Lost and Found? von Yalil ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Noch immer traumatisiert über das Doppelbett starre ich mittlerweile auf die Decke des selbigen und muss mir ein schweres Seufzen verbieten. Denka wusste davon doch sicher Bescheid, warum sonst hätte er mich sonst in der Lobby angrinsen sollen als er dir den Schlüssel in die Hand gedrückt hatte. Ich verstehe nicht wie Denka das machen konnte. Doch kann ich jetzt wohl kaum schreiend aus dem Hotelzimmer rennen und unseren Drummer belästigen. Mal wieder bekomme ich Null von meiner Umgebung mit und so zucke ich auch sofort zusammen als du mich von hinten umarmst. „Keiii-chan… warum siehst du mich nicht an? Liebst du mich denn nicht mehr?“, fragst du mit verstellter Stimme die wohl der einer aufgelösten Ehefrau gleichen soll. Im ersten Moment wollte ich eigentlich flüchten, doch dann kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Aber aber… meine Liebe wieso sollte ich dich denn nicht mehr lieben?“, entgegne ich ebenfalls mit verstellter Stimme. Mit einem Mal löst du dich von mir und die Decke hinter mir raschelt. Langsam drehe ich mich zu dir und bekomme prompt das Kissen an den Kopf. Perplex sehe ich dich an und muss mir das Lachen ernsthaft verkneifen, denn du sitzt da, die Decke wie eine Stola um die Schultern gewickelt und siehst mich gespielt böse an. „So? Warum ist es dann so ein Schock das hier ein Doppelbett steht!?! Du würdigst mich keines Blickes und du gehst mir mit der da fremd!“, zickst du und deutest auf meine Gitarre. „Aber Liebling! Das ist ein reines Arbeitsverhältnis zwischen ihr und mir… Bitte versteh doch ich muss mit ihr so gut klar kommen…“, erkläre ich dir und sehe dir dabei in die Augen. Was ich darin lese, raubt mir doch tatsächlich den Atem. Zwar liegt ein Lächeln darin aber leider auch viel Schmerz und Traurigkeit. Du sagst irgendetwas aber der Inhalt geht mir leider verloren, aber es ist auch gerade nicht wichtig. „Warum bist du traurig?“, frage ich dich nun wieder mit meiner normalen Stimme. „Weil… du nicht mit mir redest und mir sehr wohl aus dem Weg gehst… Du lügst mir mitten ins Gesicht und das tut verdammt weh…“, gibst du von dir und nun verschwindet auch das Lächeln aus deinen Augen. Schnell wende ich den Blick ab und beiße mir fest auf die Unterlippe. Es tut mir leid, es tut mir so unendlich leid. Immer wieder formen sich diese Worte in meinem Kopf und doch wollen sie mir nicht über die Lippen kommen und ich hasse mich dafür. Ich kann nicht hier bleiben, nicht jetzt, das war mir klar geworden als ich dir in die Augen gesehen habe. Mein Schweigen hat dich erneut verletzt. Mit einem Mal springe ich auf und verlasse das Zimmer fluchtartig, wobei ich mir nur schnell die Schuhe anziehe und zum Lift renne. „KEI!!“ Dein Ruf lässt mich stehen bleiben aber ich drehe mich auf keinen Fall wieder zu dir. „Bitte bleib…“, gibst du kaum hörbar von dir und doch höre ich es so deutlich als hättest du es genauso gebrüllt wie meinen Namen zuvor. Doch kann ich nicht bleiben weshalb ich langsam und leicht den Kopf schüttle und einen Schritt weiter in Richtung Aufzug mache. Gerade als ich den Knopf drücken wollte um den Lift zu rufen höre ich das du zu mir läufst und schon krieg ichs nicht übers Herz den Knopf wirklich zu drücken. Als du mich dann aber erneut von hinten umarmst muss ich schwer schlucken. „Rede bitte endlich mit mir. Was habe ich dir denn getan? Hab ich dich in irgendeiner Weise gekränkt? Bitte Kei….“, murmelst du beinahe schon flehend. „Nein… ich kann einfach nicht… lass mich los… du hast mich weder gekränkt noch mir sonst was getan, das schwöre ich dir aber lass mich jetzt los… Ich kann im Moment nicht mit dir reden“, gebe ich von mir. Kaum das ich das gesagt habe lässt du mich erschrocken los. Langsam drehe ich mich zu dir, sehe dir wieder in die Augen und merke das du sehr schockiert aussiehst. Fragend sehe ich dich an doch da geht auch schon eine Zimmertüre auf und ein leicht verschlafener Mikaru streckt den Kopf in den Flur. „Kei… was schreist du so rum… es gibt Leute die müde sind verdammt…“, brummelt unser Vocal und ich versteh gerade nicht was er von mir Will. Herum schreien? Langsam sickert mir die Information durch das ich dich angebrüllt hab, etwas das man besser nicht machen sollte. Sofort muss ich schwer schlucken und will gerade einen kleinen Schritt auf dich zu machen als du auch schon einen Schritt zurück. „Entschuldige… ich… ich wollte dich nicht anschreien… Bitte… es… es tut mir leid…“, gebe ich murmelnd von mir und beiße mir fest auf die Unterlippe. Doch schüttelst du nur den Kopf. „Weißt du was Kei… DAS habe ich garantiert nicht verdient, was auch immer ich dir verdammt noch mal getan habe…. aber erst redest du nicht mit mir, gehst mir aus dem Weg und jetzt… jetzt schreist du mit mir…. ich weiß langsam echt nicht mehr was ich machen soll…“, gibst du von dir und schon sammeln sich Tränen in deinen Augen. Irgendwie setzt dir die Situation doch mehr zu als ich mir gedacht habe. „Ivy… bitte entschuldige…“, gebe ich leise von mir und mein Blick wird beinahe schon flehend. Doch drehst du dich auch schon um und flüchtest beinahe schon in unser Zimmer wo du die Türe lautstark zu knallst. DAS hab ich wohl eindeutig verbockt. Schwer seufzend senke ich den Blick und merke dadurch auch nur aus den Augenwinkeln wie sich Mikaru wieder in sein Zimmer verzieht und ich somit wieder alleine vor dem Lift stehe. Unschlüssig was ich machen soll bleibe ich noch stehen und beiße mir fest auf die Unterlippe. Ich weiß ich sollte zu dir gehen und doch kann ich nicht, es ist als ob mich jemand oder etwas zurück halten würde. Allein schon beim Gedanken daran jetzt zu dir zu gehen fühlen sich meine Arme an wie Blei. Ich will zu dir und das mit dir klären, mehr als dringend sogar aber ich kann es nicht. Ich bekomme meine Füße nicht einen Millimeter vom Fleck und mir wird schlecht. Nach einigen Minuten drehe ich mich wieder zum Lift. Mit gesenktem Blick verlasse ich das Hotel und wage es erst wieder den Blick etwas zu heben als ich zwei Querstraßen weiter bin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)