Never - Forever von SecondHandGefuehl (denn Schmerz verbindet) ================================================================================ Prolog: verlierend - gewinnend ------------------------------ Disclaimer: Die Charaktere gehören zu meist alle Stephanie Meyer, bis auf meinen Zusatzcharakter. ------------------------------------------------------------- Prolog: verlierend - gewinnend (Bella) Forks veränderte sich nicht mehr, nichts veränderte sich, außer mir? Immer tiefer versank ich in den Schatten meiner Erinnerungen, schmerzlicher Erinnerungen, die mich zu überwältigen drohten, es möglicherweise längst geschafft hatten. Niemals mehr.. Ihre liebevolle Art, SEIN schiefes Lächeln.. Ich vermisste nichts mehr, als ihre bloße Gegenwart und seine Berührungen.. Ich hatte sie verloren, weil er mich nicht mehr wollte, brauchte, liebte. Zerstreung. Das war sein Wort gewesen, für... Ja für was, eine neue Liebe? Sex? Etwas, das er von mir nicht bekommen konnte? Nicht... nicht wollte? Für ihn hätte ich alles gegeben und doch gab es nichts mehr. Ich wünscht ihn mir zurück, sie alle.. Wartete jede mögliche Sekunde darauf, das er durchs Fenster herein kommen und sagen würde er hätte gelogen, würde mich noch immer lieben, hätte mich vermisst, wie ich ihn. Natürlich würde ich ihn zurück nehmen, nur damit seine kalten Lippen meine erneut finden und sich zu einem jener Küsse verbinden, die alles in mir entzündeten.. Die jede Wunde verschließen und nur unsichtbare, vielleicht gar keine Narben zurück lassen würden. Ich hoffte und betete, doch die Monate verstrichen und es geschah nichts. Gar nichts. Es dauerte unsagbar lange bis ich mich damit abgefunden hatte, obwohl man es so nicht wirklich nennen konnte.. Es wollte mir nicht in den Kopf, obwohl mein Herz längst verstanden hatte und unter der Wahrheit zerbrochen war. Die Schule ging an mir vorbei, ebenso das Leben aller anderen.. Jessica, Lauren, Mike, Taylor, Angela, Ben.. So viele Namen denen ich Gesichter zu ordnen konnte, doch über die ich längst nichts mehr wusste. Was taten sie in ihrer Freizeit? War irgendwer mit jemanden zusammen? Es interessierte mich nicht und ich sie auch nicht. Angela redete anfangs manchmal mit mir, ließ jedoch davon ab, als ich keine Reaktion, kein Lebenszeichen von mir gab. War ich überhaupt noch am Leben? Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich daran festehalten tot zu sein, oder in einem abartigen Alptraum gefangen, ohne es zu merken. Hatte James mich vielleicht doch getötet und das alles war nur ein Fiebertraum? War ich nach meinem Tod in der Hölle gelandet? Mein Herz.. meine Seele war vergangen. ER war beides für mich gewesen und nichts, rein gar nichts bedeutete so viel wie er. Daheim machte ich meine Arbeit, kochte für Charlie und fühlte mich nicht einmal schlecht dabei ihn sonst in keinster Weise zu beachten. Es machte ihn unglüklich. Ich war grausam. Das weiß ich heute und im Nachhinein tut es mir leid, doch damals konnte ich nicht sprechen, konnte ich ihm nicht sagen wie ich mich fühlte.. Die Welt war leer und grau.. denn ER war kein Teil davon mehr. Januar Februar März April Mai Die Welt war leer und grau.. ER war kein Teil davon mehr und trotzdem begann ich langsam wieder die Umwelt wahrzunehmen.. Etwas hatte sich verändert, denn sie war nach Forks gekommen. Emma Maynards. Schon am ersten Tag hatte sie jeden um sich herum verrückt gemacht. Nicht mit ihrer Art, sondern ihrem Aussehen.. Lange rote Locken fielen ihren Rücken hinab und verdeckten ein wenig die zarte, schlanke Figur. Ihre Augen schimmerten in einem unglaublichen grau und wirkten doch nicht kalt, oder unnahbar. Sofort versuchten die Jungen an sie heran zu kommen und die Mädchen scharrten sich um sie um eben dies zu verhindern. All das war es nicht, was meine Aufmerksamkeit auf sie zog, sondern diese unnatürlich blasse Haut, die alle dazu zwang sie unwillkürlich mit den Cullens zu vergleichen. Dieses Merkmal zog meine Aufmerksamkeit auf sie. Wenn ich sie betrachtete fühlte auch ich mich an sie erinnert, an ihre Schönheit, ihre Perfektion. Wie besessen begann ich Emma zu beobachten. Sie aß nie. Ein weiteres Zeichen, dass sie vielleicht ein Vampir sein könnte, obwohl ihre Augen nicht golden oder rot waren. Sie trug keine Koontaktlinsen, dessen war ich mir sicher. Sie war eiskalt. Auch das hatte ich an einem Tag überprüft, an dem ich absichtlich in sie hinein gestolpert war. Ohne Probleme fing sie mich auf und schaute mich aufmerksam an, bevor sie in ein freundliches Lachen verfiel. Das war der Tag, an dem ich Emma wirklich kennen lernte und meine Welt wieder an Farben und Umfang gewann. Kapitel 1: entfernend - annähernd --------------------------------- Emma stellte mich langsam mehr oder weniger wieder auf die Füße und ich lächelte sie scheu an, während sie selbst kicherte. "Hallo, ich glaube wir kennen uns noch nicht, ich bin Emma Maynards." "Hi Emma. Ich bin Isabella Swan, nenn' mich Bella." "Alles klar, das seltsame Mädchen also." Noch immer lächelte sie mich an und ich schaute verunsichert. "Keine Sorge, ich gebe nicht viel auf den Klatsch der Schule. Du bist auch hier aus Forks was? Warum frage ich überhaupt? Jeder hier ist aus Forks." Ihr Lachen schien immer ansteckender zu werden und auch ich lachte ein wenig. Meine Wangen schienen wie eingerostet zu sein und trotzdem fühlte es sich irgendwie gut an.. Ihre Nähe war erwärmend. "Wie gefällt es dir hier?" Während wir mit einander sprachen musterte ich sie möglichst unauffällig genauer. Sie war wirklich schön, nahezu perfekt. Lange Wimpern, volle Lippen und diese unbeschreiblichen Augen. Ich dachte schon fast wie ein Kerl, der auf sie steht. Aber es stimmte einfach. Die roten Locken fielen immer wieder über ihre Schultern und sie strich sie zurück. Dabei schimmerte die blasse Haut fast gegen das rot. Kein Wunder das jeder mit ihr befreundet oder zusammen sein wollte.. Aber es musste mich nicht wundern. Meiner Vermutung zu Folge war sie ein Vampir und es wirkte krankhaft, wie mich dieser Gedanke beflügelte. Natürlich würde sie ihn nicht zurück bringen und eine Ewigkeit ohne ihn wäre nutzlos.. doch ihre pure Gegenwart gab mir trotzdem ein Stück meines Herzens wieder.. es schien wenige Schläge zuzulegen und erneut einen Sinn zu sehen und sei es nur eine Freundschaft mit einer seiner Art. Während ich all das dachte sprach sie wieder mit dieser einzigartigen Stimme. Sie war nicht so glockenhell wie Alice oder Rosalies, hatte einfach eine eigene Note. "Naja, ich mag den Regen. Irgendwie war ich schon immer ein ziemlicher Naturfreak und meine träumerische Ader kommt einfach immer durch. Ich könnte stundenlang in den Regen starren." "Dir macht die Kälte und Nässe also nichts aus?" Eine unsinnige Frage.. Natürlich würde es ihr nichts ausmachen und trotzdem wollte ich es von ihr hören. Emmas offene, freundliche Art war so anders als SEINE am Anfang.. doch schließlich stand keine Familie hinter ihr.. oder? "Nein. Ich bin robust und nicht gerade empfindlich könnte man sagen." "Und deine Familie?" Noch immer beobachtete ich sie genau und merkte dadurch sofort, das ihre Augen ein wenig an Glanz verloren. Nicht so, das man es bemerkt hätte, wenn man nicht so genau hingesehen hätte wie ich. "Ich habe keine Familie mehr." Sie lächelte, aber es erreichte kaum ihre Augen. Plötzlich fühlte ich mich schlecht dabei sie so zu sehen und stupste sie leicht von der Seite an. "Das tut mir Leid." Ohne auf ihre Reaktion zu achten nahm ich sie in den Arm, tat das, was ich mir von jemandem gewünscht hätte als ich.. einen Teil, einen so großen, bedeutenden Teil meiner Familie verloren hatte.. als sie gegangen waren. Ich hätte nicht damit gerechnet, doch auch ihre kalten Arme legten sich um mich und wir hielten einander. Wir sahen nicht aus, wie zwei Mädchen, die sich gerade erst kennen gelernt hatten, eher wie Freundinnen, die alles teilen würden, selbst ihren Schmerz. Minuten, oder Stunden standen wir einfach so da, nicht bemerkend das der Gang sich leerte, nicht beachtend, wie man uns im vorbei gehen ansah, einfach nur die Berührung fühlend. Niemals hätte ich gedacht das es mir so viel Kraft geben könnte. Ein Teil in mir heilte.. nur ein wenig, nur ein winziges Stück, doch es reichte um zu wissen, das ich Emma von nun an brauchen würde. Sie war ein wenig kleiner als ich und ihr Kopf lag sanft an meine Schulter gebettet. Auch diese junge Vampirin schien vom Schicksal getroffen zu sein und etwas in dieser Umarmung zu finden, was ihr half, ihr Kraft gab. "Danke Bella." Sie flüsterte nur. "Ich wusste von Anfang an das du anders warst.. Dein trauriger Blick, das falsche Lächeln. du wusstest wie es ist jemanden zu verlieren. Ich wusste du würdest mich verstehen." Emma lächelte schüchtern zu mir herauf. Sie wirkte so ganz anders als noch Augenblicke zuvor. Wie viel ein Moment ändern konnte, hatte ich gewusst und nun wurde es mir noch einmal bestätigt. "Ich.. Ich wusste auch das du anders bist Emma.. Ich... Ich danke dir, das du hier bist." In meinem Kopf hatte sich ein völlig anderer Satz gebildet.. Ich hatte ihr sagen wollen, das ich weiß was sie ist, oder zumindest vermute es zu wissen, doch das konnte warten. Es war wichtig, für uns beide und schlussendlich der Grund, warum ich jetzt mit ihr hier stand. Vampire.. ER war der Grund, warum ich sie verstand. Während er sich von mir entfernend hatte, brachte mich eben das Emma näher.. Ich lächelte zaghaft zurück. Die Schulglocke klingelte, doch wir wollten nicht zum Unterricht. Für uns war dieser Moment zu wertvoll. Schon wieder klangen meine Gedanken wie die eines kleinen Schulmädchens das sich verliebt hatte und irgendwie war es ein bisschen so.. Nicht das ich plötzlich auf Mädchen gestanden hätte, aber die Plötzlichkeit und Intensität unserer 'Beziehung' war mit einer Verliebtheit zu vergleichen. Vor wenigen Tagen hatte ich nicht einmal gewusst das sie existierte und nun schien sie ein Mittelpunkt meiner Welt zu sein.. Ein Mittelpunkt, der die Dunkelheit zu erhellen versucht, die ER zurück gelassen hat. "Es ist seltsam oder? Wir kannte uns nicht uns nun fühlt es sich an, als hätten wir eine Ewigkeit geteilt. Als hätte diese Freundschaft schon immer existiert." Ihre Augen strahlten bei diesen Worten eine unglaubliche Melancholie aus. Was war ihr passiert? Schaute auch ich manchmal derart in die Ferne? Obwohl ihr Blick auf mich gerichtet war schien sie mich nicht wirklich zu sehen. An irgendetwas dachte sie. "Ja, ich empfinde genauso, aber.." "Ja?" Ihre Aufmerksamkeit schien langsam zu mir zurück zu kehren und ich lächelte entschuldigend, wohl weislich, das meine Frage sie in ein Loch stoßen würde, ein Loch, in dem ich mich seit meinem Verlust befand und das ihr sicherlich ebenso vertraut war. "Was ist dir passiert?" Kapitel 2: vergessend - erinnernd --------------------------------- Emmas Augen weiteten sich unmerklich und das leichte Lächeln verblasste gänzlich, bevor sie wieder zu mir aufsah. In ihren Augen schimmerten Tränen, verließen sie jedoch nicht und erneut bestätigte sich mein Verdacht. „Vielleicht.. vielleicht an einem anderen Ort?“ Ihre Stimme brach, bevor sie noch richtig zu Ende gesprochen hatte. „Natürlich. Ich denke ich weiß genau den richtigen Platz dafür.“ Als wäre es normal griff ich nach ihrer Hand und wieder erstaunten mich diese Vertrautheit und die Tatsache das mich ihre Kälte nicht erzittern ließ, obwohl dieses Gefühl so lange her zu sein schien. Ohne ein weiteres Wort verließen wir das Schulgebäude. Ich führte Emma zu meinem Truck und sie nahm auf dem Beifahrersitz platz. Noch bevor wir wirklich beschlossen hatten die Schule zu verlassen hatte ich gewusst an welchen Ort ich sie bringen wollte. Seit einer scheinbaren Ewigkeit hatte ich ihn nicht mehr besucht, doch sein Zauber war für mich nie verloren gegangen. Damals hatte ich dort sein Geheimnis aufgedeckt und nun würde auch sie mir so etwas anvertrauen. Es wirkte richtig sie als einzigen.. einzige andere Person dort hin mitzunehmen. Während der Fahrt sprachen wir beide kein nicht. Emma schien ihren trüben Gedanken nach zu hängen und wenn ich ihr Profil betrachtete wirkten ihre Augen unglaublich alt und dieser zarte kleine Körper zerbrechlich. Unwillkürlich erinnerte sie mich an Alice. Vor wenigen Augenblicken war sie fröhlich und ausgelassen gewesen, doch berührte man diesen einen Punkt in ihrer Vergangenheit kam all der Schmerz zurück.. Und zweifellos war es Schmerz was ihre Hände zittern ließ, so schwach das es kaum zu sehen war, aber trotzdem vorhanden. Wieso vielen mir plötzlich all diese Einzelheiten auf? Seit seinem verschwinden war die Welt kein Ort mehr für mich.. Ich hatte das Interesse an ihr und an meinen Mitmenschen, meiner Umgebung verloren und so unerwartet gewann ich es wieder. ER hatte einmal gesagt ich sei aufmerksam.. zu aufmerksam und würde mich dadurch in Gefahr bringen, aber schlussendlich war Emma keine Gefahr, oder? Sie hatte gesagt, was ich auch dachte, das etwas zwischen uns war, eine Verbindung.. als würden wir einander Trost spenden können.. Als wären wir für den anderen geschaffen.. So fühlte es sich an. Es war Schwachsinn, denn schließlich gehörte ich zu IHM, aber ER hatte mich verlassen und damit ungewollt zu ihr getrieben.. Seit wann dachte ich so über einen anderen.. über sie? Ich hatte Emma mehrere Tage lang beobachtet, jedem Schritt, jeder Regung Aufmerksamkeit geschenkt und wäre mir beinahe wie ein Stalker vorgekommen. Bin ich so abhängig von der puren Existenz,.. der Möglichkeit einer neuen Vampirin? Warum war das so? Die ganze Zeit ging es mir durch den Kopf und so einfach die Antwort war.. so schwer war sie zu finden. „Sind wir bald da?“ Ihre sanfte traurige Stimme riss mich aus meinen Gedanken und einmal mehr blickte ich sie an. „Es dauert noch einen Augenblick.“ Sie nickte und ich schaute wieder auf die Straße, während ihr Blick weiter auf mir ruhte. Ihre Gedanken schienen sich um mich zu drehen, wie meine sich um sie. „Bella..“ „Ja?“ „Warum ich?“ Ich schaute sie verwirrt an. „Wie bitte?“ Ihr Blick wurde unwillkürlich weicher und sie lächelte zaghaft. „Du hast dich vom Rest der Schülerschaft abgekoppelt. Die anderen sagten du wärst seltsam und immer schlecht drauf, seist früher anders gewesen, als..“ Ich verzog schmerzhaft das Gesicht, bevor sie seinen Namen aussprechen konnte und ihr Verständnis lies sie inne halten. „Ich meine nur.. Ich weiß genau warum du, warum ich mich gerade dir so verbunden fühle.. aber du..“ Ich wandte meine Augen wieder auf die Straße, obwohl ich eigentlich weiter in ihre grauen blicken wollte. Warum sie.. Natürlich wusste ich warum.. weil sie ein Vampir war, vermutlich zumindest. Ich hatte nichts von ihrem Schmerz geahnt, davon das sie den Verlust verstehen würde aber.. aber ich wusste sie würde mich auf irgendeine Art und Weise verstehen.. Sie war vielleicht eine Vampirin.. Wenn, dann könnte ich mit ihr über alles reden, über meine Vergangenheit, über sie und vor allem über IHN.. War es das?.. Aber wie sollte ich es ihr sagen? „Ich denke.. weil ich dachte du würdest es verstehen können.. warum ich so bin.. Vielleicht ahnte ich, dass du mir helfen könntest?“ Sie sah mich weiter nachdenklich an. „Meinst du das kann ich?“ Wir schwiegen eine Zeit lang und die Frage blieb unbeantwortet ihm Raum stehen. Sie tat es doch schon, oder? Ich fühlte mich ein wenig heiler in ihrer Nähe.. ihre kalte Umarmung, die mich an bessere Zeiten erinnerte und ihre Andersartigkeit, die mich davon abhielt in Schmerz zu versinken halfen mir.. „Ich bin mir nicht sicher, aber.. irgendwie fühle ich mich nicht mehr ganz so kaputt.. Als wäre da eine kleine Chance etwas von der Vertrautheit, von mir selbst wieder zu finden.. Es ist vollkommen verrückt so etwas nach einer so verdammt kurzen Begegnung zu sagen, aber ja.. ich denke du hilfst mir.“ In ihre Augen kehre etwas von dem strahlen zurück, das vor wenigen Minuten ihr ganzes Handeln beherrscht hatte.. Die Begegnung auf dem Gang, als ich in sie hinein gelaufen war, sie mir kichert auf geholfen hatte schien so lange her zu sein.. Im Nachhinein fühlte ich mich schlecht deswegen. Ich war absichtlich in sie hinein gelaufen um sie auszuspionieren.. Es kam mir nun falsch vor, doch ich konnte nicht bereuen, denn nun saß sie hier neben mir und lächelte mich an. „Danke Bella, für deine Ehrlichkeit und dafür das du einfach da bist.“ Auch mir stahl sich ein kleines, flüchtiges Lächeln aufs Gesicht, das ich in mehreren Monaten nicht gezeigt hatte. Ihre Anwesenheit war fast wie ein Rausch, ein Strudel der mich mit sich sog.. Es war wirklich krank wie ich hier saß und über sie dachte, aber ich konnte es nicht abstellen, wollte es vielleicht auch gar nicht. Emma gab mir halt in einer Welt, die nicht mehr meine gewesen zu sein schien und in die sie eigentlich selbst nicht gehörte. Ich parkte den Wagen direkt an dem Waldweg und begann mit ihr quer Feld ein durch den Wald zu stapfen. Selbst hier, wo ich dem Ort, UNSEREM Ort immer näher kam, zerfiel ich nicht völlig, weil sie wieder meine Hand hielt und mir Beständigkeit gab. Der langsam einsetzende Nieselregen störte keine von uns. Wir liefen einfach weiter unserem Ziel entgegen und als wir endlich durch die Bäume brachen und jene Lichtung erreichten brach ein Sturm verschiedener Emotionen in mir los. Es sah aus wie immer. Die Wiese, die Bäume drum herum.. Ich bildete mir sogar ein da sei noch immer die Kuhle, wo wir zuletzt gelegen hatten. Bilder stürzten auf mich ein,Bilder, die mein Verstand vergessen, doch an die sich mein Herz erinnern wollte. ER und ich, gemeinsam, lachend, uns anschauend, einander küssend.. Die Berührungen wirken wieder so real und jagten mir Schauer über den Rücken. Nie hätte ich mir vorgestellt das der Schmerz schlimmer werden könnte, doch er brannte sich immer tiefer in mich hinein und schien nie mehr zu enden.. Ich fiel auf die Knie und meine Hände zitterten unkontrolliert. Emmas Rufe nahm ich nicht wahr, blendete sie aus, bis sich ihre schmalen Arme um meine Schultern legten und ich ihre kalte Haut auf meiner spürte. Dieses Gefühl stoppte das Brennen, das Zittern endete abrupt, als sich ihre Hände um meine schlossen. Immer wieder flüsterte sie meinen Namen und es dauerte nur einige Sekunden, bis ihre Worte in meinen Verstand drangen. „Bella, Bella, komm zu dir. Ich bin hier.. Ich bin bei dir!“ Ihre Umarmung wurde fester und ich schmiegte mich an sie. Sie gab mir halt, zog mich aus dem Sumpf der Erinnerungen, brachte mich in die Gegenwart und zwang mich sie anzusehen. „Komm Bella, lass uns gehen. Bitte.“ Ich schüttelte nur heftig den Kopf. „Ich möchte es hier.“ „Was?“ „Ich möchte das du es mir hier erzählst und ich.. ich dir auch erzählen kann, was hier begonnen hat.“ Es war nur ein leises, wirres Flüstern, doch sie schien trotzdem zu verstehen und half mir auf. Bevor ich es wirklich entschieden hatte, waren diese Worte aus meinem Mund gewesen.. Es stimmte, ich wollte ihr alles erzählen und vielleicht würde es mir helfen hier, an dem Ort wo ER und ich zu einem WIR geworden waren darüber zu sprechen und endlich einen Schlussstrich darunter zu ziehen. Mein Herz war beim Anblick dieser Erinnerungen erneut gebrochen und hatte nun.. Ich hatte nun die letzte Hoffnung aufgegeben.. sie ziehen lassen. ER war Vergangenheit.. Sie alle waren es. Sie sind gegangen und kommen niemals zurück. Zusammen mit Emma setzte ich mich auf die Mitte der Lichtung, dort hin wo ER und ich so viele Male gesessen hatten. Einen Augenblick herrschte Schweigen, bevor ich in Emmas helle Augen schaute und sie langsam zu erzählen begann.. Kapitel 3: hoffend - wissend ---------------------------- „Es ist inzwischen einige Jahre her, sagen wir zwei oder drei. Die Zeit seitdem vergeht anders für mich. Sie fühlt sich nicht an wie Stunden oder Tage.. Alles vergeht in Jahre, jede Minute grenzt an ein Jahrhundert. Du kennst dieses Gefühl, wenn man etwas verloren hat das einem unglaublich viel – alles bedeute, nicht wahr?“ Es war nicht wirklich eine Frage, die Emma mir stellte. Zumindest fühlte es sich nicht wie eine Frage an, sondern eher wie eine Feststellung.. Sie ahnte nicht, sie wusste. Ihre grauen Augen hatten die ganze verstrichene Zeit in den Himmel gestarrt und blickten mich nun an. Ihre Worte weckten Erinnerungen in mir, die weh taten, mich aber nicht zerrissen, während ihre eigene Gestalt auseinander zu brechen schien. Sie hielt sich selbst umklammert, als wolle sie nicht zerfallen. Ich konnte in ihren Augen lesen, das sie wenig dagegen tun konnte, das ein Teil in ihr immer zerfallen bleiben würde. Nicht wieder ganz.. Genau dieses Gefühl beherrschte auch mich seit.. ja, seit wie lange? Die Tage waren vergangen, ohne das ich sie wirklich wahrgenommen hatte. Waren es Wochen, Monate..Jahre? Als sie wieder zu sprechen begann, schaute ich auf. Ihre Augen waren wieder gen Himmel gerichtet und sie lächelte traurig. „Davor lebte ich gemeinsam mit meiner Familie weit entfernt von hier.. Meine Mutter, mein Vater.. mein kleiner Bruder und ich. Wir waren nicht reich, nicht beliebt, oder angesehen, aber wir waren glücklich, denn wir hatten einander. Was war wichtiger als das?..“ Sie machte eine kleine, so bedeutende Pause und sprach dann weiter. „Heute denke ich so, doch damals.. Als ich all das noch hatte fühlte ich mich begrenzt, eingeengt, unglücklich. Ich verstand nicht was ich an ihnen hatte und brach alle erdenklichen Regeln, blieb bis spät nachts draußen, träumte davon weit weg zu gehen und neu zu beginnen.. Irgendwann traf ich ihn, einen Mann Mitte 20. Er war unglaublich gut aussehend, reizend und trug mich wie auf Wolken. Vielleicht hätte ich ahnen sollen, das es nicht gut gehen würde? Vielleicht hätte seine unglaubliche Perfektion mich stutzig machen müssen? Nichts dergleichen geschah.. Ich lebte in den Tag hinein gemeinsam mit ihm..ohne meine Familie, von der ich mich noch weiter entfernte, weil sie es sahen.. Sie erkannten das etwas nicht stimmte und waren gegen unsere Beziehung..“ Erneut machte sie eine kurze Pause und ich wusste, das jetzt der grausame Teil beginnen würde. In ihren Augen stand ein unglaublicher Schmerz, ihre Haltung verkrampfte sich noch mehr und unwillkürlich legte ich meine Finger auf ihre, begann ihre Hand vorsichtig mit meinem Daumen zu streicheln und hoffte inständig das ich ihr, wie sie mir zuvor, helfen könnte in der Gegenwart zu bleiben, sich nicht von den Erinnerungen verschlingen zu lassen.. Es regnete noch immer und unsere Kleidung sog sich mit Wasser voll, doch wir spürten es nicht einmal, nahmen nur einander war und unsere eigenen finsteren Gedanken. „Sein Name war Dante. Er und ich.. Wir schienen das glücklichste Paar der Welt zu sein. In meinen Augen gab es nichts schöneres, nicht wundervolleres als ihn und ich war mir so sicher auch für ihn keine geringere Rolle zu spielen. Wie man sich täuschen konnte.“ Sie seufzte auf. „Schlussendlich war ich nichts..“ Ich zuckte zusammen unter ihrer kalten Stimme, in der etwas wie Hass und Enttäuschung mit schwang. Ihre Worte klangen in mir wieder und sein Bild zwang sich in meinen Geist.. Oh ich wusste so gut, wie sie sich fühlte.. „Wie oft er mir auch beteuert hatte ich sei sein Leben, sein Herz, seine Liebe, an jenem Tag war das alles nichts mehr wert.. An jenem Tag, der mein letzter war..“ Emmas Blick richtete sich auf mich und mir wurde klar was sie mir nun erzählen würde, aber vor allem, das sie wusste, das ich ihr Geheimnis kannte.. Sie hatte es die ganze Zeit gewusst.. Wahrscheinlich seit der ersten Minute.. „Er verlor die Kontrolle, wenn man es denn so nennen kann.. Du weißt wovon ich rede, nicht wahr Bella? Du weißt was er war und.. was ich geworden bin.“ Diese sanften grauen Augen nahmen mich vollkommen ein. Ich konnte nicht weg schauen, nicht sprechen, sie nur anstarren und nicken. Ja, seit der ersten Minute hatte ich vermutet sie sei ein Vampir.. Ich sollte wohl recht behalten. „Es war irgend ein Tag. An dem ich vor meinen Eltern davon lief, weil sie mir einmal mehr verbieten wollten ihn zu treffen. Ein fürchterlicher Streit. Ich war patzig, schrie, keifte und beschimpfte sie, sagte sie seien furchtbare Eltern und ich.. ich würde sie hassen... Irgend ein Tag, der erste und einzige Tag, an dem mein Vater mir eine Ohrfeige verpasste..“ Sie schaute mich noch immer an und wäre es möglich gewesen hätte sie geweint. „Als ich aus der Wohnung lief, direkt in seine geöffneten Arme, stockte er plötzlich und blickte mich an, als sähe er mich zum ersten Mal.. Überraschung und Erschrecken wandelten sich in pure Wut, puren Hass, als er meine gerötete Wange, meine tränenden Augen sah und nur mit diesem einen Satz auf den Lippen stürmte er hinein.. zu meinem Vater.. Ich konnte mich nicht regen, war selber zu geschockt von diesen wenigen Worten, die so schnell Realität werden würden..“ Als sie Minutenlang nicht weiter sprach räusperte ich mich. Meine eigene Stimme war nur ein Krächzen.. Ich wusste nicht was geschehen würde, aber ich wusste das es schrecklich sein würde. Diese bloße Erkenntnis ließ meinen Mund austrocknen und meine Hände leicht zittern. „Was hat er gesagt?“ Ich flüsterte nur und sie antwortete ebenso leise. „Ich bringe sie um..“ Schlagartig zog ich scharf die Luft ein. „Irgendetwas sagte mir ich dürfe dort nicht hinein gehen, ließ mich stocksteif da stehen, doch plötzlich regten sich meine Glieder und ich ging langsam in die Wohnung.. Es mussten nur Sekunden vergangen sein und trotzdem war alles still.. Kein Geräusch erreichte meine Ohren, außer einem leichten Saugen. Als ich um die Ecke bog sah ich ihn, Dante, über meinen kleinen Bruder gebeugt, der Blut überströmt da lag, längst mit leeren Augen, längst ohne Leben. Nur wenige Meter entfernt erstreckten sich die Leichen meiner Eltern, beide ebenfalls blutleer.. Was hätte ich anderes tun sollen, als schreien? Schreien und nie wieder aufhören? Doch noch bevor der Ton ganz meine Lippen verließ lagen seine darauf und küssten mich mit einer Wildheit, die ich nicht kannte. Sie schmeckten anders, metallen.. Sie schmeckten nach dem Blut meiner Familie.“ Ich schluckte schwer und meine Arme umfingen sie, als sie begann lauthals zu Schluchzen. Das war ihr geschehen? Deshalb hatte sie keine Familie mehr. Es war grausam, so furchtbar und grausam. Wir wiegten uns beide hin und her, klammerten uns wie Ertrinkende aneinander, hofften das es wieder gut werden würde und wussten doch das all dieses Hoffen nichts brachte. Es dauerte einen Augenblick bis ich bemerkte das sie flüsterte und ich beugte mich weiter zu ihr hinunter um sie besser verstehen zu können. „Danach.. Du weißt was danach kam.. Ich versuchte ihn von mir zu stoßen schrie ihn an, verfluchte ihn für das was er getan hat, schlug ihn und verletzte mir dabei meine Hand.. Nicht einmal das war mir vergönnt. Ich konnte ihn nicht bestrafen.. Stattdessen brach erneut das Monster aus ihm, als er meinen Blutgeruch wahrnahm. Was auch immer es war, etwas hinderte ihn daran mich leer zu saugen und so begann der körperliche.. der brennende Schmerz mich zu verschlingen.“ Emma wirkte in diesem Moment als würden so viele Erinnerungen aus ihrem Gedächtnis ausbrechen und versuchen sich mir mitzuteilen, mich zu zwingen zu verstehen. Wie eine Wahnsinnige erzählte sie weiter. „Ich verbrannte. Das Feuer in mir zerriss mich endgültig und trotzdem... So krank es auch klingen mag.. trotz alledem wollte ich weiter Leben. Ich dachte ich müsste sterben und wollte Leben, wollte mein altes Leben, meine Familie zurück.. Auf eine skurrile Weise erfüllte sich der erste Wunsch, doch der zweite leider nicht.. Nach drei langen Tagen erwachte ich und war... anders.. war so,wie ich jetzt bin, auch eine Bestie und das einzige was mir aus meinem menschlichen Dasein geblieben war sind meine Augen, dieser Körper, der doch so anders ist.. Dante war fort. Ich habe ihn nie wieder gesehen. An einem Tag, irgendeinem einzigen Tag hatte ich meine Familie, mein Herz und meine Seele verloren.“ Wieder flüsterte sie nur und legte ihren Kopf an meine Schulter. Dante hatte sie verlassen, Emma ihrem Schicksal überlassen, so wie ER es bei mir tat.. Niemals war er zurück gekehrt und niemals würde.. Tränen liefen meine Wangen hinab und verschwand in Emmas regennassen roten Locken. Wir saßen Minuten, vielleicht Stunden einfach nur so da, hockten im Gras und hielten einander. So viel Schmerz.. Es war so viel Schmerz in uns beiden, der uns verband und Schuld daran waren Vampire.. Dante und.. und Edward.. In mir brodelte etwas an jenem Tag.. In mir wuchs eine Wut heran, eine Art Hass ohne Herz, denn dieses besaß ich nicht mehr. Es war in Scherben, zusammengehalten durch ein paar Tränen.. War er es wert? War Edward es wert, das ich mich selbst zerstörte, das ich am Boden blieb? Emma richtete sich langsam in meinen Armen auf, setzte sich in die Hocke und schaute mich ruhig an, vollkommen emotionslos, bevor ein kleines, dankbares Lächeln ihre Lippen umspielte. „Danke Bella, das du mir zugehört und mich getröstet hast. Es ist unbeschreiblich wie.. erleichtert ich mich fühle, nachdem ich es endlich raus gelassen habe.. Der Schmerz ist nicht weg, aber.. aber es .. Irgendwie fühlt es sich ein wenig leichter an.“ Zaghaft lächelte ich zurück. „Nichts zu danken Emma.. Du tust nichts anderes für mich, auch ohne Worte.. Mir wird langsam so einiges klar.. Ich darf ihm nicht hinterher trauern. Er hat mich verlassen, weil er mich nicht mehr wollte. Offensichtlich bin ich ihm nicht genug wert um bei mir zu bleiben und daher.. daher soll mein Leben nicht nur wegen ihm nutzlos sein.. Ich will es zurück Emma.. Wie du möchte ich mein Leben zurück.“ Die Worte kamen hastig aus meinem Mund und obwohl mein Herz sich dabei schmerzlich zusammen zog wusste ich, das es die Wahrheit wahr. Edward durfte nicht so viel Macht über mich haben.. Er war gegangen und nun würde auch ich mir Zerstreuung suchen.. vielleicht mehr als das.. Das war wieder dieses Hoffen in mir, dieses Mal ohne zu wissen, wie es sich drehen und wenden, wie es ausgehen wird.. „Erzählst du mir deine Geschichte Bella? Erzählst du mir von ihm?“ Normalerweise wäre ich in Tränen ausgebrochen, hätte mich zusammen gekauert und geschwiegen, doch Emmas Stärke übertrug sich auf mich.. Die Stärke, die sie dazu gebracht hatte zu überleben und der Welt trotz allem ein Lächeln zu zeigen. Sie war innerlich kaputt, so wie ich, doch gemeinsam könnten wir ein wenig heilen.. So nickte ich und zum ersten Mal seit Monaten begann ich von Edward zu sprechen.. ------------------------------------------------------------- So, noch einmal danke für die Komentare. :) Über Kritik oder Lob würde ich mich wie immer freuen. LG, Autumn Kapitel 4: wachend - träumend ----------------------------- „Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich noch sehr jung war. Es bürgerte sich ein, das ich bei meiner Mum in Phoenix lebte und meinen Vater in den Sommerferien in Forks besuchte. Irgendwann fand sie jedoch jemand neuen, Phil, einen Baseballspieler der ständig auf Reisen war. Ich wollte ihrem Glück nicht im Weg stehen und beschloss meine restliche Schulzeit hier zu verbringen.“ Ich schwieg einen Augenblick. In meinem Kopf spielten sich noch einmal all die Bilder ab, die an jenen Tagen Eindrücke hinterlassen hatten. „Schon an meinem ersten Tag in der Schule sah ich sie die.. die Cullens.“ Meine Stimme war zum Ende hin nur noch ein leises Flüstern, denn auch diese Bilder schwappten in mein Gedächtnis. Sie brannten sich in meine Netzhaut und plötzlich war es, als wäre ich wieder in dieser Zeit zurück. „Sie waren blass, wunderschön und ihre Augen strahlten wie Topas, Karamell oder Bernstein. Alice, Jasper, Emmett, Rosalie und.. Edward.“ Als sein Name meine Lippen verließ konnte ich selbst die Sehnsucht darin hören. Wann würde mein Herz begreifen, dass es sinnlos war? „Edward und ich hatten keinen guten Start. Obwohl sie Vegetarier waren und sich von Tierblut ernährten schien mein Geruch tausendmal .. schmackhafter zu sein als jeder andere. Er versuchte sich von mir fern zu halten und es gelang ihm bis.. Taylor mich fast überfahren hätte und Edward dazwischen sprang..Für mich war es unfassbar. Er hatte das Auto einfach von mir weggedrück, als wäre es nichts. Da lernte ich auch seinen Vater, Carlisle kennen. Er war Arzt im Krankenhaus in Forks und behandelte mich.. Auch er war blass und unglaublich schön, nicht so schön wie Edward, mit seinem bronzefarbenen verwuschelten Haar, den wundervollen strahlenden Augen und diesem schiefen Lächeln..“ Ein Seufzten entrag sich mir. Nie wieder er.. „Natürlich stritt Edward alles ab und behauptete es wäre anders gewesen, doch ich wusste was ich gesehen hatte und wollte nicht locker lassen.. Irgendwann, als einige aus der Schule am Strand feierten traf ich dort einen alten Freund und er erzählte mir die Legenden der Quileute über die kalten Wesen und den Glauben, das die Cullens solche wären..“ Zum ersten Mal schaute ich Emma an und alles was ich in ihrem Blick sah waren Verständnis und Mitgefühl. Sie lächelte leicht um mir zu bedeuten fort zu fahren und so setzte ich erneut an. „Edward gab irgendwann auf sich von mir fern zu halten. Ich interessierte ihn, nicht nur wegen meines Blutes.. Nach einem mehr oder weniger gemeinsam in Seattle verbrachten Tag fuhr er mich heim und.. ich konfrontierte ihn mit meinen Erkenntnissen. Alles hatte gepasst. Ihre Haut war blass und eiskalt, sie aßen nie, waren unglaublich schnell und stark.. Vampire.. An diesem Tag, irgendeinem Tag..“ Ich lächelte sie schwach an, während ich ihre Formulierung verwendete, die auch mir in diesem Moment so passend vor kam. „kamen wir zusammen. Ich lernte seine Familie kennen, auch seine Mutter Esme. Die Zeit verging und langsam kamen Edward und ich uns näher, seine Selbstbeherrschung wurde besser und.. wir küssten uns..“ Die Erinnerung an dieses Gefühl, diesen zarten Moment schmerzte und meine Hände verkrampften sich unwillkürlich um meine Schultern. Es war so gut, so richtig gewesen und nun existierte es nicht mehr. Wir waren nicht mehr zusammen, er hatte mich verlassen und all die Liebe, die ich in diesen Momenten in seinen Augen gesehen hatte, war nichts gewesen.. „Dann kam der Tag, an dem es gewitterte und sie Baseball spielten..An diesem Tag trafen wir auf Laurent, Viktoria und.. James. Letzterer war ein Tracker und wollte... wollte mich.“ Emma zog unnötigerweise scharf die Luft ein und ich glaubte etwas wie ein leises Knurren aus ihrer Kehle kommen zu hören. Auch in mir spannte sich alles an, als die Bilder in meinen Gedanken Kreise drehten. James, wie er mich ansah, so blutrünstig und auf eine makabere Weise lüstern. „Schlussendlich spielt es keine Rolle mehr warum, meine meine Flucht endete in einem Ballettstudio in Phoenix, ihm gegenüber.. Er biss mich, doch Edward saugte das Gift wieder aus meinem Körper. Heute weiß ich warum. Er wollte mich nie für die Ewigkeit. Ich war nur ein Spielzeug das zu anstrengend für ihn wurde.“ Meine Stimme triefte vor Bitterkeit und.. Wut? Hatte ich es endlich geschafft nach so einer langen Zeit des Schmerzes Wut zu entwickeln? „Schon danach im Krankenhaus machte er diese Andeutung, als wäre er nicht gut für mich, als würde er mich in Gefahr bringen.. Alles Quatsch. Er hatte und könnte mich immer beschützen, aber es war eh nur ein Vorwand.. Alles war ein Vorwand. Eigentlich bedeutete ich ihm einfach zu wenig, gar nichts..“ Die Lautstärke meiner Stimme stieg an und eine ungeahnte Wut klang daraus. „Meinen Geburtstag feierten wir noch gemeinsam bei seiner Familie.. Ich schnitt mich an dem Geschenkpapier und Jasper.. er hatte sich am wenigsten unter Kontrolle.. er schnappte nach mir.. Man kann sagen, das es an diesem Tag zu Ende ging. Danach war Edward abweisend und verhielt sich seltsam.. Er dachte längst darüber nach zu gehen und tat es dann auch..“ Ich zischte die Worte nur. „Er verließ mich, sagte mir er würde mich nicht mehr lieben und ließ mich allein im Wald zurück..“ Ich hätte die Tränen nicht einmal bemerkt, die meine Wangen hinab liefen, wenn Emma sie nicht weg gewischt hätte, wenn da nicht plötzlich die Berührung ihrer kalten Finger gewesen wäre. „Danach..“ Meine Stimme war wieder ganz leise, alle Wut hatte ich hinaus gebrüllt und nur ein bitterer Nachgeschmack war noch auf meinen Lippen.. Zurück blieb nur die Wut auf mich selbst so lange meine Umwelt, mein eigenes Leben vernachlässigt, nicht beachtet zu haben. Ich hätte weiter leben, nicht aufgeben dürfen. Ich hätte so viel Stärke beweisen müssen wie Emma.. All das machte mir ihre pure Anwesenheit klar, die für mich so präsent, so allgegenwärtig wirkte. „Danach?“ Ihre Stimme war ebenfalls nur ein Flüstern, als sie mich an meinen begonnen Abschluss, das Ende meiner Erzählungen erinnerte. „Danach ging es mir wie dir.. Ich nahm die Zeit nicht mehr war.. Es fühlte sich an als wäre ich gestorben. Mich plagten Alpträume, bis sich ein Schleier von Gleichgültigkeit über mein ganzes Wesen legte. Die Welt um mich herum war nicht mehr farbig, sondern grau..Wie in einen Nebel gehüllt.. Es kam mir vor, als wäre ich nur in der Zeit mit Edward wach gewesen und nun, danach.. wäre ich in einem Alptraum gefangen, würde ich den schlimmsten aller Träume träumen und nie mehr erwachen.. Bis jetzt.“ So furchtbar diese Worte auch in mir brannten und so sehr es schmerzte sich der verstrichenen, der vergeudeten Zeit bewusst zu werden, so gut tat es sie nun hinter sich zu lassen. Ich fühlte mich leichter, als hätten sich die ganzen Erinnerungen Bahnen gebrochen und wären danach im hintersten Teil meines Kopfes verschwunden. Ich lächelte Emma dankbar an und sie erwiderte es. Sie nahm meine Hand, drückte sie leicht und wir standen gemeinsam auf. „Es tat unglaublich gut dir das alles zu erzählen. Ich fühle mich, als könnte ich hier und jetzt neu anfangen.“ „Ich kenne dieses Gefühl.“, antwortete Emma und schenkte mir einen strahlenden Blick. Sie war wirklich schön, selbst für eine Vampirin, vielleicht noch schöner als Rosalie, denn ihre natürlichen Augen machten sie auf eine menschliche Weise perfekt. Wir starrten uns Sekundenlang stumm und mit einer ruhigen Zufriedenheit an, als sie aufhorchte und sich erschrocken umwandte. Auch ich konnte ihn sehen, wie er am Waldrand stand und uns anstarrten, aus blutroten Augen. „Laurent.“ Was tat er hier? Was wollte er und weshalb waren seine Muskeln zum zerreißen gespannt? „Hallo Bella.“ Das Grinsen auf seinem Gesicht besorgte mir eine Gänsehaut.. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)