Die Supermietzen auf der Jagd von tifi ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Während sich die Mädchen neugierig umsahen schritt der Graf leichten Fußes durch den immer dichter werdenden Nebel fort. Von der Freundlichkeit, wie er sie unseren mutigen Freundinnen entgegenbrachte, war nichts mehr zu spüren. "Zeig dich!" "Wie oft soll ich dir noch sagen dass mir egal ist was du mir befiehlst?", zischte eine tiefe Männerstimme von der linken Seite. Dracul fuhr zu ihm herum: "und weißt du wie egal mir dass wiederum ist? Du kannst nicht einmal mir diesen einen winz'gen Gefallen tun, dein Gejaule zu unterlassen, wenn ich Besuche habe; was nun wirklich äußerst selten vorkommt! Wann war es das letzte Mal?" Die tiefe Männerstimme fiel ihm ins Wort: "1787 war es – oh dieses blutjunge Ding!" Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. "Jetzt hör mir genau zu du Möchtegern Werwolf: Die eine da unten ist eine Nachkommin meines Geschlechts und die andere Dame, von der ich sagen muss dass sie mich zutiefst erregt, ist vermutlich eine deiner Nachkommen! Du zeigtest mir einst das Bild deiner Frau, und dieses eine Mädchen gleicht ihr bis aufs Haar – also wenn du diesen beiden etwas antust...", drohte unser werter Herr Graf, "dann hast du hier die längste zeit in Frieden mit mir gelebt!" Er war kaum noch zu bremsen, so sehr regte er sich auf und war besorgt um die Damen. "Clayton... bitte nur diesen einen Gefallen, denn sie sind auch ohne dein zutun sehr, sehr ängstlich..." Der Werwolf, dessen Name Clayton war, spürte wie ernst er es meinte. "Aber komm nie wieder zu mir und bitte mich um etwas was so schwer ist!" Mit diesen Worten rannte er in die Nacht und den Nebel hinein und verschwand nach ein paar Sekunden. Vincent blickte ihm lange nach, er hatte Tränen, blutige Tränen, in den Augen: "Danke, mein Freund. Danke vielmals", und wandte sich zum gehen an. Währenddessen hatten unsere zwei Tapferen den weiten Raum ausgiebig erkundigt und wurde von Victor, wie nur irgend möglich, belustigt. "Sag mal.. wie lange müssen wir diese Tortur eigentlich noch ertragen?", fragte Charlotte mit müder Stimme, zusammen mit Selene auf einem samtweichen, roten Divan sitzend und Victor bei seinen Verrenkungen und Turnübungen zuschauend. "Was fragst du mich das, bin ich dir die Waldfee?", gähnte Selenchen, ebenfalls mit müder Stimme. Auf einmal verharrte der Kammerdiener in seiner jeweiligen Position, was ein wenig seltsam und auch irgendwie "verkrüppelt" aussah, und blickte direkt zur Decke empor. "Uuuuurghhhlaaaa?" kreischte er plötzlich aus voller Kehle. Die Mädchen fuhren gleichzeitig in die Höhe und konnten beide einen Angstschrei nicht unterdrücken. "Ahhrg, was soll das denn jetzt?! Biste denn völlig irre???!!! Selene, der Kerl ist ein Psychopath!", gab Lottchen ihrem Entsetzen Freiraum, "ich weiß nicht, was dich dazu bewegt hat, mit dem halbverrotteten Kerl hier alleine bleiben zu wollen!!" Bei diesen Worten sprang Lottchen so arg auf, dass sie mit ihrem Pullover am Divan hängen blieb und diesen samt Selenchen umstürzte. BAAADÄÄÄÄMM hörte man durch die weiten Flure und Katakomben des Grafen schallen! Victor, der sich aus seiner Versteinerung gelöst hatte, hoppelte sofort hilfsbereit an die Seite der Mädchen und hob flott das Sofa des edlen Meisters auf. Selenchen, das immer noch am Boden saß und sich den Kopf rieb, schaute bös zu ihrer Freundin rüber:" Lotte.. benimm dich! Schau doch, was du angerichtet hast! Der ganze Staub da.. den hast nur du aufgewirbelt!" Sie nickte zu der riesigen Staubwolke hinüber, die sich anscheinend durch das Chaos gebildet hatte. Unerwartet schritt jedoch der edle Meister selbst, Graf Vincent, aus dieser heraus und eilte schnellen Fußes zu seinen jungen Gästen, denen er sofort zu helfen vermochte. Geschmeidig hob er zuerst Selenchen und schenkte ihr sein bezauberndes Lächeln und anschließend auch Chalotte auf, der er zärtlich die Hand streichelte. Von der plötzlichen Anwesendheit des Grafen so geschockt, blickten sich die Mädchen kurz an, wobei ihnen die Schamesröte in die Wangen stieg. Daraufhin meldete sich Selene zu Wort: "Verzeih uns bitte unsere Albernheiten.. wir wussten bloß nicht, wie wir uns vor unserer Neugierde ablenken konnten.." Charlotte trat an die Seite ihrer Freundin und machte einen kleinen Hofknicks: "Wir hatten ja keine Ahnung, wohin Ihr seid." Vincent betrachtete die Mädchen mit einem verschmitz-zufriedenen Grinsen und sagte dann voller Begeisterung: "Nun, das kann ich euch gleich mal beim Essen erzählen.. Wir haben ja Zeit.. Denn nur Zeit braucht guter Wein!" Charlottchen und Selenchen blickten einander verunsichert einander an und dann dem Grafen entgegen. "Keine Sorge", lachte er, "ich werde euch weder Blut servieren noch euch zu meinem Dinner machen." Ein herzhaftes Lachen erfüllte den Raum. "Ihr seid mir ein paar Süße!", er konnte gar nicht mehr aufhören zu Lachen. "Verzeiht mir meine Ungehobeltheit", sagte er entschuldigend mit einer Verbeugung, bei der er die beiden Freundinnen fixierte. Selene sträubten sich die Nackenhaare und Charlotte schlug das Herz, so laut das sie Angst hatte jemand könnte es hören, bis zum Hals. Charlotte schüttelte kurz den Kopf und zog dann ihre Selene hinter sich her. "wie, wa..", Selenes Fragen wurde vom Lottchen unterbrochen. "Lass uns doch mal schaun", zwinkerte Charlotte über die Schulter. Selene fragte nicht weiter, denn wenn Charlotte einmal was will, zieht sie das auch durch. "Meine Damen", strahlte der Graf sie an und bot jeder jeweils eine Hand, "wenn ich Sie zum Bankett geleiten darf." Daraufhin legte Selene ihre schmale Hand etwas verunsichert in die seine, woraufhin Vincent ihr dankend in die smaragdgrünen Augen schaute und ihr abermals ein bezauberndes Lächeln schenkte. "Du hast die selbe zarte Hand meiner verstorbenen Schwester, Liebes. Ich glaube, ich bin dein Ururur", er hob die Augen zur Decke hin, "..urur..ach, lassen wir das besser. Auf jeden Fall darfst du mich so was, wie deinen Onkel nennen." Selenchen schmunzelte leicht und ließ sich ein schiefes Lächeln entlocken. Charlotte stand etwas abseits von ihnen und beobachtete das Geschehen mit Interesse. Ihr Onkel? Ein Vampir als Onkel? Onkel?? ..Hrm, wann ist der noch mal gestorben? 1653? Sie zählte in Gedanken nach. Dann ist er genau mit 20 gestorben! Naja, sind ja nur drei Jahre Unterschied.. warte mal, 1653?! Argh, das heißt ja, dass der schon an die 350 Jahre alt ist! Schwuppdiwupp die Waldfee, Holla! Sie betrachtete ihn neugierig von Kopf bis Fuß und dachte weiter. Aber für sein Alter sieht er ziemlich gut aus! Als hätte sie die letzen Worte laut ausgesprochen, drehte sich der Graf in diesem Moment zu ihr um und feixte sie an. Völlig überrascht aus der Bahn geworfen errötete Lottchen sofort, als sich ihre Blicke trafen. "Gestatten Sie mir auch die Ehre?", fragte Vincent, weiterhin ihre Augen erforschend. "Na..natürlich, werter Graf..", stammelte Lotte und legte ebenfalls ihre Hand in die schneeweißen Handschuhe des Grafen. Er umfasste diese zärtlich und küsste sie anschließend, ohne den Blickkontakt mit Charlotte zu verlieren. Als seine kalten Lippen ihre junge Haut berührten, spürte das Mädchen eine plötzliche Kälte, die sich rasendschnell zu verbreiten schien, gefolgt von einer Hitzewallung, die ihr umso mehr die Röte in die Wangen trieb. Total geistesabwesend stand sie da, bis sie ein leises Kichern aus der Richtung ihrer besten Freundin vernahm, was sie auch schließlich wieder in die Realität zurückbrachte. Sie fing sich wieder, raffte all ihre Würde zusammen und erwiderte den Blick des Grafen voller Stolz, was ihn jedoch noch mehr belustigte, wie sich unschwer an seinem unverschämten Grinsen erkennen ließ. Vincent ruhte noch etwas mit seinem Blick auf Charlotte bis er endlich die beiden Mädchen durch einen langen Flur zu einem großen Türbogen geleitete, der Eintritt in den Esssaal bot. Ein gutes Stückchen vor der massiven Holztür verharrte der Graf kurz, worauf auch sogleich die beiden Türen aufschwangen. Die beiden Mädchen staunten nicht schlecht, doch des Grafen Gesicht zeigte keine Regung. Leicht zog er an ihren Händen, woraufhin sie aus ihrer Starre erwachten. "Oh!", entwich es den Mädchen gleichzeitig. Der Graf schmunzelte in sich hinein. ‚Welch Glück so reizenden Besuch zu haben’, dachte er sich. So schritten alle drei leichten Fußes durch die Tür, welche von den Mädchen mit großen Augen begutachtet wurde. Ihr staunen erfüllte die ganze Umgebung und als sie den Raum nun betraten wussten sie gar nicht wohin sie zuerst ihren Blick wenden sollten. Der Blick der beiden traf zuerst den pompösen Deckenleuchter, der wohl das Herzstück dieses Saals war. Dann schlugen ihre Blick verschiedene Richtungen ein, doch am Ende sahen sie doch das selbige. Neben ihnen standen wunderschön verschnörkelte Leuchter die sie um zwei Köpfe überragten, aber dennoch erst einmal die Mitte der Deckenhöhe zeichneten. An den Seiten hingen Gemälde. Selene ging als erstes zu der rechten Seite und betrachtete die Gemälde, währenddessen Charlotte noch weiter den Raum untersuchte. Was ihr noch besonderes auffiel war die hinterer Wand, die mit rotem Stoff, sie schätzte Samt, bei Vincents Geschmack, ausgekleidet waren. Leicht auf der linken Hälfte war eine Tür zu stehen, doch sie fragte nicht was sich dahinter verbarg. Dann schweifte ihr Blick auch zu den Gemälden, allerdings zu denen auf der linken Seite. Selene war von Gemälde zu Gemälde getapst und am Ende des Saals, der größer als so manch beachtlicher Saal war, angelangt und schaute sich an. "Oh mein Gott...", ihr verschlug es den Atem und sie fing an zu schwanken. Ihr wurde schwarz vor Augen und sank in die Knie. Wie Selene ihren Vorfahren gegenüber steht, steht auch sie ihren Vorfahren gegenüber. ‚Was wollen die den hier? Ich bin doch net mit ihm verwandt!’ Sie verstand es nicht und sie bekam auch nichts um sich herum mit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)