Fate So Beautifully von abgemeldet (Part #01) ================================================================================ Kapitel 10: Tomorrow May Not Be ------------------------------- MangaMaus85; mieze-katze & -Liliana- - daaanke (: ²mieze-katze; an Kenji habe ich damals, offen gestanden, gar nicht gedacht +drop+ Hoffe, das ist nicht allzu schlimm :/ ²-Liliana-; klar, kein Problem! (; __________ Tomorrow May Not Be Aufgeregt eilte Seiya die Wendeltreppe hinunter. Bunny war hier. Es hatte tatsächlich funktioniert. Vor etwa fünf Minuten kamen Haruka und Michiru mit ihr zurück, länger konnte Seiya einfach nicht auf dem Dachboden verharren. Er wollte zu ihr – ihr zeigen, dass er da war. Wirklich da. Für sie. Doch als er in den Gang sprang, sah er, wie Michiru gerade aus Bunny’s vorübergehendes Zimmer trat und die Tür schloss. Das Zimmer befand sich am anderen Gangende – weit entfernt also von der Wendeltreppe, die zu ihm nach oben führte. Michiru hob die Augenbrauen, als sie ihn erblickte. „Da bist du ja.“ Seiya kam ihr entgegen. „Und…?“ „Naja, ich habe ihr gesagt, sie kann sich ja erstmal ein wenig das Zimmer einrichten“, antwortete Michiru leise. „Ihre Koffer auspacken und all sowas.“ „Okay.“ Seiya nickte. „Dann lassen wir sie also besser in Ruhe?“ „Ja. Wir haben den ersten Schritt getan, nun muss sie uns entgegen kommen. Und das wird sie auch, gib ihr nur etwas Zeit.“ „Klar!“ Erneut nickte erneut. Sehnsüchtig blickte er auf die geschlossene Zimmertür und wandte sich schließlich um, um mit Michiru hinunter zu gehen. „Sag mal… dass das Zimmer am anderen Gangende liegt, war nicht zufällig Haruka’s Idee?“ Michiru musste unwillkürlich lachen. „Es war sonst keins mehr frei, überall steht irgendwelches Gerümpel rum. In dem Zimmer jedoch stand bloß noch ein alter Kleiderschrank, also konnten wir es für Bunny herrichten.“ „Herrichten?“ wiederholte Seiya. „Soll das heißen, ihr habt euch mit ihrem Zimmer mehr Mühe gegeben, als mit meinem?“ Natürlich war es nur Spaß. Und natürlich war ihm sein Zimmer egal, solange sich Bunny in ihrem wohl fühlte. „Na, hör mal“, entgegnete Michiru. „Wir haben dir in dem ganzen Gerümpel doch auch noch einen Nachttisch rausgesucht, also was willst du?“ „Gibt’s Probleme?!“ ertönte Haruka’s Stimme aus der Küche. „Nein!“ antworteten Seiya und Michiru im Chor. Nachdem Michiru gegangen war, ließ sich Bunny mit gesenktem Blick auf dem Bett nieder – welches nicht allzu groß und schon recht alt war, doch das machte ihr nichts. Für sie war es gut genug. Bestimmt hatten sie das Bett für sie aus dem Keller oder dem Dachboden holen müssen – Bunny wusste ja, wie viel Gerümpel im ganzen Haus verteilt war, was noch von Michiru’s Großeltern stammte. Doch Bunny mochte altmodische Möbel, also fühlte sie sich in dem Zimmer pudelwohl. Das Zimmer war nicht zu klein und nicht zu groß – gegenüber dem Bett an der Wand stand ein Kleiderschrank aus altem, hellen Holz; daneben stand ein Schreibtisch mit einem Stuhl. Ein Stück dahinter stand der kleine Nachttisch, welcher, logischerweise, am Bett stand. Und an der Wand zwischen Schreib- und Nachttisch befand sich ein großes Fenster, welches einen Blick auf’s Meer freigab. Hier gefiel es Bunny. Sehr gut sogar. Und das lag nicht nur an dem Zimmer… Zaghaft stand Bunny auf und ging zu ihrem Koffer. Sie hatte nur einen dabei – sollte sie noch etwas brauchen, wäre es ja kein Problem, dies zu besorgen. Sie begann, ihre Klamotten in den Schrank zu räumen. Als sie nach bereits wenigen Augenblicken damit fertig war, räumte sie noch die paar Comics aus – die sie ihn letzter Zeit zwar nicht angerührt hatte, aber vielleicht würde sich das ja in nächster Zeit ändern? Anschließend griff sie ein letztes Mal in den Koffer, um ein eingerahmtes Foto hervor zu ziehen. Ihre dünnen Finger fuhren über das Foto. Über die Person, die darauf zu sehen war. „Mamoru…“ Ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals, ihre Augen füllten sich langsam mit Tränen. Bunny stand auf und schritt zum Bett, um das Foto auf den Nachttisch zu stellen. Sie war so lange alleine, doch das musste endlich vorbei sein. Schnell wischte sie sich die Tränen aus den Augen und ging zur Tür. Doch noch bevor sie die Tür öffnete, hielt sie plötzlich inne. Sie zögerte kurz, ehe sie sich wieder umwandte und zum Nachttisch zurück ging. Sie nahm das Foto und setzte sich auf’s Bett. Aus traurigen Augen blickte sie auf das Bild hinab. Sie hing, fröhlich lachend, am Arm ihres geliebten Mamoru’s, der bloß lächelnd in die Kamera blickte. Dieses Mal war es nicht Mamoru, den sie auf dem Foto so lange anstarrte. Nein, dieses Mal blickte sie sich selbst an. Wann war sie das letzte Mal so glücklich? Wann hatte sie das letzte Mal so sehr gelacht…? Sie konnte sich nicht erinnern, und das… verletzte sie. Ein Funken Hoffnung und Entschlossenheit erschien in ihren Augen. „Mamoru… ich will wieder leben. Ich hoffe, du bist mir nicht böse, wenn ich…“ Sie stoppte und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Ich will wieder leben. Einen Moment lang zögerte Bunny noch, doch dann riss sie blitzschnell die Schublade auf, warf das Bild hinein und knallte das Fach wieder zu. Sie sprang auf und starrte den Nachtschrank entsetzt an. Sie war von sich selbst überwältigt. Sie fühlte sich teilweise so, als würde sie ihn… hintergehen. Doch andererseits fühlte sie sich unglaublich erleichtert und wie von einer Last befreit. „Es tut mir Leid…“ flüsterte sie. „Ich liebe dich, Mamoru. Für immer. Ohne dich ist mein Leben so leer und einsam, aber… ich muss…“ Sie wankte einen Schritt zurück und griff nach hinten zur Türklinke. „… leben.“ Blitzschnell wandte sie sich um und eilte fluchtartig aus dem Zimmer. „Hallo Kleiner, hallo Süße!“ Der fremde Mann setzte sich einfach zu dem Jungen und dem Mädchen auf die Treppe. Amüsiert blickte er zu der Puppe in den Armen des Mädchens. „Hallo Puppe!“ Empört starrte der Junge ihn an. „Wer bist du? Was willst du hier?!“ „Oh, entschuldige“, entgegnete der Mann. „Ich bin Aman – Hallo.“ Er reichte dem Jungen die Hand, der diese jedoch bloß skeptisch beäugte. „Mama sagt, wir… wir…“ Das Mädchen ergriff das Wort. „Wir dürfen mit fremden Pennern nicht reden…!“ Irritiert runzelte Aman die Stirn. „Sie meint nicht ‚fremde Penner‘, sondern ‚fremde Männer‘“, korrigierte der Junge. „Achso“, lächelte Aman belustigt. „Gott sei Dank bin ich kein Fremder – ich wohn nämlich gleich gegenüber von euch.“ „Quatsch“, entgegnete der Junge. „Da wohnt nämlich der komische Onkel Chadda!“ Aman nickte. „Ich weiß das.“ Augenblicklich hielt er inne und blickte den Jungen vorwurfsvoll an. „Das ist mein Onkel.“ „Da hast du dich verplappert!“ sang das Mädchen schadenfroh. „Ja, da hat er sich verplappert“, nickte Aman. „Schon gut. Ich weiß ja, dass er komisch ist. Außerdem hab ich gehört…“ Er senkte seine Stimme, als ginge es hier um etwas streng Vertrauliches. „… dass sich Onkel Chadda unheimlich verknallt haben soll – in eine verrückte Alte.“ Er lachte vergnügt. Der Junge stemmte seine Hände in die Hüften. Aman lachte noch immer. „Wahnsinn.“ „Das ist unsere Oma…!“ bemerkte der Junge. „Oops…! Jetzt hab ich mich auch…“ „… verplappert!“ unterbrach das Mädchen. Aman nickte. „Jetzt sind wir quit.“ … Gelangweilt, jedoch innerlich total unruhig, saß Seiya auf dem Sofa und schaute mit Haruka und Michiru, die schräg daneben saßen, TV. Michiru bestimmte das Programm – Seiya hatte zwar keine Ahnung, was das für ein Film sein sollte, aber er langweilte ihn. Die entnervten Seufzer, die Haruka desöfteren von sich gab, deuteten daraufhin, dass die beiden ausnahmsweise einer Meinung waren. Doch so richtig war Seiya sowieso mit dem Gedanken nicht beim Film. Er dachte die ganze Zeit daran, ob Bunny bald endlich hinunter kommen würde… Am liebsten würde er ja einfach zu ihr hoch gehen, doch Michiru hatte recht. Sie sollten ihr nun den nächsten Schritt überlassen. Bereit dazu war sie ja – sonst hätte sie sich nicht so leicht darauf eingelassen, überhaupt hier her zu kommen. Seiya war so unendlich glücklich darüber, dass sie es tat. Dass sie hier war. Dass er für sie da sein konnte. Haruka gähnte. „Fang gar nicht erst damit an“, mahnte Michiru. „Schon gut“, murmelte ihre Freundin und zog sie noch dichter zu sich, um wenigstens das zu genießen. Den Film konnte man ihrer Meinung nach in die Tonne klopfen… Zaghafte Schritte ertönten im Flur. Seiya wandte sich direkt um – und schon trat sie um die Ecke. Ohne einen von ihnen anzublicken kam Bunny sachte auf das Sofa zu und setzte sich zu Seiya. Sie hielt ihren Blick gesenkt und legte die Hände auf ihre Knie. Blinzelnd schauten Haruka und Michiru zu ihr. Es überraschte sie, dass Bunny nun doch so schnell aus dem Zimmer kam. Doch natürlich freute es sie. Doch vielleicht waren sie unerwünscht. Michiru strich ihrer Freundin kurz über’s Bein, ehe sie die Decke, unter der sie lagen, zur Seite warf und aufstand. „Komm, Haruka – wir bereiten das Abendessen vor.“ Haruka blickte verwirrt zu ihr hoch – verstand jedoch schnell. Erleichtert, dass sie sich den Film nicht mehr antun musste, stand sie also ebenfalls auf und folgte ihrer Freundin in die Küche. Mit dankbarem Blick schaute Seiya ihnen hinterher. Nun waren sie alleine. Er warf einen kurzen Blick zu ihr – sie schien nicht mehr allzu angespannt wie am vorigen Tag zu sein. Und auch nicht… so leer. So leblos. Man spürte zwar noch deutlich, wie unendlich traurig sie war – doch nun war da noch etwas anderes. Seiya konnte es in ihren Augen sehen – hin und wieder erschien dort ein kleiner Funken, der Hoffnung und Entschlossenheit ausstrahlten. Ein berührtes Lächeln fuhr ihm über die Lippen. Er wollte etwas sagen, ein Gespräch mit ihr führen, irgendwas – doch er war von ihrem plötzlichen Wandel so überwältigt, dass ihm die richtigen Worte einfach nicht einfielen. „Danke…“ hauchte sie. Er blinzelte. Ehe er irgendetwas sagen konnte, schaute sie endlich zu ihm auf. Und bei ihrem Anblick stockte ihm der Atem – sein Herz machte einen Satz, und unwillkürlich bildeten sich ein paar winzig kleine Tränen in seinen Augen. Ihre Lippen zierte ein schwaches Lächeln, das zwar etwas verkrampft – jedoch aufrichtig und ehrlich war. Was jedoch noch von viel mehr Bedeutung war, war das schwache Leuchten in ihren Augen. Schwach, aber es war da. Das Strahlen. Seiya musste lächeln und schüttelte den Kopf. „Du musst dich nicht bedanken, Schätzchen.“ Bei diesem kleinen und doch so bedeutenden Wort wurde Bunny’s Lächeln ein klein wenig breiter. Sie senkte wieder ihren Blick, als ihr ein paar Tränen über die Wangen rannen. „Und ich verrate dir auch…“ „Ssht!“ unterbrach er die junge Frau. Irritiert hielt sie inne. Was denn?!“ „Was ist dein Problem?“ fragte er. Sie runzelte die Stirn. „Problem…?!“ „Ja.“ Er nickte. „Weil du das Gefühl hast, dass alle Probleme dieser Welt nur auf deinen Schultern lasten. Warum ist das so?“ Empört schnappte sie nach Luft und hob drohend ihren Zeigefinger. „Ssht, unterbrich mich jetzt nicht!“ sagte er, als sie ihren Mund öffnete. Widerwillig hielt sie inne. „Warum betest du denn jeden Abend, wenn du dein Leben sowieso nur hasst, Naina?“ „Das ist meine Sache“, antwortete sie. „Was weißt du denn schon von meinem Leben?!“ „Nicht sehr viel“, gab er zu. „Aber eins weiß ich genau – wenn man dein Leben mal von außen betrachtet, dann müsstest du unwahrscheinlich glücklich sein… weil du sehr viel besitzt.“ „Das muss ich mir nicht anhören.“ Entnervt wandte sie sich von ihm ab. „Warte doch…“ Er zog sie zurück. „Ich will dir noch etwas sagen – lächel mal, lebe und… denke nicht an morgen.“ Bunny hielt inne. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)