Sitting, writing, wishing von Chimi-mimi (Feder und Stift) ================================================================================ Kapitel 3: Übung III -------------------- Ungeweinte Tränen, trockene, zu trockene schmerzende Augen, die blicklos in die Ferne schauen. Das Herz klopft laut, bis in den Hals. Dom dom dom dom… Die Lippen sind ausgetrocknet, rissig, leicht geöffnet zu einem lautlosen Ruf, der nie gehört wird. Das Schlucken fällt schwer, es schmerzt, ein riesiger Kloß macht es schier unmöglich. Immer wieder räuspere ich mich, doch er verschwindet nicht und irgendwann gebe ich diesen Kampf auf. Der Körper ist zusammengesunken, macht sich möglichst klein, nicht auffallen, einfach unsichtbar werden. Die Arme werden eng an den Oberkörper gezogen, so dass der rechte Oberarm vor Anspannung schon schmerzt. Immer noch pocht das Herz laut, in dem schmerzenden Oberarm kann man es wieder fühlen, dom dom dom… Zitternde Hände, die auf der Tastatur zu ruhen scheinen. Angespannt, damit das Zittern nicht auffällt, verkrampft. Ein Gefühl im Bauch, schwer zu beschreiben. Panik, Angst, in Form von Übelkeit, doch wirklich übel ist es mir nicht. Nur dieses Gefühl, dieses Flattern, Zittern, das mich manchmal überkommt. Ich weiß nicht mal warum. Beim Gedanken daran muss ich schlucken und es wird immer schlimmer. Ich verkrampfe mich, mein Oberkörper bildet schon fast einen Kokon um meinen Bauch. Mein Magen springt schon fast, wenn ich die Hand darauf lege, fühle ich das Zittern. Woher kommt dieses seltsame Gefühl, was zieht mich so runter? Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass mein Oberschenkel wieder anfängt. Das Wetter. Der eingeklemmte Nerv. Es ist als würden tausende kleiner brennenden Ameisen darauf rumspazieren. Nein, noch schlimmer. Er brennt von innen heraus und nur das ständige Auf- und Abwippen, die ständige Bewegung der Muskeln beruhigt es ein bisschen. Aber wenn ich daran denke, so wie jetzt, dann wird es nur noch schlimmer. Es brennt immer mehr und ich möchte schreien, tue es aber nie. Eigentlich bin schon daran gewöhnt, wie oft hat er mir schon den Schlaf geraubt. Unruhig bewege ich das Bein, hin und her, hoch und runter, im Kreis herum. Plötzlich fängt es an zu jucken, dieses Scheinjucken, das jeder kennt. Erst im Nacken, dann am Kopf, die Nase, der immer noch seltsame Bauch, am Bein, hinterm Ohr. Es macht mich wahnsinnig, springt hin und her und ist dann, so schnell, wie es gekommen ist, wieder weg. Und dann, eine Hitzewallung. Ich spüre die Wärme, die mir in die Wangen hochsteigt, kann förmlich spüren, wie sich diese röten. Vielleicht werde ich krank. Dieses Kratzen im Hals und der Kloß, ich muss mich schon wieder räuspern. Ja, ich glaube, ich werde krank. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)