Madaras Fluch von Percival_Graves (ItaSasu) ================================================================================ Kapitel 5: Das Foto ------------------- Kapitel 5: Das Foto Die Stille im Raum wurde nur von einem mehr oder weniger regelmäßig wiederkehrenden Seufzen unterbrochen. Seit Tagen konnte er an nichts anderes mehr denken. Die Stimme Suzakus ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und wenn er versuchte, sich abzulenken, dann kam der Gedanke danach nur noch stärker zurück, so als wolle er ihn bestrafen dafür, dass er ihn beiseite geschoben hatte. Es war zum Verrückt werden. Was konnte er nur tun? Er war kaum noch in der Lage, irgendwas anderes zu tun, wobei man sich konzentrieren muss… Dabei wusste er nicht einmal, wieso er ständig an Suzaku denken musste. Okay, der Akatsuki hatte wirklich eine wundervolle, dunkle Stimme, aber… Sasuke schluckte. Da war noch etwas gewesen… Etwas, das er sich nicht erklären konnte. Eine Anziehungskraft, die von ihm ausgegangen war. Wenn er gezwungen würde, diese Anziehungskraft zu beschreiben, hätte er sie wohl mit einer Motte und dem Licht verglichen. In diesem Fall wäre er die Motte und Suzaku das Licht gewesen. Er erinnerte sich noch an den Moment, als er das Zimmer betreten hatte. Sein Blick war sofort am Fenster hängen geblieben. An dem Fenster, vor dem er gestanden hatte. In diesem Moment war etwas geschehen, was, das wusste Sasuke noch nicht. Doch er wusste, dass es wichtig für ihn war, dass es bedeutend war. Er schaute aus dem Fenster. Seine Eltern waren wieder einmal ausgegangen, ohne sich groß Gedanken um ihn zu machen. Immerhin war er nun Chuunin… Ja, er war Chuunin geworden. Kakashi hatte in seinem Bericht über die Akatsuki-Mission die Empfehlung ausgesprochen, sie drei zu Chuunin zu machen. Und nachdem der Hokage noch ein Gespräch mit jedem von ihnen geführt hatte, war die Entscheidung zu ihren Gunsten getroffen worden. Seine Eltern hatten ihm versichert, wie stolz sie auf ihn waren, doch seit er von dem Fluch wusste, war es fast so, als könne er sehen, dass sie etwas vor ihm verbargen. Etwas, dass ihr Verhältnis zu ihm so beeinflusste, dass sie ihm gegenüber nicht ehrlich sein konnten. Denn genau das war es, was er spürte. Seine Eltern waren nicht immer ehrlich zu ihm. Doch was hatten sie zu verbergen? Sie wussten, dass er über den Fluch Bescheid wusste. Er hatte ihnen zwar nicht genau erzählt, dass es so war, doch er war sich sicher, dass sie es auch so bemerkt hatten. Also konnten sie ihm doch reinen Wein einschenken, oder? Aber…was, wenn das, was sie vor ihm verbargen, gar nichts mit dem Fluch zu tun hatte? Was, wenn sie ihn einfach nicht wirklich lieb hatten? Er biss sich auf die Unterlippe. Daran durfte er nicht einmal denken! Ruckartig erhob er sich und verließ schnell sein Zimmer. Der junge Uchiha lief durch den Flur ins Wohnzimmer, setzte sich dort auf die Couch und machte den Fernseher an. Ein bisschen hirnloses Geplapper war immer die beste Methode gewesen, um sich abzulenken. Eine halbe Stunde lang funktionierte dieser Plan, bis sich erneut die Zweifel an seinen Eltern in seinen Verstand drängten, wie zuvor der Gedanke an Suzaku. Hätte er jetzt die Wahl gehabt, zwischen beidem, er hätte Suzaku genommen. Sasuke seufzte. Auf dem Couchtisch lag ein kleines Häufchen Fotos. Seine Mutter hatte sie zusammengesucht und wollte sie morgen durchsehen, um ein neues Familienalbum anzulegen. Mechanisch griff der junge Chuunin danach und nahm sie zur Hand. Er schaute sich die Bilder an, bei einigen musste er grinsen. Viele der Fotos zeigten ihn, meist als Baby oder als Kleinkind. Die Zweifel an seinen Eltern verschwanden langsam, als er ein Foto fand, das nicht zu den anderen passte. Er war darauf zu sehen, als Baby… Doch wer war die andere Person auf dem Bild? Außer ihm war noch ein Junge von vielleicht 4 oder 5 Jahren auf dem Bild zu sehen, er blickte in die Wiege, in der Baby-Sasuke lag und dem anderen Jungen das Händchen entgegen streckte. Der unbekannte Junge hatte schwarzes Haar und er trug Kleidung mit dem Uchiha-Fächer darauf. Also musste er zur Familie gehören, doch… Er drehte das Foto um und las die Notiz: Itachi und Sasuke 25.09. Itachi. Dieser Name löste etwas in Sasuke aus. Ein ähnliches Gefühl wie beim Anblick Suzakus beschlich ihn. „Itachi“, murmelte er, so als würde das ausreichen, um ihm zu sagen, wer dieser Junge war. Es gab niemanden im Clan, der so hieß. Erneut blickte er das Bild an. Wenn er den Jungen betrachtete, der mit so großen, freudestrahlenden Augen in seine Wiege blickte, dann spürte er eine Welle der Zuneigung in sich aufwallen. Doch woher kam diese Zuneigung? Er kannte diesen Itachi doch gar nicht… Er konnte sich dem Gefühl jedoch nicht verschließen, dem Gefühl, dass dieser Junge dort ein Teil war von dem, was er vermisste, ein Teil von dem, was er verloren hatte, ohne es jemals richtig besessen zu haben. Erneut drehte er das Foto auf die Rückseite. 25.09. … Damals musste Sasuke knapp drei Monate alt gewesen sein. Dann war es natürlich nicht verwunderlich, dass er den Jungen nicht kannte. Wer erinnerte sich schon daran, was geschehen war, als man noch ein Baby war? Er würde seine Eltern fragen müssen, wer dieser Itachi war. Sie würden es garantiert wissen, immerhin hatte er die Schrift auf dem Foto als die seiner Mutter identifiziert. Und wenn sie so was auf ein Foto schrieb, dann musste sie diesen Jungen doch kennen. Die übrigen Fotos verloren neben diesem mit einem Mal ihre Bedeutung. Sasuke erhob sich und kehrte, ohne den Fernseher auszuschalten in sein Zimmer zurück. Das Foto trug er bei sich. Er schmiss sich auf sein Bett und betrachtete den ihm noch immer unbekannten Jungen darauf. Wer war er wohl? Wie alt war er jetzt? Lebte er überhaupt noch? Immerhin hatte er noch nie von ihm gehört. Und auch in der Familienchronik war er nicht verzeichnet, wenn sich Sasuke richtig erinnerte. Es war fast so, als gäbe es Itachi gar nicht. Doch den Beweis dafür, dass er existierte, oder existiert hatte, den hielt Sasuke gerade in Händen. Der junge Chuunin versuchte, sich vorzustellen, wie der andere heute aussehen musste, doch dafür fehlte ihm die Fantasie. Wenn nur seine Eltern endlich kämen! Er wollte wissen, wer Itachi war! Wie seine Eltern schließlich nach Hause kamen, merkte Sasuke nicht mehr, da er mit dem Foto in der Hand fest eingeschlafen war. Am nächsten Morgen beim Frühstück allerdings ließ er die Bombe platzen, kaum dass er den Raum betreten hatte. Normalerweise zeichnete sich Sasuke mit einer fast endlosen Geduld aus, was man bei Naruto als Teamkameraden schon brauchte, doch an diesem Tag besaß er gar keine. Er betrat das Zimmer, das Foto in der Hand. „Vater, Mutter, ich muss euch etwas fragen.“ Sein Vater blickte ihn erwartungsvoll an, die Kaffeetasse noch an den Lippen. Seine Mutter ließ ihr Frühstücksmesser sinken und schaute ihren Sohn ebenfalls an. „Was gibt es, mein Schatz?“, fragte sie lächelnd. „Wer ist Itachi?“ Während das Lächeln auf dem Gesicht Mikotos geradezu gefror, spuckte Fugaku den Kaffee über den gesamten Tisch. Sasuke hob eine Augenbraue. Was war das denn für eine Reaktion? Das sah ja fast so aus, als hätte er ihnen gerade gestanden, dass er schwul und mit Naruto zusammen sei. „Was ist denn los?“, fragte er irritiert. Sein Vater, der den ersten Schock überwunden zu haben schien, setzte die Tasse ab und wandte sich direkt Sasuke zu. „Woher hast du diesen Namen?“ Hätte der junge Chuunin nicht gewusst, wer da vor ihm saß, er hätte ihn für einen Fremden gehalten. Fugakus Blick war eiskalt, sein Gesicht eine starre Maske. Die Stimmung im Raum hatte sich ebenfalls verändert. War sie eben noch eher sommerlich, war nun tiefster Winter. „Ich…“ Die Hand, in der der Schwarzhaarige noch immer das Foto hielt, zitterte. Er bedachte seine Mutter mit einem hilfesuchenden Blick, doch die starrte die Wand ihr gegenüber an und war scheinbar weit weg. „Das…das Foto…“ „Foto?“ Der Kopf seiner Mutter ruckte in seine Richtung. In ihrem Blick sah Sasuke etwas Unheimliches, etwas, das er nicht beschreiben konnte. „Was für ein Foto?“ Langsam hob der junge Chuunin die Hand und hielt das Foto hoch. Wie in Zeitlupe erhob Mikoto sich, ihr Blick lag unverwandt auf dem kleinen Foto in Sasukes Hand. Sie lief wie in Trance auf ihn zu, hob dabei die Hand in Richtung der Fotografie. Sasuke wich zurück. So hatte er seine Mutter noch nie gesehen. „M…Mutter?“ Sein Vater erhob sich ebenfalls, nahm seine Frau in die Arme und drückte sie an sich. Anfänglich wollte sie sich losreißen, wollte weiter den Abstand zwischen sich und Sasuke verkürzen, doch Fugaku hielt sie eisern fest, bis sie aufgab und sich an ihren Mann schmiegte. „Da siehst du, was du angerichtet hast“, meinte er wütend in Sasukes Richtung. Der junge Uchiha starrte seine Mutter stumm an. Sie wirkte fast, als hätte sie den Verstand verloren. War Itachi der Grund dafür? Hatte er seiner Mutter etwas getan? Er wusste nicht, was er tun sollte. Sollte er erneut fragen? Aber was, wenn es seiner Mutter dann noch schlechter ging? „Itachi ist…war…“ Sein Vater sprach, nur sehr langsam und sehr leise. In seiner Stimme war Trauer. „Itachi war dein 4 Jahre älterer Bruder.“ Was? Sasuke war geschockt. Bruder? Er hatte einen Bruder? Itachi? „Ich habe…“ „Nein“, unterbrach Fugaku ihn sofort. „Du hattest… Er ist…kurz nach deiner Geburt gestorben.“ Plötzliche Schwäche ließ Sasuke taumeln, bis er gegen den Türrahmen stieß. „Er ist…tot?“ Fugaku nickte, während seine Mutter, nun scheinbar wirklich in anderen Sphären, den Namen ihres verlorenen Kindes vor sich hin murmelte. Sein Vater sagte noch etwas, doch das nahm Sasuke schon nicht mehr wahr. Er drehte sich um, lief durch den Flur in sein Zimmer und schloss die Tür. Auch sein Gesicht glich nun einer Maske, die allerdings zerbrach, als er erneut das Foto in seiner Hand anschaute. Sein Bruder. Tränen rollten über sein Gesicht. Während sich ein wahrer Tränenstrom einen Weg über sein Gesicht bahnte, ließ sich Sasuke langsam auf dem Bett nieder. Sein Blickfeld verschwamm und er wischte sich energisch über die Augen. Jetzt war ihm klar, wieso er all die Jahre glaubte, dass etwas fehlt. Es fehlte etwas. Sein Bruder. Und wenn er jetzt darüber nachdachte, dann war es vielleicht auch er, sich zu ihm geschlichen und sich zu ihm gelegt hatte. Das einzige, das er von Itachi noch besaß. Die Erinnerung an das Gefühl der Sicherheit, wenn er bei ihm gewesen war. Ein Schluchzen entrann seiner Kehle, als er vorsichtig über das kleine, runde Gesicht auf dem Foto strich. Es klopfte. Sasuke reagierte nicht darauf. Es klopfte erneut. Sasuke reagierte wieder nicht darauf. Der Besucher öffnete langsam die Tür und Fugaku schlüpfte ins Zimmer. Er betrachtete seinen Sohn und ein schmerzvoller Ausdruck schlich sich in sein Gesicht. „Sasuke…“ Er setzte sich zu dem Kleineren, der sofort von ihm weg rutschte. Er erntete von seinem Sohn einen wütenden Blick, der allerdings seine Wirkung aufgrund der Tränen in den Augen leicht verfehlte. „Wieso…habt ihr mir nicht erzählt, dass ich…einen Bruder habe?“ Fugaku seufzte. „Wir wollten es dir ersparen. Du hast ihn nie kennengelernt, deshalb… Außerdem… Du hast gesehen, was mit deiner Mutter ist. Sie hat noch immer nicht verwunden, was damals passiert ist. Es…“ Sein Sohn unterbrach ihn. „Was ist damals denn passiert? Wie ist mein Bruder gestorben?“ Wieder seufzte der Uchiha. „Bitte, Sasuke, frag nicht. Lass gut sein. Lass Itachi schlafen.“ „Aber…“ Eine Handbewegung seines Vaters schnitt ihm das Wort ab. „Ich möchte nicht, dass du noch einmal von ihm sprichst. Das ist für dich und auch für deine Mutter das Beste.“ Fugaku erhob sich wieder und verließ das Zimmer. Sasuke seufzte. Stumm betrachtete er das Foto. Er wusste nichts über seinen Bruder, bis auf den Namen. Doch das würde er ändern. Sasuke wollte mehr über ihn wissen, er wollte wissen, wann er Geburtstag hatte, was er gern gegessen hatte, ob er auch immer zu ihren Großeltern gegangen war und dort etwas Süßes von ihnen bekommen hatte. Er wollte einfach alles wissen. Und der junge Chuunin wusste auch schon genau, wen er fragen würde. Dass sein Vater ihm nichts sagen würde, war klar. Das hatte er bereits mit seinem Auftritt vorhin klar gemacht. Seine Mutter wäre wahrscheinlich nicht wirklich in der Lage, auch wenn Sasuke glaubte, dass sie ihm bestimmt gern über Itachi etwas erzählt hätte. Also blieben aus der engeren Verwandtschaft nicht mehr viele übrig. Er würde seine Großeltern fragen. Seine Oma hatte ihm immerhin auch mit Madara schon einen wichtigen Hinweis gegeben, als er sie nach dem Fluch gefragt hatte. Wieso sollte sie ihm diesmal nicht wieder helfen? Er erhob sich, wischte sich ein letztes Mal die Tränen aus dem Gesicht und verließ, immer darauf bedacht, von niemandem bemerkt zu werden, das Haus. Er lief durch die Straßen des Uchihaviertels, bog um Ecken, überwand Hindernisse und kam nach ungefähr zehn Minuten bei der Konditorei an. Seine Großmutter stand am Tresen und bediente gerade eine Freundin, mit der sie nebenbei noch ein bisschen schnackte. Als sie Sasuke entdeckte, schenkte sie ihm ein sonniges, herzliches Lächeln, die schon erwähnte Freundin bedachte ihn mit einem argwöhnischen Blick. Nachdem sie sich verabschiedet hatte, trat Sasuke zu seiner Oma. „Hallo, Sasuke, mein Schatz. Was machst du denn so früh schon hier?“ Schweigend reichte der Chuunin der alten Dame das Foto. Diese nahm es an und sofort legte sich ein trauriger Ausdruck auf ihr Gesicht, als sie den Jungen darauf erkannte. „Wo…wo hast du das her?“ „Ich habe es gestern in einem Fotostapel gefunden. Omi, kannst du mir etwas über meinen Bruder erzählen?“ Sie blickte ihn traurig an und er entdeckte Tränen in ihren Augen glitzern. Langsam ließ seine Großmutter das Foto sinken und zog Sasuke über den Tresen hinweg in eine Umarmung. „Nein, Sasuke. Das kann ich nicht.“ „Wieso denn nicht?“, fragte der Jüngere, noch immer gegen seine Großmutter gepresst. Diese entließ ihn einen Moment später aus ihrer Umarmung und wischte sich über die Wangen. „Niemand hier spricht darüber… Dieses Thema ist tabu.“ Sasuke senkte den Blick. „So wie der Fluch, hm?“, meinte er, ein wenig wütend. Wieso nur erzählte ihm nie jemand etwas? Hatte er etwa nicht das Recht, seinen Bruder zu kennen? Zu wissen, dass er existiert hatte? „Sasuke, es tut mir Leid. Ich kann dir diesmal nicht helfen.“ Sasuke hörte seiner Oma nicht mehr zu. Nachdem er nun den Fluch erwähnt hatte, fiel ihm etwas wie Schuppen von den Augen. Eine Erkenntnis, die ihn erschreckte und verängstigte. Er war nicht das neunte Kind nach Zuuki. Er war das zehnte. Er war das verfluchte zehnte Kind!! „Sasuke?“ Der junge Uchiha blickte seine Großmutter an, die ihn besorgt musterte. „Du bist ja weiß wie Schnee. Was hast du denn auf einmal?“ Ohne zu antworten, griff Sasuke nach dem Foto und rannte so schnell er konnte davon. Jetzt fügte sich alles zusammen. Deswegen wurde er immer so seltsam angeschaut, deswegen benahmen sich seine Eltern ihm gegenüber so komisch. Sie hatten Angst. Angst, dass der Fluch zum Vorschein kommen könnte. Wieder liefen Tränen über die Wangen des Schwarzhaarigen. Er rannte, ohne auf seine Umgebung zu achten. Deshalb merkte er auch nicht, wie er an Sakura und Naruto vorbei lief, dass sie nach ihm riefen. Er lief und lief, immer weiter, bis er das Stadttor hinter sich gelassen hatte und im Wald angekommen war. Erst dort verlangsamte er sein Tempo, blieb schließlich stehen. Er schaute an dem großen Baum hoch, neben dem er zur Ruhe gekommen war. Das Laub raschelte unter einem seichten Wind, die Strickleiter wiegte leicht. Er griff nach einer der hölzernen Sprossen und erklomm die wackelige Leiter mit Leichtigkeit. Oben angekommen öffnete er die Luke zu dem kleinen Baumhaus. Er war schon eine Weile nicht mehr hier gewesen, seine begrenzte Zeit hatte es einfach nicht zugelassen. Auf dem Boden lag ein einzelnes rotes Kissen, das er sich in einer der Ecken drapierte und sich darauf niederließ. Schon oft hatte er sich hierher zurückgezogen, wenn er allein sein wollte. Bisher hatte ihn dieser Ort immer beruhigt, so als wäre hier etwas, das ihn streichelte, ihm liebe Sachen ins Ohr flüsterte, als wäre jemand hier, der ihn mochte. Doch das war natürlich Schwachsinn. Er war allein hier. Seit er sich erinnern konnte, war das Baumhaus da gewesen, es war seine Zuflucht vor der grausamen Welt der Erwachsenen gewesen, als er noch klein gewesen war. Und selbst jetzt, da er Chuunin war, selbst jetzt noch war es seine Zuflucht. Während er aus dem Fenster blickte und dem Lichtspiel der Sonnenstrahlen zuschaute, das sich zwischen den Blättern hindurch schlängelte, dachte er nach. Über Itachi, über sich selbst, den Fluch, das verfluchte zehnte Kind, Suzaku… Sein Vater fand ihn am späten Abend und brachte ihn nach Haus. Die nächste Zeit war Sasuke ein anderer. Er war noch ruhiger geworden, noch zurückgezogener. Kaum noch jemand kam an ihn heran. Sakura und Naruto machten sich bereits ernsthafte Sorgen, als vier in schwarze Mäntel gekleidete Gestalten das Dorf betraten. Sie sollten den Beginn einer turbulenten und gefährlichen Zeit für Konoha einläuten. Und auch für Sasuke sollte sich alles verändern. Tbc… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)