Glaubst du an Gott? von Lesemaus (Dann fürchte auch den Teufel…) ================================================================================ Kapitel 3: ...den er könnte in der Dunkelheit auf dich lauern ------------------------------------------------------------- 3.Kapitel…denn er könnte in der Dunkelheit auf dich lauern Dunkelheit umgab mich, als ich ein leises Geräusch vernahm, dass aus Richtung Balkon ertönte, als würde jemand das Fenster auf und zu ziehen. Danach war es still, sodass ich dachte, ich hätte mich verhört, hätte es mir nur eingebildet, da ich noch ziemlich verschlafen war. Mit dem Gedanken, dass ich mir mehr Schlaf in Zukunft gönnen sollte, drehte ich mich auf die andere Seite meines Bettes und versuchte eingekuschelt in die warme Decke wieder ein zu schlafen. Minuten vergingen, doch die Müdigkeit wollte sich nicht einstellen. Ein unangenehmes Gefühl stieg in mir auf, hatte ich mich vielleicht doch nicht getäuscht und jemand war über den Balkon in meine Wohnung eingestiegen? Aber wie sollte das gehen? Schließlich befand ich mich in einem der höchsten Stockwerke des Gebäudes. Niemand konnte vom Balkon kommen, es sei denn er konnte fliegen. Ich lauschte angestrengt in die Stille hinein, versuchte jedes kleinste Geräusch auf zu fassen und benennen zu können, doch da war nichts, wie die Ruhe vor dem Sturm, der dann wenig später losbrach und kein Stein mehr auf dem anderen ließ. Ich hätte mich selbst erschlagen können, jetzt hatte ich schon Angst in meiner eigenen Wohnung! Wie sollte das denn erst in der Schule oder bei der Arbeit werden? Seufzend entschied ich mich eine heiße Milch mit Honig zu trinken, die hatte mir schon immer geholfen, wenn ich Einschlafprobleme hatte. Ich streifte die Decke von meinem Körper, fröstelte einen Moment, als die kühle Luft des Zimmers auf meinen erhitzten Körper traf, ehe ich die Beine aus dem Bett schwang, meine Nachttischlampe einschaltete und aus meinem Zimmer Richtung Küche ging. Ich machte kein weiteres Licht an, erst als ich in der Küche war, kannte ich meine Wohnung doch in und auswendig. Ich zog eine Schranktür auf, fischte mir meine Tasse aus dem Fach, bevor ich zum Kühlschrank ging und die Milch sowie den Honig herausnahm. Ohne auf meine Umgebung zu achten, schüttete ich die Milch in die Tasse, anschließend goss ich einen halben Esslöffel der zähen, goldigen Masse hinein, bevor ich die fertige Tasse in die Mikrowelle stellte und sie erhitzte. Während ich auf die heiße Milch wartete, schaute ich auf die Küchenuhr, die ihren Platz direkt über der Tür hatte. Es war kurz vor Mitternacht, Geisterstunde. Geplättet, dass es noch so früh war, fuhr ich mir mit einer Hand durch meine strohblonden Haare, obwohl ich genau wusste, dass das keine Ordnung im meine unbändigen Haare brachte, wahrscheinlich bewirkte ich damit nur das Gegenteil: das sie mir noch mehr in alle Himmelsrichtungen abstanden. Ein Pipen hinter mir ertönte und ich nahm die dampfende Tasse aus der Mikrowelle, um mich mit genau dieser an den Küchentisch zu setzen, der für vier Personen ausgelegt war, ich aber noch nie drei Freunde mit nach Hause genommen hatte, nur Sakura und Sai. Wir wechselten uns mit dem Einladen ab, damit niemand allein war und jeder Mal kochen musste. Ich freute mich immer ganz besonders auf diese Abende, da ich mich dann mal verstanden und akzeptiert fühlte, was in der Schule nicht möglich war. Während ich am Tisch ungestört saß, dachte ich über meine Freunde nach, Vergangenheit und Zukunft, doch die meiste Zeit dachte ich an meine Vergangenheit. Alles war so schön gewesen, bis meine Eltern gegangen waren und ich alleine zurück blieb. Ein heftiger Streit hatte damals alles ins Rollen gebracht, bis sie es nicht mehr zusammen ausgehalten haben und das Weite suchten. Ich war damals noch jung gewesen, zu jung, um mich selbst vor Schaden zu schützen. Damals ging ich von Waisenhaus zu Waisenhaus, wurde verhaltensauffällig und unausstehlich. Vergraulte jeden um mich herum, der mir in irgendeiner Weise nahe stand, um mich vor Schaden zu schützen, wenn auch sie weggingen. Ich brauchte niemanden mehr, weder Freunde noch Eltern. Es war eine einsame Zeit, aber ich kam zu Recht. Als ich dann endlich alt genug war, zog ich ohne Umwege aus, verzichtete auf WG-Angebote. Damals war ich dreizehn und kühler zu meiner Umgebung, als der kälteste Eisblock. Ab und an traf ich noch Bekannte auf den Straßen oder Einkaufsmärkten, doch wirklich mit ihnen sprechen tat ich nicht. Ich war gut in der Schule, schaffte es auf die Highschool und erst dort änderte sich alles! Denn da kam ich mit Sai und Sakura in eine Klasse. Ich hatte mich so verhalten wie jedes Mal, wenn ich jemanden neues kennenlernte: kalt, distanziert, provokativ. Bei den Beiden war ich auf Granit gestoßen. Sie hatten nie auf meine Provokationen reagiert, nie patzig geklungen, wenn ich mal wieder distanziert war, nichts. Nach drei Monaten ständiger Belagerung hatten sie mich geknackt, meine Fassade zum Bröckeln gebracht, wie ein Eisblock, den man der Sonne ausgesetzt hatte und nun begann zu schmelzen. Wir wurden die besten Freunde. Ich begann wieder zu lachen, mich zu freuen, mit Freunden etwas zu unternehmen. Auch zu der Zeit waren Sakura und Sai schon ein Paar und ich hatte bis heute nicht herausgefunden, was genau sie außer Liebe verband, aber ich wusste genau, fühlte es, dass da noch mehr war. Bis heute hatte sich an unserer Freundschaft nichts verändert und ich war froh darüber, jemanden an meiner Seite zu haben mit dem ich weinen, mich freuen, Angst haben konnte. Früher war mir das alles verwährt worden, weil ich mich seelisch schützen wollte. In Gedanken versunken, nippte ich ab und an an meiner Tasse, die sich allmählich lehrte. Ich nahm kaum meine Umgebung war, erst als ein eisiger Windzug an meiner Wange vorbei zog, der mich erstarren ließ, weder hatte ich ein Fenster irgendwo offen stehen, noch eine Tür nur angelehnt. Vorsichtig stellte ich die Tasse auf den Tisch, bevor sie mir noch aus meinen Fingern fiel, ehe ich mich langsam und bedächtig am meinem Platz umdrehte und in den dunklen Flur sah, der nicht mehr von der Deckenlampe in der Küche beleuchtet wurde. Das hatte ich mir doch nicht eingebildet oder? Stirnrunzelnd stand ich auf, ging die wenigen Schritte zum Flut und betätigte den Schalter für das Licht. Einmal. Zweimal. Irritiert versuchte ich es noch mal, aber das Licht funktionierte trotzdem nicht. Plötzlich ging das Licht aus. Erschrocken fuhr ich herum, obwohl ich wusste, dass ich nichts sah. Hier lief etwas sehr deutlich falsch. In den ganzen Jahren, indem ich hier jetzt schon wohnte, war nie das Licht ausgegangen, geschweige denn ein Stromausfall. Mein aufgeregter Atem war deutlich in der Stille zu hören, mein Herz schlug unnatürlich schnell, allmählich geriet ich in Panik. Ich eilte in der Dunkelheit zum Telefon, aber das erleichternde Tuten fehlte, Es schien, als würde gar nichts mehr in meiner Wohnung an elektrischen Geräten funktionieren. Die Dunkelheit machte mir zu schaffen, da ich das ständige Gefühl hatte, dass mich jemand oder etwas beobachtete, lauerte, um eine Gelegenheit zu finden über mich her zu fallen. Ich war mehr als beunruhigt, noch mehr, als ich den kleinen Annährungsvorfall mit dem neuen Schüler Sasuke hatte. Ich musste hier aus, um dem Hausmeister Bescheid zu geben, was hier los war, egal ob nun im Schlafanzug oder nicht. Ich tastete mich bedacht an der Wand entlang, um mich an ihr zu orientieren. Mein Weg führte mich zum Jackenständer, neben dem eine kleine Kommode stand, auf der mein Wohnungsschlüssel sowie Telefon lagen. Ich stieß mit dem Fuß gegen die Kommode, als ich von hinten gepackt wurde. Kalte Arme schlangen sich um mich, hielten mich in einem eisernen Griff, sodass mir fast der Atem versagte. Ein stechender Schmerz zog durch meinen Hals, als würde man mich aufspießen. Ich versuchte verzweifelt zu schreien, machte den Mund auf, doch der einzige Laut, der mich verließ war ein leises Wimmern. Meine Stimme versagte auf voller Linie. Warmes lief mir über den Hals und mir wurde mit Grauen klar, was es war. Blut. Blut strömte aus meinem Körper, der allmählich schwächer wurde. Ein schlürfendes Geräusch ertönte von der Gestalt hinter mir, die meines Erachtens einem Menschen von der Statur gar nicht unähnlich war. Starke Muskeln drückten gegen meinen Rücken, damit ich mich kaum beweckte. Ich verkrampfte mich, wollte dies alles ausblenden, wenn ich mich schon nicht bewegen konnte. Zu meiner Verwunderung hatte mein Herz eine Oktave runter geschaltet, sodass es langsamer schlug, aber trotzdem rauschte mein Blut durch den Körper. Ich keuchte, als ich immer mehr Schwierigkeiten hatte mich aufrecht halten zu können, deshalb verstärkte sich der Griff des Angreifers hinter mir um meine Hüfte, um einen Fall zu verhindern. Trotz meiner körperlichen Schwäche hörte der Mann nicht auf mein Blut zu trinken, dem war ich mir mittlerweile sicher, da ich die Lippen an meinem Hals spürte. Sie übten Druck aus, doch zugleich schienen sie nicht sanfter sein zu können. Ich verstand meine Reaktion selbst nicht. Ich hätte Todesangst haben müssen! Aber innerlich wusste ich, dass mir nichts passieren würde. Vorerst. Nach einer schieren Ewigkeit, so kam es mir vor, hörte das übelkeiterregende Schlürfen auf. Meine Kehle wurde frei gegeben, doch die Arme blieben eng um mich geschlungen, bevor ich ausgelaugt und erschöpft zusammensackte. Die mir fremde Person fing mich auf bevor ich auf dem Boden aufschlug, bettete mich in diese kalten Arme, die mir eine leichte Gänsehaut verpassten. Ich wurde hochgehoben und kam mir wie ein Fliegengewicht vor, so einfach trug mich der Andere. Ohne etwas zu sehen wusste ich auch so, dass ich in mein Schlafzimmer getragen wurde. Ich hatte die Augen noch schwach geöffnet, doch trotzdem konnte ich die Person durch die Dunkelheit erkennen, nur ander Statur erahnen, die noch jung und kräftig wirkte. Vorsichtig, beinahe sanft, bettete man mich auf mein Bett, ehe sich die Hände von meinem Körper entfernten und mir nicht mehr die Möglichkeit ließ, etwas zu sagen. Danach verlor ich mein Bewusstsein und erwachte erst am nächsten Morgen, um den Schreck meines Lebens zu erfahren. Ich starrte zu meinem Mitschüler hinüber, der durch den Blutmangel bewusstlos geworden war, damit sein Körper die Chance hatte, neues Blut nach zu produzieren, während ich an der gegenüberliegenden Wand lehnte. Meine Haut kribbelte leicht von der Blutzufuhr. Ich hatte mich nicht zusammenreißen können. Ursprünglich wollte ich ihn einfach beobachten, ihn verstehen, warum er über Dinge anders dachte, damit ich ihn besser kennenlernen konnte. Doch dann war der Geruch seines Blutes auf mich getroffen wie ein Hammerschlag, worauf ich mich nicht mehr zurückhalten konnte. Naruto hatte einen unbeschreiblichen Duft, er roch blumig aber zugleich fruchtig und verführerisch. Jeder andere Vampir hätte genauso reagiert wie ich. Ich hatte auch nicht aufhören können. Der Blondschopf war wie eine Droge für mich, meine ganz persönliche Droge, die nur mir gehörte. Ihn würde ich mir von keinem anderen meiner Rasse streitig machen lassen! Naruto gehörte mir mit Haut und Haaren, zudem ich ihn heute gezeichnet hatte. Jeder andere Vampir wäre verrückt, ihn mir jetzt noch streitig zu machen, wenn er nicht unbedingt Prügel beziehen wollte. Meine spitzen Zähne hatten seinen hals durchbohrt wie Butter. Es war so leicht gewesen an sein Blut zu kommen. Ich hatte seine Halsschlagader ganz einfach finden können, weil sein Puls so raste und sich dort sein Geruch am meisten konzentrierte. Er hatte Angst gehabt in der Dunkelheit, durch meine besonderen Kräfte hatte ich das Licht ausgeschaltet, sodass es nicht mehr funktionierte. Aber ich würde ihm nicht seine Erinnerungen an den Vorfall nehmen. Er sollte ruhig wissen, dass es auch Übernatürliches auf der Welt gab und gerade ein solches Wesen ihn angefallen hatte. Ich war schon gespannt, wie Naruto reagieren würde, wenn er herausfand, was ihn gebissen hatte. Jedoch würde ich bis zum nächsten Morgen erst mal seinen Schlaf bewachen, nicht, dass doch noch etwas bei ihm schief ging. Aufmerksam betrachtete ich sein Gesicht, welches einer bleichen Farbe gewichen war. Obwohl er nicht ganz auf der Höhe war, waren seine Gesichtszüge entspannt, dabei sah er sehr friedlich aus, beinahe wie ein Engel. Sein Atem ging ruhig und kontrolliert, seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Für den Rest der Nacht brauchte ich mir keine Sorgen um meinen Mitschüler machen, deshalb ging ich die wenigen Schritte zur Zimmertür, öffnete sie weit, bis sie an die andere Wand schlug und setzte mich mit dem Rücken Richtung Naruto an den Türrahmen, damit er, wenn er zufällig aufwachte, ehe ich es bemerkte, was eigentlich unmöglich war, nicht direkt meine Schiloutte erkannte. So verging die Zeit und ich lauschte angenehm angetan Narutos Atemzügen. Ich erwachte erst am nächsten Morgen, als die Sonnenstrahlen in mein Zimmer schienen. Müde blinzelte ich an die Decke, für einen kurzen Moment sah ich nur verschwommen, ehe sich mein Blick klärte. Ich streckte meine Glieder, bemerkte dabei aber wie schwer sie waren und versuchte mich daran zu erinnern, wie ich in mein Bett gekommen war. Da fiel mir alles gestochen scharf ein: der Stromausfall, der Angriff, das Blut und schließlich die Bewusstlosigkeit. Sofort fuhr ich mit einem Ruck aus dem Bett hoch, ignorierte dabei meine protestierenden Glieder, die sich noch schwerer zu machen schienen. Dann sah ich ihn, als mein Blick nach links wanderte. Er lehnte mit dem Rücken am Türrahmen, sodass ich nur seinen Kopf, Rücken sowie ein ausgestrecktes Bein sehen konnte. Seine seidig blauen Haare schimmerten schwarz in der Morgensonne, die durch die Balkontür drang. Seine Haut war bleich, wie die eines Toten und doch stand sie ihm, eine andere Hautfarbe hätte zu künstlich ausgesehen. Er trug ein weißes, längliches Hemd, was mich an das Mittelalter erinnerte und die schwarze Hose, die eng anlag, bildete einen guten Kontrast dazu. So sehr wünschte ich mir das Gesicht des Jungen zu erspähen, denn mehr war er nicht, warum wusste ich selbst nicht. Irgendetwas zog mich dorthin, aber das Geräusch meines Blutes, wie es mir ausgesaugt wurde, zerstörte dieses Bild. Ängstlich tastete ich meinen Hals ab und spürte tatsächlich an der Senkung meiner Kehle zwei kleine Einstiche, kaum wahr zu nehmen aber wie bei einem…. Ich wagte nicht das Wort gedanklich aus zu sprechen. Hatte ich es hier mit einem Vampir zu tun? Aber die gab es doch nur in Legenden und alten Märchen! Ich schluckte, überlegte was ich jetzt tun sollte, doch die Entscheidung wurde mir von dem Unbekannten abgenommen, als er plötzlich aber elegant aufstand, um meine Wohnung zu verlassen. „Warte…“, versuchte ich zu sagen, doch es kam nur ein heiseres Krächzen heraus, weil mein Hals so trocken war. Der Junge drehte sich nicht noch einmal um, nur das Klicken der Tür verriet mir, dass er weg war. Was war hier passiert? Ich war viel zu durcheinander, um auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, aber eines wusste ich sehr genau: Ich wollte ihn wieder sehen! So, dass war es denn auch schon wieder^^ Hoffe es hat euch gefallen^^ Bin endlich von meinen Vor- und Abschlussprüfungen befreit, sodass ich nun wieder Zeit finde zum Schreiben, also kommen die nächsten Kapis zu meinen anderen FFs auch bald^^ Da ich demnächst über eine Woche Ferien habe, schreibe ich natürlich weiter und hoffe euch bald wieder auf meiner Seite begrüßen zu dürfen^^ Bis dahin wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und hoffe ihr bleibt mir treu^^ Lesemaus PS: Ich bin jetzt auch endlich bei FanFiction angemeldet unter dem Namen Lesemaus16^^ Wenn jemand Interesse hat, kann er ja mal vorbeischauen^^ Über die FFs braucht ihr euch keine Sorgen machen, die werde ich auch weiterhin bei Animexx und FanFiction veröffentlichen, damit beide Seite etwas zum Lesen haben^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)