Rans Kindheit von Maab (Der Wahnsinn im Hause Fujimiya) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ran hatte eine sehr glückliche Kindheit, bis zu jenem verhängnisvollen Tag als das Grauen in sein Leben trat. Seine Schwester wurde geboren. Von da herrschte Krieg im Hause Fujimiya. Sie waren jung, sie waren dickköpfig, sie waren zu allem entschlossen und sie wussten, dass es nur einen Herrscher über das Spielzimmer geben konnte... doch sie war zu allem Überfluss auch noch scheinheilig und niedlich!!! Eines Tages kommt die liebliche kleine Aya-chan im zarten Alter von fünf Jahren auf die Idee, ihren Hamster Flocki optisch umzugestalten. Wie niedlich müsste er doch mit blauen Pfötchen aussehen und da steht ja noch das Glas mit Rans Kalligraphietinte. Welch glücklicher Zufall! Also taucht sie die Hamsterpfote ins Glas. Ran betritt das Zimmer, wirft einen fassungslosen Blick auf die sich ihm bietende Szene, stürmt auf seine Schwester zu und schimpft: "Bist du völlig bekloppt? Der Hamster...", er ringt mit ihr um das Tintenglas, "...der macht hier doch alles dreckig!" Das Gerangel artet aus und im Eifer des Gefechts rutscht das Tintenglas den beiden mit Schwung aus den Händen. Es durchfliegt das Kinderzimmer, beide Kinder sehen ihm schreckerfüllt nach und stürzen los, um das Schlimmste zu verhindern. Dabei bringen sie sich (natürlich) gegenseitig zu Fall, das Glas schlägt Millimeter vor Rans ausgestreckter Hand auf und ergießt seinen Inhalt auf den teuren, blütenweißen Importteppich aus Deutschland(, der bei einer Yuppiefamilie wie dieser natürlich im Kinderzimmer liegt). Aya-chan blickt auf den Fleck, auf Ran, auf den Hamster, grinst einen Sekundenbruchteil lang und brüllt dann aus vollster Kehle: "MAAAAMAAAA, PAAAAPAAA, Ran hat meinen Hamster in seine Tinte getaucht und sie auf den Teppich gekleckert!" Youji fragte ihn anlässlich dieser Geschichte mal, wie lange er gebraucht hätte, um den Teppich abzubezahlen. Aya erwiderte daraufhin trocken, dass er eigentlich immer noch Schulden bei seinen Eltern habe. Doch natürlich lässt ein echter Fujimiya solch eine Schmach nicht auf sich sitzen und so nutzt Ran die Gelegenheit, sich zu rächen. Während er seine wenigen aya-chanfreien Stunden genießt und mit seiner Matchboxrennbahn spielt, kommt ihm die Idee, dass der Hamster doch auch eine Runde drehen könnte. Also steckt er das Tier in die Abschussbox. Es passt perfekt und los geht's. Der Hamster schafft es sogar durch den doppelten Looping... und weiter durch die Trennwand, bis er schließlich am Pfeiler direkt neben der nach Hause kommenden Aya-chan aufschlägt und dekorativ zu Boden rutscht. Hier wird Ran nun endlich mal zu Recht bestraft und der Hamster braucht natürlich ein Staatsbegräbnis. Doch Aya-chan sucht sich natürlich den unpassendsten Platz aus, direkt unter Mama Fujimiyas preisgekrönten Zuchtrosen. Ran grinst nur diabolisch und schleppt seine Schwester samt Handvoll Rosen in die Küche. "Das erklärst du Mama selbst! 'Kasa, Aya-chan hat dir was zu sagen..." Mama ist gerade beim Essenmachen und dreht den Kindern den Rücken zu. "Was denn, Schatz?" In dem Moment, wo sie sich umdreht, setzt ein weiteres Mal die Ran-Vernichtungs-Strategie ein. Aya-chan drückt ihrem Bruder die gutbedornten Rosen mit Schwung in die Hand."Ran hat deine Rosen ausgerissen." Wenn Ran nicht so eindrucksvoll auf den gefliesten Küchenboden geblutet hätte, dann hätte ihm mal wieder eine elterliche Heimsuchung gedroht. Und da war ja auch noch die wertvolle Ming-Vase im Wohnzimmer... Als Ran und Aya-chan mal wieder zu überschwänglich ihrem kindlichen Bewegungsdrang fröhnen, passiert es... KLIRR! Vase kaputt! Daddy Masaru Fujimiya tobt und diesmal entgeht auch Aya dem Zorn des Familienoberhauptes nicht. Der Eindruck hält fast zwei Wochen, in denen sich die Kinder nicht an die neue wertvolle Vase gleicher Machart herantrauen, doch dann...KLIRR Nummer zwei! Aya-chan steht kurz vor dem Nervenzusammenbruch, doch Ran klebt das gute Stück in mühsamer Handarbeit zusammen, bis man FAST NIX mehr sieht und macht eine seltsame Entdeckung. "Made in Taiwan"! 'Tosa bemerkt den Schaden natürlich und stellt die beiden zum Strafgericht im Wohnzimmer auf. Masaru blickt die Kleinen streng an: "Wer hat die Vase runtergeworfen?" Ran blickt trotzig in Papas Augen zurück: "Der Wind!" Masaru fragt mit gefährlicher Ruhe: "Der Wind im Wohnzimmer?" Ran: erwidert mit kindlich-putzigem Shi-Ne Blick: "Ja, das ist ein taiwanesisches Phänomen, das direkt hier rüber geweht sein muss." Masaru schluckt: "Hmm, dieses eine Mal lasse ich euch davonkommen." Die Vase wurde nie wieder hingestellt. Überspringen wir doch nun einfach ein paar Jahre und kommen wir zu Maabs Hypothese wie Ran zu seiner recht ausgefallenen Haarfarbe kam. Als Teenager hat Ran nämlich lange Haare, aber Papa bezahlt einige seiner Klassenkameraden dafür, Ran auf einer dieser typischen Teenieparties im Schlaf die Haare abzuschneiden. Natürlich ist Ran stinksauer und sinnt auf Rache. Erstmal lässt er aus reiner Gehässigkeit die langen Vordersträhnen stehen, die seine Kumpels vergessen haben, aber das reicht noch nicht. Was ist für einen Bankierssohn aus gutem Hause ebenso unpassend wie lange Haare? Ja, gefärbte Haare! Also kauft Ran eine Packung "Wildkirsche". Doch seine Schwester kommt ihm ins Gehege.Inzwischen hat man sich allerdings größtenteils vertragen und eher die Teeniefront gebildet. Aya-chan ist begeistert von der Idee ihres Bruders. "Aber so wird das nix", weiß sie beizutragen, "das sieht man in deinem dunklen Haaren nie. Da müssen wir erst blondieren!" Ran hat natürlich keinen Plan und sagt okay. Am Ende sieht er aus als hätte er ein rosa Meerschwein mit pinkfarbenen Flecken auf dem Kopf. Jetzt kann nur noch der Friseur helfen und der bringt sie zwar leidlich in Form macht sie allerdings auch feuerrot. Abends beim Familienessen: Masaru löffelt seine Suppe: "Ran nimm die Kappe ab!" Ran schüttelt den Kopf. Masaru: "Doch und zwar sofort!" Ran: "Du willst es nicht sehen..." Trotzdem nimmt er die Kappe ab. Masaru: "..." Später wird Ran sich mit folgenden Worten an die folgende Szene erinnern: "Mein Vater war ein leibhaftiger Gewittergott mit allen Schikanen.... Wirklich...ich schwöre, es war ein sonniger Tag, aber über unserem Haus schwebte eine Gewitterwolke mit apokalyptischen Ausmaßen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)