Eternal Love von Lina_Kudo (Übersteht unsere Liebe alles? (Goku&Chichi)) ================================================================================ Kapitel 2: Doubts Of Love ------------------------- Kapitel 2: Doubts Of Love Habe ich dich jemals verdient? ****Rückblick**** Seufzend setzte ich mich neben Son-Goten in den Schnee, der meine Erinnerung allein bei seinem Anblick nur noch weiter auffrischte. Zärtlich fuhr ich meinem kleinen Sohn durch das schwarze, weiche Haar. »Ach Son-Goku; wann werde ich dich endlich wiedersehen?«, fragte ich mich in Gedanken und schenkte meinem Mann in Miniaturgröße ein sanftes Lächeln. Dieser erwiderte es und genoss meine Berührungen summend. Jedoch ahnte er nicht im Geringsten, was gerade in diesem Moment wirklich in mir vorging. ****Rückblick**** »So, jetzt brauchst du aber ein warmes Bad!«, beförderte ich meinen kleinen Sohn sofort ins Badezimmer, nachdem wir uns nach langem Toben wieder im warmen Inneren des Hauses befanden. Da Son-Gohan in ungefähr einer Stunde zurück sein würde, war es allerhöchste Zeit, mit dem Kochen zu beginnen. Mit diesem Vorhaben zog ich meinen schneeweißen Mantel aus und hing ihn ordentlich auf. Nachdem ich Son-Goten zufrieden hinterhersah, bis er gehorsam ins Bad verschwunden war, ging ich mit kalten Wangen in die Küche und machte mich an meine Lieblingsbeschäftigung. »Mama! Son-Goten! Ich bin wieder da!« Sekunden später trat mein Erstgeborener fröhlich ein und begann anschließend, den Tisch zu decken. »Guten Abend mein, Schatz! Und, hattest du einen schönen Tag gehabt?« Ich bemühte ich mich, gut gelaunt zu klingen, ohne es lächerlich wirken zu lassen, während ich mit meinem Schopflöffel in die leicht kochende Suppe rührte. Wenige Augenblicke später gesellte sich auch das jüngste Familienmitglied zu uns, vollkommen ausgelassen und die Bäckchen gerötet von dem entspannenden Bad. Als ich sah, dass seine Haare immer noch so pitschnass waren, dass das Wasser teilweise auf den Boden runtertropfte, konnte ich nur lächelnd den Kopf schütteln und Son-Gohan beten, seinem kleinen Bruder die Haare richtig durchzurubbeln, während ich das Essen zum Tisch trug. Er war genau wie Son-Goku. Selbst im erwachsenen Alter habe ich ihm öfters nachträglich die Haare trocknen müssen – so unbekümmert und sorgenfrei, wie es nun einmal seinem Naturell entsprach. In vielerlei Hinsicht. Und jedes Mal habe ich es mit einem Anflug von Tadel getan. Nie habe ich ihm gezeigt, dass es mir insgeheim irgendwie ja doch gefallen hatte, ihn so bemuttern zu dürfen. Und heute … Was würde ich heute dafür geben, um ihm wieder die Haare mit dem Handtuch trocknen zu dürfen? Wie sehr ich es vermisste, ihn auszuschimpfen. Wie sehr ich es vermisste, mich richtig über ihn zu ärgern; seinetwegen immer wieder so an die Decke zu gehen. Wie sehr ich es vermisste, immer seinen schuldbewussten und entschuldigenden Blick zu sehen, obwohl er häufig nicht einmal verstanden hatte, warum ich überhaupt wieder einmal böse auf ihn war. Seinen Dackelblick, dem ich auf Dauer nie widerstehen konnte; der es jedes Mal schaffte, meine Wut mit einem Schlag verpuffen zu lassen. Unwillkürlich schlich sich ein trauriges Lächeln auf meine Lippen. Viel zu oft habe ich meinen ganzen Zorn an ihm ausgelassen. Und er hatte sich nie auch nur ein einziges Mal darüber beschwert; hatte stets immer die Schuld ohne Widerworte auf sich genommen, und warum? Weil er mich ganz genau kannte und wusste, dass ich mich genauso schnell abreagierte. Weil er einfach genau wusste, wie er mit mir umgehen musste. Er hätte alles auf sich genommen, nur, um mich wieder zu beruhigen und glücklich zu machen. Er bestand im Gegensatz zu mir nie auf sein Recht, hatte stets eine ruhige, ja, fast schon wunschlose Art, die mir immer die Sicherheit gegeben hatte, die ich gebraucht hatte. Er war wie ein Fels in der Brandung. Er hatte mir immer alles gegeben, was ich zum Glücklichsein gebraucht hatte. Doch was hatte ich getan, statt ihm meine Dankbarkeit zu zeigen? Ihn fast täglich angeschrien und wegen jeder Kleinigkeit wie eine Furie auszubrechen, wenn mir mal wieder etwas an ihm nicht gepasst hatte. Schlagartig wurde mir wieder klar, wie wenig ich ihn doch verdient hatte. Wie konnte er es nur so lange mit mir aushalten, ohne mir auch nur einmal seine Meinung zu sagen? Jeder andere Mann hätte mich zurechtgewiesen, hätte mich mit Schlägen oder zumindest verbalen Worten gestraft, aber Son-Goku hatte nie etwas getan mir gegenüber, was auch nur in diese Richtung ging. Eigentlich … hatte ich gar nicht das Recht, ihm Vorwürfe zu machen, dass er nicht mehr freiwillig zu mir zurückkehren wollte. Eigentlich … war es naheliegend, warum er das Jenseits mir vorgezogen hatte. Das hätte wohl jeder vernünftige Mann getan, der so eine Hexe als Ehefrau hatte. Schnell blinzelte ich, versuchte, die Tränen aufzuhalten, die drohten, meine Augen zu benetzen. Ich durfte nicht weinen. Vor allen Dingen nicht vor meinen Söhnen. Was sollten sie bitte schön davon halten? Das passte doch so gar nicht zu ihrer sonst so charakterstarken Mutter. Es war ja nicht so, als ob ich diese Gedankengänge in den letzten sieben Jahren noch nie gehabt hätte. Oft genug wurde ich von ihnen verfolgt und malträtiert. Tagsüber in meinem Kopf und nachts in meinen Träumen. Davon war ich nie lange verschont geblieben. Dennoch traf mich diese Erkenntnis jedes Mal wie ein Messerstich ins Herz, und jedes Mal kam der Schmerz mit so einer gewaltigen Intensität, dass ich das Gefühl hatte, er würde mich von innen zerreißen. Wie gerne wäre ich wirklich so stark, wie sie glaubten. Beim Essen merkte ich, dass auch Son-Gohan tief in seine eigene Gedankenwelt versunken war, und gemäß meiner Art sprach ich ihn sofort darauf an. »Was ist mit dir los? Du scheinst irgendwie nur noch körperlich anwesend zu sein.« Der Sechzehnjährige schreckte sofort wie von der Tarantel gestochen hoch und blinzelte mich mit verwirrten Augen an. »Äh, na ja, also … ich wollte dich etwas fragen«, rückte er endlich, wenn auch etwas stockend, mit der Sprache heraus. Ich schwieg und sah ihn weiterhin mit einem erwartungsvollen Blick an, zog dabei fragend eine Augenbraue hoch. Was konnte es sein, dass er deswegen so nervös war? »Also wir haben ja nun Ferien, und meine Freunde wollen für etwa zwei Wochen wegfahren. Sie haben mich gefragt, ob ich vielleicht auch mitfahren könnte …« Ihm schien offenbar wirklich nicht sehr wohl zu Mute zu sein bei dem Gedanken, seine Mutter und seinen kleinen Bruder für zwei Wochen alleine zu Hause zu lassen. Das sah Son-Gohan mit seinem überaus ausgeprägten Familiensinn wirklich ähnlich. »Warum bist du dann so nervös? «, hakte ich scheinbar beiläufig nach. »Hast du etwa Angst, dass ich es dir nicht erlaube oder ist es einfach nur dein schlechtes Gewissen uns gegenüber?« Der Junge zuckte ertappt zusammen. Erwischt. »Äh … Ja, ganz genau.« Und plötzlich sprudelten die Worte aus ihm heraus, als hätte ich einen Schalter umgelegt. »Mir ist nur nicht sehr wohl dabei, euch beide hier ganz allein zu lassen, schließlich war ich noch nie mit Freunden so lange von zu Hause weg. Das ist alles!« Ich konnte mir nicht helfen. Ob es nun der mütterliche Instinkt oder einfach nur meine gute Menschenkenntnis war: Irgendetwas kam mir sehr merkwürdig vor. Irgendetwas lag in der Luft. Jedoch wollte ich mal nicht so sein, denn seit ich Son-Goku verloren hatte, war ich viel nachgiebiger geworden als ich es noch in früheren Zeiten noch gewesen war. Schließlich musste ich sowohl Mutter als auch Vater sein. Und in unserem Fall war der Vater eben nicht so streng wie die Mutter. Diesen Ausgleich brauchten sie auch und er würde ihnen ganz sicher auch nicht schaden. Außerdem bereitete ich meinen Kindern doch gerne eine Freude, wenn es schon in meiner Macht stand. Und noch einen ganz entscheidenden Grund gab es. Dadurch, dass ich hin und wieder so entgegenkommend und locker zu ihnen war, fühlte ich mich Son-Goku irgendwie näher. In dem Glauben oder Wissen, dass er sich genauso verhalten hätte in dieser Situation. Ich konnte es ihm ruhig gönnen. Ich kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er nichts Dummes anstellen würde. Anfangs setzte ich zwar noch meine wohlbekannte strenge und misstrauische Miene auf, um ihn ein wenig ins Schwitzen zu bringen, doch als ich sah, wie der arme Junge immer blasser um die Nase wurde, zeigte ich Gnade und setzte ein liebevolles Lächeln auf. »Also gut. Es wird dir bestimmt guttun, für zwei Wochen einfach Urlaub zu machen. Wann wollt ihr denn losfahren?« Son-Gohan fiel die Kinnlade herunter. Er hatte sich noch nie an seine »neue« Mutter gewöhnen können, die so schnell alles erlaubte und sich anscheinend nicht mehr so viele Sorgen um seine Sprösslinge machte wie bei ihm, als er selbst noch ein kleiner Junge war und als sein Vater noch gelebt hatte. Er antwortete und rechtfertigte sich zugleich. »Also sie wollten gleich morgen früh losfahren. Es tut mir leid, dass ich dich erst jetzt frage, aber sie haben sich auch erst heute dazu entschlossen. Sie sind eben für ihre spontanen Aktionen bekannt.« Dabei setzte er seine Unschuldsmiene auf – ob unbewusst oder gewollt, konnte ich gar nicht so richtig bestimmen. Wahrscheinlich war es eine gesunde Mischung aus beidem. Kurz musterte ich ihn, bis ich auch den letzten Funken Skepsis verwarf und ihm lang und breit erklärte, wie er sich verhalten sollte, dass er auf sich aufpassen sollte und ihm sonst noch einige überflüssige Hinweise gab. In dieser Hinsicht hatte ich mich nämlich überhaupt nicht verändert. Im Kern war ich immer die überfürsorgliche Mutter geblieben und würde es auch immer bleiben. Denn proportional zu meiner Lockerheit war auch meine Verlustangst gestiegen. Die beiden grundlegenden Veränderungen harmonisch miteinander zu kombinieren war eine der größten Herausforderungen meines Lebens. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)