feel the rain on your skin von abgemeldet (auf einmal veränderte sich alles) ================================================================================ Kapitel 3: I had not even enough time to say 'goodbye' ------------------------------------------------------ Jeden Tag ereignen sich Wunder. Oft direkt neben uns. Da wir aber meistens nur in eine Richtung blicken, übersehen wir sie häufig und verschließen die Augen vor Neuem. Manchmal jedoch haben wir Glück. Dann begegnen wir jemandem, der uns hilft zu sehen, wie unglaublich viel Schönes darauf wartet, von uns entdeckt zu werden. Wir erkennen, wo Liebe schon die ganze Zeit war und auf uns gewartet hat. Wir haben sie nur nicht beachtet. Manchmal begleitet uns jemand eine kurze oder längere Weile durch unser Leben. Wenn sich unsere Wege trennen, dann hat sich vieles verändert und nichts scheint mehr so wie es einmal war. Vielleicht fühlen wir uns stärker, besser, fröhlicher und sogar glücklicher. Vielleicht werden wir aber auch in ein tiefes, schwarzes Loch gerissen, dass uns nicht entkommen lässt. Das passiert bei manchen Menschen, wie zum Beispiel bei mir. Wer uns zu diesem neuen Weg verholfen hat, erscheint uns oft wie ein Engel. Manchmal ist es sogar einer. Selbst wenn er eine stinknormale Hose und ein ausgeleiertes T-Shirt trägt... Lange starrte ich ihn an. Lange Zeit, ich vergaß wie spät es war, wo ich mich befand, was ich zuvor noch gedacht hatte ohne es auszusprechen. Wie eine Flutwelle überkam mich das Gefühl ihn zu umarmen, nur einmal, nur ein einziges Mal. Ich wollte die Wärme seines Körpers spüren um sicherzugehen dass ich nicht träumte, mir nichts einbildete, wie ich es schon so viele Male getan hatte. Einbildung. Wie ich dieses Wort hasste. Es war doch verrückt, mein Verstand sagte mir klar und deutlich, er könne nicht hier sein. Er kann nicht vor mir stehen mit diesem unglaublichem Lächeln, dass das Zeichen seiner gute Laune war. Mein Körper sprach allerdings eine andere Sprache, es machte mir Mühe dem Drang standzuhalten. Ich wollte meinen Kopf auf seine Schulter legen und seine Haut riechen. Ich stellte mir vor, wie meine Hände auf seinem Rücken ruhen, ich seine Muskeln fühle und mich daran erinnere, wie geborgen und sicher ich mich gefühlte hatte, bevor er für immer von mir ging. Wie er für mich da gewesen war, mich unzählige Male beschützt und gerettet hatte, sein Versprechen, Sasuke zurückzuholen so oft wiederholt hatte und wie froh ich insgeheim gewesen war, nachdem er mir meine vielen Wutanfälle verziehen hatte. Ich sei eine zweite Tsunade, hatte er lachend gemeint. Er war mein bester Freund gewesen und gleichzeitig ein Bruder, mit dem mich vieles verband. Ich war glücklich gewesen. Doch jetzt hatte ich vergessen, wie wahres Glück sich anfühlt. Oft hatte ich an diesen Wunsch gedacht, er hatte sich in mein Gehirn eingebrannt und jedes Mal, wenn ich ein Bild ansah oder an ihn dachte überkam mich eine schreckliche Traurigkeit. Ich wusste, der Traum würde nie in Erfüllung gehen. Ich konnte ihn sehen, mit ihm sprechen, jedoch nur als eine lächerliche Halluzination meines so durcheinander gewirbelten Gehirns. Für Außenstehende musste das so aussehen, als wäre ich eine, die aus einer Anstalt ausgebrochen war und kurz davor stand, komplett durchzudrehen. »Ich bin tot, ich bin nicht mehr am Leben, du bist nicht hier...lediglich eine Illusion...«, wiederholte ich immer und immer wieder. Ich fühlte mich wie eine Glasfigur mit vielen Sprüngen und Rissen. Jeder Blick, den ich ihm zuwarf war ein Schlag mitten ins Gesicht. »Sakura-Chan, es tut mir so Leid, ich ...«, erzählte er. Dennoch lauschte ich seinen Worten nicht, konzentrierte mich nur auf den Klang seiner Stimme. Schmerzhaft zog sich meine Magengrube zusammen, mein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment in viele Einzelteile zerspringen. Ich umschlang mit meinen Armen meinen Körper, um ihn daran zu hindern in viele Einzelstücke zu zerbrechen. Ich tat mir selber weh. Immer. Ich tat mir dadurch nur selber weh, ihn anzusehen, ihn sprechen zu hören, mir einzubilden dass er da war, mich an alles zu erinnern was geschehen ist. Schmerzhafte Erinnerungen, die ich sonst versuchte in eine Schublade in meinem Kopf zu sperren und sie nie wieder herauslassen. Mein Herz? Das bestand nur noch aus einzelnen kleinen Splittern, zu viel war kaputt gegangen in den vergangenen Jahren. Ein Herz ist sehr zerbrechlich, deshalb beschützen wir es so energisch und verschenken es so selten. Aus diesem Grund bedeutet es so viel, wenn wir das tun und deshalb trifft es einen sehr, wenn derjenige verschwindet, dem man sein Herz schenkt. Manche Herzen sind zerbrechlicher als andere, irgendwie reiner. Was am Ende dann übrig bleibt ist ein Scherbenhaufen, der nicht wieder zusammen zu setzen ist. Wie bei einem Puzzle : Es war einmal ganz, verschwinden jedoch die einzelnen Teile lässt es sich nicht mehr vervollständigen. Früher taten mir die Menschen Leid, die viele Dingen im Leben verloren hatten und allein waren. Wo keine Hoffnung mehr im Leben existierte, und diejenigen sich an nichts mehr festhalten konnten. Ich war überzeugt, dass in mir ein Stückchen Hoffnung blühte, auch wenn es noch so klein war. Denn ich hatte etwas, das mich davon abhielt mir mein Leben zu nehmen : meinen Engel, auch wenn er gleichzeitig alles kaputt machte. Um nicht aufzugeben, musste ich ihn sehen. Ich musste das Gefühl haben, dass er da war. Irgendwo. Ich nahm es in Kauf Schmerz zu spüren. Ja, es gab tatsächlich etwas, dass Trauer und Glück gleichzeitig brachte. Verrückt, oder? Auch wenn mein Verstand , meine Seele, mein Herz und mein ganzes Dasein dagegen ankämpfte ihn zu verdrängen, gelang es nie. Ich brauchte dieses Gefühl, ich war Abhängig davon. Ich lebte in meiner eigenen Fantasiewelt. Würde ich ihn im Himmel wiedersehen, wenn ich ging? Würde ich ihn jemals wieder vor Augen haben? Es ist ein Risiko und es ist der Weg, den ich gewählt habe. Es ist eine ewig gleiche Bewegung. Ich renne im Kreis. Die Zwickmühle von Schmerz und dem Gefühl, am leben bleiben zu müssen, scheint keinen Ausweg zu haben. Eine Erinnerung reicht, ein Bild, um mich zittern zu lassen. Flashback Anfang Das letzte was ich von ihm sah war der auffällig orange Trainingsanzug, den er immer trug. Er fiel aus einer unglaublichen Höhe von mehreren Hundert Metern, geradewegs in einen tiefen Fluss mit einer unbeschreiblichen Strömungsgeschwindigkeit. Das tiefe graublau des Flusses sah so aus, als würde er alles mit sich reißen, was dort hineinfiel.. Warum hatte Tsunade auch unbedingt verlangt, dass wir diesen bescheuerten Weg über die Berge gingen? Bei so einem Chaosninja wie Naruto hätte sie doch damit rechnen müssen, dass er nicht lange auf dem richtigen Weg blieb, verdammt noch mal! Schreiend und erschrocken zugleich schrie ich seinen Namen, immer wieder. Wo war er? Hatte er sich verletzt? Oder war er sogar schon ertrunken?! Tauchte er wieder auf? Schnell nahm ich den kürzesten Weg zum Ufer des gefährlichen Nass. Sai, der schon einige Meter voraus gewesen war beeilte sich, um mir folgen zu können. Dieser Idiot! Baka! Um mich mal wieder zu beschützen hatte er den angreifenden Gegner, der plötzlich aus dem Nichts auftauchte einfach mit nach unten gezogen und schon wieder völlig selbstlos gehandelt. Ein Kratzer mehr oder weniger hätte mich auch nicht umgebracht, zumindest nicht beim ersten Angriff. Es war eine B-Mission, also hätten wir auf spontane Gegner vorbereitet sein müssen! Aufgekratzt und verängstigt rann ich am Ufer der Strömung nach, dabei machten mir besonders die großen Felsbrocken Sorgen. Die hatten bestimmt keine Probleme damit, jemanden mal schnell in der Mitte zu spalten.. »Naruto! Narutooo! Tauch auf du Blödmann.. verarsch mich nicht! Komm sofort her oder ich befördere dich eigenhändig durch die Luft nach Konoha zurück! Ich finde das nicht lustig!« Sai, der auf der anderen Seite des Flusses lief und Ausschau nach ihm hielt sah nicht sehr hoffnungsvoll aus. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, mit jedem Schritt, dem wir der Strömung folgten, wurde Naruto weiter weggezogen. Mitgerissen von der beängstigenden Strömung, mitgerissen in die Tiefe. Ich weiß nicht genau, wie lange wir suchten, jedoch dämmerte es schon. »Verdammter Mist.. Sai, was ist mit ihm passiert? Wo ist er jetzt hin? Meinst du er ist abgesoffen?!« »Sakura, jetzt komm mal wieder runter. Wir suchen schon solange .. ich denke die Strömung hat ihn verschluckt. Wir sollten nach Konoha zurückkehren und Tsunade sofort Bericht erstatten.« »Du spinnst wohl! Ich geh jetzt baden, du kannst ja kneifen du Feigling!« Heftig an mir rumzerrend schaffte es mein schwarzhaariger Teamkamerad jedoch, mich davon abzuhalten in die Finsternis des Wassers zu springen und schließlich wieder nach Konoha zurückzubringen. Die Angst und Sorge, neben Sasuke jetzt auch Naruto verloren zu haben, war deprimierend, mehr als das. Nachdem die Hokage von uns, eher gesagt von Sai erfahren hat was passiert war, wurden sofort Anbus ausgesandt, um nach Naruto zu suchen. Das einzige was sie von ihm fanden, war sein Stirnband und einzelne Stofffetzen seiner Jacke, Hose und seines T-Shirts. Der blonde Ninja selbst aber blieb verschwunden. Tsunade war überzeugt, dass er den Absturz in den Fluss nicht überlebt hat. Sie wollte ehrlich zu mir sein und machte daraus kein Geheimnis, auch dass sie ihn, wenn er innerhalb zwei Wochen nicht auftauchen würde, für tot erklären wird. Meine heftig protestierenden Satzfetzen ignorierte sie gekonnt. Da das Glück nicht auf Konohas Seite war, kam wie es kamen musste : sein Grabstein wurde errichtet. Wie konnte das nur passieren? Wie nur? Warum?! Er wollte doch der nächste Hokage werden, dafür hatte er so hart trainiert. Sollte wirklich alles vorbei sein? Ich sperrte mich die ganze Zeit in meiner Wohnung ein, aß nicht, trank nicht und wollte mit niemandem reden, auch mit meinen Freunden nicht. Temari, mit der ich mich zu diesem Zeitpunkt gut verstanden hatte, gab es irgendwann auf mit mir reden zu wollen, mich trösten zu wollen. Tagsüber starrte ich auf mein Handy – nachts saß ich am Fenster, bis in die frühen Morgenstunden. Ich wartete auf irgendwas, irgendein Lebenszeichen. Diese Zeit über befand ich mich in einer Trance – ich nahm alles nicht mehr war. Meine Sinne waren abgestellt, mein ganzer Körper schien leblos. Mein Körper war da, meine Seele abwesend. Jedes Zeitgefühl ging verloren – mein Leben bestand nur noch aus Schatten. Irgendwas musste ich doch an mir haben, dass ich zu schwach gewesen war, um Sasuke aufzuhalten, zu nutzlos gewesen war um den Unfall Narutos zu verhindern. Dabei wurde ich das Gefühl nicht los, dass alles was ich tat, schief ging, denn mit meinen Eltern hatte ich mich auch zerstritten. Tsunade, die mir so viel beigebracht hat, war mir immer eine Art Mutterersatz gewesen. Sie konnte mich am ehesten verstehen, denn sie hat auch geliebte Menschen verloren. Aber was genau um mich herum passiert ist, das weiß ich nicht mehr. Wenn man immer alles ausblendet, dann kann man sich nicht erinnern. Ich war Schuld. Es war meine Schuld. Ich habe ihn getötet. Ich habe ihn umgebracht. Ich bin nutzlos. Ich hätte besser aufpassen müssen. Es ging alles so schnell, innerhalb von Sekunden ... Er kommt nie wieder zurück. Und das ist der zweite Punkt, warum ich das Leben hasse. Okay, okay .. das Kapitel ist nicht gut geworden, ich bin selber überhaupt nicht zufrieden und deshalb hat es schon wieder so lange gedauert. Text hingeschrieben, gelöscht – geschrieben, gelöscht und so ging’s dann immer weiter :D Mich beschleicht das starke Gefühl alles so zu dramatisieren.. oder bilde ich mir das nur ein ?^^ Sicherlich hab ich auch Rechtschreibfehler eingebaut, dafür entschuldige ich mich jetzt schon mal. Hoffe dass ist nicht allzu schlimm.. Kritik und so alles willkommen J Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)