Me and I von Bettyna (Itachi²) ================================================================================ Kapitel 1: You know me the best ------------------------------- Und er glaubte immer noch, dass er verrückt sein musste. Es war ruhig in dem kleinen, abgelegenen Motel, zu ruhig. Eigentlich war es noch nicht allzu spät und trotzdem war draußen auf der Straße oder auf dem Gang des einfachen, aber soliden und sauberen Gebäudes kein Mucks zu hören. Und dies bedeutete nur eines: Kisame war nicht da. Dabei hatte er doch so gejammert, dass er heute Nacht unbedingt in einem Bett schlafen wollte. Ihre Mission war lang und anstrengend gewesen, doch sie waren Akatsuki und hatten deshalb alles schnell, präzise und zufriedenstellend erledigt und waren deshalb ganz berechtigt schon ein wenig erschöpft. Darum hatten sie auch in dieser kleinen, unbedeutenden Stadt eine Rast eingelegt, um sich über Nacht irgendwo einzuquartieren. Doch anscheinend hatte Itachi da etwas falsch verstanden. Der Haimann hatte wahrscheinlich irgendein Bett gemeint – in welchem er wohl gerade lag – aber nicht eines in einer Herberge, wie dieser hier. Der Schwarzhaarige hätte es wissen müssen, doch es war nicht seine Schuld, dass sein Partner so versaut war. Dieser Ort hier war so abgelegen, dass niemand sie auch nur im Entferntesten erkannt hatte. Dass die Rezeption, hinter der ein Mann mit dicken Brillengläsern gestanden hatte, auch noch schlecht ausgeleuchtet war, um 'Strom zu sparen', hatte sein Übriges getan. Und er hatte sich gefreut wie ein Wahnsinniger, einmal wieder Gäste begrüßen zu dürften, sodass er die Gestalten kaum weiter gemustert hatte, nachdem sie schon im Voraus für die Übernachtung und die Zimmer bezahlt hatten. Ja, Zimmer, in der Mehrzahl. Wenn sie schon einmal ein richtiges Dach über den Kopf bekamen, dann wollte Itachi das auch ausnutzen. Kisame schnarchte und brabbelte im Schlaf vor sich hin. Mittlerweile hatte er sich schon daran gewöhnt, doch es wurde wirklich lästig, wenn man dies immer und immer wieder aushalten musste. Der Schwarzhaarige sagte das seinem Partner zwar nie ins Gesicht, er hatte gelernt, die laute Schlafweise des Haimannes einfach zu ignorieren, doch wenn jener hochgewachsenen Akatsuki nicht die missbilligenden Blicke des jungen Mannes deuten konnte, war er selber dafür verantwortlich, sollte er eines Tages einen Kopf kürzer sein. Nun ja, was die Zimmer anging, so hatte Itachi in seinem eigenen Raum erstens Ruhe, dann gab es kein Gezeter, dass Kisame das Bett wollte, weil ihm ja sein Rücken so weh tat, weil er ja - sicher doch - sein geliebtes Schwert überall herumtragen 'musste', außerdem hatte er dann auch das Bad für sich. Was Kakuzu über diese 'maßlose Verschwendung von Geld' denken würde, war dem Uchiha vollkommen egal. Er schien sich wohl gerne mit seinem fanatischen Partner Hidan ein Bett zu teilen, wenn man dadurch bloß sparen konnte. Halt, hatte Itachi da etwas sarkastische Gedanken? Nun, zugegeben ja, zu verleugnen war es nicht, sonst würde er sich ja selber als paranoid deklarieren. Manchmal machten sich seine Gedanken eben selbstständig, wenn er an die anderen Mitglieder von Akatsuki dachte. Wären sie nicht alle starke und gesuchte Mörder, könnte man sie doch wirklich für eine Bande aus dem Irrenhaus geflohener Männer halten, oder? Er verwunderte Itachi manchmal, dass diese Gesellschaft in ihm Reaktionen zu Tage brachte, von denen er gedacht hatte, er hätte sie alle weggeschlossen, nachdem er aus Konohagakure nach dem Mord an seinem ganzen Clan geflohen war. Gut, er waren keine Dinge, die ihn wieder zu dem machten, was er früher gewesen war, doch irgendwie machte es ihm das Alles leichter. Es zog meist zwangsläufig seine Aufmerksamkeit an, wenn Hidan wieder mit seinen unsäglichen Flüchen herum schrie und damit Deidara auf die Palme brachte, welcher sich dann furchtbar aufregte. Ganz nebenbei, der Blonde hatte einen schrecklichen Hass auf Itachi entwickelt, doch dieser nahm das kaum zur Kenntnis. Er hatte damals nur einen Auftrag erfüllt, als er Deidara besiegt und zu den Akatsuki gebracht hatte. Es hätte jedes andere Mitglied gewesen sein können. Doch was soll’s. Mit seiner kontrollierten, kalten Miene dachte sowieso jeder, Itachi ginge alles am Allerwertesten vorbei. Meistens war das auch so, doch er passte gut auf, er beobachtete, er hörte zu und ließ sich nicht ablenken, während die Anderen nur Klamauk machten, wenn es gerade nicht um etwas Ernstes ging. Doch auch da konnte Itachi lernen. Mit Hilfe seines pausenlos aktivierten Sharingans konnte er Gesten analysieren, die manche nur beiläufig taten, doch viel über dessen Charakter verrieten, er konnte Lippenlesen und so erkennen, was jemand zu sich sagte, weil er diese oder jene Information nur sich selber anvertraute. Ja, sich selber konnte man am meisten vertrauen. Auch wenn Kisame sein Partner war, Itachi traute ihm nicht. Sie bildeten noch nicht allzu lange ein Team, erst zwei Jahre lang, doch Zeit war relativ. Der schwarzhaarige junge Mann war achtzehn Jahre alt. Er und der viel ältere Haimann waren Kameraden, aber keine Freunde. Sie kamen miteinander aus, redeten auch manchmal über etwas privatere Sachen, doch sie schleiften diese Themen auch nur an. Man musste eben zusammen arbeiten und das konnte man nur auf einer guten stabilen Grundlage tun. Es war nicht so, dass sie sich nicht ausstehen konnten, Kisame respektierte den jungen Uchiha sogar sehr, doch der Blauhäutige war unbeschwert, lebte sein Leben in großen Zügen, betrank sich oft und war oft albern und nervig, das bedeutete, sie waren einfach zu verschieden. Würde Itachi ihm jemals sein Leben anvertrauen? Nein, nie. Er zählte immer nur auf sich selber, auf seine eigenen Fähigkeiten, gab sich nie mit irgendeiner Aussage seines Partners zufrieden, sondern prüfte selber alles nach. Nein, er hatte keinen notorischen Tick, er hatte dies bei den ANBU gelernt und schätze diese Angewohnheit, denn nur so konnte man sich erfolgreich durchschlagen, nur so war man stark und unabhängig. Und deswegen vertraute er nur sich selber. Sicher, Itachi war ein kalter Typ, doch man konnte den Menschen um sich herum immer viel vorspielen. Er hatte es geschafft, dass sein Bruder ihn hasste, sein Bruder, eine Person, die ihn doch gut kennen musste. Doch so war es eben, man konnte alles tun, was man wollte, man musste es eben nur geschickt genug anstellen. Deshalb dachte auch jeder, Itachi wäre ein emotionsloses Monster, auch wenn er noch so jung war. Klar, er gab auch niemandem eine andere Seite von sich zu sehen, nicht, dass er es überhaupt konnte. Er konnte nicht anders sein, als so, wie er jetzt war. Viele Erfahrungen, die er bisher gemacht hatte, hatten ihn geprägt. Er hatte vergessen, wie man lachte, weil es für ihn einfach nichts mehr zu lachen gab, so bitter es sich auch anhörte. Doch so war es. Das Ziel, welches er in seinem Leben noch hatte, lief auf seinen eigenen Tod hinaus. Wie sollte er dadurch noch auf irgendetwas hinarbeiten, was ihm vielleicht Freude machen konnte? Es war ihm einfach unmöglich, sich aufzuraffen, denn was hatte es denn für einen Sinn, nach etwas Freude zu suchen, wenn es sowieso bald aus sein würde? Mit einem typischen ‚Hn.’ setzte Itachi sich auf das Bett und zog seine Schuhe aus. Er blickte zur Wand und klopfte dagegen. Nun, sie war nicht allzu dick, doch sie würde den geräuschvollen Schlaf seines Partners zu genüge dämpfen. Dass dieser in der Nacht wieder einiges an Krach verursachen würde, war schon garantiert. Er würde sicher wieder viel zu viel trinken. Das war jedes Mal so, wenn er sich aufmachte, um sich ein Bett zu suchen, ein Bett, in dem schon jemand lag, in einem gewissen Etablissement. Ja, wir sprechen hier über ein Freudenhaus. In so einem schien Kisame sich recht oft aufzuhalten, auch dieses Mal. Eigentlich war ja nichts dagegen zu sagen, sollte der Haimann doch tun, was er wollte. Doch nicht nur er suchte sich regelmäßig weibliche Gesellschaft. Auch Deidara zog regelmäßig los, um sich... eine Gespielin zu besorgen und Hidan fand ebenfalls mit Leichtigkeit irgendwo Befriedigung. Nicht, dass sie das alle offen ausdiskutiert hätten, doch na ja, es sprach sich halt herum. Es verwirrte Itachi. Warum waren sie alle so erpicht darauf, sich eine Frau ins Bett zu holen? Nicht, dass sich der Schwarzhaarige durch diese gedankliche Frage als prüde und unaufgeklärt bezeichnen wollte und eine Abneigung gegen Frauen zugab - nein, ganz im Gegenteil -, doch er konnte es sich einfach nicht vorstellen, was der Sinn der Sache war, sich emotional zu verausgaben, und das auch noch in Gegenwart einer Person, die man nicht einmal kannte. Gut, Itachi verstand vielleicht nicht viel von zwischenmenschlichen Beziehungen, doch seine Zweifel waren doch gerechtfertigt, oder? Man gab sich nicht nur körperlich, sonder auch mental die Blöße. Man vertraute jemandem für einen Moment, doch das konnte man sich als Nuke-Nin, die sie ja waren, nicht erlauben. Sie mussten immer wachsam sein, in allen erdenklichen Situationen und auch wenn diese Etablissements anonym sein sollten, wurden dort sicher die meisten Kontrollen durchgeführt werden… Doch vielleicht war die Antwort ganz einfach. Vielleicht versuchten sie alle nur, der Einsamkeit zu entkommen. Denn ja, sie waren einsam. Sie waren Verbrecher, von der ganzen Welt gehasst und gefürchtet und konnten deshalb nur auf sich selbst vertrauen. Vielleicht war es Ablenkung vom Alltag, die einzige Möglichkeit, wieder aufzutauen und das Gefühl zu erleben, noch nicht völlig abgestumpft zu sein, sich wenigstens noch ein wenig wie jeder andere Mensch zu fühlen. All das konnte Itachi auch von sich selber sagen. Er war alleine, egal wie viele der Akatsuki um ihn herum waren und so taten, als wären sie wenigstens etwas wie eine ungewöhnlicher, verrückte Familie. Jeder von ihnen hatte einen Kern, der davon abwich, wie sie sich sonst nach außen hin gaben, sogar Itachi hatte ihn. Doch er war eben tief in ihm verborgen, sodass er es niemals wagen würde, ihn hervorzuziehen - oder? Eine Weile blieb Itachi auf der weichen Matratze sitzen, welche ihn regelrecht rief, dass er endlich schlafen gehen sollte, um sich zum ersten Mal seit vielen Tagen wieder richtig auszuruhen. Ein leiser Seufzer verließ die Lippen des Schwarzhaarigen, eine Reaktion, die er sich nur selten erlaubte, auch wenn er für sich alleine war. Er wollte sich wirklich gerne hinlegen, doch zuvor wollte er noch unter die Dusche steigen. Auch das war ein ungeheurer Vorteil dieses Zimmers. Er hatte sein eigenes Bad und es gab heißes Wasser, ein wahrer Luxus, wenn man darauf zurück sah, dass sie sich in letzter Zeit immer nur notdürftig an kalten Bächen gewaschen hatten, während sie in der Wildnis unterwegs gewesen waren. Deshalb stand der junge Mann auf, entledigte sich seines Mantels und griff nach seinem kleinen Rucksack, um dort nach noch einigermaßen sauberen Kleidungsstücken zum umziehen zu suchen. Ja, es wurde wirklich Zeit, dass sie in die Hauptbasis zurückkehrten… So betrat Itachi schließlich das Badezimmer. Es war einfach gefliest und zweckmäßig eingerichtet, doch das war auch von diesem simplen Gästehaus nicht anders zu erwarten gewesen. Doch was brauchte man mehr. Ihm reichte die Dusche vollkommen aus. Er ging zur Kabine hinüber und zog sich sein Shirt über den Kopf. Dann stieg er auch aus seiner Hose und Unterwäsche. Die Sachen ließ er achtlos auf dem Boden liegen, denn er konnte sich später noch darum kümmern. Er griff sich in den Nacken und löste das Band, welches seine Haare zusammen hielt, die sich daraufhin ein wenig wirr über seine Schultern verteilten. Er streckte sich, um zum Wasserhahn zu gelangen und drehte ihn auf. Schnell zog er seine Hand zurück, denn das Wasser war noch eisig kalt. Er wartete, bis es sich erwärmt hatte und stieg dann erst unter den Wasserstrahl. Das tat gut, wirklich. Das schon fast heiße Wasser wirkte beinahe sofort entspannend für Itachis verkrampfte Muskeln, als es auf sein Hals und seine Schultern prasselte, seinen Rücken herab lief und auch dort die harten Knoten der Verspannungen löste. Stundenlanges Laufen und das Schlafen auf hartem Boden war nicht einmal für den abgebrühtesten Shinobi auf die Dauer angenehm und so nahm sich der Schwarzhaarige kurz die Zeit, um sich ein wenig zu strecken und das Gefühl seines sich entkrampfenden Nackens zu genießen. Itachi entfuhr erneut ein Seufzer, als er nach dem bereitliegenden Stück Seife griff, um sich damit den Dreck und Schweiß von der Haut zu waschen. Er rieb sich mit dem reinigenden Schaum gründlich ein, fuhr sich damit über die Haut, welche selbst für einen Ninja kaum Narben von schlecht verheilten Wunden aufwies. Kein Wunder, sein Sharingan ermöglichte ihm, jeden Angriff, der auf ihn ausgeübt wurde, zu sehen und diesem rechtzeitig auszuweichen oder ihn abzublocken. Er konnte das Zusammenziehen und Entspannen seiner Muskeln spüren, wenn er seine Arme bewegte, während er sie abwusch, denn sein Körper war wohlgeformt und hart, das Ergebnis des vielen eisernen Training, welches in seinem Leben schon immer einen hohen Stellenwert gehabt hatte. Bald vernebelte ihm der heiße Wasserdampf die Sicht, doch so mochte er es, wenn die Welt um ihn herum verschwand, nur noch das Prasseln der Wassertropfen zu vernehmen war, es ihn warm umströmte und er nur sich selber wahrnahm. Auf diese Weise kam er sich manchmal sogar verletzlich vor, eingehüllt in einen Kokon aus seltenem, kurzzeitigem Wohlbefinden und Sorglosigkeit. Vielleicht war es schlecht, wenn er sich so gehen ließ, doch er wollte es so. Wenn er sonst schon so einsam war, dann wollte er wenigstens sein eigenes Dasein als angenehm empfinden. Itachi schäumte seine Haare ein, ließ seine Finger durch die schwarzen Strähnen kämmen und spülte sie mit klarem Wasser aus. Auch sein Gesicht hielt er unter das heiße Nass, mit geschlossenen Augen und aufeinander gedrückten Lippen. Er verspürte die vielen einzelnen Wassertropfen wie tausend federleichte Berührungen, die über seine Stirn, seine Schläfen, seine Wangen, seinen Kiefer, seinen Hals und seinen Nacken herunter über seinen Rücken und seine Brust liefen, beinahe zärtlich und liebkosend. Beinahe gedankenverloren rieb er die Seife gegen seine Lenden und sein Kopf zuckte zur Seite, sodass sein nasses Haar in sein Gesicht flog und er mit offenem Mund nach Luft schnappte, weil ihm das Atmen durch die Hitze um ihn herum ein wenig schwer fiel. Er hob eine Hand, um seine an seinen Wangen klebenden Strähnen wieder nach hinten zu streifen und ließ seine andere Hand noch tiefer wandern, um sich auch zwischen den Beinen zu waschen. Ihn befiel seltsamerweise eine gewisse, unbekannte Aufregung. Er hatte vorhin daran gedacht, dass ein paar den anderen Akatsuki Mitglieder es beinahe regelmäßig praktizierten, ihre Triebe zu erfüllen und nun schienen sich seine Gedanken unbewusst auf ihn ausgewirkt zu haben. Er kannte seinen Körper gut und er wusste, wo er empfindlich war und wie seine Männlichkeit auf gewisse... Dinge reagierte. Natürlich war er nicht naiv und war sich im Klaren darüber, dass sich Sexualität nicht einfach ausschalten ließ, egal, was ein Mensch in seinem Kopf verkörperte. Es war ein Teil eines humanen Wesens. Sie waren eigentlich nicht dazu gemacht, alleine zu sein und zu einer Beziehung gehörte wohl auch dieses Zusammensein... Bei den Anderen schien dieses Verlangen immer präsent zu sein, doch Itachi selber hatte es noch nie erfahren. Er hatte sich noch nie zu jemandem hingezogen gefühlt. Er hatte die Selbstbeherrschung, die ihn in jeder Situation passiv machen konnte, damit er sich nur auf sich und seine Sinne konzentrierte. Doch was, wenn es irgendwann so weit kommen sollte, dass er in eine Angelegenheit geriet, welche ihn einmal auf eben diese spezielle Weise erregen würde? Er würde nicht wissen, wie er damit umgehen sollte, weil er es noch nie erlebt hatte, weil er keine Ahnung hatte, wie es sich anfühlen würde. Er würde ihn wohl wirklich entwaffnen, stellte er fest und bemerkte erst jetzt, dass er die Seife und seine Hand immer noch gegen seine Genitalien drückte und verbiss sich gerade noch ein leises, beinahe abwertendes Keuchen. Schnell legte er die Seife wieder weg, ließ sich noch eine Minute Zeit, um allen Schaum von sich abzuwaschen und sich wieder zu beruhigen. Dann drehte er das Wasser ab und stieg aus der Dusche heraus. Die kühle, frische Luft des Badezimmers traf Itachis exponierte, feuchte Haut und ließ ihn ein wenig schaudern. Ja, äußerlich fror er, doch innerlich hatte sich plötzlich eine Hitze in ihm gebildet, die ihm völlig fremd war. Ja, in seinem Kopf war auf einmal eine deutliche Blockade, die all sein rationales Denken auf einmal wegzuschließen schien. Er wollte nicht daran denken, weil er wusste, dass es zu nichts Gutem führen würde. Deswegen schritt er voran, stieg über seine alte, liegen gelassene Kleidung hinweg und ging zum Waschbecken, wo über einem Haken ein paar Handtücher lagen. Er nahm eines und wickelte es sich um seine Hüften, das Andere benutzte er, um damit über seine Haare zu rubbeln, um sie abzutrocknen. Doch als er seinen Kopf hob, begegnete er seinem eigenen Blick in dem Spiegel, welcher über dem Becken hing. Schwarze, tiefgründige Augen sahen ihm entgegen. Er hatte sein Sharingan wohl vorhin unbewusst deaktiviert und fühlte sich nun plötzlich irgendwie entspannt. Auch war die Wärme in ihm angenehm, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Itachi wollte sich von seinem Anblick losreißen, doch es gelang ihm nicht. Er hatte sich doch schon so oft so gesehen, doch sich selber zu sehen stimmte ihn immer ein wenig nachdenklich und diese Melancholie ließ sich für den Moment einfach nicht ausschalten. Es verwunderte ihn sogar, dass er sich selber so einfach in die Augen sehen konnte, ohne vor Scham und Schande im Boden zu versenken. Er war erst ein junger Mann, doch waren seine Schultern bereits beladen von so vielen Sünden, dass es ein Wunder war, dass er immer noch mit erhobenem Kopf durch die Welt gehen konnte. Er hatte seine Familie getötet, seine Eltern, seine Verwandten, seine Freunde, Personen, die ihm vertraut hatten und die ihm etwas bedeutet hatten. Er war ein Mörder. Das war die unbeschönigte Wahrheit. Doch mittlerweile lebte er für eine Sache, die ihm viel wichtiger war als der Gedanke an seine Tat, den er musste jemanden beschützen, vor einem Jemand, dem er damals blauäugig geglaubt hatte. Doch dies war falsch gewesen und genau deshalb setzte er sein eigenes Vertrauen nur noch auf sich. Sein Blick musterte sich selber. Sein Gesicht war markant und auch ein wenig ungewöhnlich, wegen der beiden tiefen Furchen, welche von seinen inneren Augenwinkeln aus schräg bis zu seinen Wangen verliefen. Seine Augen waren von dichten Wimpern umrandet, was seinen sonst harten Zügen etwas Feminines gab. Er sah nicht wirklich aus wie ein junger Mann von achtzehn Jahren, denn seine Verschlossenheit und die Grausamkeit, die er an den Tag legen konnte, hatte ihn altern und reifen lassen, genau so wie die Entscheidung, die er vor fünf Jahren getroffen hatte, welche selbst eine erwachsene, erfahrene Person in die Knie gezwungen hätte. Er war mental stabiler, als alle Menschen, die um ihn herum waren, deshalb hatte er auch diese Kontrolle über seine Gedanken, seine Mimik und sein Tun. Er schnaubte leicht darüber, denn vieles wäre in der Vergangenheit einfacher gewesen, wenn andere Leute so ein Rückgrat besessen hätten. Seine Lippen zeigten ein leicht ironisches Schmunzeln, in dem zwar kein Humor lag, doch auf seine eigene Weise recht anzüglich aussah. Eigentlich hatte vorher noch nie so empfunden, wenn er sich angesehen hatte, doch jetzt war es eben so. Weiter ging seine Musterung, über die blasse, jedoch gesund wirkte Haut, seines sehnigen Halses, zu seinem muskulösen Nacken und seinen Schultern. Sie waren nicht allzu breit, denn er war kein Schwertkämpfer wie Kisame, der ein mächtiges Kreuz hatte. Doch die Arme des Schwarzhaarigen waren trotzdem kräftig und sein Oberkörper stramm und überaus gut gebaut. Sein Bauch war flach und die Muskeln zeichneten sich fein darauf ab. Seine Hüften waren schlank und weil er doch recht hoch gewachsen war, machte das seine Statur sehr athletisch. War er also gutaussehend? Warum fragte er sich das eigentlich? Es war nicht von belang, er sah sich nicht als Todesengel, und er konnte seine Opfer auch nicht danach fragen, was sie von ihm dachten, wenn die Dunkelheit des Todes sie überkam. Es wusste, dass Deidara sich sehr um sein Äußeres kümmerte, was bei diesen Haaren kein Wunder war, doch Itachi war es nur wichtig, sich selber sauber und gepflegt zu fühlen. Er hatte keine leichten Damen, zu denen er gedachte zu gehen, denn er würde sich nie einer Prostituierten hingeben, schon gar nicht, wenn er sie dafür bezahlen sollte. War so etwas nicht widerlich? Sex des Triebes Willen? Es musste diskriminierend für die Frauen sein, auch wenn das vielleicht ihre einzige Möglichkeit war, in der Welt durchzukommen. Nein, für ihn würde nur so eine intime Zusammenkunft zustande kommen, sollte er eine Frau finden, für die er auch etwas empfand, die Betonung lag auf 'sollte', denn er glaubte nicht, dass er sich irgendeiner anderen Person jemals auf diese Weise öffnen könnte, nein… Ein großer Wassertropfen, der sich in seinen Haarspitzen gesammelt hatte und nun seine Brust herab lief, zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Im Licht funkelnd lief er seinen Torso herab, den Konturen seines Oberkörpers schmeichelnd. Das Gefühl des herab rinnenden Wassers war kaum spürbar und doch unglaublich durchdringend. Der Tropfen floss über seinen Bauch, an seinem Bauchnabel vorbei und versickerte dann in dem Handtuch, welches um sein Becken geschlungen war. Wie gebannt blickte Itachi auf diese eine Stelle und fühlte beinahe Enttäuschung, dass das Gefühl wieder verschwunden war. Was wäre passiert, wenn der Stoff nicht da gewesen wäre und das Wasser ungehindert hätte weiterlaufen können…? Mit einem dumpfen Geräusch schlug Itachis Faust auf dem Waschbeckenrand auf. Was dachte er da plötzlich? Warum hatte er auf einmal solche Fantasien? Konnte es sein, dass er innerlich etwas in sich geweckt hatte, was nicht mehr so schnell Ruhe geben konnte? Er lehnte sich ganz gegen das steinerne Becken und schüttelte seinen Kopf, während er unwillkürlich den Abfluss der Waschschüssel fixierte. Er war übermüdet, sicher, das war er. Er brauchte wieder richtigen Schlaf, ungestört, mit einer annehmbaren Anzahl an Stunden, in denen sein Körper sich von der anstrengenden Mission erholen konnte. Er war immer noch aufgewühlt von den Schreien des Mannes und dessen Frau, welche sie umgebracht hatten, um den Bann zu lösen, welchen sie um eine Schriftrolle gelegt hatten, um sie vor Fremden zu schützen. Pain wollte dieses Dokument jedoch unbedingt haben und so hatte es für Itachi und Kisame keine andere Wahl gegeben, um daran heran zu kommen. Plötzlich fühlte Itachi sich Leer. Was für einen Sinn hatte es denn, bei den Akatsuki zu sein und Aufträge auszuführen, von denen er selber meistens nichts hielt? Ja, er gewann Stärke, er hatte etwas zu tun, er hatte ein 'Zuhause' und Leute um sich herum, die ähnliche Hintergründe und Vergangenheiten wie er hatten. Wo sollte er denn sonst hingehen, was sollte er denn sonst machen? So konnte er sich die Zeit vertreiben, bis vielleicht einmal der Tag gekommen war, an dem alles sein Ende haben würde. Doch wann würde dieser kommen? All das stimmte den Schwarzhaarigen einfach nicht zufrieden und das war ja das Bittere daran. Ein dritter Seufzer verließ seine Kehle und er sah wieder nach oben, sich genau in die Augen. Er war nun näher an seinem Spiegelbild dran als vorher und konnte seine Irriden genau erkennen, die auf diese kürzere Distanz nicht vollkommen durch und durch Schwarz waren, sondern verschiedene dunkle Schattierungen dieser 'Farbe' beinhalteten. Und in einem dringenden Impuls hob er seine Hand und näherte sie seinem Abbild, so langsam, als wüsste er selber nicht, was er tat. Er berührte sein Spiegelbild, doch die reflektierende Oberfläche war kalt, sodass seine Finger sofort wieder zurück zuckten. Er starrte auf seine Fingerkuppen, als könnte er das gerade erlebte kaum fassen. Enttäuschung machte sich auf einmal in ihm breit – doch wieso? Wieso fühlte er plötzlich so? Es war, als würde der kalte Spiegel sein Inneres repräsentieren, nicht seinen kühlen Charakter, sondern sein eingefrorenes Herz und seine eingefrorene Seele. Doch war er wirklich so kalt? War eine Berührung seiner Haut wirklich so abstoßend kühl? Nein, das wollte er nicht anerkennen. Er war doch immerhin auch ein Mensch und er hatte Gefühle, nicht war? Dass er hier stand und so dachte, war doch der beste Beweis dafür. Plötzlich kam Itachi etwas in den Sinn und ungewöhnlicherweise beschleunigte sich dadurch sein Puls, so unerwartet und besonders war diese Idee. Er sah in seinem Spiegelbild, dass sich seine Augen leicht geweitet hatte und er beobachtete, beinahe mit gegensätzlicher Neugier, was er als Nächstes tat. Er hob seine Arme, verschränkte seine Finger in einer bestimmten Weise und ließ ihr weitere Zeichen folgen. „Kagebunshin no Jutsu“, ertönte seine Stimme, leise und monoton, jedoch sicher und wohlklingend. Es gab eine kleine Explosion und da sah er sich auch schon doppelt im Badezimmerspiegel. Für einige Sekunden blieb er so regungslos stehen, ein wenig perplex, doch dann wandte er seinen Kopf um. Und da erblickte er es auch schon - oder anders gesagt, ihn, oder noch besser, 'sich'. Eine exakte Kopie seiner selbst stand neben ihm, den Blick immer noch auf die reflektierende Fläche gerichtet, doch als er den Blick auf sich spürte, da drehte auch er sein Gesicht herum. Es war er selber. Es war Itachi, ein zweiter Itachi. Was für eine seltsame Erfahrung, plötzlich einen Doppelgänger neben sich zu haben, der nicht genau das tat, was man vor machte, wie es immer im Spiegel geschah, obwohl er doch schon so oft mit einem oder auch mehreren Bunshin an seiner Seite einen Kampf ausgetragen hatte. Doch nun war es irgendwie ganz anders, was wohl nur an der Situation lag. „Und, wie ist es, seine eigene Stimme aus dem Mund von sich selber zu hören?“, sagte der andere Itachi auf einmal und entlockte sich selber damit ein leichtes Schmunzeln. Diese Situation war so verrückt! „Amüsant. Und wie ist es, zu wissen, dass man selber vor sich steht, doch seine eigenen Gedanken nicht lesen kann?“, fragte er zurück, doch er bekam nur ein Schulterzucken. Er wusste, dass auch der Andere wusste, dass er jeden Gedanken erfahren würde, sollte sich der Bunshin wieder auflösen. Doch das hatte er nicht vor, zumindest jetzt noch nicht. Sie musterten sich gegenseitig. Ja, er sah wirklich gut aus und es war nicht einmal egoistisch, das zu denken, weil es ja er war! Und wenn er sich gut genug kannte, dann dachte der Andere jetzt genauso, wie er auch. Doch auch die Zweifel mussten in beiden Köpfen präsent sein. „Los, tu es“, ermunterte er sich selber mit seiner ruhigen, fast sanften Stimme. Gleichzeitig kam ihm die Frage in den Sinn, warum der Andere plötzlich so tollkühn reagierte, obwohl er doch nur eine Kopie von sich selber war und sein eigenen Gedanken noch zögerten. Doch hatte der Verstand nicht unendlich viele Möglichkeiten, die unterschiedlichsten Eingebungen auch unterschiedlich wahrzunehmen, weiterzuführen oder auch abzublocken? Und übrigens, warum nicht? Er wollte so unbedingt fühlen, er wollte wissen, ob er wirklich nicht nur kalt erschien, sondern auch so zu spüren war, genau deshalb hatte er ja das wie echt wirkende Abbild von sich erschaffen. Langsam hob er seine Hand, diesmal völlig bewusst und geleitet von einem tief sitzenden, beinahe magischen Drang, und streckte sie zu seinem anderen Ich aus. Dieser stand nur ein paar Zentimeter von sich entfernt, weshalb es auch nicht lange dauerte, bis seine Fingerkuppen die Brust des Anderen berührten. Itachi erschauderte und die Erkentnis fuhr wie ein Blitz durch ihn hindurch. Er war warm, er war heiß, ganz anders, als nur sein kühles Spiegelbild, menschlich, lebendig. Seine blasse Haut war weich und glühte fast, als hätte er Fieber. Neugierig sah er seinem Gegenüber in die Augen, Augen, die ihn anzogen, die schön waren, ja, schön. In ihnen war eine Regung zu erkennen, die Itachi nicht deuten konnte, doch er fühlte, dass sich dadurch auch in ihm die gleiche Hitze erneut auszubreiten begann. So sah er, wie sein Alter Ego ebenfalls seine Hand hob und die Handfläche auf seine Wange legte. Auch die Hand war warm und von Duschwasser noch feucht, doch das sensationelle war die Berührung. Sie war einfühlsam und vertraut, so, wie nur er selber mit sich umgehen würde. Und das erstaunlichste war, er traute seinem Ebenbild völlig. Er hatte keine Bedenken darüber, was vielleicht passieren könnte, auch wenn er nicht wusste, was gerade in dem Kopf seines anderen Ichs vorging. Denn auch wenn er ja derselbe war, musste das nicht heißen, dass ihre Gedanken den identischen Weg gingen, das hatte er vorhin schon erkannt. Trotzdem, er wollte es auch hören. „Bist du genau so aufgewühlt, wie ich?“, fragte er und seine Stimme war rau und leise, als wäre seine Kehle staubtrocken. Er sah sich ohne Umschweife nicken. „Ja, genau so, ganz genau so.“, gab er sich zurück und klang ebenfalls heiser und sogar etwas… erregt? Ja, jetzt wurde ihm wirklich warm. Brennend spürte er, wie ausgeschüttetes Adrenalin durch seine Venen gepumpt wurde. Sie standen sich hier gegenüber, fast nackt, beide mit denselben Gedanken und urplötzlichem Hunger, welchen sie noch nie verspürt hatten. Sie waren beide noch nie in einer intimen Situation gewesen, doch dies hier übertraf alles, was er sich vielleicht jemals in irgendwelchen Träumen vorgestellt hatte. Die Luft brannte mehr, als vorher in der Duschkabine. Der Sauerstoff schien knapp zu werden und sein rasch schlagendes Herz tat beinahe weh. Ja, er hatte vorhin daran gedacht, warum seine Kameraden nach Befriedigung suchten. Deswegen vielleicht? Wegen der Hitze, der angenehmen Aufregung, der fast zum Greifen nahen Anspannung und dem überwältigenden Gefühl von… ja, von was überhaupt? Itachi konnte dem, was er fühlte, keinen Ausdruck geben, denn es war neu für ihn, doch es fühlte sich bereits jetzt schon so unheimlich gut an. Und er fühlte sich überlegen, denn sicher verspürte keiner seiner Kollegen das, was er gerade empfand, Vertrauen. Kein Gedanke kam ihm, dass das, was hier geschah, falsch sein konnte, weil es doch nur er selber war… Er machte einen Schritt auf sich zu, um den Kontakt seiner Hand mit der Brust seines Gegenübers noch zu intensivieren. Das Gefühl war besser als alles, was er bisher erlebt hatte und er wusste, dem Anderen ging es genau so. Ja, er war von sich selber unheimlich stark angezogen, nun viel mehr, als nur von seinem Spiegelbild, weil er wusste, dass sein anderes Ich echt war und dessen Körper warm und erwartend war, das markante, aber fein definierte Gesicht, die starken Schultern und der kräftige Nacken, der ansehnliche Oberkörper, der muskulöse Bauch, die langen, trainieren Beine und dann noch das süße Geheimnis seiner vom Handtuch verdeckten Körpermitte…. Er wollte fühlen und geben, er wollte alles auf einmal und er wusste, dass dies auf diese Weise so gut wie sicher war. Denn er kannte sich selber am Besten. Itachi ließ seine Finger über die Brust seines Gegenübers streichen, über die harten Muskeln und er stoppte bei der Brustwarze des Anderen, über die er leicht und beinahe vorsichtig seinen Daumen streichen ließ. Der andere Itachi stöhnte leise, aber bebend auf und alleine dieser Laut schickte einen Blitz von feurigem Begehren durch seinen Körper. Alleine die Reaktion das Anderen zu sehen, wie er sich etwas verkrampfte und die vorhin so nachgiebig weiche Brustwarze steif wurde, brachte ein unglaublich gutes Gefühl mit sich. Es war egal, ob er gab oder bekam, es ging hier um sich selber und so brauchte er sich für sich selbst etwas zu wollte, weil er wusste, dass er in jedem Fall davon profitierte. Doch das war nur der Anfang. Er erkundete nur, er testete aus, wie es war, jemand Anderem so nahe zu sein und es gefiel ihm mehr, als er es für Möglich gehalten hätte. Die Nähe bescherte ihm eine angenehme Gänsehaut und weckte in ihm ein Begehren, welches er zuvor bisher für keine Sache gefühlt hatte. Die Hand an seiner Wange wanderte nach hinten, über sein Ohr, bis zu seinem Nacken und auf seinen Hinterkopf, die Finger verfingen sich behutsam in seinem Haar und zogen ihn so näher. Sie sahen sich genau in die Augen und es dauerte nur einen Herzschlag, da schien ihr Verstand völlig nachzugeben. Ihre Lider schlossen sich und plötzlich spürten sie etwas Weiches auf ihren unberührten Lippen, was ihnen einen elektrisieren Schauer den Rücken hinab jagte. Sanft und forschend drückten sich ihre Münder an einander, nach dem Gefühl suchend, welches sie innerlich so stark erwarteten. Es war so gut, dass Itachis Kehle ein überraschtes Stöhnen entwich. Er hätte dies nie für möglich gehalten, nie. Vor einer halben Stunde hatte er diese ganzen Gefühle als Quatsch abgetan. Und jetzt? Er teilte seinen ersten Kuss mit sich selber und entfachte dadurch ein Feuer in sich, welches ihn verbrennen wollte, wenn er nicht mehr davon bekam, von dieser ekstatischen Sensation, die ihm den Kopf vernebelte. Auch sein anderes Ich keuchte leise und als er dadurch seine Lippen öffnete, begann Itachi seinen Kopf leicht zur Seite zu legen, um seinen Mund noch fester auf den seines Gegenübers zu pressen, ganz automatisch, als hätte er es schon hundertmal getan. Er legte seine Handfläche ganz auf den Oberkörper des Anderen und legte den anderen Arm um seinen Rücken. Verlangen ergriff ihn und er war sich im Klaren, dass es kein Zurück daraus mehr gab, weil es schon im ersten Moment süchtig machte. Er wollte mehr, er brauchte es jetzt, doch er war sicher, dass er es bekommen würde, weil er es mit sich selber teilte und es seinem Doppelgänger genau so gehen musste. Ungeduldig wurde ihr Kuss immer tiefer, immer wilder, als wenn sie es schon viel öfter getan hätten, doch ihrer Reaktionen gingen Hand in Hand, weswegen das kein Hindernis war. Ihre Zungen glitten bald gegeneinander, kühn und neckend, als wollten sie sich gegenseitig herausfordern. Sanftes Stöhnen und Keuchen klang doppelt in ihren Ohren und so war es auch doppelt erregend, zu sehen und zu spüren, wie ihr Tun den Anderen bewegte. Sie kamen sich noch näher, dem Wunsch nach mehr Kontakt folgend und bald waren auch ihre Körper ohne den winzigsten Spalt gegeneinander gedrückt, Torso an Torso, sodass sie gegenseitig den hämmernden Herzschlag des Anderen deutlich spüren konnten. Ihre Haut war heiß, so heiß. Jeder getrübte Gedanke von vorhin war fort, doch das war nun auch längst überflüssig, denn Itachi fühlte sich nun ganz anders, hier und jetzt, er mit sich selber, eng umschlungen, ungewillt, jemals wieder loszulassen. Und auch eine andere Regung ließ ihn erregt ächzen. Er spürte, wie sich das Blut weiter unten in ihm sammelte, in einer Gegend, welcher er zuvor noch nie wirklich viel Achtung entgegen gebracht hatte, weil er dem Mann in sich noch nie nachgegeben hatte, weil er so etwas immer als Schwäche erachtet hatte. Doch auch das war ihm so nun nicht mehr im Sinn. Er bewegte seinen Kopf in Richtung seines anderen Ichs, um den Kuss lüstern noch weiter zu führen, um sich selber zu zeigen, wie die Lust ihn aufzufressen schien. Und er verstand sich nur zu gut. Er spürte, wie die Hände sich aus seinem Haar wanden und seinen Körper nach unten strichen. Ja, jetzt war es an der Zeit, weiter zu gehen, denn die Einverständnis und die Ungeduld danach war ganz deutlich in der Luft zu spüren. Die Hand seines anderen Ichs kitzelte beinahe seine Haut, als sie seine Seiten hinab fuhren und den Stoff des Handtuches berührten, welches er mit einem leichten Ziehen von Itachis Hüften löste und auf den Boden gleiten ließ. Die kühle Luft, die auf einmal um seine Hüften strömte und sein heißes Fleisch berührte, ließ ihn stöhnen und dies unterbrach den sehnsüchtigen Kuss. Ihr gemischter und doch gleicher Speichel verband ihre Lippen weiter, doch er tropfte unbeachtet zu Boden, denn sie hatten wieder ihren gegenseitigen Blick gefunden, Beide gleichermaßen lasziv und nur allzu verlangend. Für einen Moment konnten sie ihre gleichen Irriden nicht voneinander abwenden. Obwohl sie wussten, dass das, auf was ihr Tun zwangsläufig hinaus lief, neu für sie war, hegten sie deswegen keine Sorgen und zögerten auch nicht. Sein Alter Ego ergriff als Erster von ihnen die Initiative und ließ seine Hände von den Hüftknochen des echten Itachi nach vorne streichen und umfasste seine schon qualvoll pochende, aufgerichtete Erregung, langsam aber bestimmt. Itachi konnte das unkontrollierte, scharfe Stöhnen nicht zurück halten, auch ihren Blickkontakt trennte er, als er sein Gesicht atemlos an der Halsbeuge seines Gegenübers barg, welcher damit begonnen hatte, auf seine immer härter werdende Männlichkeit mit seiner Handfläche Druck auszuüben. Obwohl es im Prinzip ja seine eigenen Hand war, die ihm dort zu schaffen machte, hatte er so etwas noch nie gefühlt, wenn er seine unteren Gegenden selber berührt hatten, zum Beispiel wenn er sich wusch. Seine Nerven fühlten sich an, als wären sie aus einem glühenden Draht, weil er solche intensiven Empfindungen noch nie erlebt hatte. Es war, als würde er in eine ganz andere Sphäre katapultiert werden, denn es gab nichts Vergleichbares, dass ihm zuvor zuteil geworden war. Sein heißer, stoßweise kommender Atem streifte die Haut seines anderen Ichs und er nippte an dessen Haut, was auch ihm ein leises Keuchen entlockte und es hörte sich unglaublich gut in seinen Ohren an. Und er konnte sich fallen lasen, ohne Hemmungen, ohne jegliche Befürchtung, dass das, was hier geschah, jemals irgendwelche negativen Auswirkungen haben würde. Es war ein wahnsinnig explosives Gefühl, was sie da miteinander taten und doch wussten sie, dass es noch weiter ging, dass sie den Gipfel noch nicht erreicht hatten. „Wir wissen, was wir jetzt tun wollen, nicht wahr, Itachi-san?“, fragte der Doppelgänger mit tiefer, samtener Stimme und sprach dabei für sie Beide, sodass auch der echte Schwarzhaarige nickte und seine Hände tiefer sinken ließ, wobei er dadurch schließlich das Handtuch über die Hüften seines Ebenbildes schob. Ja, jetzt gab es nichts mehr zwischen ihnen und der Andere entließ das harte Glied aus seinen Händen, nur, damit sie ihre Genitalien gegeneinander stoßen und dafür ihr gemeinsam klingendes harsches Stöhnen ernten konnten. Ihre Körper rieben gegeneinander, glitten auf einem Film von Schweiß und Duschwasser und schmolzen zusammen, als würden sie nahtlos aneinander passen. Ja, sie waren beide bis aufs Äußerste erregt und würden nicht mehr lange durchhalten, denn sie waren sich bewusst, dass sich in ihrer Körpermitte etwas aufstaute, was vor Begehren und Ekstase nur so brannte und nicht mehr lange die Geduld hatte, noch weiter auf die Entfesselung zu warten. Erneut trafen sich ihre Münder zu einem sehnsüchtigen, forschen Kuss, der nur so ausdrückte, dass sie endlich die Erfahrung machen wollten, die Erfahrung von echtem Sex, nach welchem die Anderen immer so sehr verlangten. Der Doppelgänger drückte Itachi an den Schultern nach unten zu Boden und es war nicht schwer, dies zu bewerkstelligen, denn seine Knie waren vor Erregung und gegensätzlicher Erwartung weich. Sie mussten sich dafür voneinander trennen und Itachi grollte vor Unzufriedenheit, was sein anderes Ich nur zum Schmunzeln brachte. Schluss war es mit den überschwänglichen Gefühlen, jetzt wurde es ernst und als Itachi seinen Kopf drehte und seinen Bunshin mit seinen Augen verfolgte, als dieser um ihn herum ging und sich ebenfalls hinter ihm auf den Boden nieder ließ, da waren ihre Blicke herausfordernd und fast neckend. Der Doppelgänger schien sie Führung übernehmen zu wollen und führte eine seiner Hände zu seinem Mund, um mit seiner Zunge lüstern über die Finger zu lecken und sie mit seinem Speichel zu tränken. Er legte seine Hände auf Itachis Rücken und drückte ihn nach vorne, sodass sich dieser auf seinen Händen abstützen musste und den Blickkontakt erneut verlor. Es war ein prekärer Moment, voller Erwartung und Anspannung, ohne den Anderen zu sehen, was ihm wenigstens ein wenig Aufschluss über die Gedanken und Absichten seines zweiten Ichs gegeben hatte, doch Itachi hörte seine eigene Stimme im Kopf, die sagte, dass sie sich Beide entspannen mussten. Und das tat er dann auch, womit ein völlig gefühlsüberladenens Zusammenkommen der Beiden begann. ... Itachi bebte gewaltsam, ebenso wie sein Ich, der seinen Rücken ächzend durchbog – bevor er sich plötzlich mit einem leisen Knall in Luft auflöste, weil die Energie des in ihn investierten Chakras sich durch die intensiven Empfindungen und die große Verausgabung nicht mehr in dem Klon halten konnte. Im selben Augenblick ging all das, was Itachis anderes Ich gefühlt hatte, auf den Schwarzhaarigen über und er schrie atemlos, fern jeglicher Beherrschung auf, weil dies nun 'wirklich' zu viel war. Schlaff, sein Körper immer noch durchzogen vom Feuer des explosiven Höhepunkts, fiel Itachi zu Boden. Seine Arme zitterten, das Atmen fiel ihm schwer, sein Herz raste so, als wollte es ihm aus der Brust springen. Nur langsam ebbte sein Keuchen ab und er rührte sich nicht vom Fleck, weil er seine Beine einfach nicht spüren konnte. Über und über mit Schweiß bedeckt und seine wirren Haare im Gesicht lag er da und ein beinahe irres Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, während seine Gedanken weiterhin keinen klaren Punkt fassen konnten. Ja, das war das Beste, was er bisher mit sich selber erfahren hatte, obwohl es absolut krank war. Sex mit sich selber? Egal, für ihn war es mehr als richtig, denn nur so konnte er sicher sein, dass sein kleines Geheimnis ab jetzt nur bei ihm bleiben würde. Oh ja, und jetzt konnte er auch nachvollziehen, was die Anderen an der ganzen Sache fanden. Er hob seine zittrige Hand, denn sein Körper wurde immer noch von den heftigen Gefühlen durchflutet, und strich sich sein Haar aus den Augen. Er konnte die Berührungen des Anderen immer noch auf seiner Haut spüren. „Danke, Bunshin-san, wir sehen uns wieder...“, flüsterte er verheißungsvoll und schleifte sich nach ein paar weiteren erholenden Sekunden erneut in die Dusche, um mit einem kalten Schwall Wasser wieder zu sich zu kommen. Und er glaubte immer noch, dass er verrückt sein musste... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)