Valentine's Day von Melo (~Nur ein klein wenig Glück~) ================================================================================ Kapitel 1: one shot ------------------- Super! Echt klasse… Es gibt nichts tolleres, als am Valentinstag allein zu sein. Noch nicht einmal meine Freunde haben Zeit für mich. Voll zum kotzen. Das schlimmste daran ist, dass ich diesen Tag eigentlich liebe und ihn jetzt allein verbringen muss. Und warum? Weil eine gewisse Person - angeblich - seinen Freund auf die Nerven gegangen ist. Ja, echt toller Grund um Schluss zu machen. Mhm… alles klar. Das ist echt geil… mal so überhaupt nicht! Ich wäre jetzt am liebsten auf dem Sofa in meinen Zimmer und würde mit einer Person, die ich liebe und die auch mich über alles liebt, kuscheln und dann würde ich ihm sein persönliches Valentinstagsgeschenk geben und dann… Okay, das reicht… Ich bin nun mal jetzt alleine, was mache ich mir da jetzt so viele Gedanken. An meiner Situation wird sich deswegen eh nichts ändern. Ich seufze und erhebe mich langsam von meinen Sitz. So ne Straßenbahn ist echt praktisch. Schnell und billig quer durch die Stadt. Das ist echt toll, muss ich nicht den ganzen Weg laufen. Ein Nachteil hat es aber, dass mir jetzt der Hintern weh tut. Kein Wunder, die Sitze sind auf nicht sonderlich gepolstert oder so. Mit Händen in der Tasche, lustlosem Gesichtsausdruck und voll aufgedrehter Musik stelle ich mich vor die Tür der Bahn. Ich bin das ganze schon gewohnt, ergo: ich muss mich nicht festhalten. Logisch oder? Ich schaue raus und meine Miene wird jetzt doch etwas schlechter. Es regnet. Und das am Valentinstag? Voll mies… Jetzt aber die Preisfrage: Wer hat heute keinen Schirm dabei? Richtig, ich! Mehr Glück kann ich heute gar nicht haben. Kann ich aber nichts dran ändern und die Straßenbahn hält. Jetzt doch etwas leicht genervt steige ich aus und sofort weht mir auch noch der kalte Wind ins Gesicht. GAH! Mist Wind! Der macht mir doch glatt auch noch meine Frisur kaputt. Jetzt ist der Tag echt im Eimer. Grummelnd schlender ich die Straße runter und der Regen wird einfach nicht weniger. Im Gegenteil, es wird immer mehr. Jetzt richtig genervt stelle ich mich unter einen Vorsprung von einem Geschäft. Dank meinem Glück ist es auch noch so ein toller Laden, aus dem Kleinkinder in zu großen Klamotten herauskommen. So viel Glück kann doch kein normaler Mensch haben. Anscheinend aber doch. Kann das Wetter nicht ein bisschen besser werden? Nur so ein ganz klein wenig? Dann könnte ich meinen Weg nach Hause fortsetzen und nicht hier rumstehen, wie bestellt und nicht abgeholt. Es vergehen nur die Minuten, Stunden, Tage, Wochen, Monate?! Vielleicht sollte ich nicht immer so übertreiben. Ja, das wäre ein guter Anfang und vielleicht sollte ich mal einen Sonnentanz aufführen, damit das Wetter endlich umschlägt und es aufhört zu regnen. Ich will doch nur nach Hause. Ist das so schwer zu verstehen? Ich seufze und lehne mich gegen die Wand. Macht sich zwar nicht so besonders gut, aber das ist mir auch egal. Ich krame nach meinen Handy. Gelangweilt betrachte ich das Display und lasse mein Handy wieder in meiner Tasche verschwinden. Es ist jetzt 17:32 Uhr, das heißt, dass mich auch niemand abholen kann. Ergo: Ich muss warten, bis es aufhört zu regnen oder bis mich ein Regentropfen erschlägt. Passiert aber nicht, also muss ich hier weiter dumm stehen bleiben. Der Tag sollte eigentlich schöner werden. Auch wenn ich heute alleine irgendwie überleben muss. Ich hatte mir es schon alles ausgemalt… jetzt ins Kino, dann nach Hause und da auch noch nen Film gucken und in meine Decke kuscheln. Zu zweit wäre es wahrscheinlich schöner, aber was solls. Ab heute hasse ich diesen Tag. Mehr als meinen Geburtstag, wenn all die Verwandten kommen und sonst wer. Das ist echt die Hölle! Vor allem, weil meine Batterie jetzt leer ist. Japp, eindeutig mein Tag heute. Mein MP3-Player verschwindet in meine Jackentasche. Da wird er auch nicht so nass wie ich schon bin. Desinteressiert fange ich die Leute zu beobachten, die mit ihren Regenschirmen Arm im Arm durch den Regen spazieren. Wie glücklich die alle aussehen. Hat mal jemand nen Eimer? Ich möchte mich übergeben. Mein Blick schweift durch die Menschenmenge. Aber was ist das? Da kommt etwas auf mich zu. Es ist kleiner als ich, hat aber den selben Klamottenstil wie ich, hat einen - wohlgemerkt knallpinken und mit Herzchen verzierten - Regenschirm und klingelt. Wie klingelt? Ach egal… Ich wende meinen Blick in eine andere Richtung. Ich will ja nicht, dass dieses etwas meint, ich hätte es angestarrt oder so. Das wäre ja noch deprimierender. Es dauert noch ein paar Sekunden und ich höre kein klingeln mehr. Ist es weg? Natürlich nicht, den im Augenwinkel kann ich den Schirm noch sehen. Shit! Ich bin nicht in der Stimmung mit jemanden zu reden. Aber es sagt auch nichts. Hat ihn mein Anblick jetzt die Sprache verschlagen oder wie? Leicht schiele ich wieder nach vorne und jetzt ist meine Stimme weg. Was guckt er mich so an?! Nur zu Info… ich werd bei großen Augen schwach und genau mit diesen schaut nicht es, sonder er zu mir rauf. Mah und dann hat er auch noch so tolle grüne Augen. Gott will mich voll noch mehr quälen. Bin ich nicht schon genug bestraft worden? Anscheinend nicht. Mein Gegenüber legt den Kopf leicht schief und ich schlucke. Wer hat ihn nur alleine auf die Straße gelassen? Das ist doch gefährlich für so eine süße Person. Uhm… ja. “Was guckst du so traurig?” Hu? Wer guckt traurig? “Ich bin nicht traurig.” Ich wende meinen Blick wieder ab und er stellt sich in meine Richtung hin. Was soll das?! “Aber glücklich bist du auch nicht.” Ding, ding, ding, ding! Der Kandidat hat 100 Gummipunkte gewonnen! Ich drehe mich in die andere Richtung und er hüpft mir hinter her. Ist der immer so oder hat er nichts besseres zu tun? Aber eigentlich ist das auch ziemlich niedlich, wenn auch etwas nervig. “Na komm schon, was ist los?” Er sieht mich mit einen Schmollmund und noch größeren Augen an. Oh man… “Es ist einfach nicht mein Tag.” Er legt leicht den Kopf schief. “Aber heute ist doch Valentinstag, da solltest du bei deiner Freundin sein und glücklich sein.” Moment! Freundin? Ich? Wohl eher bei meinen Freund, den ich nicht habe. “Ich hab keine Freundin.” Ich sehe ihn wieder an und er sieht doch etwas verwundert aus. “Echt nicht?” Ich schüttel nur den Kopf und schaue wieder auf den Boden. “Aber warum nicht? Du siehst doch geil aus und bist solo?! Das geht doch gar nicht!” Was hat er da gesagt? Mein Kopf schnellt nach oben und ich schaue ihn an. Hat er grad gesagt, dass ich geil aussehe? Entweder aufdringlich oder ehrlich. Aber das gefällt mir. “Und was ist mit dir? Deine Freundin wartet sicher auf dich.” Eigentlich schade, er sieht nämlich richtig zum anbeißen aus. “Ich hab keine Freundin, ich bin schwul.” Ach, er ist schwul? Auch gut. “Dann ebend dein Freund.” “Hab ich auch keinen.” Jetzt bin ich derjenige, der verwundert schaut. Er ist auch ohne Partner? Hätte ich niemals gedacht. Er grinst mich nur an und seine Augen strahlen irgendwie noch schöner. Ob ich ihn fragen sollte, ob er vielleicht was mit mir unternehmen möchte? Er ist ja schließlich auch alleine. Aber ich kenn ja noch nicht einmal seinen Namen. Dann frag ich das ebend zu erst. “Ich bin Janni, eigentlich nur Jan, aber alle nennen mich Janni.” Okay, da war er schneller. Ich lächel leicht und halte ihn meine Hand hin. “Ich bin Marc, alle nennen mich eigentlich Marc.” Ich hab nun mal nicht so nen tollen Namen, kann ich nichts für. Janni nimmt glücklich meine Hand an und grinst. Wenn das mal keine Drogen sind… okay, das ist gemein zu denken. Er nimmt sicher keine, der trinkt wahrscheinlich noch nicht einmal Alkohol. “Du? Marc? Also… hättest du vielleicht Lust…” Was ist den jetzt kaputt? Grad war er so aufdringlich und jetzt stottert er? Das ist noch süßer. “Janni, willst du mit mir ins Kino gehen?” Ich kann ja nicht zusehen, wie er da nervös einen vor sich hin stottert. Geht ja nicht, bin ja kein Unmensch. “Ja! Nichts lieber als das!” Jan scheint sich ja richtig zu freuen. Dann war das sicher was ähnliches, was er mich fragen wollte. “Okay.” Kurz und knapp, reicht ja auch. Ich lächel ihn an und er wird etwas rot. Süß, kann ich nichts anderes zu sagen oder besser gesagt denken. Kurz werfe ich einen Blick auf die Straße und ich kann deutlich erkennen, dass es immer noch wie aus Gießkannen regnet. Alles ganz toll. “Dann lass uns los!” Janni greift nach meinen Arm und zieht mich unter seinen Schirm. Stimmt ja, er hat das rosa Dingen. Damit fallen wir wohl noch mehr auf, aber das scheint ihn genauso wenig zu stören wie mich. Zusammen laufen wir die Stadt hoch. Ist doch schon irgendwie komisch… wie ist es hierzu nur gekommen? Ich war genervt und dann kam Janni auf mich zu und hat meine Laune um 180° gedreht. Ja, eindeutig komisch. Zumindestens ist mir nicht mehr so langweilig und meine Haare werden nicht noch nasser. Jan scheint auch ziemlich zufrieden sein. “Oh nein!” Erschrocken sehe ich zu dem Kleinen runter. Er ist wohl doch nicht so ganz zufrieden, wie ich dachte. “Was ist los?” Jan hat schon Tränen in den Augen stehen. Oh Gott, hab ich was falsch gemacht? Ich schaue ihn doch etwas besorgt an. Rede mit mir! “Wir schaffen es nicht mehr in die Vorstellung.” Das ist alles?! Deswegen jagt er mir so nen Schrecken ein?! “Aso und ich dachte schon, es ist sonst was passiert.” Erleichtert atme ich aus. Aber er hat recht, wir schaffen es nicht mehr rechtzeitig zum Kino. Und jetzt? Ha, Idee! “Okay, dann planen wir um. Hast du Lust zu mir zukommen und dort ne DVD zu schauen?” Fragt mich nicht, warum ich jetzt unbedingt will, dass er mitkommt. Immerhin kennen wir uns doch kaum. Er ist mir sozusagen zugelaufen. “Ich darf echt mit zu dir?” Janni kommt mir plötzlich so nah und ich schaue ihm in die Augen. Wow, funkeln die immer so? “Ja klar, sonst hätte ich nicht gefragt.” Kurz blinzel ich und schon hängt Janni an meinen Hals. Uhm… okay. Ich bin leicht, aber auch nur ganz leicht verwirrt. “Das ist toll, ich freu mich!” Aso, er freut sich. Aber warum? Gute Frage, aber im Moment eher unwichtig. “Dann lass uns mal los, sonst kommen wir nie an.” Ich lächel in leicht an und streiche ihm eine Strähne aus dem Gesicht. War er schon immer so rot? Ich glaub nicht und Jan scheint das auch peinlich zu sein. Der verlegende Gesichtsausdruck, ach Gott ist das süß. Ob ich auch mal etwas wagen sollte? Naja, ich find ihn ja süß und er hat schon irgendwas anziehendes an sich. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Oder so ähnlich. Ich lege meinen Arm um seine Schulter und ändere unsere Richtung. Okay, er scheint nichts dagegen zu haben. Immerhin löst er sich nicht von mir und ich meine da auch ein Lächeln zu erkennen. Vielleicht bilde ich mir das aber auch nur ein. Es dauert nicht lange und wir stehen beide doch etwas nass vor meiner Haustür. Hoffentlich gibt das keine Erkältung. Steh ich nämlich nicht wirklich drauf. Hauptsache Jan erkältet sich nicht. Er ist ja meinetwegen so nass geworden. Irgendwie hab ich ein schlechtes Gewissen deswegen. Jetzt aber erstmal rein. Drinnen ist es warm und trocken. Ich hole den Schlüssel aus meiner Hosentasche und schließe die Tür auf. “Fühl dich wie zu Hause.” Ich mache ihm Platz und beobachte ihn, wie er unsicher rein kommt. Hat er Angst? Aber wovor? Ich tu ihm ja nichts. “Möchtest du was trinken? Oder ein Handtuch? Vielleicht auch trockene Sachen?” “Von allen etwas!” Verwundert schau ich den Kleinen an und nicke ihm lächelnd zu, was ihn wieder rot werden lässt. Schon niedlich. Okay, ich wiederhole mich. Ich gehe in die Küche und schnappe mir zwei Becher und eine Flasche Cola. Wird schon stimmen. Hoffe ich zumindest. Mit den Sachen gehe ich wieder aus der Küche und Jan steht noch immer im Flur. “Du hättest ruhig schon auf mein Zimmer gehen können.” Vorsichtig nickt er und ich muss mir ein Kichern verkneifen. Er wird immer süßer. Ich gehe die Treppe im Flur rauf und mein Besuch folgt mir. Irgendwie ist er jetzt nicht mehr so gesprächig wie in der Stadt. Oben angekommen steuer ich auf mein Zimmer zu und halte ihn de Tür auf. “Willkommen in meinem Zimmer. Sorry, ich hab nicht aufgeräumt. Ich wusste ja nicht, dass ich noch Besuch bekomme.” Ich grinse etwas schief und Jan lächelt mich an. Endlich, sonst hätte ich mir noch mehr Sorgen um ihn gemacht. Er geht rein und ich schließe hinter mir die Tür. Meine Eltern sind zum Glück nicht zu Hause. Was hätte ich ihnen schon sagen solln? Er ist mir zugelaufen? Stimmt ja eigentlich, nur ist das sehr unglaubwürdig. Ich stelle die Sachen auf den Boden und gehe zu meinen Schrank. “Setz dich ruhig hin. Ich such uns schnell nur was zum anziehen. In den Klamotten sollten wir nicht bleiben, sonst werden wir noch krank.” Ich hör mich schon an, wie meine Mutter. Schlimm ey. Hm… das ist ihm alles zu groß. Er ist über einen Kopf kleiner als ich. Was geb ich ihn nur? Naja, er braucht sie ja nur so lange, bis seine wieder trocken sind. Ich ziehe zwei Shirts und zwei Jogginghosen von mir raus und dazu auch noch zwei Boxershorts. Das müsste eigentlich gehen. “Das wird dir wohl etwas zu groß sein. Aber was anderes hab ich nicht.” Ich lächel etwas unsicher und er schaut genauso, bevor er leicht nickt. “Am Ende des Flurs ist ein Bad, da kannst du dich umziehen.” Er nickt und geht raus. Gut, jetzt kann ich mich auch umziehen und etwas nachdenken. Was für einen Film wollen wir eigentlich gleich gucken? Ich frag ihn einfach gleich, hab ja von allen etwas da. Keine fünf Minuten später klopft es wieder an meiner Tür. Na, wer kann das nur sein? “Komm rein.” Langsam wird meine Tür geöffnet und Jan steht in meinen Klamotten vor mir. Oh mein Gott! Wie süß sieht er den jetzt aus? “Ich hab meine Sachen im Bad zum trocknen hingelegt. Ist das okay?” Hu? Hat er was gesagt? Ach ja, hat er. “Ist okay, komm rein. Keine Angst, ich beiße schon nicht.” Stimmt eigentlich auch nicht ganz, aber das muss er ja nicht wissen. Ich hocke mich vor meinen Fernseher und kramme in meiner Sammlung von DVDs rum. “Was möchtest du gucken Janni?” “Ist mir egal, ich schaue alles.” Na wenn das so ist, dann schauen wir Herr der Ringe. Ich liebe diese Filme. Ich schnappe mir die DVD des ersten Teils und lege ihn ein, schalte den Fernseher und den DVD-Player an und setze mich auf mein Sofa. “Du kannst dich ruhig auch setzen.” Janni setzt sich nebenmich, aber viel zu weit weg. Jetzt ist er wieder so komisch. Vorhin war er ganz anders. “Ist alles okay mit dir?” Kann ja sein, dass er sich schon erkältet hat und er deshalb nicht zu nah an mich ran will.. Doch er schüttelt nur den Kopf. Was hat er dann? Aber er will es mir wohl auch nicht sagen und zwingen kann ich ihn auch nicht. Ich starte den Film und lehne mich zurück. Der Film ist mir im Grunde nicht mehr so wichtig im Moment. Ich mache mir Sorgen um Janni. “Ist dir kalt oder fühlst du dich nicht wohl?” Besorgt sehe ich ihn an. Wieder schaut er mich mit seinen großen Augen an. Reiß dich ja zusammen Marc, sonst wirst du hier noch schwach. “Kalt ein bisschen.” Ihm ist also echt nur kalt? Das kann man ändern. Ich greife nach meiner Decke und lege sie um mich und ihm. “Gleich wird’s wärmer.” Ich lächel ihn an und er rückt etwas näher an mich ran. Das gefällt mir schon besser und vorsichtig lege ich meinen Arm um ihn. Vorhin hatte er ja auch nichts dagegen und jetzt stört es ihm wohl auch nicht. Ich spüre, wie er sich leicht an mich kuschelt und ich lächel zufrieden. Das ist fast so, wie ich mir den Tag vorgestellt habe. Aber auch nur fast. Ruhig schauen wir den Film weiter und während der ganzen Zeit ist Janni immer wieder etwas näher gerückt und ich hab ihn näher an mich gezogen. Ja, das kommt ziemlich nah an meine Vorstellung ran. Zwischendurch hat er immer wieder meine Hand gestreichelt und ich hab ihm im Nacken gekrault, was ihm zum schnurren gebracht hat. Ich musste mich zwischenzeitlich echt zusammen reißen, um nicht über ihn herzufallen. Ich habs auch geschafft und in den drei Stunden Filmzeit, hat sich doch etwas verändert. Ich fühle mich wohl bei ihm und wenn er in meinen Arm liegt kribbelt alles. Das ist komisch und ich weiß auch, was das ist. Liebe und das innerhalb von ein paar Stunden. Mehr als komisch also. Der Film ist zu Ende, aber ich will nicht aufstehen. Dann müsste ich mich von Janni lösen und das will ich noch weniger. Er will das wohl auch nicht, den er hält mich immer noch fest. Süß! Aber so was von. Mit meiner freien Hand versuche ich nach der Fernbedienung zu angeln, was allerdings nicht so ganz klappt. Mir egal, dann bleibt der halt noch was an. Ist mir nur recht. So kann ich doch noch länger hier mit Janni liegen und kuscheln. Meinetwegen kann es ruhig den ganzen Abend so weiter gehen. Habe ich nichts dagegen. Echt nicht. Doch Jan löst sich aus meiner Umarmung und sieht mir ins Gesicht. Irgendwie wirkt er nervös, wie er da auf seiner Unterlippe rumkaut. Hm… “Marc? Weißt du… ich… ähm…” Jetzt stottert er wieder und wird rot. Dass das süß ist, muss ich ja nicht wieder erwähnen oder? Ich versuche ihm in die Augen zu schauen, aber er weicht meinen Blick immer aus. Jetzt ist er wieder komisch. “Was ist los Janni? Du hast dich in der Stadt schon so komisch verhalten. Ist alles okay?” Leicht schüttelt er den Kopf. Also hat er doch was. “Was hast du den? Bitte sag es mir.” Ich fang hier gleich an zu betteln. “Es… es ist nur so, das… ich…” Er bricht schon wieder ab. Los Marc, streng doch mal dein Gehirn ein bisschen an. Okay, es ist schon zu ner Pfütze geworden wegen Janni, aber das ist ja jetzt nicht wichtig. Ich hebe sein Kinn etwas hoch und streichel seine Wange. Wahh! Jetzt weint er auch noch! Ich bin ein Idiot. Ganz klar. “Schh… nicht weinen.” Ich ziehe den Kleinen zu mir und nehme ihn wieder in den Arm und streichel seinen Rücken entlang. Ich könnte mich grad selber erschlagen. Das mach ich nachher, garantiert! Janni hält sich an meinen Shirt fest und weint immer noch. Zwar nicht mehr so viel, aber er tuts noch. Nur langsam hört er auf und sieht mich dann mit tränennassen Augen an. Mein Magen schnürt sich selber zu und ich hab einen Kloß im Hals. Ich würde jetzt gerne was sagen, aber ich kann nicht. “…be… dich.” Hu? Ich will zwar nicht unhöflich sein aber ich hab fast nichts verstanden. Meine Augen wandern über sein Gesicht und versuchen daraus zu lesen. Klappt aber nicht. Außerdem sieht Jan verletzt aus. Anscheinend hat er bemerkt, dass ich ihn nicht verstanden habe. Was soll ich den machen, wenn er nur vor sich her nuschelt? Aber ich kann auch nicht zusehen, wie er wieder anfängt zu weinen. Das tut doch etwas weh in Herzgegend. “Nicht weinen Janni, nicht weinen…” Langsam nähere ich mich seinen Gesicht und stocke kurz vor seinen Lippen. Soll ich das wirklich reskieren? Nicht das er gleich angewidert aus meinen Zimmer flüchtet oder so. Will ich ja nicht. Doch ich bin überrascht, als Jan die letzten bisschen Abstand zwischen uns überbrückt. Das wollte er wohl irgendwie, genau wie ich. Ich seuftze glücklich auf und verstärke etwas den Druck auf unseren Lippen, bevor ich mich wieder von ihm löse und ihn in die Augen schaue. Endlich hat er aufgehört zu weinen und sieht wieder besser aus. Das war echt kein schöner Anblick. Mit einer Hand streiche ich ihm über die Wange und wische ihm die letzen Tränen weg. “Ich liebe dich… wolltest du das sagen?” Jan wird rot und nickt. Das ist süßer als süß und glücklich zieh ich ihn in meine Arme. “Willst du heute bei mir bleiben?” Nicht falsch verstehen. Ich will ihn einfach nur bei mir haben. Wieder nickt Jan und ich löse mich etwas von ihm. Ich lächel und er tut es mir gleich. “Solln wir ins Bett?” Kleine Anmerkung am Rande, mein Sofa ist zwar toll, aber mein Bett ist doch um einiges besser. Jan nickt und wir legen uns ins Bett, wo wir uns unter die Decke kuscheln. Der Tag ist zwar nicht ganz so gelaufen, wie ich es wollte. Er ist sogar um einiges besser geworden, als ich es mir jemals vorstellen konnte. Wer rechnet auch mit so was? Das mir einfach jemand zugelaufen kommt und ich ihn mitnehme? Ich hätte das niemandem geglaubt, wenn er mir das erzählt hätte. Aber das hier ist wohl mein persönliches Stückchen Glück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)