Das Geheimnis der Lytheraner von nyappy-freak ================================================================================ Kapitel 1: Was geht hier vor? ----------------------------- Das konnte doch nicht sein. Schon wieder ein mysteriöser Mord und das ganz nah an der Stadt. Ich legte die Zeitung nachdenklich zurück auf den Tisch. Das war jetzt schon der fünfte Mord in diesem Monat. So etwas war noch nie vorgekommen. Rokeow, eine kleine Stadt im Süden von Makalien mit 1500 Einwohnern. Es war eine ruhige und ereignislose Stadt. Das einzige was jedes Jahr hier ein Gesprächsthema war, war das die beiden Bäcker, die schon seit Jahren Konkurrenten waren, da sie die einzigen beiden Bäcker in der Stadt waren, entweder neue Tiefstpreise oder neue Waren haben. Doch seid ein paar Wochen hat sich Unruhe in Rokeow eingeschlichen und verängstigte die Einwohner immer mehr. Die Zeitungen waren jeden Tag mit zusammengefassten Verhören von möglichen Tätern, Zeugenaussagen und andern Anhaltspunkten voll. Die Morde waren jeden Tag ein Gesprächsthema in der Stadt und man versuchte von den Wachtmeistern irgendwelche Informationen zubekommen, doch wussten selbst sie nicht so recht was hier vor sich ging. Auch zu mir kamen immer wieder die anderen Makalienen und befragten mich. Da mein Bruder, der ebenfalls in Rokeow wohnte und das Oberhaupt der Wachtmeister war, kam ich an viele Informationen. Auch wenn alle fünf Morde in unterschiedlichen Dörfern waren, einer davon, der neuste, im Wald circa drei einhalb Kilometer von hier entfernt, hatten sie alle eine Gemeinsamkeit. Jedes von den Opfern hatte ein Kreuz auf der Innenseite des Handgelenkes, doch nicht so tief, dass es die Todesursache gewesen sein konnte. Das mysteriöse an der ganzen Geschichte war, es gab keine andern Hinweise auf Verletzungen, keines der Opfer hatte ein Schussloch, kein Messertisch und nichts wies auf eine Erdrosslung hin. Es gab nur dieses Kreuz. Kopf schüttelnd lief ich in meiner kleinen Küche auf und ab und ließ mir alle Fälle durch den Kopf gehen. Bei zwei Sachen war ich mir sicher; erstens es war immer ein und derselbe Mörder oder dieselbe Gruppe und zweitens dieser Jemand oder diese Gruppe kamen immer nähr an die Stadt heran. Das fiel natürlich auch den andern Bewohnern Rokeow auf und die Unruhe wuchs jede Minute. Die Leute wurden immer aufmerksamer auf den Straßen, blickten sich oft ängstlich um und kaum einer lief noch die schönen Spatzierpfande am Stadtrand entlang. Nachts waren die Straßen leer, selbst die Jugendlichen, die sonst immer um die Häuser zogen und Unsinn angestellt haben, verweilten in ihren Häusern. Ich seufzte. Vom ganzen hin und her Gehen würde ich mir die Morde nicht erklären können, dachte ich, ich muss einen kühlen Kopf behalten. Erstmal werde ich Kaikon wegen dem neuen Opfer ausfragen und was ist wenn es wieder ein Opfer der Mordserie ist? Es würde wahrscheinlich nicht mal mehr drei Tage dauern bis die ersten Morde hier passieren könnten. Ich nahm meine Tasche packte etwas Geld und meinen Block, in dem ich alles was ich über die Morde erfuhr eintrug, um an einem ruhigen und ungestörtem Ort alles zu überdenken und irgendeinen Anhaltspunkt auf den Mörder zu finden. Ich zog mir meine Strickjacke über, die über der Stuhllehne hang, und ging aus der Haustür. Draußen drehte ich mich nochmals um, um die Haustür abzuschließen und ging den kleinen Treppenabsatz hinunter. Mit einem freundlichen Nicken begrüßte ich meine nette Nachbarin Nelana, die gerade ihre Haustür aufschloss. Ich stopfte meine Hände in die Jackentaschen und machte mich auf den Weg zu meinem älteren Bruder, der sicher schon auf meinen täglichen Besuch wartete. Der Himmel war bewölkt und ließ nur einzelne Sonnenstrahlen auf die Dächer und Straßen fallen. Alles wirkte grau und bedrückend, als ob das Wetter das Unbehagen, welches sich unserer sonst so friedlichen und fröhlichen Kleinstadt nährt. Auch heute wurde ich wieder mehrere Male auf meinem Weg aufgehalten. Mehrere Einwohner fragten mich, ob ich schon was über das neuste Opfer wusste, ob es auf die selbe Art ermordet wurde oder ob es endlich Anhaltspunkte auf den Mörder gebe, doch musste ich leider wie schon so oft die Fragen beneinen und ihnen sagen, dass ich, sobald ich etwas neues wüsste, ihnen bescheid sagen würde. Ich verabschiedete mich freundlich von jedem, der mir begegnete und ging meinen Weg weiter. Als ich nur noch ein paar Meter von der Wache entfernt war, blieb ich stehen. Ich betrachtete das Gebäude. Was ist wenn der Mörder wirklich zu uns in die Stadt kommt? Nach welchem Muster sucht er seine Opfer aus? Sind es Feinde von ihm? Oder macht er das aus Jucks und Tollerei? Wen würde er hier umbringen? Fenago? Nelana? Marena? Kaikon? Oder vielleicht mich? Niemand würde sicher vor ihm sein. Würde er sich unter uns mischen? Aber einen Neuen würde man doch schnell bemerken, besonders wenn dann die Morde hier in Rokeow stattfinden. Wieder seufzte ich. Auf das alles würde ich erst eine Antwort kriegen wenn es so weit ist. Ich straffte meine Schultern und ließ auf die Wache zu. Mein Herz fing an unregelmäßige Sprünge zumachen als ich die Klinke der schweren Tür umfasste, sie runterdrückte und hinein tritt. Kapitel 2: Ein neues Opfer -------------------------- Kaikon´s Assistent saß wie üblich auf einem der Sofas im Empfangsraum. Es war ein etwas zierlicher Mann mit kurzen dunkeln Haaren und er trug wie üblich ein schlichtes weißes Hemd und eine dunkle Hose. Er hatte die Beine überschlugen und blickte nachdenklich aus dem Fenster. Ich straffte ein weiteres Mal meine Schultern und ging auf ihn zu. „Guten Tag Ikono.“, begrüßte ich ihn freundlich. Der Mann schien ganz in Gedanken vertieft gewesen zu sein, da er leicht zusammenzuckte, als ich ihn ansprach.. „Oh, guten Tag Sinaya. Dein Bruder wartet schon.“ Er sprach leise und ruhig wie immer. Er hatte eine etwas höhere Stimme als manch anderer Mann, doch war sie trotzdem sehr kräftig und ausdrucksstark. Ikono erhob sich und bedeutete mir ihm zu folgen. Ich nickte freundlich und folgte ihm aus dem Empfangsraum hinaus durch einen langen Gang, von dem aus noch andere Gänge abgingen. Die Decke war nicht höher als in einer normalen Wohnung, doch war sie mit altmodischem Stuck verziert, der sich auf beiden Seiten durch alle Gänge zog. Auf beiden Seiten waren Türen, die in Büros, in Untersuchungs- und Verhörräume und viele andere Räume führten. Von außen wirkte die Wache recht klein, doch sobald man durch den Empfangsraum in die Gänge kam, entpuppte sich die Wache fast zu einem kleinen Labyrinth. Wir gingen den Hauptgang entlang und bogen einmal nach rechst ab. Am Ende dieses Ganges gelang man zu einer großen Holztür, die bis zur Decke reichte. Ikono bedeutete mir mit einer kurzen aber dennoch freundlichen Handbewegung stehen zu bleiben und zu warten. Der kleine zierliche Mann klopfte an der schweren Tür, bevor er diese öffnete und durch den Spalt ins Zimmer spähte. Er murmelte etwas zu Kaikon und drehte sich dann wieder zu mir um. Er zog die Tür auf und nickte, als Zeichen das ich eintreten sollte. Ich tat das, nickte einmal freundlich als ich neben Ikono stand und trat in das Büro meines Bruders ein. Es war ein großer und leicht gerundeter Raum. Auf der rechten Seite hatten zwei große schwarze Sessel ihren Platz und zwischen ihnen stand ein kleiner aus Kiefernholz gefertigter Tisch. Gegenüber der großen Tür stand ein großer Schreibtisch mit einem Stuhl hinter dem Tisch, auf dem Kaikon ruhte und einen auf der gegenüberliegenden Seite für seine Besucher. „Schwesterherz, schön das du hier bist.“, erklang seine vertraute Stimme und in seinen Zügen konnte ich ein freundliches aber auch leicht bedrückendes Lächeln erkennen. Er erhob sich und kam auf mich zu. „Ich bin auch froh dich wieder zu sehen, Kaikon“, begrüßte ich ihn mit einem sanften Lächeln und ging ebenfalls auf ihn zu. Vor ihm blieb ich stehen und legte meine Arme um seinen Hals. „Geht es dir gut? Du siehst etwas bedrückt aus…“, stellte ich fest. In der Umarmung schmiegte ich mich etwas an seinen Körper und seufzte einmal wohlig. Es war immer ein schönes Gefühl bei ihm zu sein, so vertraut und beruhigend. Er küsste mich kurz auf die Wange und sah mir in die Augen. „Mir geht es gut, nur der neuste Todesfall beunruhigt mich.“ Er löste sich von mir, drehte um und steuerte seinen Schreibtischstuhl an. „Setz dich doch bitte.“ Ich folgte seiner Bitte und ließ mich auf den Stuhl ihm gegenüber nieder. „Ich bin mir sicher du hast schon davon gehört. Das neue Opfer heißt Onera Heitsuka. Sie ist circa mitte 20 und wurde im Wald gefunden. Nur 3,5 Kilometer von hier entfernt. Bei ihr wurde ebenfalls das Kreuz auf dem Handgelenk gefunden und keine weiteren Zeichen. Auch keine Vergiftung oder Ähnliches.“ Während er sprach spielte er etwas mit einem Stift. „Auch sie wurde mit verbundenen Augen aufgefunden, was bedeutet, dass es derselbe Mörder oder dieselbe Mörderin gewesen sein muss, wie bei den andern vier Opfern. Sie wurde heute Morgen von einem Spatziergänger aus der Nachbarstadt gefunden und dieser rief auch sogleich bei dessen Stadtwache an. Diese benachrichtigte dann uns, da dieses Waldstück nähr bei uns liegt. Nekone und ich sind dort hingefahren und wir wurden aufgeklärt. Reikawe hängt gerade Warnhinweise aus. Es wurde uns geraten den Mitbewohnern zu sagen, dass es im Moment im Wald zu gefährlich wäre und alle in ihren Städten bleiben sollten und nachts, wie wir es hier schon machen, in den Häusern zu bleiben.“ Ich unterbrach ihn nicht während er sprach und prägte mir seine Worte gut ein. „Das heißt er kommt immer nähr an die Stadt. Denkst du er wird sich hier zeigen? Ich mein sobald ein Neuer hier auftaucht, würde das doch bemerkt werden und dieser Jemand würde noch mehr in Verdacht geraten, wenn es zu seiner Zeit hier erneute Morde gibt.“ Ich sah ihn mit einem erwartungsvollen Blick an. Kaikon musste nicht lange überlegen bevor er wieder das Wort übernahm: „Ja er scheint immer nähr zu kommen. Aber es könnte auch sein, dass der Mörder sich wo anders eine Behausung gesucht hat um so in einer Stadt nicht aufzufallen.“ Wieder hörte ich ihm aufmerksam zu und nickte. Dann lehnte ich mich auf meinem Stuhl zurück und sah aus dem Fenster. „Diese ganzen Morde sind grausam. Es werden immer mehr und mehr und niemand hat auch nur die leiseste Ahnung wer diese Person sein könnte. Außerdem die Todesursache. Diese Schnitte können es nicht sein, aber es werden bei keinem Opfer keine andern Spuren gefunden. Und dann die verbunden Augen, wofür? Zu welchem Nutzen?“ , dachte ich laut. Kaikon lauschte meinen Worten und schüttelte nur den Kopf. „Ich weiß es nicht. Aber wir werden den Schuldigen finden.“ Ich nickte erneut und sah wieder zu ihm. „Ich möchte dich nicht weiter aufhalten. Ich komme dann morgen wieder, in der Hoffnung einfach nur nach neuen Informationen zu erfragen und nicht wegen einem neuen Mord.“ Ich erhob mich, Kaikon folgte meinem Beispiel. „Es hat mich gefreut dich wieder zu sehen. Ich hoffe wir können uns bald mal wieder treffen um nicht über diese Fälle zu sprechen. Ich wünsche dir einen schönen Tag.“ Er trat neben seinen Tisch, zog mich an sich und umarmte mich liebevoll. „Bitte pass auf dich auf. Mit diesen Morden ist nicht zu spaßen.“, erklang seine leicht besorgte Stimme leise neben meinem Ohr. Kurz schloss ich meine Augen und drückte mich an ihn, bevor ich ihm wieder lächelnd in die Augen sah. „Du weißt ich bin immer vorsichtig. Mir wird schon nichts zustoßen. Du machst dir viel zu viele Gedanken.“ „Aber ich weiß das du neugierig bist und diese Morde genau in dein Interesse für >Unnormales< passt und das ist es, was mir Sorgen bereitet. Du bist das Einzige was sich noch habe. Ich will dich nicht jetzt schon verlieren.“ Er sah mir weiter in die Augen und ich spürte eine zaghafte Berührung an einer Schläfe, als er mir eine Haarsträhne hinters Ohr strich. Ich lächelte sanft und küsste ihn kurz. „So schnell wirst du mich nicht los, keine Sorge, Bruderherz. Ich hab dich lieb.“ Sanft löste ich mich aus der Umarmung, drehte mich um und lief zur Tür. An Dieser drehte ich mich um und sah zu Kaikon. Er nickte lächelnd. Ich erwiderte das Lächeln und drückte die Tür auf. Diesmal allein, ging ich durch den langen Gang und gelangte wieder in den Empfangsraum in dem Ikono an einem Tresen stand. „Ich wünsche einen schönen Tag.“ Ich nickte. „Dir auch.“ Ich ging weiter und öffnete die Tür, die aus der Wache führte und trat hinaus. Kurz atmete ich die frische Luft ein, dann stieg ich die Stufen hinunter, bog nach links und lief bis ich an eine kleine Wiese kam. Ich ging auf das feuchte Gras, breitete meine Jacke auf dem Boden aus und setzte mich. Hinter mir lag der Wald, doch dachte ich nicht daran, dass mich jemand am Tage auf einer Wiese überfallen würde. Ich zog meinen Block aus der Tasche und fing an alles aufzuschreiben was Kaikon mir erzählt hatte – unwissend das ich beobachtet wurde. Kapitel 3: Das Verlangen nach alleiniger Macht ---------------------------------------------- Vor etwas über einem Jahr, war er wieder einmal los gezogen. Er schlenderte durch Wüsten, Bergen, Täler, Großstädte und kleine Dörfer und hatte dabei viel neue Energie gewonnen. Durch jeden Mord den er begann wurde er stärker und stärker. Er hatte in den Stadtteilen, in denen er mordete, keine Probleme sich zu verstecken und unbemerkt zu bleiben., doch fingen die andern schon recht früh an ihn wieder aufzuspüren, was ihm die Sache nicht so viel leichter machte, aber wesendlich mehr spaß. Er machte aus seiner Situation ein Spiel, in dem bis jetzt immer er die Runden gewann. Für die andern war es mehr ein Wettlauf gegen die Zeit, denn um so länger sie brauchten um ihn zu finden, desto mehr Zeit hatte er stärker zu werden und er war schon immer auch so stark gewesen. Am Anfang seiner Streifzüge hatte er noch seine Opfergezählt, doch nach schon wenigen Wochen hatte er aufgehört, da es ihm zu viele wurden und er wusste das die Anzahl der Opfer noch nicht aufhören würde zu steigen. Wie viele waren es jetzt wohl? 400? 500? Oder doch mehr? In diesem einem Jahr war er weit gekommen, kein Wunder das es jetzt schon so viele waren. Was kümmerte es ihn wie viele es waren? Jede Sekunde kommen doch sowieso immer neue Menschen auf die Welt, da ist es doch egal wie viele er umbringt. Er wollte nur Macht. Immer mehr, mehr als jeder andere verdammte seiner Art. Er wollte der Stärkste sein und jeden besiegen können ohne jemals wieder selbst besiegt zu werden. Das war sein Ziel und dazu brauchte er diese Menschen, egal wie viele. Doch konnte er nicht sehr lange in einer Stadt bleiben, da die andern ihn sonst finden würden, da sie wüssten wo er wäre. Aber viel machte es ihm nicht aus, dass er von Stadt zu Stadt reisen musste. Er in seinem ganzen Leben in jedem noch so kleinen Land, das es gibt und deswegen wusste er genau wo er sich verstecken konnte und wo es zu einfach wäre entdeckt zu werden. Gerade befand er sich mehr im Norden in einem Land Namens Makalien. Es war nicht sonderlich groß, hatte im Allgemeinen aber eine gute Bewohner Anzahl. Es hatte mehr kleine Städte, doch auch das spielte keine große Rolle. Das konnte er sogar als einen Vorteil nehmen, da er so in einer Stadt viel Energie kriegen kann, ohne das er gefunden werden konnte und dann zur nächsten Stadt gehen konnte. Es würde zwar bei den andern auffallen, dass er in Makalien war, doch wusste sie nicht wo. Aber eine Stadt musste er in Frieden lassen, da die andern merken könnten, welche Stadt noch fehlte und ihm dort dann auflauern würden. Doch darüber musste er sich noch keine Gedanken machen. Er war grad erst seid einem Monat hier, hatte sich mit dem Morden aber Zeit gelassen. Und er war auch erst in drei von sieben Städten, das hieß man könnte nicht erahnen wo er als nächstes zuschlug. Außerdem mordete er nicht immer nur in einer Stadt, sondern ging immer etwas durcheinander vor, aber er hatte sein Muster, welches nie durchschau werden würde. Hmm…ein trüber Tag in Makalien. Und das noch im Süden des Landes. Sonst war es hier doch immer besonders “schön“. , dachte er, Aber umso besser. Das stimmt die Bewohner schon mal auf das Folgende ein. Die fünf Morden haben sie jetzt schon in Aufruhe gebracht. , er schüttelte schmunzelnd den Kopf, Dabei war das doch noch nicht mehr alles. Wie ängstlich die Menschen doch werden, wenn so etwas passiert, so etwas gibt es in meiner Welt nicht. Aber was soll man über die Menschen schon sagen? So schwach, so zerbrechlich wie sie alle doch sind. Er atmete einmal tief ein und verließ den Eingang seines Versteckes. Es war eine Höhle, in der wohl im Winter ein Grizzly Winterschlaf hielt, in der Nähe eines Baches, in der Mitte zweier Städte im tiefsten Wald. Es war angenehm ruhig hier, so wie überall wo er seine Verstecke wählte. Er befand sich mehr im Süden Makaliens, doch hatte er auch zwei Morde im Norden vollbracht. Er machte sich auf den Weg zu einer Stadt im Südosten. Sie hieß Koneloka und hatte nur wenige Einwohner. Er schlenderte gemütlich durch den Wald. Wobei er aber einen weiten Umweg machte in Richtung der andern Stadt, zwischen der sein Versteck lag, mit dem Namen Rokeow. Sie hatte etwas mehr Einwohner und war genauso ruhig. Er war schon vor vielen Jahren einmal hier gewesen, doch da waren es noch andere Zeiten. Es war das Jahr 1786 ein Monat nachdem Friedrich II. starb. Es waren noch Zeiten der drei Stände, also dem König, den Adligen und dem 3.Stand, die Bauern und das untere Volk. Die Zeiten waren grausam, jedenfalls für die Menschen. Bei seiner Rasse war es eins der erfolgreichsten Jahre. Ihre Existenz hatte sich gerade wieder verborgen, nachdem sie durch einen Zeugen, den man vorher übersehen hatte beinahe bis an die Adeligen und damit fast an den König gekommen war. Aber sie haben es geschafft den Zeugen aus dem Weg zu räumen und alle, die von ihrem Dasein wussten, entweder in den Tod geschickt oder von ihrem Wissen befreit. Noch dazu kam, dass sie viele neue ihrer Rasse geschaffen hatten. Da die Zeiten so grausam waren, haben die Leute kaum bemerkt, dass viele ihrer Art verschwanden. Und jetzt, 193 Jahre später im Jahre 1979, war er wieder her. Es gab einfach in den Jahren keine Gründe für ihn wieder herzukommen, doch dem er wusste, wie stark schon mit seiner alleinigen Energie war, hatte er mehrere Versuche gestartet sich unbemerkt für längere Zeit von den andern zu verstecken ohne gefunden zu werden. Er hatte schon immer Versuche gestartet um von ihnen wegzukommen, doch schaffte er es nur immer für wenige Wochen versteckt zu bleiben. Jetzt hatte er es schon 14Monate geschafft und seine Energie war um ein vielfaches angestiegen, doch war das noch lange nicht das Ende. Er würde sein Ziel erreichen, dem war er sich Seiner sicher. Er schlenderte in Gedanken über seinen Plan versunken durch den Wald. Es war trübe und etwas neblig zwischen den Baumkronen, was ihm aber sehr gefiel. Nach schon wenigen Kilometern wurde er von Schritten aus seinen Gedanken gerissen. Er schloss die Augen und sog die Luft genüsslich ein, dann seufzte er zufrieden. Ein Mensch. , verriet ihm der Geruch. Seine schwarzen Augen wuchsen etwas und wurden schimmernd grün, seine runden Pupillen wurden zu senkrechten Schlitzen und seine Zähne wuchsen, besonders seine Eckzähne wurden scharf und spitz. Seine Lippen formten sich zu einem finsteren Lächeln. Er hatte es gefunden. Sein neues Opfer. Er legte den Kopf kurz nach rechts, dann nach links, wobei er die Augen schloss. Er öffnete sie wieder und er sah aus wie vorher. Er ging weiter, da er kurz stehen geblieben ist, und steuerte sein neues Opfer an. Es war eine Junge Frau circa 25-30. Sie lief ganz gemütlich über einen kleinen Wanderweg und genoss anscheint die Natur. Er ging gelassen erneut einen kleinen Umweg und bog dann auf den Wanderweg ein, so dass er ihr entgegen lief. Er sah auf den Boden und rempelte sie dann “zufälliger Weise“ an, wobei ihr, ihr Buch, welches sie unter dem Arm trug, auf den Waldboden fiel. „Oh, das tut mir jetzt außerordentlich leid. Ich sollte besser aufpassen.“, entschuldigte er sich charmant bei ihr und ein hinreisendes Lächeln trat auf seine Lippen. Er bückte sich und hob ihr Buch auf, welches er ihr dann reichte. Sie lächelte ebenfall, versuchte etwas mit ihren Haaren ihre Röte im Gesicht zu verstecken und nahm das Buch wieder an sich. „Ist schon okay. Es ist auch meine Schuld…ich…war nur etwas in Gedanken.“, stammelte sie etwas. Er blickte kurz lächelnd auf das Buch und sah sie dann wieder an, wobei er seine verspotteten Gedanken vollkommen verborgen hielt. „Die Wächter der Nacht. Es ist ein atemberaubendes Buch.“, fing er höflich ein kleines Gespräch an. Doch lag es nicht in seiner Absicht ein Gespräch zu führen, sondern seine Macht weiter auszufalten. „Ja, das ist es wirklich. Solche Bücher sind einfach berauschend. Es fesselt einen immer wieder egal wie viele Bücher man über dasselbe Themen ließt. Jedenfalls geht es mir bei Fantasy so.“ Er hatte sich schon daran gewöhnt seine Ungeduld zurück zustellen, da er das Opfer in eine Woge des Vertrauens bringen musste und somit hieß es für ihn ein nettes Gespräch anfangen und gedulden, was nicht sehr einfach war bei seiner Lust auf Macht. Also drängte er die Gedanken an das bevorstehende und konzentrierte sich darauf charmant und freundlich zu verhalten, was er hasste, es aber dennoch perfekt beherrschte. Er führe sie gezielt etwas weg von dem eigentlichen Spatzierweg weg, wobei sie ihm scheinbar unbewusste, im Gespräch vertieft folgte. Selbst auf ältere Frauen, als sein Aussehen, wirkte er anziehend und interessant, was sehr zu seinem Vorteil war. Sie sprachen weiter über Fantasy Bücher und sie schwärmte von den Wesen und davon was wäre, wenn es sie wirklich gäbe. Als sie das ansprach musste er sich ein Schmunzeln verkneifen. Wenn sie wüsste neben wem…oder besser gesagt neben was sie gerade steht… Er fasste sich aber schnell und hörte ihr ruhig zu. Als sie nach langer Zeit endlich eine Pause machte, blieb er stehen und sah ihr direkt in die Augen, wobei wieder sein hinreisendes Lächeln zeigte und ihr erneut etwas Röte in die Wangen schoss. Sie hielt kurz seinem Blick stand, doch wendete sie den Blick dann etwas verlegen ab. Innerlich musste er grinsen über dieses Verhalten, welches so oft auftauchte, doch übte er sich in Beherrschung. Er kam ihr nähr und stand dann genau vor ihr. Er war fast einen Kopf größer als sie. Sanft legte er eine Hand unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an, welches dem Seines dann sehr nah war. Mit der andern Hand strich er ihr sanft eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Sie haben wunderschöne Augen und wundervolle Lippen.“, flüsterte er mit sanfter Stimme. Ihre Wangen nahmen an Farbe zu und sie zwang sich dazu seinem Blick still zu halten. Er kam ihrem Gesicht nähr und ihr Herz fing an zu rasen. Er überwindete die letzten Zentimeter, die ebend noch zwischen ihren Lippen lagen und versiegelte sie. Sie brauchte einen Moment um sich der Situation klar zu werden und erwiderte den Kuss dann. Er spürte wie sich am Anfang noch zaghaft war und sich dann an ihn schmiegte. Innerlich grinste er weiterhin. Er legte einen Arm um sie und griff mit der andern Hand in seine Tasche. Er holte in schmales schwarzes Tuch, welches er ihr sanft um die Augen legte. Sofort spannte sie sich etwas an und drückte ihn mit dem Tuch etwas weg. „Was machst du da?“, fragte sie verwirrt. Er hob einen Finger und legte ihn ihr auf die Lippen. „Schh….vertrau mir einfach“, hauchte er und küsste sie erneut, aber nur kurz. Dann drehte er sie und verband ihr die Augen. Er stellte sich hinter sie und legte ihr sanft seine Arme um den Körper. Sanft streich er über ihren einen Arm und schlang seine Hand um ihr Handgelenk. Wieder wurden seine Augen schimmernd grün, seine Pupillen verformten sich und seine Zähne wuchsen. Sein Herz pochte und verlangte nach der Energiezufuhr. Er schloss seine freie Hand und ließ den Zeigefinger aber draußen. Sein Fingernagel wuchs und wurde spitz. Für sie kaum spürbar ritzte er ihr ein Kreuz auf die Innenseite des Handgelenkes. Er sog die Luft ein und konnte den Geruch von Menschlichen Blut riechen. Langsam wurde die Frau misstrauisch und hob die andere Hand um die Augenbinde abzumachen, doch bevor sie sie erreicht hatte fasste er mit der andern Hand ihren Arm und drückte ihn wieder runter. „Was soll das?“ erklang ihre Stimme leicht hysterisch und sie fing an sich zu wehren. Seine Muskeln spannen sich an und es war überhaupt kein Problem sie im Griff zu halten. Erneut drehte er sie und hielt sie dann wieder fest. Er hob ihren Arm mit dem Kreuz und roch an ihrem Blut. „Hmmmm…“, seufzte er genüsslich. Sanft leckte er seine Lippen an die Schnittwunde und dann fing er an zu saugen, doch sog er nicht ihr Blut aus ihr, sondern ihre Energie. Immer noch wehrte sie sich, doch umso mehr Energie er aus ihr sog desto ruhiger und wackliger wurde sie auf den Beinen. Er sog alle Energie, die in ihr steckte, was ich so wirklich viel war. Als er ihre gesamte Energie in sich hatte, ließ er sie einfach fallen. Er schloss die Augen dann öffnete er sie wieder. Er leckte sich die leichte Blutspur von seiner Lippe, drehte sich weg und ließ sie auf dem Waldboden liegen. Er machte sich wieder auf seinen Weg und kam immer nähr an die Stadt Rokeow. Er wollte nur am Waldrand entlang laufen um dann in die Stadt Koneloka zu gehen. Er kam schnell an den Waldrand und bog dann ab um daran vorbei zu laufen, doch wurde er auf einmal angehalten. Eine starke Energiequelle berührte seine Sinne und er sah sich um. Sein blick viel auf ein Mädchen, welches auf einer Wiese saß und in aller Ruhe schrieb. Er trat etwas nähr an den Rand heran und lehnte sich etwas an einen Baum und beobachtete sie, wobei ihm eine Menge Gedanken kamen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)