Einmal Vampir zum Mitnehmen, bitte! von riedel (Liebe geht doch durch die Zähne.) ================================================================================ Kapitel 12: Und nun? Die Wahrheit? Oder Lieber was anderes? ----------------------------------------------------------- Was sollte Anna den jetzt tun? Sie hatte immer noch die Augen auf ihr Fenster gerichtet. Arion war seit ein paar Minuten drin. Seit dem war stille. Hatte er seinen Arm verloren? War Marc jetzt tot? Oder schlimmer... Nick? Sie lief verstört auf und ab. Sollte sie jetzt ins Auto gehen? Oder lieber warten? Was würde passieren? Sie griff sich ins dunkelblonde Haar. Es war echt zum Haare aus raufen. Die Welt, die nun eine andere war, so düster und dunkel, konnte doch nicht nur aus Mord und Verwüstung bestehen? Aus Kampf und wieder nur Kampf? Sie hatte die Vampire als etwas schönes und verführerisches kennengelernt. Sie blieb stehen. Wenn sie da hoch ginge, was würde sie dann sehen? Die Monster hinter der Maske der Schönheit? Es schüttelte sie. Nein, sie wollte so wenig wie möglich diese grausame Seite sehen. Sie hatte keine Lust auf Tote. Schon gar nicht auf welche die sie kannte. Ein Schrei holte sie aus den Gedanken. Sie sah nach oben. Was war passiert? Kurz danach blickte Nick aus dem Fenster. "Anna? Könnte ich mal fragen, was du noch hier machst? Du sollst doch im Auto sein!" Ihr stockte der Atem, Ein Teil seines Gesichts war aufgekratzt und blutig. Doch ihm schien das nicht aufzufallen. Er grinste und sein Gesicht verzog sich zu einer Fratze. Mit einer Hand vor dem Mund, sie hatte angst zu Kotzen, sagte sie leise. "Was ist passiert?" "Der junge Mann, Marc oder so, ist noch am Leben, falls du das wissen wolltest! Wir werden ihn zu Viktor bringen. Steig jetzt ins Auto ok?" Dann war er wieder weg vom Fenster um kurz darauf wieder zukommen. "Ach ja... Kannst du den Arm suchen? Ich glaub den braucht er noch... und..." Jetzt grinste er wieder. "Danke... wegen Arion." Von drinnen kam ein gedämpfte Antwort. "JAJA! Sie hätte dich deswegen nicht stören dürfen, ich weiß! Aber bedenke... jetzt wird es heißer werden, wenn sie dir deine..." Den Rest bekam sie nicht mehr mit. Super, die Beiden hatten also bessere Laune, als sie es hatte. Marc war also noch am Leben, war das nun gut oder schlecht? Sie wusste nur, dass sie erst mal kein Wort mit ihm reden wollte. Doch, würde Viktor ihn ebenso leichtfertig ignorieren können? Sie war sich da nicht so sicher, zumal er sie ja beschützen wollte. Armer Marc, dachte sie, als sie sich auf die Suche nach dem Arm machte. "AH! Ach was Armer Marc!!! SACKGESICHT!" Mit dem Bein trat sie gegen ihr Regal. Wieso machte sie sich Sorgen wegen ihm? Schließlich machte er ihr nicht nur Angst, er ging auch eindeutig im Körperlichen zu weit. "Man oh man... Jetzt weiß ich, warum ich Neugeborene Vampire Hasse." Nick trat aus dem Hauseingang, gefolgt von Arion der Marc auf der Schulter hatte. "Rede keine Mist, ich trage den Typen und das auf meiner Haut! Also darf wohl ich meckern!" Arion verzog das Gesicht. "Und? Hast du den Arm?" Beide kamen auf sie zu. "Nein, wird... was wird..." "Wenn er seinen Arm am Tag bei sich hat, also in unseren Todesschlaf, dann ist er wieder dran." Nicks Gesicht sah immer noch widerlich aus. Mit der guten Seite suchte er den Boden ab. "Wenn du noch weiter auf mein Gesicht starrst wird es nicht besser!" Sie schaute schnell weg. "Tut... tut mir Leid." "Muss es nicht, lieber wäre mir ja, wenn du auf was anderes starren würdest! Ich sag dir mein Schwan-" Er bekam einen schlag von Arion. "Behalte deine Kommentare für dich! Dank dir muss ich einen Vampir auf den Schultern halten. HALB NACKT!" Er verzog genervt das Gesicht. "Man! Hast du schlechte Laune Grummelbar!" "Sag das noch mal und ich schlage dich!" Anna starrte die Beiden an, die hatten echt gute Laune! "Hey? Ihr habt meine Wohnung verwüstet und was macht ihr?" "Ah Sorry ja... Öhm, wir schickend dir ne Reinigung... Versprochen! Doch jetzt der Arm und zurück nach Hause." Ein Jubelschrei sagte Anna kurz darauf, dass er ihn gefunden hatte. Sie wollte nicht noch mal nach Oben, doch sie brauchte Kleider. Als hätte Arion ihre Gedanken gelesen reichte er ihr eine Tasche. "Nick hat deine Unterwäsche angefasst! Ich hab nur ein paar Sachen eingepackt! Also bei Beschwerden, wende dich an den Idioten!" "Hey?" Nick wedelte mit Marcs Arm vor Arion. "Sag das noch mal und ich komme mit zu Juliana!" "Ja, als würden wir dich miteinbeziehen." Sie gingen alle zum Auto, als seien sie gerade von einem Club gekommen. Wie Surreal kam ihr das vor. Die halbe Stunde die sie mit dem Auto fuhren, war nicht besser. Nick trat so aufs Gasbedahl, dass Anna sich in den Sitz krallte und Arion immer wieder auf das Geblubber von Nick brummte. Marc war schlaff auf dem Rücksitz neben Arion. Er war nicht wieder aufgewacht, nicht mal, als man ihn unsanft ins Anwesen brachte. Als sie mit den Dreien gehen wollte sagte Arion kurz. "Er braucht dich dabei nicht! Geh!" Wie immer nett und zuvorkommend. "Meister? Der Cop ist zu dieser Frau gegangen." "Ja, ich weiß. Mal sehen was er anrichten kann! Die Tabletten hast du ihm gegeben?" Er schwenkte mit dem Glas in der Hand. Der Diener nickte. "Gut... was mich aber eher beschäftigt..." Der Meister legte das Glas an seine Lippen. "Ist sie es wert? Was denkst du? " Der Diener sah verunsichert zu seinem Meister. "Weiß nicht... vielleicht?" "Mhh... ich werde sie mir wohl genauer ansehen müssen!" Als Zeichen, dass der Diener gehen konnte wedelte er mit seiner Hand und sagte. "Geh, ich werde mich nun zurückziehen." Er musste über einiges Nachdenken. Wenn der Cop es richtig anging hatte sein Bruder bald ein kleines Problem. Das allein würde ihm schon ein Lächeln abringen. Sie waren noch nicht perfekt, aber die Wirkung würde erstmal reichen. Da war auch noch die Sache mit der Frau. Wie sie wohl in seinen Plan passen würde? Die Hand im Schoß saß Anna an ihrem neuen Küchentisch. Vor ihr ein Teller mit Nudeln. Sie sah ihn seit ein paar Minuten einfach nur an. Hunger hatte sie nicht, nicht mal Appetit. "Was ist? Hast du keinen Hunger?" Sarah sah sie fragend an. "Ach... ich weiß nicht. Nein." "Schade, wenn ich Essen könnte würde man mich nie vom Kühlschrank wegbekommen! Zu meiner Zeit gab es das nicht." Da wurde Anna hellhörig. Sie wusste nun, das Nick fast Vierhundert war. Älter als Nick und Sarah zusammen. Sie schürte die Lippen. "Sarah, Schatz?" "Mhm?" Sie sah auf. "Wie alt bist du?" "Das fragt man keine Frau!" Sie kicherte dennoch. "Ich weiß, aber... Nick sagte er sei fast Vierhundert da war ich irgendwie neugierig." Sarah rutschte etwas unruhig auf ihrem Platz. "Ich bin Sechshundertfünfundachtzig geworden vor ca sechs Monaten." Sie lächelte jetzt und ohne das Anna es gemerkt hatte, hatte sie angefangen zu essen. Sarah sah sie jetzt belustigt an. Dieses kleine Kind war so alt? Das war fast unglaublich. Sie hatte so süße Wangen und eine so zarte Unschuld. Da war noch etwas, was ihr jetzt einfiel. "Sarah?" "Ja?" "Warum wolltest du bei unserem ersten treffen wissen wie die Lasagne schmeckt? Ich sehe euch auch andere Sachen zu euch nehmen als nur... Blut." Sie legte den Kopf schief. "Also warum hast du dir kein Stück genommen von der Lasagne, mein ich?" "Wir Essen nichts. Wir Trinken nur, da musst du dich versehen haben." Sie sah wieder ernst aus. "Gar nichts?" Sarah sah sie jetzt verschwörerisch an. "Seit dem Tag unsere Verwandlung, ist jedes Essen wie Gift." Anna hielt die Gabel auf halben Weg zum Mund inne. Sarah fuhr fort. "Es frisst sich durch unsere Eingeweiden. Setzt uns lahm. Würgen würde nicht reichen um es wieder raus zu bekommen. Es steckt einfach fest. Kann nicht vor und nicht zurück." Das hatten die Bücher und Filme nie gesagt! Vampire konnten das nur nicht mehr verarbeiten oder es schmeckte doof, aber das es tödlich war! Wie würde es sein, wenn man das nicht wusste? "Nur Flüssiges kann unser Körper richtig aufnehmen. Das Beste ist natürlich Blut." "Das hört sich ja schrecklich an.... ihr sterbt durchs Essen?" Jetzt schüttelte sie sich vor Lachen, Anna sah sie verstört an. Hatte sie den Witz verpasst? "Hahahhahaahhahaha nein, ich hab dich veräppelt! Das mit dem Gift sollte Dramatik sein! Es liegt uns einfach nur schwer im Magen." Sie kicherte. Kleines Biest! "Was? Sarah! Ich dachte ihr würdest dann wirklich Sterben." Beleidigt verzog Anna den Mund. "Essen ist für uns nur widerlich! Es schmeckt scheußlich. Wir können es nicht verarbeiten, das ist wahr." Sie machte eine tragische Bewegung. "Dummerweise riecht es super." Seufzte sie. "Darf ich dich noch etwas Fragen?" Als Sarah ihr zunickte sagte sie. "Ich hab an dem Tag noch etwas dummes gesagt. "Ach? Und das wäre?" Sie hob die Augenbrauen. "Über deine Mutter." "Oh das." "Ich wollte dich nicht verletzen, oder etwas dummes Sagen." Anna sah auf ihre Hände. Sarah sagte mit ihrer süßen Stimme. "Als ich noch lebte, also in Irland, da waren Kinder schon sehr früh gefragt in der Gemeinschaft. Mein Vater war so etwas wie ein Herrscher, Meine Mutter..." Sie hielt kurz inne und sah verschwommen in eine Vergangenheit, die Anna wohl nie begreifen würde. "Meine Mutter war die Dorfheilerin. Leider weiß ich ihren Namen nicht mehr, auch den meiner anderen Verwandten hab ich vergessen." Die Kleine hatte so lange gelebt, dass sie das Wichtigste verloren hatte. Wie traurig. "Ich kann mich aber gut an ihre warmen Hände erinnern. Mutter war bekannt für ihre Kräuter und ihre heilenden Hände. Jeder der Probleme hatte oder Hilfe brauchte kam zu ihr. Ich half ihr, wenn ich es konnte." Sie sah auf ihre kleinen Hände. "Ich wollte wie sie werden. Eine hohe Persönlichkeit. Eine weiße Frau. Früher waren sie angesehen musst du wissen! Wer dann auf die Idee kam solche Frauen, Hexen zu nennen, gehört selbst verbrannt! Darum mag ich auch Alex so gern, sie sagte meine Mutter musste eine großartige Frau gewesen sein. Sie sehe sie oft in mir, in meiner Aurafarbe. Alex kann unser Innerstes sehen weißt du. Sie glaubt, dass wir alle die nun nicht mehr das Licht erblicken können, dennoch einen guten Kern haben. Darum sagt sie ich hätte die Farbe von rosa Rosen. Süß und lieblich. Genau wie Natti. Sie ist meine Seelenverwandte muss du wissen. Jeder hat Einen. Alex sagte mir mal, dass die Verwandten Seelen sich immer finden." In ihren blauen Augen leuchtete es plötzlich. Anna hörte ihre Worte wie gebannt zu. Noch nie hatte sie solche Geschichten gehört. "Hehehe... weißt du was? Ich glaube du wärst in alter Zeit auch eine weiße Frau gewesen. Alex hatte mir gesagt, das du sehr viel Wärme, also eine schöne Farbe, in dir hast. Eine gute Voraussetzung, wenn du mich Fragst! Zumal, noch jemand diese Aurafarbe hat" Schmunzelt sah Sarah sie an. Doch Anna war überraschte, weil Alex auch so etwas erwähnt hatte. Von einer Farbe die sie hätte. War das so etwas tolles? Muss wohl. Sie kaute weiter. Als hätte man die Kleine gepickt sprang sie auf und ging zum Sofa, von da sah sie Anna fixierend an. "Weißt du was mich aber eher wurmt als die Tatsache, dass alle meine Verwandten tot sind? Das ich nie wie du sein werde." Verwirrt über die Wendung des Themas, hatte sie wieder das Essen vergessen. "Wie ich? Ich bin nicht mal halb so klug wie du! Ich hab nicht so viele tolle Sachen erlebt! Und was du alles kennst! Ich kenne nicht mal-" "Das meine ich nicht! Nicht das Wissen. Das kann man alles in laufe der Zeit lernen. Das mein ich." Sie zeigte auf Annas Brüste. Verwundert folgte sie dem Fingerzeig. "Oder Das!" Nun zeigte die Kleine auf ihre langen Beine, die übereinander geschlagen unter dem Küchentisch waren. Ihre Beine und Brüste waren nicht das einzige was sie als ‚Frau‘ ausmachte, doch deutlich zeigte, was anders war, als bei Sarah. Wo alles irgendwie rundlich schien. Anna wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wusste nur, dass sie etwas dummes gesagt hatte. Da saß eine Frau in einem Kinderkörper vor ihr, hatte Kräfte, hatte Wissen, hatte die ganze Ewigkeit. Und das, was sie am meisten begehrte, war ein Körper, den sie niemals haben würde. Das machte Anna sehr traurig. Sarah wird immer ein siebenjähriges Kind bleiben. "Jetzt habe ich es schon wieder gemacht! Ich hab schon wieder was dummes gesagt, stimmts?" Ihre Augen sahen zu dem kleinen Mädchen, dass sie jetzt leicht anlächelte. "Ach weißt du Anna, ich hab so viele neue Freunde und auch so viel neue Verwandte bekommen, da bin ich nicht so traurig, es wurmt mich nur. Und wenn könnte ich mir Brüste von einem Chirurgen machen lassen." Sie legte ihren Kopf auf die Arme. "Es ist nur manchmal sehr unpraktisch ein Kind zu sein. Ich sag nur Bar." Anna wusste worauf sie anspielte, doch eine andere Frage machte sie neugieriger. "Machen Ärzte Brüste bei Kindern?" "Wenn man genug Geld rausrückt" Das verstörte sie jetzt. "Das ist ja furchtbar!" Sarah zuckte nur mit den kleinen Schultern. "Mit dem Gedanken, mir welche zumachen, hab ich aber schon gespielt. Würde mir aber nichts bringen." "Ach und warum nicht? Nicht das ich das Befürworte... aber?" Sie hob schnell die Hände um es zu bezeugen. Wie waren sie nur auf dieses Thema gekommen? Sie konnte sich nicht Vorstellen, wie diese süße kleine Sarah plötzlich mit Brüsten aussah. Es schüttelte sie. Lieber nicht dran denken. Ohne, dass Sarah etwas von den Gedanken mitbekam sagte diese. "Viktor mag mich so wie ich bin. Er sagte, mir mal ich sei gerade wegen meiner Einzigartigkeit etwas Besonderes." Ihr Blick wurden weicher als sie von Viktor sprach. "Das macht mich glücklich, ohne ihn und Natti würde ich das sicher nicht überleben. Er gibt mir die Kraft auch diesen Körper zu lieben." Am Ende lag Anna in ihrem neuem Bett. Dieser Tag hatte so vieles gebracht, nein die Nacht. Marc war wieder da. Nick wurde verletzt wegen ihr. Arion hatte sich von einer anderen Seite gezeigt, die nur Nick sonst sah. Sarah hatte von ihrer Vergangenheit und ihren Wünschen erzählt. Doch etwas, das nur ganz kurz ihr Gedanken gefasst hatten hielt sie jetzt wach. Wenn sie Nick und Sarah zusammen zählte, wenn sie dem Rat von Viktor befolgte. So würde er, allein es zu denken machte ihr Kopfschmerzen. Leise sagte sie es nun schon zum zwanzigsten Mal. "Tausend! Viktor ist über tausend Jahre alt." Die Sonne würde bald durch die Vorhänge kommen, also würde sie sich entscheiden müssen. Sie stemmte sich in ihrem Bett hoch. Das war doch verrückt. Er sah nicht älter als Siebenunddreißig aus! Müsste er nicht irgendwie weißhaarig oder schrumpelig aussehen? Sie dachte kurz darüber nach, also schrumpeliges hatte er nicht an sich gehabt. So oft wie sie ihn nun schon nackt gesehen hatte, konnte sie das bezeugen. Es machte sie kribbelig, was würde er für eine Geschichte haben? Sie warf ihre Beine über die Bettkannte, sie hatte nur ihr kurzes Top und Höschen an. Sie machte sich keine Gedanken wegen einer Hose. Sie würde nur kurz mit ihm sprechen wollen, da sie ja schon weit aus weniger in seiner Gegenwart an hatte scherte sie das jetzt nicht sehr. Gott, war Viktor genervt. Er saß jetzt in seinem Sessel im Arbeitszimmer. Vor kurzem hatte er noch im Wohnzimmer ein Glas warmes Blut getrunken und auf die Rückkehr von Anna gewartet. Als Nicolas mit Arion rein platze. Dank Nicolas hatte er nun einen neuen ungebetenen Gast in seinem Haus. Und eben genau dieser Gast war Marc Harrison. Wie gern hätte er ihn unter der Erde gesehen. Er hatte sich echt zusammengerissen, als Arion den Mann auf sein Sofa geworfen hatte. Auch, als dieser wieder zu Besinnung kam. Was er von sich gab, war allein schon eine Beleidigung gewesen. "Oh? Der neue Stecher!" Marc richtete sich schwer blutend auf und nahm seine gesunde Hand, die er in der Hosentasche kurz zuvor gesteckt hatte, zum Mund. "Hmpf!" Viktor knirschte mit den Zähnen und umging die Aussage. "Mr Harrsion? Wie kommt es, dass sie nicht in einem Loch verrotten?" Der Cop sah Viktor mit Belustigung an. "Ich ziehe wärmere Löcher vor. Ach hatte ich schon gesagt, dass Anna und ich wiedermal zusammen getroffen sind? Sie ist ja so ein Wildfang..." "Für sie sind sie auch nur ein Monster, also warum spielen sie sich so auf?" Er ballte die Fäuste. Noch ein Wort über Anna und er würde ihm den Kopf abreißen. Marc fixierte ihn, egal was er dachte, er musste sich seiner Situation nicht bewusst sein. "Ich spiele mich nicht auf. Das habe ich nicht so nötig, wie sie Mr Mondschein." Er machte eine wegwerfende Handbewegung. "Ach? Hatte ich schon erwähnt, dass Anna scharf auf mich war? Und sie mich hemmungslos geküsst hat?" Er beugte sich vor und sah ihn gehässig an. "Sie will mich noch immer!" Er bewegte seinen Mund als würde er was lutschen. Die Ruhe, die Viktor versucht hatte aufzubauen, brach. Er schnellte nach vorn und packte den Cop am Hals. "GANZ SICHER NICHT, DU BASTARD! Warum sollte sie das tun?" Als Antwort spuckte, Marc sein Blut, in sein Gesicht. "Ähhhg Was soll das?" Viktor wischte sich übers Gesicht. Er schmeckte das Blut dieses Mistkerls in seinem Mund. Ehe er seine letzte Beherrschung verlor, musste Nicolas ihn fort zubringen. Hier im Arbeitszimmer hat er sich wieder im Griff. Zähneknirschend sah er aus dem Fenster. Die anderen waren schon zu Bett. Arion war kurz nachdem er den Cop aufs Sofa warf verschwunden. Warum er nur Boxershorts trug hatte Viktor nicht mehr Fragen können. Auch, als er Nicolas gefragt hatte wegen seiner Wunde im Gesicht, hatte der nur freudig gelächelt und gesagt. "Das war keine große Sache, den Kleinen hatte ich schnell erledigt! Anna war auch in Sicherheit, als der Kampf los ging." Er hatte also schon wieder in Annas Wohnung gelauert. Und da wären wir auch schon bei der zweiten Sache, die ihn gerade nervte. Anna! Wieso hatte sie nicht auf Nicolas gewartet nach der Arbeit? Und verdammt nochmal, wieso hatte sie den Cop geküsst? Was zur Hölle sollte er bitte noch tun? Sie an seinem Bett fesseln? Ok dieser Gedanke war schon verlockend. Viktor atmete lang ein und erhob sich. Er musste jetzt wirklich zu Bett, seit dem Zusammentreffen mit dem Cop fühlte er sich nicht so gut. Er nahm sich vor, heute Abend ein Wort mit Anna zu reden. Jetzt zu ihr zu gehen, nein, dazu war er zu aufgebracht. Es würde Streit geben. Vielleicht würde es auch nur Streit geben, weil er das Thema Küssen ansprach. Wie lächerlich diese Eifersucht war, stellte er fest, als er die Tür zu seinem Büro schloss. Sekunden die er brauchte um im Wohnzimmer und sich auch sicher sein, das es keine Eifersucht sein konnte, blieb er dann stehen. Anna kam gerade durch die Tür unter der Galerie herein. Sein Blick blieb an ihrem Outfit hängen. Wieso hatte sie nur ein Top an? Wollte sie auch noch Salz in die Wunde streuen? Er setzte ein spöttisches Lächeln auf und sagte. "Nett! Aber etwas spät meinst du nicht auch?" "Wozu?" Sie sah ihn verwirrt an. "Für eine Entschuldigung, ich bin Verstimmt und es ist gleich Tag. Ich hab echt keine Lust auf eine schnelle Nummer!" Sagte er verärgert und ging weiter zur Treppe. "Wie bitte? Ich bin ganz sicher nicht deshalb hier!" Sie stapfte ihm trotzdem nach. "Ach? Dann verzeih, ich werde nicht oft in so einem Outfit besucht, ohne Hintergedanken!" Er war schon oben. "Ich kann mir denken, wer sonst hier so rum läuft! Ich hatte einfach keine Zeit mehr mich richtig anzuziehen, ich wollte dich noch sprechen bevor du... na ja tot umfällst." "Zu Vorkommend, danke! Aber ich hab keine Lust auf solche tiefgründigen Gespräche, bei den ich sowieso nichts zusagen habe! Gute Nacht." Sie folgte ihm weiter, warum benutzte er seine Kräfte nicht, um schneller als sie zu sein? Wollte er gar wirklich einen Streit mit ihr? Ganz sicher wollte er das. Zickig fuhr er fort. "Wenn ich aber mal was sagen darf! Ständig kommt mir zu Ohren, dass du dich weder an die Vereinbarung noch an Regeln hältst." "Ich halte mich an meine Regeln! Es ist doch alle ok! Es ist nichts passiert." Er drehte sich um und packte sie an den Armen. "Alles ok? Nichts passiert?" Seine Stimme wurde zornig. "Einer meiner Mitglieder wurde verletzt! Du warst kurz davor wieder mal in einen tödlichen Vorfall verwickelt zu werden und nun kommst du mir so? Ich finde du bist undankbar!" Beide funkelten sich nun Böse an. "Ich hab dich nicht um Hilfe gewünscht!" "Ja, aber vielleicht hätte ich so ein Bastard sein sollen wie dein Freund!" "Marc ist nicht mehr mein Freund!" Ihr Lippen wurden zu einem Strich. "Warum hast du ihn dann geküsst?" Dass war jetzt nicht genau das, was er Fragen wollte. Seine Augen suchten in ihren eine Antwort. Verlegen sah sie zur Seite. "Das war ein Versehen!" "Wie das? Bist du auf seine Lippen gefallen?" Ok, er gab es zu, es war doch Eifersucht. Rasende! "Das stelle ich mir als äußerst schwer vor, der Typ ist ein Kopf größer als du!" Er ließ sie los und stapfte weiter. "Du benimmst dich wie ein Kind! Ich bin doch kein Spielzeug!" Sie lief ihm weiter nach, bis in sein Schlafzimmer. "Pah!" Er ging ins Bad und zog sein Hemd aus und warf es, was er sonst nie tat, in die Ecke. "Hey? Ich konnte doch nicht wissen, dass er da war!" Sie blieb stehen, mit ins Bad wollte sie wohl nicht, als er seinen Hosenknopf öffnete. "Wieder nur ein ‚Pah!‘ von meiner Seite!" Sagte Viktor durch die Tür. Kurz darauf wurde sie aufgerissen und eine schlecht gelaunte Anna stand im Türrahmen. "Viktor! Ich komm nicht mehr mit? Geht es hier um Marc oder um dich?" Gute Frage. Doch er sagte mit dem Rücken zu ihr. "Es geht nur um dich! Ist dir das noch nicht aufgefallen?." Langsam drehte er sich um. "Ich weiß ja nicht mal warum ich so sehr will, dass du Sicher bist. Ich hab mir eingeredet, weil es sich so gehört... weil ich dich in diese Lage gebracht habe." Sie sah in unsicher an. Ob es an seinen Worten lag oder an der Tatsache, dass er nackt war konnte er jetzt nicht sagen. "Du machst dir zu viele Sorgen um mich." Sie sah verlegen zur Seite. Er kam auf sie zu und seine Hände berührten ihr Gesicht. Plötzlich war das Kribbeln wieder da, das, was er immer empfand wenn er sie berührte. "Ja, weil du so zerbrechlich bist." Seine Stimme ein leises Flüstern. "Ich will nicht, dass man dich zerbricht. Wieso? Wieso hast du ihn nur geküsst? Er ist so ein..." Ihre Lippen waren seinen so nahe. Er spürte ihr leichtes Seufzen. Seine blauen Augen sahen in ihre Grünen. "Fang doch nicht immer damit... sag doch einfach... guten Nacht und mach da weiter wo wir aufgehört haben." Er lächelte über ihren Wink. Ja, wieso nicht, diesmal war er sich sicher, dass er nicht weglaufen würde. Auch sie würde jetzt keine Ausrede finden um von ihm zu gehen. Ohne weiter Nachzudenken küsste er sie. Er spürte ihr Verlangen nach mehr. Auch ihm schien es zu lange her, ihre Haut und ihre Lippen gefühlt zu haben. Die Eifersucht hatte dies auch noch bestärkt. Ihre Hände lagen auf seiner nackten Brust, seine auf ihren Wangen. Ihre glitten langsam über seine Brust hoch zum Hals und in sein Haar. Ein leichter Seufzer an seinen Lippen sagte ihm, dass es ihr gefiel. Immer noch in der Tür packte er sie am Po und hob sie hoch. "Anna..." Seine Lippen wanderten zu ihrem Hals. Sie stöhnte auf, als er sie leicht dort Küsste. "Wehe du beißt mich!" Er kicherte an ihrem Hals, was sie leicht zum zittern brachte. "Ganz sicher nicht, sonst wäre meine Verantwortung dir gegenüber lächerlich!" Er war sich sogar sehr sicher, dass er sie nicht verletzten würde. Wie sie ständig ihm die Stirn bot, dass und ihre süße Art, machte sie einfach zu etwas Besonderen. Er wollte sie, wie sie war. Sie beugte sich ihm entgegen. Wie er ihren Körper an seinem Spüren wollte. Ihre Brüste in seinen Händen. Ihre Lippen auf seiner Haut. Ihre Hände an seinem Po. Sie stöhnte, als er sie im Nacken küsste. Mit Leichtigkeit trug er sie Richtung Bett, ja er war sich seiner Sacher sehr sicher. Doch plötzlich merkte er das etwas nicht stimmte. Der Geschmack von Marc Harrisons Blut war wieder in seinem Mund. Das einzige was er noch von sich geben konnte, bevor es um ihn herum Schwarz wurde und er einfach mit ihr aufs Bett fiel war. "Fuck!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)