Mondlicht von abgemeldet (Yomios x Irin) ================================================================================ Kapitel 1: Im Mondlicht sind wir beide frei ------------------------------------------- Mondlicht Yomios x Irin a Lazalantin production Es wehte ein kühler Wind in jener Nacht, die sich doch wieder so bald in Morgen wandeln würde. Yomios blieb kurz unschlüssig im Türrahmen stehen, streckte sich und blickte mit in die Hüften gestemmten Händen zum klaren Nachthimmel empor. Der Mond strahlte in einem blutigen Rot, genau die richtige Farbe, um sich ganz den Dunklen Künsten hinzugeben. Der Leutnant der Dämonenkompanie schloss kurz die Augen und ließ die frische Nachtbrise über seine lederartigen Flügel streifen. Ein kleines, gemeines Grinsen stahl sich auf seine Lippen, als er an einen blonden Weißmagier dachte, der bestimmt schon mit Kenneth, dem ergänzenden Schwarzmagier, am Treffpunkt auf ihn wartete. Irin. Er lief los. Es war ein schicksalhaftes Treffen gewesen, als die beiden sich das erste Mal begegnet waren. Yomios hatte es einfach nicht lassen können dem Blonden zweideutige Angebote zu unterbreiten und sich mit seinem nackten Leib – er trug nur einen Lendenschurz und ab und zu Bandagen an den Armen – fordernd an ihn zu pressen. Zumindest solange bis ihm Entei, der Leutnant der Roten Kompanie, klar gemacht hatte, dass Irin männlich war. Nicht dass es Yomios in irgendeiner Weise gestört hätte, aber der blonde Weißmagier sprach seit jenem für ihn peinlichen Zwischenfall nur mit dem Dämon, wenn es denn unbedingt nötig war. Dabei fand ihn der Schwarzhaarige durchaus attraktiv, das Geschlecht hatte für ihn noch nie eine Rolle gespielt. Irin war erst seit einigen Monaten Mitglied der Organisation, hatte es aber Dank seiner mächtigen Weißmagie bis zum Unterleutnant gebracht. Das hieß er hatte die Kontrolle über eine kleine Truppe Weißmagier, unterstand jedoch den Befehlen seiner zwei Vorgesetzten N'irqua und Entei. Yomios bewunderte ihn im Stillen trotzdem für sein Können. Auch wenn Irins zerbrechliches Äußeres diesen Schluss eigentlich nicht zuließ – der Blonde konnte unglaublich hartnäckig sein und wurde, wenn er wütend war, zu einer Bedrohung. Mit seiner Dämonen schadenden Weißmagie vor allem für Yomios. Wie erwartet standen Kenneth und Irin bereits im vom Blonden mit Kreide gezeichneten Beschwörungskreis und blickten wartend zum Leutnant. Yomios ließ sich ruhig alle Zeit der Welt. Es war alle paar Jahre das selbe Spielchen. Dämonen kamen in Gefechten gegen Feinde und unter Ihresgleichen um und somit mussten neue Mitglieder rekrutiert werden. Die Beschwörungen waren immer lebensgefährlich für alle daran Teilnehmenden gewesen, zumindest solange bis Kenneth zur Organisation gestoßen war. Er konnte ein Tor zur Unterwelt öffnen, Irin würde die Dämonen herbeirufen und Yomios Aufgabe war es, seine Artgenossen für ihre Sache zu gewinnen. Der Gehörnte nickte den beiden auch gleich zu und warf ein lüsternes Grinsen in Irins Richtung, weil er genau wusste, dass ihn das wahnsinnig machte. So auch diesmal, der Weißmagier drehte seinen Blick demonstrativ fort von Yomios. Der blassviolette Kimono, den er heute speziell für die Zeremonie trug, betonte des Blonden weibliche Figur nur unnötig und ließ dem Dämon die verschiedensten, nicht ganz jugendfreien Gedanken durch den Kopf schießen. Die kleinen mädchenhaften Zöpfe, die Irin über die Schultern fielen, luden einen direkt ein über ihn herzufallen. --- Die Beschwörung war wie immer monoton verlaufen und Kenneth hatte soeben das Tor zur Unterwelt wieder verschlossen. Einige Dämonen der verschiedensten Größen und Gestalten standen um sie herum und der Schwarzmagier bot sich auch sogleich an, die neuen Mitglieder auf ihre Zimmer im Gebäudetrakt der Dämonenkompanie zu bringen. Yomios hatte wahrlich nichts gegen ein bisschen Zeit allein mit Irin einzuwenden, während man dem Weißmagier seinen Unwillen über eine solche Wendung der Dinge deutlich ansehen konnte. «Aber kommt gefälligst bald nach!» ordnete Kenneth vorsichtshalber noch an. Es war unter den Mitgliedern kein Geheimnis, dass Yomios Gefallen an allem und jedem fand und vor einiger Zeit Irin in eine missliche Lage gebracht hatte (man erinnere sich an ihre erste Begegnung...). «Jaja, mach dir nicht ins Hemd» winkte der Dämon sofort ab und wartete, bis der Schwarzmagier mit seinen Artgenossen verschwunden war. Endlich. Endlich war er mit Irin allein. Der Blonde merkte sofort den Umschwung in Yomios Aura und wich einige Schritte nach hinten, um mehr Abstand zwischen sich und den Leutnant zu bringen. Der geflügelte Schwarzhaarige drehte sich zu seinem Kollegen und hob den zusätzlichen Abstand sofort wieder auf, indem er selbst ein paar Schritte auf Irin zukam. «Bleib... weg von mir!» Irins zitternde Stimme hallte über die Ebene und stoppte Yomios. Zumindest vorerst. Seit wann hatte der Blonde solche Panik vor dem Gehörnten, dass er seine Stimme nicht mehr richtig fand? «Was'n auf einmal mit dir los? Du bist doch auch sonst so ein Stinkstiefel, wenn dich irgendwas so richtig ankotzt» hakte Yomios sofort nach. Er musste sich zusammenreißen. Irins hilflose Art war für ihn ziemlich ungewohnt, spornte ihn jedoch noch mehr in seinem Vorhaben an. Heute Nacht würde er Klartext mit dem Blonden reden. Obwohl... wirklich reden wollte der Dämon nicht unbedingt. «Ich... gar nicht wahr!» gab Irin sofort etwas unverständlich von sich und legte seine Handflächen übereinander, sodass sie in Yomios Richtung zeigten. «Tu bloß nichts Unüberlegtes. Du weißt genauso gut wie ich, wie sehr dir weiße Magie schaden kann.» «Du glaubst doch nicht wirklich, dass du mich aufhalten könntest, oder?» Die Miene des sonst so ausgelassenen Dämons war ernst. Es genügten einige wenige Schritte, dann tauchte direkt vor Irins verschrecktem Blick Yomios Gesicht auf. «Buh!» Es war ein Reflex, dass der Blonde ausweichen wollte, doch genauso war es ein Reflex, dass er sich wehren wollte. Er stolperte einige Schritte zurück, gleichzeitig aber schoss ein weißer Energiestrahl aus seinen Handflächen und verfehlte Yomios durch den Sturz des Weißmagiers fast um Haaresbreite. Eine Wunder trug der Dämon trotzdem davon, Blut quoll ihm sofort aus dem sauberen Schnitt an seiner rechten Seite. Ungläubig starrte er Irin an, der auf dem Boden saß und völlig geschockt zu ihm hochblickte. «Hast du sie noch alle?!» Der Schwarzhaarige war blitzschnell vor dem Magier in die Hocke gegangen und wischte sich mit einer Hand über den Schnitt. Das Blut an seinen Fingern leckte er ab. Irin beobachtete ihn dabei wie gelähmt. «Du kleine Mistkröte» zischte Yomios ihn an, aber sein Blick war gar nicht wütend. Vielmehr schien er belustigt über Irins Schock zu sein. «Das, mein Lieber, war nicht nett. Wie gedenkst du das wieder gut zu machen?» Der Blonde ahnte nichts Gutes und schwieg. Was sollte man auch einem Dämon antworten, der allem Anschein nach nicht alle Tassen im Schrank hatte? Yomios sprach inzwischen einfach weiter, er ahnte, dass er heute keine vernünftige Antwort mehr von Irin kriegen würde. «Ich hätte da eine Idee...» Ohne des Blonden Reaktion abzuwarten griff er sich seinen Kimono und zog den Jungen grob an sich. Man konnte hören, wie der Magier erschrocken nach Luft schnappen wollte, aber sofort verstummte, als Yomios raue Lippen gebieterisch seinen weichen Mund verschlossen. Er verfluchte sich einmal mehr dafür, dass er wie ein Mädchen aussah und presste seine zu Fäusten geballten Hände gegen Yomios nackte Brust, um ihn wegzustoßen. Das Problem war nur, dass Irin nicht nur wie ein Mädchen aussah, sondern anscheinend auch die Kraft eines kleinen Mädchens hatte. Der Schwarzhaarige schnappte sich seine Handgelenke, des Blonden Pochen gegen seine Brust störte ihn. «Lass... mich los!» protestiere Irin, als er endlich Gelegenheit dazu hatte «ich bin ein Junge, verdammt!» Aber Yomios grinste nur und drückte Irins Gelenke in seine linke Hand, um sich mit der rechten an seinem Obi zu schaffen zu machen. Es stellte keine sonderlich große Hürde für den Gehörnten dar, das Objekt seiner Begierde vom seinem lästigen Gürtel zu befreien. Mit seinen langen schlanken Fingern fuhr er über Irins weiche Haut und leckte mit seiner spitz zulaufenden Zunge über einen seiner Nippel, bevor seine Zähne sich samt Lippen vorsichtig darum schlossen. Irin konnte sich einen leisen Seufzer nicht verkneifen, wand seine Hände aber immer noch, um sie aus Yomios Umklammerung zu befreien. «Warte!» Etwas in seiner Stimme ließ den Dämon sofort inne halten. Neugierig musterte er den Magier und wartete auf eine Erklärung, die auch auf dem Fuße folgte. «Bevor du irgend etwas tust, das wir - das du - bereuen könntest, hör mir wenigstens zu.» «Dann fass dich kurz, ich habe heute noch was vor» knurrte Yomios ihn an und wie zur Bestätigung fand seine Hand sofort ihren Weg in Irins Schritt. «Verdammt, ich habe gesagt, du sollst warten!» Aufgewühlt starrten Irins graublaue Augen den Dämon an. «Dann mach endlich.» Der Blonde sammelten all seinen Mut zusammen und holte einmal tief Luft, um den erdrückenden Knoten in seiner Brust wenigstens etwas zu lösen. Er hasste sich jetzt schon für das, was gleich kommen würde. «Ich will nicht, dass du... also, dass du das, was du jetzt zu tun gedenkst, so grob tust, um mir eins auszuwischen. Ich weiß, dass ich dich ignoriert habe und ich weiß, dass du mich dafür am liebsten bestrafen würdest, auch wenn deine Vorstellung von Strafe etwas anders ist als die meine...» in einer kurzen Pause versuchte Irin seine Gedanken in einen logischen Zusammenhang zu bringen «aber... hab wenigstens etwas Erbarmen mit mir und mach's vorsichtig... oder wenigstens schnell, in Ordnung?» Yomios blickte den Magier ausdruckslos an, dann löste er plötzlich seinen Griff um dessen Handgelenke. Irins Hände glitten schlaff neben seinen Körper, während er den Leutnant verständnislos ansah. Aber er hatte sich anscheinend zu früh gefreut, denn Yomios schnappte sich den Kimono und entblößte mit einem Ruck Irins Oberkörper. «Hab's kapiert» entgegnete er nur knapp und ließ seine Hände auf Wanderschaft über die zarte Gestalt des Blonden wandern. «Sag mal...» hauchte er ihm ins Ohr, als seine Lippen das Ohrläppchen streiften. Es ließ ihm einfach keine Ruhe. «Was ist das eigentlich für ein Sinneswandel hier?» Er zog Irin unter sich und versperrte ihm mit seinem Körper jegliche Fluchtmöglichkeit. «... ist keiner. Ich fand es nur seit damals peinlich, mit dir zu reden. Du hast mich vor allen bloß gestellt... ich hab halt überreagiert!» Die Stimme des Magiers würde merklich lauter, er sah an Yomios vorbei auf die in rotes Mondlicht getauchte Landschaft. «Sag bloß, so schlimm findest du mich nicht?» Der anfänglich skeptische Gesichtsausdruck des Leutnant war einem selbstgefälligen Grinsen gewichen. Jetzt sah Irin gar nichts mehr an, seine Augen waren geschlossen, als er es zugab. «...nein.» Yomios beugte sich zu ihm herunter, sein langes schwarzes Haar fiel auf Irins Brust. Er streichelte dem Blonden mit seinem Handrücken über die Wange und der Magier riss verblüfft die Augen auf. «Dann bin ich auch vorsichtig...» wisperte Yomios und küsste Irin unter dem wachsamen Licht eines blutroten Mondes. 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