Blind Love von Sharry (wenn man blind ist, muss man lernen, jemandem zu vertrauen(ZoxSa)) ================================================================================ Kapitel 9: loss of feelless --------------------------- Hey, das ist ein kleines Zwischenkapitel, welches sich eine Freundin von mir gewünscht hat. Sie hat mich gebeten Zorros Gefühle beim Nervenzusammenbruch preiszugeben, und ich hab mir gedacht, euch könnte das auch gefallen, also, hier ein kleiner Ausschnitt: _________________________________________________________________________________ „Alles in Ordnung?“ „Klar…“ Als würde er was anderes antworten. Er war stark, ihm ging es nie schlecht, selbst halbtot würde er noch kämpfen, und dabei keine Schwäche zeigen, hier musste es das Gleiche sein. Der Koch sagte nichts, was er willkommen hieß. Er wollte jetzt nicht über seine Probleme, seine Ängste nachdenken, denn dann würde er Schwäche zeigen, so was durfte er sich nicht erlauben! „Möchtest du reden?“ „Nein.“ Hatte er grade nicht gesagt, dass er nicht reden wollte? Er wollte sich nicht damit konfrontieren, verstand dieser Teerschlucker das denn nicht? „Brauchst du einen tröstenden Arm?“ „NEIN!“ Sag mal, hatte er sie noch alle? Wie konnte diese Kringelbraue ihn, Lorenor Zorro, so etwas fragen? Als wollte er, dass Zorro, ein steinharter Mann, die Kontrolle ein weiteres Mal verlor, was sollte der Scheiß? Dabei wollte er doch nicht darüber nachdenken, dass er blind war, dass er hilflos war, dass er Ruffy geschlagen hatte, dass, eben in diesem Moment, die ganze Crew von seinem Problem erfuhr… Verdammt, jetzt dachte er doch drüber nach. Und seine Gedanken gingen noch viel tiefer, einen Pfad, denn er nicht beschreiten wollte, der Pfad seiner Erinnerung. Innerlich seufzte er, warum musste so was immer nur ihm passieren? Warum musste er immer so eine Scheiße durchmachen? Wieso mussten ausgerechnet seine, so tief verborgenen Schwächen, für alle sichtbar, ans Tageslicht geholt werden? „Es ist beschissen.“ Ja, so war es wirklich, er wusste nicht, warum er dass nun gesagt hatte, vielleicht einfach nur, um der quälenden Stille davonzulaufen, oder weil er vielleicht wirklich jemandem zum reden brauchte, er wusste es nicht, es war ihm egal, denn außer einem leisen „Hmm…?“ bekam er eh keine Antwort. Er atmete tief ein, sein ganzer Körper war verkrampft, und dass nur, weil er so am Ende war, mit sich und der Welt, wieso musste er erblinden? Nur damit, alle Welt sehen konnte, was für eine dunkle Vergangenheit er gehabt hatte? Was war das? Erschrocken fuhr er zusammen, als etwas seinen Unterarm berührte, ehe er bemerkte, dass es Sanji gewesen war. Verdrossen, und beschämt seufzte er. „Genau das meinte ich damit.“ „Wir packen dass schon.“ „Und wie?“ So einfach kann der Smutje es ja sagen, er hatte keine inneren Dämonen, die ihn von innen heraus zerfleischten. „Keine Ahnung, so wie wir alles immer hinkriegen, erst einen Plan ausarbeiten, den dann eh niemand mehr befolgt, oder irgendwie so. Wird schon gehen.“ Ja klar, wird schon gehen, immer doch, verflucht noch mal er konnte doch jetzt schon nicht mehr. „Du hast leicht reden.“ Es war ihm mehr rausgerutscht, als dass er es wirklich hatte sagen wollen, wollte er doch sein Gesicht bewahren, nein, jetzt machte er auf einen auf zickig. „Wie meinst du?“ Ja wie meinte er das? Verdammt, genau so, wie er sich fühlte, Er war sauer, auf Sanji, auf sich, auf die Hexe, auf Ruffy. Er war verzweifelt, er war doch jetzt nicht mehr er selbst, er war hilflos, nutzlos, und diese Gefühle ließen ihn sprechen. „Du bist ja nicht derjenige, der hier, von einem Tag auf den anderen, zum Krüppel mutiert ist!“ „Zorro…“ Was sollte das? Glaubte der tatsächlich, es würde ihn irgendwie beruhigen, wenn der Kochlöffel seinen Namen flüsterte? Dass einzige was es brachte, war ein ungewollter Gefühlsausbruch. „Ist doch wahr. Ich bin keine Hilfe mehr. Ich muss mich von dir führen lassen, weil ich ansonsten zu blöd bin um mich nicht selber zu verletzten. Ich erschrecke bei jeder noch so leichten Berührung und habe eben meinen Käpt’n angeschrieen!“ „Zorro…“ Er sollte aufhören, sollte seinen Namen nicht flüstern, bemerkte der Koch nicht, wie er um Fassung rang, wie seine Gefühle ihm zeigten, was für ein schwacher Mensch er war. Noch nie hatte er sich so schlecht gefühlt, er konnte sich einfach nicht verzeihen, dass er einen Freund so verletzt hatte. Es war das Niederste für ihn, wenn er irgendetwas aus seiner Erziehung gelernt hatte, dann das man jemanden nur verletzte, wenn dieser einem gleichgültig war, oder wenn man jemanden hasste oder verachtete, aber das war falsch, er wollte Ruffy nie was antun, hatte gegen seinen Kodex verraten, diesen zu beschützen, und hatte ihn, zumindest seelisch verletzt. Wieder flossen die Worte aus ihm heraus, ohne dass er sie zurückhalten konnte, wobei seine Schultern immer mehr zitterten, die Erschöpfung machte ihn schwach und ließ seine Gefühle den harten Panzer erweichen. "ich habe Ruffy verletzt, egal auf welche Weise und ob es ihm wehtat, dabei kann er gar nichts dafür… Es ist so unfair, verdammt! Warum? Wenn das alles wenigstens einen vernünftigen Grund hätte.“ Er schluchzte auf, warum? Er war nicht bestraft worden, weil er irgendetwas falsch gemacht hatte, sondern einfach so, wie damals, nur waren es diesmal nicht Schläge von seinem verhassten Ziehvater, sondern blinde Augen, die ihn alles noch mal durchleben ließen, die ihm verboten, in die Gesichter seiner Freunde zu sehen, wo er vielleicht Hoffnung finden konnte, es war einfach nicht fair, genauso wenig, dass er jetzt hier die Kontrolle verlor, aber er konnte nicht mehr und die plötzliche Nähe, die vom Smutje ausging, gab ihm den Rest. Seine ganze harte, richtige Welt brach zusammen, alles kam in ihm hoch, alles, was er runter getrampelt hatte, in der Hoffnung, es nie wieder fühlen zu müssen. Es war mehr, als nur das Wissen, dass er einen Freund geschadet hatte, es war mehr als nur das Wissen, dass er mehr oder weniger nutzlos war, es war mehr als nur das Wissen, dass er seine Gefühle all die Jahre abgetötet hatte, um nicht schwach sein zu müssen. Es waren die Gefühle selber, der Schmerz, von den ewigen Misshandlungen, die er eigentlich nie hatte begreifen können, er hatte daraus gelernt, dass er menschenunwürdig sei. Hatte damit Jahre leben müssen, war immer noch der Überzeugung, dass er nicht soviel wert sei, vielleicht stark, gefährlich, unnahbar, aber immer noch ein Tier, welches man bestrafen musste. Der Schmerz, nie das Gefühl kennen gelernt zu haben, was andere bei ihrem Zuhause gespürt haben, Geborgenheit, Verständnis, vielleicht wirklich so was, wie das, was der Koch Liebe nannte, ja selbst dieser hatte es kennen gelernt, zumindest etwas, aber er, er war immer ein Ausgestoßener gewesen, immer verhasst, selbst als er dann später ins Dojo kam, nur wenige hatten ihn akzeptiert, eine davon war Kuina gewesen. Si war der erste Mensch gewesen, der ihm positive Gefühle gezeigt hatte, positives Denken über andere, aber die Natur hatte ihn gelehrt, dass es so was nicht geben durfte, denn Kuina war gestorben, und mit ihr hatte Zorro seine Gefühle begraben, war zu einer Maschine geworden, die trainierte um einen Traum zu erfüllen, denn das war das einzige, was seine Freundin in ihm hatte retten können, vor dem schwarzen Abgrund. Jetzt hatte dieser verdammte Koch alles aufgerissen, all die Trauer, all den Schmerz, die Unverständnis, eines kleinen Jungen, eines Kindes, eines Opfers, eines Freundes, eines gebrochenen Mannes und hier lag er, in den Armen eines Menschen, erschöpft, nicht mehr in der Lage, klar zu denken, wünschte sich, ob all der Gefühle, die ihn erdrücken wollten, zu sterben, und fühlte sich das erste Mal geborgen. Er verstand es nicht, konnte es nicht verstehen, zu verwirrt, zu gestraft, aber irgendwie wurde er ruhiger, und glitt, immer noch überfordert von seinem Inneren, in einen traumlosen Schlaf… _________________________________________________________________________________ So, bitte sehr, ich glaube, ich bin etwas abgeschweift, da ich es auch sehr schwierig finde, Zorros Gefühlslage zu beschreiben, aber vielleicht findet es trotzdem Anklang^^ Sharry Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)