Never - Forever von SecondHandGefuehl (denn Schmerz verbindet) ================================================================================ Kapitel 4: wachend - träumend ----------------------------- „Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich noch sehr jung war. Es bürgerte sich ein, das ich bei meiner Mum in Phoenix lebte und meinen Vater in den Sommerferien in Forks besuchte. Irgendwann fand sie jedoch jemand neuen, Phil, einen Baseballspieler der ständig auf Reisen war. Ich wollte ihrem Glück nicht im Weg stehen und beschloss meine restliche Schulzeit hier zu verbringen.“ Ich schwieg einen Augenblick. In meinem Kopf spielten sich noch einmal all die Bilder ab, die an jenen Tagen Eindrücke hinterlassen hatten. „Schon an meinem ersten Tag in der Schule sah ich sie die.. die Cullens.“ Meine Stimme war zum Ende hin nur noch ein leises Flüstern, denn auch diese Bilder schwappten in mein Gedächtnis. Sie brannten sich in meine Netzhaut und plötzlich war es, als wäre ich wieder in dieser Zeit zurück. „Sie waren blass, wunderschön und ihre Augen strahlten wie Topas, Karamell oder Bernstein. Alice, Jasper, Emmett, Rosalie und.. Edward.“ Als sein Name meine Lippen verließ konnte ich selbst die Sehnsucht darin hören. Wann würde mein Herz begreifen, dass es sinnlos war? „Edward und ich hatten keinen guten Start. Obwohl sie Vegetarier waren und sich von Tierblut ernährten schien mein Geruch tausendmal .. schmackhafter zu sein als jeder andere. Er versuchte sich von mir fern zu halten und es gelang ihm bis.. Taylor mich fast überfahren hätte und Edward dazwischen sprang..Für mich war es unfassbar. Er hatte das Auto einfach von mir weggedrück, als wäre es nichts. Da lernte ich auch seinen Vater, Carlisle kennen. Er war Arzt im Krankenhaus in Forks und behandelte mich.. Auch er war blass und unglaublich schön, nicht so schön wie Edward, mit seinem bronzefarbenen verwuschelten Haar, den wundervollen strahlenden Augen und diesem schiefen Lächeln..“ Ein Seufzten entrag sich mir. Nie wieder er.. „Natürlich stritt Edward alles ab und behauptete es wäre anders gewesen, doch ich wusste was ich gesehen hatte und wollte nicht locker lassen.. Irgendwann, als einige aus der Schule am Strand feierten traf ich dort einen alten Freund und er erzählte mir die Legenden der Quileute über die kalten Wesen und den Glauben, das die Cullens solche wären..“ Zum ersten Mal schaute ich Emma an und alles was ich in ihrem Blick sah waren Verständnis und Mitgefühl. Sie lächelte leicht um mir zu bedeuten fort zu fahren und so setzte ich erneut an. „Edward gab irgendwann auf sich von mir fern zu halten. Ich interessierte ihn, nicht nur wegen meines Blutes.. Nach einem mehr oder weniger gemeinsam in Seattle verbrachten Tag fuhr er mich heim und.. ich konfrontierte ihn mit meinen Erkenntnissen. Alles hatte gepasst. Ihre Haut war blass und eiskalt, sie aßen nie, waren unglaublich schnell und stark.. Vampire.. An diesem Tag, irgendeinem Tag..“ Ich lächelte sie schwach an, während ich ihre Formulierung verwendete, die auch mir in diesem Moment so passend vor kam. „kamen wir zusammen. Ich lernte seine Familie kennen, auch seine Mutter Esme. Die Zeit verging und langsam kamen Edward und ich uns näher, seine Selbstbeherrschung wurde besser und.. wir küssten uns..“ Die Erinnerung an dieses Gefühl, diesen zarten Moment schmerzte und meine Hände verkrampften sich unwillkürlich um meine Schultern. Es war so gut, so richtig gewesen und nun existierte es nicht mehr. Wir waren nicht mehr zusammen, er hatte mich verlassen und all die Liebe, die ich in diesen Momenten in seinen Augen gesehen hatte, war nichts gewesen.. „Dann kam der Tag, an dem es gewitterte und sie Baseball spielten..An diesem Tag trafen wir auf Laurent, Viktoria und.. James. Letzterer war ein Tracker und wollte... wollte mich.“ Emma zog unnötigerweise scharf die Luft ein und ich glaubte etwas wie ein leises Knurren aus ihrer Kehle kommen zu hören. Auch in mir spannte sich alles an, als die Bilder in meinen Gedanken Kreise drehten. James, wie er mich ansah, so blutrünstig und auf eine makabere Weise lüstern. „Schlussendlich spielt es keine Rolle mehr warum, meine meine Flucht endete in einem Ballettstudio in Phoenix, ihm gegenüber.. Er biss mich, doch Edward saugte das Gift wieder aus meinem Körper. Heute weiß ich warum. Er wollte mich nie für die Ewigkeit. Ich war nur ein Spielzeug das zu anstrengend für ihn wurde.“ Meine Stimme triefte vor Bitterkeit und.. Wut? Hatte ich es endlich geschafft nach so einer langen Zeit des Schmerzes Wut zu entwickeln? „Schon danach im Krankenhaus machte er diese Andeutung, als wäre er nicht gut für mich, als würde er mich in Gefahr bringen.. Alles Quatsch. Er hatte und könnte mich immer beschützen, aber es war eh nur ein Vorwand.. Alles war ein Vorwand. Eigentlich bedeutete ich ihm einfach zu wenig, gar nichts..“ Die Lautstärke meiner Stimme stieg an und eine ungeahnte Wut klang daraus. „Meinen Geburtstag feierten wir noch gemeinsam bei seiner Familie.. Ich schnitt mich an dem Geschenkpapier und Jasper.. er hatte sich am wenigsten unter Kontrolle.. er schnappte nach mir.. Man kann sagen, das es an diesem Tag zu Ende ging. Danach war Edward abweisend und verhielt sich seltsam.. Er dachte längst darüber nach zu gehen und tat es dann auch..“ Ich zischte die Worte nur. „Er verließ mich, sagte mir er würde mich nicht mehr lieben und ließ mich allein im Wald zurück..“ Ich hätte die Tränen nicht einmal bemerkt, die meine Wangen hinab liefen, wenn Emma sie nicht weg gewischt hätte, wenn da nicht plötzlich die Berührung ihrer kalten Finger gewesen wäre. „Danach..“ Meine Stimme war wieder ganz leise, alle Wut hatte ich hinaus gebrüllt und nur ein bitterer Nachgeschmack war noch auf meinen Lippen.. Zurück blieb nur die Wut auf mich selbst so lange meine Umwelt, mein eigenes Leben vernachlässigt, nicht beachtet zu haben. Ich hätte weiter leben, nicht aufgeben dürfen. Ich hätte so viel Stärke beweisen müssen wie Emma.. All das machte mir ihre pure Anwesenheit klar, die für mich so präsent, so allgegenwärtig wirkte. „Danach?“ Ihre Stimme war ebenfalls nur ein Flüstern, als sie mich an meinen begonnen Abschluss, das Ende meiner Erzählungen erinnerte. „Danach ging es mir wie dir.. Ich nahm die Zeit nicht mehr war.. Es fühlte sich an als wäre ich gestorben. Mich plagten Alpträume, bis sich ein Schleier von Gleichgültigkeit über mein ganzes Wesen legte. Die Welt um mich herum war nicht mehr farbig, sondern grau..Wie in einen Nebel gehüllt.. Es kam mir vor, als wäre ich nur in der Zeit mit Edward wach gewesen und nun, danach.. wäre ich in einem Alptraum gefangen, würde ich den schlimmsten aller Träume träumen und nie mehr erwachen.. Bis jetzt.“ So furchtbar diese Worte auch in mir brannten und so sehr es schmerzte sich der verstrichenen, der vergeudeten Zeit bewusst zu werden, so gut tat es sie nun hinter sich zu lassen. Ich fühlte mich leichter, als hätten sich die ganzen Erinnerungen Bahnen gebrochen und wären danach im hintersten Teil meines Kopfes verschwunden. Ich lächelte Emma dankbar an und sie erwiderte es. Sie nahm meine Hand, drückte sie leicht und wir standen gemeinsam auf. „Es tat unglaublich gut dir das alles zu erzählen. Ich fühle mich, als könnte ich hier und jetzt neu anfangen.“ „Ich kenne dieses Gefühl.“, antwortete Emma und schenkte mir einen strahlenden Blick. Sie war wirklich schön, selbst für eine Vampirin, vielleicht noch schöner als Rosalie, denn ihre natürlichen Augen machten sie auf eine menschliche Weise perfekt. Wir starrten uns Sekundenlang stumm und mit einer ruhigen Zufriedenheit an, als sie aufhorchte und sich erschrocken umwandte. Auch ich konnte ihn sehen, wie er am Waldrand stand und uns anstarrten, aus blutroten Augen. „Laurent.“ Was tat er hier? Was wollte er und weshalb waren seine Muskeln zum zerreißen gespannt? „Hallo Bella.“ Das Grinsen auf seinem Gesicht besorgte mir eine Gänsehaut.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)