KillerCats Legende von Freell42 (Chion das Katzenmädchen) ================================================================================ Kapitel 5: Aufbruch zur Mine ---------------------------- Mitten in der Nacht kamen sie im naheliegenden Dorf ihrer Herkunft an. Nach der Übernachtung sammelten sie Informationen, wo sich diese Minenstadt befinden sollte. Chion bekam ihre Schwertscheide passend zum Schwert. Sie hatte sich am gestrigen Tag vom Dorfschmied einen gewünscht, da es mühselig für sie war, niemals eine freie Hand zu haben. Er brauche einen Tag, sagte er und machte es selbstverständlich kostenfrei. Ihr Andenken von den Fahrenden hob sie auf, indem sie es fest im die Schwertscheide band und ein Rest herunter baumelte. Die Dorfbewohner brauchten nicht lange und schon hatten sie eine Landkarte zur Stadt. Die Reise sollte lange dauern, da die Stadt sehr weit entfernt war – wohlbemerkt, mehr als sieben Tagesmärsche. Frisch gewappnet mit Lebensmitteln, einer neuen Schwertscheide um die Schulter, mit einem Lederband, gehangen und anderlei Dingen, zogen sie los. Tage vergingen. Sie begegneten ab und zu Wachen, gerieten oft in Gefahren, aber retteten sich immer daraus. In sicheren Plätzen schulgen sie ihr Lager auf, um weiter Kraft zu sammeln. Auf der Karte waren nicht immer Dörfer oder Städte auf ihrer Route eingezeichnet. Und jedesmal Umwege zu machen, würde kurz vor dem Ziel zuviel Zeit kosten, sowie die Gefahr steigern, endeckt zu werden. Mit der Zeit kamen sie sich immer näher und wurden gute Freunde. So viele Gefahren hatten sie schon gemeinsam überwunden. Endlich war der Tag gekommen. Sie standen vor dem Schild der Stadt Roros. In die Stadt hinein wäre keine gute Idee, wenn die Wahrsagerin recht behielt. Doch auf der Karte, als auch mit eigenen Augen zu sehen, war viel Wald, dass die Stadt umgrenzt. Also machten sie sich auf, den Umweg zu überwältigen und kamen, am höchsten Stand der Sonne, nahe der Mine an. Es war eine Goldmine. Der Eingang war riesig, zwei Menschen groß. Darüber führten schräg abnehmende Klippen, bis in den Himmel. Durch die Bewaldung, bewuchsen auch Bäume die Anschrägung. Sämtliche Bäume waren dicht und ziemlich hoch bewachsen. Drumherum war viel Laub, Moos oder anderlei Grünzeug. Sie verstecken sich weit im Wald und hatten Sicht zur Mine und den dortigen Wachen und Arbeitern des Königs. Diese Wachten jedoch auf Sand und Stein angelegte Wege, die um den Mineneingang eine weite Fläche bildeten und sich dann als eine breite Straße aus dem Wald zur Stadt Roros ausstreckte. Die Arbeiter schienen schwer zu schuften, denn die vollbeladenen Wägen auf Schienen aus der Mine, wurden von zwei Arbeitern nur langsam rausgeschoben. Die zweigleisigen Schienen mündeten aus dem Eingang wenige Meter. Drumherum waren überall die Wachen in kleine Zweimanngruppen verteilt. Eine Wache war freier und ohne Rüstung gekleidet, und besaßen eine Peitsche. Dieser schlugen damit auf die geschwächten Minenarbeiter ein, wenn sie zu langsam wurden. Solch ein Arbeiter zu sein war die Hölle auf Erden. Chion versteckte ihren Lederbeutel gut in einem Gebüsch, da er sie nur behindern würde, wärend Gezo flüsternd sie fragte: »Und, hast du einen Plan?« »Leider nein«, erwiederte sie ebenso leise. »Die Mine ist echt schwer bewacht. Ich sehe keine andere Möglichkeit, als sie zu stürmen.« »Und wie wäre es mit warten, bis es Nacht ist?« »Seh sie dir doch an. Die schaffen wir locker. So nah am Ziel kann ich es nicht mehr abwarten!« Sie schaute ihn voller Willenskraft und leuchteten Augen an, und lächelte dabei. Er konnte dem Blick nicht wiederstehen. »Also gut …«, sagte er leicht betrübt und schaute auf den Boden. Sie jubelte und hätte fast lautstark ein verdächtiges Geräusch für die Wachen erzeugt. Doch sie konnte sich noch beherrschen und sagte leise erfreud: »Super!« Nach kurzer Pause sagte sie leise: »Also dann …«, wärenddessen Gezo vor Schreck eine Stoppgeste mit beiden Händen machte und dabei abwinkte. »Nein, nein! Sag es nicht!«, sagte er laut flüsternd und verschreckt. Doch sie hörte nicht und wurde etwas lauter: »Los gehts!« Ohne Vorwarnung stürmte sie fast lautlos, mit gezogenem Schwert, auf die Mine zu. Gezo grummelte nur. Die ersten Wachen bekamen ihren Untergang garnicht erst mit und starben unwissend. Sie klappten nach vorne und hinter ihnen erblicke man dann Chion. Sie machte einen großen Satz und sprang zum nächsten Grüppchen. Einige bemerkten dies und brüllten Alarm. Eine Wache rannte los, um Verstärkung aus der Stadt zu holen, doch dieser wurde von Gezo erfasst. »Hier geblieben!«, ginste er ihn an, wärend er zu Boden ging. Durch den Alarm verkrochen sich außerhalb befindliche Arbeiter in Sicherheit. Der nächste Trupp fiel durch Chions eingriff. Sie sprang erneut, doch eine Wache mit der Peitsche schlug nach ihr. Durch den Sprung konnte sie nicht kontrolliert Ausweichen und wurde mehrfach von der Peitschenschnur am Fuß umschlungen. Dabei fiel sie mit verlorenem Anlauf zu Boden, konnte sich aber noch aufstützen. Der Angreifer zog fester, um sie an sich zu ziehen. Dieser hatte sehr viel Kraft, was man an seinen ausgeprägten Muskeln sah. Er zog eine grinsende Fratze. Ruckartig schaffte er es, KillerCat kam näher und er zog sein Messer aus dessen Scheide am Gürtel. Sie durchschnitt im letzten Moment die Schnur und wich duckend aus. Er warf seine nutzlose Peitsche weg und versuchte weiter aus sie einzustechen. Wärenddessen kämpfte Gezo gegen mehrere Wachen, die ihn umringten, sich aber auf Abstand hielten, um im richtigen Moment zuzuschlagen. Er hatte es bisher geschafft, dass keiner entkam um Verstärkung zu rufen. Chion parierte mehrere Hiebe und kam endlich zum Zug, denn er hatte eine vernachlässigte Stelle in der Deckung. Doch dies wurde ihr verwehrt. Eine weitere Wache, die so schnell wie möglich aus der tiefen Mine gerannt kam, als Alarm gerufen wurde, traf Chion mit seiner Petische am Handgelengt mit ihrer Waffe. Er zog und sie verlor ihr Schwert. Der vor ihr versuchte Treffer zu landen, wärend der andere zog. Doch das ließ sie sich nicht gefallen. Wärend sie an der Peitschenschnur fest zugriff, daran zog und der Besitzer fast stolpernd angezogen wurde, sprang sie drehend auf Gesichtshöhe des vor ihr Stehenden und peitschte ihn mit einem kraftvollen Satz am Gesicht aus, mit ihren sieben Katzenschwänzen. Dieser ging zu Boden und hielt sich wehleidig das Gesicht. Sie belehrte ihn mit: »Jetzt spürst du mal, wie weh das tut!« Der Näherkommende ließ als letztes Mittel seine Peitsche los und stürmte auf sie mit dem Messer. Chion zog die Peitsche an sich, und schleuderte den Griff auf dessen Auge. Halb erblindet stürmte er die wenigen Meter auf sie zu und stach wahllos schreiend um sich. Sie hob blitzschnell ihr am Boden liegendes Schwert auf und bohrte es geschickt durch seinen Bauch. Sie zog es raus, während sie ein Bein als Stütze an dessen Körper nahm. Er klappte leblos um. Hinterhältig stand der Gesichtsverletzte unbemerkt hinter ihr und wollte schon zustechen, doch wurde von einem fliegenden Hammer am Kopf erfasst. Dieser stand nie wieder auf. »Danke«, sagte Chion, als sie bemerkte, dass Gezo ihr rechtzeitig half. Er lief zu ihr und hob sein Hammer auf. »Du hast aber lange gebraucht«, sagte er neckend zu ihr. »Diese waren auch mal eine Herrausforderung. Der König legt echt wert auf gutes Personal«, grinste sie ihm zu. Das Massaker war beendet und überall lagen tote Soldaten. Die ängstlichen Arbeiter verkrochen sich hinter irgendwelchen Bäumen, umliegenden Felsen der Mine oder den Wägen. Gezo verkündete es laut, mit rausgestreckter Brust und weit ausgestrecken Armen: »Fürchtet euch nicht, denn die Gefahr ist vorüber. Eure Gefangennahme und die Zwangsarbeit ist erloschen. Ihr seit frei!« Einige zölgerten noch, konnten es nicht glauben. Doch einer Traute sich ihnen zu nähern und verbeugte sich. Er bedankte sich ununterbrochen mehrfach. »Wir schätzen deinen Dank, aber bitte hör auf damit«, sagte Gezo leicht generft. KillerCat näherte sich ihm: »Sei so lieb, und steh auf.« »Ja! Sehr wohl!«, sagte er überglücklich. Er wendete sich zu seinen Mitarbeitern und verkündete ebenso: »Leute, wir sind endlich frei! Nehm was ihr kriegt und lauft so weit ihr könnt!« Alle jubelten, einige liefen schon los, andere gingen in die Mine zurück, um den Restlichen bescheid zu geben. Chion tippte ihn von hinten auf die Schulter. »Hey, kannst du uns behilflich sein?« Der Arbeiter, mit seinem freien, verschwitzten Oberkörper, mit nur einer Hose an und einigem Bartwuchs, drehte sich um. »Sehr wohl. Alles für meine Befreier«, sagte er unterwürfig, ohne eines Blickes zu würdigen. »Ist euch in der Mine etwas merkwürdiges Aufgefallen. Etwas, was da nicht hingehört?« Er überlegte. »Warten sie …«, grübelte er. Nach langer Pause fiel ihm etwas ein: »Oh ja! Da war etwas. Keiner wusste etwas damit anzufangen. Ach was erzähle ich da. Kommt einfach mit, ich zeige es euch!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)