Eternal Love von Lina_Kudo (Übersteht unsere Liebe alles? (Goku&Chichi)) ================================================================================ Prolog: Desire -------------- Prolog: Desire Ich bin nicht alleine - aber einsam ... Wie jeden Morgen bin ich wieder viel zu früh wach geworden; bin viel zu früh aus meiner Traumwelt zurückgeholt worden. Da es für das Frühstück noch viel zu früh ist und ich nicht durch einen Hausputz meine Söhne ebenfalls aus dem Schlaf reißen möchte, habe ich nichts Besseres zu tun, als mit einer Decke auf der Fensterkante zu sitzen und schweigend aus dem Fenster zu blicken. Es ist schon so etwas wie ein tägliches Ritual, welches ich ausnahmslos jedes Mal nach dem Aufstehen praktiziere. Mir schießen einfach immer viel zu viele Gedanken durch den Kopf, die ein erneutes Einschlafen unmöglich machen. Melancholisch beobachte ich vereinzelte weiße Flocken, die von der Nähe wie kleine Kristalle aussehen und tänzelnd zu Boden gleiten. Ich bemerke nicht einmal, dass das der erste Schnee in diesem Jahr ist, denn in meinen Gedanken bin ich nicht bei diesen mir unbedeutenden weißen Fusseln. Nicht einmal annähernd. Sieben Jahre ist es nun her. Sieben Jahre, seit du uns verlassen hast. Sieben Jahre, seit du deine Söhne verlassen hast. Sieben Jahre, seit du mich, deine Ehefrau, verlassen hast. Ich lache bitter auf und schaue mit traurigem Blick zum Himmel empor. Sieben Jahre, gerade einmal sieben Jahre … Dabei kommt es mir so vor, als wären es schon mehrere Leben, seit du nicht mehr da bist. Innerlich bin ich in dieser Zeit Tausende von Tode gestorben. Sieben Jahre, in denen ich schon ohne dich an meiner Seite leben muss. Warum? Warum wolltest du nicht zurück ins Leben, nachdem du dich in den Cell-Spielen für uns alle geopfert hattest? Wozu gab es denn die Dragonballs? Warum, Son-Goku? Warum wolltest du damals lieber im Jenseits bleiben? War es etwa meine Schuld? Wolltest du wegen mir nicht mehr zurück? Du hattest den anderen gesagt, dass du lieber nicht hier sein solltest, weil all unsere Feinde deiner Meinung nach nur deinetwegen unsere Erde angegriffen hatten. Ganz genau: den anderen. Warum hast du es zur Abwechslung nicht mir persönlich sagen können? Hast du das nicht für nötig befunden? Wieso habe ich immer alles über andere erfahren müssen, wenn ich etwas über meinen eigenen Ehemann herausfinden wollte? Bin ich es dir etwa nicht wert gewesen, dass du mir persönlich die Nachricht überreichst? Habe ich dir wirklich so wenig bedeutet? Und ganz davon abgesehen: Das sollte der Grund gewesen sein? Nur deswegen bist du im Totenreich geblieben? Wegen der Gefahr, die du scheinbar magisch angezogen hast? Nein, das kann ich dir einfach nicht glauben. Du bist doch ein Saiyajin gewesen und hast doch schon dein ganzes Leben lang nur gekämpft! Du hast doch nur gelebt, um zu kämpfen! Kämpfen war deine größte Leidenschaft; es war dein einziger richtiger Lebensinhalt! Und jetzt bist du im Jenseits geblieben, um nicht mehr kämpfen zu müssen? Seit wann hast du dir solche Gedanken darüber gemacht? Du hast doch all deine Feinde verschont, um eine neue Herausforderung zu haben. Um einen Grund zu haben, noch härter zu trainieren, um deinen Feinden eines Tages wieder gegenübertreten zu dürfen und um dich erneut mit ihnen messen zu können. Ständig brauchtest du nur ein klares Ziel vor Augen. Einen Kampf. Dabei hast du dir nie Sorgen um die Erde gemacht; um das Leben deiner Mitmenschen, weil du dir immer so sicher gewesen bist, sie schlagen zu können. Du bist die Zuversicht in Person gewesen. Egal, wie sehr ich es drehe und wende, ich komme jedes Mal zu diesem Ergebnis. Also ist es tatsächlich … meine Schuld gewesen, dass du nicht mehr zu uns zurückwolltest? Bin ich vielleicht doch zu hart zu dir gewesen? Zu grob? Hätte ich viel öfters liebevoller zu dir sein sollen? Hätte ich dir meine Liebe häufiger zeigen müssen? Habe ich meine Pflichten als Ehefrau zu sehr vernachlässigt und hat die Rolle der strengen Mutter zu deutlich dominiert? Nach all den Jahren kann ich es einfach immer noch nicht fassen. Nach wie vor rätsle ich herum, was hätte passieren können, wenn alles anders gelaufen wäre. Was ich hätte tun können, um dich damals zum Bleiben zu bewegen. Doch nun ist es schon längst zu spät. Es ist schon lange vorbei. Und doch kann ich diesen schweren Schicksalsschlag nicht verarbeiten. Noch immer kann ich über den Verlust meines geliebten Ehemannes nicht hinwegkommen. Erst jetzt bemerke ich, dass vor meinen Augen alles verwischt, jegliche Farbe meiner Umgebung sich zu einem undefinierbaren Farbmix vermischt. Wie ein Bild aus Wasserfarben, welches sofort verschwimmt, wenn Wassertropfen darauf prasseln. Ich wundere mich nicht, denn dieses Gefühl der aufsteigenden Tränen kenne ich schon zu gut. Es hat mich schon immer verfolgt, ist stets mein treuer Begleiter gewesen, so dass ich es kaum noch bewusst wahrnehme. Vereinzelte Tränen bahnen sich den Weg über meine Wangen hinunter. Tränen der Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Trauer, des Schmerzes, aber auch der Wut. Die vereinzelten Tränen vermehren sich rasch, werden immer mehr und bündeln sich zu kleinen Rinnsalen. Ich spüre die Nässe auf meinen Wangen, hinter zu meinen Lippen, schmecke den salzigen Geschmack dieser vertrauten Flüssigkeit. Ich falle immer tiefer, habe schon längst aufgegeben, mich dagegen zu wehren. Je mehr ich mich von der realen Welt abschatte, desto näher würde ich meinem Son-Goku sein – zumindest fühlt es sich so an. Ein befreites Lächeln legt sich auf meine Lippen, während ich dem dunklen Nichts selbstbewusst entgegenblicke. Immer tiefer stürze ich in das tiefschwarze Loch in meinem Herzen. In das tiefe Loch meiner unbändigen Sehnsucht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)