Im Bann des Blutes von phinix (YuKa) ================================================================================ Kapitel 2: Eine traurige Botschaft ---------------------------------- So, dass nächste Kapitel ist bereits fertig. danke an alle kommischreiber, vor allem an mein Wölfchen, welche immer meine Kapitels betat *kiss* Kapitel 2: Eine traurige Botschaft Die Umgebung wirkte unscharf, wie in einem schlechten Film. Nur eine Person hob sich deutlich hervor. Auf dem Boden lag er, dass graublaue Haar breitete sich auf dem Asphalt aus. Die offenen leeren Augen schienen einen direkt anzustarren, während man deutlich am Hals die zwei Einstiche sah. Das Herz hatte schon lange aufgehört zu schlagen... Es fing an zu regnen, so dass Hunderte von Tropfen hinab vom Himmel fielen. Ein Regentropfen traf die Wange des Rotäugigen, und lief an der Haut hinab. Plötzlich zuckte der Körper, fast so als hätte man ihn unter Strom gesetzt. Auf einmal vernahm er wieder die Laute der Nacht. Die Regen fiel mit einem melodischen Ton zu Boden, das Geräusch der vorbeifahrenden Autos... Er roch die Feuchtigkeit, aber auch noch etwas anderes. So süß und verlockend. Mit den Händen stützte sich der Rotäugige am Boden ab, bevor er sich mühsam erhob. Seine Bewegungen wirkten stockend, so als hätte er Probleme sie zu koordinieren. Mit schlürfenden Schritten folgte er diesen Geruch, der ihn in der Nase kribbelte. Es schien ihn fast, als würde er ihn rufen. Der Lockende Ruf, dem er sich nicht entziehen konnte. Seine Schritte führten ihn in die Dunkelheit des Parks, als sich zu den nächtlichen Geräuschen noch etwas gesellte. Ein regelmäßiges Klopfen, so kraftvoll und verführerisch. Nur langsam sickerte Erkenntnis in seinen Kopf, dass dies ein Herzschlag war. Wie eine Trommel, oder ein Gong der ihn zum Essen rief. Ein kehliges knurren entwich seiner Kehle, während er spürte wie sein Magen sich verkrampfte. Nur ein Gedanke beherrschte seinen Geist, der unbändige Hunger nach etwas. All seine Vorsätze und Gewohnheiten, die er noch vor wenigen Stunden hatten waren verschwunden in einem Schatten aus Finsternis, welche sich tiefer in ihn fraß. Seine Seele war verloren, dass einzigste was ihn noch Befriedigung und Leben schenkte war dieser süßer Geruch. Der Erdboden unter seinen Fußen wurde immer weicher, da der Regen ihn langsam zu Matsch verwandelte. Es klebte an seinen Schuhen, doch war es ihm egal, genauso wie der Regen, der seine Kleidung langsam aufweichte. Er hatte all seine Sinne auf etwas anderes gerichtet. Dann sah er eine Gestalt zwischen den Bäumen stehen und näherte sich ihr. Ein leises zischen entwich der kehle des Rotäugigen, während er seine Finger zu Klauen formte. All seine Sinne waren auf den Hals der Person fixiert. Er spürte ein jucken, dass von seinem Oberkiefer ausging, doch verschwendete er daran keinen Gedanken. Er öffnete den Mund, so dass Fänge aufblitzen. Gierig leuchteten die roten Augen auf, während sich der Körper zum Angriff bereit machte. Plötzlich spürte er wie etwas auf sein Rücken prallte. Unsanft wurde er vornüber in den Schlamm befördert und fauchte auf. Das Opfer hatte etwas bemerkt, kurz sah es zu dem Rotäugigen, bevor es sich abwand und davon rannte, damit auch der süße Geruch. Ruckartig sprang der Graublauhaarige auf die Beine. Jemand hatte ihn gestört und sein Hunger wandelte sich in blanke Wut. Er fixierte den Störenfried vor ihm, doch konnte er kaum was erkennen. Ein langer schwarzer Ledermantel hüllte den Körper ein, während ein ebenfalls dunkler Hut das Gesicht verbarg. Etwas war seltsam an dieser Gestalt und etwas trieb den Rotäugigen im Inneren an zu flüchten, aber überging er dieses Gefühl. Mit einem raubtierhaften Sprung überwand er die Distanz, doch wich die Gestalt einfach nur aus. Ein Schlag traf ihn hart in den Nacken, sodass er erneut im Schlamm landete. Er rollte sich auf dem Rücken, und bleckte seine Fänge. Schon wollte er wieder aufstehen, aber die Person war über ihm. Ein Knie drückte gegen seinen Unterleib, hielt ihn so am Boden. Drohend knurrte der Graublauhaarige und wollte den Kerl nur noch zerfetzen. Seine Finger schossen vor, doch bevor sie das Ziel erreichten erstarrten sie mitten in der Luft. Ein röcheln verließ seine Kehle, fast wie ein erstickter Laut. Geschockt weiteten sich die roten Augen, während sie auf seine Brust starrten. Sie verharrten an der linken Brusthälfte, wo ein silberner Pflock sich versenkt hatte und sein Herz durchbohrt hatte. Der Täter murmelte noch etwas, bevor er sich einfach vom Leib des Sterbenden erhob. Ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen wand er sich ab und verschwand im dichten Regen. Zurück ließ er den Rotäugigen, dessen Hand zu Boden sackte. Leicht zuckte sein Körper im Kampf um seine Existenz, aber war es vergebens. Das leben schwand aus seinem Körper, und damit auch das Gefühl der Kälte. Er konnte etwas spüren und nahm dann ein Licht wahr. Ein Lächeln glitt über seine Lippen und ein Name entwich ihm. „Kai...“ Dann fiel der Kopf zurück und die gebrochenen roten Augen starrten zum Himmel, sie blinzelten nicht mal, als der Regen sie traf. Mit einem Keuchen fuhr jemand entfernt des Mordes aus seinem Schlaf. Der Leib zitterte auf Grund des Traumes. Fahrig strich sich der junge Mann durch das graublaue Haar. Noch immer sah er deutlich die Szene vor sich, die sich im Park abgespielt hatte. Es war ein verrückter Traum, nein Alptraum gewesen. Wahrscheinlich hatte er mal wieder zu viele Vampirfilme gesehen, denn eine andere Erklärung gab es nicht. Kurz wanderten die roten Augen zum Digitalwecker. Es war zu früh um zur Arbeit zu gehen, aber auch zu spät um weiter zu schlafen. Ein Seufzen entwich Kais Kehle, bevor er die Beine aus dem Bett schwang und aufstand. Noch immer verfolgte ihn sein Traum. Kurz sah er zum Telefon und überlegte jemanden anzurufen. Doch würde er ihn nur auslachen, wenn er ihm sagte, er würde sich sorgen und er solle nicht in den Park gehen. Es war verrückt... Es war ein Traum, nicht mehr. So versuchte er den Tag rumzubringen ohne daran zu denken. Vergebens... Während er sich fertig machte sah er die Szenen vor seinem Auge, als er zu Arbeit ging konnte er im inneren deutlich den Regen hören. Dabei war ein schöner Tag geworden. Der Himmel war blau und es gab keine Wolke. Die Sonne schien sogar, welche die Haut erwärmte. Aber nichts konnte es ändern. Auf der Arbeit starrte er fast Minutenlang den Monitor an ohne wirklich etwas zu lesen. Eigentlich war er Reporter bei einer recht angesehenen Zeitung. Er hatte schon immer ein Talent zum Schreiben gehabt, doch heute wollet ihm nichts einfallen. Er hatte im groben schon den Text einen Tag vorher vorbereitete, und nun müsste er nur noch formulieren, aber klappte es nicht. Immer wieder löschte er das Geschriebene, bevor ein Kollege sich bereit erklärte den Text zu schreiben. Kurz kam Kai in den Sinn, dass er vielleicht einfach weiter versuchen sollte, aber gab er auf. Es hatte keinen Sinn. So packte er seine Sachen und verließ die Redaktion. Schweigend schritt er durch die Straßen, als er auf einmal stehen blieb. Sein Blick verharrte an einem Park, der vor ihm lag. Erneut kehrte der Traum in sein Bewusstsein zurück. Ein Fluchen entwich ihm, bevor er abrupt kehrt machte und nach Hause ging. Warum konnte er diesen Traum nicht vergessen? Als er vor seiner Wohnungstür stand und gerade dabei war aufzuschließen vernahm Kai es bereits. Das Klingel seines Telefons drang durch die Tür zu ihm hindurch. Hektisch schloss er auf und trat ein. Etwas trieb ihn zur Eile, und es wäre dabei fast über eine Tasche gestolpert, die er auf dem Boden stehen gelassen hatte. Endlich sah er das schwarze Telefon auf dem Tisch im Wohnzimmer. „Hiwatari“, meldete sich der Rotäugige, während er das Telefon an sein Ohr drückte. Er ließ sich auf dem schwarzen Ledersessel fallen, während er unruhig an seiner Unterlippe knabberte. Etwas stimmte nicht und eine leise Vorahnung beschlich ihn. Es war seltsam, dass eine so kleine, unbedeutende Handlung, die man fast ein Dutzend mal am Tag vollzog, alles verändern konnte. Das Abheben des Telephonhörers, das Drücken einer bestimmte Taste. Dieser Anruf veränderte alles. „Guten Tag Herr Hiwatari. Mein Name ist Brooklyn York, ich gehöre zu einer Sondereinheit der Polizei. Es tut mir Leid ihnen das sagen zu müssen, aber wir haben heute morgen die Leiche ihres Bruders gefunden. Kurai Hiwatari wurde im Park aufgefunden...“, erklang die Stimme aus dem Hörer, welche Kai die Luft raubte. Seine Hand zitterte, während er versuchte die Nachricht zu verdauen. Vor dem Anruf war alles normal und in seinem Bewusstsein, war trotz dieses Traumes sein Zwillingsbruder Kurai Hiwatari am Leben. In dem Moment, wo er die Taste des Telefons gedrückt hatte, zersplitterte Kais ganzes Leben in zwei verschiedenen Zeiten: In der Zeit vor dem Anruf und die danach. Die bitterste war die, zu erfahren das sein Zwillingsbruder Tod war. Sie hatten immer eine besondere Verbindung gehabt und nun sollte er für immer fort sein. Kai hörte nur noch Halb dem Polizisten am Telefon zu. Er vernahm Wörter wie, dass Kurai in einem Park gefunden worden war, dass bisher leider keine Hinweise gab und ob er selbst etwas wusste. Kai konnte nur verneinen, auch wenn er sich wieder des Traumes bewusst wurde. In seinem Traum hatte er Kurai gesehen, wie er durch die Straßen geschlürft war und dann in einem Park umgebracht worden war. Konnte das doch wahr geworden sein? Er kannte Geschichten, dass Zwillinge manchmal in bestimmten Situationen enger verbunden waren und vielleicht hatte er im Traum das gesehen, was Kurai gesehen hatte. Verrückt und absolut lächerlich. Tränen liefen über Kais Wangen, bevor das Telefonat endlich beendet worden war. Kraftlos entglitt es ihm seinen Fingern, bevor er das Gesicht in den Händen vergrub. Sein Körper erzitterte unter dem Tonlosen Schluchzen. Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, bevor seine Tränen allmählich versiegten. Auch wenn der Verlust noch immer so weh tat wie im ersten Augenblick der Nachricht. Er hatte einfach nur jegliche Feuchtigkeit beim Weinen verloren, er hatte keine weiteren Tränen mehr, die er vergießen konnte. Sehr schnell wandelte sich die Trauer in Zorn um und erfasste seine ausgebrannte Seele. Er gab sich selbst die Schuld. Wäre er nicht ausgezogen aus ihrer gemeinsamen Wohnung um endlich sein eigenes Leben zu beginnen, fort von seinem Zwilling wäre er da gewesen. Vielleicht hätte er etwas verhindern können. Er wäre da gewesen und sein Bruder wäre niemals alleine unterwegs gewesen. Er könnte noch am Leben sein. Vor ein Paar Jahren hatte er einmal einen Bericht für die Zeitung geschrieben. Es ging um Psychologie und die Phasen der Trauer bei einem Todesfall. Die lähmende Verleugnung war die erste Phase, welche er in diesem Fall wohl einfach übersprungen hatte. Dann wechselte es von Erstarrung zu Schmerz und nach dem Traum war es unmöglich Kurais Tod zu leugnen. Nach der Erkenntnis, dass er vielleicht selbst den Tod verhindern konnte, wechselte es zu unbändiger Wut auf sich selbst. Er erinnerte sich noch an den Bericht, den er selbst verfasst hatte. Nach der Wut sollte Depressionen folgen, bevor dann die letzte Phase kam. Akzeptanz. Niemals würde er Kurais Tod akzeptieren können! Aber noch etwas anderes drängte sich ihm auf. Er wollte Antworten und er wollte Gerechtigkeit für seinen Bruder. Er wollte Rache und die Polizei schien nichts unternehmen zu können. Sie hatte keine Hinweise, nichts... Außerdem war ihnen Kurai sicherlich egal. Sie hatten so viele Verbrechen aufzuklären, dass sie sehr bald aufgeben werden, wenn sie nichts fanden. Es war immer so, dass wusste der Rotäugige aus seinem Beruf. Er schrieb so oft Berichte über die Polizei, und das sie nach weniger Zeit die Ermittlungen aufgaben. Wegen all dieser Tatsachen war er bei weitem nicht von der Polizei überzeugt. Sollte man trotzdem Kurais Tod akzeptieren? Niemals. Also blieb ihm nur eine Wahl. Er würde die Stadt aufsuchen in der Kurai gelebt hatte und anschließend gestorben war. Der Graublauhaarige legte sich bereits einen Plan zu recht. Er würde in der Stadt die Ermittler des Mordfalles aufsuchen und eine Kopie der gesamten Akte fordern, danach würde er alles in seiner Macht Stehende tun, um den Mörder zu finden und auch noch die Polizisten anzutreiben. Der Rotäugige wollte die Stimme von der Familie des Opfers übernehmen und hoffentlich überzeugen, so dass die Polizei sich anstrengte. Der Mörder seines Bruders durfte nicht ungestraft davon kommen... Aus dem Augenwinkel nahm er plötzlich wahr, dass sein Handy eine neue Nachricht anzeigte. In der Aufregung am Morgen hatte Kai das Handy ganz vergessen. Er ging ans Handy und rief seine Mailbox auf. Schweigend lauschte er, wer ihn da angerufen hatte. Als er die Stimme vernahm wäre ihm fast das Handy aus der Hand geglitten. Kurais Stimme dröhnte aus dem kleinen Hörer und klang dabei aufregt und verängstigt. „Kai? Oh Gott Kai, wo bist du nur? Ich weiß es ist mitten in der Nacht, aber ich muss mit dir reden. Doch ich erreiche immer nur deine Mailbox. Was treibst du nur? Es ist wichtig. Alles ist aus dem Ruder gelaufen, auch wenn ich dachte er könnte mir helfen. Ich war so dumm und überzeugt, dass alles gut war, aber irrte ich mich. Ich habe ihn geliebt, aber er ist einer von denen. Ich war so blind und wollte es einfach nicht sehen. Alles nahm ich wahr, nur ihn nicht. Ich wollte es nicht wahrhaben...“ Verwirrt blinzelte der Rotäugige bei der Nachricht. Einer von denen? Und seit wann war Kurai in wen verliebt gewesen? Er hatte ihm nie was davon erzählt. Es gab zwar einige Jungs, mit denen er sich Verabredet hatte, aber niemals war er verliebt gewesen. Doch dann wanderte Kais Aufmerksamkeit wieder auf die Nachricht zu. Ein Schluchzen klang aus dem Hörer und Kai umklammerte instinktiv das Handy fester. Sein Bruder hatte gelitten und er war nicht da um zu helfen. Was war nur los? Angespannt lauschte er, wartete das sein Zwilling weiter reden würde und dann endlich erklang die Stimme. Leise raunte Kurai, als hätte er Angst belauscht zu werden. „Wir müssen dringend miteinander reden Kai. Es gibt so vieles, dass du nicht weißt, etwas das du als Kind verleugnet hast, aber es ist wahr. Mein Gott, du weißt nicht einmal was du bist. Es gibt so viele Dinge, die ich dir hätte erzählen sollen, aber ich wollte das du ein normales Leben führst, ich wollte dich aus allem raushalten. Du hast so viel für mich getan und ich wollte dir was zurückgeben. Ich werde nun versuchen nach Hause zu kommen....“ Erneut brach die Stimme kurz ab. „Ich weiß nicht, ob ich dort ankommen werde. Ich glaube er wird mich nicht lassen. Er weiß, dass ich es weiß. Das kann er nicht hinnehmen, denn ich befürchte er hat mit mir nur gespielt und nun ist das Spiel vorbei.“ Plötzlich schnappte Kurai nach Luft. „Warte, da kommt jemand... Ich hoffe, dass es nicht er es... Aber wenn doch dann... Ich liebe dich Bruder und bitte stell nichts dummes an.“ Dann folgte nur noch Totenstille. Die Verbindung war abgebrochen. Wie betäubt saß Kai da und versuchte zu realisieren, dass sein Zwilling ihn kurz vor seinem Tod angerufen hatte. Er hatte verpasst noch ein letztes Mal mit ihm zu reden. Vielleicht hätte er irgendwas tun können. So oder so, nach diesem Anruf hatte sich der Wunsch nach Rache nur noch gefestigt. Auch wenn sein Zwilling ihnmeinwichtigen Teil seines Lebens geheim gehalten hatte, konnte er ihn nicht böse sein. Aber was war das für eine Gefahr, in der er geschwebt hatte? Aus was wollte er ihn raushalten? Ob der Mann, den Kurai geliebt hatte, ihn ermordet hatte? Verdammt, warum hatte er nur nicht den Namen genannt? Kai wollte die Antworten finden und deshalb würde er nun erst recht aufbrechen. Er würde den Mörder stellen, egal ob die Polizei mitarbeitet oder nicht. Sein Bruder verdiente es gerächt zu werden. **************************************************************************** Naaa? Wer hat mit dieser Wendung gerechnet? *gg* Hoffe es hat euch bis hier hin gefallen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)