Forbidden Feelings von SakuraEclipse13 (-> Kapitel 8 on -> FF beendet) ================================================================================ Kapitel 2: ... und andere Katastrophen -------------------------------------- Dieses Kapitel zu Schreiben hat mir wirklich Spaß gemacht. Ich hab es, wie das erste auch, an einem Abend geschrieben, überarbeitet und hochgeladen und dabei auch noch den einen oder anderen Fehler gefunden^^ Ich hoffe wirklich das ich mal einen Kommi bekomme, schließlich möchte ich wissen wie mein Experiment (Erklärung siehe nachfolgende Klammer) gelingt. (Ich schreib eigentlich immer eine FF zu Ende, bevor ich sie hochlade. Nur bei dieser entstehen die Kappis nach und nach. Deshalb würde ich gerne wissen ob das dann trotzdem eine einigermaßen annehmbare Qualität hat) Viel Spaß und danke für die Aufmerksamkeit^^ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Kapitel 2 ....und andere Katastrophen Das schrille Klingeln ihres Weckers riss Sakura unsanft aus ihren Träumen. Blinzelnd öffnete sie ihre Augen und streckte sich ausgiebig. Mit einem Ruck schlug sie die Decke beiseite und setzte sich auf. Unerklärlicherweise war sie schon immer ein Frühaufsteher gewesen. Sie konnte selbst um Sechs Uhr morgens aufstehen und war schon so wach, das sie sogar noch schnell Hausaufgeben erledigen konnte. Gähnend rieb sie sich die Augen, schaute sich in ihrem dunklen Zimmer um und stöhnte leise. Es war der reinste Saustall hier. Überall lagen schmutzige Klamotten verstreut, Ausschnitte aus Zeitungen, Bücher, Zettel, Make-up, leere Flaschen und die Reste ihres gestrigen Abendessens. Plötzlich musste sie schmunzeln. Zwischen einem Haufen dreckiger Sachen und einem Stapel voll Bücher, lag ihre schwarze Katze Aya. Friedlich schlafend ringelte sie sich um eine halbvolle Wasserflasche und schien das Chaos um sich herum nicht zur Notiz zu nehmen. Wenn sie doch auch nur eine Katze sein könnte, dann müsste sie wenigstens kein Mathe lernen und sich mit einem doofen Nachhilfelehrer herumschlagen . Sakura fuhr zusammen und stieß dabei mit ihrem Zeh an ihren Nachtischschrank. Laut fluchend zog sie ihr Bein hoch und umklammerte ihren pochenden Zeh. Nach einigen Minuten, in denen sie vorsichtig ihren Fuß massierte, ließ der Schmerz langsam nach. “Scheiße!” rief Sakura laut, sprang auf und stürzte zu ihrem Kleiderschrank. “Der Nachhilfelehrer!” Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte ihr, das sie eigentlich noch genug Zeit hatte. Es war zehn, der Lehrer würde so gegen 16.30 Uhr kommen. Also hatte sie noch gut sechs Stunden. In denen sie den Müll rausbringen, den Abwasch erledigen, Staub wischen, die Katze füttern, aussaugen, aufräumen und duschen musste. Sakura riss die Türen des Schrankes auf, schlüpfte in eine alte Jeans und ein bequemes Shirt, schlug den Schrank zu und stürzte aus dem Zimmer. Die nächsten fünf Stunden versuchte Sakura die ihr aufgetragenen Arbeiten so schnell und gründlich wie möglich zu erledigen. Nebenbei verfluchte sie sich selbst, das sie nicht daran gedacht hatte, das heute der Lehrer kommen sollte. Und das sie so blöd gewesen war ihren Wecker auf zehn Uhr zu stellen. Dabei hatte ihre Mutter sie gestern freundlicherweise daran erinnert, das ab heute ihre persönliche Folter begann. Kurz bevor sie und Sakuras Vater zu einem wichtigen Termin abgereist waren, wurde ihr diese unerfreuliche Tatsache wieder netterweise ins Gedächtnis gerufen. “ Sakura Schatz, benimm dich wenn der Nachhilfelehrer kommt. Er ist wirklich ganz reizend und ich möchte nicht das du ihn vergraulst. Das wäre wirklich höchst beschämend unseren netten Bekannten gegenüber, die ihn uns empfohlen haben. Wirklich, du wirst ihn mögen, Liebling ” ahmte Sakura die Stimme ihrer Mutter nach und schmiss den stinkenden Müllsack im hohen Bogen in die dafür vorgesehene Tonne. “Den Teufel werd ich tun! Der wird noch erleben was es heißt eine Sakura Haruno unterrichten zu wollen!” Sie reckte ihr Kinn vor und nickte bekräftigend. “Ich werde diesen Typen schneller verjagen, als ihr euch denkt. Keiner hat bisher durchgehalten.” Sakuras Rekord lag bei neun abgesägten Nachhilfelehrern. Der Neue würde die Nummer zehn werden. Um kurz nach vier kam Sakura tropfend aus der Dusche, nur in ein weißes Handtuch gewickelt, das gerade mal bis knapp über ihren Po reichte. Sie wollte gerade in ihr Zimmer gehen und sich anziehen, als es plötzlich an der Vordertür klingelte. Ohne darüber nachzudenken, das sie eigentlich nichts trug außer das Handtuch, lief sie die Treppe runter zur Haustür und öffnete sie schwungvoll. Das nicht allzu freundliche “Ja?” blieb ihr im Halse stecken, als den jungen Mann vor sich erblickte. Ihr Mund klappte auf und sie spürte wie sie noch im selben Moment errötete. Seine schwarzen Augen blickten auf sie herunter, während sich seine ebenso dunklen Brauen hoben und sie musterten, als wäre sie ein höchst interessanten Objekt unter einem Mikroskop. Sakura sah nichtsahnend an sich herunter und hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Hier stand sie- mit nichts als einem Handtuch bekleidet vor diesem Fremden und das wo auch noch gleich ihr Nachhilfelehrer auftauchen sollte. Mit einem Mal sickerte die Erkenntnis in ihren Kopf. Sie stand halbnackt vor einem fremden, extrem heißen Typen und rührte sich nicht. Sofort schoss das Blut in ihre Wangen und sie hob den Kopf. Der junge Mann starrte sie noch immer an, wobei nichts außer distanzierte Kühle aus seinen Augen sprach. Diese Gleichgültigkeit brachte sie wieder zur Besinnung. “Scheiße!” Sakura schmiss die Tür so schwungvoll zu, das die Scheiben klirrten und taumelte zurück. “Scheiße, Scheiße, Scheiße!” fluchte sie, “Verdammt! Warum muss das immer mir passieren?” Ihre lauten Verwünschungen gingen in ein ersticktes Keuchen über, als sie wie eine Verrückte die Treppe hochsprintete und in ihr Zimmer stürzte. Sie griff sich eine saubere Jeans und ein rotes Oberteil, zog sich beides blitzschnell über und flog die Treppe runter. Als sie die Tür zum zweiten Mal öffnete, stand der junge Mann noch immer dort, wo sie ihn zurückgelassen hatte. Doch nun umspielte ein leichtes Lächeln seine vollen Lippen, welches seine dunklen Augen jedoch nicht erreichte. “Verzeihung......” murmelte Sakura beschämt, zu ihrer Verlegenheit spürte sie das sie noch immer einen hochroten Kopf hatte. Bestimmt biss sich das fürchterlich mit ihren rosa Haaren und ließ sie wie ein rosarotes Streichholz aussehen. Sie versuchte das bisschen Würde das sie noch besaß, zusammen zu kratzen und hob den Kopf. Bei seinem Anblick vergaß sie fast was sie sagen wollte. Nur mit Mühe konnte sie sich daran erinnern wie man sprach und was sie sagen wollte. “Wollen-Wollen Sie zu meinen Eltern? Tut mir Leid, aber die sind nicht da.” sagte Sakura und bemühte sich um eine feste Stimme. Ihre Hand, die sich an der Tür festhielt, zitterte kaum merklich. Innerlich stöhnte Sakura. Zu Schade das ihre Eltern nicht da waren, sie hätte diesen jungen Mann gerne noch weiter angeschaut. Er sah einfach zum Anbeißen aus. Ino hätte ihre helle Freude, dachte Sakura und grinste in sich hinein. Ihr Gegenüber war groß, mindestens Einsachtzig und hatte die schwärzesten Augen und Haare die sie jemals gesehen hatte. An seinem Hinterkopf standen sie etwas ab, während vorne die Spitzen seine Schulter berührten. Einige der etwas kürzeren Strähnen fielen in sein Gesicht und die Augen was ihn nur noch anziehender machte. Sein Gesicht selbst war blass, makellos und einfach nur perfekt. Besser konnte sie es gar nicht beschreiben. Jeder Millimeter an diesem Mann schien `Heiß` zu schreien und alleine bei dem Gedanken daran was für ein Körper sich unter dieser schwarzen Lederjacke verbergen musste, lief Sakura ein Schauer über den Rücken. “Ich möchte gar nicht zu deinen Eltern, außer wenn ich ihnen auch Mathematik beibringen soll.” erwiderte er mit tiefer, rauchiger Stimme, die Sakuras Pulsschlag sofort in die Höhe schnellen ließ. Sie hörte noch dem Klang seiner Worte nach, als sie sich dessen bewusst wurde was er gerade gesagt hatte. Moment.......sollte das etwa heißen, ER ist mein Nachhilfelehrer??? Sakura schlug erschrocken die Hand vor den Mund und starrte ihn entsetzt an. “Sasuke Uchiha.” stellte er sich vor und wieder lächelte er ganz leicht. Sakura war vollkommen fassungslos und war unfähig auch nur einen Ton zu sagen. “Darf ich hereinkommen?” fragte er und umfasste die Mappe, die er in seiner rechten Hand hielt, fester. Wie in Zeitlupe trat Sakura beiseite und ließ ihn an sich vorbeigehen. Noch als er das Haus betrat, stieg ihr sein Duft in die Nase. Sakura spürte wie ihre Knie weich wurden und klammerte sich haltsuchend an der Tür fest. Ach du meine Güte, wie kann ein Mensch nur so gut riechen??? Unauffällig schnupperte sie und sog seinen unvergleichlichen Geruch in sich auf. Der schwarzhaarige Lehrer schälte sich aus seiner Jacke und hängte sie vollkommen selbstverständlich an einen Hacken. Dann drehte er sich um und sah die noch immer ganz und gar verzauberte Sakura an. Dieser stockte bei seinem Anblick ohne die Jacke der Atem. Ihr schwirrte der Kopf als sie unter dem schwarzen Hemd ganz deutlich die Konturen seiner muskulösen Brust erkennen konnte. “Wo ist das Wohnzimmer?” frage er sie. Sakura hob eine Hand und deutete den Flur entlang und dann nach links. “Hol deine Sachen und komm dann nach.” sagte er noch, bevor er sich umdrehte und in die von ihr gezeigte Richtung verschwand. Als er nichtmehr in ihrem Blickfeld war, gestattete Sakura es sich tief durchzuatmen. Noch immer war ihr schwindelig und ihr Magen fühlte sich merkwürdig flau an. Sie legte die Stirn an die geschlossene Eingangstür und schloss die Augen. Das konnte nicht wahr sein. Nach all den alten, aufgedunsenen und manchmal auch schlecht riechenden Nachhilfelehrern, sollte nun solch ein....... solch ein Gott von einem Mann ihr Mathe beibringen? Was hatten sich ihre Eltern dabei gedacht? Obwohl Sakura das im selben Moment klar wurde. Sie bauten anscheinend auf ihre durch die Pubertät verrückt spielenden Hormone, die es nicht zulassen würden einen solchen Leckerbissen zu verjagen. Oh, wie hinterlistig, gemein und überaus......... unwiderstehlich . Verdammt! Ihre Eltern würden diesmal gewinnen. Sakura konnte diesen Typen nicht vertreiben, nicht wenn jedesmal wenn sie ihn ansah, die Röte in ihre Wangen kroch und sie sich wünschte das er sie mit seinen perfekten Lippen küssen würde. Sakura stöhnte auf und schlug mit ihrem Kopf gegen die Tür. Oh mein Gott, was denke ich da eigentlich? Er ist mein Lehrer! Wer weiß wie alt er ist? Doch wenn sie ehrlich war, sah er nicht viel älter aus als sie. Was jedoch kein Indiz für seine Jugend war, vielleicht hatte er sich nur gut gehalten. In so einem Aussehen musste eine Menge Arbeit stecken, die ihm womöglich sogar ein wenig seines jugendlichen Äußeren erhalten hatte. Er konnte weiß Gott wie alt sein! Sakura versuchte sich zu beruhigen. Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung. Einatmen, ausatmen. Einatmen, ausatmen. Es ist alles in Ordnung, Sakura. Du gehst jetzt deine Sachen holen und danach sofort ins Wohnzimmer.......wo ein unglaublich attraktiver Typ darauf brennt dir Mathe beizubringen... Sakura knallte ihren Kopf erneut gegen die Tür und stöhnte leise auf. Wie sollte sie diesen Tag bloß überstehen, wenn sie es nicht einmal schaffte, diesen unglaublich süßen Sasuke Uchiha aus ihren Gedanken zu kriegen? Ein Räuspern ließ sie heftig zusammenfahren. Sakura wirbelte herum und erblickte am Ende des Flures besagten süßen Sasuke Uchiha. Er hatte die Brauen hochgezogen und schaute sie stirnrunzelnd an. “Gehts dir nicht gut?” fragte er. Anscheinend hatte er gesehen wie sie ihren Kopf mehrmals gegen die Tür gerammt hatte. Sakura lief sofort wieder rot an und nickte. Er sah nicht sehr überzeugt aus. Sie selbst war es auch nicht. “Dann hol deine Sachen, damit wir anfangen können. Vergess den Taschenrechner nicht.” waren seine einzigen Worte, bevor er wieder verschwand. Sakura schüttelte den Kopf um etwas Ordnung in ihre Gedanken zu bringen und rannte die Treppe rauf. In ihrem Zimmer angekommen, ging sie zum Fenster, riss es auf und streckte den Kopf an die frische Luft. Sie spürte wie die Kälte ihre erhitzten Wangen kühlte und seufzte leise. Nach einigen Augenblicken, die als Abkühlung reichen mussten, zog sie den Kopf wieder rein und schloss das Fenster. Sie kramte ihre Hefte, das Mathebuch, Stifte und den Taschenrechner hervor und warf noch einen kurzen Blick in den Spiegel. Ihre rosa Haare hingen halb nass, halb getrocknet über ihre Schultern und ihr sonst so blasses Gesicht war immer noch gerötet. Ihre grünen Augen jedoch strahlten, als hätte sie eine besonders große Schokotorte entdeckt. Sofort verblasste ihr Lächeln. Sie musste unbedingt mit diesen blöden Metaphern aufhören. Ansonsten konnte sie gleich nochmal den Kopf nach draußen stecken. Sie bürstete nochmal flüchtig ihre Haare durch und ging dann die Treppe runter. Obwohl ihr bei dem Gedanken daran, das dort unten dieser unbeschreiblich attraktive Lehrer auf sie wartete, schon wieder ganz heiß wurde. Sakura bog vorsichtig um die Ecke und trat ins Wohnzimmer, wo er schon wartete. In ihrer Abwesenheit hatte er seine Sachen schon auf dem Tisch ausgebreitet und saß reglos auf dem Stuhl. Als er bemerkte, das sie endlich da war, kam wieder Leben in ihn. Er hob eine Hand und winkte sie zu sich, als sei das sein Haus. Doch Sakura war viel zu gefesselt von seiner puren Anwesenheit, als das sie diese herrische Geste gestört hätte. Ihre Füße taten ihre Arbeit, ohne das sie groß darüber nachdenken musste- denn sie trugen sie zu ihm . Sie zog sich einen Stuhl gegenüber von ihm unter dem Tisch hervor, doch er schnalzte nur missbilligend mit der Zunge und sagte “Das ist kein guter Platz. Du kannst gar nichts sehen wenn ich dir etwas erkläre.” Sakura zuckte zusammen. Der Uchiha deutete auf den Stuhl neben ihm. “Setz dich da hin.” Das rosahaarige Mädchen schaute den Stuhl an, als sei es der Sitz zur Hölle, umrundete dann aber den Tisch und ließ sich neben ihm nieder. Ihr Herz schlug laut gegen ihre Brust, sodass es sie wunderte das er sich noch gar nicht über dieses laute Geräusch beschwert hatte. “So, du bist also Sakura Haruno.” Er schwieg kurz. Sakura war sich nicht sicher ob er eine Antwort erwartete oder nicht, doch gerade als sie den Mund öffnete um etwas zu sagen, fing er wieder an zu sprechen. “Deine Eltern sagten mir das du Probleme bei Mathematik hast. Inwiefern denn? Oder besser gesagt, was bereitete dir denn am meisten Schwierigkeiten?” Seine schwarzen Augen sahen sie so intensiv an, das Sakura ihn nur stumm anschmachten konnte. “Sakura?” Seine ehrlich interessierte Miene wandelte sich zu leichter Besorgnis. Sakura schlug sich gedanklich ein paar Mal auf den Kopf. Wenn das weiter so ging, würde er sie noch für völlig durchgeknallt halten. “Ich- Ich.......” stotterte sie und wollte am liebsten im Erdboden versinken. “Eigentlich ist alles, was mit Mathe zu tun hat ein Problem für mich- denn ich verstehe es einfach nicht.” schaffte sie endlich zu sagen. Innerlich atmete sie auf. Ein Satz ganz ohne Stottern. Juhu, es gab doch noch Hoffnung für sie! “Dann zeig mir mal was du bisher alles durchgenommen hast und erklär was für Probleme du hast.” sagte der schwarzhaarige Lehrer und tippte auf ihr Mathebuch. Die nächsten zweieinhalb Stunden waren die pure Hölle für sie. Mr. Uchiha, wie sie ihn nennen sollte, schaffte es schon in den ersten zwanzig Minuten ihr begreiflich zu machen, dass das, was sie tatsächlich bei Mathe verstanden hatte, dem Stand eines Zweitklässlers entsprach. Er sagte ihr doch tatsächlich kopfschüttelnd ins Gesicht, das er sich ernsthaft fragte, wie sie überhaupt soweit kommen konnte. Sakura hätte ihm am liebsten an den Kopf geschmissen das sie geschummelt und abgeschrieben hatte, immer und immer wieder. Aus lauter Angst das sie sitzen blieb und nicht mehr mit ihren Freunden zusammen in eine Klasse gehen konnte. Doch sie biss sich auf die Lippen und schwieg zutiefst verletzt. Der Lehrer jedoch schien ihren Gemütszustand nicht zu bemerken, denn er sagte weiter, das sie, wenn sie so weitermache, die Abschlussprüfung vergessen konnte. Mit dem Einfühlungsvermögen eines tobenden Elefanten im Porzellanladens machte er ihr klar, das sie eine totale Niete war. Im Laufe der verstrichenen Zeit wurde Sakura immer wortkarger und stiller, während er ihre Hefte und Arbeiten durchguckte und sie systematisch zerlegte. Hätte sie gewusst, was für ein kalter Mistkerl hinter diesem Äußeren steckte, wäre sie sicherlich nicht vom ersten Moment an von ihm verzaubert gewesen. Doch als sie ihn ansah, wie er mit desinteressierten Blick ihre mathematischen Fähigkeiten zerrupfte und dennoch wie ein Engel aus der Hölle aussah, musste sie sich eingestehen das sie genauso reagiert hätte, wenn er ein Schild mit `Vorsicht! Gefühlskalter Schönling!` vor sich hergetragen hätte. Nach zwei Stunden stand Sakura kurz davor in Tränen auszubrechen. Sie ertrug es einfach nicht mehr wie er sie mit seiner samtigen Stimme niedermachte. Schon seit fünf Minuten hatte sie die Arme auf dem Tisch verschränkt und den Kopf darin vergraben. Dennoch schaffte sie es nicht seine wundervolle Stimme auszusperren. Die in seinen Sätzen geschickt verpackten Beleidigungen trafen sie mit der Wucht eines Fausthiebes direkt in den Magen. Ein oder zwei salzige Tränen waren ihr schon entkommen, doch ihre Schwestern würden nicht folgen. Nicht, wenn Sakura noch ihre restliche Selbstbeherrschung mobilisieren konnte- und das hatte sie fest vor. Deshalb hörte sie im ersten Moment auch gar nicht das er aufgehört hatte zu sprechen. Erst als sie ein flüchtige Berührung an ihrem Arm wahrnahm, bemerkte sie die Stille die sich über sie gesenkt hatte. Sakuras Kopf ruckte hoch und begegnete den Blick aus zwei schwarzen Augen. Als er sah, das ihre Augen feucht schimmerten, weiteten sie sich überrascht. Im nächsten Moment jedoch hatte er sich wieder unter Kontrolle, zog seinen Arm zurück und war genauso emotionslos wie schon die ganze Zeit. “Ich weiß das es hart ist, wenn ein Fremder einem die eigenen Schwächen vorhält. Doch es ist wichtig das du erkennst das es nicht so weitergeht- das sich etwas ändern muss. Nur dann kann ich dir helfen.” Wie in Trance nickte Sakura. Ihre Augen hingen wie gebannt an seinen schwarzen. Er erwiderte ihren Blick, hielt ihm stand, solange, bis er sich schließlich lautstark räusperte und sich von ihr abwandte. Er sah flüchtig auf die Uhr und begann seine Sachen zusammen zu packen. “Ich denke, es reicht für heute. Nächsten Samstag komm ich wieder um die selbe Zeit. Ich hoffe, das du dann schon fertig angezogen bist.” Er sah sie an und konnte sich ein Grinsen nicht ganz verkneifen. Sakura, die diesen Vorfall schon wieder fast verdrängt hatte, lief sofort rot an. “Ich werds versuchen......” murmelte sie und strich sich gedankenverloren eine Strähne ihres Haares hinters Ohr. Mr. Uchiha nahm seine Tasche und stand auf. Jetzt, da der Abschied nahte, erinnerte sich Sakura auch wieder an ihre Erziehung. Sie sprang ebenfalls auf. “Ich bringe Sie noch zur Tür.” sagte sie, lief ihm voraus den Flur entlang und knipste das Licht an. Sakura wartete, bis er sich die schwarze Lederjacke angezogen hatte und streckte ihm dann die Hand hin. Diese kleine Geste kostete sie soviel Selbstüberwindung, das sie ihre Hand beinahe wieder zurückgezogen hätte. Doch sie war fest entschlossen wenigstens jetzt einen gefassten Eindruck auf ihren Nachhilfelehrer zu hinterlassen. Er schien kurz zu zögern, bevor er ihre kleine Hand in seine deutlich größere nahm und leicht drückte. “Bis nächste Woche.” sagte er, seine starre Miene verriet keinerlei Gefühlsregung. Sakura, die fast einknickte als er sie berührte und ihre Hand leicht drückte, nickte und brachte nur ein ersticktes “Tschüss!” raus. Der schwarzhaarige Lehrer ging zur Tür und öffnete sie. Gerade als er aus dem Haus trat, fiel Sakura eine Frage ein, dessen Antwort sie brennend interessierte. “Wie alt sind Sie?” Der Uchiha blieb stehen und drehte sich zu ihr um. Er schien sich über ihre Frage zu amüsiert. Am liebsten hätte sich Sakura zum tausendsten Male an diesem Tag selbst geschlagen. Wie konnte sie nur so etwas Persönliches fragen? Das ging sie schließlich nichts an! Doch zu ihrem sichtlichen Erstaunen antwortete er ihr. “Dreiundzwanzig.” Ohne ein weiters Wort zu verlieren ging er den kiesbestreuten Weg hinunter und verschwand hinter den hohen Hecken aus ihrem Blickfeld. Dreiundzwanzig? So jung noch? dachte Sakura und schüttelte leicht den Kopf. Dann ist er ja nur sechs Jahre älter als ich! Mit glühenden Wangen drehte sie sich um und verschwand im Haus. Doch ihren lauten Jubelschrei hörte man sogar noch auf der Straße vor dem Haus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)