ANBU von Hinarika (Ai-Nedan-Budo-Umme) ================================================================================ Epilog: Mirai ------------- Drei Monate später Sakura und Hinata sitzen in seltener Stille an dem kleinen Fluss, der ein gutes Stück außerhalb von Konohas Mauern verläuft und bereits seit vielen Jahren ihr geheimer Zufluchtsort ist. Heute haben sie sich zum ersten Mal seit langem dorthin zurückgezogen, um ein Gespräch fernab von ihren Freunden zu führen. Es ist Sakura, die mit einem bedrückten Seufzen zuerst darauf zu sprechen kommt, was sie heute hierher geführt hat. „Denkst du, wir sollten es ihnen sagen?“ Die rosahaarige Medic-nin nimmt erleichtert zur Kenntnis, dass ihre engste Freundin wie üblich und im vollkommenen Gegensatz zu ihr gewohnt ruhig bleibt. Sie selbst kann nicht aufhören unruhig auf dem Gesteinsbrocken auf dem sie sitzt, hin und her zu rutschen, weil sie der Grund ihres Gespräches auch nach all den Jahren immer noch mit einem übelkeitsverursachenden Unbehagen erfüllt. Hinata, die um all das weiß, ergreift die Hand ihrer besten Freundin und drückt ihre Finger beruhigend. „Du weißt, dass ich auf deiner Seite bin, egal wofür du dich entscheidest. Aber es ist deine Entscheidung.“ Da sie eine diplomatische Antwort in genau diesem Stil erwartet und befürchtet hat, kaut Sakura weiterhin unentschlossen auf ihrer Unterlippe herum. „Denkst du wir- dass ich ihnen eine Erklärung schulde?“ Obwohl Hinata in ihrer Antwort vollkommen ruhig bleibt, liegt ihren Worten auch eine tiefe Entschlossenheit zugrunde. „Nein. Sie haben dich beide verlassen. Du schuldest ihnen gar nichts. Es geht nicht darum, dass sie sich besser fühlen sollen. Es geht darum, was du willst.“ Wenn es nur danach ginge, wüsste sie genau, wofür sie sich entscheiden würde. „Ich will es ihnen nicht sagen. Ich habe all das endlich hinter mir gelassen und ich will nicht mehr zurück! Außerdem habe ich Angst, dass sie… mich anders ansehen würden, wenn sie es wüssten. Und ich will mich nicht auch noch mit ihren Schuldgefühlen rumschlagen müssen.“ Die junge Hyuuga schlingt tröstend einen Arm um die Schultern ihrer langjährigen Freundin, als sie sieht wie deren Körper unter ihrer panischen Rage zittert. „Sie müssen es nie erfahren, Sakura.“ Aber sie wissen beide, dass es vermutlich nicht ganz so einfach werden wird. „Warum fühle ich mich dann trotzdem schlecht?“, flüstert die erfahrene Medic-nin müde und Hinata bemüht sich automatisch ihre unglückliche Teamkollegin zu beschwichtigen. „Solltest du nicht. Es gibt auch einiges, von dem ich nie vorhabe es Naruto zu sagen.“ Statt ihre Freundin zu beruhigen, beschert diese Aussage der jungen Clanerbin jedoch einen finsteren Blick. „Das ist etwas ganz anderes! Du bewahrst diese Geheimnisse nur, damit er sich nicht schuldig fühlt!“ Aber Hinata bleibt erneut in alter Gewohnheit ruhig, wo Sakura laut wird. „Mein Vater ist tot, Sakura. Ich sehe keinen Grund diese alten Geschichten jemals nochmal aufzuwärmen.“ „Wie wäre es, damit du dich vielleicht ein bisschen besser fühlst?“ „Dadurch würde es mir auch nicht besser gehen.“ Der Blick der schönen Hyuuga verliert sich für einen Moment in der Ferne und sie unterdrückt den Impuls ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern, um glaubhaft zu versichern, dass es ihr bereits bestens geht. Das ist einer ihrer obersten Grundsätze: zumindest voreinander keine Geheimnisse zu haben. Keine Geheimnisse, keine Lügen. Sie spürt Sakuras Hand an ihrer und verschränkt ihre Finger mit einem ehrlichen Lächeln erneut miteinander. Aber die junge Haruno hegt immer noch Zweifel. „Ich will nicht, dass du meinetwegen Ärger mit Naruto hast.“ „Das schaffen wir auch noch ganz gut alleine“, flüstert Hinata und denkt mit einem Kopfschütteln an ihren ersten richtigen Streit, als sie vor ein paar Wochen wieder angefangen hat in der ANBU zu arbeiten und Naruto schließlich offen ausgesprochen hat, dass es ihm lieber wäre sie würde ihren Beruf ihrer Gesundheit zuliebe aufgeben. „Also ist es amtlich: Wir behalten es für uns?“ „Das ist kein Schuldspruch, Sakura. Du kannst deine Meinung jederzeit ändern. Egal wofür du dich entscheidest, ich werde immer hinter dir stehen.“ Die junge Haruno nickt entschlossen und drückt die Finger ihrer besten Freundin dankbar. Aber sie glaubt nicht, dass sie ihre Meinung jemals ändern wird. Sie sollen niemals erfahren, was an jenem Abend passiert ist. * In der Zwischenzeit bei Naruto und Sasuke Die seltene Abwesenheit der beiden Frauen hat sie in einer alten Angewohnheit zu Ichirakus getrieben, aber nach einer halben Stunde verdächtigen Schweigens gibt der Uchiha schließlich seufzend nach und dreht den Kopf zu seinem besten Freund, über dessen aktuelles Dilemma er zu seinem eigenen Verdruss nur zu gut informiert ist. „Du denkst doch wohl nicht immer noch darüber nach es ihr zu sagen?“ Naruto nimmt einen großen Schluck von seinem Sakebecher und ringt die Schuldgefühle nieder, die ihn seit Wochen nicht mehr loslassen. Seine Antwort überrascht den Uchiha wohl beinahe ebenso sehr wie ihn selbst. „Nein. Es würde ihr nur weh tun, wenn ich es ihr sagen würde. Es ist nicht fair sie für meine Fehler büßen zu lassen.“ „Hn.“ Die ewig monotone Antwort des Clanerben veranlasst den blonden ANBU dazu verärgert die Stirn zu runzeln. „Was? Bist du jetzt etwa plötzlich der Meinung, dass ich es ihr doch sagen sollte?“ Der Uchiha dreht gelangweilt seinen Sakebecher in den Händen. „Nein. Ich denke, du tust gut daran in diesem Fall ausnahmsweise mal den Mund zu halten.“ „Worum geht es hier dann?“ „Darum, dass du nicht der einzige mit einem Geheimnis bist.“ Nach all der Zeit kann er der kryptischen Aussage des ehemaligen Nuke-nin sogar folgen. „Du meinst Hinata und Sakura?“ „Hn.“ „Denkst du nicht, dass wir auf dieses Konzept dieselbe Gleichung anwenden und es einfach gut sein lassen sollten?“ „Hn.“ „Sasuke“, grummelt der Uzumaki warnend. „Du brauchst mir nicht zu sagen, dass es eine verquere Logik ist. Ich will trotzdem wissen, was sie vor uns verbergen.“ Naruto nimmt genervt noch einen Schluck Reiswein. „Schön, aber wenn Sakura davon erfährt, wird das deine Beerdigung.“ „Tse.“ Ja, ganz so einfach würde es wohl nicht werden… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)