Fate So Beautifully von abgemeldet (Part #01) ================================================================================ Kapitel 12: Declarations of Love -------------------------------- Hey! ^.^ Zuerst, wie immer, vielen Dank für eure Kommentare! Angel_no_hikari; MangaMaus85 & mine-89! Es freut mich, dass auch neue Leser dazu kommen! (: __________ Declarations of Love Kaum hatten sie das Haus betreten, verschwand Bunny ohne ein weiteres Wort nach oben. Bedrückt blickte Seiya ihr hinterher. Er war mit dieser Frage wohl doch zu weit gegangen… aber das hätte er vorher wissen sollen. Er hoffte nur, dass er Bunny nicht wieder in ihre verschlossene Phase zurück geschoben hatte – denn das würde er sich niemals verzeihen. Er zweifelte, ob er sich überhaupt verzeihen konnte, dass er ihr diese unsensible Frage gestellt hatte. Gut, an sich war die Frage nicht taktlos – doch unter diesen Umständen… Seufzend warf er die Tür ins Schloss und ging zur Küche. Auf dem Weg dorthin kam ihm Haruka entgegen, die ihn mit hochgezogener Augenbraue musterte und gerade das Wort ergreifen wollte – doch Seiya warf er bloß ihren Autoschlüssel entgegen und trat an ihr vorbei. Erschrocken fing Haruka den Gegenstand, den er ihr achtlos zuwarf, auf und musterte ihn irritiert. Schnell erkannte sie ihre Autoschlüssel und zählte 1 und 1 zusammen. Moment mal. Der hat doch nicht etwa… Haruka weitete alarmiert die Augen und wandte sich um, um ihm in die Küche zu folgen. „Sag mal, hast du sie noch alle?!“ Seiya nahm sich ein Glas aus dem Schrank und füllte es mit Wasser, ohne auf sie zu achten. „Ich rede mit dir, du Penner! Kannst du mir mal sagen, wann ich dir erlaubt habe, meinen – MEINEN – Wagen auszuleihen?!“ „Gar nicht“, murmelte Seiya. Haruka nickte eifrig. „Ganz genau! Sind deine letzten Gehirnzellen nun völlig durchgebrannt oder was soll das?!“ Entnervt schüttelte Seiya den Kopf. „Ich hoffe doch, es sind keine Kratzer drin“, bemerkte Haruka. „Oder sonst irgendwelche Schäden. Dir traue ich alles zu. Wenn auch nur ein…“ „Kannst du mal kurz den Rand halten?!“ unterbrach Seiya sie aufgebracht. Haruka hielt augenblicklich inne. Innerlich seufzend bereitete sich Seiya schon auf ihre kommende Explosion vor, doch… Sie griff nach der Wasserflasche und lehnte sich an den Tisch. „Was ist passiert?“ Seiya starrte sie nur einen Moment lang irritiert an, ehe er seufzte und sich durch die Haare fuhr. „Ich… bin ein Idiot.“ Haruka lachte kurz auf. „Ja… aber ich wollte wissen, was passiert ist – und nicht, dass du mir Dinge erzählst, die mir schon früher aufgefallen sind als dir. Also?“ Sie nahm einen Schluck aus der Flasche und schaute ihn erwartungsvoll an. Er warf ihr einen gereizten Blick zu, ehe er ihr antwortete. „Naja, wir… sind ins Kino gefahren. Bis dahin lief auch alles ganz gut, abgesehen davon, dass sie unbedingt in ein Drama gehen wollte… der sie etwas mitgenommen hat.“ Er zuckte mit den Achseln. „Ich war ja für eine Komödie, aber sie…“ „Blah blah, überspringen wir das und kommen zum Punkt.“ Seiya warf ihr erneut einen wütenden Blick zu. Unsanft stellte er sein Glas auf dem Tisch ab und begann, in der Küche auf und ab zu laufen. „Ich habe sie gefragt, ob sie sich jemals wieder verlieben kann, verdammte Scheiße.“ Haruka blinzelte und schwieg einen Moment. Kopfschüttelnd nahm sie einen weiteren Schluck aus der Flasche. „Weißt du was?“ Er blickte mit hochgezogener Augenbraue zu ihr. „Du bist kein Idiot“, fuhr Haruka fort. „Du bist ein verdammt kühles, unsensibles und respektloses Arschloch.“ Entgeistert weitete Seiya die Augen. Sein Herz machte einen schmerzhaften Satz – denn irgendwie… hatte Haruka recht. Oder? „Wenn du das nicht wieder hinbekommst, bist du die längste Zeit unser Mitbewohner gewesen, Freund.“ Mit diesen Worten kehrte sie ihm den Rücken zu und verließ die Küche. Schuldbewusst senkte Seiya seinen Blick und biss sich auf die Lippen. Bunny schloss die Tür hinter sich und lehnte sich mit geschlossenen Augen dagegen. Wiederholt hallte Seiya’s Frage durch ihren Kopf. Wie kam er dazu, sie so etwas zu fragen…? Warum gerade er?! Und warum jetzt…? Glaubt er etwa, nur weil sie sich wieder dem Leben zuwendet, hätte sie Mamoru vergessen?! Einen kurzen Moment lang hielt sie inne. Vor einigen Tagen noch dachte sie, wenn sie wieder ‚leben‘ würde, würde sie Mamoru hintergehen. Jetzt war sie zumindest schon einmal so weit, dass sie wusste, wie schwachsinnig dieser Gedanke doch war. Aber… wie könnte sie sich denn in jemand anderen verlieben? Wie?! Finde jemanden, der dich genauso liebt wie ich es getan habe… und immer tun werde, auch über den Tod hinaus. Finde jemanden, den du so lieben kannst wie mich… bitte. Bunny öffnete schlagartig ihre Augen. Es war, als hätte sie Mamoru’s Worte gerade noch einmal gehört. Ja, es waren seine Worte – es war sein… sein letzter Wunsch. Bunny hielt erneut inne. Wie könnte sie ihm, ihrem geliebten Mamoru, den letzten Wunsch nicht gewähren?! Und doch, andererseits… wie könnte sie sich denn jemals in jemand anderen verlieben…? Mittlerweile war sie zwar nicht mehr so verzweifelt wie noch vor zwei Wochen. Auch, wenn sie sich das nicht wirklich eingestehen wollte. Sie war noch lange nicht bereit, sich neu zu verlieben… aber vielleicht war sie bereit, ihre neue Liebe bereits zu finden. … jemanden, der dich genauso liebt wie ich es getan habe… … genauso liebt… Bunny blinzelte. „Bitte fühl dich nicht verunsichert, weil ich dich liebe“, sprach Seiya. Und mit einem Schlag wurde es ihr bewusst. „Seiya…“ Nach dem Vorfall in der Küche ging Haruka nach oben, wo auch Michiru bereits war. So befand sich Seiya nun alleine im Erdgeschoss und überlegte, was er mit dem restlichen späten Abend noch anfangen könnte. Schlafen könnte er jetzt sowieso nicht… Einfallslos spazierte er ins Wohnzimmer. Sein Blick glitt durch die Terassentür auf die sanft tosenden Wellen des Meeres – und schon wusste er, wie er seine Gedanken ein wenig ordnen könnte. Er war noch angezogen, also schnappte er sich bloß schnell die Schlüssel und machte sich auf den Weg ans Ufer. Nur das Mondlicht und die Sterne beleuchteten diesen und ließen das Meer an vereinzelten Stellen wunderschön glitzern. Seiya könnte diesen Anblick ja genießen, würde er sich nicht ständig Vorwürfe machen… Du bist ein verdammt kühles, unsensibles und respektloses Arschloch. Haruka’s Worte hallten in seinen Gedanken wider, und er fragte sich, ob Bunny nun genauso von ihm dachte. Wenn ja, dann… dann war wirklich alles verloren. Verzweifelt fuhr er sich durch die Haare und schüttelte den Kopf. Verloren vielleicht – aber das hieß nicht, dass er es wieder gewinnen konnte. Nur würde dies noch mehr Zeit beanspruchen, und so viel Zeit haben sie nun einmal nicht. Er durfte nicht zulassen, dass Bunny ewig in diesem Loch verschwindet – aus dem sie ja fast schon wieder draußen war. Doch jetzt…? Wo war sie jetzt? War sie wieder in dieses Loch hinein gefallen, oder blieb sie oben? Wo war sie…? „Seiya…?“ Sie war hier. Erschrocken fuhr Seiya herum, und tatsächlich – er bildete es sich nicht ein. Da stand sie, umfasste ihren zierlichen Körper und schaute zaghaft zu ihm auf. Ihre Haare wehten sanft um ihre Schultern. „Bunny…!“ Sie senkte ihren Blick und ging zögernd auf ihn zu. „Können wir…“ Sie schluckte. Aufmerksam blickte Seiya zu ihr hinunter. Vor allem aber war er überrascht – entsprach all das, was er sich vorwarf, nun doch nicht der Wahrheit? Sie hielt ihn nicht für ein kühles, unsensibles und respektloses Arschloch? Sie fiel nicht in ihr Loch zurück? „Gehen wir ein Stück?“ Sie schaute aus großen, erwartungsvollen Augen zu ihm auf. Seiya’s Mundwinkel zuckten leicht, und er nickte. „Klar…!“ Bunny nickte zufrieden und senkte wieder ihren Blick, ehe sie langsam neben ihm das Ufer entlang spazierte. Eine Weile schwiegen sie beide und waren in ihren Gedanken versunken. Ihr Blick schweifte desöfteren über das weite Meer, das mehr als nur eine beruhigende Auswirkung auf sie hatte. „Seiya…“ „Bunny…“ Irritiert tauschten sie einen Blick, ehe sie kurz lachen mussten. „Du zuerst.“ Das Spiel wiederholte sich, ehe Bunny nickte und zögernd das Wort ergriff. „Es tut mir Leid.“ „Was?!“ Entgeistert starrte er sie an. „Mir tut es Leid! Es gibt für dich doch gar keinen Grund, sich zu entschuldigen.“ „Hm…“ Bunny zuckte mit den Achseln. „Doch, finde ich schon. Weißt du… ich habe nachgedacht. Nicht lange zwar… aber mir erscheinen viele Dinge plötzlich nun viel… klarer.“ „Inwiefern…?“ Seiya war sichtlich erstaunt, wie… fest Bunny’s Stimme klang. Sie schien komplett anders als die letzten Tage zu sein… so offen, und doch so ernst. „Mamoru…“ Sie stoppte kurz, ehe ihr ein schwaches Lächeln über die Lippen fuhr. „Er hatte eine Bitte an mich, bevor er…“ Sie brach ab. Seiya runzelte besorgt die Stirn und nickte. „Ja, ich verstehe.“ Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und lächelte ihn dankbar an, als sie wieder ernst wurde. „Ich… musste ihm versprechen, dass ich wieder… glücklich werde, und mich neu… verliebe.“ Das letzte Wort war bloß ein leises Flüstern. Doch trotz der sanften Wellen neben ihnen konnte Seiya es hören. Einen Augenblick lang schwieg er. „Und… hast du es getan…?“ Bunny schüttelte den Kopf und senkte ihren Blick. „Nein… aber“, sie blieb stehen, „ich kann doch nicht so weiter machen. Und vor allem kann ich ihm seinen letzten Wunsch nicht einfach so… abschlagen.“ Seiya blieb ebenfalls stehen und ging um sie herum, um ihr gegenüber zu stehen. Er nickte und fuhr sich, wie so oft, durch die Haare. „Aber vor allem wollte… will er, dass du das für dich tust – nicht für ihn. Das weißt du.“ Sie nickte. „Ja, das weiß ich. Nur bis vor wenigen Tagen glaubte ich noch, ich würde ihn… hintergehen. Verstehst du?“ „Ich versteh das“, antwortete er. „Aber das tust du doch nicht…“ „Ja, ich weiß“, unterbrach sie. „Ich weiß… Aber es ist so schwer, ihn zu vergessen.“ Gerade noch klang ihre Stimme so stark, doch dann schluchzte sie leise und ein paar Tränen rannen über ihre Wangen. Seiya reagierte schnell und zog sie zu sich – sofort warf sie sich in seine Arme und weinte leise. Sie weinte nur, und brach nicht wieder zusammen – ein Fortschritt. „Niemand verlangt, dass du ihn vergisst, Schätzchen…“ Bei dem Wort, oder eher Kosenamen, öffnete Bunny schlagartig ihre Augen. Ohne etwas dagegen tun zu können, füllte sich ihr Herz plötzlich mit Wärme und auch ihre Knie wurden weich. „Aber du musst… oder solltest über ihn hinweg kommen“, fuhr er fort. „Über seinen… Tod. Nur dann kannst du wirklich wieder leben, und dich vielleicht sogar neu verlieben.“ In Gedanken ersetzte er das ‚vielleicht‘ durch ein ‚hoffentlich‘. Bunny nickte zögernd. Und dann schlich sich ihr eine Frage auf die Lippen, die sie selbst niemals zu stellen gewagt hätte. „Liebst du mich?“ Seiya erstarrte. Das bildete er sich ein. Die Frage konnte sie ihn nicht gestellt haben. Irritiert blickte er zu ihr hinunter – sie löste sich von ihm und schaute aus großen, glänzenden Augen zu ihm hoch. Ihr Blick verriet, dass er es sich nicht eingebildet hat. „Was…?“ Bunny krallte sich in sein Shirt. „Antworte…!“ Überfordert ließ Seiya seinen Blick über das Meer schweifen. Vielleicht war Bunny doch noch nicht so weit, wie er eben noch dachte, und dies hier war ein nahender Zusammenbruch. „Bunny, ich…“ Sie krallte sich noch fester. „Sag schon!“ Seiya schloss für einen kurzen Moment die Augen und atmete tief durch. Er nickte langsam. „Ja.“ Bunny blinzelte. Es brauchte einen Moment, ehe seine Antwort zu ihr durchdrang. „Ich glaube dir nicht.“ Entgeistert starrte er sie an. „Was…?“ Sie lächelte traurig und schüttelte den Kopf. „Ich glaube, Yaten und Taiki hatten damals recht. Du hast in mir stets deine Prinzessin gesehen – allein das ist oder war der Grund für deine Zuneigung.“ Sie wollte sich von ihm abwenden. Doch er hielt sie zurück. „Nein, das stimmt nicht…!“ „Doch“, entgegnete sie. So verblieben sie für diesen Moment. Seiya ließ sie langsam los, und zu seiner Erleichterung wandte sie sich nicht von ihm ab. Bevor sie dies jedoch doch noch tun konnte, ergriff er schnell das Wort. „Wie kann ich dir beweisen, dass ich dich wirklich liebe?“ Irritiert schaute sie zu ihm auf und lachte kurz. „Ich…“ Sie überlegte einen kurzen Moment und erinnerte sich an eine Situation zurück, in der sie in etwa das gleiche gefragt hatte. „Sag mir… wie sehr du mich liebst.“ Seiya nickte langsam und senkte seinen Blick. Was sollte er ihr nun antworten? Er konnte seine Gefühle nicht in Worte fassen. Als sein Blick sich jedoch den Sternen widmete, fiel ihm etwas ein. „Schau hoch in den Himmel.“ „Lenk nicht vom Thema ab“, entgegnete sie gekränkt. „Tu’s einfach.“ Bunny weigerte sich einen kurzen Moment, tat dann jedoch wie gesagt und blickte in den Sternenhimmel hinauf. „Und jetzt…?!“ Er lächelte. „Sag mir, wie viele Sterne sich dort oben in der Galaxie befinden.“ Fassungslos darüber, wie er ihr jetzt solch eine Frage stellen konnte, starrte sie ihn an. Allerdings war sie auch fassungslos darüber, dass er ihr eine Frage stellte, die doch keiner beantworten konnte. „Das ist unmöglich…!“ „Mhm.“ Seiya nickte. „Genauso unmöglich ist es, meine Liebe für dich in Worte zu fassen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)