah sie in Seans grinsendes Gesicht, er hatte sich ihr ganz zugewandt und flüsterte leicht heiser: „Ach das, mach dir keine Sorgen, so schlimm ist das nicht.“(Kagome sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen und zweifelndem Gesicht an) „Wirklich. Daniel hat mich schon schlimmer zugerichtet.“ Mit diesen Worten drehte er sich wieder um und schritt zum Fenster, während Kagome drüber nachdachte, ob es ein Scherz sein sollte, obwohl Seans Stimme nichts dergleichen gezeigt hatte. In der Zeit wo Sean aus dem Fenster blickte, dachte Kagome darüber nach, ob Sean seine Worte wirklich ernst gemeint hatte, und wenn ja, was war dieser Daniel dann für ein Mensch? Ein brutaler Schläger? Oder kam er gerade einfach nur falsch rüber? Kagome hoffte das Letztere. Aber das war jetzt eh egal. Daniel war gefangen, und sie würden bald der Blutprobe zum Opfer fallen. Während sie diesen Gedanken nachhing, erschreckte sie ein lauter Knall, ein Schrei und dann, das Bersten von alten Brettern. Als sie aufblickte erkannte sie: als Erstes den Jäger, in einem dunklen Anzug, und am anderen Ende, blutend und unter den Resten eines alten Regals begraben, lag, schwach zu erkennen, Sean. Er rührte sich nicht. Kagome schrie seinen Namen und versuchte sich aufzurichten. Die Mühen wurden ihr erspart, als eine starke und dennoch zierliche Hand ihr in die Haare griff und sie daran hochzog. Stöhnend kam Kagome auf die Beine und sah der geisterhaften Frau, die sie böse angrinste, zum ersten Mal ins Gesicht. Kagome erstarrte, die Frau war fürchterlich entstellt. Fünf tiefe Furchen führten quer über ihr Gesicht und ihr rechtes Auge war nur noch eine Höhle. Einst war sie eine Schönheit gewesen, doch diese Verletzung und der Schmerz über die darauf folgenden Erfahrungen hatten sie verhärmt, alles Schöne in Hässlichkeit und alles Gute In Bosheit verwandelt. Mit ihrer Zunge befeuchtete sie ihre vernarbten Lippen, bevor sie flüsterte. „ Jetzt werde ich dir mal Schmerzen zufügen!“ Im nächsten Moment stand sie hinter Kagome und drückte ihr ein Messer an den Hals. In einem verzweifelten Versuch, sich zu wehren, drehte Kagome den Kopf zur Seite und schnitt sich somit selbst, nicht zu tief, aber stark genug, um Kagome um ihr Bewusstsein kämpfen zu lassen. Nahe ihrem Ohr hörte sie ein leises, bitteres Lachen, welches sich in ein wütendes Zischen veränderte: „Du wirst leiden! Ich werde dir das antun, was ihr verdammten Dämonen mir angetan habt.“ Doch bevor noch irgendetwas anderes geschehen konnte, hörte Kagome, der immer wieder schwarz vor Augen wurde, einen dumpfen Knall, ein leises Lachen, und die Frau brach zusammen. Auch Kagome fiel auf die Knie, ohnmächtig, sich länger auf den Beinen zu halten. Von oben hörte sie eine verbitterte und raue, aber dennoch feixende, Stimme: „ Das bezweifle ich doch stark, du Hexe.“ Die Person drehte sich um, und widmete sich ihrem anderen Gegner, während Kagome zur Seite sackte und die Augen schloss. Von weiter Ferne hörte sie ein Krachen und die Person sagte ruhig: „Nimm sie, und bring sie in Sicherheit. Ich erledige den Rest.“ Während sie ein warmer Arm hochhob, durchlief Kagome nur noch ein letzter Gedanke, bevor sie die Schwärze über kam. Wer ist dieser Kerl? Warum hilft er uns? Ich kenne ihn nicht, seine Stimme ist fremd. Er ist mir… Unbekannt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)