Blind Love von Sharry (wenn man blind ist, muss man lernen, jemandem zu vertrauen(ZoxSa)) ================================================================================ Kapitel 16: loss of voice ------------------------- Sooo….. Es geht weiter. Freut mich, dass es euch bisher gefallen hat^^, vielen Dank für eure zahlrerichen kommis. Dieses Kapitel fängt an, bevor Chopper zu Sanji, Nami und Lyssop geht, und ist aus Zorros Sicht. Zu unseren drei anderen Männern, Ruffy, Franky und Brook, gibt’s dann später auch noch was zu lesen^^ Viel Spaß Das Rauschen in seinen Ohren nahm ab, seine Brust brannte nicht mehr so stark und diese Taubheit lies ihn langsam aber sicher in Ruhe. Nur alles, links von seinem Herzen, konnte er nicht richtig wahrnehmen, die Schulter ziepte unangenehm und der Arm hätte genauso gut ab sein können. Er seufzte, wenn er doch sehen könnte. „Ah, Zorro, du bist aufgewacht, endlich.“ Die Stimme des Arztes war besorgt. „Du hast ziemliches Glück gehabt, oder Überlebenswille, dass du das überstanden hast.“ „Was soll das heißen?“ Trotz des beleidigten Untertons war seine Stimme leiser und sehr viel rauer als er es wollte, und zu dem auch noch so schwächlich, verdammt. „Das soll heißen, dass die linke Herzklappe so zerdrückt war, dass es ein Wunder ist, das sie jetzt wieder arbeitet, Herr Schwertkämpfer.“ „Du bist ja auch da Robin, dass überrascht mich schon ein wenig, normalerweise hilft dir doch der Kochtopf, Chopper.“ Allein diese paar Worte hatten ihn schon erschöpft, und der Schmerz in seiner Brust wurde wieder stärker. „Nicht so anstrengen Zorro!“ Kam es belehrend von dem kleinen Elch, doch diesmal antwortete Zorro nicht mit einer bissigen Erwiderung, dafür fehlet die Kraft. „Der Herr Koch war ziemlich aufgelöst, aber Frau Navigatorin ist bei ihm.“ „Aha…“ Er ließ sich wieder etwas zurück in die Kissen sinken, es verwirrte ihn, nur einen Moment, danach war ihm klar, warum der Koch so aufgelöst war. Er war der Grund gewesen. Der Koch hatte Angst um ihn gehabt. Dummer Kochlöffel! Dann gingen seine Gedanken weiter. Jetzt, da sein eigenes Blut seine Hörmuscheln nicht mehr beeinträchtigte, konnte er seine Umgebung wieder besser erkennen. Dass er auf dem Schiff war, wusste er, auch vermutete er, dass er hier im Krankenzimmer liegen musste, aber wo war der Rest der Crew. Er lauschte, wobei ihn das stetige Tropfen von Flüssigkeitsbehältern störte, er konnte neben Robins, Choppers und seinem eigenen, unregelmäßigen und zittrigen, Herzschlag noch die von drei anderen hören, weiter weg, in der Kombüse, wenn er sich nicht sehr irrte. Weil sie so weit weg waren, konnte er sie sehr schlecht erkennen, doch nach und nach konnte er zumindest den schnellsten und hibbeligsten Puls einordnen, es musste der vom Koch sein. Doch weder Ruffys noch Frankys war einer der anderen Beiden, also mussten es Nami und Lyssop sein, Brook konnte er erst gar nicht wahrnehmen, bei ihm floss kein Blut und schlug auch kein Herz. „Wo sind Ruffy… und Franky?“ Schon hörte er sich stärker an. „Herr Kapitän, Herr Zimmermann und Herr Musiker sind, laut Herr Koch, noch in der Höhle und kämpfen gegen die Frau Hexe.“ „Komm nicht auf den Gedanken, denen jetzt hinterher zu laufen, du könntest noch nicht mal aufstehen.“ „Du weist nicht, was ich alles kann!“ Erschrocken quiekte der kleine Elch auf, als Zorros tiefe Stimme, wie ein Unheil bringendes Donnergrollen, über ihn hinab fuhr. „Du solltest aber trotzdem im Bett bleiben.“ Robin blieb wie immer ganz entspannt und unscheinbar, doch auch bei ihr konnte Zorro die unterschwellige Sorge hören, die sie sonst so gut verbergen konnte. „Ganz genau, du bleibst jetzt im Bett, ich geb dir noch was gegen die Schmerzen, damit du etwas schlafen kannst, und sag dann den anderen bescheid.“ „Na, wenn’s denn sein muss.“ „Ja, muss es!“ Er spürte kaum, was der junge Arzt da machte, achtete aber auch nicht darauf, erinnerte sich an das Gespräch mit dem Koch, auf dem Weg zum Schiff. … „Tut… tut mir….leid.“ „Halt die Klappe, dass ist nicht deine Schuld, außerdem, solange du nicht stirbst, musst du dich nicht entschuldigen. OK? Ich will nicht, dass du stirbst. Verstehst du das?“ „J..a.“ „Gut, dann brauch ich mir ja keine Sorgen zu machen.“ … „Choppper?“ „Ja?“ „Wie… wie knapp war es diesmal?“ „Es war nicht knapp, es ist knapp, sehr sogar.“ „Was meinst du damit?“ „Dass du noch lange nicht sicher bist, verstanden? Dein Herz ist immer noch sehr schwach, egal wie stark du bist, eine zu hohe Belastung, oder wenn du dich zu sehr aufregst, könnten schlimme Folgen haben. Und ich muss später auch noch eine Vene an deinem Herzen zusammenflicken, durch sie ist die Verbindung zu deinem linken Arm gestört, ich hab keine Ahnung, ob ich das wieder hinkriege.“ Seine Stimme war ernst, und der Schwertkämpfer nahm alles hellwach auf, obwohl er eigentlich schon hätte einschlafen müssen, von den Beruhigungsmitteln. „Ich mach dass aber erst später, du musst dich ausruhen, sonst weis ich nicht, ob du das überlebst. Du bist zurzeit wirklich am Rand des Abgrundes, Zorro, vergiss das nicht.“ Er nickte benommen. Es war ernst, sehr ernst. Innerlich lachte er, war es doch reine Ironie, dass ausgerechnet sein Herz ihm den Dienst versagt hatte, und zwar ausgerechnet jetzt, jetzt da… „Chopper?“ Schon jetzt war seine Stimme müder als zuvor. „Keine Sorge, ich werde die anderen nicht über unnötige Dinge aufklären, sie brauchen nicht alles zu wissen.“ „Da…danke.“ Er wollte nicht, dass der Koch sich noch mehr um ihn sorgte, er würde schon nicht sterben. Dafür kämpfte er zu sehr. Dafür war er zu stark… Wenige Sekunden später war er dann endlich so müde, dass er sich ohne große Widerstände dem Schlaf hingab, trotz der Sorgen, die er hatte. Er drehte den Kopf. Ein Glück, Zorro und Sanji konnte er nicht mehr sehen, sie waren in Sicherheit. Im nächsten Moment wurde er daran erinnert, dass er das nicht war, und krachte gegen die Höhlendecke. Doch das war nicht so wichtig, tat ja nicht besonders weh, außerdem war sein Plan aufgegangen. Ja, richtig, sein Plan, er hatte ihn schnell gefasst, hatte in dem Moment, wo der Koch die Kontrolle verloren hatte, sie einfach übernommen, er wusste gar nicht, wie das alles passiert war. Es war der Anblick Zorros gewesen, der ihm bewusst werden ließ, wie er handeln musste. Als hätte er mit Sanji die Rollen getauscht, hatte er den kühlen Kopf bewahrt und den Blonden gemaßregelt, fast schon unheimlich. Aber dass war ja jetzt alles zum Glück vorbei, jetzt war er wieder der alte, obwohl er sich, seltsamer Weise, richtige Sorgen um den Schwertkämpfer machte, er hatte das ungute Gefühl, dass es ihn schwerer erwischt hatte, als es den Anschein gemacht hatte. Sein Blick glitt über seine Gegnerin. Doch er konnte diesen verdammten Loggport nicht finden, um den Hals trug sie zwar eine goldene Kette, aber diese hatte keinen Anhänger, vielleicht hatte Sanji sich geirrt… Er wollte ihr wieder ausweichen, doch diesmal war der Angriff schneller als er. Mit letzter Not konnte er ihn abwehren, doch dadurch verlor er seine Deckung. Ein roter Blitz traf ihn und wirbelte ihn gegen die Wand, an der sich, vor wenigen Minuten, noch Zorro gewunden hatte. Sein Körper bebte, als er zu Boden sackte, ein Feuer floss durch seinen Körper, verbrannte seine Lunge und zerfleischte die Kehle. Röchelnd presste er beide Hände an den Hals. Es tat weh. „OI! Strohhut!“ Franky! Brook! Plötzlich waren die beiden da, griffen sofort an, und wurden beide von farbenfrohen Blitzen getroffen. Doch, sie prallte ab. Keiner schaffte es, sich gegen Knochen oder Metall zu behaupten, wie sie es doch bei Fleisch schafften. „Yohohoho, nicht das kitzelt. Ich bekomm ja schon eine Gänsehaut…. Oh, ich hab ja gar keine. YOHOHOHO!“ Dann sah er es, warum erst jetzt, an der goldenen Kette, die sie um den Hals trug, baumelte ein kleiner Loggport, und dort waren auch Zeichen eingeritzt. Curses Ohne das Brennen in seinem Hals länger zu beachten, sprang er auf, und biss sich auf seinen Daumen, worauf sich seine andere Hand aufblies zu der Faust eines Riesen. Franky und Brook lenkten die Hexe soweit ab, dass sie nicht auf die Idee kam, eine ihrer Blitze in Ruffys Richtung zu werfen, wodurch er ihr immer näher kommen konnte, während seine Crewmitglieder sie schwächten. Als er jedoch seinen Angriff benennen wollte, schrieen seine Stimmbänder vor Schmerz auf, und er beließ es bei einem stummen Sieg, denn die Hexe hatte ihm so nichts mehr entgegenzusetzen. Mit einem schrecklichen Kreischen krachte sie gegen die Wand, und dann erstarb ihr Schrei. Schwarzes Blut floss über den Boden. „SUPER!“ Ja, sie hatten gesiegt. Ohne ihre Flüche, war sie nichts gewesen, und da diese an Brook und Franky abprallten, hatte sie schon verloren, als diese dazukamen, auch wenn Ruffy den entscheiden Schlag ausgeführt hatte. Nun sackte auch Klein-Ruffy zu Boden, doch entschlossen schnell rappelte er sich wieder auf und schlurfte zu den Überresten der Hexe, nahm ihr die Kette mit dem Loggport ab und zeigte sie breit grinsend seinen Nakama. Beide sahen ihn nur verständnislos an. „Sag mal, was willst du mit dem Goldkettchen? So viel ist die nicht wert, als dass unsere Navigatorin die haben wollen würde.“ „Hör mal, Ruffy, die ist ja ganz schön, aber wir müssen nach dem Loggport suchen, Zorro braucht den doch.“ Aufgebracht wollte der Jüngere den beiden verklickern, dass er ihn doch in der Hand hielt, doch kein Ton kam über seine Lippen und entsetzt starrte er die beiden nur an. Seine Träume waren unruhig, so selten unruhig, früher waren sie dann mit Bildern ausgestopft gewesen, wie Ruffys Bilderbücher, doch jetzt, jetzt waren es Gerüche, Stimmen, Berührungen, Ertastetes. Er hörte Choppers belehrende Stimme, spürte, wie die Hexe seine Brust verbrannte, roch den angenehmen Geruch des Koches, spürte seine zitternden Hände, spürte wie sie über sein Gesicht strichen. War dass alles noch ein Traum? Es fühlte sich so real an, aber dass würde es wohl nie sein. Es kam ihm auch so vor, als würde er die tieftraurige Stimme des Smutjes hören, doch dass war alles nur Wunschdenken, hervorgerufen, durch irgendein blödes Schlafmittel. Im nächsten Moment war Zorro dann doch der Überzeugung, Tod zu sein, warme, vorsichtige, sanfte Lippen, legten sich zittrig auf seine. Er konnte sich nicht bewegen, war es Traum? War es Wirklichkeit? War es Leben? War es Tod? Er konnte es nicht sagen. Konnte sich nicht bewegen. Dieses wunderbare Gefühl, diese Wärme, diese Geborgenheit, diese… dieser Sanji! Er sollte sich nicht ändern, dieser Moment, selten hatte er sich so beschützt und sicher gefühlt, wo er doch so ausgeliefert da lag, er hätte nie gedacht, dass er je so fühlen konnte, für einen anderen Menschen, und dass er etwas je so vermissen konnte, wie dessen Nähe. Denn wie alle schönen Träume, war auch dieser viel zu kurz, und er war wieder allein, war wieder schwach, war wieder verletzt. Dann hörte er die Stimme des Koches wieder. Sie erinnerte ihn an eine andere Stimme. Seine. Genau so hatte er sich angehört, als er vor ihrem Grab gestanden hatte, und ihren Namen geflüstert hatte. Genau so. Doch sie. Sie hatte nicht geantwortet… „Sanji?“ Seine Stimme war noch so schwach, vor Erschöpfung und Müdigkeit. Er hatte keine Ahnung, ob er schon wach war, ob das eben alles wirklich passiert war, oder ob er noch schlief. „Zorro?“ Unglaube, reinster Unglaube lag in seiner Stimme. Und dann. „ZORRO!“ Er spürte ihn, spürte seinen heißen, verwirrten Atem, hörte sein schnell klopfendes Herz, spürte seine zitternde Hand, an seinem Unterarm, hörte, wie er seinen Namen flüsterte. Wusste, dass er nicht mehr träumte. Obwohl er keine Ahnung hatte, wie der Koch so schnell ans Bett gekommen war. „Was ist denn los?“ Seine Stimme war zwar noch leise, aber mittlerweile sehr viel fester als eben noch. „Was los ist? Was los ist?!“ Der Koch schien wohl am Rande eines Nervenzusammenbruches zu sein. „Ich dachte du wärest tot.“ Damit hörte er die Tränen rauschen, die der andere so gut zurückgehalten hatte, und dann spürte er den blonden Schopf, durch die Decke hindurch, auf seinem Bauch, direkt unterhalb der zerschundenen Brust. Erst hatte er ebenso beleidigt antworten wollen, wie bei Chopper, doch dieser Gefühlsausbruch hatte ihn überrumpelt. Langsam und zaghaft hob er seine rechte Hand und legte sie etwas unbeholfen um den Blonden. „Aber ich bin nicht gestorben, ich dachte Chopper hätte mit euch gesprochen.“ Leicht streichelte er den Rücken des Jüngeren, der es wohl nicht schaffte, sich zu beruhigen. Es erinnerte ihn sehr daran, wie Kuina geweint hatte, auch damals hatte er sie in den Armen gehalten, und auch damals hatte sie nicht aufhören wollen, bis… Ein sanftes Geräusch erklang und berührte ihn wie ein Windhauch, streichelte ihm über die Wange und erfüllte ihn mit Wärme. Während er nur langsam realisierte, dass er seinen Schwertkämpfer doch nicht verloren hatte, traf ihn die Erkenntnis hart. Zorro summte. Er wollte den Kopf heben, den Älteren ansehen, doch die Tränen liefen immer noch, und er wollte nicht diesen schützenden Körper des Kriegers loslassen, wo es sich doch so gut anfühlte. Er spürte die warme Hand Zorros, lauschte seiner atemberaubenden Stimme und wurde langsam ruhiger. Und dann sang Zorro. Ganz leise, mehr gab sein erschöpfter Körper nicht her, ganz ruhig, aber so wunderschön. Sanji verstand kein Wort, es war eine schon längst verstorbene Sprache, doch sie hörte sich wunderbar an, jede Silbe hatte einen eigenen einzigartigen Klang, und Zorros Stimme erfüllte den ganzen Raum, während die Zeit stehen geblieben schien, und Sanji ihm einfach nur lauschte. Irgendwann hob er den Kopf und sah Zorro an. Dieser hatte die Augen geschlossen, lag, gegen die Kissen gestützt, etwas aufrecht und sang dieses alte Lied. Nach einer Weile wurde seine Stimme rauer, und schließlich musste er husten. „Zorro!“ „Geht schon… verdammt.“ Wieder hustete der Schwertkämpfer, doch dann entspannte er sich langsam. „Besser?“ fragte er dann, und Sanji fiel auf, dass seine eigene Hand in Zorros verschränkt war, während er wieder aufrecht saß, um Zorro nicht noch mehr zu belasten. „Klar, ähm, danke… dass war wunderschön. Warum singst du nie? Was war das für eine Sprache? Und warum hast du jetzt gesungen?“ Zorro lächelte sanft, aber auch etwas traurig. „Es ruft Erinnerungen wach, genau wie dieses Lied, aber es hat sich gelohnt, wenn du jetzt wieder der alte bist.“ Er wirkte immer noch blass. Der Koch fragte nicht nach. „Sind... sind die anderen schon zurück?“ „Nein, noch nicht, aber ich glaube kaum, dass es noch sehr lange dauern wird.“ „Ah…“ Dann wurde es Still um sie. Der Blondschopf glaubte schon, dass Zorro wieder eingeschlafen wäre, als dieser das Wort erhob. „Es tut mir leid.“ „Was tut dir leid?“ „Das du dachtest, ich wäre tot. Es schien dich… es schien dir weh zu tun…“ Sanji lachte leicht. „Ist schon okay, du lebst ja.“ Kurz streichte er dem Schwertkämpfer über die Wange, wusste selber nicht, woher er plötzlich diese Selbstverständlichkeit nahm, und der Grünhaarige ließ ihn gewähren. Tief holte er Luft, wusste, dass es jetzt so weit war. „Zorro, ich muss mit dir reden.“ „Ich weis.“ Es überraschte ihn nicht wirklich, nein, Zorro wusste es. „Hör mal,… du… ich weis nicht, wie ich anfangen soll.“ Zorro lachte rau. „Du machst es immer so kompliziert, Zwiebelschneider.“ „Ach halt die Klappe, was kann ich dafür, dass du jedes Wort falsch verstehst und ich dich dann immer verletzte?“ „Darum benutze ich keine Worte…“ „Was meinst du damit?“ Sollte das eine Aufforderung sein? Zorro seufzte. Plötzlich schien er noch müder und blasser als vorhin. „Ich glaube, du hast einen großen Fehler begangen, Koch.“ „Wieso?“ „Glaub mir, du hättest es so viel einfacher haben können. Nami, Robin oder meinetwegen auch Ruffy oder Lyssop.“ Leicht lachend schüttelte er den Kopf, dann hustete er. Als Sanji den Mund öffnete, bedeutete Zorro, ihm mit erhobener Hand, still zu sein. Als er sich wieder gesammelt hatte, sprach er weiter. „Aber du warst nie der Typ, der den einfachen Weg wählt, nicht? Und trotzdem verstehe ich nicht. Warum ich? Wo dir doch klar sein muss, dass ich nicht… dass ich keine Ahnung von solchen Dingen habe. Dass es schwierig sein wird, bei meiner… bei meiner Vergangenheit“ … Er saß da, lauschte den Worten des anderen, die es doch genau auf den Punkt gebracht hatten. Zorro hatte geschafft, was er nicht geschafft hatte, er hatte es ausgesprochen, und das obwohl er Gefühle nicht kannte, sie fast schon fürchtete. Zeit verging, beide waren still, beide warteten auf die Antwort. Schließlich lächelte Sanji. „Weist du, Marimo. Du sagst, du benutzt keine Worte, und gerade hast du wohl mehr gesprochen als in den letzten Wochen zusammen. Ich beschränke mich oft auf Worte, wo ich mit diesen doch so gut umgehen kann, aber jetzt, möchte ich dir meine Antwort zeigen.“ „Vertauschte Rollen?“ „Genau, also, erlaubst du es mir?“ Der Schwertkämpfer nickte langsam, Sanji wusste, wie unangenehm es dem anderen sein musste. Schließlich kannte er ihn mittlerweile besser als je zu vor. Sanft half er dem Älteren dabei, sich aufzusetzen, dann setzte er sich selber auf die Bettkante und legte eine Hand leicht an Zorros Wange. Dieser hatte die blinden Augen geöffnet, und schien sehr unsicher. „Keine Sorge, ich tu dir nicht weh.“ Damit beugte er sich nach vorne, und legte seine Lippen auf Zorros. Die Gefühle explodierten. Als Zorro, schüchtern und zaghaft, erwiderte, und dem Koch somit zeigte, dass es ihm gefiel, konnte Sanji sich kaum noch zurückhalten, zwang sich aber zur Ruhe, er musste dem anderen die Zeit geben, dass Neue kennen zu lernen. Langsam ließ er seine Arme über die Schultern hinweg in den Nacken gleiten, und drückte Zorro so etwas näher an sich. Dieser legte sehr vorsichtig die rechte Hand um seine Hüfte, suchte so nach Halt, um nicht nach hinten zu kippen, und so berührten sich ihre Körper. Ganz sanft leckte er über Zorros Lippen, schmeckte erneut dieses Aroma, das er nie zuvor vernommen hatte, und wollte mehr davon. Viel mehr. Doch er durfte den anderen nicht hetzten. Zorro selbst zitterte, warum genau wusste Sanji nicht, und dann öffneten sich die rauen und doch sanften Lippen des anderen. Ganz langsam glitt seine Zunge in den fremden Mundraum, doch bevor er dieses unbeschreibliche Gefühl auch nur ansatzweise in sich aufnehmen konnte, hörte er wie Zorro hart schluckte und dann gegen ihn sackte. „Zorro?“ Verwirrt sah er zu dem anderen hinunter, der nun an seiner Brust lag, und schwach atmete. „Was ist denn los? Was hast du?“ Der Schwertkämpfer schüttelte nur schwach den Kopf, und hustete. „Verdammt, Chopper!“ Es dauerte nur wenige Sekunden, da war der kleine Elch auch schon da. „Was ist denn? Oh mein Gott, Zorro!“ Sofort war er bei ihnen und half Sanji den schwer atmenden Verletzten zurück zu legen und untersuchte ihn dann erneut. „Zorro, ich hab dir doch gesagt, dass du dich nicht aufregen darfst. Was hast du bloß gemacht?“ Dann begann er damit den Verband um Zorros Brust ab zuwickeln, wo drunter sich ein Einschnitt befand, der es erlaubte, direkt am Herzen zu arbeiten, um wertvolle Zeit zu sparen. „Ich muss dir etwas zur Blutverdünnung geben, dein Herz schafft es sonst nicht, und dann muss ich sofort die Venen reparieren, sie verlieren zu viel Blut. Sanji, hol Robin!“ „Ja, natürlich.“ Schnell ging er zur Tür, zittrig auf den Beinen, überrumpelt und total entsetzt. Musste Zorro jetzt doch sterben? Weil er sich nicht unter Kontrolle hatte? Weil er nicht warten konnte? Durch seine Schuld? „Sa… Sanji?“ „Ja?“ als er sich umdrehte, hatte Zorro die Augen geschlossen, um die Schmerzen nicht zu sehr zu zeigen, doch er lächelte leicht, als er leise flüsterte. „Ich entschuldige mich nicht!“ Lächelnd verließ Sanji den Raum. Dann musste er sich ja keine Sorgen machen. Nachdem er Robin gebeten hatte, zu Chopper zu gehen, hatte er angefangen zu kochen, musste sich ablenken. Doch trotz allem. Ein Glücksgefühl wärmte seine Brust und ließ ihn freier Atem, obwohl eine Zigarette seine Lunge mit Teer verklebte. Zorro wusste nun was er empfand und, anscheinend, fühlte er auch so, auch wenn er es wahrscheinlich nicht ganz verstand, und er würde überleben, dass hatte er selber gesagt. Irgendwie hatten genau diese Worte von dem Schwertkämpfer ihn total beruhigt, so sehr, dass er sich nun freuen konnte. Jetzt musste er seinen Job erfüllen, damit er seine Crew versorgen konnte, vor allem Ruffy, der, sobald er zurückkommen würde, ihm die Harre vom Kopf fressen würde, außer fertiges Essen wäre da. Ob Ruffy wohl den Loggport hatte? Hoffentlich. Während er kochte, lauschte er darauf, ob er die Stimme seines Käptns hören würde, doch er hörte sie nicht, auch nicht, als Ruffy später mit Franky und Brook am Tisch saß und sie von den Geschehnissen erzählten. Auch nachdem der kleine Elch sie alle untersucht und versorgt hatte, redete er nicht, auch nicht als er die Kette hob, und Franky sagte, dass da wohl der Loggport dran wäre, dass Ruffy sich dem sicher wäre, redete er nicht, auch seine Betteleien waren stumm, und auch beim Essen war er ruhig. Doch den einzigen, den das irgendwie nicht traurig stimmte, war Ruffy. Dieser war soeben aufgesprungen um, wenn sie es richtig verstanden hatten, Zorro zu besuchen, der ja noch gar nichts von den Neuigkeiten wusste, da er tief und fest schlief. Was auch gut so war. Laut Chopper war der Eingriff überhaupt kein Problem gewesen, und Zorros Herz schlug nun besser als vor dem Eingriff, er würde bald hoffentlich wieder rumlaufen können, wenn alles verheilte und er sich nicht zu sehr belastete, nur die Verheilung seines linken Armes würde wohl länger brauchen. Auch wenn Chopper da noch sehr besorgt zu sein schien und nicht näher auf Zorros Verletzungen und den Zustand der anderen Organe einging. Dieser Abend war still, niemand wollte wirklich feiern, und dass obwohl sie nun den Loggport hatten, der Schock des Tages saß noch tief in den Knochen. Es war ein eigentümliches Gefühl. Der Käpt’n stumm, der Vize blind und halbtot. Der einzige, der von der restlichen Crew recht glücklich wirkte war der Smutje, obwohl auch ihm die Sorge ins Gesicht geschrieben stand. Doch irgendwie, wirkte er befreiter, außerdem summte er die ganze Zeit eine Melodie vor sich her, die niemand seiner Freunde kannte. Jaa… dass war’s dann erstmal, Bin gespannt, was ihr sagt^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)