Lost Child von Lilly-san (Wer oder was bin ich?) ================================================================================ Kapitel 1: Hilfe ---------------- Dunkle Wolken verschleierten den oben am Himmel thronenden Vollmond, welcher unaufhörlich versuchte durch diese hindurch auf die Erde zu scheinen. Die Stadt darunter schlief friedlich wie jede Nacht. Nur eine kleine Gruppe schien diese Nacht etwas anderes vor zu haben. Die Häuserfassaden rauschten an ihr vorbei, wie dunkle Schatten. Ihr Blut rauschte in ihren Ohren und ihre Lungen drohten zu platzen. Sie rannte nun schon eine gefühlte Ewigkeit durch die leeren Straßen. Rannte um ihr Leben. Die Schmerzen in ihrer Seite wurden immer schlimmer. Doch sie versuchte diese zu ignorieren. Lange konnte sie vor ihren Verfolgern nicht mehr fliehen. Dessen war sie sich sicher. Sie brauchte ein Versteck! Dabei wollte sie doch nichts Böses. Wollte doch nur diese Straße überqueren, als die fünf jungen Männer auf sie aufmerksam wurden. Diese hatten unter einer Brücke an einer brennenden Mülltonne gestanden, um sich auf zu wärmen in dieser kühlen, regnerischen Nacht. Doch kaum war sie in ihre Nähe gekommen, hatten die Fünf etwas anderes im Sinn, als sich am Feuer zu wärmen. Sie riefen ihr zu, dass sie stehen bleiben sollte. Doch Panik überkam die junge Frau und sie rannte los. In was war sie nun wieder hinein geraten. Sie wollte sich doch nur irgendwo einen Schlafplatz suchen. Und nun das. Diese fünf Jungs waren aber auch hartnäckig. Die junge Frau bog in um eine Ecke und hoffte inständig, bald ein geeignetes Versteck zu finden. Sie sah über ihre Schulter zurück, um zu sehen, wie groß der Abstand zu ihren Verfolgern war, als sie ins straucheln geriet und hin fiel. Mit einem erschreckten Aufschrei schlug sie auf dem Boden auf. Hektisch sah sie wieder über ihre Schulter, während sie verzweifelt versuchte auf zu stehen. Doch das gelang ihr nicht. Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr. Wollte sich nicht mehr anstrengen. Das Einzige was sie schaffte war, das sie sich umdrehte und ihren Verfolgern nun Angesicht zu Angesicht gegenüber saß. Ihre Brust hob und senkte sich sehr schnell und ihre Augen huschten wild hin und her. Die fünf jungen Männer kamen bei ihr an, stellten sich in einem Halbkreis um sie herum auf und grinsten zu ihr hinunter. Einer von ihnen löste sich aus der Gruppe und trat näher an sie heran. Mit einem hämischen Grinsen blieb er keinen Schritt von ihr entfernt stehen und wollte in die Hocke gehen. Doch plötzlich änderte sich sein Gesichtsausdruck. Panik trat an die Stelle des Grinsens. Auch die vier Anderen starrten plötzlich panisch und rannten dann schreiend davon. Irritiert sah die junge Frau den fliehenden Kerlen hinterher. So schlimm sah sie nun auch nicht aus, als dass man schreiend von ihr weglaufen musste. Sie seufzte tief. Das war gerade noch mal gut gegangen. Jetzt musste sie dringend ein Versteck für den Rest der Nacht finden. Noch einmal so eine Jagt durch die halbe Stadt würde sie nicht schaffen. Erschöpft wollte sie aufstehen. Doch mit einer Hand rutschte sie auf den nassen Asphalt aus und fiel wieder hin. Dieses mal schlug sie mit ihrem Kopf auf den Straßenbelag und um sie herum wurde alles schwarz. TBC.. Ich hoffe euch gefällt der Anfang. Ich weiß. Ist ein bißchen kurz. Aber keine Sorge. Die nächsten Kapitel werden länger. Versprochen!! ^^ Würde mich über hinterlassene Kommis freuen^^ Kapitel 2: Schwachsinn oder Wahnsinn? ------------------------------------- Hier kommt das zweite Kapitel^^ Vielen lieben Dank für eure Kommis und die Favos^^ Hab mich wirklich sehr darüber gefreut^^ Hoffe Euch gefällt dieses Kapitel auch. Ein paar Fragen werden beantwortet. Aber noch mehr werden gestellt. Ach so. Da meine Betaleserin noch immer außer Gefecht gesetzt ist, wird das erst gemacht, wenn sie wieder OK ist. Hoffe das stört jetzt nicht sonderlich^.~ Jetzt aber genug geredet. Wünsche Euch viel Spaß beim lesen^^ **************************************************************** »Sie haben WAS gemacht?!« Ungläubig und fassungslos fixierten ihn blaue Augen. »Das sagte ich doch gerade, Minerva. Ich habe diese fünf jungen Männer ein wenig erschreckt«, grinste der Mann und man konnte die Freude darüber deutlich in seinen Augen sehen. »Sie wissen, was ich von Ihren nächtlichen Ausflügen halte und ich habe mich nie besonders darum gekümmert, da es Ihre Sache ist. Aber… Das Sie sich so einfach gezeigt haben?…« Entrüstet sah die Frau ihr gegenüber an und stieß laut die Luft aus. »Was hätte ich denn sonst machen sollen, Minerva? Das arme junge Ding einfach seinem Schicksal überlassen?« Er schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht. Nicht, wenn ich zufällig in der Nähe bin und es verhindern kann.« Minerva seufzte. »Aber warum ist sie nun hier? Hier in Hogwarts? Und nicht in einem Muggelkrankenhaus, wo sie hingehört?« Nun gab der weißhaarige Mann einen Seufzer von sich. »Das weiß ich leider auch nicht… Ich wollte sie ja in ein Muggelkrankenhaus bringen. Aber irgendetwas hielt mich davon ab.« Er sah auf die junge Frau, welche friedlich in den Laken des Krankenbettes schlief. »Aber Albus«, warf Minerva ein. »In wenigen Tagen geht die Schule wieder los… Sie… Sie kann nicht hier bleiben…« Albus Dumbledore sah von der jungen, schlafenden Frau auf zu seiner Kollegin. Die sonst so souveräne Person sah nun etwas irritiert durch ihre quadratischen Brillengläser zu ihm. Ihre blauen Augen huschten immer wieder zu dem Bett, als erwartete sie, dass die junge Frau jeden Moment wach werden würde. »Sie wird hier bleiben. Erstmal. Oder zumindest, bis sie wieder gesund ist. Später können wir sie ja noch immer zurück in die Welt der Muggel bringen. Mit einem passenden Vergessenszauber dürfte das kein Problem werden.« Minerva sah ihn darauf mit fest zusammen gepressten Lippen an. »Das finde ich nicht gut, Albus.« Sie schüttelte den Kopf. »Das könnte Schwierigkeiten geben. Denken Sie doch an manche Eltern… Wenn die von ihrer Anwesenheit erfahren…« »Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Schließlich bin ich Rektor dieser Schule.« Die ältere Frau seufzte resigniert und warf dann die Arme in die Luft. Wenn er unbedingt Ärger wollte… »Es ist Ihre Entscheidung. Ich habe Sie gewarnt.« Dumbledore nickte lächelnd. »Genau…« Minerva verließ das Krankenzimmer und ließ den Rektor von Hogwarts mit der jungen Frau alleine. Dieser setzte sich neben das Bett auf einen Stuhl und betrachtete die schlafende junge Frau. Was hatte ihn dazu veranlasst, sie mit hier her zu nehmen? Minerva hatte Recht. Es war wirklich keine besonders gute Idee gewesen. Doch irgendetwas in ihm, hatte ihn fast gezwungen, sie bei sich zu behalten, bis sie hier her appariert waren. Albus Dumbledore lehnte sich in seinem Stuhl zurück und legte seine Fingerspitzen aneinander. Das schien ja mal wieder ein spannendes Jahr zu werden. Völlig matt wachte Liliane auf. Ihr Kopf hämmerte, als wollte jemand ihn mit roher Gewalt spalten. Stöhnend öffnete sie ihre Augenlieder, welche sich nur fladernd hoben. Helles Licht flutete den großen Raum. Licht, das wehtat. Nach einem kurzen Moment schloss sie die Augen wieder. So war es viel besser. Es schien, als wäre sie in einem Krankenhaus gelandet. Jemand musste die fünf jungen Männer erschreckt haben. Deshalb waren sie davon gerannt. Ihr Retter hatte sie dann wohl hier her ins Krankenhaus gebracht. Wie lieb, dachte sie und lächelte. Doch das Lächeln erstarb zwei Sekunden später wieder, da die Schmerzen im Kopf wieder stärker wurden. Vielleicht sollte sie einfach nicht denken. Zumindest jetzt im Moment. Ihre linke Hand wanderte nach oben und befühlte ihren Schädel. Alles war noch dran. Und es gab keine Beule. Sie hatte noch nicht mal einen Verband um den Kopf gewickelt. Also war alles wirklich halb so wild, wie es sich gerade anfühlte. Leise seufzend drehte sie ihren Kopf zur Seite. »Schön. Sie sind wach geworden«, hörte sie plötzlich eine freundliche, männliche Stimme. Liliane öffnete langsam ihre Augen wieder und sah sich erneut im Raum um. Neben ihrem Bett stand ein älterer Mann. Er trug einen weißen, langen Bart, der seinem Haupthaar in nichts nach stand in seiner Länge und bis zur Hüfte reichte. Auf seiner krummen Nase trug er eine Halbmondbrille, hinter der blaue Augen freundlich auf sie hinunter sahen. Der Mann ging gemächlich zu dem Stuhl, welcher neben dem Bett stand. »Wie geht es Ihnen?«, fragte er, nachdem er es sich auf dem Stuhl gemütlich gemacht hatte. »Gut, danke«, erwiderte sie etwas irritiert. Der Mann ihr gegenüber sah so gar nicht nach einem Oberarzt aus. Er erinnerte sie eher an… An… Ja. An wen oder was eigentlich? Sie betrachtete ihn eingehend. Nicht nur seine Frisur sah sehr merkwürdig aus. Auch seine Kleidung war mehr als sonderbar. Er trug eine lange Robe aus Samt, die in den warmen Sonnenstrahlen silbern glänzte. Auf seinem Kopf thronte eher etwas, das wie eine Schlafmütze aussah, als wie ein Hut. Ihr kamen Zweifel, ob sie sich wirklich in einem Krankenhaus befand. »Wie ist Ihr Name?«, richtete der komisch aussehende Mann seine Frage an sie. »Liliane. Liliane White.« »Mein Name ist Albus Dumbledore. Ich bin der Leiter dieses Hauses«, stellte er sich nun vor. Noch immer lächelte er. »Aha.« Lilianes einzige Reaktion darauf. »Haben Sie mich hier her gebracht?« Der Mann, Albus Dumbledore, nickte auf ihre Frage. »Dann haben Sie die jungen Männer verjagt?« Erneut nickte er. »Danke«, flüsterte die junge Frau und lächelte nun ebenfalls. »Nicht der Rede wert«, winkte der Mann ab. Lilian sah sich wiederholt im Raum um. Nun sah sie auch die dicken Backsteinwände an denen Kerzenhalterungen angebracht waren. Sah die dicken, schweren Samtvorhänge, welche bogenförmige Fenster zierten. Die vielen leeren Krankenbetten, welche noch hier im Raum standen. »Wo bin ich hier? Das ist ein komisches Krankenhaus.« »Nun«, begann Dumbledore etwas vorsichtig. »Wir sind genau genommen nicht in einem Krankenhaus. Eher nur auf einer Krankenstation.« Mit kraus gezogener Stirn wand Liliane ihren Kopf wieder zu dem Leiter des Hauses. Gehörte eine Krankenstation nicht zu einem Krankenhaus? »Ich möchte ehrlich zu Ihnen sein, Liliane… Vielleicht wird das, was ich Ihnen nun sage, Sie etwas irritieren. Doch es ist die Wahrheit.« Liliane nickte darauf und war gespannt, was sie nun so irritieren sollte. »Sie sind in Hogwarts. Eine Schule für Hexen und Zauberer.« Liliane sah ihn darauf lediglich an. Sie wusste nicht, ob sie nun lachen sollte, über diesen Scherz. Eine Schule für Hexen und Zauberer… Wie lächerlich das klang. Gut. Seine Kleidung war sehr gut darauf abgestimmt. Kleine Kinder würden sicherlich darauf herein fallen. Sie jedoch nicht. Sie glaubte an so etwas nicht. War der Sturz vorhin doch schwerwiegender als zuerst angenommen? »Ich scherze nicht«, sagte der Mann, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Ich habe die Wahrheit gesprochen.« »Es gibt keine Hexen. Und auch keine Zauberer«, meinte Liliane bestimmt. »Die Muggel, also die Nichtmagier, sehen unsere Welt nicht, da wir sie vor ihnen abschirmen. Jeder soll sein Leben leben. Jeder in seiner Welt.« Albus Dumbledore sah Liliane ruhig an. Ihre braunen, langen Locken kräuselten sich um ihren Kopf. Durch diese und ihre helle Hautfarbe, stachen ihre eisblauen Augen heraus. Suchend sahen sie in seine Augen. Suchten in ihnen die Wahrheit. Er lächelte wieder. »Sie glauben mir nicht, richtig?« »Wie kann ich so etwas glauben? Das sind Geschichten, welche man kleinen Kindern erzählt. Ich bin, glaube ich, etwas zu alt dafür.« »Für Magie ist niemand zu alt.« Sie gab ein undefinierbares Geräusch von sich. Wieso wollte dieser Mann von ihr, dass sie ihm glaubte? Jeder normale Mensch würde ihn für verrückt halten. Albus sah ein, dass er sie auf diese Weise nicht überzeugen konnte. Er wusste selbst nicht, warum er sie davon überzeugen wollte. Warum er ihr all das erzählte. Er tat es einfach instinktiv. Dumbledore holte seinen Zauberstab hervor und schwang ihn einen kurzen Augenblick in der Luft. Wie aus dem Nichts tauchte ein kleines Vögelchen auf. Es zwitscherte und flatterte über dem Bett herum, bis es sich schließlich auf der Bettdecke niederließ. Mit großen Augen sah Liliane den Vogel an. Sie spürte das minimale Gewicht des Spatzes, als es auf der Bettdecke herum hüpfte. Zögernd streckte sie ihre Hand aus und der Spatz flatterte auf deren Handrücken. Wieder spürte sie, wie sich die kleinen Krallen in ihre Haut drückten. Spürte, wie sich der Vogel schüttelte und dann wieder aus voller Kehle weiter trällerte. Vorsichtig hob sie die Hand und sah sich nun Auge um Auge mit dem kleinen Piepmatz. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, bevor sich der Vogel, so schnell wie er gekommen war, wieder in Nichts auflöste. »Was?!«, fragte Liliane erschrocken und sah den weißhaarigen Mann an. »Magie. Zauberei«, entgegnete dieser völlig gelassen. Liliane fühlte sich plötzlich an der Nase herum geführt. Die Magier in der Muggelwelt, wie er sie zu nennen pflegte, konnten Menschen schweben lassen. Da war dieser Trick mit dem Vogel ein leichtes. Wütend warf sie die Decke zur Seite. »Hokus Pokus!«, rief sie aufgebracht und schwang die Beine aus dem Bett. »Fauler Zauber! Alles Illusion.« Sie wollte sich aus dem Bett stemmen, doch ihr Schädel machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Schwindel überkam sie und die pochenden Schmerzen setzten wieder erbarmungslos ein. Liliane blieb am Bettrand sitzen und hielt sich, jetzt nur noch murmelnd, den Kopf. Albus seufzte. Dieses Mädchen war wirklich schwierig. Er schwenkte seinen Zauberstab erneut und die junge Frau schwebte zurück in das weiche Bett. Sachte ließ er sie in der Bettmitte nieder. Dann, mit einem erneuten Wink seines Zauberstabes, deckte er sie wieder zu. »Sie sollten noch etwas im Bett bleiben. Sie sind ordentlich mit Ihrem Kopf auf dem Asphalt aufgeschlagen. Wenn Sie wieder völlig genesen sind, können Sie nach Hause zurück.« Liliane sah ihn verunsichert an. Er hatte sie eben schweben lassen. Sie hatte gespürt, wie sie langsam und behutsam in die Luft gehoben wurde. Und sie hatte keine Seile oder Schnüre an ihrem Körper bemerkt. Wie hatte er das angestellt? Welchen Trick hatte er dazu benutzt? »Wenn es wirklich stimmt, was Sie sagen, Mister Dumbledore«, begann sie. »Warum erzählen Sie mir das alles? Wenn doch beide Welten unbeachtet der anderen existieren soll? Warum offenbaren Sie mir so ein Geheimnis?« »Professor…«, korrigierte er und sah über seine Halbmondbrille zu ihr. »Das weiß ich leider auch noch nicht.« Damit stand er auf und verließ das Krankenzimmer und hinterließ eine völlig verwirrte Liliane. Wo war sie nur hinein geraten? TBC… Freue mich auf eure Kommis^^ Kapitel 3: Überraschung ----------------------- Es geht weiter! Wünsche Euch viel spaß beim lesen^^ Sorry. Mir ist keine passende Überschrift für das Kapitel eingefallen. Aber vielleicht habt Ihr ja ne gute Idee^.~ Liliane hatte sich überwunden, auf der Krankenstation zu bleiben. Mehrfach wollte sie einfach gehen. All diesen Schwachsinn von Hexen und Zauberei einfach hinter sich lassen. Doch was wartete draußen auf sie? Nichts! Da draußen hatte sie kein Zuhause. Keinen Ort, an dem sie willkommen war. Niemand wartete auf ihre Rückkehr… Dann war das hier, ob nun Hexenschule oder nicht, eine bessere Alternative. Hier hatte sie zumindest eine warme Mahlzeit, ein warmes Bett und ein Dach über den Kopf. Damit war sie zufrieden und gönnte sich die paar Tage hier. Während Liliane wartete, dass Madame Pomfrey wieder kam, betrachtete sie die Bilder, welche an den steinernen Wänden hingen. Auf sonderbare Weise bewegten sie sich. Liliane fand es interessant ihnen mit zu zuschauen. Und es lenkte auch ein wenig ab. Nichtsdestoweniger konnte sie nicht an Magie glauben. Das gab es nur in Filmen. Liliane hatte eine andere Vermutung. Vielleicht war sie ja in eine Sekte geraten. Eine Sekte, die sich altertümlich kleidete und auch so lebte. Diese Krankenstation würde dazu passen, mit ihren Wänden und Kerzenhaltern… Und für diese bewegenden Bilder gab es sicher eine Erklärung. Irgendeine. Bevor Liliane sich weiter in ihre Gedanken vergrub kam Madame Pomfrey zurück. Zwei Tage später kam eine ältere Frau in den Raum. Wie Professor Dumbledore und Madame Pomfrey, trug auch sie merkwürdige Kleidung. Ein langes, schwarzes Kleid, worüber sie einen smaragdgrünen Umhang trug. Unter dem riesigen, spitzen Hexenhut waren ihre angegrauten, schwarzen Haare zu einem festen Knoten gebunden, was dazu führte, das sie einen extrem strengen Eindruck vermittelte. Durch ihre quadratischen Brillengläser hindurch sah sie zu Liliane. »Miss White«, sprach sie und kam auf Liliane zu. »Madame Pomfrey hat uns gerade darüber informiert, dass Sie nun das Bett verlassen können. Wenn Sie so freundlich wären und mir folgen würden.« Liliane nickte, stand von dem Bett auf und folgte der älteren Frau. Sie gingen einen langen Korridor entlang, den unzählige Bilder zierten. Liliane konnte es kaum glauben. Auch hier bewegte sich jedes Bild. Sie lebten! Manche unterhielten sich aufgeregt miteinander. Andere schliefen in ihren Rahmen, was Schnarchgeräusche deutlich zeigten. Liliane war nun mehr als konfus. Wie auf der Krankenstation, gab es hier auf dem Korridor große Rundbogenfenster, durch die helles Tageslicht fiel. An einem großen Wasserspeier, welche nun den Weg versperrte, blieb die ältere Frau stehen. Doch anstatt einen anderen Weg zu nehmen, murmelte sie leise ein Wort und die Statur begann sich zu bewegen und gab den Weg zu einer Wendeltreppe frei, welche nach oben führte. Ohne ein weiteres Wort zu sprechen, ging sie die Stufen nach oben und sah über die Schulter zurück, ob Liliane ihr auch noch immer folgte. Was diese auch tat. Doch Lilianes Blick fiel immer wieder zurück auf den Wasserspeier. Sollten die nicht draußen im Freien stehen? Nachdem McGonagall an der großen, schweren Eichentür geklopft hatte, schwang diese auf und gab den Blick auf ein rundes, geräumiges Büro frei. Der Blick fiel sofort auf den großen, schweren Holztisch. Er stand auf einer Erhöhung und hinter dem Albus Dumbledore saß. An den Wänden ringsum hingen ebenfalls etliche Bilder. Regale für Bücher und anderen Gegenstände waren auch vorhanden. Während sie zu der Empore gingen, erblickte Liliane neben dem Tisch eine leere Vogelstange. »Vielen Dank, Minerva«, dankte Dumbledore seiner Kollegin, welche darauf mit einem nicken antwortete und sich zurück zog. Doch sie verließ den Raum nicht. Sie blieb an der Seite stehen. »Wie geht es Ihnen heute?«, wand sich der Rektor an die junge Frau und bat sie, sich zu setzten. »Danke. Mir geht es wieder gut«, antwortete Liliane und folgte der Aufforderung von Dumbledore. »Das ist schön zu hören«, entgegnete Albus. »Ein Zitronenbonbon?«, reichte er Liliane eine kleine gläserne Schale mit Bonbons hin, welche verwundert ablehnte. »Nun… Sie wissen wahrscheinlich, warum sie gegenwärtig hier sind.« Er wartete und sah sie an. Liliane nickte. Ja sie wusste sehr wohl warum sie nun hier in seinem Büro saß. Da sie das Bett verlassen durfte, war sie wieder völlig gesund. Nun würde sie wieder gehen müssen. »Gut.« Er legte wie so oft seine Fingerspitzen aneinander und sah darüber hinweg zu Liliane. »Professor McGonagall und ich haben uns nach reichlichem Bereden dazu entschlossen, Sie nach Hause zu schicken. In ihre Welt.« Liliane nickte. Auch wenn sie es plötzlich Schade fand, gehen zu müssen. Trotz allem. Ob nun Zauberei oder nicht. Ihr begann der Ort zu gefallen. Es wäre sicher interessant gewesen noch eine Weile hier in den Gemäuern zu wohnen und näher in diese komische Welt dieser Leute einzutauchen. Doch es war bestimmt besser so. Sie gehörte einfach nicht hier her. »Sie können diese Nacht noch hier schlafen. Morgen früh werden Sie dann diese Schule verlassen und werden sich an nichts mehr erinnern, was in den letzten Tagen vorgefallen ist.« Wieder nickte sie. Professor Dumbledore erhob sich von seinem Stuhl und kam um den Tisch herum. Auch Liliane stand auf. Damit schien wohl das Gespräch beendet. »Bevor Sie gehen, Miss White«, begann der Rektor und schielte kurz zu Professor McGonagall, ehe er weiter sprach. »Habe ich eine kleine Bitte an Sie.« »Albus, nein! Das können Sie doch nicht wirklich machen!?«, protestierte Minerva energisch und kam ein paar Schritte näher. »Das ist doch Wahnsinn!« Albus jedoch ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Er zog aus einer Tasche seines Umhangs einen länglichen, hölzernen Stab und reichte ihn Liliane. »Bitte schwingen sie diesen Stab für mich.« »Schwingen, Sir?«, wiederholte die junge Frau verwirrt und sah den Stab an. Was sollte das nun schon wieder? Albus nickte zustimmend. »Ja. Einfach eine kleine Bewegung. Ein kleiner Schlenker mit dem Handgelenk genügt.« Professor McGonagall versuchte erneut Widerspruch einzulegen. »Albus. Das kann nicht Ihr ernst sein? Das ist doch vollkommen absurd. Das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Es gibt keinen Hinweis darauf.« »Es ist mein voller Ernst, Minerva.« Damit trat er ein wenig zurück und schob McGonagall Sicherheitshalber mit sich. Liliane tat, wie von Dumbledore gebeten und schwang den hölzernen Stab. Ihr gegenüber explodierte die Glastür eines Regals und das Glas fiel klirrend und in tausend Scherben zu Boden. Geschockt ließ Liliane das Stück Holz fallen. »D-das tut mir Leid. I-ich… Das wollte ich nicht«, stammelte sie peinlich berührt. Was war nur passiert? »Also hat mich mein Gefühl doch nicht getäuscht«, lächelte der Leiter und sah triumphierend zu Minerva herüber, welche ebenso überrascht war, wie Liliane und ihren Kopf schüttelte. »Albus… Was… bedeutet das?«, fragte sie leise. Liliane ging zu dem nun kaputten Regal und bückte sich, um die Scherben aufzuheben. »Ich mach es gleich weg… Und natürlich komme ich für den Schaden auf. Das… Es tut mir ehrlich so Leid.« »Lassen Sie es liegen, Miss White«, meinte Professor Dumbledore mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Aber…« Sie sah kurz von den Scherben zu dem Rektor. »Das ist schon in Ordnung. Das wird gleich weg geräumt.« Liliane nickte und starrte abermals auf das in Scherben liegende Glas. War sie das gewesen? Aber womit?… War es dieser hölzerne Stab gewesen? Wohl kaum. »Albus…«, trat Minerva näher an ihren Kollegen heran. »Was… Ich meine… Ich verstehe es nicht ganz. Wenn es so ist, wonach es aussieht… Warum kam diese Gabe nicht früher? Ich meine. Bedenken Sie doch einmal ihr alter. Sie hätte auf meiner Liste stehen müssen. Vor Jahren. Doch das tut sie nicht. Ihr Name steht nirgends geschrieben.« Professor Dumbledore seufzte. »Ich weiß es nicht, Minerva. Ich weiß es nicht… Es ist schon sehr seltsam…« Er fuhr sich durch den Bart, ehe er zu Liliane ging, die immer noch an dem Regal stand und auf die Scherben hinunter starrte. »Sagen Sie, Miss White. Ist Ihnen so etwas schon einmal passiert?« »Nein«, flüsterte Liliane. »Was ist mit mir los?« »Nun…«, begann er gedankenverloren. »Es scheint, als sind Sie eine Hexe.« »E-eine Hexe?… Ich?!« Völlig baff sah sie in die blauen Augen des Rektors, der langsam nickte. »Ja… Doch endgültige Gewissheit werden wir erst haben, wenn Sie bei Mister Ollivander waren.« »Bei wem?« Liliane runzelte die Stirn. »Mister Ollivander. Er ist Hersteller von Zauberstäben. Sollte es einen passenden Zauberstab für Sie geben, dann hat er ihn. Und damit können wir mit Bestimmtheit sagen, dass Sie eine Hexe sind.« Der Professor ging ein paar Schritte in die Mitte des Raumes zurück. Drehte sich dann wieder zu ihr um. »Sie werden morgen früh in die Winkelgasse gehen und danach werden wir weiter sehen. Hagrid wird Sie begleiten.« Nachdem Albus das mehr als zerstreute Mädchen entließ, trat Minerva wieder an ihn heran. »Was halten Sie davon, Albus. Ich finde es äußerst mysteriös. In ihrem Alter wäre sie nun im sechsten Schuljahr angekommen. Sie wäre fast fertig mit der Schule. Und würde nicht erst jetzt anfangen ihre Gabe zu entdecken.« »Sie hat sie ja nicht entdeckt, Minerva. Hätte ich ihr nicht diesen ausrangierten Zauberstab gegeben, wüssten wir davon nichts.« »Woher kommt das, Albus?« Sie strich sich über den Hals. »Es macht mir ein wenig angst. Das kann nicht normal sein. Sie hätte irgendwelche Anzeichen haben müssen. Und sie hätte auf einer meiner Pergamentrollen stehen müssen.« »Aber das tut sie nicht.« Albus seufzte. »Wir werden sehen, was morgen der Tag bringt. Sollte Mister Ollivander einen passenden Zauberstab für sie haben, werden wir Miss White an unserer Schule aufnehmen. Wir können es ihr nicht verweigern. Sie braucht dann dringend jemand, der ihr dabei hilft, sich mit der neuen Situation zu Recht zu finden.« »Aber falls Mister Ollivander keinen passenden Zauberstab hat?«, wollte Professor McGonagall wissen. »Dann… werden wir weiter sehen.« Dumbledore ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich. »Doch ich bin mir ziemlich sicher, dass Mister Ollivander einen passenden Zauberstab für sie hat.« Er betrachtete den Hauself, welcher gerade an dem Regal mit den Glasscherben erschienen war und sich um die Scherben kümmerte, eher er McGonagall wieder ansah. »Vielleicht war das der Grund, warum ich Liliane nicht in ein Muggelkrankenhaus gebracht habe«, meinte er dann gedankenverloren. »Mein Unterbewusstsein.« »Bitte?« Minerva sah verwirrt zu ihrem Rektor. »Ich kann Ihnen gerade nicht folgen, Albus.« »Als ich die junge Frau vor wenigen Tagen berührte, hatte ich das Gefühl, als würde ich etwas spürten. Etwas Magisches«, begann der Professor seine Gedanken mitzuteilen und sah auf seine Hand. »Es war so kurz dieses Gefühl, das ich schon geglaubt hatte, mir das nur eingebildet zu haben. Doch es scheint tatsächlich so zu sein, dass sie eine Hexe ist.« »Ich habe noch nie von einer Hexe oder einem Zauberer gehört, bei dem die Kräfte erst sechs Jahre später erwacht sind als üblich, Albus. Das macht mir Sorgen. Entweder erwachen die Kräfte rechtzeitig bis zu dem elften Geburtstag oder sie werden nie kommen.« Sorgen falten zogen sich über die Stirn der alten Hexe. »Wir werden warten, was morgen passiert«, wiederholte sich Dumbledore. »Mehr können wir im Moment nicht machen.« TBC… Hoffe Euch gefällt das Kapitel.^^ Würde mich freuen, wenn Ihr mir ein Kommi da lasst^^ Kapitel 4: Offenbarung ---------------------- Es geht weiter! Kleine Anmerkung. Meine Betaleserin ist nun für ein paar Wochen in Reha. Daher wird es noch eine Weile dauern, bis sie wieder ihres Amtes wallten kann. Wird aber alles nachgeholt, sobald sie wieder da und fit ist. Hoffe das stört Euch nicht. Nun aber viel spaß beim lesen!^^ Am nächsten Morgen wartete Liliane in dem Büro des Schulleiters auf den Mann namens Hagrid. Während sie auf ihn wartete dachte sie über alles nach. Die Nacht über hatte sie sich schon andauernd den Kopf zermartert, was gestern geschehen war. Und noch immer konnte sie es nicht glauben. Sie… Eine Hexe… Das war einfach absurd. Sie glaubte ja nicht mal an Magie. Es musste eine einfache Erklärung dafür geben. Es gab bestimmt eine technische Möglichkeit, das alles passieren zu lassen. Hexen und Zauberer gab es nicht… Liliane schüttelte zum wiederholten Male den Kopf, als es an der Tür des Büros klopfte und wenige Sekunden später ein extrem großer, haariger Mann herein kam. Sie staunte nicht schlecht. Der Mann war riesengroß und nicht minder breit. Sein Gesicht war fast gänzlich von seinem zotteligen Bart und den langen gekrausten Haare bedeckt. Er begrüßte Dumbledore und sie beide wurden sich vorgestellt. Dann machten sie sich durch den Kamin des Rektors per Flohpulver auf den Weg zur Winkelgasse. Nachdem sie sich beide den Ruß von den Kleidern geklopft hatten, setzten sie sich auf der gepflasterten Gasse in Bewegung. Liliane konnte gar nicht so schnell ihren Kopf drehen, wie sie gerne gewollt hätte. Die Gasse war verwinkelt und ein Laden reihte sich an den Nächsten. Auf dem Kopfsteinpflaster drängten sich etliche Hexen und Zauberer, um Besorgungen zu tätigen. Sie passierten eine Apotheke und ein Eulengeschäft. Liliane kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie wusste was sie sah. Konnte es aber nicht glauben. Vielleicht gab es ja doch Hexen und Zauberer… »Dann wollen wir mal sehen, was wir alles besorgen sollen… Na, wo is er denn…« Hagrid schob seine Hand in eine seiner riesen Jackentaschen und wühlte etwas darin herum. »Da ist er ja.« Ein Brief kam zum Vorschein. Er öffnete ihn und las ihn kurz durch. »Nun. Dann gehen wir erstmal zu Ollivander.« Damit steuerte Hagrid den Laden des Zauberstabherstellers an. Da Hagrid selbst noch eins, zwei eigene Besorgungen machten wollte, schickte er Liliane alleine in den Laden hinein, ehe er sich um seine Besorgungen kümmerte. Beim eintreten läutete ein leises Glöckchen. Dann war es wieder still. Kein Laut war hier im Geschäft zu hören. Das nutze Liliane, um sich ein wenig umzusehen. Der Laden war verstaubt und in den großen Regalen an den Wänden lagen etliche, längliche Schachteln. Jede in einer anderen Farbe. »Guten Morgen, Miss White«, begrüßte sie auf einmal eine sanfte, männliche Stimme. Ein älterer Mann mit weißen, kurzen Haaren trat in den Verkaufsraum. Seine silbernen Augen sahen sie interessiert an. »Guten Morgen«, erwiderte Liliane freundlich und wunderte sich, dass er ihren Namen kannte. »Nun. Dann wollen wir schauen, ob wir einen passenden Zauberstab für Sie finden.« »Woher wollen Sie wissen, ob ich einen Zauberstab brauche?«, wollte Liliane wissen. Sie hatte noch nichts dergleichen gesagt. Mister Ollivander ging zu einem Regal und zog eine Schachtel heraus. »Nun Miss. Sie sind hier in einem Geschäft, das Zauberstäbe verkauft. Hier kommt nur jemand herein, der auch einen Stab brauch.… Versuchen wir es hiermit.« Er packte den Zauberstab aus und reichte ihn ihr. »Ich hätte ja auch nur nach dem Weg fragen können?«, hakte sie weiter nach. »Ich glaube nicht, das Hagrid sie zu einem falschen Geschäft gebracht hätte… Jetzt bewegen sie ihn.« Innerlich stöhnte Liliane auf und betete, dass sie nicht wieder etwas zerstören würde, wie im Büro von Dumbledore. Doch ihr beten half nichts. Kaum hatte sie den Zauberstab in Bewegung gebracht, flogen auch schon einige Schachteln durch den Raum. »Nein. Das war wohl nicht der Richtige«, meinte Mister Ollivander gelassen und nahm ihr den Zauberstab wieder ab. Er holte eine zweite Schachtel hervor, packte diese aus und reichte Liliane den Nächsten. Wie zuvor auch, räumte sie einige bunte Schachteln aus den Regalen. »Auch nein.« Eine halbe Ewigkeit ging es so weiter. Liliane hatte nun schon etliche Zauberstäbe geschwungen. Und jedes Mal räumte sie entweder Schachteln aus den Regalen oder brachte die Unterlagen auf dem Ladentisch durcheinander. »Mhmm…«, machte Mister Ollivander nach geraumer Zeit. »Sie sind schon eine sehr schwierige Kundin… Das muss ich zugeben. Aber gut…« Er sah sich in seinem Laden um. »Wir haben ja noch ein paar Zauberstäbe, die wir ausprobieren können.« Lächelnd ging er zu einem Regal in der hinteren Ecke und zog eine dunkelrote Schachtel heraus. »Versuchen wir es mit diesem hier. Weidenholz mit dem Kern der Phönixfeder.« Er reichte Liliane erneut den Zauberstab und die junge Frau schwang ihn wieder. Doch dieses Mal passierte nichts. Nur die Deckenleuchte flackerte ein wenig. »Merlin, sei dank. Wir haben ihn gefunden«, freute sich Mister Ollivander. »Sie meinen, das ist mein Zauberstab?«, fragte Liliane gespannt. Der weisshaarige Mann nickte. »Ja. Das ist Ihr Zauberstab.« Liliane verließ das Geschäft und traf draußen auf Hagrid, der gerade auf das Geschäft zukam. »Und. Erfolgreich gewesen?«, wollte dieser lächelnd wissen. »Das hat lange gedauert.« »Ja. Ich habe einen Zauberstab.« Sie hielt die Schachtel hoch. »Kann es irgendwie noch gar nicht glauben…«, flüsterte sie ehrfürchtig. »Sehr schön… Nun. Dann können wir uns ja jetzt dem Rest zuwenden. Haben noch einiges zu besorgen.« Er holte den Zettel hervor. »Sagen Sie Hagrid«, begann Liliane vorsichtig. »Wie ist das eigentlich?… Ich meine mit dem Geld… Ich habe doch gar keins. Und der Zauberstab war sicherlich nicht umsonst. Auch wenn Mister Ollivander sagte, das wäre schon in Ordnung.« »Natürlich ist es nicht umsonst. Aber das lass mal nicht deine Sorge sein. Professor Dumbledore hat sich darum gekümmert.« Hagrid steuerte auf ein anderes Geschäft namens Flourish & Blotts zu. »Hier bekommen wir deine Schulbücher.« Sie besorgten die acht dicken Schulbücher, welche ordentlich Gewicht hatten. Dann gingen sie bei Madam Malkin die Schuluniform kaufen. »Was fehlt jetzt noch?«, wollte Liliane wissen, während sie versuchte in den Brief zu schielen, den Hagrid in den großen Händen hielt und gebannt ansah. »Jetzt fehlt uns nur noch ein Kessel aus Zinn, ein Sortiment Glas- oder Kristallfläschchen, eine Auswahl an Zaubertrankzutaten, eine Waage aus Messing und ein Teleskop.« Er machte eine Pause. »Ach und ein Tier.« »Ein Tier?«, wiederholte die braunhaarige Frau. »Ja. Eine Eule, Katze oder Kröte… Obwohl ich von Kröten persönlich nicht viel halte.« Nachdem sie endlich alles zusammen hatten, machten sie sich auf den Weg zurück. Es war mittlerweile Nachmittag geworden. Während ihre Sachen bis heute Abend auf der Krankenstation aufbewahrt wurden, hatte Liliane jetzt etwas Zeit für sich. Sie griff sich wahllos ein Buch aus ihrem Stapel von Schulbüchern und machte sich auf, um nach draußen zu gehen. Sie bewunderte die Treppen, welche immer wieder die Richtungen wechselten und all die vielen, lebendigen Bildern… Auch Geister waren hier im Schloss Zuhause. Vor wenigen Minuten hatte sich ein Sir Nicholas vorgestellt. Vor Schreck hatte sie das mitgenommene Buch fallen lassen, als er um die Ecke kam. Sie machte sich nach einem kurzen Plausch mit Sir Nicholas weiter auf den Weg nach draußen. Es gab so viele Gänge und Türen… Nach einem Fehlversuch, der sie in eine alte Besenkammer geführt hatte, fand sie den Weg nach draußen in den Innenhof. Dort setzte sie sich auf eine Bank und legte das dicke Buch auf ihren Schoß. Neugierig schlug Liliane das Buch auf und blätterte darin herum. Einige Zeit widmete sie ihre Aufmerksamkeit den vielen Seiten. Dann schlug sie es zu und holte ihren Zauberstab hervor. Noch immer konnte sie all das, was in den letzten zwei Tagen passiert war, nicht glauben. Es war, wie in einem Film. Alles wirkte so unecht. Doch auf der anderen Seite wirkte es wieder so real… Eine ganze Weile betrachtete sie den braunen Zauberstab. Sie war also wirklich eine Hexe… Von wem hatte sie es wohl geerbt?… Von ihrer Mutter?… Ihrem Vater?… Oder von beiden?… Oder war sie die erste in ihrer Familie?… Liliane seufzte. Sie wusste nicht viel über ihre Herkunft. Ihre Familie… Ihre Mutter war bei ihrer Geburt alleine gewesen. Ihr Vater hatte sie kurz vorher verlassen. Damit musste sie ihre Tochter alleine groß ziehen. Doch nach einem Jahr wurde es ihr zuviel und sie brachte Liliane in ein Heim. Das wurde ihr zumindest von der Heimleiterin erzählt, wenn sie nach ihrer Mutter gefragt hatte. Das Waisenhaus war bis vor gut einem halben Jahr ihr Zuhause. Dann wurde die Straße ihr neues Daheim… Liliane legte den Stab auf das Buch in ihrem Schoß und holte die Kette hervor, welche das Einzige war, was ihr von ihrer Mutter geblieben war. Eine schmale, silberne Kette mit einem Anhänger in Form einer Träne. Nie hatte sie die Kette abgenommen. Auch wenn ihre Mutter sie ins Heim gegeben hatte, war das die einzige Erinnerung an sie… Die letzte Verbindung zu ihrer Familie… Sie steckte die Kette zurück unter ihre Kleidung und nahm ihren Zauberstab wieder in die Hände. Es war schon seltsam… Wie schnell sich das Leben ändern konnte. In einem Moment war sie eine normale heranwachsende junge Frau. Und im nächsten Moment stellte sich heraus, das sie eine Hexe war. Noch immer fühlte Liliane sich wie in einem Traum. Hexen und Zauberer. Magie. Sprechende und lebendige Bilder. Sich bewegende Treppen… Nach einem erneuten Seufzer legte sie den Zauberstab zur Seite, öffnete erneut das Buch und las neugierig weiter. Als die Dämmerung einbrach, tauchte Professor McGonagall im Innenhof auf. »Miss White. Die anderen Schüler werden bald hier eintreffen. Wenn Sie sich bitte umziehen würden.« »Natürlich«, nickte Liliane, klappte das Buch zu und lief mit McGonagall zurück ins Schloss. »Sagen Sie Professor«, begann sie unterwegs etwas unsicher. »Was passiert, wenn dieser sprechende Hut mich nicht einsortieren kann?« »Woher wissen Sie etwas über den sprechenden Hut?«, kam als Gegenfrage und McGonagall wirkte etwas überrascht. Liliane hob das Buch ein Stück hoch. »Aus dem Buch. Da stand etwas über ihn drin.« »Der Hut hat bis jetzt noch nie eine Hexe oder Zauberer nicht in ein Haus einordnen können.« Schweigen breitete aus, bis Liliane eine weitere Frage auf der Seele brannte. »In welche Klasse werde ich kommen?« »In die Erste.« »Oh«, machte die junge Frau darauf. McGonagall blieb stehen und drehte sich zu Liliane um. »Sie müssen in den ersten Jahrgang. Sie sind von Wissensstand her mit ihnen auf gleicher Höhe«, erklärte sie objektiv. »Wenn Sie später gut genug sind, könnte man dann überlegen Sie eine, oder zwei Klassen überspringen zu lassen. Doch das würde für Sie heißen, Sie müssen fleißig lernen und hart an sich arbeiten… Auch in den Ferien«, fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu und setzte ihren Weg mit Liliane im Schlepptau fort. TBC… Hoffe Euch gefällt dieses Kapitel^^ Freue mich wie immer über hinterlassene Kommis^^ Kapitel 5: Erste Begegnung -------------------------- Es geht weiter!^^ Hoffe Euch gefällt dieses Kapitel^^ Viel Spaß beim lesen^^ ************************************************************************************ Liliane lief auf die Krankenstation, zog sich um und wartete danach gemeinsam mit Professor McGonagall in der Eingangshalle auf das Eintreffen der Erstklässer. Man konnte sie schon von weitem hören. Schnatternd und lachend kamen sie in das Schloss. Liliane hörte ebenfalls aufmerksam zu, als Professor McGonagall den Neuankömmlingen erklärte, was gleich in der Halle passieren würde. »Sie werden gleich in die große Halle treten, in dem das Auswahlverfahren für Ihre Häuser statt findet. Dieses Haus wird dann hier in Hogwarts Ihr Zuhause sein. Je nach Ihrem tun können sie Punkte für ihr Haus gewinnen. Doch sie können diese jedoch auch verlieren. Bedenken sie daher ihr Handeln. Jeden Tag.« McGonagall sah die Erstklässer durch ihre quadratische Brille an, ehe sie sich umdrehte und die große Doppeltür öffnete. Warmes, gelbes Licht schien in den Gang heraus. Und man hörte das Gebrabbel der älteren Jahrgangsstufen. »Folgen Sie mir nun.« Damit setzte sich McGonagall in Bewegung und schritt den Gang in der Mitte des Raumes entlang. Liliane war überwältigt von der Schönheit der Halle. Die Decke schien nicht vorhanden zu sein. An dessen Stelle war der Abendhimmel zu sehen mit seinen watteartigen Wolken. Unzählige, schwebende Kerzen gaben dem Ganzen eine freundliche Atmosphäre. Zur rechten und zur linken Seite des Ganges standen je zwei ellenlange, dunkle Tische, an denen die anderen Schüler in ihren schwarzen Roben saßen und neugierig die Neuankömmlinge begutachteten. Liliane sah sich weiter um. An der Kopfseite der Halle waren die Lehrertische aufgestellt. Sie standen auf einer kleinen Erhöhung. In der Mitte des Tisches saß Professor Dumbledore, der die Ankömmlinge von seinem Stuhl aus betrachtete. Die Braunhaarige vergaß für einen Moment, dass sie völlig aus der Gruppe der Erstklässer heraus stach mit ihrer Größe. Es war einfach ein unglaublicher Anblick. Das, was sie vom Schloss schon gesehen hatte, war schon toll. Aber das hier… Einfach wundervoll… Professor McGonagall hielt vor den Stufen der Erhöhung an und bat die Schüler sich vor ihr zu versammeln. Dann schritt sie die wenigen Stufen hinauf und blieb neben einem kleinen Hocker stehen, auf dem der sprechende Hut lag. Sie rollte die Pergamentrolle vor sich aus, welche sie die ganze Zeit mit sich getragen hatte und las nun alphabetisch die Namen der neuen Schüler vor, die nacheinander zu ihr nach oben kommen sollten und den sprechenden Hut aufsetzten mussten. Gespannt sah Liliane zu, wie nach und nach alle etwas ängstlich den braunen, knautschigen Hut aufgesetzt bekamen und nach einem kurzen Augenblick einem der vier Häuser zugeteilt wurden, zu dem sie dann freudig unter Applaus liefen. Die junge Frau bekam wieder Zweifel, ob der Hut sie überhaupt einsortieren konnte. Immerhin war sie im Gegensatz zu ihrem Klassenkameraden wesentlich älter… Und ihre Gabe kam erst gestern zum Vorschein… Sie waren nur noch zu dritt, als McGonagall Liliane aufrief. Etwas verunsichert stieg die eben aufgerufene Frau die Stufen hinauf und setzte sich auf den Hocker nieder. Der Hut wurde ihr aufgesetzt und rutschte über ihre Augen. Dunkelheit umgab sie und es wurde ruhig. Absolut ruhig… Dann plötzlich hörte sie, wie jemand angestrengt nachdachte: »Mhm… Sehr kompliziert… Mhm… Äußerst kompliziert… Wo steck ich dich denn nur hin?… Mhm…« Liliane wurde etwas unruhig, während der knautschige Hut munter vor sich hin sprach und überlegte. Hatte sie es doch geahnt. Es konnte einfach nicht sein, dass sie eine Hexe war. Dass sie hier her gehörte. Das war alles sicherlich nur ein Missverständnis… Sie wollte schon den Arm heben und den Hut von ihrem Kopf ziehen, als dieser sich wieder zu Wort meldete und lautstark den Namen ihres Hauses rief: »Gryffindor!« Liliane seufzte erleichtert und ging, nachdem ihr Professor McGonagall den Hut abgenommen hatte zu ihrem Tisch, der sie freundlich und mit Applaus begrüßte. Anschließend wurden die zwei übrigen Schüler eingeteilt. Dann begann das Abendessen. Wie auf Kommando tauchte auf den Tischen das fertige Essen auf. Leckeres duftendes Hühnchen. Kartoffeln. Fleisch. Fisch. Es war einfach alles vorhanden, was man sich vorstellen konnte. Und wenn etwas leer wurde, kam einfach Nachschub. Liliane knabberte genüsslich an einem Hühnerschenkel, als Sir Nicholas auftauchte und die neuen Schüler begrüßte. Manche von ihnen erschreckten sich bei seinem Anblick, worauf Liliane lächeln musste. Sie erinnerte sich an ihre erste Begegnung mit den Geistern. Sie aßen eine ganze Weile, bis sich alle die Mägen ordentlich gefüllt hatten. Dann erhob sich Professor Dumbledore und trat nach vorne. Er begrüßte die Neuankömmlinge, sowie die anderen Schüler zu einem neuen und weiteren lehrreichen Jahr hier in Hogwarts. Er wiederholte wie jedes Jahr, dass das Betreten des verbotenen Waldes nicht erlaubt war und unter strenger Strafe stand. Er erläuterte noch einmal wie man Hauspunkte erhalten konnte und das man diese auch wieder verlieren konnte, bei Missachtung der Regeln. Wenig später entließ er die Schüler in ihre Gemeinschaftsräume. Morgen würde ein anstrengendes Jahr beginnen. Liliane ging mit den Erstklässern und einem Vertrauensschüler die vielen Treppen nach oben in den Turm, wo ihr Gemeinschaftsraum lag. Ein Portrait mit einer fetten Dame darauf verschloss den Eingang, als sie oben ankamen. Mit einem Passwort, das sich wie Melonenschale anhörte, schwang das Portrait zur Seite und gab den Weg dahinter frei. Der Gemeinschaftsraum der Gryffindors war mit dunkelroten und goldenen Stoffen behängt. Überall war das Zeichen eines Löwen zu sehen. Vor dem brennenden Kamin standen ein ebenso rotes Sofa und ein Sessel. An den Wänden hingen Bilder, die sich bewegten. Waren Regale angebracht, vollgepackt mit alten Büchern. Tische waren vorhanden, an denen sich schon die Älteren versammelt hatten und munter über die Ferien sprachen. Der Vertrauensschüler erklärte, dass ihr Gepäck schon in die Schlafsäle gebracht worden war und wo sich welcher Schlafsaal befand. Dann verschwand er in einer kleinen Menschentraube, um sich mit seinen Freunden zu unterhalten. Liliane sah sich erneut um. Sie spürte die neugierigen Blicke der anderen. Auch wenn diese unübersehbar waren. Doch es schien sich keiner zu trauen, sie anzusprechen. Man beäugte sie lieber und zog eigene Schlüsse. Mit einem innerlichen Seufzer ging sie zu dem leeren Sofa und setzte sich. Ohne wirklich das Feuer anzusehen, starrte sie eine ganze Weile in die Flammen, bis plötzlich ein Kater auf ihren Schoß sprang. Überrascht erkannte sie, dass es ihr Kater war, der sie schnurrend begrüßte. Er hatte sich anscheinend sehr schnell an sie gewöhnt. Hagrid wollte ihr eigentlich eine Eule besorgen. Doch ihr sehnlichter Wunsch war schon immer gewesen, eine Katze zu haben. So hatte Hagrid nachgegeben und ihr einen schneeweißen Kater gekauft, dessen Fell mit braunen und schwarzen Flecken bedeckt war. Als sie ihn zu sehen bekam, hatte sie sich sofort in das Tier verliebt. Liliane kraulte den Kater eine ganze Weile. Sie überlegte, welchen Namen sie ihm geben sollte, als sich jemand zu ihr auf das Sofa setzte. Kurz hob sie den Blick, ehe sie sich wieder ihrem Schmusekater widmete. »Du bist recht groß für einen Erstklässer«, meinte der rothaarige Junge, der es sich neben ihr bequem gemacht hatte. »Ich weiß«, entgegnete Liliane, ohne mit dem Streicheln aufzuhören und ohne ihn anzusehen. »Du siehst auch gar nicht aus wie Elf«, plapperte er munter weiter. »Ich weiß«, wiederholte Liliane sich. »Bist du eine Halbriesin? So wie Hagrid?« »RON!«, donnerte plötzlich eine weibliche Stimme hinter ihnen. »Das ist nicht nett was du da machst.« Betröppelt senkte er etwas den Kopf. »Was mach ich denn?« »Hör auf sie so auszufragen.« »Mach ich doch gar nicht!«, brummte der rothaarige Junge Namens Ron und blickte nun trotzig. »Ach nein?», zeterte die weibliche Person weiter, als wäre Liliane nicht anwesend. »Was war es dann?« »Nur Neugier«, verteidigte er sich. »Es ist schon seltsam, oder nicht Harry?« Er wand sich an einen schwarzhaarigen Jungen mit Brille, der etwas abseits von ihnen stand und sich unterhielt. Dieser wand sich kurz um. Zuckte mit den Schultern und kümmerte sich wieder um sein Gegenüber. »Jetzt hör endlich auf damit, Ron!« Die weibliche Person kam hinter ihnen hervor und stellte sich, mit den Händen in den Hüften gestemmt, vor den Rotschopf. »Aber Hermine«, begann er wieder. Doch das Mädchen schüttelte nur den Kopf. »Ron. So macht man das einfach nicht. Das kann verletzend sein für dein Gegenüber. Die Person kennt dich noch nicht einmal und du fällst gleich mit der Tür ins Haus.« »Oh… Ok«, machte Ron. Drehte sich in Lilianes Richtung und streckte ihr seine rechte Hand entgegen. »Ich bin Ron. Ron Weasley.« »Ich bin Liliane White.« Kaum das Liliane seine Hand in ihre nahm, sprudelte er wieder los. »Und? Bist du nun eine Halbriesin?« »RON!!«, platzte Hermine wieder los. »Du bist echt unmöglich!« Liliane musste schmunzeln. Ron war echt hartnäckig und es schien ihn wirklich brennend zu interessieren, ob sie eine Halbriesin war. Während Hermine verzweifelt versuchte ihm ein wenig Anstand beizubringen, wobei sie kläglich scheiterte. »Wenn es dich beruhigt, Ron«, wand Liliane sich an den Rothaarigen. »Ich bin keine Halbriesin.« »Aber warum bist du dann so groß?«, wollte er dann wissen. »Bin ich doch gar nicht.« »Wie alt bist du?«, frage nun Hermine und es schien ihr ein wenig unangenehm zu sein, das sie ihrer Neugier nachgab. »Ich werde bald siebzehn.« Mehr als verwundert sahen beide sie darauf an. »Was machst du dann in der ersten Klasse?«, fragte Ron irritiert. »Lernen«, entgegnete Liliane und stand träge auf. »Aber du müsstest in der sechsten sein. Wie wir.« »Bin ich aber nicht.« Liliane zuckte lächelnd mit den Schultern. »Ich bin müde. Werde jetzt ins Bett gehen. Wünsche Euch eine gute Nacht.« Damit ging sie, in Begleitung ihres Katers, nach oben. »Siehst du, was du gemacht hast, Ron?«, nörgelte Hermine wieder, kaum das Liliane den Gemeinschaftsraum verlassen hatte. »Durch deine Fragerei hast du sie jetzt verjagt.« »Hab ich nicht. Du hast sie ja schließlich auch etwas gefragt«, erwiderte Ron trotzig. »Aber ich hab sie nicht gegen den Kopf gestoßen mit meiner Frage.« Die Zwei stritten sich noch eine Weile, bis sie sich, wie alle anderen, in die Schlafsäle begaben. Es war Zeit, etwas Ruhe zu finden. Der erste Schultag würde bald beginnen… TBC… Hoffe Euch hat es gefallen^^ Freu mich immer noch auf hinterlassene Kommis^^ Kapitel 6: Der erste Schultag ----------------------------- Da bin ich wieder!^^ Ein neues Kapitel geht on^^ Hoffe Euch gefällt es^^ Nochmals lieben Dank für die bis jetzt hinterlassenen Kommis und die Favos^^ Nun aber viel Spaß beim lesen^^ Für Liliane kam der Morgen viel zu früh. Müde quälte sie sich aus dem Bett und ging in das Badezimmer der Mädchen, ehe sie sich auf den Weg nach unten machte. Während des Frühstückes wurden die neuen Stundenpläne ausgeteilt. Nun waren alle Schüler bereit für den ersten Schultag. Ihre erste Stunde in dieser Schule hatte sie bei Professor McGonagall. Wie immer trug die Lehrerin ihre Haare zu einem festen Knoten zusammen und hatte auf ihrem Haupt einen schwarzen Spitzhut sitzen. Sie erzählte ein wenig über den Unterricht in diesem Jahr und zeigte ein paar Verwandlungen von Gegenständen, die sie bis zum Ende des Jahres gelernt haben sollten. Nach dieser kleinen Demonstration ließ sie die Schüler ihre Bücher öffnen. Sie sollten eine Seite daraus abschreiben. Mehr passierte in diesen Doppelstunden nicht. Morgen würde es richtig losgehen. Nach diesen zwei Stunden Verwandlung ging es weiter zur Kräuterkunde. Professor Sprout war eine rundliche, kleine Frau mit krausem, grauem Haar. Wie die meisten Lehrer hier, trug auch sie einen Hut auf dem Kopf. Liliane fand es lustig, das die Kleidung der Professorin die Farbe der Pflanzen hatte; grün. Professor Sprout erläuterte ihnen ebenfalls, was alles in diesem Schuljahr auf sie zukommen würde. Zeigte ihnen einzelne Pflanzen, welche hier im Gewächshaus wuchsen und ließ dann, wie Professor McGonagall vorher, die Klasse eine Seite aus dem Buch abschreiben. Doch sie erklärte auch, dass es nur in den ersten Stunden so viel zu schreiben gäbe. Sonst wäre der Unterricht eher mehr praktisch. Abgesehen natürlich von den Hausaufgaben. Liliane verfolgte alles mit Neugier und war überrascht, was es alles für Pflanzen und Kräuter gab. Anschließend ging es hinab in das Kellergewölbe. Dunkles Gemäuer, welches den Anschein hatte als sei es feucht, hieß die Erstklässer willkommen. Die Fackeln, welche wie überall im Schloss an den Wänden hingen, vermittelten einen unheimlichen Eindruck. Liliane hörte, wie sich zwei Schülerinnen vor ihr auf dem Weg zum Klassenzimmer, unterhielten. Thema war der Lehrer, den sie nun hatten. Er schien wohl nicht sehr beliebt zu sein. Eher gefürchtet. Jeder mied ihn und keiner wollte lange mit ihm alleine sein. Liliane war gespannt, welches Monster sie nun gleich unterrichten würde. Sie trat in den Klassenraum und war überrascht. Er wirkte recht freundlich. Oder besser gesagt, war er heller als der Korridor. Wie in den anderen Klassenräumen stand auch hier das Lehrerpult auf einer Erhöhung. Kurz nachdem sie alle an ihren Tischen saßen, kam Professor Snape. Er fackelte nicht so lange wie seine Kolleginnen und verlangte, dass die Erstklässer ihr Buch heraus holten. Nannte ihnen die Seitenzahl und wollte, dass sie die Zaubertrankanleitung auf ihr Pergament übertrugen. Liliane freute sich darüber. Das war ja gar nicht so schlimm, wie angenommen. Auch wenn sie keine Ahnung hatte, was sie da abschrieb. Diese Begriffe waren ihr gänzlich unbekannt und teilweise musste sie dreimal hinsehen, da sie der Meinung war, sich verschrieben zu haben. Doch sie war schon immer schnell darin gewesen, Zeilen zu übertragen, sodass sie wenig später damit fertig war. Ohne Fehler. Nun hatte Liliane einen Augenblick, um sich im Klassenraum umzusehen. Ihre Augen wanderten im Raum umher. In den Regalen an den Wänden standen Gefäße, in denen undefinierbare Inhalte in gelblich, trüben Flüssigkeiten eingelegt waren. Regale, in denen die Zutaten für allerlei Zaubertränke ordentlich verstaut waren. Alles fein säuberlich beschriftet. »Wollen Sie nicht schreiben? Oder sind Sie des Schreibens nicht mächtig, das Sie sich nicht am Unterricht beteiligen?«, hörte Liliane plötzlich die leise Stimme des Professors hinter sich und drehte sich zu ihm um. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er von seinem Tisch aufgestanden war und nun durch das Klassenzimmer lief. »Oder glauben Sie, dass Sie das nicht brauchen?« »I-ich…«, stotterte Liliane und begann langsam zu verstehen, warum alle Angst vor ihm hatten. So wie er da stand… Die Arme vor der Brust verschränkt und sein Blick… So überheblich abwertend. »Ich bin schon fertig«, brachte Liliane endlich hervor. Snapes Hand schoss nach vorne und verlangte das Pergament zu sehen. Zögernd reichte sie ihm das Verlangte. Der Professor betrachtete das Geschriebene einen Augenblick, ehe er das beschriftete Pergament in Rauch aufgehen ließ. Sprachlos sah die Klasse dem Geschehen zu. »Beim nächsten Mal geben Sie sich wenigstens Mühe beim abschreiben. Das kann keiner lesen… 10 Punkte Abzug für Gryffindor.« Liliane klappte der Unterkiefer nach unten. Sie wollte zu einer Antwort ansetzten, doch Snape sprach weiter. »Bis zur nächsten Stunde will ich einen einwandfreien Abschrieb von Ihnen haben, Miss…« Er zog die Augenbraue nach oben und wartete. »White.« Er nickte darauf, drehte sich um und ging an sein Pult zurück. Dort angekommen wand er sich erneut an Liliane. »Ich habe es mir anders überlegt, Miss White. Die nächste Stunde ist noch sehr weit entfernt.« Ein unheilvolles Zucken der Mundwinkel war zu erkennen. »Sie werden heute Nachmittag nach dem Unterricht bei mir nachsitzen. Solange, bis mir Ihr Abschrieb gefällt.« Damit entließ er die Klasse. Geknickt begaben sich die Schüler, vor allem Liliane, zum nächsten Klassenraum im dritten Stock des Schlosses. Professor Flitwick erwartete die Schüler bereits. Nachdem sie auf ihren Stühlen Platz genommen hatten, sollten sie eine Feder, welche vor ihnen auf dem Tisch lag, zum schweben bringen. »Denkt an die Bewegung dabei. Locker lassen und dann; Wingardium Leviosa.« Professor Flitwick zeigte ihnen, was er meinte. Die Klasse freute sich ungemein. Endlich durften sie zaubern. Kaum das Professor Flitwick das Kommando gegeben hatte, erfüllten die Stimmen der Erstklässer den Raum. Liliane sah ihre Feder an und hob den Zauberstab. Wie eben gesehen, führte sie die Bewegung aus und sprach den Zauberspruch. =BOOM= Ihre Feder war explodiert. Rauchend und rabenschwarz lag sie nun vor ihr auf dem Tisch. Traurig sah Liliane zu Professor Flitwick, der überrascht ihre Feder anstarrte. Schien wohl nicht so oft vorzukommen, dass ein Schüler seine Feder in die Luft jagte. Die junge Frau bekam eine neue Feder an der sie sich erneut versuchte. Dieses Mal zuckte die Feder, bevor sie mit einem erneut lauten Knall explodierte. Innerlich betete sie, dass sie nicht auch noch hier Nachsitzen musste. Doch von Professor Flitwick kam nichts dergleichen. Er ließ ihre Feder wiederholt verschwinden und eine neue, weiße Feder tauchte auf. Nachdem sie auch diese Feder Filmreif in die Luft gejagt hatte, war die Stunde vorbei. Deprimiert machte sie sich auf den Weg in die große Halle. Es war Zeit für das Mittagessen. Die Halle war schon gut gefüllt, als sie eintraf. Liliane suchte sich einen Platz etwas abseits der am Tisch sitzenden. Lustlos stocherte sie in ihrem Essen herum. Wirklichen Hunger verspürte sie jedoch nicht. Zu sehr dachte sie über die erste Hälfte des Tages nach und an das, was noch alles auf sie zukommen würde. »Was ist dir denn über den Weg gelaufen?«, fragte eine freundliche Stimme. Liliane sah auf und erkannte das Mädchen namens Hermine wieder. »Ich kann’s mir vorstellen.« Ron gesellte sich ebenfalls zu ihr. »Ich würde mich nicht freiwillig in ihre Nähe begeben«, erklang eine gehässige Jungenstimme hinter ihnen. »Malfoy! Verschwinde!«, brummte Ron sofort. »Passt bloß auf, dass sie euch nicht in die Luft sprengt. Habe keine Lust, dass dreckiges Schlammblut die Halle verdreckt.« Der platinblonde Junge lachte fies und verschwand mit seinen zwei Anhängseln namens Crabbe und Goyle an seinen Tisch. »Was ist denn passiert?«, wollte nun der schwarzhaarige Junge wissen und schob seine runde Brille zu recht. »Nicht der Rede wert«, wehrte Liliane ab. Warum sollte sie mit diesen Leuten über ihre Probleme reden? Sie kannte sie doch gar nicht wirklich und die drei hatten bestimmt eigene Probleme, um sich noch zusätzlich um ihre zu kümmern. Ohne das Essen angerührt zu haben, schob Liliane ihren Teller von sich weg. Dafür zog sie ihren Stundenplan hervor und legte ihn auf den Tisch. Nach dem Essen hatte sie nur noch eine Flugstunde. Dann kam nur noch das Nachsitzen bei Snape. Sie seufzte laut. »So schlimm sieht dein Plan gar nicht aus.« Ron hatte sich über den Tisch gebeugt und ihren Stundenplan studiert. »Gut. Auf Zaubertränke könnte man verzichten. Aber sonst-« »Ron! Jetzt hör endlich auf.« Hermine funkelnde den rothaarigen Jungen böse an. »Schon ok.« Liliane lächelte und packte den Plan wieder ein. »Muss jetzt los.« Damit stand sie auf und verließ die Halle. »Ron du bist unmöglich«, giftete Hermine ihren Freund an. »Warum bin ich denn jetzt schon wieder unmöglich?« Ron schmollte. »Wollte doch nur nett sein. Mehr nicht. Sie wirkte irgendwie niedergeschlagen.« Madam Hooch, die Lehrerin für die Flugstunden, war eine große Frau mit Augen eines Falken. Ihre kurzen grauen Haare wehten im Wind als sie durch die zwei Reihen der Schüler ging. Nach einer kurzen Einleitung ging es auch schon los. Die Erstklässer sollten ihren Besen vom Boden hoch rufen. Bei allen funktionierte es. Außer bei eine Person. Lilianes Besen wollte ihr einfach nicht gehorchen. Jedes Mal wenn sie ihm zurief, dass er sich in ihre ausgestreckte Hand begeben sollte, zuckte er nur. Das war auch schon alles. »Nun«, machte Madam Hooch nach einigen gescheiterten Versuchen von Liliane. »Da werden wir wohl noch etwas daran arbeiten müssen.« Liliane stöhnte innerlich auf. Das konnte doch nicht wahr sein. War sie denn wirklich so tollpatschig? »Miss White. Sie werden heute Nachmittag noch etwas mit mir zusammen üben.« Madam Hooch trat wieder in die Mitte der Gruppe und sah die junge, braunhaarige Frau an. »Ich… kann heute nicht, Madam Hooch«, meinte Liliane leise. »Bitte?!« Die Lehrerin sah überrascht ihre Schülerin an. »Ich muss nachher zu Professor Snape. Und ich weiß nicht, wie lang das dauert.« Betreten sah Liliane zu Boden. »Ach herrje«, machte Madam Hooch darauf und überlegte dann einen Augenblick. »Dann kommen Sie morgen Nachmittag zu mir. Wir müssen an Ihrem Problem arbeiten. Das ist sehr wichtig.« Liliane nickte und hörte, wie ihre Mitschüler hinter vorgehaltener Hand kicherten. Wenig später war Liliane auf dem Weg in das Kellergewölbe. Professor Snape wartete bereits im Klassenzimmer auf Liliane. »Da sind Sie ja endlich«, knurrte er ihr entgegen, als sie die Tür hinter sich schloss. »Setzen Sie sich hier hin.« Er deutete auf den Tisch genau vor seinem Pult, an dem er saß. »Nun werden wir uns mit der Feinheit des Schönschreibens beschäftigen.« Liliane ging zu dem Tisch. Setzte sich und schlug ihr Buch auf. Leise raschelte das Papier des Buches, während sie blätterte um auf die richtige Seite zu gelangen. Dann nahm sie ihre Feder zur Hand, tauchte diese kurz in das kleine, silberne Gefäß mit der schwarzen Tinte und begann die Worte aus dem Buch zu übertragen. Wieder war sie kurze Zeit später damit fertig. Professor Snape stand gemächlich auf und nahm das Stück Pergament entgegen. Er betrachtete die Schrift einen kurzen Moment, ehe seine Mundwinkel zuckten. Das Pergament ging in Rauch auf. Liliane schnappe laut nach Luft. Sie hatte sich doch wirklich Mühe gegeben. »Aber…« »Noch mal.« Professor Snape ließ ein neues Pergament auf Lilianes Tisch erscheinen. Danach setzte er sich wieder an seinen Pult. »Ich habe heute nichts mehr vor, Miss White…« Liliane kochte innerlich vor Wut. Was bildete sich dieser Lehrer überhaupt ein? War ihm langweilig, dass er Unterhaltung suchte? Hieß das also, dass sie dieses Spiel den ganzen Nachmittag veranstalten würden?… TBC… Hoffe Euch hat das Kapitel gefallen^^ Freu mich auf eure Kommis^^ Lg^^ Kapitel 7: Gestern wie Heute ---------------------------- Und wieder geht ein neues Kapitel on^^ Ich weiß, das Kapitel ist ein wenig kurz. Wünsche Euch trotzdem viel Spaß beim lesen^^ ***************************************************************************************************** Sie behielt zu ihrem Leidwesen recht. Professor Snape schien ernsthaft Spaß daran zu finden, all ihre Pergamentseiten nacheinander in Rauch aufgehen zu lassen. Mittlerweile hatte Liliane aufgehört mitzuzählen, das wievielte Mal ihr Pergament nun in schwarzen Wolken aufging. Ihre Hand begann zu schmerzen und Hunger hatte sie auch. Mit einem Blick zu dem kleinen Fenster zeigte ihr, das es schon recht spät war. Snape hatte sich zwischenzeitlich der Pergamentrollen anderer Schüler zugewandt und diese korrigiert. Er stand auch schon gar nicht mehr auf, wenn sie fertig war. Mit einem Schwenk seines Zauberstabes ließ er ihr Geschriebenes zu ihm fliegen, warf einen kurzen Blick darauf und ließ es zu Rauch verpuffen. Liliane war kurz davor ihm an den Hals zu gehen, obwohl es so gar nicht ihre Art war. Sie war sonst eher zurückhaltend. Wartete, was auf sie zu kam… Doch dieser Lehrer hier, machte sie krank. Wie konnte man nur so gemein sein? Sie tunkte ihre Feder ein erneutes Mal in das silberne Gefäß und begann wieder den Text zu übertragen. Inzwischen konnte sie den Text auswendig. Mit einem bitteren Nachgeschmack sah sie ihrem Abschrieb nach, das zu Snape herüberflog. Sie schwor sich; wenn er jetzt noch einmal ihr Pergament in Rauch auflöste, würde sie ihn erwürgen. Snape betrachtete das Pergament gelangweilt. Mittlerweile hatte er den Spaß daran verloren, seine neue Schülerin zu ärgern. Severus stand auf und trat an den Tisch, von dem aus Liliane ihn beäugte. »Das ist schrecklich.« Er ließ das Pergament auf ihren Tisch fallen. »Schrecklich?!« Fassungslos starrte Liliane ihren Lehrer an. »Haben Sie etwas daran auszusetzen?« Mit hochgezogener Augenbraue wartete er auf eine Antwort. »Nein, Sir.« Liliane senkte den Kopf. Es war wohl besser, jetzt nichts zu sagen. Auch wenn sie mit der Note gar nicht zufrieden war. »Gut.« Professor Snape verließ mit wehendem Umhang das Klassenzimmer. Das Nachsitzen war beendet. Müde lief Liliane in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Hier herrschte gähnende Leere, da alle unten in der großen Halle beim essen waren. Auch sie hatte Hunger. Doch genauso war sie auch hundemüde. Einen Moment überlegte sie, nach unten zu gehen. Doch der Wunsch einfach die Augen zu schließen war größer. Liliane ging in den Schlafsaal der Mädchen und wenige Minuten später war sie eingeschlafen. »Liliane liegt oben im Bett und schläft.« Hermine kam in den Gemeinschaftsraum zurück. »Wieso schläft sie denn?« Ron sah überrascht aus. Eine Erstklässlerin, welche die Unterhaltung mit angehört hatte, trat auf die kleine Gruppe zu. »Sorry, wenn ich euch störe. Aber ich kann mir vorstellen, warum Sie schon schläft. Sie musste heute bei Professor Snape nachsitzen.« Ein anderer Erstklässer trat zu ihnen und lächelte gehässig. »Und morgen muss sie bei Madam Hooch nachsitzen.« »Oh weh«, machte Hermine mitleidig. »Hey! Grins nicht so frech. Warts ab. Bei Snape kommt man schneller dran, als du Quidditch sagen kannst«, brummte Ron den jungen Schüler an, der sich darauf aus dem Staub machte. »Das hätten wir uns damals mal erlauben sollen. Wir hätten ganz schnell eins auf den Deckel bekommen von den Älteren.« Hermine nickte zustimmend. »Das nenn ich mal einen beschissenen Start.« Harry starrte in die Flammen des Kamins. »Habe vorhin halb mitbekommen, wie sich ein paar Erstklässer unterhalten haben. Liliane scheint heute so einiges in den Sand gesetzt zu haben.« »Erinnert mich ein wenig an Neville«, lächelte Ron freundlich. »Ja. Aber auch Neville ist nun hier in der sechsten Klasse.« Hermine setzte sich zu ihren zwei Freunden auf das Sofa. »Aber es ist schon alles etwas merkwürdig, oder?«, meinte Harry dann. »Wie kommst du drauf?« »Na ganz einfach. Sie ist fast siebzehn und kommt in die erste Klasse in der nur elfjährige sind. Sie redet nicht viel und man hat irgendwie das Gefühl, ihr ist alles gleich. Dazu hat sie wohl die Veranlagung, sich in schulische Schwierigkeiten zu bringen.« »Wer weiß, was dahinter steckt, Harry.« Hermine schlug ein Buch auf. »Ja. Wer weiß…«, seufze Harry und beschäftigte sich wieder mit den Flammen. Leises schnurren weckte Liliane am nächsten morgen. Neben ihrem Kopfkissen lag ihr Kater zusammengerollt und sah sie mit seinen goldfarbenen Augen an. »Guten Morgen«, lächelte sie und begann ihn hinter den Ohren zu kraulen. »Hast du gut geschlafen?« Ihr fiel ein, dass der Kater noch immer keinen Namen hatte… Doch so sehr sie sich auch anstrengte. Ihr fiel kein toller Name ein… Sie lagen noch einen Augenblick beisammen, ehe sie aufstand und sich fertig machte. Liliane war die Erste, die in den Gemeinschaftsraum trat. Im Kamin brannte ein kleines Feuer. Sie ließ sich auf das Sofa nieder und ihr Kater, der ihr nach unten gefolgt war, legte sich auf ihren Schoss. Noch einige Zeit verstrich, ehe die anderen Gryffindors wach wurden und Liliane sich auf den Weg nach unten in die große Halle machte. Sie setzte sich an den Tisch der Gryffindors und kramte ihren Stundenplan heraus. Heute hatte sie wieder Kräuterkunde, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Geschichte der Zauberei, Astronomie und mal wieder Professor Flitwick. Sie fragte sich, wie viele Federn sie heute in die Luft jagen würde. »Morgen.« Hermine, Ron und Harry kamen zu ihr und setzten sich. »Haben gehört, was gestern passiert ist.« Harry sah zu Liliane herüber. »Muss echt ein schrecklicher Tag gewesen sein, gestern.« Hermine seufzte mitfühlend. Liliane nickte und zuckte gleich darauf die Schultern nach oben. »Esch scheint, alsch ob Schnape ein neuesch Opfer gefunden hat«, meinte Ron mit vollem Mund. »Ron, das sieht eklig aus. Lass den Mund zu«, herrschte Hermine den rothaarigen Jungen an. »Madam Hooch ist viel netter. Da wird das Nachsitzen nicht zur Qual«, versuchte Harry nun die bekümmert drein blickende Braunhaarige etwas aufzumuntern. Doch es half nicht wirklich. »Ich werde es ja später sehen.« Liliane sah in ihren Becher voll Milch. Ihr Teller war unbenutzt. Auch wenn sie gestern Abend großen Hunger gehabt hatte. Nun hatte sie keinen und brachte beim besten Willen nichts hinunter. Professor Sprout war schon im Gewächshaus, als Liliane vorsichtig eintrat. »Oh, Entschuldigung, Professor«, stammelte die junge Frau und wollte die Tür wieder schließen. »Warten Sie«, hielt Professor Sprout Liliane auf. »Das ist wunderbar, dass Sie gerade hier sind. Können Sie mir gerade helfen?« »Natürlich, Professor.« Liliane trat ganz ein und ging zu ihrer Lehrerin. »Normalerweise ist das ja etwas für Zweitklässler«, begann Professor Sprout vergnügt. »Aber da Sie schon mal da sind, ist das auch nicht weiter schlimm.« Mit einem lächeln reichte sie ihrer Schülerin Ohrenschützer. »Hier. Die werden Sie gleich brauchen. Setzten Sie sie ganz fest auf ihre Ohren.« Liliane tat, wie ihre Lehrerin ihr riet und sah diese dann neugierig an. »Wir werden nun diese restlichen Alraunen umpflanzen. Greifen Sie die Alraune hier oben und ziehen Sie sie dann mit einem Ruck heraus.« Professor Sprout zeigte ihr an einer Pflanze, wie sie vorgehen sollte. »Dann setzten Sie die Alraune in den Topf daneben und bedecken sie mit neuer, frischer Erde… Fertig«, lächelte die ältere Hexe. »Nicht schwer, oder?« »Eigentlich nicht«, erwiderte Liliane. Doch sie hatte bedenken. Wenn ihre Pechsträhne von gestern weiter gehen würde, na dann gute Nacht. Doch lange konnte sie nicht darüber grübeln. Professor Sprout schickte sie an einen Topf mit einer Alraune und Liliane machte es ihrer Lehrerin nach. Ohne dass ein Missgeschick passiert war, deckte Liliane die letzte Alraune mit neuer Erde zu. Sie waren fertig. »Wunderbar«, freute Professor Sprout sich. »Vielen Dank. Ohne Ihre Hilfe hätte ich noch eine ganze Weile gebraucht, da man bei diesen Pflanzen nicht mit Magie arbeiten kann.« Die mollige Lehrerin stellte den letzten Topf mit alter Erde zur Seite. »Dafür gibt es 20 Punkte für Gryffindor. Als Erstklässer sehr gut gemeistert. Ich bin begeistert Miss White.« »Dankeschön«, lächelte Liliane freudig. War ihre Sorge also doch umsonst gewesen? Gestern musste einfach nicht ihr Tag gewesen sein. Heute würde es anders laufen… Der anknüpfende Unterricht im Gewächshaus verlief ohne Zwischenfälle. Alles war ganz normal. Bis Liliane bei Professor Flitwick im Unterricht saß. =KAWOM= Die erste Feder an diesem Tag explodierte. Während sich die Anderen in der Klasse fast kugelten vor lachen, war ihr zum heulen zumute. Professor Flitwick sah etwas ratlos zu seiner Schülerin. So etwas hatte er noch nie erlebt. Solche Schusseligkeit. Mit einem Kopfschütteln gab er Liliane eine neue Feder, welche keine Minute später mit einem lauten Knall explodierte. Liliane gab es auf. Das würde nie etwas werden. Sie war wohl nicht zum zaubern geboren. Auch das spätere Nachsitzen bei Madam Hooch blieb erfolglos. Ihr Besen wollte ihr einfach nicht gehorchen. Drei Monate gingen ins Land und Lilianes Zauberkünste entwickelten sich nicht weiter. Noch immer explodierten ihre Federn. Noch immer weigerte sich ihr Besen auf sie zu hören. Und das Nachsitzen bei Professor Snape wurde fast zum Ritual. Liliane kannte das Zaubertrankbuch fast in und auswendig. Zumindest die Seiten, welche sie bis jetzt schon hatte abschreiben müssen. Was nicht wenige waren. Und in seinem Unterricht misslang jedes Mal der Trank oder ihr Kessel drohte in die Luft zu gehen. Liliane verstand es einfach nicht. Es war fast so, als lehnte die Magie sie ab. TBC… Hoffe Euch hat das etwas kurze Kapitel gefallen^^ Möchte mich hier noch einmal für die Kommis und die Favos bedanken. *mich wirklich darüber freue* Und natürlich freu ich mich auf weitere Kommis^^ Kapitel 8: ein anderer Weg -------------------------- Halli Hallo!^^ Da bin ich mal wieder Ein neues Kapitel ist da^^ Hoffe Euch gefällt es ein wenig. Möchte mich hier nochmals für die neuen Favos und natürlich auch für die Kommis bedanken^^ Jetzt aber genug von mir. Viel Spaß beim lesen^^ ******************************************************************************************* Nach einem erneuten Tag mit explodieren Federn und fast explodierenden Kessel, stand eines Abends Professor McGonagall im Gemeinschaftsraum der Gryffindors. »Miss White. Würden Sie mir bitte folgen?«, fragte sie freundlich und Liliane beschlich innerlich ein ungutes Gefühl. Warum war sie hier? Zu dieser Stunde? Und wohin sollte sie jetzt mitkommen? »Natürlich, Professor«, erwiderte Liliane und folgte der Lehrerin hinaus. Gefolgt von den Blicken der anderen. Minerva brachte die junge Frau zu dem Büro des Rektors. Dieser wartete hinter seinem dunklen Schreibtisch auf ihr Eintreffen. »Danke, Minerva«, wand sich Albus erst an seine Stellvertreterin, ehe er Liliane bat sich zu setzten. Liliane sah ihren Rektor skeptisch an. Sie ahnte, was nun folgte. Hoffte aber, dass sie sich täuschen würde. »Nun Miss White, Sie ahnen sicherlich warum Sie hier sind«, begann der Schulleiter das Gespräch und griff in eine Schale voller Zitronenbonbons. »Auch ein Bonbon?«, bot er Liliane welche an, doch sie lehnte dankend ab. Liliane wurde zunehmend nervöser und betrachtete den Rektor, der genüsslich das Bonbon lutschte. Neben dem Schreibtisch saß auf seiner Stange der Phönix Fakwes, der sich gerade das Gefieder putze. »Professor?«, begann Liliane dann vorsichtig, da sie die herrschende Stille nicht mehr aushalten konnte. »Warum wollten Sie mich genau sprechen?« »Ja…«, machte der Schulleiter. »Es geht um Ihre schulischen Leistungen, Miss White.« »Ich bin schlecht. Ich weiß«, seufzte Liliane und ließ wieder einmal den Kopf hängen. »Ich weiß ja auch nicht warum das so ist.« »Nun. Schlecht würde ich nicht sagen«, meinte Albus und neigte den Kopf ein wenig zur Seite. »Professor Sprout ist von Ihrem Talent im Umgang mit Pflanzen und Kräutern sehr beeindruckt.« Er schwieg einen kurzen Augenblick. »Es ist nur, dass Ihre Zauberkünste uns Sorgen bereiten.« »Ich sagte doch, dass ich schlecht bin. Ich weiß nicht, warum es bei mir so ist, Professor… Ich gebe mir wirklich Mühe.« Etwas leiser füge sie dann noch hinzu. »Es erscheint mir fast so, als wolle die Magie mich nicht.« »Bei dem einmal die Magie entdeckt wurde, der hat sie sein ganzes Leben.« Dumbledore stand von seinem Stuhl auf und kam um den Tisch herum. »Es sei denn, man hat einen Vergessenszauber abbekommen.« »Meinen Sie, dass das bei mir der Fall ist?« Dumbledore schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte kein Zauberstab bei Ihnen reagiert.« »Aber warum passiert mir das dann? Warum jage ich alles in die Luft?« »Das kann ich leider nicht beantworten. Wir sind alle etwas ratlos in dieser Hinsicht. So etwas ist uns noch nie passiert.« Der ältere Mann strich sich Gedankenverloren durch den Bart. »Was passiert jetzt mit mir?« Ängstlich sah sie zu ihrem Schulleiter und betete, dass sich ihre Befürchtungen nicht bewahrheiteten. »Wir sind der Meinung, dass Sie in der Welt der Muggel besser aufgehoben sind, als hier.« »Sie schicken mich zurück?« Liliane wollte nicht enttäuscht klingen. Doch es ließ sich nicht verbergen. Dumbledore nickte darauf. »Das wird wohl das Beste sein.« Langes Schweigen breitete sich aus, während Liliane mit den Tränen kämpfte. Sie wollte diese Schule nicht verlassen. Sie fühlte sich nach langem wieder zu Hause. Was sie selbst nicht geahnt hatte, am Anfang. Es war einfach alles so aufregend. Und jetzt der Gedanken, sich an all das nicht mehr erinnern zu können, stimmte sie mehr als traurig. »Werde ich mich an gar nichts mehr erinnern können?«, wollte Liliane dann wissen. »Warum sollen Sie sich nicht erinnern können, Miss White?« Überrascht sah Professor Dumbledore über seine Halbmondbrille zu ihr herüber. »Nun… Als Sie mich das letzte Mal zurück schicken wollten, sagten Sie, dass Sie mir die Erinnerung nehmen wollten.« »Ach das meinen Sie«, lachte Dumbledore herzhaft. »Zu dem Zeitpunkt wussten wir ja noch nicht, dass Sie eine Hexe sind. Nun stehen die Dinge etwas anders. Sie werden selbstverständlich Ihre Erinnerrungen behalten.« »Was ist mit meinen Sachen? Kann ich davon etwas behalten?« »Sie können alles behalten Miss White. Alles bis auf die Schuluniform. Diese müssen Sie leider abgeben.« Liliane nickte darauf. Sie war froh, dass man ihr ihre Erinnerungen ließ. Das sie ihren liebgewonnen Kater behalten konnte, sowie die ganzen Bücher. »Man wird Sie am Wochenende zum Bahnhof bringen. Von dort kommen Sie direkt nach London.« Erneut nickte Liliane. Sie hatte also noch zwei Tage hier in Hogwarts. »Wie ist das mit dem-«, wollte sie dann wissen. Doch der Rektor schien zu ahnen, was sie nun fragen würde. »Sie sind die letzten zwei Tage vom Unterricht frei gestellt.« Liliane nickte abermals. »Was Sie noch wissen sollten Miss White ist, das außerhalb der Schule für Minderjährige das Zaubern verboten ist. Das Ministerium würde es sofort mitbekommen, sollten Sie ihren Zauberstab benutzen. Und das Ministerium sieht harte Strafen dafür vor.« »In Ordnung.« »Sie haben es ja eh nicht mehr lange bis zur Ihrer Volljähigkeit«, zwinkerte er ihr zu. Liliane lächelte. Lange hatte sie wirklich nicht mehr bis dahin. »Wenn sie noch fragen haben, bitte stellen Sie sie.« »Eine habe ich noch, Professor.« »Und diese wäre?« »Darf ich die letzten Tage noch am Essen in der großen Halle teilnehmen?« Albus nickte darauf. »Natürlich dürfen Sie das.« Damit war das Gespräch erst einmal beendet. Er entließ Liliane, die sich dann auf den Weg zurück in den Gemeinschaftsraum machte. »Mir ist nicht wohl dabei, sie zurück zu schicken, Albus.« Minerva trat kurze Zeit später in das Büro des Schulleiters. Sie ließ sich auf den Stuhl sinken, auf dem wenige Augenblicke vorher Liliane gesessen hatte und sah ihren Kollegen an. »Ihnen war auch nicht wohl sie hier zu behalten am Anfang.« »Da wussten wir auch noch nicht, dass sie eine Hexe ist.« Professor McGonagall seufzte tief. »Warum ist das bei ihr so, Albus?… Selbst Mister Longbottom hat es in die sechste Klasse geschafft.« »Minerva ich bin selbst völlig ratlos.« Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück und legte wie so oft die Finger aneinander. »Auch mir ist nicht wohl bei der Sache, sie einfach zurück zu schicken. Vor allem in diesen Zeiten. Aber wir haben wohl keine andere Wahl.« Schweigen breitet sich im Raum aus und jeder ging seinen Gedanken nach. »Wie wäre es, wenn wir Miss White hier behalten«, begann Professor McGonagall, während die Augenbrauen des Rektors in die Höhe schossen. »Nicht als Schülerin, natürlich. Sie könnte… in der Küche aushelfen, oder desgleichen. So haben wir sie immer im Auge. Nicht das noch mehr passiert als explodierende Federn und Kessel.« »Das wird den Hauselfen nicht sonderlich gefallen, wenn sie ihnen helfen soll.« Albus senkte den Kopf ein wenig und sah über seine Brille hinweg seine Stellvertreterin an. »Ach die werden sich schon dran gewöhnen«, winke diese ab. »Außerdem wäre es ja nicht für lange.« »Ich bin überrascht Minerva. Solch ein Vorschlag aus Ihrem Mund…« Er zog einen Mundwinkel nach oben. »Sie sind doch sonst so korrekt.« McGonagall schnaubte. »Albus. Was glauben Sie wird passieren, wenn dieses Mädchen in der Muggelwelt aus Versehen einen Muggel in die Luft jagt? Das würde auf unsere Schule zurück fallen.« Dumbledore seufzte. Sie hatte recht. Das wäre wirklich nicht gut, wenn das passieren würde. »Sie haben Recht, Minerva. Das würde wirklich kein gutes Licht auf uns werfen. Es ist wahrlich das Beste, sie bleibt bei uns.« Albus zückte seinen Zauberstab und zauberte beiden ein Glas zu trinken. Liliane erfuhr von diesem Beschluss am nächsten Morgen. Sie war überglücklich. Sie konnte hier in Hogwarts bleiben. Auch wenn sie nicht mehr in eine Klasse gehen konnte, so war das doch mehr, als sie zu hoffen gewagt hatte. Während sie sich freute, gefiel es den Hauselfen weniger, das nun eine Hexe bei ihnen mitarbeiten sollte. Doch als sie merkten, das Liliane keinerlei Bedrohung für sie dar stellte, lief das zusammen arbeiten recht friedlich ab. Liliane zog vom Gemeinschaftsraum der Gryffindors in die Gewölbe des Schlosses. Nahe der Küche bekam sie ein eigenes, kleines Zimmer. Auch ihr Kater zog mit nach unten. An die Arbeit in der Küche gewöhnte Liliane sich sehr schnell. Da die Elfen alles fest im Griff hatten, gab es für sie nicht allzu viel zu tun. Während die Hauselfen alles mit Magie bewerkstelligten, musste Liliane auf harte Handarbeit zurück greifen. Sie durfte ihren Zauberstab nicht benutzen. Aber sie wollte es auch gar nicht. Es würde ja eh nur etwas in die Luft fliegen. Und so hatte sie wenigstens etwas zu tun. So begannen ihre Tagesabläufe routiniert zu werden. Morgens konnte sie etwas ausschlafen. Wenn das Frühstück in der großen Halle zu Ende war, begann ihr Tag. Während die Hauselfen in der Küche sich um das endlos, schmutzige Geschirr kümmerten, waren sie und ein anderer Hauself dafür zuständig, dass die Tische in der Halle wieder sauber erstrahlten. Danach ging es in einen Gemeinschaftsraum, um dort Ordnung zu schaffen. Gleich darauf ging es wieder in die Küche, um das Mittagessen vorzubereiten und dem folgte ein gleicher Ablauf wie nach dem Frühstück. Dann hatte sie etwas Zeit für sich. Meistens nutze sie diese, um in einem ihren Büchern zu lesen und selbst eine Kleinigkeit zu essen. Wenn am Nachmittag der Unterricht der Schüler zu Ende war, begann für Liliane die Arbeit wieder. Klassenzimmer putzen und aufräumen. Gefolgt von der Arbeit in der Küche für das Abendessen. Wenn dann die Halle wieder sauber war, konnte Liliane sich in ihr Zimmer begeben. Liliane saß wie so oft auf ihrem schmalen Bett und blätterte in ihren Büchern. Bald hatte sie alle durch. Nur noch wenige Seiten hatte sie zu lesen. Zu ihrem Bedauern. Liliane überlegte, ob sie eventuell die Bücherei nutzen konnte. Aber es war fraglich, ob sie dort auch weiterführende Schulbücher finden würde. Zumindest die, die sie brauchte. Wenn sie schon nicht zaubern konnte, dann wollte sie zumindest alles darüber wissen. Mit dem letzten Buch, was ihr zum lesen übrig geblieben war, setzte sich Liliane am späten Abend in den Innenhof. Nachdem sie die wenigen Seiten verschlungen hatte, klappte sie das Buch mit einem lauten ´Plock` zu. Ihre Gedanken schweiften von dem, was sie gerade gelesen hatte weit ab. Wie so oft, wenn sie alleine war und Zeit hatte, dachte sie an ihre Familie. Was war damals wirklich passiert? Liliane holte ihre silberne Kette hervor. Wie ihre Mutter wohl ausgesehen hatte… »Hallo! Darf ich mich zu dir setzen?«, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Es war Hermine. »Oh Hallo. Natürlich«, erwiderte Liliane und rückte ein wenig zur Seite, damit sich Hermine setzen konnte. »Schöne Kette. Ist sie von deinen Eltern?«, fragte Hermine nach und betrachtete das zarte Geschmeide. »Sie ist von meiner Mutter.« »Wirklich sehr schön.« Sie wollte darüber streichen, als sie einen elektrischen Schlag von der Kette bekam. »Auaa!« »Tut mir echt leid, Hermine«, entschuldigte Liliane sich sofort. »Ach was. Dafür kannst du doch nichts. Bin vielleicht im Moment etwas geladen.« Hermine sah von der Kette auf das dicke Schulbuch, welches Liliane auf dem Schoss liegen hatte. »Das ist ein interessantes Buch, nicht wahr?«, wechselte Hermine das Thema. »Ja, das ist es«, stimmte Liliane ihr zu. »Konnte kaum aufhören, es zu lesen.« »Es ist echt schade, das du nicht mehr bei uns bist.« Liliane atmete tief ein. »Es ist so wohl das Beste.« Sie lächelte. »Bin wohl eher der theoretische Typ.« »Aber trotzdem«, wand Hermine ein. »Ich bin zufrieden«, lächelte Liliane, ehe sie wieder ernster wurde. »Bis auf die Tatsache, dass ich keine Bücher mehr habe zu lesen und mir auch keine kaufen kann, bin ich wirklich zufrieden, wie es jetzt ist.« Hermine beäugte ihr Gegenüber. »Wenn du magst, kann ich dir meine alten Schulbücher geben. Das würde jedoch eine Weile dauern, bis ich sie dir geben kann. Sie sind bei meinen Eltern.« »Das würdest du wirklich machen?«, fragte Liliane verblüfft. »Wir Gryffindors müssen doch zusammen halten«, zwinkerte Hermine ihr darauf zu. »Dann ist es abgemacht. Werde morgen in die Eulerei gehen und meinen Eltern schreiben.« Sie stand auf. »Jetzt muss ich aber in den Gemeinschaftsraum. Sonst gibt es ärger. Wir sehen uns.« Sie verabschiedete sich und eilte ins Schloss zurück. Liliane sah ihr freudig hinterher. Das wäre zu schön um wahr zu sein, wenn sie die Bücher von ihr bekommen sollte. Es war für sie wie ein Traum und sie wollte erst daran glauben, wenn sie die Bücher in den Händen hielt. TBC… Ich hoffe Euch hat das Kapitel ein wenig gefallen. Weiß. Es passiert nicht sehr viel darin. Aber das muss es auch mal geben^_~ Freue mich über einen Kommi von Euch^^ Kapitel 9: Glück? ----------------- Und wieder ein neues Kapitel! Wünsche Euch viel spaß beim lesen^^ ******************************************************************************************* Professor Sprout hatte, ohne dass es Liliane mitbekommen hatte, beim Rektor nachgefragt, ob sie ihr ab und an im Gewächshaus helfen konnte. Dumbledore hatte eingewilligt, unter der Bedienung, das Liliane keinen Zauberstab benutzen durfte. Er fand die Idee sogar sehr gut. So konnte sie wenigstens etwas lernen. Dumbledore beschloss darauf, das Liliane auch bei Professor Snape etwas assistieren sollte. Dieser war überhaupt nicht angetan von dieser Idee. »Das kann nicht Ihr ernst sein?«, polterte Severus Snape, als er von der Idee des Rektors erfuhr. »Wie stellen Sie sich das vor? Wie soll das gehen?« »Das wird schon gehen, Severus. Es ist ja nicht so, das Sie die junge Frau heiraten sollen. Sie sollen sie nur etwas beschäftigen.« Professor Snape schnaubte. »Ich bin kein Kindermädchen. Ich habe genug anderes zu tun. Und das wissen Sie genau.« Er verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte Albus an. »Ich weiß das«, nickte Dumbledore beschwichtigend. »Das scheint mir aber nicht so. Wie soll ich mich um Voldemort kümmern, wenn ich zusätzlich zu den Schülern noch diesen Nichtsnutz um mich herum habe?« »Sie sollen ja nicht jede freie Minute mit Liliane zusammen sein. Es handelt sich nur um ein paar Stunden in der Woche.« »Und wenn mich genau zu der Zeit Voldemort zu sich ruft? Soll ich Sie dann alleine lassen, damit sie mir mein Labor in die Luft sprengt?« »Sie werden schon eine Lösung finden, Severus. Da bin ich mir sicher.« Snape warf die Arme in die Luft, schnaubte, drehte auf dem Absatz um und verließ mit wehendem Umhang Dumbledors Büro. So war es beschlossene Sache und Liliane fand sich alle zwei Tage bei Professor Snape ein. Obwohl etwas anderes mit Dumbledore abgemacht war, ignorierte Snape das Abkommen. Bei jedem Treffen ließ es Liliane etwas abschreiben. Das alte Spiel begann von vorne. Er wollte einfach nicht, dass sie mit ihrer Schusseligkeit sein über alles geliebtes Labor zerstörte. Gut. Er konnte es mit einigen Zaubersprüchen wieder herstellen. Doch die eventuell vernichteten kostbaren Tränke herzustellen, bedarf es wiederum reine Handarbeit und viele endlose Stunden. Und darauf hatte er einfach keine Lust. Da war das Abschreiben für sie doch was sehr angenehmes… Snape wollte das solange machen, bis Liliane freiwillig nicht mehr zu diesen gemeinsamen Stunden kommen würde. Irgendwann würde es ihr sicherlich zu dumm werden. Jedoch hatte er keine Ahnung, was sich Liliane mittlerweile in den Kopf gesetzt hatte. Sie wollte alles lernen, was es zu lernen gab. Und wenn es für sie sogar die Möglichkeit später gab, wollte sie die Jahresabschlußprüfungen machen. Wenn Dumbledore es zuließ. Liliane wusste, das sie keine wirklichen Noten bekommen würde. Es war einfach interessant zu wissen, wie weit sie mit ihrer Kenntnis war und kam, ohne Zauberei. Nach einem Nachmittag in der großen Halle und der Küche, war es mal wieder Zeit für Professor Snape. Dieses Mal wartete er in seinem Büro auf sie. Er hatte noch etwas zu arbeiten. Als sie an seiner Bürotür ankam und anklopfen wollte, wurde diese von innen aufgerissen und Snape stürzte heraus. Sie hatte noch nicht mal die Möglichkeit ein Wort an ihn zu richten, denn er war schon weg. Unsicher, ob sie nun hier warten sollte, trat sie in Snapes Büro. Es war recht dunkel eingerichtet. Ein schwarzes Sofa, sowie ein gleichfarbiger Sessel, standen vor einem Kamin, in dem das Feuer schwach brannte. Dazwischen gesellte sich ein runder, niedriger Holztisch. Auf der gegenüberliegenden Seite war ein Regal aufgestellt, welches nur so vor Büchern in die Knie ging. In dessen Nähe stand auch sein Schreibtisch, auf dem absolute Ordnung herrschte. Das Zaubertankbuch lag akkurat auf ein paar Pergamentbögen. Es war alles schon bereit für sie. Das einzige Fenster in diesem Raum war mit dunklen Vorhängen verdeckt, sodass das Flackern der Fackeln alles unheimlich wirken ließ. Liliane fühlte sich unwohl. Sie wollte das Büro schon wieder verlassen und oben auf ihn warten, als sie leise Blubbergeräusche vernahm. Liliane folgte diesen und fand ein Labor, welches sich dem Raum anschloss. Ein Kupferkessel stand in seiner Halterung über dem Feuer auf dem Tisch. Etwas kochte munter darin. Sie trat näher und schnupperte und verzog keine Sekunde später das Gesicht. Die feuerrote Flüssigkeit stank erbärmlich. Professor Snape hatte wohl in seiner Eile vollkommen vergessen den Kessel vom Feuer zu nehmen. Nachdenklich sah Liliane sich weiter um. Warum verließ er so fluchtartig seine Räume? Diese Hektik passte gar nicht zu ihm. Er war doch sonst immer so gewissenhaft in seiner Art… Neben dem Kessel lag ein aufgeschlagenes Buch. Daneben eine Schneidunterlage und Zutaten. Neugierig geworden, sah Liliane sich die aufgeschlagene Seite an. Wenn sie es richtig verstand, fehlten nur noch diese zwei Zutaten, die hier halb fertig auf dem Tisch lagen. Liliane sah nochmals in den Kessel. Die feuerrote Färbung war mittlerweile ins dunkelrote übergegangen. Eilig sah sie sich das Rezept an. Hatte sie nicht gerade etwas über eine dunkelrote Färbung gelesen? Achtung bei dunkelroter Färbung! Explosionsgefahr! Zu lange gewartet! Liliane fuhr ein kalter Schauer über ihren Rücken. Jetzt benutze sie schon ihren Zauberstab nicht mehr und kam trotzdem in solch heikle Situationen. Hektisch überlegte sie, was sie machen sollte. Den Kessel vom Feuer nehmen? Das wäre das Vernünftigste. Doch Liliane erkannte, das es viel Zeit gekostet haben musste, diesen Trank überhaupt soweit gebraut zu haben. Sollte sie also den Versuch starten und die letzten fehlenden Zutaten einfach hinein geben? Die nun folgende Wurzel war schon in kleine, quadratische Würfel geschnitten. Laut Buch war das so gewollt. Ohne weiter nachzudenken, packte Liliane die kleinen Würfel und warf sie in den mittlerweile klappernden Kessel. Sie verharrte in dieser Bewegung und wartete mit geschlossenen Augen, dass ihr der Kessel nun um die Ohren flog. Doch nichts dergleichen passierte. Vorsichtig öffnete Liliane ihre Augen und sah in den Kessel. Die eben noch dunkelrote Flüssigkeit hatte eine hellblaue Färbung angenommen und blubberte jetzt ruhig im Kessel vor sich hin. Sie ging zu dem Buch und sah nach. Die Färbung war korrekt. Nun fehlte nur noch die letzte Zutat. Ganz behutsam schnitt Liliane die fehlende Wurzel in hauchdünne Scheiben. Sie brauchte laut Buch eine gute Handvoll. Nachdem sie damit fertig war, las sie den Text erneut durch und stöhnte dann laut. Wenn sie die letzte Zutat beigemischt hatte, sollte sie mit ihrem Zauberstab zehn Minuten das Gebräu gegen den Uhrzeigersinn umrühren. Das konnte ja nur schief gehen. Wieder überlegte sie, den Kessel von der Feuerstelle zu nehmen. Doch ihr Ehrgeiz war geweckt. Wenn es schon in die Luft gehen würde, dann wollte sie es zumindest versuchen, ob sie die letzte Zutat passend geschnitten hatte. Der Trank sollte dann nämlich eine Lila Färbung annehmen, bevor man ihn umrührte und er ein letztes Mal seine Farbe änderte zu Giftgrün. Liliane nahm ihrem ganzen Mut zusammen und warf die hauchdünn geschnittenen Scheiben in den Kupferkessel. Wieder wartete sie mit zusammen gekniffenen Augen darauf, dass ihr der Kessel um die Ohren flog. Doch auch dieses Mal passierte nichts. Mit einem Blick in den Kessel sah Liliane freudig, das die Flüssigkeit nun Lila war. Sie hatte es richtig gemacht. Lange hielt ihre Freude nicht an. Jetzt kam das Rühren dran. Mit zitternder Hand tauchte sie ihren Zauberstab in die Flüssigkeit und begann, wie vorgeschrieben, gegen den Uhrzeigersinn zu rühren. Leise murmelte sie immer wieder vor sich hin, dass sie nur rühren wollte. Mehr nicht. Jetzt brauchte sie keinen Patzer. Nach endlosen Minuten sah sie, dass sich der Trank langsam, aber stetig verfärbte. Am Ende blubberte eine giftgrüne Flüssigkeit im Kessel. Sie hatte es tatsächlich geschafft! Vorsichtig stellte sie den Kessel vom Feuer und blies dieses dann aus. Der Trank musste nun ganze Zwölf Stunden stehen bleiben. Glücklich über diesen Erfolg begann sie, das Labor aufzuräumen. Dank der peniblen Ordnung, konnte sie alles an seinen Platz zurück stellen. Mit klopfendem Herzen trat Liliane wieder in das Büro ein und ließ das Labor hinter sich. Sie setzte sich an den Schreibtisch. Snape war jetzt wirklich lange weg. Liliane sah auf die Uhr, die auf dem Kamin stand. Über eine Stunde hatte sie im Labor gebraucht. Es hatte sich so angefühlt, als wären es nur wenige Minuten gewesen. Um sich etwas zu beruhigen, schlug Liliane das Zaubertankbuch auf und begann, fein säuberlich die nächste Seite zu übertragen. Da sie sich sicher war, das er ihre ersten Pergamentbögen in Rauch aufgehen ließ, schrieb sie die Seite gleich mehrmals ab. Snape kam mitten in der Nacht zurück nach Hogwarts. Er war müde, hatte am ganzen Körper schmerzen und wollte nur noch schlafen. Doch zuerst musste er die Sauerei aufräumen, die seine plötzliche Flucht vorhin verursacht hatte. Als sein dunkles Mal anfing zu brennen, war er sofort nach draußen gestürzt, um schnellstmöglich zum Apparierpunkt zu kommen und hatte dabei den Kessel auf dem Feuer vergessen. Erst mitten in der Todesserversammlung war dieser ihm siedend heiß eingefallen. Lord Voldemort war über sein offenbar mangelndes Interesse äußerst ungehalten. Nicht nur einen Cruciatus-Fluch hatte Snape dafür über sich ergehen lassen müssen. Als ihm dann auch noch einfiel, dass Liliane vor dem Büro gestanden hatte, als er dieses stürmisch verlassen hatte, hoffte er inständig, dass sie wieder nach oben gegangen war. Lord Voldemort war empört über die heutige, geistige Abwesenheit seines höchsten Todesser, was er mit erneuten Flüchen zum Ausdruck brachte. Nun zurück, freute sich Snape einfach nur noch auf ein paar schmerzlindernde Tränke und dann auf sein Bett. Leise sagte er das Passwort für seine Bürotür und trat ein. Kaum eingetreten, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. An seinem Schreibtisch saß Liliane. Sie war im Sitzen eingeschlafen und hatte ihren Kopf auf die Tischplatte gebettet. Mit dem Zaubertrankbuch und ihren Armen als Kopfstütze, schlief die junge Frau friedlich. Dieses Mädchen war wirklich sonderbar, wunderte Severus sich. Jeder andere wäre sofort in seine eigenen Räume zurück gegangen, anstelle hier auf ihn zu warten. Er rief zwei Hauselfen zu sich und befahl ihnen, Liliane in ihre Räume zu bringen. Als die Elfen mit Liliane verschwunden waren, trat der Tränkelehrer mit gezücktem Zauberstab in sein Labor. Es war Zeit aufzuräumen. Doch als er in das Hinterzimmer trat, glaubte er, er habe Halluzinationen. Sein Labor war sauber! Snape war sich zu Hundertprozent sicher, dass er den Kessel vergessen hatte. Ganz sicher! Der Professor ging zu dem Kupferkessel, der auf dem Tisch stand und sah sich die Flüssigkeit im Inneren an. Giftgrün. So wie sie sein sollte. Am Ende. Doch er hatte das Labor verlassen, als der Trank eine rote Färbung angenommen hatte… Langsam lief er im Labor umher. Alles war Ordnungsgemäß an seinen Platz zurück gestellt worden. Kopfschüttelnd und mehr als verwundert trat er wieder in das Wohnzimmer zurück und ging an den Schreibtisch. Während er erneut eine Hauselfe rief, sah er die abgeschriebenen Pergamentseiten auf den Tisch liegen. Mit einem kurzen Satz fragte er die Hauselfe, ob sie in seinem Labor aufgeräumt hatten und nahm dabei die Pergamentseiten in die Hand. Nachdem die Hauselfe mehrfach bestätigte, nicht in seinem Labor gewesen zu sein, entließ er diese. Ob Liliane damit zu tun hatte, dass der Trank die Giftgrüne Farbe hatte, fragte er sich. Doch das konnte nicht sein. Sie war doch sonst so schusselig. Sein Labor hätte wie nach einem Bombenanschlag aussehen müssen. Und mit ihrem Zutun sogar noch schlimmer. Snape sah sich den Abschrieb an. Sie hatte gleich mehrere davon gemacht, worauf Severus Mundwinkel zuckten. Sie hatte zumindest gewusst, wie sie die Zeit überbrücken konnte. Mit einem Seufzer legte er das Pergament zurück und holte sich den nun verdienten schmerzlindernden Trank. Liliane war am nächsten Morgen mehr als überrascht, als sie ihre Augen aufschlug und in ihrem kleinen Zimmer wach wurde. War sie nicht in Snapes Büro gewesen? Wie kam sie hier her? Sie hatte nichts mitbekommen. Nachdem sie sich gewaschen und angezogen hatte, ging sie in die Küche und begann einen neuen Tag. Sie war gespannt, mit welcher Ausrede Snape sein Verschwinden rechtfertigte und natürlich wegen seinem Labor. Wenn er überhaupt etwas dazu sagte. Liliane war sich sicher, das er die Hauselfen für die Ordnung in seinem Labor verantwortlich machte und nicht sie. Und irgendwie war ihr das sogar Recht. Am Nachmittag saß Liliane mit Hermine, Ron, Harry und ein paar anderen Schülern im Innenhof und unterhielten sich. »Wer ist –Er, dessen Namen nicht genannt werden darf-?«, fragte Liliane, und sah von dem Tagespropheten, den Neville las, in die Runde. »Voldem-«, wollte Harry antworten. Wurde jedoch von Hermine unterbrochen. »Harry wage es ja nicht, diesen Namen auszusprechen!«, bellte Hermine, ehe sie sich freundlicher an Liliane wendete. »Das ist ein böser Zauberer, der Muggelgeborene und Halbblüter unglaublich hasst und die Welt von beiden befreien will. Das nur noch Reinblüter am Leben sind und alles kontrollieren.« Liliane machte große Augen. »Ja. Und ganz nebenbei will er unseren Harry killen«, setzte Ron noch nach. »Was?! Das ist ja… Warum das denn?« Liliane war bestürzt. Ron zuckte mit den Schultern. »Zum einen, weil er nur die Reinblüter für würdig hält zu zaubern und zum anderen, weil er noch eine alte Rechnung mit Harry offen hat.« »Aber wieso hat er denn eine Rechnung mit dir offen, Harry?« »Weil Harry daran Schuld war, das er eine ganze Weile für Tod gehalten wurde.« Liliane sah ihre Freunde verwirrt an. So begannen sie ihr zu erzählen, wie alles begonnen hatte und was alles die vergangenen Jahre an der Schule passiert war. TBC… Hoffe Euch hat das Kapitel wieder gefallen^^ Freue mich auf Eure Kommis^^ Lg Kapitel 10: Kein Titel vorhanden -------------------------------- Hallöschen^^ Da bin ich mal wieder^^ Ein neues Kapitel geht online^^ Hoffe Euch gefällt es ein wenig Wünsche Euch viel spaß beim lesen^^ ******************************************************************************************* »Das ist wirklich schrecklich.« Liliane schüttelte den Kopf, nachdem die anderen ihr einige Geschichten aus vergangenen Schuljahren erzählt hatten. »Gott. Ich glaube ich wäre schon alleine aus Angst gestorben, wenn ich wüsste, dass es jemand auf mein Leben abgesehen hätte.« »Mister Potter«, wurden sie plötzlich von einer kalten, männlichen Stimme hinter ihnen unterbrochen. »Sollten Sie und ihre… Anhänger nicht im Unterricht sein?… Und Sie, Miss White. Sollten Sie nicht in der Küche sein?« »Wir haben eine Freistunde«, knurrte Harry seinen Lieblingslehrer an, der mit verschränkten Armen hinter ihnen stand und auf sie herab sah. »Nun… Dann sollten Sie aufpassen, dass Sie das Personal nicht von der Arbeit abhalten.« Hermine wollte etwas darauf erwidern, doch Harry und Ron kniffen sie gleichzeitig unbemerkt, um sie daran zu hintern. »Wir sehen uns später.« Liliane stand auf und löste sich von der Gruppe. Es wurde eh langsam Zeit, sich wieder an die Arbeit zu machen. Am Abend saßen die jungen Leute wieder im Hof beisammen. »Das heißt, Draco Malfoys Vater ist ein Todesser?!« Liliane schüttelte ungläubig den Kopf. »Wie viele von denen gibt es denn?« Ron zuckte mit der Schulter. »Unzählige. Es gibt hier einige Schüler, deren Eltern Todesser sind. Hautsächlich findest du sie in Slytherin.« »Crabbe, Goyle. Um nur ein paar Namen zu nennen«, zählte Harry auf. »Was sagt denn Dumbledore dazu?«, wollte Liliane darauf wissen. »Er kann nicht viel dagegen machen. Es sind ja nur die Kinder der Todesser. Doch die sind genauso schlimm. Die werden nach Tradition auch zum Todesser, sobald sie das richtige Alter haben…« Harry wirkte bedrückt, ehe seine Stimme zornig wurde. »Viele der damals angeprangerten Todesser sind frei gesprochen worden, da sie angegeben hatten unter dem Imperius-Fluch gestanden zu haben.« Liliane zog die Stirn kraus. »Imperius-Fluch?« »Das ist einer der drei unverzeihlichen Flüche.« Hermine übernahm das erklären. »Er bewirkt, dass man das macht, was derjenige will, der ihn gezaubert hat, ohne jedweden Einfluss darauf zu haben.« Liliane schauderte. »Schrecklich.« »Aber wer einmal Todesser ist, bleibt es sein Leben lang«, knüpfte Harry an das vorherige Thema an und sah die Braunhaarige an. »Wir haben sogar einen Lehrer, der Todesser ist«, murrte Ron. »Ein Lehrer? Hier!?« Alle in der Runde nickten. Ron zeigte auf Liliane. »Du kennst ihn sogar. Vielleicht sogar besser als wir alle. So viel Zeit, wie du mit ihm verbringst.« Liliane sah ihn darauf ungläubig an. »Du meinst…« »Snape«, beendete Harry Lilianes Satz. »Das glaub ich nicht!« »Ich habe sein Mal gesehen. Wir haben sein Mal gesehen. Er trägt es auf seinem Unterarm.« »Und er darf hier unterrichten!?« »Dumbledore vertraut ihm. Angeblich soll er auf unserer Seite sein. Doch ich vertrau ihm nicht sonderlich.« »Harry. Du traust ihm keinen Meter«, lachte Hermine. »Obwohl er dir ja schon mehrere Male geholfen hat, nicht«, erinnerte Neville seinen Freund. Harry winkte ab. »Das war nichts.« Dann kreuzte er die Arme vor der Brust. Er mochte das Thema Snape nicht. Schweigen breitete sich in der Gruppe aus und jeder hin seinen Gedanken nach, bis Liliane die Stille unterbrach. »Mhm…«, machte sie. »Das heißt also, dass dieser böse Zauberer, irgendwo da draußen ist und wartet.« »Richtig. Und während er wartet lässt er Schrecken und Angst verstreuen. Und das Ministerium ist größten Teils machtlos.« »Was kann man gegen ihn machen?« »Nun. ER ist im Grunde unverwundbar. Das liegt daran das er seine Seele in Horkruxe aufgeteilt hat. Erst wenn diese verstört sind, ist er sterblich.« »Horkruxe?« »Gegenstände, in denen er ein Teil seiner Seele eingeschlossen hat. Ein sehr schwerer und schrecklicher schwarzmagischer Zauber und überhaupt nicht üblich.« Hermine seufzte. »Wir haben erst einen von ihnen gefunden und zerstört. Doch wir wissen nicht wo die anderen sich befinden und wie wir sie zerstören können.« »Das heißt also, dass er nicht zu töten ist im Moment«, wiederholte Liliane eher für sich. »So sieht es zurzeit aus.« »Schrecklich«, wiederholte Liliane sich. Liliane lief die schmalen Treppen nach unten in das Kellergewölbe. Heute musste sie wieder bei Snape ihre abendlichen Stunden verbringen. Sie war gespannt, ob er etwas über das Ausfallen von Vorgestern sagte. Oder es vorzog darüber zu schweigen. Während sie dem Klang ihrer Schritte, welche von den kalten Wänden widerhallte lauschte, dachte sie an das Gespräch, welches sie gestern mit Hermine und den anderen hatte. Das war schon einiges an Informationen für sie gewesen und noch heute brummte ihr Kopf davon. Vor allem konnte sie nicht verstehen, warum Dumbledore einen Todesser hier unterrichten ließ. War das nicht gefährlich? Vor allem, da ER auch hinter Harry her war. Snape konnte ihn doch in einem unbeobachteten Moment einfach entführen und zu ihm bringen… Liliane kam an das Büro des Tränkelehrers und klopfte an. Snape öffnete wenig später und ließ sie eintreten. Ohne ein Wort zu wechseln ging Liliane durch das Wohn und Arbeitszimmer zu dem Schreibtisch, setzte sich und schlug das Buch auf. Sie beachtete ihn nicht, nahm den Federkiel in die Hand und begann wie immer, die Seiten des Buches zu übertragen. »Ich bin in meinem Labor«, meinte Severus. »Wenn Sie fertig sind, können Sie gehen.« Nun sah Liliane auf. Sie sollte gehen, wenn sie fertig war? Was war denn heute mit ihm los? Wollte er sich nicht das Abgeschriebene betrachten und wie sonst auch etliche Male in Rauch aufgehen lassen, nur um sie zu ärgern? »Haben Sie mich verstanden, Miss White?« »Ja, Sir«, antwortete Liliane automatisch. Auch wenn sie noch immer glaubte, sich verhört zu haben. »Gut.« Damit verschwand Snape in seinem Labor und ließ Liliane mit dem Zaubertrankbuch alleine. Liliane schrieb die Seite des Buches ein paar Mal ab. Einfach aus Gewohnheit. Dann sah sie auf. Sollte sie nun wirklich einfach gehen? Nun. Zumindest sollte sie ihn informieren, dass sie ging. Liliane stand von dem Schreibtisch auf und trat an die Labortür. Leise klopfte sie an und wartete. Doch von innen kam keine Reaktion. Nach einem erneuten erfolglosen Versuch öffnete Liliane einfach die Tür und trat ein. Snape stand in Gedanken versunken vor dem Buch, während daneben auf dem Tisch ein silberner Kessel über einem Feuer stand. Sie hörte die Flüssigkeit im Kessel munter blubbern und hoffte inständig, dass er jetzt nicht wieder fluchtartig seine Räumlichkeiten verließ. Noch mal würde ihr so eine Glanzleistung sicherlich nicht gelingen. Lautlos trat sie neben ihren Lehrer und blickte in das Buch. »Das sieht furchtbar kompliziert aus«, entfuhr es ihr und Snape erschrak. Er fuhr zu ihr herum, stieß dabei mit dem Arm an den Kessel, der gefährlich anfing zu schwanken und Flüssigkeit über den Rand auf den Tisch schwappte. »Miss White. Was machen Sie hier?«, brauste er sie an. »E-es… tut mir leid… Sir«, stotterte Liliane und bekam angst. Sein Gesicht sah nicht gerade freundlich aus. »I-ich wollte nur…« »Chaos anrichten?!«, fauchte Snape und zauberte den überschwabten Trank vom Tisch fort. »Das wäre Ihnen beinahe geglückt. Wissen Sie eigentlich, wie gefährlich das sein kann?« »Nein…«, flüsterte Liliane leise. »Ich wollte doch nur…« »Miss White«, herrschte Severus die junge Frau an. »Was Sie wollen oder nicht ist mir ganz gleich. Jetzt verschwinden Sie endlich aus meinem Labor, bevor Sie noch größeres Unheil anrichten.« Liliane wurde wütend. Nur weil er sich erschreckt und den Kessel fast umgestoßen hatte, brauchte er sie nicht so anzufahren. Vor zwei Tagen hätte er beinahe Chaos angerichtet. »Das müssen Sie gerade sagen«, sagte Liliane aufgebracht. »Wer hätte denn sein Labor fast in die Luft gejagt vor zwei Tagen? Ich nicht!« Mit bebender Brust sah sie ihn herausfordernd an. Irgendwann war es genug. Sie mochte zwar nicht zaubern können, doch etwas mehr Respekt hatte sie verdient. »Sie haben den Kessel vergessen! Nicht ich!« Überrascht und mit hochgezogener Augenbraue sah der Lehrer sie an. »Bitte?!« Hatte sie also doch etwas mit dem grünen Trank zu tun? Liliane warf die Arme in die Luft. »Vergessen Sie es. Ich gehe. Und ich komme sicher nicht mehr hier herunter.« Sie war im Begriff aus dem Raum zu gehen, als Snape sie aufhielt. »Sie werden vorerst nirgends hin gehen, Miss White.« Seine Stimme klang unheimlich leise. »Ach.« Liliane hatte sich wieder zu ihrem Lehrer umgedreht. »Und wie wollen Sie mich daran hindern? Wollen Sie mich mit einem Imperius-Fluch belegen? Oder die Tür verriegeln?« Snape war verblüfft. Er wusste sonst immer was er entgegen bringen konnte. Doch nun stand er hier in seinem Labor und starrte die junge Frau an. Es hatte sich noch nie einer seiner Schüler gewagt, so mit ihm zu sprechen. Bis auf eine schwarzhaarige Ausnahme. Doch das tat hier nichts zur Sache. »Jetzt schauen Sie mich nicht so an. Ich weiß über Sie bescheid. Sie sind ein Todesser! Sie arbeiten für IHN.« Liliane hatte sich in Rage geredet. Sie achtete gar nicht mehr drauf, was sie sagte. Es sprudelte einfach alles aus ihr heraus. »Schluss jetzt mit diesem Unsinn.« Snape hob seinen Zauberstab, löschte das Feuer unter dem Kessel und deutete auf die Tür. »Wir werden uns jetzt ins Wohnzimmer begeben und uns dort unterhalten.« »Ich werde gar nichts machen. Und reden werde ich mit Ihnen schon mal gar nicht.« Liliane kreuzte trotzig ihre Arme vor der Brust. Sie war über sich selbst überrascht. Sie war doch sonst eher ruhig und zurück halten… »Och doch, Liliane. Wir werden uns jetzt hinsetzten und reden.« Perplex sah Liliane den Tränkelehrer an. Dass er sie mit ihrem Vornamen angesprochen hatte, verwirrte sie. So ließ sie sich ohne weitere Gegenwehr in das angrenzende Zimmer schieben und auf das Sofa verfrachten. Severus Snape setzte sich in den Sessel. Dann zauberte er sich ein Glas zu trinken und bot Liliane ebenfalls ein Glas an, was sie jedoch ablehnte. »Also Miss White«, begann Snape, nachdem er sich einen Schluck des Getränks genehmigt hatte. »Sie glauben also über mich bescheid zu wissen… Wer hat Ihnen denn von mir erzählt?«, wollte er dann wissen, als Liliane darauf nickte. »Damit Sie ihn verfluchen können? Vergessen Sie es.« Snape huschte ein kurzes Lächeln über das Gesicht. »Ich könnte wetten, das es Potter war, nicht wahr?« Das überraschte Gesicht von Liliane zeigte ihm, das er ins Schwarze getroffen hatte. »Nun Miss White. Sie sollten nicht alles glauben, was man Ihnen erzählt.« »Sie sind aber ein Todesser!« »Ich war ein Todesser.« Liliane schnaubte. »Einmal ein Todesser. Immer ein Todesser.« Snape zog eine Augenbraue nach oben. »Wer behauptet das? Können Menschen sich nicht ändern?« Liliane antwortete nicht darauf. »Lassen wir das Thema. Ich hätte da eine ganz andere Frage.« Er deutete zu dem Labor. »Haben Sie den Trank zu Ende gebraut?« Liliane schwieg weiter. War es jetzt besser nichts zu sagen? Oder sollte sie ihm an die Nase binden, dass sie, die immer nur schlecht war, den Trank zu Ende gebraut hatte? »Hören Sie. Ich will Ihnen keine extra Strafarbeit aufgeben, noch Sie umbringen. Ich möchte nur eine Antwort auf meine Frage. Und diese ist nicht schwer zu verstehen, oder?« »Ja, ich habe den Trank beendet«, seufzte Liliane und sah zu dem Professor. »Glauben Sie es oder nicht.« Sie stand auf. »Ich werde jetzt gehen.« Snape stand auch auf und nickte. »Ich erwarte Sie morgen Abend.« Damit konnte Liliane das Büro des Tränkemeisters verlassen. Im Korridor lehnte sie sich an das kalte Gemäuer und atmete ein paar Mal tief durch. Was hatte sie denn gerade geritten? Sie hoffte inständig, dass Harry nun keinen Ärger bekommen würde. Ob sie mit ihm reden sollte? Dann wäre er zumindest vorgewarnt… Mit einem lauten Seufzer stieß sie sich von der Wand ab. Es war Zeit in ihr Zimmer zu gehen. Langsam schritt Liliane die Treppen nach oben, als ihr plötzlich einfiel, das Snape zu ihr gesagt hatte, das sie morgen wieder kommen sollte. Hatte sie nicht erst wieder in zwei Tagen bei ihm ‚Nachsitzen’? Liliane blieb stehen, drehte sich um und sah in den Korridor. Seine Bürotür konnte sie noch erkennen. Doch zurück in sein Büro wollte sie nicht mehr. Für heute reichte es ihr. TBC… Ich hoffe, Euch hat das Kapitel ein wenig gefallen^^ Freue mich über ein hinterlassenes Kommi von Euch^^ Lg Kapitel 11: Herausforderung & der Zusammenstoß mit einem Frettchen ------------------------------------------------------------------ Hallöchen^^ Da bin ich mal wieder^^ Ein neues Kapitel ist da^^ Hoffe Euch gefällt es Lieben Dank nochmals für die Kommis und die neuen Favos^^ *ganz doll freu* Wünsche Euch viel spaß beim lesen^^ ******************************************************************************************* Wie fast schon zur Routine geworden, saßen Liliane und die anderen im Innenhof beisammen und unterhielten sich. Luna, ein hellblondes Mädchen las ihre Zeitung wie immer verkehrt herum, während sich Neville mit seinem überdimensionalen Kaktus beschäftigte. Hermine, Ginny, Ron, Liliane und Harry hatten sich über den Tagesproheten gebeugt. »Jeden Tag etwas Neues«, seufzte Ginny und sah Ron an. »Er versucht mit aller Macht seine alte Stärke zurück zu bekommen.« »Und es scheint, als ob er dieses Mal mehr Anhänger hat, als früher.« Harry hob den Blick von der Zeitung. »Wir müssen uns unbedingt beeilen mit der Suche nach den Horkruxe.« Hermine hob nun auch den Blick. »Er wird sonst zu stark.« »Meint ihr, es brechen wieder so dunkle Zeiten an, wie damals?« Ron sah in die Runde. Harry zuckte mit der Schulter. »Wenn wir es verhindern können, dann nicht.« »Und wenn nicht?« Ginny sah von ihrem Bruder zu Harry. Hermine schauderte. »Daran will ich jetzt noch gar nicht denken.« »Wir sollten die Zeit nutzen die wir haben. Es kann jeden Tag etwas passieren.« »Nun. Einen Horkrux haben wir schon zerstört und das ohne, das wir von ihm wussten; Tom Riddles Tagebuch«, sagte Ron und wirkte dann bedrückt. »Einen. Von vielen. Wir müssen uns reinhängen.« Harry entfuhr ein Seufzer, ehe er weiter sprach.»Ich werde nochmals mit Dumbledore reden. Hermine du gehst am Besten nochmals ins die Bibliothek und schaust, ob du was findest. Vielleicht gibt es ja doch irgendwo ein Buch, was uns helfen könnte.« Hermine nickte. »In Ordnung.« »Schau nach, ob es einen Zauber gibt, um Horkruxe zu orten. Vielleicht hilft das uns ja. Ansonsten können wir nicht viel tun im Moment.« Nachdem sie noch über weitere Schritte gesprochen hatten, unterhielten sie sich noch über erfreulichere Themen bis es Zeit war wieder zum unterricht zu gehen. Liliane ging hinüber zum Gewächshaus, wo Professor Sprout schon fleißig am hantieren war. Wie so oft half Liliane der Lehrerin Pflanzen umzutopfen, Wurzeln und Kraut zu ernten, während Professor Sprout munter erklärte für was das jeweilige Kraut zu gebrauchen war. Liliane hatte teilweise das Gefühl der Privatstunde. Wenn sie etwas nicht verstand, erklärte es Professor Sprout solange, bis Liliane schließlich nickte. Daran konnte man sich wirklich gewöhnen. »Da sind Sie ja endlich«, begrüßte Professor Snape Liliane, als er seine Bürotür aufmachte. Auch Hallo, dachte Liliane und trat ein. Sie hatte sich so sehr gewünscht, dass sie sich verhört hatte und er sie wieder wegschicken würde. Doch dem war nicht so. »Dachte schon, ich müsste Sie holen kommen.« Liliane antwortet darauf nicht und ging zu dem Schreibtisch. Doch da lag kein Zaubertrankbuch. Auch kein Pergament. Verwirrt sah sie zu ihm auf. »Nun. Ich dachte mir, wir versuchen heute mal etwas anderes.« Ein Mundwinkel zog sich leicht nach oben und Liliane schwante böses. Snape deutet zum Labor und ließ sie eintreten. Auf dem Tisch stand der Kupferkessel und ein Zaubertrankbuch lag daneben. »Ich würde gerne sehen, wie sie den Trank zubereiten, Miss White.« »W-was?!« Liliane fuhr zu ihm herum. »Ich soll was?!« »Den Trank brauen. Ist nicht schwer zu verstehen, oder? Doch vielleicht sollten wir vorher Ihnen ein Hörgerät zaubern, damit ich mich nicht andauernd wiederholen muss.« Liliane schüttelte den Kopf. »Nein. Das nicht. Aber ich kann doch nicht… Ich meine… Ich…« »Sie haben mir gesagt, das Sie den Trank zu ende gebraut ha-« »Das habe ich auch«, fiel sie ihm ins Wort. »Aber da war er doch fast fertig.« »Das sollte kein Problem darstellen. Beginnen Sie einfach von oben und arbeiten sich nach unten.« Snape trat um den Tisch herum und stellte sich ihr gegenüber hin. »Sie können anfangen.« Liliane schluckte hart. Wollte er etwa, dass sie sein Labor in die Luft jagte? Oder suchte er einfach nur einen Grund, um sie nieder zu machen? Es war pures Glück gewesen vor zwei Tagen. Mit schüttelndem Kopf trat Liliane an den Tisch heran und sah in das Buch. »Vor zwei Tagen musste ich nur eine Zutat schneiden. Das ist was völlig anderes«, versuchte sie, die Schlinge um ihren Hals zu entkommen. Das würde ihr das Genick brechen. »Es sollte zu schaffen sein«, entgegnete Snape gelassen und sah ihr weiter zu. Er wusste, dass es schwierig war, was er von ihr gerade verlangte. Doch sollte sie zumindest bis zur Hälfte des Trankes kommen, würde er ihr glauben. Wenn nicht, waren es doch die Hauselfen gewesen. Hochkonzentriert las Liliane sich das Rezept noch einmal durch. Zuerst brauchte sie frisches Quellwasser. Sie sah sich im Labor um, bis sie den Hahn fand. Zögernd nahm sie den Kessel und füllte ihn mit dem Quellwasser. Zurück am Tisch schürte sie das Feuer und kochte die Flüssigkeit auf. Während das Wasser aufkochte, suchte Liliane sich die Zutaten zusammen und legte sie nacheinander auf den Tisch. Jetzt brauchte sie noch Schneidwerkzeug. Schnell hatte sie sich ein Messer besorgt und stand nun vor dem Buch. Es konnte also los gehen… Nach einem undefinierbaren Blick zu ihrem Lehrer, begann sie mit zittrigen Händen die erste Zutat zu zerkleinern und abzuwiegen. Dann nahm sie sich die zweite Zutat vor und zerteilte auch diese, wie es im Buch verlangt wurde. Als das geschehen war, wog sie ebenfalls auf der Messingwaage die passende Menge ab, packte beide Bestandteile und warf sie in das kochende Quellwasser. Keine Reaktion. Das Wasser blieb klar. Verunsichert sah Liliane in das Buch. Bis jetzt verlief alles richtig… Snape war recht überrascht, wie weit es Liliane bis jetzt geschafft hatte. Sie hatte gut die Hälfte des Trankes zusammengebraut. Er riskierte einen kurzen Blick in den Kessel. Die Flüssigkeit darin hatte eine Orange Farbe. Mit der nächsten Zutat würde diese sich dann Marineblau färben, was kurze Zeit später auch passierte. Liliane schien völlig vergessen zu haben, dass er mit im Raum war. Tief in Gedanken werkelte sie an den Zutaten herum. Inspizierte das Buch ausführlich und kontrollierte den Kesselinhalt. Er fragte sich, warum sie das nicht in seinem Unterricht gemacht hatte, anstelle die Kessel in die Luft zu jagen. Am Ende ihrer geistigen Kräfte, hob Liliane den Kessel von der Feuerstelle und blies das Feuer aus. Mit roten Wangen sah sie sich ihren Trank an. Giftgrün. Sie hatte es tatsächlich ein zweites Mal geschafft, diesen Trank zu brauen. Ohne Explosion. »Größenwahn steht Ihnen nicht, Miss White«, meinte Snape leise, als Liliane ihn mit einem Lächeln ansah. Augenblicklich erlosch das Lächeln auf ihrem Gesicht und sie sah ihn düster an. »Bilden Sie sich darauf jetzt nichts ein. Jeder hat mal einen guten Tag.« Snape nahm eine Pipette und entnahm dem Kessel etwas Flüssigkeit, welche er dann gegen das Licht hielt. Eine klare grüne Flüssigkeit. Wirklich gut, dachte er. Doch das würde er ihr bestimmt nicht sagen. »Annehmbar.« Liliane hielt in der Bewegung inne. Annehmbar. Mittlerweile glaubte sie, dass dieser Lehrer keine andere Note vergab. Sie sah ihn kurz an, ehe sie damit fortfuhr den Tisch aufzuräumen und die Sachen wieder an seinen Platz zu stellen. Sie war zufrieden mit ihrer Leistung. Und vom Größenwahn war sie weit entfernt. Nachdem sie alles an seinen Platz geräumt hatte, bemerkte sie, dass sie alleine war. Snape hatte das Labor von ihr unbemerkt verlassen. Dieser saß nun im Wohnzimmer in seinem Sessel und las in einem Buch. »Professor?«, begann Liliane vorsichtig. Wer wusste schon, was jetzt noch kam. »Ich bin im Labor fertig.« Snape nickte darauf. »Wir sehen uns morgen.« Hermine brachte zwei Tage später Liliane die versprochenen Bücher. »Wow, danke«, freute diese sich. »Ist schon OK. Wenn du Hilfe brauchst, frag mich ruhig. Oder Harry, Ron. Oder einen der anderen.« »Werde ich machen.« Liliane sah auf die Bücher in ihren Armen. »Ich freu mich schon richtig darauf sie zu lesen.« »Die anderen Bücher für das dritte und vierte Jahr kommen auch bald. Also halt dich ran«, lächelte Hermine und zwinkerte ihr zu. Liliane nickte. Das würde sie auf jeden Fall machen. Vielleicht war sie ja zu ihrem Geburtstag in zwei Wochen mit den Zweitklässerbücher fertig und konnte mit dem dritten Jahrgang anfangen. Hermine und sie trennten sich und Liliane machte sich auf den Weg zu ihrem Zimmer, die Bücher wegbringen, als sie mit jemandem zusammen stieß. »Tut mir leid«, entschuldigte sich Liliane und begann ihre Bücher, welche sie bei dem Aufprall verloren hatte, vom Boden aufzulesen. »Urgh«, machte die Person angeekelt und wischte sich hektisch über die Schuluniform. »Jetzt muss ich das Zeug verbrennen.« »Alles in Ordnung, Malfoy?«, fragte der dicke Kumpel des platinblonden Jungen. »Was soll in Ordnung sein?!«, keifte Malfoy. »Diese… Dieses ETWAS hat mich berührt… Hoffe, ich bekomme jetzt nicht ne Krankheit, oder irgendwas Schlimmeres«, bellte der platinblonde Zauberer und wischte sich noch immer hektisch über seine Kleidung. »Es tut mir wirklich leid«, versuchte es Liliane erneut. Doch der Junge und seine Freunde schien sie nicht zu hören. Oder wollte sie nicht hören. »Du kannst dir schon mal überlegen, wie du mir die neue Kleidung bezahlen willst«, knurrte Malfoy und schüttelte sich. »Was ist hier los?« Professor Snape tauchte plötzlich bei ihnen auf. »Professor«, begann Malfoy und er schien froh zu sein, dass sein Hauslehrer gerade zur richtigen Zeit hier war. »Dieses ETWAS hat mich fast über den Haufen gerannt.« Er zeigte zu Liliane, welche noch immer am Boden kniete und ihre Bücher zusammen packte. »Jetzt muss ich meine Kleider verbrennen. Ich will sicher nicht, das ihre Krankheit auf mich über geht.« Snape hörte sich das Gejammer seines Schülers völlig gelassen an, während seine schwarzen Augen Liliane fixierten. »Professor, Sie sehen das doch genauso. Sie muss mir meine neuen Kleider bezahlen. Ich kann unmöglich nun in diesen weiter herumlaufen. Vielleicht stecke ich womöglich noch andere Schüler an. Und am Schluss kann keiner mehr hier an Hogwarts zaubern. Und sie ist dran Schuld.« »Was ist der Grund für diesen Tumult?« Professor McGonagall trat zu der Gruppe. Als sie aus ihrem Klassenzimmer heraus trat, hatte sie die Menschentraube gesehen, welche sich am Ende des Korridors gebildet hatte. Normalerweise hätte sie dies ignoriert. Doch als die ältere Hexe Draco Malfoy erblickte, ahnte sie nichts Gutes. Der Junge zog Ärger förmlich an. Auch das Professor Snape bei ihm stand behagte ihr nicht. Mit schnellen Schritten war sie zu der Traube gelaufen und forderte nun zu wissen, was passiert war. »Nichts besonderes«, antwortete Snape gelangweilt und sah von Liliane zu seiner Kollegin. »Das sehe ich anders, Professor«, entgegnete Minerva und erblickte Liliane. Diese umklammerte eingeschüchtert etliche Schulbücher und sah unsicher zu ihr auf. »Die da muss mir neue Kleidung kaufen«, begann Draco Malfoy erneut los zu jammern. »Ich sehe keine Veranlassung dafür, Mister Malfoy.« Minerva McGonagall betrachtete die Kleidung des Schülers. »Ihre Kleidung erscheint mir völlig intakt.« »Aber sie hat mich berührt!«, rief er aufgebracht. »Und bevor ich auch ne Niete werde, brauche ich neue Kleider!« Professor McGonagall zog eine Augenbraue nach oben und sah ihren Kollegen an. »Professor Snape. Bitte erklären Sie ihrem Schüler, dass dieser Unsinn völlig ohne Belang ist. Während ihr Anderen…« Minerva wand sich an die interessierten umstehenden Schüler. »Geht wieder eurer Beschäftigung nach. Ihr habt doch bestimmt Unterricht.« Die Neugierigen verließen etwas traurig ihren jetzigen Standort und gingen wieder zur Tagesordnung über. Zumindest hatten sie etwas, worüber sie reden konnten. »Auch Sie sollten wieder zum Unterricht gehen, Mister Malfoy. Doch sollten Sie erst ihrem Hauslehrer zuhören, der Ihnen versichern kann, dass ihre Vorwürfe ohne Belang sind.« Professor McGonagall nickte kurz Snape zu, ehe sie Liliane eine Hand auf die Schulter legte und diese so aufforderte mit ihr zu kommen. Minerva führte ihre ehemalige Schülerin in ihren Klassenraum. Dort ließ sie sich auf ihren Stuhl nieder und seufzte. »Miss White. Sie sollten wirklich aufpassen, an wen Sie geraten.« Die Hexe strich sich über die Stirn. »Ich habe wirklich nichts gemacht, Professor«, erwiderte Liliane etwas verunsichert, jedoch der Wahrheit entsprechend. »Das habe ich ja auch nicht behauptet. Doch Sie sollten Mister Malfoy und seinen Freunden aus dem Weg gehen. Für die sind Sie ein gefundenes Opfer.« »Ich werde es beherzigen, Professor.« Die Lehrerin nickte. »Gut. Dann können Sie nun wieder an Ihre Arbeit, Miss White.« Liliane wollte sich umdrehen und gehen, als Minerva sie aufhielt. »Miss White. Für wen tragen Sie denn all die Bücher herum?« Sie deutete auf Lilianes Arme. »Oh die…«, antwortete Liliane freudig. »Die Bücher habe ich von Hermine. Sie hat sie mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt, da ich mit meinen fertig bin.« »Wie meinen Sie das?« McGonagall klang interessiert. »Ich habe meine Bücher fertig gelesen und Hermine hat mir ihre gegeben, damit ich weiter lesen kann.« »Sie studieren ihre Bücher noch?« Liliane nickte. »Ja. Auch wenn ich nicht zaubern kann, so kann ich doch zumindest alles darüber lesen. Oder ist mir das nicht erlaubt?« Plötzlich wirkte sie wieder beunruhigt. »Ich möchte nicht, das Hermine ärger bekommt, Professor.« »Natürlich ist es Ihnen erlaubt, zu lesen, Miss White.« McGonagall lächelte. »Es freut mich zu hören, dass Sie trotz allem noch Interesse an Magie haben.« Liliane lächelte zurück. Sie war froh, dass es keinen Ärger gab. Auch für Hermine. »Es ist einfach interessant, all das zu lesen. Und die Magie…« Liliane zuckte mit der Schulter. »Nun…«, machte Professor McGonagall. »Dann lesen Sie viel, Miss White. Denn auch lesen kann Wissen bringen. Ich bin mir sicher, das Miss Granger Ihnen weiter helfen kann, wenn Sie fragen haben… Und halten Sie sich bitte von Draco Malfoy fern.« Damit entließ Minerva McGonagall die junge Frau. Liliane brachte ihre neuen Bücher in ihr Zimmer und ging wieder an ihre Arbeit. »Morgen gehen wir nach Hogsmeade«, erzählte Ron am nächsten Tag, als sie beisammen saßen. »Was ist Hogsmeade?« »Hogsmeade ist eine kleine Stadt nicht weit von hier entfernt. Dort haben nur Hexen und Zauberer Zutritt.« »Es gibt viele tolle Geschäfte da«, schwärmte Ron. »Süßigkeiten, Eis… Ach ich freu mich schon.« »Es gibt dort eigentlich alles, was du brauchst. Von Büchern bis hin zu Kleidern.« Liliane seufzte. »Das hört sich echt toll an.« Neville nickte. »Es ist auch toll.« »Vielleicht kannst du ja mit uns kommen«, meinte Hermine. »Das wird nicht möglich sein, Hermine«, erwiderte Harry darauf. »Du weißt wie es bei mir war. Zuerst einmal muss man in der dritten Klasse sein. Erst ab da darf man nach Hogsmeade. Und dazu kommt, dass du eine Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigen brauchst.« »Oh«, machte Hermine. Das hatte sie völlig vergessen. »Ich habe keinen Erziehungsberechtigen.« Liliane ließ den Kopf hängen. »Das heißt wohl für mich, dass ich Hogsmeade nie sehen werde.« »Vielleicht kann McGonagall für dich unterschreiben?« Luna legte ihre Zeitung beiseite. Harry schüttelte darauf den Kopf. »Das hat sie schon bei mir nicht gemacht.« »Du hattest ja noch Familienangehörige. Aber Liliane nicht, oder?«, fragte Hermine vorsichtig nach. »Nein. Ich wüsste nicht.« »Wir können Sie ja mal fragen. Vielleicht macht sie es ja.« Hermine lächelte. »Dann könntest du eventuell nächste Woche mitkommen.« Liliane nickte. »Das wäre toll.« Sie widmete sich wieder ihrem Buch zu, während die Anderen ihre Aufmerksamkeit der Zeitung widmete. TBC… Ich hoffe, Euch hat das Kapitel ein wenig gefallen^^ Freue mich über ein hinterlassenes Kommi von Euch^^ Vielleicht habt Ihr ja einen passenden Titel parat. Mir fällt absolut keiner ein. Lg Kapitel 12: Hogsmeade --------------------- Juhu^^ Ich mal wieder^^ Ein neues Kapitel ist da^^ Hoffe Euch gefällt es Lieben Dank an & für eure Vorschläge zum vorherigen Kapitel Auch nochmal lieben Dank für die Kommis und die neuen Favos^^ *hüpf vor Freude auf und ab* Nun wünsche ich Euch viel spaß beim lesen^^ ****************************************************************************************************** »Der dunkle Lord wird ungeduldig.« Severus Snape schritt in dem Büro des Rektors auf und ab. »Was hat er vor?« Dumbledore saß auf seinem Stuhl und betrachtete seinen Tränkelehrer. »Ich weiß es nicht. Er weiht mich nicht mehr in alles ein.« »Hat er einen Verdacht?« Severus blieb stehen und sah den Schulleiter an. »Ich weiß es nicht. Ich habe ihm gegenüber nichts verlauten lassen.« »Und Ihre Gedanken?« »Für wie blöd halten Sie mich, Dumbledore?«, fuhr Snape ihn an. »Ich bin der Beste, wenn es darum geht seine Gedanken zu verschließen.« »Das habe ich auch nicht bezweifelt. Doch vielleicht hat es Voldemort ohne Ihr Wissen geschafft, Ihre Gedanken zu durchforsten.« Severus schüttelte den Kopf. »Wir müssen vorsichtig sein, Severus«, ermahnte Dumbledore. »Das müssen Sie mir nicht sagen.« Er fuhr sich durch seine Haare. »Wir brauchen dringend Informationen über seine Pläne.« »Ich kann ihn schlecht fragen. Das wäre mehr als verdächtig.« Snape seufzte. »Wir müssen warten, bis er etwas von sich aus preis gibt. Mehr können wir wirklich nicht tun zurzeit.« »Tun Sie alles, was Ihnen zur Verfügung steht, um an Informationen heran zu kommen.« Widerwillig nickte Snape. »Sie wissen, was Sie von mir verlangen?« »Ich weiß sehr genau, was ich von Ihnen verlange«, sagte der Rektor sehr ernst. »Aber es ist zu seinem Schutz. Zu unser aller Schutz.« Snape schwieg. »Wir brauchen sein Vertrauen. Und das wissen Sie.« Professor Snape nickte kaum merklich. »Professor?«, fragte Hermine nach einer Stunde Verwandlung und trat an ihre Lehrerin heran. Die Gruppe hatte sie dazu ausgesucht, um mit McGonagall zu reden. Vielleicht konnte sie etwas bewirken. »Ja, Miss Granger?« Minerva McGonagall sah von ihrem Schreibtisch auf. »Ich habe eine Frage«, begann Hermine langsam. »Dann fragen Sie.« »Also… Es ist keine Frage zum Unterricht.« Minerva zog eine Augenbraue in die Höhe. Das war mal was neues, das Hermine Granger keine Frage zum Unterricht hatte. »Fragen Sie.« »Es geht um Liliane. Uns. Nein. Wir haben uns gefragt, ob Liliane nicht mit uns nach Hogsmeade kommen könnte.« »Miss White ist-«, wollte McGonagall ansetzten, doch Hermine redete schnell weiter. »Wir wissen, das Liliane nicht in der dritten Klasse ist. Sie ist ja im Grunde in gar keiner Klasse mehr. Aber sie hat das entsprechende Alter. Und wäre es für sie nicht mal eine interessante Abwechslung? Wir wären ja auch in ihrer Nähe.« »Also Miss Granger. Ich weiß nicht recht…«, überlegte die Lehrerin. »Sie haben schon recht mit dem was sie gesagt haben; Liliane ist in keiner Klasse mehr. Dazu kommt, dass sie eine unterschriebene Einverständniserklärung braucht.« »Aber Sie wissen doch, das Liliane keine Familie mehr hat.« »Angeblich, Miss Granger. Wir wissen nicht viel über Miss White.« »Könnten Sie nicht ihr Einverständnis geben?«, fragte Hermine hoffnungsvoll. Doch McGonagall schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht. Ich bin nicht Ihr Vormund.« »Aber wenn es doch niemanden mehr gibt, wie soll denn da ein Vormund unterschreiben? Und wie soll man heraus finden, wer der Vormund ist?« Hermine seufzte. »Es wäre doch nur dieses eine Mal. Liliane würde sich sicher freuen. Und wir uns auch.« Minerva überlegte. Doch sie alleine konnte das nicht entscheiden. »Ich werde mit Professor Dumbledore sprechen, was er dazu sagt. Mehr kann ich im Moment nicht tun.« Hermine nickte. Das war doch schon mal ein Anfang. Vielleicht würde ja der Rektor zustimmen. Albus Dumbledore gab schließlich sein Einverständnis und somit konnte Liliane eine Woche später mit Hermine, Harry, Ron und den anderen nach Hogsmeade. »Ich weiß echt nicht, wie Du das gemacht hast Hermine?«, wiederholte Ron zum hundertsten Mal. »Ich habe gar nichts gemacht, Ron. Ich habe nur McGonagall gefragt. Mehr nicht.« »Das Dumbledore sein Einverständnis gibt, finde ich enorm.« »Ich finde es einfach nur klasse!«, freute sich Liliane. »Ich bin schon so gespannt.« »Dann wollen wir mal. Auf nach Hogsmeade.« Sie liefen die lange Brücke entlang und machten sich auf den Weg nach Hogsmeade. Liliane wusste nicht, was sie zuerst sehen wollte. Was sie zuerst probieren wollte. Ron, Harry und Neville verschwanden in dem großen Süssigkeitenladen Namens Honigtopf, während Luna und Ginny in eine andere Richtung verschwanden. Zurück blieben Hermine und Liliane. »Wenn Du magst können wir uns erstmal ein Butterbier genehmigen in den drei Besen. Oder willst Du direkt in einen Laden?«, fragte Hermine und sah zu der Braunhaarigen, welche sich nicht satt sehen konnte. »Butterbier…«, wiederholte Liliane gedankenversunken. »In Ordnung. Dann gehen wir zuerst in die drei Besen.« Hermine ging mit Liliane in den Pub. Dort bestellte Hermine für jeden ein Butterbier und die zwei jungen Frauen setzten sich an einen freien Tisch. »Es ist echt toll hier«, freute sich Liliane und genehmigte sich einen Schluck des Bieres. »Und ihr könnt jedes Wochenende hier her?« Hermine nickte. »Ja. Fast jedes.« Liliane sah sich erneut um. Das Wirtshaus war gut besucht. Einige andere Schüler saßen ebenfalls hier in den drei Besen. Dazu gesellten sich Hexen und Zauberer, welche hier eine kleine Rast machten. Von überall hörte man munteres Gemurmel und Gelächter. »Was wollen wir dann machen?«, fragte Hermine und holte Liliane aus ihren Gedanken. »Ich weiß nicht… Am liebsten würde ich alles mal sehen.« »In Ordnung«, nickte Hermine darauf. »Wenn wir ausgetrunken haben, fangen wir an.« Nachdem sie in Ruhe ihr Butterbier getrunken hatten, gingen sie nach draußen auf die Strasse. Es hatte angefangen zu schneien. »Das wird aber auch langsam Zeit«, meinte Hermine und blickte in den Himmel. »Dachte schon, dass es dieses Jahr gar kein Schnee geben wird.« Sie liefen die Straße entlang und kamen an den Honigtopf. »Lass uns hier hinein gehen.« Liliane stimmte zu und sie gingen in den Laden hinein. Ron, Harry und Neville waren noch hier. Sie sahen sich die verschiedenen Leckereien an und Harry, Ron und Hermine kaufte ein paar Kleinigkeiten. Zusammen schlenderten sie nun durch Hogsmeade, bis sie an einen alten Bücherladen kamen. Sofort steuerte Hermine in dessen Richtung. Liliane ihr hinterher. »Mädchen und Bücher«, stöhnte Ron und verdrehte die Augen. »Ich versteh echt nicht, was die daran finden.« Neville und Harry lachten. »Schon klar, dass du das nicht verstehst Ron. Lass sie einfach. Sonst werden sie unausstehlich.« Die Jungens liefen weiter und ließen die Mädchen bei den Büchern zurück. Hermine und Liliane waren völlig in ihrem Element in diesem Laden. Kaum hatten sie ein tolles Buch gefunden, sahen sie auch schon die nächste interessante Lektüre. Eins dicker als das Andere. Sie setzten sich auf zwei Hocker, welche in dem Laden zur Verfügung standen und blätterten munter in ihren ausgesuchten Büchern herum. »Hey Hermine!«, rief Ron, der neben Harry in der Eingangstür im Laden stand. »Es wird langsam Zeit zurück zu gehen. Es ist schon spät.« Hermine schaute kurz auf. »Geht ruhig schon vor. Wir kommen gleich.« »In Ordnung«, stimmte Ron zu. »Aber macht nicht zu lange. Du weißt, dass es sonst Ärger gibt.« »Keine Sorge«, beschwichtigte Hermine. »Wir sind rechtzeitig zurück.« »Auf Hermine ist Verlass«, nickte Harry und winkte Hermine zu. »Bis später!« Damit gingen Harry und Ron zu den anderen nach draußen und liefen zurück nach Hogwarts. Die zwei jungen Frauen vergaßen völlig die Zeit. Sie waren gefesselt von den vielen verschiedenen Büchern und so merkten sie nicht, wie die Zeit verging. »Möchten Sie nicht nach Hause gehen?«, fragte sie einige Zeit später der Inhaber des Ladens. »Warum denn? Stören wir?«, erkundigte sich Hermine und sah verwirrt zu dem Zauberer. Der Mann lächelte. »Nein, das nicht Miss. Aber es wird Zeit für mich den Laden zu schließen. Es ist schon spät.« »Oh«, machten Hermine und Liliane gleichzeitig. Ihnen war es nicht bewusst gewesen, wie lange sie hier schon saßen. »Natürlich. Entschuldigung.« Die zwei jungen Frauen klappten die Bücher zu, stellten sie zurück in das Regal und gingen nach draußen. Der Schnee hatte sich mittlerweile wie eine weiße Decke über das Dorf gelegt. »Das könnte Ärger geben«, meinte Hermine nachdenklich und zog ihren Mantel enger. »Wenn es wegen mir ist-«, begann Liliane. Wurde jedoch von Hermine unterbrochen. »Ach was wegen Dir«, lächelte sie. »Die Bücher waren schuld… Man, die waren aber auch interessant.« Hermine sah über die Schulter zu dem Laden. »Ich werde mir mit Sicherheit das Buch nächstes Mal besorgen.« Liliane musste ebenfalls lächeln. Hermine war wirklich der geborene Bücherwurm. Doch sie hatte recht. Das eine oder andere Buch war wirklich interessant gewesen. Mit einem Seufzer setzte sich Hermine in Bewegung. »Wir sollten jetzt aber wirklich los. Es ist fast dunkel. Die anderen werden sich sonst noch Sorgen machen.« »Ist gut.« Liliane zog ihren Mantel wie Hermine kurz vorher fester um ihren Körper. Sie freute sich auf das warme Feuer in der Küche, welches ihre mittlerweile eiskalt gewordenen Gliedmaßen aufwärmen würde. Es war in den letzten Stunden wirklich kalt geworden. Unterwegs kamen ihnen noch vereinzelte Hexen und Zauberer und sogar einzelne Hogwarts-Schüler entgegen, welche sich auf dem schnellsten Weg nach Hause machten. An einer Kreuzung blieb Liliane stehen. »Zur heulenden Hütte«, las sie den Text auf dem schäbigen, alten Straßenschild laut vor. »Warnung.« Verwundert sah sie zu ihrer Begleiterin. Hermine lächelte. »In der heulenden Hütte soll es angeblich spuken. Aber es ist ganz anders.« Sie bogen auf die Hauptstraße ab. »Wenn wir zurück in Hogwarts sind, erzähl ich Dir die Geschichte um die heulende Hütte.« »Sehr gerne. Bin schon gespannt darauf.« Sie hatten schon den halben Weg durch das Dorf zurück gelegt, als ihnen plötzlich ein paar schreiende Hexen und Zauberer entgegen kamen. Panisch rannten sie an ihnen vorbei. Hermine hielt einen Zauberer auf. »Was ist denn passiert?« »Todesser!«, schrie der Mann und rannte weiter. »Wie?« Hermine sah ihm verwirrt hinterher. »Hat er gerade Todesser gesagt?« Liliane schien ebenfalls verwirrt. Hermine nickte. »Ja. Das habe ich auch verstanden… Aber… Das kann nicht sein.« Sie hörten Schritte näher kommen und sahen in die Richtung. »Sehen die echt aus?«, fragte Liliane vorsichtig, als einige Zauberer, verhüllt in dunklen Mäntel, mit Masken auf ihrem Gesicht und Kapuzen auf ihren Köpfen, die Straße entlang liefen und mit ihren Zauberstäben umher fuchtelten. Verschiedene Flüche schossen durch die Straßen und veranlassten, dass die versteckten Hexen und Zauberer aus dem Dorf aus ihren Verstecken herauskamen und flüchteten. »D-die sind echt«, flüsterte Hermine, ehe sie schrie: »Lauf!« Die beiden Mädchen begannen zu rennen. Aber wohin? Alle Geschäfte waren zu. Und nach Hogwarts kamen sie nicht, da die Todesser aus dieser Richtung kamen. »Was machen die hier?«, keuchte Liliane, welche neben Hermine her rannte. »Ich weiß es nicht.« Hermine blieb stehen und sah sich kurz um. »Hier lang.« »Wie kommen die hier her? Können die das so ohne weiteres?«, fragte Liliane weiter und kämpfte mit Seitenstechen. »Ich weiß es nicht«, wiederholte Hermine und zerrte Liliane in eine Seitenstraße. »Ich war der Meinung, dass das Dorf geschützt sei. Pst.« Sie legte einen Finger auf ihre Lippen und mahnte Liliane leise zu sein. Beide duckten sich hinter einen Stapel von Kisten und hofften, dass die Gruppe der Todesser an ihnen vorbei ging. Sie hielten den Atem an, als die Gruppe an ihnen vorbei lief. Beide warteten noch einen Augenblick, ehe sie vorsichtig aus ihrem Versteck hervor kamen und den Weg zurück rannten. Unterwegs stießen sie auf ein paar Zauberer und Hexen, welche sich nicht schnell genug in Sicherheit hatten bringen können. Ihre leblosen Augen sahen in den verschneiten Abendhimmel. »Wir müssen so schnell es geht zurück nach Hogwarts«, flüsterte Hermine und schüttelte sich. Einen kurzen Moment sahen sie zu den am Boden liegenden, ehe sie wieder zum laufen animierte. »Lass uns keine Zeit verlieren. Ich will nicht wie die hier enden.« Liliane nickte nur. Auch sie wollte nur so schnell es ging hier weg. Es war etwas anderes, Geschichten darüber zu hören. Doch nun mitten in all dem zu stecken, behagte ihr gar nicht. Sie kamen an der großen Kreuzung an, als eine kleine Gruppe von anderen Hexen und Zauberern mit gezücktem Zauberstab zu ihnen stieß. Sie erkannten unter ihnen einen Hogwarts-Schüler. Einer der älteren Männer war verwundet und hielt sich seinen rechten Arm, aus dem Blut austrat. Eine der Hexen humpelte. »Alles soweit in Ordnung?«, fragte der Hogwarts-Schüler und sah sich hektisch um. »Ja. Bei uns schon.« Hermine und Liliane nickte. »Es geht«, antwortete der verwundete Zauberer. »Wir sollten hier weg.« Jetzt nickten alle. »Wir sollten versuchen nach Hogwarts zu kommen.« Der Schüler sah nun Hermine an. »Das wird wohl unsere einzige Chance sein.« »Dann los«, meinte die angesprochene. »Die Zeit drängt.« Sie wollten wieder los laufen, als aus jeder Richtung Todesser auf sie zu kamen. Sie saßen in der Falle… TBC… Hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen^^ Freue mich wie immer über hinterlassene Kommis^^ Kapitel 13: ungewolltes Treffen ------------------------------- Hi^^ Ein neues Kapitel ist da^^ Hoffe Euch gefällt es Nochmals lieben Dank für die Kommis zum letzten Kapitel^^ Jetzt wünsche ich Euch viel Spaß beim lesen^^ *********************************************************************************************** »Was nun?«, flüsterte Liliane zu Hermine. Hermine sah unsicher umher. »Ich weiß es nicht. Sie sind zu viele.« Die Gruppe der Todesser traf auf die kleine, in die Enge getriebene Gruppe und lachte. Die Eingekeilten drängten sich dicht aneinander, bis sich ihre Rücken berührten. »Wenn ich meinen Zauberstab benutze, jage ich womöglich den Falschen in die Luft, oder uns alle«, flüsterte Liliane weiter Hermine zu. »Dann lass ihn lieber stecken«, antwortete der Hogwarts-Schüler, welcher neben Liliane stand. »Ich habe keine Lust in die Luft gesprengt zu werden.« »Wir müssen nach Hogwarts.« Hermines Stimme klang nun entschlossen. »Wir können hier nicht still stehen bleiben.« »Und was schlägst Du vor?«, wollte der verwundete Zauberer wissen. »Wir müssen die Reihen durchbrechen… Irgendwie.« Die Eingekreisten hielten ihre Zauberstäbe fest umklammert und sahen die maskierten Todesser auf sich zukommen. »Stupor!«, riefen die in die Enge getriebenen fast zeitgleich und einige der Todesser fielen von dem Schockzauber getroffen gelähmt zu Boden. »Los, los«, rief Hermine Liliane hektisch zu, packte sie an der Hand und zog diese mit sich, durch die gerade entstandene Lücke. Auch die anderen versuchten ihr Glück. Grüne und rote Funken schossen durch die Luft und verfehlten Liliane und Hermine nur knapp. Beide hörten, wie der verletzte Zauberer kurz aufschrie und sahen über die Schulter zurück. Er lag am Boden und bewegte sich nicht mehr. »Bei Merlin«, stöhnte Hermine. »Beeilung.« Keine Sekunde später spürte Hermine, wie Liliane ins Straucheln geriet und in den weißen Schnee fiel. »Liliane!« Hermine stoppte und lief zu ihrer Freundin. »Hau ab!« fuchtelte Liliane wild mit den Händen ihr entgegen, ehe sie ein roter Lichtblitz traf und zum Schweigen brachte. Hermine blieb abrupt stehen. Vier der Todesser waren ihnen gefolgt. Doch bevor sie sich entscheiden konnte, was sie als nächstes tun sollte, traf auch sie ein roter Lichtblitz und sie fiel zu Boden. Liliane wachte mit Kopfschmerzen auf. Sie fühlte sich steif wie Stein, als sie versuchte sich zu bewegen. Tiefschwarze Nacht umgab sie und Liliane erkannte hinter dem mit vereinzelnden, düsteren Wolken verschleierten Himmel Sterne, die wie Diamanten funkelten. Der Schnee hatte sich in Nieselregen verwandelt und ließ den weißen Schnee langsam aber sicher zu Matsch werden. Die Kälte des nun feuchten Bodens kroch in ihre nassen Kleider und es fröstelte sie. »Lily?«, hörte das braunhaarige Mädchen die flüsternde Stimme von Hermine ganz nah neben sich. »Ja?«, flüsterte Liliane zurück. »Wie geht es dir? Alles OK?« »Ja«, stöhnte Liliane und versuchte sich zu Hermine herum zu drehen. »Und bei Dir?« »Auch alles OK. Nur etwas steif.« »Woher kommt das?« »Das sind Nachwirkungen des Schockzaubers.« Hermine versuchte ihren Gelenken wieder Leben ein zu hauchen. »Das verliert sich mit der Zeit wieder…« »Wo sind wir?«, wollte Liliane dann wissen. »Ich habe keine Ahnung.« Die Unterhaltung der zwei Freundinnen wurde jäh unterbrochen, als ein lauter Schrei die Dunkelheit durchbrach. Erschrocken versuchten die zwei jungen Frauen die Quelle ausfindig zu machen. In einiger Entfernung von ihnen standen etliche vermummte Gestalten mit ihren Kapuzen. Sie bildeten einen riesigen Kreis um eine Person, welche sich in dessen Mitte befand. Die Person im Kreis beugte sich über jemanden, der am Boden kauerte. Kurze Zeit später krümmte sich die Person am Boden und schrie wieder aus vollem Hals. Den jungen Frauen lief ein Schauer über den Rücken. »Wer ist das?« Lilianes Stimme zitterte. Vor Kälte und vor Angst. »Ich habe eine starke Vermutung«, flüsterte Hermine, deren Stimme ebenso vor Angst und Kälte zitterte. »Hast Du deinen Zauberstab noch?« »Nein«, antwortete Hermine leise. »Und Du?« »Auch nein.« Wieder schrie die Person, bis sie abrupt abbrach. Liliane und Hermine zogen scharf die Luft ein, während die Männer im Kreis bösartig lachten. Zwei Männer schleiften den leblosen Körper des Mannes aus dem Kreis heraus und legten ihn in der Nähe der zwei Mädchen ab. Dabei bemerkte einer von ihnen, dass die zwei jungen Frauen wieder wach waren. Liliane spürte, wie sie grob auf ihre nicht vorhandenen Beine gezogen wurde und zu dem Kreis geschleift wurde, um dort wieder unsanft zurück auf den Boden gestoßen zu werden. Wenige Sekunden nach ihr, landete Hermine unsanft neben ihr auf dem Boden. Angsterfüllt griffen beide Frauen nach einander, um die Nähe der anderen zu spüren. Das nun helle Licht der langen Fackeln, welche in den Boden gerammt waren, blendete. »Wen haben wir denn hier?«, hörten sie die zischende Stimme des Mannes, der im inneren des Kreises stand. Liliane zog hörbar die Luft ein. Das Gesicht des Mannes glich einer Schlange mit roten Augen. Er besaß keine Ohren und dort, wo seine Nase sein sollte waren nur zwei Löcher zu erkennen. »Willkommen meine Damen«, begrüßte der Zauberer seine beiden Gäste. Liliane brachte kein Wort hervor. Selbst wenn sie gewollt hätte. Ihre Kehle war wie verdorren. Auch Hermine schwieg. »Na so was«, meinte der Mann und sah zu seinen Männern. »Den Damen scheint unsere Gesellschaft wohl nicht zu gefallen.« Er trat an Hermine heran. »Sind wir nicht ordnungsgemäß für die Damen angezogen?« Der Kreis lachte. Nur einer der Männer im Kreis konnte nicht lachen. Er bewegte zwar die Lippen zu einem Lächeln, doch brachte er keinen Ton heraus. Severus glaubte, sein Herz setzte einige Schläge lang aus, als er Hermine und Liliane erkannte. Was in Merlins Namen machten sie hier? Snape schimpfte sich innerlich einen Idioten. Hätte er doch nur das völlige Vertrauen seines Herren noch gehabt. Dann hätte er gewusst, dass es heute ein Angriff auf Hogsmeade geben würde und hätte Potters Freunde mit Strafarbeiten im Hogwarts gehalten. Doch dem war nicht so. Er hatte das Vertrauen durch irgendetwas verloren. Aber er wusste beim besten Willen nicht, warum? Und nun saßen hier im Kreis der Todesser zwei Freunde von Potter. Schlimmer konnte es nicht kommen. »Wie sind eure Namen?«, forderte Voldemort zu erfahren. Doch beide Frauen schwiegen eisern. »Na…«, wartete der dunkle Lord einen weiteren Augenblick, ehe er seinen Zauberstab auf Hermine richtete. »Crucio.« Hermine ließ augenblicklich Lilianes Hand los und krümmte sich unter Schmerzen und Schreie. »Hermine!«, rief Liliane entsetzt und griff nach ihrer Freundin, während ihre Augen die roten des Zauberers suchten. »Aufhören! Bitte!« Voldemort ließ den Zauber noch einen Moment wirken, eher er seinen Zauberstab senkte. »Na zumindest hat sie Anstand und bittet«, lachte er zischelnd. Dann fixierten seine roten Augen das am Boden kniende Mädchen. Er fand ihre Augenfarbe sehr interessant… »Ich warte.« Liliane wollte nicht, das Hermine noch einmal solche Schmerzen erlitt. »Hermine Granger und Liliane White«, antwortete sie und drehte sich dann zu ihrer Freundin um. »Granger… White…«, wiederholte Voldemort immer wieder und versuchte sich an die Namen zu erinnern. »Mein Herr«, trat ein Mann in den Kreis hinein und beugte sein Knie. Er blieb in dieser Haltung, bis Voldemort ihm seine Aufmerksamkeit schenkte. »Ich kenne Miss Granger. Das Schlammblut gehört unter anderem zu den Freunden von Potter. Letztes Jahr war sie gemeinsam mit diesem und anderen im Ministerium.« »Ah«, machte Voldemort äußerst interessiert und sah Hermine an, welche sich langsam von dem Fluch erholt hatte. »Interessant.« Dann wendete er sich an seine Anhänger. »Apropo Potter«, begann er fast flüsternd. »Warum ist er noch immer nicht hier bei mir? Ihr solltet ihn heute in Hogsmeade einfangen…« Er drehte sich im Kreise und sah jeden kurz an. »Ich warte schon so lange. Warum seid ihr so unfähig!«, brüllte er nun und seine Stimme hallte in die Nacht hinaus. »Mein Herr«, begann der Mann von eben erneut. »Was ist Lucius?« Die Stimme des Lords klang wütend. »Mein Herr«, wiederholte sich Lucius Malfoy. »Wir könnten das Schlammblut benutzen, um an Potter heran zu kommen. Ihm mit ihr eine Falle stellen.« Lord Voldemort schien kurz über den Vorschlag, den Lucius gerade gemacht hatte, nachzudenken. »Eine gute Idee, mein Freund«, begann er freundlich. »Doch meinst du wirklich, Potter wäre so blöd, auf diese Falle herein zu fallen? Er ist nicht dumm. Er würde sicher so etwas erwarten. Und der Alte ebenfalls.« Voldemort richtete seine Aufmerksamkeit wieder den zwei Frauen zu. Beide saßen mittlerweile zusammen gekauert auf dem nun matschigen Boden und starrten ihn an. Er konnte ihre Angst riechen. Konnte sie förmlich spüren und es gefiel ihm. Nein. Er liebte es, wenn Menschen vor ihm Angst hatten. »Was glaubt ihr, hält das Schlammblut aus?«, fragte er in die Runde, ehe er seinen Zauberstab erneut hob und Hermine wiederholt einen Cruciatus-Fluch aufhalste. Liliane sah hilflos zu, wie sich ihre Freundin erneut zusammen krümmte und vor Schmerzen schrie. Kurze Zeit später erlöste Voldemort Hermine, welche darauf laut stöhnte und sich zusammen kauerte. Nun teilte Voldemort seine ganze Aufmerksamkeit Liliane zu. »Bist du auch ein Freund Potters?«, verlangte er zu erfahren. Liliane wusste nicht recht, was sie darauf antworten sollte. War sie eine Freundin Potters? Sie kannte ihn, ja. Aber ob er sie nun zu seinen wirklichen Freunden zählte, wusste sie nicht. »Nun?« »I-ich…«, stotterte Liliane. Doch mehr bekam sie nicht heraus. »Mein Herr.« Lucius suchte erneut das Gespräch mit seinem Herrn. Genervt drehte sich der angesprochene zu Lucius um. »Was?« »Ich weiß von meinem Sohn, dass Sie immer mit Potter und seinen Anhängern zusammen ist.« »Also eine Freundin Potters.« Er zog einen Mundwinkel nach oben. »Dann wollen wir doch mal sehen, was ein Freund von Potter aushält.« Wie kurz zuvor Hermine, jagte Voldemort nun Liliane den Cruciatus-Fluch an den Hals. Ihre markerschütternden Schreie hallten durch die Nacht. Immer wieder erlöste Voldemort Liliane von den Schmerzen, um sie wenige Augenblicke später erneut durch die Hölle gehen zu lassen. Liliane glaubte, ihr Körper stand in Flammen. Er brannte und fühlte sich, als würde sie in Stücke gerissen. Vor ihren Augen tanzten Sterne und ihr war unendlich schlecht. Sie war sich sicher, dass sie das hier nicht mehr lange durchhalten würde. Wiederholt wurde ihr eine kurze Atempause gegönnt und Liliane stöhnte auf. Dem Drang sich übergeben zu müssen konnte sie nicht mehr unterdrücken und drehte sich zur Seite. Sie spürte die Hand ihrer Leidensgenossin auf ihrem Rücken, welche dort beruhigend auf und ab strich. Nachdem sie alles Übel aus sich heraus gewürgt hatte, ließ sie sich wieder auf den Rücken fallen. »Nicht gerade mit Durchhaltevermögen bestückt«, meinte Voldemort gelangweilt und wollte sich von den beiden am Boden liegenden Mädchen abwenden. Doch etwas hielt ihn davon ab. Ein kleines, im Schein der Fackeln glänzendes Stück Metall erweckte seine Aufmerksamkeit. Es hing dem Mädchen Namens Liliane um den Hals. Langsam trat er an die junge Frau heran, welche automatisch versuchte, den schwindenden Abstand wieder zu vergrößern. Vor ihr ging er in die Hocke und betrachtete die Kette eingehend. Berührte sie jedoch nicht. »Ich bin überrascht…«, meinte er und erhob sich wieder. Seine Augen fixierten noch immer die Kette um ihren Hals. »Das es so etwas noch gibt.« Liliane griff nach ihrer Kette und hielt sie mit ihren Fingern umschlossen, während Voldemort vor ihr auf und ab ging. In Gedanken versunken. »Mein Herr?«, versuchte ein Todesser aus dem Kreis, das sein Herr den Faden wieder aufnahm. Alle waren gespannt, warum ihr Herr überrascht war. Voldemort hob den Kopf und blieb stehen. »Meine Freunde«, begann er und es klang fast feierlich. »Das ich das noch einmal sehen konnte.« Eine Pause entstand, ehe er weiter sprach. »Dieses Mädchen hier, trägt einen Zauberbanner.« Ein Raunen ging durch die Menge. »Eine sehr alte und nicht mehr verwendete Methode um zu verhindern, dass in einem die Magie zum Vorschein kommt.« Er lächelte, als er sich an Liliane wand. »Hast du jemals einen vernünftigen Zauberspruch zustande gebracht Mädchen?« »Nein«, wisperte Liliane. »Da seht ihr es!«, rief er freudig. »Herr. Wie ist das möglich?«, wollte einer der Männer aus dem Kreis wissen. »Die Kette bewirkt, wie schon erwähnt, dass die Person, die diese Kette trägt, ihre magische Kraft verliert. Wenn bis zur Volljährigkeit die Kette am Körper bleibt, wird die Person niemals zaubern können. Ein absoluter schwarzmagischer Gegenstand… Severus«, wand sich Voldemort plötzlich an einen Todesser, der aus dem Kreis heraus trat und das Knie beugte. »Mein lieber Severus«, flüsterte Voldemort und trat auf den knienden Mann zu. »Wie kann es sein, das du mir nichts von dieser Kette erzählt hast.« »Mein Herr«, antwortete Snape. »Ich sehe diese Kette heute zum ersten Mal.« »Wirklich?… Ich war immer der Meinung, dass du dich hervorragend mit schwarzer Magie auskennst. Hättest du diese Kette nicht spüren müssen? Du, mit deinem Talent darin.« »Ich habe wirklich nichts bemerkt, mein Herr.« Severus schielte unter der Kapuze zu Liliane herüber. Er war geschockt, das er so einen starken schwarzen Gegenstand nicht gespürt hatte. Sonst fing er jede kleinste Abweichung zur schwarzen Magie auf… Doch zumindest war nun etwas Licht in die Vergangenheit von Liliane gebracht worden. Es musste mindestens ein Elternteil Hexe oder Zauberer sein. Anders war es nicht möglich an so eine Kette zu kommen. Voldemort gab mit einem Wink seiner Hand Snape zu verstehen, sich wieder in den Kreis zu stellen. »Wann wirst du Volljährig?«, knüpfte der dunkle Lord an das vorherige Gespräch an und trat wieder an Liliane heran. Ihre Augen zogen seine Aufmerksamkeit erneut auf sich. Deren Farbe war wirklich sehr außergewöhnlich… »In einer Woche.« Liliane schwirrte der Kopf. Ihre Kette war ein schwarzmagischer Gegenstand? Mit anderen Worten verflucht?… »Wie kann man diesen Fluch brechen?«, fragte ein anderer Kapuzenträger. Voldemort strich sich über das Kinn. »Brechen kann es nur die Person, welche die Kette angelegt hat… Ich bin wirklich sehr beeindruckt.« »Und wenn diese Person vorher stirbt oder umgebracht wird?« »Wenn sie vorher stirbt, gibt es keine Möglichkeit die Kette abzunehmen. Wenn die Person getötet wurde, kann nur die Person, welche den Urheber getötet hat, diese Kette abnehmen.« Er beugte sich über Liliane. »Wer hat dir diese Kette angelegt?« »Es… war ein Geschenk meiner Mutter, bevor sie mich im Heim absetzte… Das hat mir zumindest die Heimleiterin erzählt.« Voldemort nickte, als hätte er diese Antwort erwartet. »Wie lange ist das nun her?« »Ich war, soweit ich das weiß, ein Jahr alt.« »Sechzehn Jahre…« Voldemort wand sich von Liliane ab und ging im Inneren des Kreises auf und ab. Tief in Gedanken versunken, ehe er wieder das Wort an seine Todesser richtete. TBC… Hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen^^ Freue mich über hinterlassene Kommis^^ P.s. , du warst richtig gut mit deiner Vermutung um die Kette ^_~ Kapitel 14: Bittere Erkenntnis ------------------------------ Hallo^^ Ein neues Kapitel ist online^^ Hoffe Euch gefällt es Es werden einige Fragen beantwortet^^ Vielen lieben Dank für die letzten Kommis und die vier neuen Favos^^ *freu mich wirklich sehr darüber* Wünsche Euch nun viel Spaß beim lesen^^ ************************************************************************************************* Liliane hörte ihm nicht zu. Sie war zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Warum sollte ihre Mutter ihr diese Kette angelegt haben?… Warum wollte sie, das Liliane nie erfahren sollte, das sie eine Hexe war… Denn mit Sicherheit hätte sich keiner gefunden, der diese Kette abnahm. Und es würde sich auch keiner finden. Ihre Mutter und ihr Vater waren verschwunden und es gab sonst niemanden, der ihr helfen konnte… Nun war ihr zumindest klar, warum ihr Zauberstab trotz allem nicht funktioniert hatte… Warum ihre Feder immer explodiert war… Warum der Besen sich geweigert hatte… Alles ging von dieser Kette aus. Aber warum?… Liliane begriff es nicht. Was veranlasste eine Mutter zu so einem Schritt?… Voldemort sprach eine ganze Weile mit seinen Anhängern, ehe er sich abrupt zu Liliane herum drehte und sie fixierte. Erschrocken darüber zuckte Liliane zusammen. Die roten Augen des Zauberers starrten sie unentwegt an, während er völlig still da stand. »Komm her«, sagte er dann nach endlosen Minuten und zeigte mit seinem langen, knöchernen Zeigefinger vor sich auf die Erde. Widerwillig und sehr langsam versuchte Liliane auf ihre Beine zu kommen, welche sie nur mit Mühe trugen. Ihr Körper war einfach noch zu geschwächt von dem unverzeihlichen Fluch… Ängstlich sah Liliane zu Hermine herunter, ehe sie zögernd, mit wild klopfendem Herzen und wackligen Beinen auf Voldemort zu ging. Ungewiss, was sie nun zu erwarten hatte. Als sie nah genug war, gab der Zauberer ihr ein Zeichen stehen zu bleiben. Wieder fixierten seine roten Augen die ihren und starrte sie eine Ewigkeit an, ehe Voldemort ohne ein Wort zu sagen seinen Zauberstab hob und mit diesem auf die Kette um Lilianes Hals tippte. Es wurde mit einem Schlag still. Nur das Knistern der Fackeln war zu hören, als plötzlich die Kette nach einem lauten Klicken zu Boden fiel. Geschockt sah Liliane auf ihre Kette, welche nun vor ihr im Matsch lag. »Wusste ich es doch.« Voldemort lächelte gehässig und lief selbstgefällig um Liliane herum. »Deine Augen… Ich wusste, dass ich sie schon einmal gesehen habe.« Liliane starrte unentwegt auf ihre Kette im Dreck. Waren ihre Eltern also nicht nur verschwunden, sondern tot?… Getötet von ihm?… Tränen bahnten sich einen Weg in ihre Augen. Sie hatte sich so gewünscht, dass sie noch am Leben waren. Irgendwo da draußen. Traurig hob sie den Kopf und sah ihr Gegenüber an. »Ja…«, zischte Voldemort. »Diese Augen habe ich schon einmal gesehen. Vor vielen Jahren…« Er umkreiste Liliane wieder, während alle anderen gespannt zuhörten und darauf warteten, was nun kam. »Ein Paar. Ein Zauberer und eine Hexe. Beide gehörten zu uns; zu den Todesser. Der Mann war wirklich ein begabter Zauberer und unserer Sache völlig zugetan. Nur die Frau…« Er blieb vor Liliane stehen und strich ihr mit seinem Zauberstab eine gelockte Haarsträhne aus dem Gesicht, um die Augen besser sehen zu können. »mit eben solchen eisblauen Augen, war wankelmütig. Nach all der Zeit war sie nicht mehr gänzlich überzeugt und versuchte ihrem Mann ihren Willen auf zu zwingen… Ich hatte sie gewarnt… Sie sollte es sein lassen… Nach einer Weile hatte sie es tatsächlich geschafft, ihren Mann vom rechten Weg abzubringen. Ihn von der angeblichen Falschheit der Todesser zu überzeugen.« Erneut drehte er um Liliane Kreise. »Ich hasse es, wenn man mir den Rücken zuwendet… Ich hasse Feiglinge… Sie mussten sterben. Als Warnung für andere… Ich dulde keinen Verrat. Vor allem nicht von meinem engsten Vertrauten.« Er wiederholte die Runde um Liliane. »Ich wusste, dass die Frau schwanger war. Es war nicht zu übersehen. Doch nachdem ich das Paar ein Jahr später gefunden hatte, gab es keine Anzeichen für ein Baby. Als ich nach dem Kind fragte, erzählten sie mir, dass es bei der Geburt gestorben sei… Selbst unter Folter beschworen sie, dass das Kind nicht mehr am Leben sei…« Voldemort drehte sich zu seinen Todesser um. »Wer hätte das gedacht. Das tote Kind steht nun munter vor mir.« Er lächelte. »Es ist in den Schoss der Familie zurück gekehrt.« »M-man hat mir gesagt, dass meine Mutter alleine war, als sie mich im Heim abgegeben hatte. Mein Vater hätte uns verlassen.« Voldemort lächelte erneut. »Deine Augen und diese Kette sind Beweis genug. Warum sonst solltest Du eine solche Kette tragen, wenn nicht Deine Eltern gewollt hätten, dass Du der Zauberwelt verborgen bleibst… Mir verborgen bleibst… Ich kann mich erinnern, dass Deine Mutter sehr interessiert an schwarzer Magie war. Sie hat viel darüber gelesen und auch viel ausprobiert. Dabei muss sie wohl auf diese Idee mit diesem Geschmeide gekommen sein… Eine wirklich kluge Hexe. Doch am Ende nicht klug genug.« Voldemort ging ein paar Schritte. »Es wird Zeit, dass Du deinen Platz einnimmst.« Angst erfüllt sah Liliane den dunklen Lord an. Sie verstand nicht, wie er das meinte. Welchen Platz sollte sie einnehmen? »Auch wenn Deine Eltern bedauerlicher Weise Verräter waren, so bist Du noch immer deren Tochter. Deren Fleisch und Blut. Und das Erbe der Todesser wird weiter gegeben. Es liegt an Dir, den Fehler Deiner Eltern zu begleichen und wieder gut zu machen.« Liliane begann zu verstehen. Unwillkürlich wich sie ein paar Schritte zurück. Sie wollte kein Todesser sein. Sie hasste die Todesser. Sie hasste diesen Mann vor sich. Den Mörder ihrer Familie. Der dunkle Lord hob seinen linken Arm und verlangte von Liliane, ihren linken Arm in dessen Hand zu legen. Er hielt seinen Zauberstab bereit, um ihr das dunkle Mal einzubrennen. »Herr«, löste sich Snape aus dem Kreis und blieb in demütiger Haltung stehen. »Was gibt es, Severus? Warum störst Du mich?« Voldemort sah ungeduldig zu seinem Todesser. »Herr. Wäre es nicht besser, wenn Ihr damit bis nach ihrem Geburtstag wartet?« »Warum sollte ich?« »Sie hatte bis vor wenigen Minuten noch diese Kette an. Wer weiß, ob sie diese nicht schon zu lange getragen hat.« Voldemort legte den Kopf schief. »Wie meinst Du das?« »Es kann doch sein, das die Kette schon ihren Zweck erfüllt hat. Wir sollten erst prüfen, ob ihre Magie sich auch normal entwickelt… Stellt Euch nur vor, was wäre, wenn ihre Magie verrückt spielt. Das wäre fatal.« »Mhm…«, machte der Angesprochene und überlegte. Noch immer hielt er den zitternden Arm von Liliane fest in seiner Hand. »Da scheint mir etwas dran zu sein.« Er ließ Liliane los, welche automatisch einige Schritte zurück wich. »Gut. Du hast eine Woche Zeit. Ich erwarte von Dir bis am Abend ihres Geburtstages einen Bericht. Dann werden wir fortfahren.« Snape nickte und seufzte innerlich auf. Das war knapp. Die Versammlung löste sich auf. Liliane und Hermine wurden in das Versteck des dunklen Lords gebracht. Dort angekommen brachte man sie in ein Zimmer, schloss sie ein und ließ die Mädchen dann alleine. Mit ihren Gedanken und Ängsten. Hermine sah sich um. Es gab in ihrem Zimmer nicht viel. Zwei alte Betten, die aneinander gestellt waren, ein abgedunkeltes Fenster, ein paar Kerzen und einen hölzernen Stuhl, der an einem kleinen abgenutzten Schreibtisch stand. Zerrissene Tapeten an den Wänden. Ansonsten war das Zimmer leer. Kein Regal. Kein Bild. Nichts. Müde schleppten sich beide Frauen auf die Betten und ließen sich erschöpft und durchfroren darauf fallen. Es herrschte absolute Stille zwischen ihnen, bis Lilianes Körper durch einen Weinkrampf geschüttelt wurde. Unaufhörlich schluchzte sie in das alte, schäbige Kissen. Hermine rutschte von ihrem Bett auf Lilianes Seite, um sie zu trösten. »Hey«, meinte sie und streichelte ihrer Freundin über die gelockten Haare. »Es wird sicher alles gut.« Hermine konnte sich vorstellen, wie sich Liliane im Moment fühlen musste. All diese Informationen über ihre Familie in so kurzer Zeit zu erfahren, würde an jedem nagen. Liliane hob den Kopf und sah mit tränennassem Gesicht Hermine an. »Warum bist Du jetzt noch nett zu mir?« »Warum sollte ich nicht?« Irritiert sah Hermine ihr gegenüber an. »Na, weil ich die Tochter von Todessern bin. Ich bin Todesser!« Das letzte Wort schrie sie Hermine förmlich entgegen. »Mir ist das egal. Du bist meine Freundin. Unsere Freundin. Und wir lassen unsere Freunde nicht im Stich… Außerdem bist Du noch keiner.« »Aber Todesser sind böse. Gemein. Hinterhältig. Fies.« »Nicht alle…« Hermine lächelte kurz. Wurde dann aber nachdenklich. »Snape hat Dir gerade wirklich den Hals gerettet… Das hätte ich nicht vermutet.« Sie strich ihrer Freundin weiter beruhigend übers Haar. »Vielleicht ist er ja doch auf Dumbledores Seite…« »Meinst Du?« Liliane beruhigte sich ein wenig und fuhr mit ihrem Handrücken über ihre Wangen, um die Tränen weg zu wischen. Hermine seufzte. »Ich weiß es nicht.« Sie schwiegen sich einen Moment an, als sie draußen vor der Tür Stimmen hörten und wenige Augenblicke später die Tür aufging. Snape kam herein. Reflexartig wollte Hermine nach ihrem Zauberstab greifen. Doch sie hatten vorhin schon gemerkt, dass man ihnen die Stäbe abgenommen hatte. »Ihre Zauberstäbe werden Sie hier nicht finden«, meinte Snape gelassen und sah beide abwechselnd an. Dann trat er ein paar Schritte in den kleinen Raum hinein. »Hier.« Er reichte Hermine zwei kleine Fläschchen. »Trinken Sie das.« Hermine beäugte die kristallklaren Fläschchen mit deren Inhalt. »Was ist das?« »Kein Gift.« »Da bin ich mir nicht so sicher.« Hermine konnte sich diese Bemerkung einfach nicht verkneifen. So gerne sie auch im Moment Vertrauen zu diesem Lehrer haben wollte. So sehr sie sich es auch im Moment wünschte. Es wollte nicht so recht klappen. »Miss Granger. Es ist nicht gerade der passende Augenblick um zu streiten.« Er nickte zu den Fläschchen, welche Hermine noch immer in der Hand hielt. »Trinken Sie das. Es wird Sie ein wenig schlafen lassen und Ihnen die Schmerzen nehmen.« Liliane nahm Hermine eins der kleinen Fläschchen ab und betrachtete die Flüssigkeit. Sie war Giftgrün. Mit einer ruckartigen Kopfbewegung sah sie zu Snape. »Der Trank…«, flüsterte sie überrascht. Snape ignorierte Liliane. Er schwenkte seinen Zauberstab und wenige Sekunden später war die Kleidung der Mädchen trocken und sauber. »Trinkt. In den nächsten Stunden wird nichts mehr geschehen. Und Sie werden den Schlaf brauchen.« Er drehte sich um, und wollte die Tür öffnen, als Liliane ihn erneut ansprach. »Danke.« Snape blieb der Tür zugedreht. »Es ist noch nicht vorbei.« Auch Hermine fasste sich ein Herz. »Bitte passen Sie auf Harry auf, das er jetzt keine Dummheit macht.« Ohne auf diese Bitte einzugehen, öffnete Severus die Tür, verließ das Zimmer und ließ zwei verwirrte Hexen zurück. Dumbledore schritt in seinem Büro ungeduldig umher. Immer wieder sah er aus dem Bogenfenster in die dunkle Nacht hinaus. Das dunkle Mal, welches vor einiger Zeit am Himmel über Hogsmeade erschienen war, war verschwunden. Zum Glück waren alle Schüler beim Abendessen in der großen Halle versammelt gewesen. So hatten sie davon nichts mitbekommen. Zumindest fürs erste. Nur eine kleine Gruppe von Hufflepuffs war an ihn heran getreten und informierten ihn, das ein Schüler von dem Ausflug noch nicht zurück war. Auch Harry und seine Freunde waren an McGonagall heran getreten, um ihr mitzuteilen, das Hermine und Liliane nicht da waren. Albus seufzte und versuchte nicht daran zu denken, was seinen Schülern dort draußen passiert sein konnte, wenn sie in die Hände der Todesser gefallen waren. Müde ließ er sich in seinen Stuhl nieder. Hermine war eine kluge Hexe. Sie würde sicherlich einen Weg zurück finden. Auch wenn es dauern würde. Und sie würde Liliane sicher nicht ihrem Schicksal überlassen. Träge griff er nach der Schale mit den Zitronenbonbons und fischte sich einen Bonbon heraus, als mit einem lauten Knall die Tür zu seinem Büro geöffnet wurde und Snape herein stürmte. »Severus! Wo in Merlins Namen kommen Sie her? Haben Sie davon gewusst?« Er zeigte zum Fenster. »Nein«, antwortete er etwas atemlos. Bevor er weiter sprach, atmete er ein Mal durch. »Sie haben Granger und White.« Dumbledore seufzte tief. »Geht es ihnen gut?« Severus Mundwinkel zuckte. »Sollte es jemals jemandem bei ihm gut gehen?« »Was ist passiert?« Severus setzte sich dem Rektor gegenüber und erzählte ihm alles, was er ab seiner Ankunft bei der Versammlung auf geschnappt hatte. TBC… Hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen^^ Freue mich über hinterlassene Kommis^^ P.s. , du lagst mal wieder richtig mit Lilys Mom^^ Kapitel 15: Kein Titel ---------------------- Hi^^ Ein neues Kapitel ist da^^ Hoffe Euch gefällt es Wünsche nun viel Spaß beim lesen^^ ***************************************************************************************************** »Das zieht er also in Erwägung.« Dumbledore strich sich nachdenklich über seinen langen, weißen Bart und sah seinen Lehrer für Zaubertränke an. »Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Er hält nicht viel von der Idee Malfoys.« Snape kreuzte die Arme vor der Brust. »Würde ich auch nicht.« Der Rektor seufzte. »Aber die Mädchen sind ein gutes Druckmittel. Das stimmt wohl. Harry wird mit Sicherheit versuchen wollen, ihnen zu helfen und das ist etwas, worauf Voldemort hofft und baut.« »Wir sollten Potter informieren, bevor er es von anderen hört und Dummheiten macht.« Dumbledore nickte und erhob sich von seinem Stuhl. »Ja, das sollten wir. Die jungen Leute machen sich schon Sorgen, was mit ihren Freunden passiert ist… Was ist mit dem Hufflepuffschüler?« Severus schüttelte knapp den Kopf. »Für ihn konnte ich nichts tun. Als ich bei der Versammlung eintraf, lag seine Leichnam schon abseits des Geschehens.« Der Rektor atmete tief aus, ehe er sich einem Bild an der Wand zu wandte und die Person darin bat, Professor McGonagall und Professor Sprout zu ihm zu rufen, welche auch wenig später in das Büro traten. »Was ist passiert, Albus?«, fragte Minerva, kaum das sie im Morgenmantel die Schwelle übertreten hatte. Ihre sonst so streng nach hinten gekämmten Haare waren locker zu einem Zopf geflochten. »Ich war gerade dabei zu Bett zu gehen, als Rubertus bei mir auftauchte.« Sie beäugte Severus misstrauisch. »Ist etwas mit Miss Granger und Miss White?« Auch Professor Sprout wirkte angespannt. »Haben Sie etwas über meinen Schüler gehört?« Dumbledore erzählte den zwei Frauen, was Severus ihm wenige Augenblicke vorher berichtet hatte. »Oh mein Gott!…«, stieß Professor Sprout bestürzt aus. »Ich muss umgehend eine Eule zu den Eltern des Jungen schicken.« Sie wandte sich zum gehen um. »Schrecklich. Nein wie furchtbar…« »Ich werde die Schüler morgen nach dem Frühstück darüber aufklären und weitere Ausflüge unterbinden. Es wird zu gefährlich da draußen«, merkte der Rektor an. Professor Sprout nickte und verließ das Büro, um in die Eulerei zu gehen. Minerva setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch des Rektors, während Severus sich etwas abseits hinstellte. »Albus. Das ist wirklich schrecklich. Die armen Mädchen. Vor allem Miss White. Sie ist ja völlig schutzlos.« »Nicht ganz«, widersprach Snape und trat wieder etwas näher. »Es gibt da noch eine Kleinigkeit, die ich noch nicht erwähnt habe.« »Und das wäre? Severus, wir sind keine Hunde, denen Sie Stücke zum Fraß vorwerfen können«, fauchte Minerva gereizt. Die Sorge um ihre Schülerinnen war ihr ins Gesicht geschrieben. Snape überging die bissigen Worte seiner Kollegin und berichtete beiden, was bei der Todesserversammlung über Lilianes Herkunft zum Vorschein kam. Dumbledore strich sich erneut geistesabwesend über seinen weißen Bart. »Die Tochter von Todessern…« »Das muss für das Mädchen ein Schock gewesen sein, dies alles zu erfahren. Und dann auch noch von ihm.« McGonagall schüttelte den Kopf. »Furchtbar…« »Sie hat ihren Platz jedoch noch nicht eingenommen«, warf Snape ein und erntete fragende Blicke von beiden Seiten. »Sie soll das dunkle Mal erst in einer Woche bekommen.« Er erzählte ihnen, dass er Voldemort um eine Woche Zeit gebeten hatte, um ihre Zauberkraft zu testen und ihm diese glücklicher Weise auch gewährt wurde. »Was würde passieren, wenn Sie ihm sagen, das Liliane nicht ihre vollen Kräfte erhält? Das sie diese Kette schon zu lange getragen hat«, wollte McGonagall darauf wissen. Severus schüttelte den Kopf. »Daran brauchen Sie nicht mal zu denken. Das Mädchen wäre Freiwild. Versuchskaninchen. Spielzeug. Suchen Sie sich eine Bezeichnung aus.« »Helfen Sie ihnen.« McGonagall sah den Tränkemeister bittend an. Es schien, als habe sie ihr Misstrauen ihm gegenüber vergessen. »Sie sind jetzt der Einzige, der es im Moment dazu im der Lage ist.« Es dauerte einen Augenblick, ehe Snape nickte. »Soweit es in meiner Macht steht.« Dumbledore erhob sich von seinem Stuhl. »Wir sollten nun Harry und Mister Weasley informieren.« Professor McGonagall stand ebenfalls von ihrem Stuhl auf. »Ich werde die Zwei holen gehen.« Nachdem Minerva das Büro verlassen hatte, wandte sich Dumbledore an Severus. »Wir sollten uns einen Plan überlegen. Wir müssen die zwei Mädchen dort heraus holen.« »Das würde nur den Verdacht auf mich lenken.« Snape sah nicht sonderlich erfreut darüber aus. »Ich habe schon genug andere Probleme.« »Ja das weiß ich, Severus. Das sagen Sie mir ja oft genug. Aber wir können die Zwei nicht bei Voldemort lassen.« Schweigen breitete sich aus und jeder der beiden Männer hing seinen eigenen Gedanken nach, bis die Bürotür aufging und Minerva mit Harry und Ron im Schlepptau wieder eintrat. Mehr als überrascht sahen die Jungen verschlafen zu Professor Dumbledore, ehe deren Blick bei Professor Snape hängen blieb. »Guten Abend Harry. Mister Weasley. Kommt doch näher«, begrüßte der Rektor seine zwei Schüler und deutete ihnen an zu ihm an seinen Schreibtisch zu treten. »Was ist passiert?«, frage Harry sofort und war mit einem Mal wieder hellwach. Dass sie zu so später Stunde in das Büro des Schulleiters gerufen wurden, bedeutete sicher nicht Gutes. Und das Snape mit hier war, beunruhigte Harry noch mehr. »Nun… Um es kurz zu machen«, begann Professor Dumbledore. »Es gab heute Abend einen Angriff auf Hogsmeade. Bei diesem Angriff wurden einige Hexen und Zauberer aus Hogsmeade verschleppt…« Albus wollte den zwei jungen Burschen die neue Situation behutsam beibringen. Doch das schien aussichtslos. Wie konnte man so eine Nachricht jemandem schonend beibringen? Vor allem, wenn Freunde betroffen waren. »Professor? Was wollen sie uns damit sagen?« Ron sah ein wenig blass und die Nase aus. Er schien Böses zu ahnen. »Was ist mit Hermine und Liliane? Jetzt sagen Sie es uns schon«, drängelte auch Harry, endlich den Grund für diese Versammlung zu erfahren. Auch ihn beschlich das ungute Gefühl immer mehr und sein Bauch zog sich schmerzhaft zusammen. »Voldemort hat Miss Granger und Miss White in seiner Gewalt.« Die Reaktionen der Zwei waren unterschiedlich. Ron ließ sich auf den leeren Stuhl fallen und starrte den Rektor mit schneeweißem Gesicht geschockt an. Harry indes packte die Wut. Seine schlimmste Befürchtung wurde wahr. »Sie haben etwas damit zu tun, richtig?«, fauchte er den Lehrer für Zaubertränke an. »Sie sind daran schuld, dass die Beiden bei ihm sind. Sie haben das doch alles geplant!« Mit bebender Brust und geballten Fäusten stand Harry vor Snape und funkelte ihn wütend an. Er hatte doch gewusst, dass man Snape nicht trauen konnte. Nicht, das er es je getan hätte. »Schalten Sie ihr Gehirn ein, Potter«, entgegnete Snape mit seiner kalten, leisen Stimme. »Haben Sie wirklich so wenig Hirn… Glauben Sie, ich würde die beiden Kinder zu ihm bringen? Ich hätte genug Möglichkeiten gehabt, Sie persönlich bei ihm abzuliefern.« Er schwieg einen Moment, ehe er fort fuhr. »Ich beginne zu bedauern, dass ich es nicht schon getan habe. Dann müsste ich mir jetzt nicht Ihre schwachköpfigen Vorwürfe anhören.« Harry wollte zu einer Erwiderung ansetzten. Wurde jedoch von Dumbledore daran gehindert. »Beruhigt Euch wieder«, verlangte der Rektor. »Streiten bringt uns jetzt absolut nichts. Wir brauchen unseren Verstand für Wichtigeres.« Harry wandte seinen Blick von Severus Snape ab. Seine Augen schauten erst zu Professor McGonagall, ehe er zu Dumbledore sah. »Warum die Mädchen? Was hat er denn vor?«, wollte Harry wissen. Ron sah den Rektor ebenfalls fragend an. Sein Gesicht hatte etwas an Farbe wieder gewonnen. Doch nicht der Schulleiter antwortete. »Das er die Mädchen in seine Gewalt bekam, war eher Zufall.« Snape hatte wieder das Wort ergriffen. »Wären sie pünktlich nach Hogwarts zurückgekehrt, wäre ihnen nichts passiert. Doch wie es schien, brauchten beide wohl eine extra Einladung.« Dumbledores blaue Augen ruhten ruhig auf Harrys. »Da er nun zwei Freunde von Dir seiner Gewalt hat, kannst Du dir nicht denken, was er nun plant?« »Er will mich in eine Falle locken…« Albus nickte und ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen. »Doch dazu werden wir es nicht kommen lassen.« »Und was haben Sie vor, Albus?« Minerva hob fragend eine ihrer schmalen Augenbraue. Auch die Anderen sahen neugierig zu ihm. Hermine wachte als Erste auf. Einige Augenblicke blieb sie noch liegen, ehe sie sich aufrichtete. Ihr Rücken schmerzte von der alten, schäbigen Matratze. Neben ihr schlummerte Liliane noch friedlich. Doch auch bei ihr würde in absehbarer Zeit die Wirkung des Trankes nachlassen. Sie hatten, nachdem Snape das Zimmer verlassen hatte, noch eine Weile darüber diskutiert, ob sie diesen Trank wirklich trinken sollten. Was wäre, wenn jemand herein kam und sie nicht wach wurden? Wenn bemerkt wurde, das sie einen Schlummertrank erhalten hatten?… Doch Liliane ließ sich nicht davon abbringen. Sie öffnete das gläserne Fläschchen und trank den Inhalt in einem Zug. Wenige Minuten später wurde sie darauf sehr müde und schlief ruhig ein. Hermine hatte danach ihre Bedenken bei Seite gelegt und es Liliane gleich getan. Auch sie war wenige Minuten nach der Trankeinnahme in einen traumlosen Schlaf gefallen. Jetzt fühlte sie sich ausgeruht und bis auf ihren Rücken, tat ihr nichts mehr weh. Nichts deutete mehr auf die Cruciatus-Flüche hin. Als hätte es diese nie gegeben. Leises Seufzen kündigte an, das Liliane langsam wach wurde. Wenige Momente später hoben sich ihre Augenlider und ihre eisblauen Augen sahen zu ihr herüber. »Morgen«, flüsterte Liliane leise und erhob sich ebenfalls. »Morgen«, erwiderte Hermine und lächelte aufmunternd. »Gut geschlafen?« Liliane nickte. »Besser als ich geglaubt habe. Und Du?« »Ebenfalls gut.« Die zwei jungen Frauen setzten sich an das Bettende und schwiegen eine Weile. »Was wird jetzt passieren?« Liliane sah Hermine wehmütig an. »Was werden die jetzt mit uns machen?« Hermine zuckte mit den Schultern. »Ich schätze nicht viel. Er will Harry und wir sind ein gutes Druckmittel gegen ihn.« Liliane ließ sich rücklings auf das Bett zurück fallen, während ihr ein lauter Seufzer entwich. »Das ist schon alles verrückt… Vor knapp drei Monaten wusste ich noch nicht einmal, dass es diese Welt überhaupt gibt. Ich dachte, ich wäre ein ganz normales Mädchen, das sich durch das Leben kämpft. Dann erfahre ich, dass es diese Welt mit ihrer Magie gibt und dazu stellt sich auch noch heraus, dass ich eine Hexe bin… Kaum habe ich mich mit der neuen Situation abgefunden, wird mir offenbart, dass meine Eltern nicht verschollen sondern tot sind und zu allem Überfluss Anhänger von diesem Spinner waren. Durch die Tradition ich selbst eine baldige Todesserin bin.« Liliane drehte sich auf den Bauch und stützte ihren Kopf auf die Hände. »Was für ein Leben… Es klingt fast so, wie ein schlecht geschriebenes Buch.« Hermine ließ sich ebenfalls rücklings auf das Bett fallen und sah ihre Freundin an. »Die Anderen werden uns schon hier heraus holen.« Liliane lächelte darauf schwach. »Dich sicherlich. Aber mich?… Die Tochter von Todessern?…« Liliane schüttelte den Kopf. »Dazu bin ich nicht wirklich eine Freundin von Harry.« »Wer sagt das denn? Natürlich bist Du das. Wenn Harry es anders gesehen hätte, hätte er in Deiner Gegenwart niemals über das Tagebuch oder sonstiges gesproc-« Sie wurden unterbrochen durch Geräusche an der Tür. Man hörte, wie der Schlüssel im Schloss herumgedreht wurde und sich die hölzerne Tür dann langsam öffnete. Automatisch wichen beide jungen Frauen ans Kopfende des Bettes. Den Blick starr zur Tür gerichtet. Ein Todesser trat in den Raum. Er trug ein Tablett, auf dem etwas zu Essen stand. Unwirsch stellte der Mann das Tablett auf den alten Schreibtisch, drehte sich um und verließ das Zimmer wieder ohne ein Wort zu sprechen. Hermine stand vom Bett auf und betrachtete das Tablett mit dessen Inhalt. Es standen zwei Schalen darauf, welche mit einem undefinierbaren Brei gefüllt waren. Angewidert wandte sie sich davon ab. Bevor sie das essen würde, würde sie lieber verhungern. So nahm sie nur die zwei mit Wasser gefüllten Gläser und ging zurück zu Liliane auf das Bett. Die Beiden blieben bis zum Nachmittag alleine. Bis der Todesser erneut in den Raum trat und das Tablett wortlos wieder mitnahm. Beide jungen Frauen wollten schon erleichtert ausatmen, als Snape den Raum betrat. Severus betrachtete die beiden Frauen eingehend. Sie sahen ausgeruht aus. Es schien, als ob sie den Trank eingenommen hatten. Er schritt auf Liliane zu und streckte seine Hand aus, worauf sie ihn fragend ansah. Snape konnte förmlich sehen, wie ihre Gedanken arbeiteten, bis der Grund seiner ausgestreckten Hand ihr offenbar einfiel. Liliane griff unter das Kopfkissen und holte das leere Fläschchen hervor. Sie reichte es ihm. Auch Hermine schien zu verstehen, denn auch sie holte das kleine Fläschchen hervor und legte es ihm in die Hand. Sorgfältig steckte Severus die zwei kleinen Glasbehälter in eine Tasche des Umhangs. Als er wieder auf sah, forderte er Liliane kurz auf, ihm zu folgen. Mit pochendem Herzen folgte Liliane dem Lehrer zögernd. Was würde nun passieren?… TBC… Hoffe Euch hat das Kapitel gefallen^^ Freu mich über Eure hinterlassenen Kommis^^ Mir fiel leider kein passender Titel ein. Vielleicht habt ihr ja Vorschläge^^ Kapitel 16: Übungsstunden ------------------------- Hallöle^^ Ein neues Kapitel ist online^^ Hoffe Euch gefällt es Wünsche euch viel Spaß beim lesen^^ ************************************************************************* Snape brachte Liliane in einen großräumigen Saal, welcher völlig leer stand. »Wo sind wir hier?«, traute sich die junge Frau zu fragen und sah den ihr zugewandten Rücken des Professors an. Es dauerte einen Moment, ehe Snape zu einer Antwort ansetzte. »In einem Saal, welcher bestens geeignet ist zum Üben.« Er drehte sich zu ihr herum und reichte ihr ihren Zauberstab, welchen er aus seinem Umhang hervor geholt hatte. »Üben?« Sie nahm den hölzernen Stab entgegen und umklammerte ihn fest. Sie wusste nicht warum, aber sie fühlte sich sofort etwas sicherer. »An Ihren Zaubersprüchen. Sie erinnern sich?…« Sie nickte zögernd darauf. Eigentlich wollte sie sich lieber nicht daran erinnern und es einfach nur vergessen. Severus ließ einen Ballon erscheinen und hob ihn mit einem Wingardium Leviosa in die Lüfte. Dann war es an Liliane, den Zauber zu benutzten. Zögerlich richtete sie ihren Zauberstab auf den Ballon und sprach den Zauberspruch… Er bewegte sich. Liliane konnte es kaum glauben. Der Ballon hob tatsächlich vom Boden ab, bis… =BOOM= Die Fetzen des Ballons segelten gemächlich durch die Luft dem Boden entgegen. »Noch mal«, knurrte Severus, bevor er den nun kaputten Ballon mit einem Reparo wieder zusammen setzte. »Konzentrieren Sie sich.« Wieder versuchte Liliane ihr Glück. Wieder bewegte sich der Ballon. Erhob sich in die Lüfte. Dieses Mal schaffte sie ein gutes Stück, bis er wieder mit einem lauten Knall kaputt ging. Severus reparierte ihn erneut und nach einem wiederholten Versuch war es Liliane gelungen, den Ballon bis an die Zimmerdecke schweben zu lassen. Ohne das er zerplatzte. Liliane hatte keine Zeit, um sich über diesen kleinen Erfolg zu freuen. Snape ging sofort zum nächsten Zauberspruch über. Auch hier gingen die ersten Versuche gründlich daneben. Doch mit jedem weiteren Versuch wurde sie sicherer. Liliane konnte es einfach nicht glauben. Sie konnte wirklich zaubern! Es funktionierte! Zwar war es noch etwas schleppend, aber es funktionierte. Etliche Stunden und Zaubersprüche später beendete Snape den Unterricht. Er verlangte von Liliane den Zauberstab zurück, welche sich nur schweren Herzens von ihm trennte und Snape reichte. Dann brachte er Liliane zurück in das kleine Zimmer. Hermine war heilfroh, als die Tür aufging und Liliane herein kam. Sie war zwar kein Angsthase; weiß Gott nicht. Nach allem was sie die letzten Jahre mit Harry und Ron erlebt hatte… Doch alleine in einem Raum, in einem Haus voller Todesser, machte sie ein wenig nervös. Während Liliane Hermine ausführlich erzählte, was sie die letzten Stunden alles gemacht hatten, war Snape auf dem Weg zum dunklen Lord. Zwar hatte dieser zu ihm gesagt, er wolle erst am Ende dieser Woche einen Bericht. Doch Severus war klar, das er trotz allem auf ihn warten würde. Schon alleine, um zu erfahren, was in Hogwarts vonstatten ging. Voldemort saß in einem großen, dunklen Sessel am brennenden Kamin, als er eintrat. Ihm gegenüber saß, leicht zusammen gekauert, Lucius. »Nun?«, zischte Voldemort und sah Snape wartend an. »Es scheint, als ob ihre Zauberkräfte langsam, aber stetig wachsen würden«, berichtete Snape. »Gut… Gut.« Der dunkle Lord nickte und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Waren Deine Bedenken wohl unbegründet, Severus.« »Noch können wir uns nicht sicher-« Voldemort hob eine Hand und brachte Snape zum Schweigen. »Du hast noch ein paar Tage Zeit, um Dir sicher zu sein.« Damit entließ er Snape für den Moment. Später würde er nochmals mit ihm reden. Er war neugierig, was der Alte plante. Doch jetzt musste er sich erstmals weiter um Lucius kümmern. Es ärgerte ihn noch immer ungemein, das Lucius zusammen mit anderen im Ministerium verhaftet und nach Askaban gebracht worden war. Zwar konnte er ihn und andere von dort befreien. Doch er war einfach wütend über so eine Dummheit. Das hatte Zeit gekostet. Zeit, die er anderweitig hätte nutzen können. Auf der anderen Seite hatte Lucius sich bei der Versammlung für ihn nützlich erwiesen. Er hatte ihn auf das Schlammblut Granger aufmerksam gemacht. Ihm gesagt, das sie eine Freundin Potters war. Auch das andere Mädchen schien eine Freundin seines Feindes zu sein… Voldemort überlegte, ob Severus ihn darauf aufmerksam gemacht hätte? Immerhin hatte er bei der Versammlung geschwiegen. Keinen Ton von sich gegeben. Vielleicht wollte er es ihm später sagen?… Oder dann, wenn die zwei Mädchen schon halb tot an Boden gelegen hätten?… Er seufzte. Snape war wirklich ein schwieriger Mensch. Sehr schwer zu durchschauen. Damals, wie heute. Immer hatte er diese unnahbare Maske aufgesetzt. Niemals ließ er sich in die Karten blicken. Verschloss seine Gedanken… Voldemort beendete seine trüben Gedanken und widmete sich Lucius, der noch immer zusammen gekauert ihm gegenüber saß und auf weitere Predigten und eventuelle Strafen von ihm wartete. Voldemort lächelte innerlich. Er würde Lucius sein Versagen schon noch spüren lassen. Er hatte auch schon einen Plan dafür… Das Türschloss klickte, worauf Liliane und Hermine erschrocken und ängstlich auf sahen. Knarrend öffnete sich die Tür und herein kam der Todesser von heute Morgen. Wie vor Stunden brachte er ein Tablett, welches er mit verbissenem Gesichtsausdruck auf den Tisch abstellte und verschwand. Es gefiel ihm wohl gar nicht, dass er für die zwei jungen Frauen den Kellner mimen durfte. Als er verschwunden war, beäugte Hermine das gebrachte Abendessen. »Urgh«, würgte sie und schüttelte sich. »Schon wieder dieser Brei…« Liliane sah sich ebenfalls das Essen an und kam zu dem gleichen Entschluss. Das konnte einfach keiner essen. »Wenn die uns wenigstens ein Buch oder so etwas geben würden«, seufzte Hermine dann und ließ sich auf dem Bett nieder. »Dieses warten auf irgendwas macht einen wahnsinnig.« Liliane nickte zustimmend. Jedoch hatte sie etwas mehr Abwechslung, als Hermine. Sie durfte an ihren Zaubersprüchen feilen, während Hermine hier im Zimmer ihren Gedanken überlassen war. Snape freute sich auf sein Bett. Er war müde und sein Kopf schmerzte. Bis vor wenigen Minuten hatte ihn Voldemort hartnäckig ausgefragt. Unermüdlich und gründlich. Immer wieder wollte er wissen, was Dumbledore nun plante. Wollte wissen, warum er ihn nicht über die Mädchen aufgeklärt hatte. Immerhin war er ihr Lehrer… Wiederholte Male bestätigte er Voldemort, das er ihn schon noch auf die Mädchen angesprochen hätte. Er wollte nur Lucius die Möglichkeit geben, diese Chance zu nutzen, da er wusste, das Lucius Hermine kannte. Der dunkle Lord bohrte lange und tief weiter. Auch mit der Aussage, das Dumbledore noch keinen konkreten Plan hatte, war er nicht zufrieden. Mit dem Befehl, sich mehr anzustrengen, entließ er ihn. Endlich nach Hause. Doch Snape war klar, dass er erst Dumbledore einen kurzen Besuch abstatten musste, eher er sich schließlich in sein Bett legen konnte. Und nicht zum ersten Mal dankte er sich selbst, das er mit nur wenig Stunden Schlaf prima auskam. Dumbledore war nicht sonderlich erfreut, das Lilianes Zauberkräfte nach und nach stärker wurden. »Wir müssen uns schnellstmöglich zwischen den Lösungen entscheiden.« Dumbledores Miene verdüsterte sich. »Sie halten noch immer an diesem verrückten Plan mit den Portschlüssel fest?!« Severus kreuzte die Arme vor der Brust. »Sie sind verrückt!« Albus lächelte. »Vielleicht.« »Das wird nicht funktionieren. Das habe ich Ihnen schon gestern gesagt.« »Wir haben nicht viel Alternativen, Severus.« Der Schulleiter seufzte. »Mir erscheinen die Portschlüssel am einfachsten.« »Und am riskantesten. Die Portschlüssel müssen zur richtigen Zeit berührt werden. Wer kann garantieren, dass die Mädchen das können?« »Sie«, kam es ruhig von Albus und seine blauen Augen sahen den Lehrer an. »Ich?!… Vergessen Sie es. Um was soll ich mich denn noch alles kümmern?« Der nächste Morgen brachte triste Langeweile. Nachdem die zwei jungen Frauen ihre Traumwelt verlassen hatten, wurde ihnen das Frühstück gebracht. Doch wie den Tag zuvor war das, was auf dem Tablett stand, ungenießbar. »Die wollen uns aus hungern«, knurrte Hermine und wünschte sich nichts sehnlichster, als in Hogwarts am Frühstückstisch zu sitzen. »Das machen die mit Absicht.« »Vielleicht sollten wir das da«, meinte Liliane und zeigte auf den undefinierbaren Brei. »einfach versuchen zu essen.« »Bist Du verrückt?! Nachher bekommen wir davon ne Vergiftung.« »Aber wenn wir gar nichts essen… Das ist nicht gut.« Beide schwiegen einen Moment. »Ob wir Snape fra-«, wollte Liliane ansetzten. Wurde jedoch unwirsch von Hermine unterbrochen. »Spinnst Du?!… Niemals.« Liliane gab sich geschlagen. Sie wollte sich nicht streiten. Sie nahm sich ein Glas Wasser vom Tablett, ging zurück zu ihrem Bett und setzte sich darauf. »Was glaubst Du, wird Snape heute mit Dir üben?«, fragte Hermine nach weiteren Minuten, die in Schweigen vergangen waren. »Wahrscheinlich das Gleiche wie gestern…« Liliane machte eine kurze Pause, ehe sie fort fuhr: »Er ist nicht sonderlich erfreut darüber, dass er seine Nachmittage nun mit mir verbringen darf.« »Snape ist mit Nichts zufrieden. Ihm passt nie etwas, außer er kann Harry piesacken.« »Er hasst Harry, oder? Den Eindruck hab ich irgendwie.« Hermine nickte. »Auf unerklärlicher Weise tut er das. Dabei hat Harry nie etwas getan, um diesen Hass herauf zu beschwören. Gleich in der ersten Stunde bei ihm, hat er auf Harry herum gehackt.« »Warum ist er so?», wollte Liliane wissen. »Was hat ihn so werden lassen?« »Ich glaube, das weiß er selbst nicht mehr genau.« Snape war nicht sonderlich erfreut, als er am frühen Nachmittag in das Versteck von Voldemort kam und gleich zu diesem bestellt wurde. Und den Befehl, den er dort erhalten hatte, schmeckte ihm überhaupt nicht. Widerwillig machte er sich auf den Weg zu dem Zimmer, in dem Hermine und Liliane gefangen gehalten wurden. Severus war sich sicher, das der Befehl ihnen ebenfalls nicht gefiel. Doch da mussten sie nun durch. Severus öffnete die Tür zu dem kleinen Zimmer. Zwei Augenpaare wurden sofort auf ihn gerichtet und sahen ihn an. »Mitkommen«, donnerte er und wartete, das sich Bewegung breit machte. »Beide«, ergänzte Severus, als Liliane an ihn heran getreten war. Verwundert sahen die zwei jungen Frauen ihn darauf an. Er erkannte Furcht in ihrem Blick. Nachdem Hermine sich zögernd zu ihnen gesellt hatte, setzte sich Snape in Bewegung. Sein Ziel war, wie gestern, der große Saal. Dort angekommen, reichte er Liliane ihren Zauberstab. Hermine dagegen betrachtete er nicht weiter. »Heute werden wir uns stärkerem Zauber zuwenden.« Snape war schon im Begriff Liliane die ausführende Zauberstabbewegung zu erklären, als Hermine sich leise und zögernd zu Wort meldete. »Was ist mit mir? Bekomme ich meinen Zauberstab nicht?« Snape drehte sich zu ihr um. »Sie fungieren als Versuchsobjekt, Miss Granger. Sie brauchen keinen.« Beide Mädchen sahen ihn darauf geschockt an. »Aber…«, begann Hermine. Sprach aber nicht weiter. »Da mach ich nicht mit.« Liliane reichte Snape ihren Zauberstab zurück, der ihn ignorierte. »Sie werden.« Seine dunklen Augen bohrten sich in ihre eisblauen. Liliane schüttelte energisch den Kopf. »Nein.« »Mit Sicherheit.« Severus sah, wie sie ihren Lockenkopf erneut schüttelte und ihre braunen Locken um ihren Kopf tanzten. Er erkannte, wie Liliane plötzlich im Geiste eine Idee entwickelte und reagierte darauf. »Denken Sie nicht mal daran.« Mit einem lässigen Wink seines Zauberstabes entwaffnete er Liliane, die ihn völlig überrascht ansah. »Dummes Ding!«, knurrte er. »Was glauben Sie, wie weit Sie gekommen wären? Ihre Zaubersprüche würden mir noch nicht mal einen Kratzer verpassen.« Snape trat dicht an die junge Frau heran und reichte ihr erneut den Zauberstab. »Jetzt tun Sie, was von Ihnen verlangt wird.« Wieder schüttelte Liliane ihren Lockenkopf. »Sehr starrköpfig«, hörte man plötzlich die zischelnde Stimme des dunklen Lords, der wenige Sekunden später aus einer dunklen Zimmerecke heraus in das Licht trat. Langsam kam er auf sie zu. »Du solltest tun, was von Dir verlangt wird. Ich dulde kein nein.« »Ich… Ich… wende keine Zauber gegen Freunde an«, wagte Liliane zu antworten, worauf Voldemort kurz auflachte. »Nein, wie niedlich… Was glaubst Du würde das Schlammblut machen, wenn es an Deiner Stelle wäre?« »Sie ist meine Freundin«, entgegnete Liliane. »Jeder ist sich selbst am nächsten. Freunde sind nur solange Deine Freunde, wie sie Dich brauchen können. Dann lassen sie Dich fallen.« »Das würde ich-«, versuchte Hermine zu widersprechen. Doch Voldemort machte eine kleine Bewegung mit seinem Zauberstab und Hermine griff sich an den Hals. Nach Luft schnappend. »Gott! Aufhören! Sie bringen sie um«, flehte Liliane. »Bitte.« »Lerne aus Deinem Handeln die Konsequenzen zu tragen.« Voldemort verstärkte seinen Zauber noch ein wenig, was Hermine dazu brachte, in die Knie zu gehen. Vor ihrem geistigen Auge begannen Sterne zu tanzen. »Bitte«, beschwor Liliane und sah hilfesuchend zu Snape. Doch dieser sah völlig desinteressiert dem ganzen Geschehen mit zu. Von ihm konnte sie keine Hilfe erwarten. TBC… Hoffe Euch hat das Kapitel gefallen^^ Freu mich über Eure hinterlassenen Kommis^^ Kapitel 17: Aushilfslehrer -------------------------- Hallo^^ Ein neues Kapitel ist da^^ Hoffe Euch gefällt es Auch wenn es etwas kürzer ist, als die anderen^^ Wünsche nun viel Spaß beim lesen^^ ******************************************************************************************************* Einen Moment ließ Voldemort den Zauber noch wirken. Dann erlöste er Hermine, die sich darauf nach vorne auf die Hände fallen ließ und heftig begann zu husten. Liliane wollte zu ihr herüber laufen, doch der dunkle Lord hielt sie davon ab. »Widerspreche niemals! Weder mir noch einem Anderen hier im Haus. Du wirst immer der Verlierer sein.« Seine roten Augen fixierten Liliane. »Hast Du mich verstanden?« Die braunhaarige Frau nickte. Sie hatte verstanden. Sie wollte einen zweiten Versuch starten zu Hermine zu gehen, wurde jedoch von Voldemort erneut aufgehalten. »Jetzt fangt an zu üben.« Sein Blick wanderte zu Hermine, welche jetzt nur noch nach Luft schnappte. »Und Du steh endlich wieder auf!« Damit verließ er den Saal und die Drei waren wieder alleine. Lilianes dritter Versuch zu ihrer Freundin zu kommen wurde dieses Mal von Snape unterbunden. »Jetzt konzentrieren Sie sich.« Seine Miene verdunkelte sich, während er ihr ihren Zauberstab wieder reichte. »Sonst halse ich Ihnen sofort den Imperius auf.« Widerstrebend nickte Liliane und griff nach dem länglichen Stück Holz. »Schön. Also…« Snape zeigte ihr erneut die Ausführung mit dem Zauberstab und verlangte von ihr, es aus zu probieren. Die Zaubersprüche waren allesamt recht harmlos. Lähmungs- und Schockzauber. Als diese einigermaßen saßen, erhörte Severus die Schwierigkeitsstufe. Die Tür zum Saal wurde einige Stunden später geöffnet und Bellatrix trat herein. Snape beobachtete sie, während diese schlendernd näher kam. »Bella«, begrüßte er sie. »Ich werde das hier weiter übernehmen, Severus«, sagte sie und ein Lächeln huschte über ihre wirren Gesichtszüge. »Ein Todesser hat sich mit einem fehlgeschlagenen, schwarzen Zaubertrank verbrannt. Du sollst ihn Dir mal ansehen.« »Gut.« Severus nickte. Doch ihm behagte es gar nicht, die zwei Mädchen hier mit ihr alleine zu lassen. Aber er musste gehen. Liliane sah Snape hinterher, als er den Saal verließ. Als sie ihren Kopf von der verschlossenen Tür löste, sah sie das wirre Lächeln, welche sich um den Mund der älteren Hexe zog und ahnte nichts Gutes. Sie spürte, dass sie diese Frau nicht mögen würde. »Dann wollen wir mal weitermachen«, kicherte sie und zückte ihren Zauberstab. Wie Snape zuvor, zeigte sie Liliane erst die Bewegung des Stabes, bevor sie sie aufforderte es ihr nach zu machen. Bellatrix wiederholte die einfachen Zaubersprüche, ehe sie sich einen Spaß daraus machte und gemeinere Sprüche durchnahm. Immerhin war es Potters kleine Schlammblutfreundin, welche als Versuchsobjekt diente… Es bereitete ihr Freude, zu zusehen, wie die junge Frau einen Zauberspruch nach dem anderen abbekam, ohne sich wehren zu können. So liebte sie es… Lilianes Abneigung gegen diese Frau wuchs mit jedem Zauberspruch, den sie ihr zeigte. Sie konnte deren Freude förmlich spüren, die es ihr bereitete, Hermine leiden zu sehen… Liliane verstand es nicht. Wie konnte man nur bei so etwas Freude empfinden? Ihr juckte es in den Fingern, ihren Zauberstab einfach auf den Boden zu werfen und sich zu weigern. Doch das würde nichts helfen. Das war ihr klar. So riss sie sich zusammen und führte all diese verfluchten Zaubersprüche aus. »Schluss mit dem Spielen«, meinte Bellatrix nach einer Weile und schlenderte neben Liliane. »Jetzt kommen wir mal zu einem meiner Lieblingszaubersprüchen. Für diesen gibt es keine besondere Vorlage. Man zücke lediglich seinen Zauberstab, richtet ihn auf die Person und Crucio…« Sofort krümmte sich Hermine mit schmerzverzerrtem Gesicht unter dem Fluch. Bellatrix ließ den Fluch nur wenige Augenblicke wirken, ehe sie ihren Zauberstab senkte und sich zu Liliane wand. Ein Mundwinkel nach oben gezogen. »Ganz leicht, nicht?« Sie machte eine auffordernde Bewegung mit der Hand, damit Liliane begann. Doch diese schüttelte den Kopf. »Das mach ich nicht.« »Bitte?« Bellatrix hob eine ihrer schwarzen Augenbrauen. »Ich… Ich kann das nicht«, flüsterte Liliane und schüttelte erneut den Kopf. »Ich glaube mich zu erinnern, dass der dunkle Lord Dir befohlen hat zu tun, was wir Dir auftragen.« Sie sah Liliane an. »Das stimmt doch, oder?« Zögernd nickte die junge Frau. »Aber-« »Also… Dann los.« Liliane wollte nicht. Wie konnte sie auch? Hermine war ihre Freundin. Sie wollte niemandem Leid zufügen… Doch welche große Wahl hatte sie?… Gott, wie sie diese Frau hasste. Zitternd hob Liliane ihren Zauberstab und richtete ihn auf Hermine. Alles in ihr sträubte sich. »Crucio«, flüsterte sie und bat Hermine gleichzeitig innerlich um Verzeihung. Doch der Zauber blieb aus. »Lauter«, keifte Bellatrix. »Du musst es wollen.« Liliane schloss für einen Moment die Augen. Sie wollte es ja gar nicht. Sie wollte Hermine keine Schmerzen zufügen… Widerwillig hob sie erneut ihren Zauberstab. »Crucio.« Ihre Stimme klang nun etwas fester. Doch bei weitem reichte das nicht aus, um Hermine den Fluch auf zu zwingen. »Gut«, machte die ältere Hexe dann gelassen. »Wollen wir doch mal sehen, ob Du es nicht doch kannst.« Sie schwang ihren Zauberstab und bevor Liliane überhaupt begriff, wie die schwarzhaarige Hexe das eben Gesagte meinte, hatte Bellatrix schon einen ungesagten Imperius-Fluch auf sie losgeschickt. »Jetzt wollen wir doch mal sehen, ob Du nicht doch im Stande bist, den Fluch anständig aus zu führen.« Liliane hob ohne mit der Wimper zu zuckten ihren Arm, richtete ihren Zauberstab gegen Hermine, ehe ihren Lippen ein kräftiges »Crucio!« entwich. Hermine traf der Fluch mit voller Wucht und zwang sie augenblicklich in die Knie, worauf Bellatrix den Imperius-Fluch von Liliane nahm. Der Fluch hatte seine Wirkung nicht verfehlt. »Du kannst es ja doch«, lachte Bellatrix schrill. »Du hast potenzial. Wusste ich es doch. Ist aber auch kein Wunder, bei deinen Eltern…« Liliane steckte ein dicker Klos im Hals, während sie irritiert zu ihrer Freundin sah. Noch immer kniete sie auf dem Boden. Was hatte sie getan?… Hatte sie etwa diesen Zauberspruch benutzt? Doch wie sollte sie das getan haben?… Während Bellatrix munter vor sich hin kicherte, überlegte Liliane angestrengt nach, und als einzige Möglichkeit kam der Imperius-Fluch in Betracht. Nur dieser Zauber bewirkte, dass sie das tat, was Andere wollten… Welch böser Zauber, schluckte Liliane hart und versuchte die Tränen, welche sich in die Freiheit drängten, auf zu halten. »Was geht hier vor sich?« Snape stand plötzlich wieder im Saal. »Nichts«, meinte Bellatrix gelangweilt. Konnte jedoch nicht verhindern, dass sich ihre Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln hoben. Severus sah das “Nichts“. Liliane sah ihn mit Tränen in den Augen an und Hermine sah auch sehr verdächtig nach “Nichts“ aus. »Du kannst wieder gehen«, warf er die Hexe aus dem Übungssaal. »War mir eine Freude«, gluckste Bellatrix, ehe sie den Raum verließ. Als die Tür hinter Lestrange ins Schloss fiel, ließ Liliane ihren Zauberstab fallen und eilte zu Hermine herüber. »Alles in Ordnung?«, fragte sie und die bis eben zurück gehaltenen Tränen liefen ihre über die Wangen, während sie sich neben ihre Freundin kniete. »Ich wollte das nicht! Wirklich! Es tut mir leid.« »Schon gut.« Hermine richtete sich wieder auf. Die Nachwirkungen ließen langsam nach. »Mir geht es gut.« »Nochmals«, schaltete sich Snape ein und trat an die Mädchen heran. »Was war hier los?« Beide Frauen sahen ihn darauf nicht an, sondern fixierten einen Punkt vor ihm am Boden. »Ich kann mir die Antworten auch selbst holen, wenn Sie das möchten.« Er tippte Liliane mit seinem Zauberstab gegen die Schläfe. »Ich brauche mich nur in ihre Gedanken zu stehlen. Also?« »Sie wollte, dass ich Hermine mit dem Cruciatus-Fluch belege.… Ich wollte nicht… Hab… Hab es aber versucht… Wirklich!«, warf sie sofort ein, als sich die Miene von Snape verdüsterte. »Doch es hat nicht funktioniert. Sie hat… Ich weiß nicht, was ich gemacht habe… Ich kann mich nicht erinnern… Ich vermute aber, das-« Snape hob seine Hand. Er ahnte, was Bellatrix getan hatte und spürte Wut aufkommen. Wut auf Bella. Aber auch auf Liliane und ihre Starrköpfigkeit. »Das kommt davon, wenn man nicht hören will.« Severus ging ein kleines Stück. »Machen wir weiter.« Liliane sah den Professor bittend an. »Können wir nicht einen Moment Pause machen? Hermin-« »Nein!« Hermine wusste nicht mehr, wie viele Beinklammerflüche und andere Zauber sie eingesteckt hatte. Aber es waren unendlich viele gewesen. Als sie nach einem Schockzauber wieder wach wurde, befand sie sich in dem kleinen Zimmer wieder. Müde sah sie sich nach Liliane um. Doch sie war alleine. Das Bett neben ihr war leer. Wo war Liliane?… TBC… Hoffe Euch hat das Kapitel gefallen^^ Freu mich über Eure hinterlassenen Kommis^^ Kapitel 18: Qual der Wahl ------------------------- Hi^^ Ein neues Kapitel ist da^^ Hoffe Euch gefällt es Wünsche viel Spaß beim lesen^^ ***************************************************************************************************** Liliane stand mit gesenktem Kopf zwischen Snape und Bellatrix und versuchte, während sie eingehend ihre Schuhe betrachtete, ihr Herzklopfen zu beruhigen. Voldemort lief vor ihnen auf und ab. »Könnt ihr Zwei nicht einmal ohne Sticheleien auskommen?«, beklagte er sich. Sein Blick wanderte zwischen Bellatrix und Severus hin und her. »Ich bin dessen langsam überdrüssig. Nicht ein Tag ohne Streitereien.« Er blieb vor der älteren Hexe stehen. »Ich will in der nächsten Zeit keine Einmischung von Dir. Verstanden?«, zischte Voldemort, worauf Bellatrix nickte. »Gut… Und Du…«, wandte er sich nun an Snape. »Halte Dich an den Plan.« Severus nickte ebenfalls. »Schön…« Die Stimme des dunklen Lord wurde gefährlich leise. »Jetzt zu Dir…« Liliane sah, wie die Gestalt von Voldemort vor ihr stehen blieb. Spürte kalte Finger, die sich fest um ihr Kinn legten und sie zwang, zu ihm auf zu sehen. »Ich sage es hier und jetzt ein letztes Mal; gehorche. Es ist meine letzte Warnung.« Seine roten Augen bohrten sich in Lilianes. »Sei nicht so töricht und ignoriere diese Warnung… Und jetzt verschwinde.« Grob ließ er Lilianes Kinn los. Er wirkte plötzlich müde. »Ihr auch. Lasst mich alleine.« Liliane spürte, wie sich die Hand von Snape auf ihrer Schulter niederließ und sie mit leichtem Druck vor sich her schob. Hinaus auf den Gang. Ohne auf die spitzen Bemerkungen von Bellatrix zu achten, die sie ihnen hinterher rief, schob er Liliane weiter vor sich her. Erst als sie in das Zimmer kamen, in dem Hermine auf dem Bett saß und wartete, nahm er seine Hand von ihrer Schulter. »Bin ich froh, dass Du wieder da bist«, seufzte Hermine, rutschte vom Bett und kam ihrer Freundin entgegen. »Ich habe mir echt Sorgen gemacht.« Liliane lächelte. »Mir geht es gut.« »Noch.« Snape schaltete sich ein, worauf ihn beide ansahen. »Das hier ist kein Spiel. Handeln Sie endlich so, wie es von Ihnen verlangt wird und nicht wie ein pubertierender Teenanger.« »Ich-« »Sie bringen andere in Gefahr, wenn Sie sich nicht an die Regel halten.« Während er redete holte er aus seinem Umhang ein kleines Fläschchen und reichte es Hermine, ohne Liliane aus den Augen zu lassen. »Aber-«, versuchte es Liliane erneut. »Nein. Kein aber. Streichen Sie dieses Wort endlich aus Ihrem Wortschatz.« Liliane ließ die Schulten hängen, während Severus ohne ein weiteres Wort das Zimmer verließ. Schweigend setzte sie sich auf ihr Bett und starrte ins Leere. »Hermine, es tut mir leid.«, entschuldigte sie sich wiederholt bei ihrer Freundin. »Schon gut. Ich lebe ja noch.« »Noch…« »Hey!«, machte Hermine und setzte sich zu ihr. »Ich bin nicht aus Zucker. Dazu werden die schon sicherstellen, dass ich am Leben bleibe. Er will Harry…« Sie spielte mit dem Fläschchen in ihrer Hand. »Wie geht es Dir?«, wollte sie dann wissen. »Ich habe mir ganz schön Sorgen gemacht, als ich aufgewacht bin und Du warst nicht da… Wo warst Du?« »Der Hausherr wollte mich nochmals sprechen.« Liliane ließ sich der Länge nach Rücklings aufs Bett fallen. »Er macht mir Angst… Wenn er mich ansieht habe ich immer das Gefühl er blickt mir direkt in die Seele… Sieht, was ich denke… Was ich gerade fühle…« »Das ist Legilimens.« »Legiliwas?« Liliane richtete sich halb auf und sah Hermine verständnislos an. »Mit dem Zauberspruch Legilimens kann das Gegenüber deine Gedanken und Gefühle sehen. Er kann Dich damit durchschauen. Ob Du lügst, oder die Wahrheit sagst…«, erklärte Hermine monoton, tat es Liliane gleich und ließ sich auf das Bett nieder. »Kann man dagegen etwas unternehmen?« Hermine nickte. »Ja. Mit Okklumentik. Das erfordert jedoch eine enorme Willenskraft.« Sie gähnte herzhaft. »Nimm den Trank und schlaf ein wenig«, meinte darauf Liliane. »Und was machst Du?« »Ich werde an die Decke starren und ein wenig nachdenken«, lächelte Liliane und sah Hermine an. Hermine nickte. »In Ordnung.« Sie öffnete das kleine, kristallene Flächchen, trank den Inhalt und rutschte dann auf ihre Seite des Bettes. Wenige Augenblicke später war sie tief und fest eingeschlafen. Liliane betrachtete Hermine, welche seelenruhig neben ihr schlief. Seit Stunden zermarterte sie sich den Kopf. Aber egal wie sie es drehte und wendete. Hermine war immer die Leidtragende. Ob sie nun gehorchte und tat, was von ihr verlangt wurde. Oder es verweigerte. Hermine bekam es zu spüren. Liliane starrte wieder an die fleckige, alte Decke. Wie gerne wäre sie jetzt auch am schlafen. Doch sie konnte einfach keine Ruhe finden. Ihr war wieder bewusst geworden, das die Woche fast zu ende war. Und bis jetzt machte es nicht den Anschein, als wollte man sie aus ihrer Situation heraus holen… Liliane fragte sich, ob Voldemort es wahr machen und sie zu einer Todesserin machen würde. Was hätte er davon?… Sie war doch total unerfahren, was das zaubern anging. Dazu hatte sie bis jetzt noch keinen Todesser in ihrem Alter gesehen. Alle waren ausgewachsene Männer… Liliane wurde abgelenkt, da ihr Magen knurrte. Die junge Frau legte eine Hand auf ihren Bauch. Gott, hatte sie einen Hunger. Wie lange hatten sie jetzt schon nichts mehr gegessen?… Und zum heutigen Abendessen gab es nur wieder diesen ekelhaften Brei. Widerwillig erhob sich die Braunhaarige vom Bett und trat im Schein der Kerze zu dem Tisch. Ihr Bauch gab wieder ein lautes Knurren von sich und sie zuckte schmerzhaft zusammen. Das Essen stand noch dort. Die braunweiße Farbe des Schaleninhalts hob sich deutlich von dem dunklen Geschirr ab. Zögernd nahm Liliane den Löffel in die Hand und tauchte ihn in den zähen, fast kaugummiähnlichen Brei. Der Magen drehte sich ihr dabei um. Doch sie blieb eisern. Sie hob den Löffel an ihren Mund und aß. Immer wieder fand der Löffel den Weg zu ihrem Mund und ihr Magen rebellierte nun energisch. Liliane versuchte ihn nicht zu beachten und aß einfach weiter. Sie konnte auch gar nicht aufhören. Der Hunger war einfach zu groß. Erst einige Bissen später legte Liliane den Löffel wieder auf das Tablett und ging auf ihr Bett zurück. Dafür, dass der Brei wirklich sehr unappetitlich aussah, schmeckte er verhältnismäßig gut. Man konnte ihn zumindest essen. Da sich ihre Bauchschmerzen langsam aber sicher verflüchtigten, fand Liliane wenig später endlich selbst etwas Schlaf. Beide Mädchen wachten fast Zeitgleich auf. »Morgen«, streckte Hermine sich. Sie fühlte sich ausgeruht. Daran konnte man sich wirklich gewöhnen. »Morgen«, erwiderte Liliane gähnend. »Wie geht es Dir heute?« »Gut. Dank der kleinen Hilfe.« Hermine setzte sich etwas auf. »Du siehst müde aus. Hast Du nicht geschlafen?« »Nicht wirklich«, schüttelte Liliane den Kopf. »Habe mir die ganze Zeit den Kopf zerbrochen. Doch egal wie-« »Hör auf, Dir Gedanken zu machen. Es ist, wie es ist.« »Sag mal«, begann Liliane nach einer Weile. »Meinst Du die holen uns hier heraus?« »Natürlich werden sie das«, entgegnete Hermine bestimmt. »Ganz sicher. Wie kommst Du darauf, das sie das nicht machen werden?« »Nun…« Liliane spielte mit ihren Fingern. »Die besagte Woche ist bald um und… Und… Meinst Du, er macht mich wirklich zu einer Todesserin? Meine Kräfte scheinen sich ja völlig normal zu entwickeln.« Hermine zuckte darauf etwas ratlos mit den Schultern. »Ich weiß es nicht… Und wir werden das auch bestimmt nicht heraus finden. Denn bis dahin sitzen wir beide wieder in Hogwarts bei den Anderen«, lächelte Hermine dann aufmunternd. Sie war der festen Überzeugung, dass man sie beide hier heraus holen würde. Man musste ihnen einfach nur etwas Zeit geben. Es war bestimmt nicht leicht, das zu bewerkstelligen. Nachdem das Frühstück gebracht worden war, nahm sich Liliane eine Schale voll Brei und begann zu essen. Hermine war entsetzt. »Bist Du Lebensmüde?« »Sieht schlimmer aus, als es ist«, zuckte Liliane mit den Schultern. »Mir dreht sich der Magen um, wenn ich Dir nur zusehe.« Hermine betrachtete, wie sich die zähe Masse vom Löffel erst eine Sekunde lang in die Länge zog, ehe sich die dünnen Fäden von dem Klumpen Brei in der Schale lösten. »Du darfst einfach nicht hinsehen…« Liliane aß noch einen Löffel und stellte die Schale dann zurück auf das Tablett. »Wonach schmeckt es?«, wollte Hermine neugierig wissen. Sie spürte, wie ihr Magen reagierte und prompt anfing sich schmerzhaft zu melden. »Kann ich Dir nicht genau sagen. Auf jeden Fall ist es total verkocht.« Hermine wagte sich an den Tisch heran und nahm sich die andere Schale. Angeekelt tauchte sie den Löffel hinein, hob ihn gefüllt an ihren Mund und aß. Nach wenigen Bissen stellte sie die Schale ebenfalls auf das Tablett zurück. »Und?«, wollte Liliane wissen. »Naja…«, machte Hermine und suchte nach den passenden Worten. »Mein Lieblingsessen wird das definitiv nicht. Aber Du hast recht. Es geht wirklich. Sieht schlimmer aus, als es schlussendlich schmeckt.« Der Unterricht am Nachmittag bei Snape verlief recht ruhig. Worüber Liliane sich am meisten freute war, dass Snape keinen Cruciatus-Fluch von ihr verlangte. Daher sah Hermine am Abend auch wesentlich entspannter aus, als am Vortag. Trotzdem reichte Snape ihr, nachdem er sie zurück in das kleine Zimmer gebracht hatte, ein kleinen Zaubertrankfläschchen. »Morgen werden Sie all ihre Kräfte brauchen«, verkündete Severus und wandte sich dann an Liliane. »Wir werden uns morgen noch einmal ausführlich dem Cruciatus zuwenden.« Liliane stöhnte auf. Auch Hermine sah nicht sonderlich begeistert aus, was verständlich war. Doch es half alles nicht. Am nächsten Tag standen sie wieder in der großen Halle. Und ob Liliane wollte oder nicht, musste sie versuchen den Cruciatus aus zu führen. Was am Anfang nicht sonderlich von großem Erfolg gekrönt war, da ihr Wille den Zauber aus zu führen nicht stark genug dafür war. Snape warnte sie einige Male dieses Training ernst zu nehmen. Wenn sie es nicht täte, würde sie eine harte Strafe erwarten. Und Hermine dazu. Liliane kämpfte mich sich. Auch wenn sie nicht wollte, musste sie. Das wusste sie zu gut. Sie ahnte, dass die angedrohte Strafe ihnen beide mehr Schmerzen zufügen würde, als wenn sie jetzt versuchte, diesen Zauberspruch hin zu bekommen. Nicht oft. Nur ein paar Mal. Das musste Snape reichen… Wenn er mehr von ihr verlangte, würde sie sich dann weigern. Liliane schaffte es einige Male einen passablen Cruciatus zu zaubern und fühlte sich nach jedem erfolggekrönten Fluch unbehaglicher. Auch wenn der Zauber nicht sonderlich stark war. Es schien fast so, als würde es Snape spüren, denn wenige Momente nach dem letzten gesagtem Fluch, wandte er sich an andere Flüche, welche bei weitem nicht so schlimm waren. Hermine war dankbar dafür. Ihr ganzer Körper war mittlerweile eine einzige Schmerzquelle. Jede Faser ihres Körpers spürte sie. Auch wenn die Flüche nicht stark waren. Es reichte völlig aus. Auch Liliane danke Snape im Stillen dafür, dass er auf andere Flüche auswich. Denn sie war kurz davor gewesen, sich zu weigern, weiter zumachen. Jeder Fluch, den sie auf Hermine abfeuerte, traf sie ebenfalls. Seelisch. Es war nicht richtig seine Freunde schmerzen zu zufügen. Sie fühlte sich elend. Aber war es besser sich zu weigern und es anderen zu überlassen, die Flüche aus zu sprechen?… Oder war es die richtige Entscheidung gewesen sich mehr oder weniger zu fügen?… Liliane wusste es nicht… Sie wusste so vieles nicht… Das wurde ihr wieder einmal schmerzlich bewusst… Snape beendete die Übungen für heute. Mit wehendem Umhang schritt er voran, während Liliane und Hermine ihm in etwas Abstand folgten. Zurück in das Zimmer, welches den Mädchen seit ein paar Tagen als neues Zuhause diente. Das Abendessen stand auch schon auf dem Tisch. Überrascht sahen beide jungen Frauen sich an. Das es schon so spät war, war ihnen gar nicht bewusst gewesen. Hermine nahm das kleine Fläschchen von Snape entgegen, welches er ihr reichte. Dann verschwand er wie die letzten Tage auch und die Mädchen waren wieder alleine. Hermine kroch in ihr Bett. Sie wollte einfach nur schlafen. Nachdem sie das kleine Fläschchen getrunken hatte, legte sie sich auf die Seite und sah zu Liliane herüber. Diese betrachtete ihre Freundin bedrückt. »Mir geht es gut«, lächelte Hermine matt. »Und alles wird gut werden. Wir kommen hier heraus. Beide.« Liliane schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob ich das noch lange durchhalte, Hermine. Ich kann das einfach nicht. Ich-« »Mach Dir bitte keine Gedanken.« Sie schloss die Augen und seufzte. »Es ist schon in Ordnung… Und es kommt alles in Ordnung.« »Dein Wort in Gottes Ohr…« Liliane strich Hermine über das Haar, bis diese eingeschlafen war. TBC… Hoffe euch hat das Kapitel gefallen^^ Freu mich wie immer über Kommentare und Anregungen^^ Kapitel 19: Gut oder Böse? -------------------------- Hallöle^^ Ein neues Kapitel ist online^^ Hoffe Euch gefällt es Wünsche euch viel Spaß beim lesen^^ ******************************************************************************** Liliane schlief sehr unruhig in dieser Nacht. Sie wälzte sich von einer Seite auf die andere. In ihrem Kopf spuckten Bilder von Voldemort und seinen schwarzen Kapuzenträgern herum. Wie sie ihn hasste. Sie wusste nicht viel über ihn. Doch das, was sie wusste, reichte aus… Liliane schreckte aus ihren wirren Gedankengängen auf. Sie hatte das Gefühl, Stimmen gehört zu haben, welche nicht in ihren Traum passten. Liliane schlug ihre Augen auf. Neben ihrem Bett standen zwei Gestallten in schwarzen Umhängen. Panisch sprang Liliane in ihrem Bett auf, doch im gleichen Augenblick richteten die zwei Gestallten ihre Zauberstäbe auf sie. »Vergiss es«, höhnte der Größere von ihnen. Seine gelben, spitzen Zähne blitzen auf. »Es wäre ratsam, einfach mitzukommen. Wir wollen doch unnötigen Lärm vermeiden.« »Wäre doch ein Jammer, wenn das Schlammblut wach würde.« Der Todesser leckte sich über die Lippen, drehte sich mit einem Knurren zu Hermine um, welche trotz allem selig schlief und trat an ihr Bett. Liliane stieg hastig von ihrem Bett. Auf keinen Fall durften diese Männer mitbekommen, das Hermine nicht wach werden würde. Egal, welchen Lärm sie veranstalteten. Etwas mürrisch entfernte sich der Todesser von dem Bett und schritt an Liliane und seinen Gefährten vorbei zur Tür, wobei er eine Fahne aus Schweiß und Dreck hinter sich her zog. »Dann los.« Der Todesser, welcher bei Liliane stand, deutete mit seinem Zauberstab Richtung Tür und forderte die junge Frau auf, das Zimmer mit ihnen zu verlassen. Im Haus herrschte peinliche Stille. Im Gang waren die Fackeln bis auf wenige ausnahmen gelöscht worden. Im Halbdunkeln schritten sie den düsteren Flur entlang und das Licht, welche die leuchtenden Zauberstäbe spendete, warf lange Schatten an die kalten Wände. Lilianes Herz schlug ihr bis zum Hals. Und sie hatte Angst. Warum musste sie mitten in der Nacht aus dem Zimmer? Wo wollten die Männer mit ihr hin? Was würde nun passieren?… Ihre Gedanken rasten, als sie vor der Tür halt machten, hinter der das letzte Mal Voldemort gewartet hatte. Würde er dieses Mal ebenfalls hinter dieser Tür warten? Und wenn ja, warum? Was hatte sie falsch gemacht? Sie hatte sich doch wirklich bemüht, alles zu tun, was von ihr verlangt wurde. Der Raum war schwach beleuchtet, als sie eintraten. In dem Kamin brannte heute ein kleines Feuer. Doch dessen Wärme reichte bei weitem nicht aus, die Kälte, welche hier herrschte zu vertreiben. Vor dem Kamin standen zwei dunkle Sessel, auf denen sich die Schatten des Feuers spiegelten. Sofort erkannte sie Bellatrix, die sich an die Wand einem Sessel gegenüber gelehnt hatte und sie spöttisch ansah. Einer der Todesser neben Liliane verließ den Raum wieder. Der andere wartete hinter ihr an der Tür. »Willst Du nicht näher kommen? Es ist unhöflich an der Tür stehen zu bleiben«, ertönte plötzlich die zischelnde Stimme des dunklen Lords. Liliane zuckte unwillkürlich zusammen. Sie sah, wie sich der Zauberer von dem Sessel erhob und sich zu ihr umdrehte. Er fixierte sie und schien zu warten. Zögernd setzte sich die junge Frau in Bewegung und trat ein Stück näher an Voldemort und Bellatrix heran. »Severus hat mir berichtet, das deine Fähigkeiten von mal zu mal besser werden.« Der dunkle Lord blickte Liliane unverwandt an. Liliane nickte stumm und hoffte, das diese Begegnung der Nacht schnell und vor allem schmerzfrei von Statten ging. »Da sich deine Kräfte normal zu entwickeln scheinen, sehe ich keinen Grund, noch länger zu warten.« Seine linke Hand fuhr nach vorne und wartete, das Liliane ihm ihren linken Arm reichte. Liliane wich geschockt einen Schritt zurück. Das konnte unmöglich sein ernst sein. Er konnte sie doch unmöglich jetzt zu einer Todesserin machen… »Die… die Woche ist doch noch gar nicht um«, stammelte sie. »Ich weiß«, lächelte der dunkle Lord kurz, ehe er wieder ernst wurde. »Deinen Arm.« Seine Augen blitzen kurz auf. Liliane wollte nicht. Sie wollte nicht ein Teil von dem Ganzen hier werden… Liliane trat ein paar weitere Schritte zurück und presste ihren linken Arm an ihre Brust. »Du wagst es, den Befehl des dunklen Lords zu missachten?!«, keifte Bellatrix heißer und stieß sich von der Wand ab, während Voldemort eine der nichtvorhanden Augenbraue nach oben zog. »Wie kannst Du es wagen?« Sie zückte ihren Zauberstab und richtete ihn gegen die junge Frau. »Ich werde Dir Dein Ungehorsam schon austreiben. Cruc-« Voldemort hob seine Hand und gebot Bellatrix so Einhalt. »Komm her«, befahl er Liliane und deutete dann mit einem Finger auf den Boden vor sich. Liliane wich weitere Schritte zurück, bis sie an einen Körper stieß, der plötzlich hinter ihr auftauchte. Den Todesser hatte sie völlig vergessen. So geschockt war sie von der Absicht Voldemorts ihr hier und jetzt das dunkle Mal zu geben. Die junge Frau drehte sich halb zu dem großen, massigen Mann um und wich nun auch vor ihm zurück. Doch weit kam sie nicht. Der Todesser tat einen Schritt nach vorne und griff nach ihrem linken Arm, den sie noch immer schützend an ihren Körper presste. Seine langen, gelben Fingernägel gruben sich schmerzhaft in ihre Haut. Liliane versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. All die Vorsicht war nun vergessen. Hermine in ihrem gemeinsamen Zimmer war vergessen. Die Folgen ihres Handels waren ausgeblendet. Sie wollte nur aus diesem Griff entkommen. Liliane versuchte mit ihrer anderen Hand seinen Griff zu lockern. Als das nicht funktionierte, kratzte und schlug sie nach dem Arm, der ihren fest umschloss. Das Gerangel dauerte einen Moment, ehe der Mann ausholte und Liliane mit einem Knurren eine schallende Ohrfeige verpasste. Liliane hielt in der Bewegung inne und starrte den Todesser an. Sie spürte, wie ihre Wange brannte und ihr etwas daran entlang lief. Die freie Hand des Mannes hob sich und strich fast zärtlich über ihre brennende Wange. Als er seine Hand zurück zog, erkannte Liliane einen roten Fleck auf einem der Finger. Blut… Der Todesser führte seine Hand an den Mund und leckte das dünne Rinnsal von Blut genüsslich mit der Zunge ab. »Schmeckt köstlich«, bemerkte er und lächelte schief. »Doch Schlammblut ist ein Deut köstlicher.« »Greyback…«, vernahm Liliane die Stimme Voldemorts. »Du kannst das Schlammblut später haben. Aber jetzt lass uns fortfahren.« Es sah Liliane wieder an. »Komm her und reiche mir Deinen Arm.« Die junge Frau schüttelte ihren braunen Lockenkopf, während vereinzelte Tränen ihr über die Wange liefen. »Du wagst es noch immer, den Befehl zu missachten?«, flüsterte Bellatrix leise und riss ihre eh schon großen Augen noch weiter auf. Ihren Zauberstab hatte sie wieder drohend erhoben. »Na warte… Cru-« Sie wollte erneut einen Fluch aussprechen. Doch Voldemort stoppte sie erneut. »Jetzt nicht Bella. Du hast später genug Zeit.« Die Hexe schnaubte verächtlich. Steckte jedoch ihren Zauberstab wieder weg. Voldemort deutete vor sich auf den Boden, ehe seine Stimme an schärfe zunahm. »Komm her.« Doch Liliane bewegt sich keinen Millimeter. Es verging ein Moment, ehe Greyback mit einem Grollen Lilianes Arm fester umschloss und sie dann hinter sich her zu Voldemort schleifte. Nachdem er die kurze Distanz überwunden hatte, drückte ihren linken Arm nah oben, riss den Ärmel des Pullis nach oben und präsentierte dem dunkeln Lord ihren freien Unterarm. Vergeblich versuchte sie sich aus dem Griff zu lösen, während sie angsterfüllt zu Voldemort sah, der seinen Zauberstab bewegte und dessen Spitze auf ihren Unterarm drückte. Sie zuckte zusammen, als ein brennender Schmerz sich auf ihren Unterarm ausbreitete. Langsam aber stetig erschien das dunkle Mal; der Totenkopf und die Schlange. Bestürzt sah Liliane, wie das Mal immer deutlicher sich abzeichnete, bis es sich schwarz von ihrer Haut abhob. Greyback ließ sie darauf los. Die junge Frau umfasste ihren nun brennenden Unterarm mit der anderen Hand und drückte ihn wieder an ihren Körper. Neue Tränen bahnten sich einen Weg in ihre Augen. Doch sie versuchte krampfhaft, diese zu unterdrücken. Voldemort zog einen Mundwinkel zu einem Lächeln nach oben. »Nun gehörst Du endlich zur Familie…« Er ließ sich in den Sessel nieder, welchen er vorher magisch herum gedreht hatte und lehnte sich zurück. »Deine weitere Ausbildung wird von nun an Bellatrix übernehmen«, verkündete der dunkle Lord. Die ältere Hexe stieß überrascht die Luft aus und warf sich neben den Sessel auf den Boden, während Lilianes Augen sich panisch weiteten. Das würde sicherlich nicht gut gehen. Das würde in einer Katastrophe enden. »Aber warum-«, begann die Braunhaarige und sah erst Bellatrix und dann Voldemort an. »Na«, hob dieser warnend seinen Zauberstab. »Das will ich nie wieder hören. Dieses Wort gibt es nicht mehr für Dich… Merk es Dir endlich.« Er zauberte sich ein Glas zu Trinken herbei und nippte kurz daran, ehe er fortfuhr. »In den nächsten Tagen werde ich Dich mit Deiner ersten Aufgabe vertraut machen. Bis dahin, lerne weiter.« Er entließ Liliane, welche sich draußen auf dem Gang gegen die kalte Wand lehnte und ein paar Mal tief Luft holte. Langsam hob sie ihren linken Arm und starrte auf die rotgeränderte, noch immer schmerzende, Tätowierung. War sie jetzt gut oder böse?… Der andere Todesser von vorhin trat auf sie zu. Er hatte im Verborgenen der Dunkelheit auf sie gewartet. Mit einem Wink seiner Hand gab er ihr wortlos zu verstehen, dass sie ihm folgen sollte. Liliane stieß sich von der kalten Wand ab und trottete dem Mann hinterher. Doch anstelle sie zurück in das Zimmer zu Hermine zu bringen, schlug er die entgegen gesetzte Richtung ein. »Wo gehen wir hin?«, wagte sich die Braunhaarige zu fragen. »In dein Zimmer«, brummte der Todesser mürrisch und bog um eine Ecke. »Aber das Zimmer liegt doch-«, wandte Liliane ein und deutete über ihre Schulter in die entgegen gesetzte Richtung. Der Mann fuhr wirsch dazwischen, worauf Liliane zusammenschreckte. »Glaubst Du wirklich, das Du noch eine Minute länger bei diesem dreckigen Schlammblut bleibst?« Er lachte. »Aber sie ist meine Freundin…«, gab Liliane kleinlaut von sich. »Sie wird ganz sicher nicht mehr deine Freundin sein wollen, wenn sie das hier gesehen hat.« Er war an sie heran getreten, hatte ihren linken Arm gehoben und offenbarte das dunkle Mal. »Du hast keine Freunde mehr da draußen… Außer uns hast Du niemanden mehr.« Er lachte erneut. »Du musst wirklich noch viel lernen. Und jetzt komm.« Das neue Zimmer war ein wenig anders eingerichtet, wie das vorherige. Hier gab es zumindest ein Regal, in dem vereinzelte Bücher standen. Müde ging sie an dem Regal und dem Schreibtisch vorbei, zu dem Bett. Liliane spürte, wie langsam aber unaufhaltsam Kopfschmerzen einsetzten. Schlaf… Sie brauchte jetzt dringend ein wenig Schlaf. Nachdem sie sich auf die nicht ganz so schäbige Matratze gelegt hatte, betrachtete sie im Schein der Kerze das schwarze Mal erneut. Das Brennen war noch immer nicht gänzlich verschwunden. Was würde nun passieren? Mit ihr und Hermine… Warum hatte man sie nun getrennt? Was hatte Voldemort vor? Warum hatte er ihr das Mal heute schon gegeben? Was sollte ihre erste Aufgabe werden?… Fragen über Fragen und Lilianes Kopf platzte fast vor Schmerzen mittlerweile. Sie schloss für einen Moment die Augen, ehe sie diese wieder schlagartig öffnete. Hermine!… Liliane richtete sich wieder auf. Sie hatte völlig vergessen, das Hermine ja diesen Schlaftrunk eingenommen hatte. Sie betete, dass keiner den Raum betrat, bevor der Trank seine Wirkung verlor… Aber hatte der Mann namens Greyback nicht etwas von Schlammblut gesagt? Meinte er damit Hermine?… Ihr Herz schlug schneller… Nein, das durfte nicht sein. Er musste sicherlich jemand anderen gemeint haben… Es musste einfach so sein… Hermine erwachte durch ein Klappern auf. Müde öffnete sie die Augen. Überrascht stellte sie fest, dass heute eine Hauselfe das Frühstück brachte. Hermine schloss die Augen wieder. »Morgen«, begrüßte sie dann Liliane und streckte sich. »Ich habe wie tot geschlafen… Lily?« Verwundert, dass sie keine Antwort bekam, sah sie zu dem Bett ihrer Freundin herüber. Das Bett war leer. Hermine richtete sich hastig auf. Wo war sie?… Hatte der dunkle Lord sie etwa schon wieder zu sich bestellt?… Ihr Blick fiel auf das Tablett mit dem Frühstück. Es stand nur eine Schale darauf, sowie ein Glas Wasser. Was bedeutete das? Was war mit Lily?… TBC… Hoffe euch hat das Kapitel gefallen^^ Würde mich über ein paar Kommis freuen^^ Kapitel 20: Titel kommt noch^^ ------------------------------ Ich lebe noch XD Sorry, das es mit dem neuen Kapitel etwas gedauert hat. War selbst überrascht, wie lange das letzte Upload schon her ist. o.O Bin so froh, wenn dieses Jahr rum ist ^^°… Nun aber genug von mir. Viel Spaß beim lesen. *************************************************************************************** Diese Nacht hatte Liliane kaum geschlafen. Und wenn der Schlaf sie doch übermannte, dann nur für wenige Minuten, ehe Liliane wieder aus ihrem unruhigen Schlaf aufschreckte. Nun lag sie auf ihrem Bett und starrte die Decke an. Angst durchströmte ihren Körper. Was erwartete sie unter Bellatrixs Aufsicht?… Würde es so werden, wie das letzte Mal? Oder gar schlimmer?… Liliane seufzte tief und schloss ihre Augen. Das Türschloss klackte und wenige Sekunden später schwang die Tür auf. Die junge Frau öffnete darauf ihre Augen wieder und setzte sich träge auf. »Bellatrix erwartet Dich«, sagte der Todesser, kaum das er über die Schwelle getreten war. »Wie geht es Hermine?«, wollte Liliane wissen. Erhielt jedoch keine Antwort darauf. Der Mann über ging ihre Frage einfach. »Beweg Dich endlich.« Die Braunhaarige seufzte und erhob sich langsam von ihrem Bett. Jetzt würde sie erfahren, wie es werden würde. Mit schnellen Schritten lief der dunkel gekleidete Todesser vor Liliane her und brachte sie an die Tür, welche zum Saal führte. Dann ließ er sie alleine. Widerwillig klopfte die braunhaarige Frau an die Tür und trat nach einem verstimmten »Ja« in den Raum. »Dann können wir nun endlich anfangen«, begrüßte Bellatrix ihre Schülerin. »Komm her.« Nachdem Liliane bei Bellatrix angekommen war, reichte diese ihr ihren Zauberstab. »Bis jetzt haben wir uns darauf beschränkt gegen unbewaffnete Gegner zu agieren. Nun werden wir das ändern.« Sie bewegte leicht den Zauberstab und am anderen Ende des Saals wurde eine Gestallt erkennbar. Ängstlich kauerte eine junge Frau ihnen am Boden gegenüber, zu der die ältere Hexe gemächlich hinüber schritt. »Wir fangen mit einfachen Entwaffnungszaubern an; verstanden?« Ihre Augen bohrten sich in die der am Boden knienden Rothaarigen, während sie ihr ihren Zauberstab gab und kicherte dann. »Der dunkle Lord lässt vielleicht Gnade wallten, wenn Du deine Aufgabe hier erfüllst und Du darfst dein Leben gehalten.« In den Augen der Frau keimte ein Funke Hoffnung auf und sie erhob sich. Man konnte erkennen, dass sie entschlossen war, alles zu geben. »Einfache Zauber, um das Gegenüber zu entwaffnen. Nicht mehr.« Die schwarzhaarige Hexe hob drohend ihren Zauberstab und stellte sich dann in die Mitte des Saales. Wenige Augenblicke später gab sie den Befehl anzufangen. Liliane fühlte sich nicht wohl dabei. Doch wirklich Zeit hatte sie nicht, um ihre Gefühle zu ordnen. Sofort schleuderte die Rothaarige ihr einen ungesagten Fluch entgegen. Ohne die Möglichkeit zu reagieren, traf Liliane der Fluch und sie wurde von dessen Wucht von den Füßen gerissen. Unsanft landete sie auf ihrem Hinterteil. »Was war das denn?«, fauchte Bellatrix gereizt. »Hast Du alles schon wieder vergessen? Los steh auf.« Liliane eilte sich, dem nachzukommen. Sie musste sich unbedingt konzentrieren. Doch wenige Augenblicke später war sie erneut durch einen ungesagten Zauber auf ihrem Hinterteil gelandet. Unter dem Gezeter von Bellatrix erhob Liliane sich schnell und wappnete sich für den nächsten Angriff. Fast Zeitgleich ließen dieses Mal beide Frauen ihre Zaubersprüche aufeinander los, welche in der Mitte des Raumes aufeinander prallten und sich in Luft auflösten. »Na also«, nickte Bellatrix und wirkte etwas zufriedener. »Weiter!« Eine ganze Weile verging, bis die Todesserin ein wenig die Spielregeln änderte. Bellatrix verlangte nun von Liliane, den Cruciatus zu üben, während die rothaarige Frau nur die Möglichkeit hatte schneller zu reagieren, um dem Fluch zu entkommen. Wenn sie nicht wollte, dass sie der Fluch trat, musste sie Liliane entwaffnen. »Denke daran«, erinnerte Bellatrix Liliane. »Du musst es wollen. Wirklich wollen.« Liliane nickte. Ja, sie wusste, dass sie es wollen musste. Innerlich stöhnte sie auf. Diesen Fluch hasste sie einfach. Pure, sinnlose Gewalt. Doch auf der einen Seite war ihr Gegenüber dieses Mal nicht Hermine… Lilianes Griff und ihren Zauberstab wurde fester. Nun gut… Auch wenn es ihr nicht behagte, wappnete sich Liliane den Fluch aus zu führen. Drum herum kam sie nicht. Entweder sie schaffte es oder die Frau würde sie wieder von den Füßen reißen, was mit Sicherheit eine erneute Schimpftirade von Bellatrix auslöste. Wenn nicht sogar mehr… So schleuderte Liliane mit fester Stimme der Frau den Fluch entgegen, welche keine richtige Zeit mehr hatte zu reagieren und schneller zu sein. Unter Schmerzen krümmte sie sich zusammen. »Gut…« Bellatrix nickte halbwegs zufrieden. »Jetzt lass den Zauber länger anhalten.« Dieses Mal war die Frau schneller und Liliane hob es erneut unsanft von den Füßen. Bellatrix verdrehte genervt die Augen, ehe sie fauchte: »Konzentrier Dich! Das wird ja wohl nicht so schwer sein! Oder muss ich Dir erst Beine machen?« Liliane schüttelte hektisch den Kopf, stand auf und verzog das Gesicht. Sie war unglücklich gefallen und nun schmerzte ihr Steißbein. Aber Liliane verdrängte den Schmerz. Wenn sie wieder in ihrem Zimmer war, konnte sie sich darum kümmern. Sie brauchte jetzt all ihre Konzentration. Nachdem Bellatrix den ganzen Tag über Liliane in Beschlag genommen hatte, fiel diese am frühen Abend wie ein Stück Holz in ihr Bett. Ihr Körper schmerzte mittlerweile überall. Ihr Gegenüber hatte es noch mehrere Male geschafft, sie von ihren Füßen zu reißen. Und nicht nur das eine Mal war sie unglücklich gefallen. Sie schloss für einen Augenblick die Augen, ehe sie sie wieder öffnete und den Kopf zur Seite drehte. Auf dem Tisch stand das Abendessen. Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. Auch daran nicht, das sie schon nicht gefrühstückt hatte. Träge richtete sich Liliane wieder auf. Obwohl sie keinen Appetit verspürte, griff sie nach der Schale und war erstaunt. Das war gar kein Brei. Es sah und roch nach köstlichem Eintopf. Sie probierte und tatsächlich; Eintopf. Liliane genehmigte sich ein paar Löffel des Schaleninhaltes, ehe sie das Gefäß zurück auf den Tisch stellte und sich wieder hinlegte. Was Hermine gerade machte, fragte sie sich. Ob es ihr gut ging?… Was hatte man ihr gesagt, warum sie nicht mehr zusammen wohnten? Hatte man ihr erzählt, dass sie nun eine von den Bösen war? Wie hatte sie reagiert, als sie davon erfahren hatte? Hasste Hermine sie nun?… Die junge Frau umfasste erneut ihren Unterarm und strich mit den Fingern über die dunkle Tätowierung. Diese brannte und schmerzte noch immer leicht. Liliane starrte einem Moment auf das Mal ehe sie begann, grob mit ihren Fingernägeln über die Haut zu kratzen. Dicke rote Striemen bildeten sich sichtbar, während der Braunhaarigen Tränen über die Wange liefen. Snape war genervt, als er auf das Anwesen kam. Viel zu spät. Doch er hatte in Hogwarts einen Schüler zum nachsitzen verdonnert, der es tatsächlich geschafft hatte seinen Kessel derart explodieren zu lassen, das der Trank nicht nur den Tisch verdreckte. Nein. Auch einige Schüler, die in seiner Nähe gesessen hatten und der Fußboden waren betroffen. Der Schüler hatte den ganzen Nachmittag damit verbracht, den verhunzten Trank weg zu wischen; per Hand versteht sich. Doch so hatte es wesentlich länger gedauert, als geplant. Manchmal hasste er die Schüler wirklich abgrundtief. Sie hatten wirklich keine Ahnung, was sie alles anrichten konnten. Tränke zu brauen bedeutete Hingabe und sorgfältige Genauigkeit. Und nicht irgendein halbherziges gepanschte. Severus hoffte, das Voldemort nicht allzu erbost über sein zu spät kommen war. Den Cruciatus-Fluch konnte er im Moment wirklich nicht gebrauchen. Zielstrebig schritt Snape den schmalen Korridor entlang, an dessen Ende der dunkle Lord auf ihn wartete. Hinter der schweren Holztür saß Voldemort in seinem dunklen Sessel vor dem brennenden Kamin. In etwas Entfernung und halb im Schatten verborgen lag seine Schlange Nagini. Genüsslich verspeiste sie etwas, von dem Snape nicht wirklich wissen wollte, was es war. Wobei der weibliche Schuh, welcher halb im Licht des Feuers einsam auf dem Boden lag verriet, dass die Mahlzeit der Schlange nicht tierisch war. »Du bist spät heute«, begrüßte Voldemort seinen Todesser schroff. »Es tut mir Leid, Herr. Ich-« Voldemort hob seine Hand. »Erspar mir das… Ich habe in deiner Abwesenheit ein wenig umdisponiert. Bellatrix wird die weitere Ausbildung des Mädchens übernehmen. Ich will, dass Du mehr Zeit bei dem Alten in Hogwarts verbringst. Es kann nicht sein, das er nichts plant. Ich will endlich wissen, was er im Bezug auf Harry vorhat…« Severus Gedanken überschlugen sich hinter der Fassade völliger Gelassenheit. Dumbledore musste nun etwas unternehmen. Er konnte es nicht mehr… Nach dem Treffen mit seinem Herrn lief Snape in das Zimmer der beiden Mädchen, wo ihn zwei wütende Augen zur Begrüßung anfunkelten. »Wo ist Miss White?«, fragte er, während er näher trat. »Das Gleiche wollte ich Sie fragen«, entgegnete Hermine spitz und legte das kleine Fläschchen in die ausgestreckte Hand des Lehrers. »Was ist passiert?« »Ich weiß es nicht. Als ich heute Morgen wach wurde, war Liliane schon nicht mehr da. Aber… Sie müssen doch wissen, was passiert ist, Professor.« Snape drehte sich um und verließ das Zimmer, ohne Hermine geantwortet zu haben. Was ging hier vor sich?… Draußen auf dem Gang hielt er einen Todesser an und fragte nach Liliane. Der Mann führte Severus wortlos auf die andere Seite des Anwesens. Mit mulmigem Gefühl in der Bauchgegend registrierte Snape, das die junge Frau nun in der Nähe von Voldemorts eigenen Räumen untergebracht war. Das gefiel ihm nicht. Leise öffnete der Meister der Tränke die Tür und trat ein. Liliane lag auf ihrem Bett und schien zu schlafen. Vorsichtig ging er an das Bett heran. Sie schlief wirklich. Wenn auch sehr unruhig. Aber ansonsten schien alles in Ordnung zu sein. Warum also wurden die beiden jungen Frauen getrennt?… Er betrachtete die schlafende Frau eine Weile, ehe er sich zum gehen abwendete. Lilianes Seufzer, welchen sie ausstieß während sie sich auf die linke Seite umdrehte, ließ ihn innehalten. Was ihr Seitenwechsel nun offenbarte, gefiel Severus ganz und gar nicht. Dunkel hob sich das Mal von ihrer hellen Haut ab. Rote Schürfungen waren ebenfalls zu sehen. Sie schien wohl versucht zu haben, es ab zu kratzen. Aber das war unmöglich. Dieses Mal würde ein Leben lang Bestand haben. Selbst wenn Voldemort einmal sterben sollte. Selbst dann würde das Mal als weiße Narbe weiter existieren. Er hätte es ahnen müssen. Seit wann hielt sich der dunkle Lord an Abmachungen? Nun wurde ihm auch klar, warum die beiden Frauen getrennt wurden. Schlammblüter und reine Zauberer konnten keine Freunde sein. Zumindest auf der Seite, auf der sie nun stand. Snape sah, wie die Augenlider von Liliane flatterten und wenige Augenblicke später sie die Augen aufschlug. Ihre eisblauen Augen fixierten ihn, während sie sich müde aufrichtete. »Wie geht es Hermine?«, fragte Liliane nach einer Weile. »Geht es ihr gut?« Severus wollte darauf etwas entgegnen, doch im gleichen Moment wurde die Tür geöffnet und ein Todesser stand darin. Ohne diesen weiter zu beachten und ohne Liliane einen weiteren Blick zu würdigen, verließ er das Zimmer. Später würden sie sicher noch die Möglichkeit haben kurz miteinander zu sprechen. »Wir brauchen die Portschlüssel.« Mit diesen Worten stürmte Snape mit wehendem Umhang in das Büro des Schulleiters. »Guten Abend, Severus«, begrüßte Albus den Tränkelehrer und bot ihm an auf dem Suhl platz zu nehmen. »Ein Zitronenbonbon?« Snape sah angewidert in die Schale, die Dumbledore ihm entgegen reichte und schüttelte den Kopf. »Sind die Portschlüssel fertig?« Dumbledore nickte. »Ja, sind sie.« »Gut. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.« »Was ist geschehen?«, wollte Dumbledore wissen. Das Severus sich nun so plötzlich für die Portschlüssel interessierte, beunruhigte ihn ein wenig. »Der dunkle Lord hat die Spielregeln geändert. Lestrange hat nun die Aufsicht über die Mädchen.« Albus verstand. Er erhob sich von seinem Stuhl, trat an ein Portrait heran und bat den Bewohner des Bildes Professor McGonagall zu holen. Wenige Minuten später betrat Minerva das Büro. »Albus? Severus?« »Severus braucht die Portschlüssel«, erklärte Dumbledore. »Haben Sie sie dabei?« »Natürlich.« Sie griff in ihren Umhang und holte zwei kleine Münzen hervor. »Ich habe es geschafft, dass man den Portschlüssel nun nicht mehr berühren muss, um ihn zu aktivieren. Sie müssen die Münzen nur die Hosentaschen der Mädchen stecken. Der Portschlüssel wird durch die Berührung des Stoffes aktiviert.« »Sehr gut«, nickte Albus anerkennend. »Ich brauche nur noch eine Zeitangabe. Dann sind sie bereit.« Ihr Blick wanderte von Dumbledore zu Snape. »Wann sollen sich die Schlüssel aktivieren?« »Am Abend. Nein«, warf er ein, als McGonagall ihm einen Zeitvorschlag unterbreiten wollte. »Ich will die genaue Uhrzeit nicht wissen.« »Wenn Sie das so möchten, bitte.« Minerva tippte mit ihrem Zauberstab auf die beiden Münzen und wenige Sekunden später leuchteten diese für einige Augenblicke blau auf, ehe sie wieder unscheinbar aussahen. »Hier.« Sie reichte Snape die Münzen. »Was ist mit Potter?«, wandte sich dieser, während er die Münzen einsteckte, an den Rektor. »Es ist alles geklärt.« TBC… Hoffe das Kapitel hat euch etwas gefallen^^ Freu mich wie immer über ein paar Kommis XD Ich versuche mit dem nächste Kapitel etwas schneller zu sein^^° Kapitel 21: auch noch kein Titel^^° ----------------------------------- Hallöle^^ Neues Kapitel ist da^^ Wünsche viel Spaß beim lesen XD *************************************************************************************** Liliane krümmte sich vor Schmerzen. Schon wieder hatte sie dieser verfluchte Zauber getroffen und unsanft von den Füßen gerissen. Kaum das sie wach geworden war und etwas von dem Frühstück zu sich genommen hatte, wurde sie auch schon von einem Todesser abgeholt. Nun stand sie seit Stunden hier in diesem Saal und musste sich mit dem Mann namens Greyback duellieren. Müde richtete sich Liliane wieder auf, nachdem die Schmerzen abgeklungen waren. Sie begann diesen Todesser zu hassen. »Konzentriere Dich endlich«, keifte Bellatrix, die etwas abseits stand und dem Treiben zusah. »Das ist kaum mit anzusehen.« Wie gerne hätte Liliane die Zauber an ihr ausprobiert. Doch weit würde sie nicht kommen. So stellte sich Liliane ihrem verhassten Duellierpartner gegenüber und machte sich bereit für die nächste Runde. Aber auch in dieser Runde war sie zu langsam. Hart schlug sie auf dem kalten Boden auf. Bellatrix verdrehte genervt die Augen. »Du bist aber auch heute zu nichts zu gebrauchen. Wenn alle Reinblüter solche Tollpatsche wären wie Du, würden wir aussterben…« Die Hexe strich sich über die Schläfen. »Wir hören für heute auf. Verschwinde in Deinem Zimmer. Morgen werden wir weitermachen.« Dankbar stand Liliane auf und entfernte sich. Da keiner vor dem Saal auf sie wartete, machte sie sich alleine auf den Weg in ihr Zimmer. Stöhnend ließ sich die Braunhaarige auf ihr Bett fallen. Ihr Steiß tat ihr weh, sowie der Ellenbogen. Vorsichtig strich sie darüber und hoffte, dass das Armgelenk nicht anschwoll. Blau werden würde es jedoch sicherlich. Ein leises =Plop= ertönte und ein Hauself brachte das Essen, welches Liliane allerdings kaum anrührte. Nachdem das Essen wieder von der Hauselfe abgeholt worden war und die Schmerzen etwas nachgelassen hatten, stand Liliane von ihrem Bett auf. Sie trat an das staubige Regal heran und griff sich wahllos eins der Bücher. Vergebens versuchte sie den Einband zu lesen. Er war so abgenutzt, das man ihn nicht lesen konnte. Doch nach wenigen Augenblicken merkte man auch ohne Namen, um was es in diesem Buch ging; schwarze Magie. Eine Weile blätterte sie in dem Buch herum, bis sie es zuschlug und achtlos auf das Bett warf. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, wie es Hermine ging. Wenn sie jemanden nach ihr fragte, bekam sie keine Antwort darauf. Niemand wollte ihr eine Auskunft geben. Lilianes Blick fiel auf den schwarzen Kapuzenumhang, der seit gestern fein säuberlich über ihrem Stuhl lag, ehe sie zu der hölzernen Tür sah. Sie hatte nicht gehört, dass man sie wieder verschlossen hatte, nachdem sie in ihr Zimmer gekommen war. Die Tür musste also noch offen sein. Einen Augenblick starrte Liliane weiter auf die Tür, bis sie, ohne wirklich nachzudenken was sie tat, den Umhang in die Hände nahm und ihn anzog. Ihre Haare versteckte sie in der breiten Kapuze und zog diese dann hoch über ihren Kopf. Danach trat sie zur Tür. Vorsichtig öffnete sie die Holztür, welche mit einem leisen Knarren aufging und warf einen flüchtigen Blick nach draußen. Es stand keiner vor ihrer Tür und bewachte sie. Nach einem Blick zurück in ihr Zimmer machte sie sich leise auf den Weg, während ihr Herz laut und schnell klopfte. Hinter manchen Türen, an denen sie vorbei schlich, waren Stimmen zu hören. Bei anderen war gar nichts zu hören. Nach schier endlosen Minuten kam sie an ihr altes Zimmer. Auch hier war keiner davor zu sehen. Mit zittrigen Fingern griff Liliane nach dem Schlüssel im Schloss, drehte ihn um und öffnete langsam die Tür. Hermine kauerte auf ihrem Bett, während eine halb herunter gebrannte Kerze as Zimmer schwach erhellte. Als Hermine die Person in der Tür stehen sah, schreckte sie zurück. Noch mehr, als diese in das Zimmer trat und die Tür hinter sich anlehnte. »Hermine… Ich bin es.« »Lily?!« Die angesprochene nickte und zog die Kapuze von Kopf. »Wie?… Warum?…« Hermine sah ihre Freundin darauf verwirrt und erschrocken an. »Geht es Dir gut?« Hermine lächelte matt. »Mir ging es schon mal besser.« Das sah Liliane. Hermine wirkte müde und erschöpft. Sie trat an das Bett heran. »Ich wollte schon viel früher kommen. Aber ich hatte einfach nicht die Möglichkeiten…«, entschuldigte sie sich. »Wie bist Du an so einen Umhang gekommen?«, wollte Hermine wissen und rutschte an das Bettende. »Das ist ein Umhang der Todesser.« Irritiert sah sie Liliane an. »Ich… hab ihn geklaut«, entgegnete Liliane darauf. Daran hatte sie überhaupt nicht gedacht, wie sie Hermine erklären wollte, das sie so einen Umhang anhatte. »Ich wollte unbedingt wissen, wie es Dir geht. Wenn ich nach Dir frage, bekomme ich keine Antwort.« Hermine lächelte darauf. Als sie zu einer Erwiderung ansetzen wollte, wurden sie unterbrochen. »Was zum?!…«, erklang plötzlich eine Stimme von der Tür aus. Liliane drehte sich erschrocken um. Auch Hermine blickte verängstigt zur Tür, in der ein Todesser stand. Mit gezücktem Zauberstab. Liliane sah, wie er den Zauberstab schwang und ein ungesagter Zauber auf sie zugerast kam. Hörte, wie Hermine alarmierend aufschrie, bevor der Zauber sie traf und Liliane bewusstlos zu Boden ging. Kaum das Liliane das Bewusstsein wieder erlangt hatte, wurde sie unsanft auf ihre Füße gerissen und Greyback führte sie vor sich her. Noch halb benommen erkannte die Braunhaarige, dass sie wieder in ihrem Zimmer war. Was war passiert?… In ihrem Ohr hallte noch immer der Aufschrei von Hermine nach und mit Schrecken nahm Liliane wahr, wohin Greyback sie führte. Sie hätte vieles gegeben, um dort jetzt nicht hinein zu müssen. Doch es half alles nichts. Die Tür öffnete sich, als sie davor stehen blieben und der Mann hinter ihr drängte sie einzutreten. Voldemort stand hinter einem der Sessel und drehte sich zu ihnen um, während sie eintraten. Er schien gewartet zu haben. »Komm näher«, zischte er und sah Liliane an. Diese wusste, dass es besser war zu gehorchen. Aber ihre Beine wollten dies nicht. Sie waren vor Furcht ganz steif und bewegten sich keinen Millimeter vom Platz. Der Todesser hinter ihr verstärkte seinen Griff und schob Liliane unnachgiebig weiter in den Raum hinein, ehe er sie mit einem kräftigen Stoß in den Rücken zu Fall brachte. Mit einem erstickten Aufschrei landete Liliane auf dem Boden. Direkt vor Voldemorts Füßen. »Lass uns alleine«, befahl der dunkle Lord, worauf sich Greyback nach einer Verbeugung entfernte. »Nun meine kleine Rebellin«, säuselte Voldemort. »Was soll ich bloß mit Dir anstellen, damit Du den Ernst der Sache verstehst?« Er machte ein paar Schritte auf Liliane zu, welche sich mittlerweile aufgesetzt hatte und sah sie von oben herab an. Liliane hielt seinem Blick einen Moment stand, ehe sie den ihren senkte und auf den Boden starrte. »Ich habe Dir die Freiheit gewährt, Dich frei im Haus bewegen zu können. Und was machst Du?« »Ich wollte doch nur wissen, wie es Hermine geht.« »Das Schlammblut hat Dich nicht mehr zu interessieren«, knurrte Voldemort. »Sie ist a-«, wandte Liliane leise ein. »SCHLUSS!!!!« Voldemorts Stimme hallte in dem Raum wieder, während er sich etwas von ihr abwandte. »So etwas wie Freundschaft gibt es nicht. Das habe ich Dir schon einmal gesagt. Das ist alles nur Heuchelei. Oder glaubst Du allen Ernstes, dass das Schlammblut Dir deine Angriffe je verzeihen wird? Du hattest die Wahl zu entscheiden.« »Aber-« »Was aber? Du hast dich für die Angriffe entschieden.« »Ja. Aber doch nur, weil-« begann Liliane erneut. »Nichts weil und aber. Du hast es gemacht. Glaubst Du wirklich, dass sie sich Dir dankend um den Hals wirft, nur weil Du dich entschieden hast, auszuteilen. Aber selbst nichts einzustecken?« »Ihr ist es egal.« »Das sagt sie jetzt. Aber was ist, wenn sie das sieht?« Er deutete auf ihren linken Unterarm. »Im selben Moment wie sie davon erfährt, weicht sie vor Dir zurück. Hat sie Eure Freundschaft vergessen und sie sieht nur noch die Todesserin in Dir.« Liliane umfasste ihren gebrandmarkten Arm, während sie starr einen Punkt auf den Boden fixierte. Auf der einen Seite konnte sie ihm nicht glauben. Hermine würde so etwas nie tun. Sie würde keine Freunde im Stich lassen. Das war nicht ihre Art. Doch auf der anderen Seite… »Denke über meine Worte nach… Sei nicht so töricht wie es deine Eltern waren. Hätten sie auf mich gehört, würden sie heute noch leben…« Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Kommen wir nun zu Deiner Bestrafung.« Erschrocken sah Liliane zu ihm auf. »Jetzt schau nicht so… Du hast doch nicht etwa geglaubt, das ich deinen Eigensinn so einfach hinnehme.« Er hob seinen Zauberstab und richtete ihn gegen Liliane… Snape war unter einem Vorwand zurück in das Versteck von Voldemort gekommen. Dumbledors Plan war es, das Severus Voldemort erzählen sollte, dass Potter zusammen mit seinem Freund aus Hogwarts ausgebüchst sei, um nach ihn zu suchen, was jedoch nicht stimmte. Harry und Ron waren noch immer in Hogwarts. Um den Anschein zu erweckten, das sich die Jungen wirklich aus dem Schloss geschlichen hatten, saßen beide seit dem frühen Mittag in Dumbledors Büro. Auroren waren stattdessen, dank Vielsafttrank, als Harry und Ron unterwegs, was einzig dem Zweck diente, das Voldemort das Apparieren in seinem Versteck möglich machte. Der dunkle Lord verfolgte Snapes Bericht mit großem Interesse. Als sein Spion zu ende berichtet hatte, ließ er Lucius zu sich kommen. Er wollte, dass dieser seinem Sohn in Hogwarts fragte, ob er Harry heute in der Schule gesehen hatte. Lucius schickte umgehend eine Eule los, welche einige Zeit später die Antwort brachte. Draco hatte den Potterjungen heute nur zum Frühstück gesehen. Dann war er wie vom Erdboden verschluckt. Es ging das Gerücht um, das er abgehauen sei. Zusammen mit seinem rothaarigen Freund. Voldemort schien über diese Antwort erfreut zu sein. Er schickte einige seiner Todesser los, um nach Potter Ausschau zu halten. Dann entließ er Snape. Er sollte in Hogwarts Dumbledore im Auge behalten. Nicht, das der Mann etwas plante. Bevor Snape disapparierte, sah er nach den Mädchen. Die Portschlüssel mussten noch unauffällig verteilt werden. Lautlos trat er an das Bett von Liliane heran. Sie lag zusammengekauert und leicht zitternd in ihrem Bett. Ihre Stirn war feucht. Mit Sicherheit hatte sie Fieber. Er holte den Portschlüssel hervor und schob ihn vorsichtig in ihre Hosentasche. Dann ging er zu Hermine. Sie sah, im Gegensatz zu Liliane, recht entspannt aus. Wie Liliane schlief auch sie. Jedoch sehr ruhig. Wie kurze Zeit zuvor, holte er den Portschlüssel hervor und verstaute ihn in Hermines Hosentasche. Dann war es höchste Zeit zu verschwinden. »Und?«, begrüßte Professor McGonagall Severus, als dieser das Büro des Rektors betrat. Sie saß vor dem Schreibtisch. Dumbledore dahinter. »Sie tragen die Schlüssel.« Snape trat an den dunklen Tisch heran. »Wo werden sie ankommen?« »Die Portschlüssel bringen die Mädchen direkt auf die Krankenstation.« »Das wird auch nötig sein«, murmelte Snape leise vor sich hin und dachte an den Zustand von Liliane. Dieser behagte ihm nicht. »Was sagten Sie, Severus?«, fragte Dumbledore nach. »Nicht wichtig.« »Vielleicht sollten Sie auf die Krankenstation gehen«, wandte sich Minerva an den Tränkelehrer. »Poppy könnte eventuell etwas Hilfe gebrauchen, wenn die Mädchen kommen.« Severus hob eine Augenbraue. »Sollte ich?« McGonagall nickte. »Mich würde es ein wenig beruhigen, wenn Sie ebenfalls dort sind.« Severus stimmte zu. Er hatte eh vorgehabt, auf die Krankenstation zu gehen. Schon alleine wegen des dunklen Mals auf Lilianes Arm. Das durfte keiner sehen. Vorerst. »Was ist mit der Geschichte um Harry? Hat er diese geglaubt?« Dumbledore sah kurz zu Harry, der mit Ron abseits saß und dem Gespräch schweigend folgte, ehe er seinen Blick wieder zu dem Tränkelehrer lenkte. Snape nickte. »Er hat ein paar Todesser ausgesandt, welche nach Potter ausschaut halten sollen.« Dumbledore freute sich. »Sehr gut.« Bevor Snape sich auf den Weg auf die Krankenstation machte, ging er in sein Labor im Kellergewölbe. Es schadete sicher nicht, wenn er ein paar Tränke extra mitnahm. Auf der Krankenstation wuselte Madam Pomfrey schon hektisch hin und her, als er eintraf. Severus ließ sie einfach machen und wartete selbst ruhig auf die Ankunft. Er war sich noch immer nicht sicher, ob das Vorhaben klappen würde. Die Turmuhr schlug munter vor sich hin. Es war elf Uhr geworden. Etwas genervt fragte Severus sich, welche Uhrzeit Minerva in die Portschlüssel eingegeben hatte, als plötzlich mit einem leisen Plopp erst Hermine und dann Sekunden später Liliane in den vorbereiteten Betten erschienen. Es hatte funktioniert. Sofort eilte Poppy an das Bett, in dem Hermine lag. Snape hingegen ging zu Liliane. Sie sah noch immer fürchterlich aus. Er betrachtete die schon bereit gestellten Fläschchen auf dem Nachttisch und griff nach einem. Der orangefarbene Trank würde erstmal dem Fieber gegen wirken. Nachdem er ihr den Trank eingeflößt hatte, betrachtete er das dunkle Mal auf ihrem Arm. Severus zauberte einen Verband herbei und legte ihn darum. Der folgende Zauberspruch würde verhindern, dass der Verband das Mal offenbarte. Dann sah er weiter. Doch er fand keinen Ursprungspunkt des Fiebers. Daraus zog er nur einen Schluss. Der Cruciatus. Nur dieser Fluch konnte einen Körper so aus der Bahn werfen und durcheinander bringen. Snape griff in die Tasche seines Umhangs und holte das kleine Fläschchen mit dem grünen Trank heraus. Wie den Trank vorher, flößte er ihn Liliane ein, ehe er nach einem weiteren Trank griff und es wiederholte. »Bei Merlins Bart«, stöhnte Madam Pomfrey, als die an das Bett von Liliane heran trat. »Alles halb so wild«, entgegnete er. »Sie hat schon alle nötigen Tränke erhalten… Wie geht es Miss Granger?« »Gut… Ihr geht es gut.« Severus nickte und sah zu Hermine herüber. Sie schlief. Und beide jungen Frauen würden, dank der Tränke, vor morgen Mittag nicht aufwachen. »Ich werde nun zu Dumbledore gehen. Er wartet sicherlich.« Die Heilerin nickte und huschte weiter auf der Station herum. »Wie geht es den Mädchen?« McGonagalls Augen sahen sorgenvoll zu Snape, als dieser zurück in das Büro kam. »Sie schlafen.« Minerva schnaubte. Das war keine Antwort auf ihre Frage. »Können wir zu ihnen?« Ron, der noch immer mit Harry hier im Büro war, sah Dumbledore an. »Leider ist das nicht möglich.«, verneinte Albus. »Wieso nicht?«, wollte Harry wissen. »Harry. Du und Mister Weasley. Ihr seid angeblich nicht in Hogwarts… Du erinnerst dich?… In eins, zwei Tagen sieht es anders aus.« »Und wenn wir den-« »Harry nein. Ich verstehe euer Verlangen zu den Mädchen zu gehen. Doch bitte tut nur dieses eine Mal das, was von Euch verlangt wird.« Dumbledore wandte sich an McGonagall. »Minerva. Bitte bringen Sie die zwei jungen Herren in ihr vorübergehendes Zimmer.« McGonagall nickte. »Kommen Sie.« Widerstrebend liefen Harry und Ron ihr hinter her. TBC… Hoffe, Euch hat das Kapitel etwas gefallen^^ Freu mich wie immer über ein paar Kommis XD Kapitel 22: In Sicherheit ------------------------- Hi^^ Ein neues Kapitel ist da^^ Hab mich dieses Mal geeilt^^ Wünsche Euch viel Spaß beim lesen XD ************************************************************************************** »Nun Severus«, begann Albus, nachdem sie alleine waren. »Was verschweigen Sie mir?« »Wie kommen Sie darauf, dass ich Ihnen etwas verschweige?« »Nun… Sie hätten Harry eben im Normalfall in seine Schranken gewiesen. Sie lassen doch sonst keine Gelegenheit aus, Severus. Stattdessen sinnieren Sie still vor sich hin.« Snape schnaufte. »Ich habe nichts verschwiegen. Was ich noch zu sagen habe, ist nicht für Potters oder Weasleys Ohren bestimmt…« »Was ist nicht für beide Ohren bestimmt? « Dumbledore lehnte sich gespannt in seinem Stuhl zurück und wartete auf eine Antwort des Tränkelehrers. »Es geht um Miss White.« Albus nickte. »Das dachte ich mir schon.« Er deutete auf den Stuhl ihm gegenüber, worauf Snape den Kopf schüttelte. »Dann berichten Sie.« »Voldemort hat Miss White das dunkle Mal eingebrannt.« Dumbledore seufzte resigniert und legte wie so oft die Fingerkuppen aneinander. »Ich habe befürchtet, dass wir das nicht verhindern können.« »Sie wissen, was das bedeutet, Dumbledore.« Der alte Zauberer nickte. »Ich bin mir durchaus bewusst, was es bedeutet, Severus…« Er schwieg einen Moment, ehe er erneut sprach. »Und daher bitte ich bitte Sie… Kümmern Sie sich um das Mädchen.« »Ich werde in der nächsten Zeit genug zu tun haben das Misstrauen des dunkeln Lords nicht vollends zu erwecken«, knurrte Snape, der gar nicht erfreut über Dumbledores Bitte war. »Das ist mir bewusst. Doch das Mädchen braucht nun jemanden an ihrer Seite, der genau weiß wie es ist, zwischen den Fronten zu stehen.« Snape schnaubte und kreuzte die Arme vor der Brust. Schwieg jedoch. »Voldemort wird sie sicherlich zu sich rufen, wenn er ihr Verschwinden bemerkt«, überlegte Dumbledore. »Sie wird es nicht mitbekommen. Sie hat einen starken Schlaftrank erhalten.« »Wie lange wird er anhalten?« »Bis zum späten Nachmittag bestimmt.« »Er wird es mit Sicherheit am Abend nochmals versuchen…« Dumbledore strich sich wie so oft gedankenverloren über seinen langen Bart. »Wir sollten sie so lange schlafen lassen, wie es geht. Wir sollten sie erst im letzten Moment wecken. Dann ist ihre Verwirrung darüber, das sie hier ist, größer und vor allem glaubwürdiger.« Severus sah nicht besonders erfreut darüber aus, denn er rümpfte die Nase. Das sah auch Dumbledore. »Schauen Sie nicht so, Severus.« »Mir gefällt der Gedanke nicht… Warum haben wir sie erst dort heraus geholt, wenn wir sie wenig später wieder zu ihm zurück schicken?« »Vielleicht gefällt Voldemort der Gedanke, zwei Spione in Hogwarts zu haben.« Snape starrte den Rektor fassungslos an. »Sie wollen… einen Spion aus ihr machen?!… Sie ist noch ein Kind, Dumbledore!« »Wenn ich mich recht entsinne, wird sie bald Volljährig.« »Aber… Sie weiß doch so gar nichts.« »Und deswegen braucht sie Sie an ihrer Seite, Severus. Sie können Liliane alles lehren, was sie wissen muss, um zu überleben.« »Das ist… absurd!« Dumbledore lächelte und sah Snape über seine Brillengläser hinweg an. »Wenn es funktioniert, ist es genial.« Harry starrte auf die Karte des Rumtreibers. Wie lange er das jetzt schon tat, wusste er nicht. Er hatte sie, kaum das McGonagall die Tür hinter sich geschlossen hatte, unter seinem Pullover hervorgeholt und fixierte seitdem die zwei Punkte, welche Hermine und Liliane zeigte. »Wir sollten im Krankenflügel sein«, murrte Harry und sah zu Ron, der neben ihm saß. »Dumbledore hat Recht, Harry. So gerne ich jetzt bei den Mädchen wäre… Aber Dumbledore hat Recht. Irgendwie…« Harry verdrehte die Augen hinter seinen runden Brillengläsern und sah wieder auf die Karte. Sein Blick wanderte umher. McGonagall war in ihren Räumen, während Snape und Dumbledore in dessen Büro saßen. Was hatten die zu besprechen? »Wir sollten uns hinlegen, Harry«, gähnte Ron nun herzhaft, stand auf und ging zu seinem Bett. »Den Mädchen geht es gut. Sie sind in Hogwarts.« Ron zog sich um. »Ich würde mich wohler fühlen, wenn ich beide gesehen habe«, seufzte der Schwarzhaarige. Tippte die Karte an und sagte: »Missetat begangen.« Dann zog auch er sich um. »Ich finds doch auch nicht toll, Harry. Aber ich glaube, wir sollten dieses eine Mal wirklich das tun, was Dumbledore gesagt hat.« »Schon gut, Ron.« Harry ließ einen tiefen Seufzer frei und legte sich hin. »Ich bleibe ja hier. Versprochen«, fügte er noch an, als er dem misstrauischen Blick seines Freundes begegnete. Wenige Stunden später wachte Harry wieder auf. Er wandte seinen Blick zu seinem besten Freund herüber, der selig in seinem Bett schlummerte. Wie gerne würde er das auch tun. Schlafen… Doch jeder Versuch scheiterte kläglich. So zog er die Karte wieder hervor. Im schwachen Licht des Zauberstabs betrachtete er die Punkte. Es war nicht viel Aktivität vorhanden. Einzig Professor Flitwick, der auf nächtlichem Rundgang war und die Geister waren in Hogwarts unterwegs. Ansonsten schlief das Schloss. Selbst Snape und Professor Dumbledore schienen zu schlafen. Harrys Stirn brannte und er spürte plötzlich eine unglaubliche Wut in sich. Doch es war nicht seine Wut. Voldemort kochte vor Zorn. Er hatte gerade erfahren, dass beide Mädchen verschwunden waren. Flüche zuckten aus seinem Zauberstab und bestraften wahllos jeden, der in seiner Nähe war. Dann tippte er mit seinem Stab auf das Mal eines Todessers. Harry schreckte schweißgebadet auf. Er musste wieder eingeschlafen sein. Sein Herz raste noch immer und die gefühlte Wut erbte nicht ab. Schwaches Licht drang durch das Fenster. Es war mittlerweile morgen geworden. Hektisch sah sich Harry um. Wo war die Karte?… Bevor er wieder eingeschlafen war, hatte er sie noch auf dem Schoss liegen gehabt. »Harry? Alles klar?« Ron war aufgewacht und betrachtete seinen langjährigen Freund prüfend. »Sie ist weg!« »Wer ist weg?« »Die Karte… Nein. Hier ist sie ja.« Harry zog die Pergamentseite zwischen den Bettdecken hervor. Ron stand auf und ging zu Harry. »Was ist denn passiert?« »Voldemort weiß nun, das Hermine und Liliane nicht mehr da sind…« Harry deutete auf die noch aktive Karte. Der Punkt mit dem Namen Severus Snape bewegte sich eilig zum Ausgang. »Hier siehst Du… Ich habe gesehen, das Voldemort jemanden gerufen hat… Ihn gerufen hat.« »Er will sicherlich ein paar Antworten von ihm haben.« »Er ist richtig wütend.« Harry strich sich über die noch immer brennende Narbe auf der Stirn. »Gut möglich, dass er ihn in Stücke reißt.« »Das glaub ich nicht. Er braucht ihn.« Harry tippte mit seinem Zauberstab wieder auf die Karte. »Missetat begangen… Ich trau ihm nicht. Und ich würde ihm auch nicht hinterher trauern.« Snape wachte durch das scharfe Brennen des Mals auf. Voldemort musste erfahren haben, das die Mädchen fort waren. Er rief ihn sonst nie am morgen. Während er sich auf den Weg machte, wappnete er sich innerlich. Das würde kein schöner Morgen werden. In dem Versteck herrschte aufgeregtes Treiben. Überall liefen Todesser hektisch herum. Severus achtete nicht auf sie, als er die Eingangshalle durchquerte. Vor der Tür zu Voldemort hielt er kurz inne, ehe er einmal Luft holte und anklopfte. Der dunkle Lord saß in seinem Sessel vor dem Kamin. Seine Schlange Nagini hatte ihren Kopf auf seinem Schoß gebettet, welchen er Gedanken versunken streichelte. »Wo sind sie?«, verlangte Voldemort zu erfahren, nachdem Snape sich verbeugt hatte. Seine roten Augen funkelten zornig. »In Hogwarts, Herr.« »Ich frage mich, Severus. Wie sind sie da hin gekommen?« »Durch Portschlüssel.« »Ach…«Voldemort zog eine seiner nicht vorhandenen Augenbrauen in die Höhe. »Durch Portschlüssel…«, wiederholte er. »Soweit ich weiß, sind die Mädchen durchsucht worden und alles was sie bei sich trugen wurde entfernt.« »Sie waren kaum sichtbar. Sie hatten die Form einer kleinen Münze.« Voldemorts Augen leuchteten zornig auf und er schluckte einen erneuten Anflug von Wut herunter. Den Todesser, der für die Durchsuchung der Mädchen verantwortlich war, hatte seinen ersten Zorn zu spüren bekommen und weilte nun unter den Toten. Ihn fragen, ob die Mädchen Geld bei sich hatten konnte er nun nicht mehr. Er musste Severus notgedrungen vertrauen. »Warum hast Du mir nicht sofort bescheid gegeben?« »Ich hatte keine Möglichkeiten mit Euch in Verbindung zu treten. Dumbledore behielt mich im Auge.« Wieder in Gedanken versunken streichelte Voldemort seiner Schlange erneut über den Kopf. »Ist Potter im Schloss? Oder war das nur ein Ablenkungsmanöver gewesen?« Snape schüttelte den Kopf. »Ich habe Potter nicht gesehen.« Der dunkle Lord schwieg einen Augenblick ehe er wieder das Wort an Snape richtete. »Wo ist meine kleine Rebellin geblieben? Ich bin der Meinung, dass ich sie ebenfalls zu mir gerufen habe. Hat der Alte sie eingesperrt?« »Sie schläft, Herr. Man hat ihr einen starken Schlaftrank gegeben.« »Man oder Du, Severus?« Voldemorts Mundwinkel zuckten. »Nein, ich will es gar nicht hören«, hob er seine Hand, als Snape zu einer Antwort ansetzte. Dann wurde er wieder ernst. »Es ist mir noch immer ein Rätsel… Du verbringst so viel Zeit in Hogwarts… Und doch bekommst Du nicht alles mit, was der Alte plant. Du bist doch sonst so akribisch im spionieren… Vertraut Dir Dumbledore nicht mehr? Oder… Muss ich mir Gedanken über Deine Treue machen, Severus?« Seine Stimme wurde zum Ende hin gefährlich leise. »Mein Herr. Es schmerzt mich, das Ihr an meiner Treue zu Euch zweifelt. Ich war und bin Euch treu ergeben. Und wenn Dumbledore mir nicht vertrauen würde, könnte ich mich nicht mehr so frei in Hogwarts bewegen. Er hätte meinen Radius schon längst eingeschränkt.« »In der Tat. Das hätte er«, nickte Voldemort zustimmend. Jedoch war er noch immer nicht gänzlich überzeugt. Eine erneute Pause entstand, ehe er wieder das Wort an seinen Todesser wandte. »Ich erwarte Liliane und Dich heute Abend zu sehen.« »Natürlich.« Snape verneigte sich »Da ist er wieder!«, rief Ron, als Snapes Name auf der Karte des Rumtreibers wieder erschien. »Ging aber schnell.« »Hätte es besser gefunden, wenn er gar nicht mehr aufgetaucht wäre«, knurrte Harry. »Harry! Er hat den Mädchen geholfen!« Der Schwarzhaarige schnaubte. »Held.« Ron verdrehte die Augen und musste lächeln. »Du bist echt stur. Weißt Du das?« »Ich habe meine Gründe.« Hermine wachte am Mittag auf. Genüsslich streckte sie sich in ihrem Bett, bis ihr wieder einfiel, das Liliane plötzlich in ihrem Zimmer gestanden hatte. In einem schwarzen Kapuzenumhang. Dann tauchte der Todesser hinter ihr auf. Wenige Augenblicke nachdem Liliane ein Fluch getroffen hatte, traf auch sie einer und sie hatte das Bewusstsein verloren. Als sie später wieder wach wurde, war sie alleine. Sie hätte gerne gewusst, wie es Liliane ging. Vielleicht würde der Todesser ihr zumindest nur mit einem Nicken zu verstehen geben, dass es ihr gut ging. Mit einem Seufzer öffnete Hermine ihre Augen und erstarrte. Warmer Kerzenschein und die braunen Mauern von Hogwarts Krankenstation begrüßten sie. Völlig verdattert drehte sie den Kopf. »Ah… Sie sind wach geworden. Sehr gut«, begrüßte Madam Pomfrey sie mit einem Lächeln. »Was?…« »Geht es Ihnen gut?« Hermine nickte. »Ja… Aber wie…?« »Das ist schön zu hören… Doch bleiben Sie trotzdem noch etwas liegen.« Madam Pomfrey trat von ihrem Bett an das Nachbarbett. »Lily!« Hermine sprang aus ihrem Bett. »Habe ich Ihnen nicht eben gesagt, dass Sie in ihrem Bett bleiben sollen? Sofort wieder zurück«, sagte die Heilerin streng. Hermine setzte sich auf die Bettkante und hoffte, das es Madam Pomfrey reichen würde. »Wie geht es ihr?« »Ihr geht es gut. Sie schläft nur sehr tief… Professor Snape hat ihre einen starken Trank gegeben.« Nachdem Madam Pomfrey die Krankenstation kurz verlassen hatte, stand Hermine wieder von ihrem Bett auf, trat an das ihrer Freundin und setzte sich auf die Matratze. Liliane schlief friedlich und ein entspannter Ausdruck lag auf ihrem Gesicht. Vorsichtig strich Hermine ihr über den Lockenkopf. Sie waren in Hogwarts. In Sicherheit. Wie auch immer es passiert war. Sie waren hier. Das allein zählte. Sie waren zurück, ehe Lord Voldemort Liliane das Mal einbrennen konnte. »Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass Sie im Bett bleiben sollen?« Madam Pomfrey kam zurück. »Mir geht es gut. Außerdem sitze ich doch nur hier.« Die Krankenschwester seufzte resigniert. »Von mir aus.« »Ganz die Alte«, ertönte plötzlich Snapes Stimme. »Ach, Severus. Schön, das Sie noch einmal vorbei schauen.« Severus überging ihre Worte und trat näher. Hermine sah zu dem Professor. Er wirkte müde. »Bitte sehen Sie sich doch noch mal Miss White an. Ich will nur sichergehen, dass wirklich alles in Ordnung ist.« Die ältere Frau machte ein paar Schritte Richtung Tür.»Ich komme gleich wieder. Ich muss nur kurz in mein Büro.« Snape nickte kurz und die betagte Krankenschwester verließ eilig den Raum. »Danke Professor«, bedankte Hermine sich, als sie alleine waren. Er hatte wirklich einiges für sie getan. Und sie konnte das Gefühl nicht abschütteln, das er etwas mit ihrer Rettung zu tun hatte. Snape reagierte nicht auf Hermines Worte und trat an das Bett von Liliane heran. Alles war völlig normal. Das Fieber war verschwunden und ihr Gesicht hatte wieder eine gesunde Farbe angenommen. »Alles in Ordnung«, sagte er zu der Krankenschwester, als diese wiederkam. »Gut.« Sie wirkte beruhigt. »Dann bin ich beruhigt. Ich habe mir ein wenig Gedanken gemacht… Das Kind schläft, ohne sich zu rühren… Aber wenn Sie sagen, das es in Ordnung… Sie sieht aber auch wesentlich besser aus, als bei ihrer Ankunft.« »Wenn Sie mich dann entschuldigen. Die Schüler warten auf mich.« Snape rauschte mit wehendem Umhang aus dem Raum hinaus und Hermine war mit Liliane und Madam Pomfrey wieder alleine. TBC… Hoffe, das Kapitel hat Euch gefallen^^ Freu mich wie immer über ein paar Kommis XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)