Achromatopsie von Adhara (Color blind) ================================================================================ Kapitel 4: Mintgrün ------------------- Mintgrün. Seine Augen folgten den Bewegungen ihres Luxuskörpers wachsam und mit unverhohlenem Interesse. Sie trug nur ein weißes Hemd, sein Hemd. Ihre dunkelroten Lippen zeigten ein Lächeln und er richtete sich etwas auf. Noch vor wenigen Minuten waren sie sich nah gewesen, so nah dass sie miteinander zerbarsten und jetzt stand sie vor ihm – kühl, souverän, selbstbewusst. Er konnte noch immer ihr gerade da gewesenes Temperament spüren, die Spannung zwischen ihnen und ihre Art sich das zu nehmen, was sie wollte. Emmett erinnerte sich grinsend an das erste Jahrzehnt ihrer Beziehung. Sie waren jung und sehr, sehr auf das körperliche Vergnügen fixiert gewesen. Sie hatten Edward in den Wahnsinn getrieben mit ihren Gedanken. Das einzige, was sie von früher unterschied war, dass sie keine Häuser mehr zertrümmerten worüber Esme mehr als froh war. „Steh endlich auf.“ Ihre Stimme hatte etwas Autoritäres und sie schaute ihn auffordernd an, sodass er kaum widerstehen konnte. Mit einer schnellen Bewegung war er aus dem Bett und bei ihr, die Hände am Saum des Hemds. „Das will ich aber wieder haben.“, flüsterte er und grinste sie gut gelaunt an. Ihr Gesichtsausdruck wurde genervt, sie schaute zur Seite auf die Uhr und ihn dann wieder an. Langsam glitten ihre Finger zu den Knöpfen und öffneten einen nach dem anderen, gefolgt von seinen immer noch wachsamen Augen. Alls sie das Hemd von ihren Schultern streifte fing er es gekonnt auf. „Danke.“ In seiner Stimme schwang das selbstzufriedene Grinsen eines befriedigten Mannes mit und Rosalie machte sich nicht weiter die Mühe, ihn mit ihrem Anblick zu beglücken. Während sie sich anzog kräuselten sich ihre Lippen und sie schaute über ihre Schulter zu ihrem Ehemann. „Meinen Teil der Abmachung habe ich eingehalten, also beeil dich.“ Emmett seufzte so schwer, als würde er das Kreuz Jesu Christus tragen und zog auch sich an. Sie hatten noch massig Zeit bis die Schule anfing aber er hatte sich gestern Nacht auf einen Deal mit ihr eingelassen. Wenn sie ihm eine Gefälligkeit erwies – und himmel, er konnte es überhaupt nicht bereuen – würden sie mit ihrem neuen BMW M3 Cabrio zur Schule fahren, er auf dem Beifahrersitz und genau zu dem Zeitpunkt, wenn die meisten Schüler auf dem Parkplatz waren. „Du bist so sensationsgeil!“, murmelte er gespielt vorwurfsvoll und nahm seine Jacke ehe beide die Treppe runter gingen. Er schaute sie von der Seite an und sah, wie ihr die Worte auf den Lippen brannten die sie nicht zu sagen wagte. „Sag schon, oder bist du so ein Feigling?“ Ihr Schweigen wurde auf einmal tödlich. Emmett hatte an ihrem Selbstbewusstsein gekratzt, und das ganz schön heftig. Niemand sonst traute es sich, denn was dann folgte wussten alle. „Ich habe kein Problem damit, es zu sein.“, hörte er sie kalt sagen und er wusste nur zu gut, dass sie absolut ein Problem damit hatte. „Wenn ich mich recht erinnere warst du gestern auch… hm, sagen wir-“ Bevor Rosalie das sagen konnte, was Emmett wusste tauchte Esme auf. „Guten Morgen ihr zwei. Warum so früh?“ Das Lächeln auf Esmes Lippen wurde von Emmett erwidert während Rosalie demonstrativ wegschaute. Ihre Pointe war zunichte gemacht, etwas was sie aufs äußerste reizte. „Rose will mit ihrem BMW angeben.“, erklärte Emmett und auf Esmes Gesicht erschien ein überraschter, dann belustigter Ausdruck. „Wir sehen uns heute Nachmittag, Esme.“ Ungeduldig packte Rosalie Emmetts Hand und zog ihn zur Garage, das leise lachen von Esme hörend. Ihr Tag hatte so gut begonnen und jetzt schien er bergab zu gehen. „Ich hasse Montage.“, murmelte sie leise. Als sie jedoch ihr neues Spielzeug sah, so glänzend und luxuriös musste sie lächeln. Zufrieden setzte sie sich hinters Steuer und ließ den Motor aufschnurren. Es dauerte nicht lange, bis sie an der Schule ankamen und Rosalie behielt Recht: Es waren fast alle Schüler noch auf dem Parkplatz und bestaunten mit neidischen Blicken ihr Auto. Rosalie genoss es mit vollen Zügen, sie wusste dass sie nur den einen Tag hatte. Wenn sie morgen wieder mit dem BMW auftauchen würde wäre die ganze Schau vorbei, die Schüler würden sich an den Anblick gewöhnen. Also durfte sie einige Monate nicht mehr mit ihrem hübschen Wägelchen fahren und erst dann war ihr garantiert, dass wieder alle staunen würden. „Hey Rose, warum fahren Blondinen BMW?“, ertönte Emmetts Stimme neben ihr, viel lauter als sonst, sodass es selbst die dummen Menschen im Umkreis von mindestens fünf Metern hören konnten. „Du wirst es mir gleich sagen, nehme ich an.“, erwiderte sie immer noch unterkühlt und kümmerte sich nicht um die Schüler. Das leise Schnurren erstarb als sie den Motor abstellte und sie strich liebevoll über das exquisite Leder. „Weil sie es buchstabieren können!“, sagte Emmett grinsend und die Schüler um ihn herum brachen in Lachen aus. Und plötzlich kochte sie vor Wut, so heftig wie einst als sie Royce umgebracht hatte. Hoheitsvoll stieg sie aus ihrem BMW, schlug die Tür heftig zu und wunderte sich, dass diese nicht brach. Sie wollte töten, jetzt, hier. Was erlaubte sich Emmett? Ein Witz auf ihre Kosten, zudem noch vor den ganzen naiven Schülern die nicht wussten, in welcher Gefahr sie schwebten wenn sie über sie lachten. „Das wirst du bereuen!“, zischte sie, warf ihre unglaublichen Haare zurück und ging auf den Stilettos so sicher über den Parkplatz als hätte sie Turnschuhe an. In einem einzigen Augenblick hatte sie ihren Sex-Appeal angeschaltet und sämtliche Jungs um sie herum hatten aufgehört mit Lachen und starrten ihr hinterher während die Mädchen vor Neid fast in Ohnmacht zu fallen schienen. Rosalie würde sich rächen und es würde schmerzhaft werden. In Physik – sie hatte sich nie für Naturwissenschaften interessiert aber Edward hatte ihr mal spaßeshalber gesagt, dass der Professor so gar keine lehrermäßige Gedanken gegenüber ihr hegte – schmiedete sie ihren Plan den sie schon in der Mittagspause umsetzen würde. Voller Ungeduld wartete sie auf das Klingeln und als es ertönte stand sie rasch auf und warf dem Professor einen Blick zu der fast so gut war wie ein Kuss, schließlich musste sie sich auch um ihre Noten kümmern, sie war im Abschlussjahr. Auf dem Gang wartete Emmett aber sie ignorierte ihn einfach. „Du bist noch immer sauer wegen dem Witz heute Morgen?!“ Er lief ihr hinterher, natürlich. Emmett verdrehte die Augen, sagte aber nichts Weiter. Sollte sie doch schmollen, das war es Wert gewesen. Er wunderte sich einen Moment als sie nicht in die Cafeteria ging aber folgte ihr dann mit einigem Abstand. Zielstrebig ging sie auf eine Gruppe Jungs zu und er blieb abrupt stehen. Dann drehte er sich um und ging in die Entgegengesetzte Richtung bis er sich sicher war, dass die Schüler ihn nicht bemerken würden. Argwöhnisch lehnte er sich an die Wand und wartete auf das Schauspiel welches gleich folgen würde. „Hallo schöner Mann.“, zwitscherte Rosalie den ihr am nächsten stehenden Schüler an und registrierte nur am Rand, dass er eine Stufe unter ihr war. Die Reaktion war überwältigend und befriedigte sie fast so gut wie Emmett es in der Nacht getan hatte. Dass es nur fast so gut war hinterließ einen bitteren Nachgeschmack aber sie kümmerte sich nicht darum. Es war fast schon komisch zu sehen wie die Unterkiefer der Jungs runterklappte und die Fassungslosigkeit in ihre Gesicht geschrieben war. Es tat gut, diese Bestätigung zu haben. „Ich wollte dich um Hilfe bitten.“, zirpte sie in ihrer schönsten Stimme und schlug im richtigen Moment die Augen nieder, so als würde sie sich schämen nach Hilfe zu fragen. Rosalie würde sich auch schämen um Hilfe zu bitten aber es gehörte zu ihrem Plan. „Ja…?“, brachte der Junge mühevoll heraus und ließ seine Zustimmung wie eine Frage anhören. Sie schaute auf und stellte fest, dass sie ihm direkt in die braunen Augen sehen konnte. Sie waren gleich groß. Ungewohnt, bei Emmett musste sie immer aufschauen. Dieser hatte von dem Gespräch alles mitbekommen, ihre flirtende Stimme und die sofortige Bereitwilligkeit des Jungen, alles für sie zu tun. Er konnte ein Schnauben nicht unterdrücken, hatte sich aber noch so in der Gewalt um nicht auf sie zuzustürmen und dem Idiot das Genick zu brechen. „Danke, dass ist total süß von dir!“ Gekonnt wickelte sie eine ihrer blonden Haarsträhnen um ihren Finger und den Jungen gleich mit, wenn sie es nicht schon längst getan hatte. Ihre Hand ergriff seine und obwohl sie das kurze Zusammenzucken sah ließ sie sich nicht davon beirren. „Wohin…?“ Anscheinend schaffte es der arme Junge nicht mehr, einen vollständigen Satz zu artikulieren und Rosalie freute sich ungemein. „Ich muss mit dir dafür allein sein.“ Sie hatte sich zu ihm vorgebeugt und es in sein Ohr gehaucht, lasziv und es wie ein Versprechen für alles Erdenkliche klingen lassend. Es war der Moment an dem Emmett die Nerven verlor. Das grünäugige Monster namens Eifersucht welches zuerst nur unterschwellig gewesen war kam an die Oberfläche, riss ihn mit und ein leises Knurren ertönte tief aus ihm. Rosalie hörte es und grinste. Es tat gut ihn so zu sehen, wie sie ihn noch nie gesehen hatte. Und obwohl sie wusste, dass es langsam reichte konnte sie nicht anders, immer noch die Hand des Jungen haltend ging sie an Emmett vorbei und warf ihm einen selbstgefälligen Blick zu. „Stopp!“, grollte er und packte Rosalie am Handgelenk. Kurz war sie überrascht über sein Eingreifen, dann jedoch reckte sie arrogant das Kinn vor und wollte sich von ihm losreißen, schaffte es aber nicht. „Lass. Mich. Sofort. Los.“ Jedes einzelne Wort betonend bemerkte sie gar nicht wie der Junge, eingeschüchtert von Emmetts wuchtiger Gestalt, ihre Hand losließ und schnell wieder zu seinen Freunden verschwand. „Nein. Du kommst mit.“ Und um seine Worte zu bestätigen zog er sie hinter sich her, die fauchende und um sich schlagende Rosalie nicht beachtend. Als sie draußen waren und er sich sicher sein konnte, dass kein Mensch zusah drückte er sie grob an sich und rannte los. „Emmett!“, schrie Rosalie jetzt ärgerlich und zerkratzte mit ihren scharfen Fingernägeln seine Haut aber er störte sich nicht daran. Es dauerte nicht lang bis sie an dem kleinen Haus ankamen welches sie ab und an als eigene Residenz nutzten. Drinnen fasste er grob ihre Handgelenke und schleuderte sie ohne sich groß anzustrengen auf das Bett, auch wenn sie sich mit aller Kraft wehrte. „Lass mich mal kurz zusammenfassen, was passiert ist.“ Es war unglaublich anstrengend für ihn sich zu beherrschen und sie hörte es auch aus seiner Stimme. Vielleicht hätten so ziemlich alle Wesen in dieser Situation Angst bekommen aber sie fauchte nur wütend, sprang auf um sich gleich darauf, zum Angriff bereit, zu ducken. „Ich hab einen Witz auf deine Kosten gemacht und du machst dich deswegen gleich an den erstbesten Typen ran.“ Bei den letzten Worten schrie die Eifersucht geradezu aus ihm, sie spie wie ein Drache das Feuer und für einen Augenblick befriedigte es Rosalie. „Auge um Auge, Zahn um Zahn.“, zischte sie wütend und ihre Augen wurden zu Schlitzen, auf jede seiner Bewegung achtend. Zwischen ihnen war die Aggressivität zum Greifen nah. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal eine Schlampe heiraten würde.“ Nicht einmal eine Millisekunde später hatte sich Rosalie auf ihn gestürzt. Als ihre Körper gegeneinander krachten ertönte ein Geräusch, als würden zwei Felsen aufeinander prallen. „Idiot! Mistkerl! Was bildest du dir ein?” Ihre Stimme war ein kreischen als ihre Nägel sich wieder in seine Haut gruben, ihr Knie kraftvoll seinen Magen fand. Ein Grinsen stahl sich auf ihre Lippen als Emmett kurz aufkeuchte, dann aber packte er wieder ihre Handgelenke und drückte sie rücksichtslos und mit Wucht gegen die doppelte Glaswand welche sofort zerbrach. Rosalie hatte keinen Halt, die Kraft von Emmett überrollte sie und sie fiel in die spitzen Scherben welche ihre Haut ein wenig aufkratzten. Ihre Hände waren zwar blockiert aber nicht ihr Gesicht. Bevor er auch nur etwas tun konnte vergrub sie ihre Zähne in seine Schulter und der Schrei welcher Emmett entwich war nicht so laut wie sie es sich erhofft hatte. Instinktiv ließ er ihre Handgelenke los und Rosalie ließ von ihm ab, ehe sie all ihre Kraft aufwendete und ihn in die Scherben drückte, nun auf ihm sitzend. Die Glassplitter welche in ihrem Rücken steckten kümmerte sie nicht. Sie fühlten sich so an wie dicke Akupunkturnadeln für einen Menschen, ein wenig unangenehm aber nicht schmerzhaft. Ihre Hände griffen nach seinem Kopf, hoben ihn hoch und schmetterten ihn dann auf den Betonboden. Dass sich beide noch nichts gebrochen hatten war ein Wunder. „Nicht so zärtlich!“, keuchte Emmett und mit einer einzigen fließenden Bewegung war sie plötzlich auf den Beinen, seine Hände welche wie Pranken waren hatten ihre Hüfte umfasst. Auch er hatte jetzt genug Spliter im Rücken aber beide wussten, dass sie noch lange nicht fertig waren. Druck auf ihre Hüfte ausübend zwang er sie rückwärts zu gehen, raus aus dem Zimmer und ohne Vorwarnung knallte sie gegen die Marmortheke in der Küche welche nachgab. „Würde ich niemals!“, brachte sie unter Keuchen mühsam heraus. Zugeben, dass die Splitter nur tiefer in ihre Haut gerammt waren und es auf einmal leicht schmerzte würde sie niemals. Rosalie sah das angestrengte Grinsen auf Emmetts Lippen und wollte es am liebsten ausreißen, wollte ihm weiter Schmerzen zufügen. Anscheinend hatte er das auch vor denn seine Hand vergrub sich ihre Haare und riss an ihnen, sodass ihr Kopf nach hinten schnellte. Wenn er ihr auch nur ein Haar ausriss würde er es nicht überleben, das schwor sie sich. Aber gerade hatte sie andere Sorgen, ihre rechte Hand tastete ungeduldig nach der Schublade. Erleichterung durchströmte sie als sie den Griff fand und die Schublade öffnete. Mit all der Kraft die sie aufbringen konnte schnellte ihre Hand vor und Rosalie musste sich selbst loben, dass sie in dem zwielichtigen Laden so einen guten Fang gemacht hatte. Emmett hatte die 16,5 Zentimeter lange Klinge eines chinesischen Messers im Oberarm. Wieder ließ er sie sofort los doch dieses Mal drang kein Schmerzenslaut über seine Lippen. Stattdessen packte er den Griff des Messers und zog es mit einer ruckartigen Bewegung aus seinem Arm, das Gesicht für einen Moment schmerzverzerrt. Rosalie achtete nicht darauf, sie nutze den Überraschungsmoment aus. Anstelle ihres Knies fand dieses Mal ihr Fuß seinen Magen – sie war für Abwechslung – und er flog an die gegenüberliegende Wand. Emmett hatte es schon immer verdächtig gefunden, dass Rosalie ein Messer aus Vampirzähnen gekauft hatte und jetzt war sein Verdacht bestätigt. Als sie wieder bei ihm war schien er sich erholt zu haben denn er ließ seinen nicht verletzten Arm vorschnellen und seine Hand umfasste ihre Kehle. „Ich habe immer gewusst, dass das chinesische Messerset mal Probleme bereiten würde.“, ließ er verlauten und er zeigte wieder ein Grinsen, auch wenn es jetzt viel angestrengter aussah. Kurz fragte er sich, weshalb sie genau kämpften. Ach ja, die Eifersucht. Dieses grünäugige Monster war in den letzten Minuten geschrumpft, war jetzt nur noch ein schwaches, mintgrünes Knurren in ihm. Rosalie wollte ihre Faust in seine Wange vergraben aber sie kam nicht hin, sodass er lachte. Wütend darüber versuchte sie es mit einem Kick und als es klappte war es sie, die kicherte auch wenn es sich irgendwie erstickend anhörte. „Ja, Schatz? Willst du was sagen?“ Ohne auf ihre Antwort zu warten ließ er sie mit Nachdruck auf den Boden fallen, ergriff die Fessel ihres Fußes und schleifte sie gut gelaunt über den Boden wieder zurück ins Zimmer. Dass die Wunde an seinem Arm noch immer schmerzte ignorierte er und ließ sich davon nicht ablenken. „Ich hasse dich!“, schrie sie und in diesem Moment meinte sie es bitterernst. Er ließ sie gelassen los und verschränkte die Arme vor seiner Brust, immer noch grinsend. Mit einem Satz war sie auf den Beinen und beide starrten sich feindselig an. Emmett sah ihre zersausten, in verschiedene Richtungen abstehenden blonden langen Haare, ihre etwas geschwollene Lippe, die Abdrücke seiner Hand an ihrem Hals, die zerfetzten Klamotten und die Handgelenke welche noch röter waren als die Stelle an ihrem Hals. Rosalie sah die Beule an seinem Kopf, den Biss an seiner Schulter, die Kratzer ihrer Fingernägel welche überall an seinem Körper waren, die tiefe Wunde an seinem Oberarm, sein Hemd, der Magen welcher eine auffällige Blaufärbung aufwies und noch einzelne Glassplitter welche in seiner Seite steckten. Einige Sekunden war es still, dann krachten sie wieder gegeneinander, dieses Mal war es sogar noch lauter als am Anfang ihres Kampfes. Doch statt sich weiter zu versuchen umzubringen fanden ihre hungrigen Lippen die des anderen und heftig küssten sie sich. Seine Hände rissen ungeduldig die restlichen Klamotten von ihrem Körper und ihre taten es seinen gleich. Als wären sie am verhungern fielen sie übereinander her, landeten in den überall am Boden zerstreuten Splittern und kümmerten sich nicht darum. Das plötzliche Verlangen überrollte beide, riss sie mit und ein Stöhnen glitt über ihre Lippen. Es war mitten in der Nacht. Sie standen draußen, die Arme jeweils um die Taille des anderen gelegt und schauten auf das Haus. Oder zumindest auf das, was davon übrig war. „Schon wieder eins.“, seufzte Rosalie bedauernd. „Esme wird uns umbringen.“, bemerkte Emmett und verstärkte den Griff etwas. „Das wievielte ist es?“, fragte sie und ließ ihre Augen über den Schutthaufen wandern. „Bei dem siebten hab ich aufgehört zu zählen.“, antwortete er grinsend. Rosalie stöhnte auf. Emmett musste feststellen, dass es sich bei weitem nicht so gut anhörte wie vorher. „Ich finde, das war es wert. Wütender Sex ist doch geil!“ Er war völlig begeistert. „Darum habe ich auch das chinesische Messerset gekauft.“ Rosalie linste zu ihrem Ehemann hoch. Emmett schaute zu ihr runter. Sein Grinsen sagte ihr, dass er das zerstören des Hauses und die Aggressionen genossen hatte, genauso wie sie. „Das war doch achtteilig, oder täusche ich mich…?“ Eine kleine Erklärung, warum Rosalie Blondinenwitze hasst ;) Vielen Dank an alle Kommi-Schreiber die mich auf die Fehler aufmerksam gemacht haben! Ich habe es jetzt ein wenig überarbeitet und hoffe, dass es nun bei weitem realistischer ist. Vielen, vielen Dank für euer aufmerksames Lesen ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)