Toras Vergangenheit von igorrrr ================================================================================ Kapitel 12: Der unbekannte Lebensretter --------------------------------------- 12. Der unbekannte Lebensretter Shuryõka wurde ihr Hauptauftraggeber. Sie eliminierte Personen, die der Polizei seit Jahren durch die Lappen gingen. Einerseits durch gute Anwälte, andererseits durch Korruption. Zwei Jahre nach Kens Tod erreichte sie ein heikler Auftrag: „Tora, ihr nächster Auftrag lautet Zakawa Jin aus dem Weg zu Räumen. Er ist allerdings durch seine Bodyguards gut bewacht. Sein sie wachsam. Shuryõka Tina überlegte, sollte sie sich an so einen gefährlichen Fisch wagen. Sie hatte schon einiges über diesen Großindustriellen gehört und in den Killerkreisen galt er als eine entfernte Galaxie, nicht zu erreichen. Der Grund waren die vielen Bodyguards, die er ständig mit sich führte. Es waren bereits zwölf Anschläge auf ihn verübt worden. Neun Bodyguards waren zu Tode gekommen, doch seit etwa anderthalb Jahren hatte er jemanden Namens Crowfort, der jeden Auftragskiller schon auf fünf Kilometer bemerkt und ebenso Bomben und ähnliches. Beim Namen Crowfort zuckte so gut wie jeder bezahlte Mörder zusammen. Sie beschloss erst mal Informationen über Zakawa einzuholen, zog sich die Jacke an und ging zum Boulevard. Tora entdeckte an einem großem Kaufhaus einen Mann, der versuchte Touristen irgendwelchen Krempel anzudrehen. Als sie auf ihn zukam, entdeckte er sie, schmiss seinen Tisch um und begann zu rennen. Die Tigerin sofort hinterher. Sie liefen durch belebte und vielbefahrene Straßen. Ein Lastwagen überfuhr ihn fast. Im irrtümlichen Glauben er hätte sie abgehängt versteckte er sich in einer Gasse hinter ein paar Mülltonnen. Tina lehnte sich an die Hauswand, die eine Seite der Sackgasse bildete: „Sanchi!“ Ihm rutschte das Herz in die Hose: „Ich weiß, dass du hinter den Eimern sitzt, also würdest du freundlicherweise rauskommen?“, fragte sie ruhig. Mit einem Messer in der einen Hand und einem Mülleimerdeckel in der anderen, erhob er sich: „Was soll das werden? Soll ich mich totlachen?“, grinste sie ihn an. Er dagegen war vor Angst fast erstarrt als sie näher kam: „Nimm das runter, bevor ich anfange mich zu ärgern.“, meinte sie und stand nun dicht vor ihm: „Wenn du mich töten wolltest, hast du den Zeitpunkt des Angriffes verpasst.“ Nun wollte er mit dem Messer auf sie einstechen, was gründlich misslang. Sie packte die Hand und drehte sie, nachdem er das Messer fallen gelassen hatte, auf den Rücken: „Ahhh, lassen sie mich los. Lassen sie mich los!“, wurde er panisch. „Sanchi, eigentlich wollte ich einen Kaffee mit dir trinken und ganz in Ruhe mit dir reden. Stattdessen stehe ich hier im Müll und wehre deine lächerlichen Angriffe ab UND lass endlich diesen bekloppten Deckel los!“ Voller Furcht ließ er ihn sinken: „Also, kann ich dich jetzt loslassen, ohne dass du einen zwecklosen Flucht- oder Angriffsversuch unternimmst?“, fragte Tora. Er nickte und sie ließ ihn frei. Schwitzend drehte er sich um und wandte ihr sein leicht mit Falten durchzogenes Gesicht zu: „Sie wollen mich nicht umbringen?“, meinte er verständnislos. „Glaube mir, wenn ich dich umbringen will, bist du der letzte der es erfährt. Was weißt du über Zakawa?“ Sanchi sah sie überrascht an: „Mutig sind sie ja, oder soll ich sagen lebensmüde...“ Sie fasste in Richtung Pistole: „Schon gut, schon gut. Nun über Jin ist kaum was bekannt.“, sagte er. „Hast du einen Vorschlag, wie ich an Insider- Informationen komme?“, fragte Tina. „Freiwillig wird ihnen keiner was sagen.“, wusste Sanchi. „Wer!“, wurde sie wieder lauter. „Es könnte bei einem von Zakawas Bodyguard klappen. Wie ich hörte, ist der nicht der Intelligenteste...“ „Den NAMEN!“ „Meio.“ „Wo finde ich den?“ Er nannte ihr die Adresse: „Was mache ich jetzt mit dir?“, fragte sie sich laut. Sanchi bekam es wieder mit der Angst zu tun, als sie in ihre Jackentasche griff. Seine Augen weiteten sich und er wich zurück. Sie zog etwas heraus, doch statt einer befürchteten Waffe warf sie ihm ein Geldknäuel zu: „Das ist für dich.“ Er atmete erleichtert aus: „Übrigens, wenn ich höre, dass du irgendwem erzählt hast, was wir gerade besprochen haben...“ Sie deutete mit der rechten Hand eine Pistole an und zielte auf seinen Kopf: „Capische?!“, fragte sie. Er nickte ängstlich und sie ging. Es war bereits zweiundzwanzig Uhr dreißig als Sanchi an den Docks auf jemanden Wartete: „Du sagst, du hast was für mich.“, wurde er angesprochen und zuckte zusammen. „Du hast gesagt ich soll bescheid geben, wenn einer nach deinem Boss fragt, nun...“ „Was?“ „Tora hat sich nach ihm erkundigt.“ „Ist die wirklich so dämlich?“, fragte er mehr sich als ihn. „Crowfort... ich gehe ein beträchtliches Risiko ein, weil ich dir das erzählt habe.“ „Darüber würde ich mir keine Sorgen mehr machen...“ „Aber wenn sie... ahhh!“, stöhnte er. Crowfort hatte ihm blitzschnell ein Messer in die Rippen gejagt: „Tja, mein lieber, Tora hat dich doch sicher gebeten mit niemanden zu reden.“, grinste er wissend und ließ Sanchi an Ort und Stelle zum Sterben liegen. Tora erwischte Meio erst nach einer Woche allein, abends zu hause. Sie öffnete sehr leise das Schloss und betrat die Wohnung. Diese war sehr spartanisch eingerichtet. Doch das was da stand, war alt. Sie roch danach als wäre hier das letzte Jahr kein Lappen oder Putzmittel angerührt worden. In der Küche stapelte sich das Geschirr und im Wohnzimmer lag alles kreuz und quer. Tina schlich ins Schlafzimmer, wo Meio mit Daumen im Mund schlief. Sie holte ein Blasrohr hervor, setzte es an ihren Mund und pustete. Eine kleine Nadel bohrte sich in seinen Hals und weckte ihn. Er sah sich um und entdeckte die Tigerin: „Wer sind sie?! Was wollen sie?! Ich kann mich nicht mehr bewegen!“, wurde er panisch. „Bleib cool, Junge. Das ist nur Kuraare. Es lähmt alles unterhalb des Halses, circa für eine halbe Stunde.“, meinte sie gelangweilt. „Was wollen sie?“, fragte er immer noch ängstlich. „Du wirst mir ein paar Fragen beantworten und dazu habe ich mein kleines Messerchen mitgebracht.“ Sie zog Kens ein Meter zwanzig langes Samuraischwert: „Nein! Nein! Nein! Ich sage ihnen alles!“ Sie steckte die Spitze des Schwertes neben seinem Hals ins Bett. Den Griff hielt sie hoch: „Also mein kleiner Daumenlutscher, wenn ich dir Fragen stelle und mir die Antwort nicht gefällt, geht die Klinge ein Stück tiefer, VERSTANDEN?!“, fragte die Auftragskillerin deutlich. Er nickte: „Gut, zu welcher Zeit kommt man am Unauffälligsten an Zakawa ran?“ „Ich... Ich weiß nicht.“ Sofort sank die Klinge. Seine Augen weiteten sich: „Ich glaube nachts, wenn er im Bett ist.“, sagte Meio schnell. „Welche Sicherheitsvorkehrungen gibt es am und im Haus.“ Er erklärte ihr alles, doch etwas war faul: „Du verheimlichst mir doch was.“, sagte Tina. „Nein...“ Das Schwert war plötzlich an seinem Hals und ritzte schon die Oberhaut an: „Ah.“, entwich ihm erneut ein kurzer Schrei. „Rede, oder es gibt hier eine riesige Sauerei.“, meinte sie ungeduldig. „Sobald sie sich nähern oder irgendwas versuchen, hat Crowfort sie schon erwischt.“, stotterte er, wobei das Blut auf sein Kissen rann. „Warum glaubst du, bin ich hier? Ich will wissen wann dieser Crowfort frei hat.“ „Ich glaube in zwei Tagen, aber das ändert sich auch ganz schnell wieder.“ „Du solltest dir die nächsten paar Wochen frei nehmen. Wenn ich dich in Zakawas Nähe sehe, bist du die Leiche neben ihm, klar.“ Sie nahm das Schwert und machte sich auf den Heimweg. Meio lag eine weitere viertel Stunde im Bett als die Wirkung des Kuraare langsam nachließ. Es war ihm allerdings noch nicht möglich aufzustehen, als eine weitere Person seine Wohnung betrat: „Ah Meio, du bist gerade in einer ganz beschissenen Lage.“, Crowfort zückte das Messer, mit dem er Tage zuvor schon Sanchi ermordet hatte: „Nein, ich habe ihr nichts gesagt.“, packte ihn erneut die nackte Panik. „Verschone mich bitte mit deinen schlechten Lügen. Du bist mir schon lange ein Dorn im Auge und ich habe es satt, ständig deine Fehler ausbügeln zu müssen.“ Das aufblitzen des Messers in Crowforts Händen war das Letzte was er sah. Zwei Tage später: Tora knackte gerade das Schloss vom hinteren Gartentor. Es gelang ihr. Wie in einem Gefängnis suchten Scheinwerfer das Grundstück ab. Sie mussten sich vorsehen, um unentdeckt zu bleiben. Sie lief durch den Garten. Plötzlich war ein Lichtstrahl neben ihr und versuchte sie zu entlarven. Mit einem gewagten Hechtsprung hinter einen Busch rettete sie sich. Schweiß perlte von ihrer Stirn: - Du musst aufpassen! -, sagte sie sich. Sie sah sich um, dann ergriff sie die Chance, um an die Kellertür zu kommen. Verwunderlicherweise war diese auf. Sie traute dem nicht, aber es schien alles in Ordnung zu sein. Tina holte ihre kleine Taschenlampe heraus und fand so den Weg nach oben. Leise erklomm sie die Treppe. Die Zwischentür zum Erdgeschoss war verschlossen: - Wäre ja auch zu schön gewesen. -, dachte sie und begann mit einem Dietrich das Schloss zu öffnen. Wenig später betrat sie den Flur, der ab und an von den Lichtern im Garten erhellt wurde. Sie sah sich unten um, fand aber kein Schlafzimmer. - Warum haben eigentlich alle Gewohnheitsverbrechen ihre Schlafzimmer im zweiten Stock? -, fragte sie sich und sah das im Obergeschoss Wachen patrollierten. Was nicht in ihren Blick fiel, war ein Mann, der durch das Fenster mit einem Scharfschützengewehr auf sie zielte: „Und hast du ihn?“, wurde der Schütze plötzlich gefragt: „Was machst du hier? Ich denke du hast frei.“, antwortete der ohne aufzusehen. „Ich hatte das Gefühl, ich müsse mal vorbei kommen.“ „Dein 6th sence, was?” “So in etwa.“ Bevor der Scharfschützen schießen konnte, wurde ihm das Genick gebrochen. Tora durchsuchte mucksmäuschenstill die obere Etage und fand am Ende des Flures Zakawa in seinem Bett. Sie holte eine Waffe mit Schalldämpfer heraus: „Gute Nacht.“, sagte sie und jagte ihm die Kugel frontal durch den Schädel. So leise wie sie gekommen war, verschwand sie auch wieder. Keiner schrie, niemand weiter bemerkte sie. Nur einer hatte ihr das Leben gerettet, doch das würde sie nie erfahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)