Destiny von Kikoro (Mit den Augen eines Kindes [SasuxSaku]) ================================================================================ Kapitel 3: Flashback -------------------- ● Flashback ● Die Sonnenstrahlen glitzerten auf der krausen Oberfläche des Sees und im dichten Schatten der Rotbuchen ließ es sich wunderbar aushalten. Mit einem glücklichen Lächeln lehnte sich Ino an ihren Freund und starrte in die unendliche Weite. „Weißt du“, setzte sie an und spürte, wie Shikamarus Finger über ihre Seiten fuhren. „Ich liebe den Sommer“ Sie stieß ein glucksendes Geräusch aus, als seine Fingerkuppen sie leicht kitzelten. „Ich weiß“, entgegnete der Nara nur und hatte, wie so oft, zufrieden die Augen geschlossen. „Und ich liebe dich“, hauchte die Blondhaarige weiter und ließ sich einen sanften Kuss auf die Haare drücken. „Ich liebe dich auch“, entgegnete Shikamaru, fuhr sich mit der freien Hand durchs Haar und warf dann einen Blick nach links, wo Sakura nachdenklich an einen der dicken Stämme gelehnt war und sich grübelnd auf die Unterlippe biss. „Sie scheint mit ihrer Kündigung doch nicht so klarzukommen, wie ich es anfangs vermutet hatte“ Der Braunhaarige warf der Haruno einen beunruhigten Blick zu, ehe er sich wieder seiner Freundin widmete. „Natürlich nicht. So etwas macht auch eine Sakura Haruno fertig“, erwiderte Ino seufzend und griff nach einem kleinen Stein vor sich auf dem Boden. „Und ich bemitleide sie wirklich. Ihr Leben ist wirklich nicht das, was man als sonnig bezeichnen kann. Ich meine-“ Nachdenklich musterte sie den Stein. „Erst sterben ihre Eltern bei einem Brand, dann kommt sie zu ihrer herrischen Tante, die sie eigentlich nie haben wollte und jetzt hat sie auch noch ihren Job verloren und sitzt praktisch mit Sack und Pack auf der Straße“ Shikamaru kniff die Lippen zusammen und nickte. „Und Amor scheint sich auch nicht gut mit ihr gestellt zu haben“ „Das kommt noch dazu“, erwiderte die Yamanaka und warf den Stein in den See. Ein leises Plätschern durchbrach die darauffolgende Stille. „Hey“ Das Gesicht der Rosahaarigen tauchte vor den beiden auf. „Ich geh' dann mal. Es ist schon spät und ich-“ „Sakura!“, unterbrach ihre Freundin sie pikiert. „Ich habe dir doch gesagt, dass du eine Weile bei uns bleiben kannst“ Die Haruno sah verlegen zur Seite. „Aber Kei-chan...“ „Kei-chan wird sich riesig freuen, wenn ihn seine Patentante besucht!“ Ino hatte ihrer Freundin jeglichen Wind aus den Segeln genommen und sie beobachte zufrieden grinsend, wie sich die Rosahaarige nachdenklich auf die Unterlippe biss und sich eine ihrer langen Haarsträhnen immer wieder um den Finger zwirbelte. „Ich möchte dir und Shikamaru keinesfalls zur Last fallen“, erwiderte sie schulterzuckend. „Unsinn!“, warf Shikamaru ein und machte eine abwertende Handbewegung. „Ein wenig Gesellshaft schadet uns doch nicht. Und du als unsere beste Freundin gehörst praktisch zur Familie. Wenn du nicht mitkommst, werde ich dich wohl dazu zwingen müssen!“ Er setzte einen theatralisch ernsten Gesichtsausdruck auf und musste breit grinsen, als ihm sein Gegenüber einen reichlich dümmlichen Blick zuwarf. „Na gut“, erwiderte Sakura kapitulierend und begann schon damit, das Besteck zurück in den Picknickkorb zu packen. „Aber bloß eine Nacht!“ Shikamaru und seine Freundin grinsten sich gegenseitig an, ehe sie sich ebenfalls erhoben und Sakura halfen. Es war schon spät am Abend, als sie aus Shikamarus Wagen stiegen und den großen grauen Betonklotz vor ihnen ansteuerten. Zwar verdiente Shikamaru recht viel in seinem Beruf, aber er und Ino bestanden darauf, das Geld lieber zu sparen, anstatt sich ein protziges Anwesen oder dergleichen zu kaufen. Auch ihr Auto war ein sehr altes Modell und da Shikamaru meistens mit dem Dienstwagen durch die Straßen fuhr, wurde es eh nicht allzu zu oft gebraucht. Warum also Geld für ein neues verschwenden? Der Asphalt knirschte unter ihren Schuhen als sie die Auffahrt entlanggingen und in der Ferne hörte man das Jaulen einer Katze. Ino fuhr sich müde durchs Gesicht, ehe sie die Haustür aufschloss und eintrat. Im Flur war es dunkel. Lediglich aus dem Wohnzimmer drang ein wenig Licht. Während die Yamanaka den Schlüssel in die Schale auf der Kommode neben ihr legte, ging sie den schmalen Flur entlang und betrat das Wohnzimmer. „Frau Terasami?“, fragte die Blondhaarige müde und gähnte mit vorgehaltener Hand. Vor ihr im Sessel regte sich etwas und eine ältere Frau mit braunem krausem Haar sah ihr entgegen. „Oh, Frau Yamanaka. Sie sind schon zurück?“ Die Frau erhob sich, verbeugte sich kurz und lächelte sie an. „Kei-chan schläft bereits. Er war...“ Während seine Freundin damit beschäftigt war, sich mit dem Kindermädchen zu unterhalten, zog sich Shikamaru lächelnd die Jacke aus und hing sie an den dafür vorgesehenen Ständer. Er bedeutete Sakura, es ihm gleich zu tun und lotste die Rosahaarige dann in die Küche, um ihr einen Tee zu machen. „Frau Terasami wird gleich weg sein“, erwiderte der Braunhaarige und setzte den Wasserkocher in Betrieb. „Dann werde ich dir das Gästezimmer zeigen“ Die Haruno, welche inzwischen am Tisch Platz genommen hatte, lächelte schwach und nickte. „Sie kümmert sich wirklich gut um Kei-chan“, warf sie ein und blickte zu Shikamaru, der sich indess an die Küchenzeile gelehnt hatte. „Ja, das tut sie“ Er seufzte. „Aber ich wünschte, ich hätte mehr Zeit für meinen Sohn!“ Man hörte den reuevollen Unterton in der Stimme des Naras und für einen Moment fragte sich Sakura, ob da nicht noch eine andere Gefühlsregung in seiner Haltung war. „Shikamaru“, setzte Sakura an und hörte Inos gedämpfte Stimme hinter sich. „Du bist ein toller Vater!“ „Der Tee ist fertig!“ Shikamaru stellte ihr eine Tasse vor die Nase und setzte sich ihr gegenüber. „Haben tolle Väter nicht immer Zeit für ihre Kinder?“ „Ja, aber...“ „Und sind tolle Väter nicht immer eine Art Vorbild?“ „Das bist...“ „Was ist, wen ich mal bei einem Einsatz sterbe?“ „...“ Eine lange Stille trat ein. „Sowas darfst du nicht sagen“, erwiderte Sakura mit schwacher Stimme und vernahm hinter sich das Schließen der Tür. Inos Kopf tauchte im Türrahmen auf und Shikamaru erhob sich seufzend, stellte seine Tasse in die Spüle und wandte sich dann an die Rosahaarige. „Ich bring dich ins Gästezimmer“ Die Nacht verbrachte Sakura unruhig. Sie fand einfach keinen Schlaf und hatte ein ungutes Gefühl. Müde warf sie einen Blick auf den Digitalwecker zu ihrer Rechten. Fünf Uhr nachts. Unruhig warf sie sich auf die Seite. Was war bloß los mit ihr? Sie fuhr sich durch das Gesicht und bemerkte eine Flüssigkeit, die an ihren Fingerspitzen hängen blieb. Warum weinte sie? Die Antwort auf ihre Frage stand ihr klar auf der Stirn geschrieben. Sie fühlte sich unglaublich nutzlos. Wieder versuchte sie, die Augen zu schließen und einzuschlafen. Sie wollte nicht darüber nachdenken, ob sie nutzlos war oder nicht. Sie wollte einfach bloß schlafen und alles vergessen. Draußen vor ihrer Zimmertür waren Schritte zu vernehmen. Dann wurde eine Schublade geöffnet und wieder geschlossen. Shikamaru war also auf dem Weg zur Arbeit. Sie beneidete den Nara. Er gab sich so viel Mühe, arbeitete hart für seine Familie und war der beste Vater und Ehemann, den sie kannte. Ganz gleich, ob er anderer Meinung war. Die Wohnungstür wurde geschlossen und Sakura schloss wieder die Augen. In wenigen Stunden würde sie wieder mit Kei-chan spielen können. Und mit diesem Gedanken schlief sie schließlich ein. Der nächste Morgen begann mit einem dichten Nebel, der sich über die Stadt gelegt hatte. Trübes Licht fiel durch das Fenster auf die schlafende Rosahaarige und mit einem unverständlichem Murmeln öffnete sie die Augen. Sie blinzelte ein paar Mal und das Erste, was sie erblickte, war der Spruch, der mit Farbe an die Decke aufgetragen war. Warum hatte sie ihn nicht schon gestern bemerkt? Mit zusammengekniffenen Augen las sie Buchstabe für Buchstabe. »Wenn ich meine Augen schließe, seh ich dein Gesicht. Meine Ohren hören deine Stimme, wenn ich in mein Herz seh', find ich dich« Ein eigenartiger Spruch, wie Sakura fand und doch gefiel er ihr irgendwie. Sie wandte sich zur Seite. Sieben Uhr morgens. Ino würde erst in drei Stunden ihren Laden eröffnen, also schlief sie vermutlich noch. Deshalb wollte Sakura sie und Kei mit einem Frühstück überraschen. Zum Dank für ihre Gastfreundschaft. Gähnend stieg sie aus dem Bett, schlurfte ins Bad und verkroch sich unter die Dusche. Eine halbe Stunde später stand sie, eine Zahnbürste im Mund und sich die Haare zu einem Pferdeschwanz bindend, vor ihrem Fenster und starrte hinaus. Der Nebel behagte ihr nicht. Als würde er etwas Unheilvolles verkünden wollen. Sie entschloss sich, Omreis zu machen. Das war das Einzige, was sie halbwegs konnte. Ihre Freundin Hinata behauptete immer, sie würde so schrecklich kochen, dass selbst Choji nichts von ihrem Essen anrühren würde. Und Choji aß normalerweise alles. Während sie in den Küchenschränken nach den richtigen Utensilien suchte, klingelte das Telefon. Die Rosahaarige wusste nicht, ob sie drangehen sollte. Aber andererseits wollte sie Ino nicht wecken. Also nahm sie ab. „Bei Nara“ „Sind sie Ino Yamanaka?“, fragte eine dunkle raue Stimme am anderen Ende der Leitung. „Ähm... Also, nein“ „Könnte ich Frau Yamanaka sprechen?“ Unsicher starrte sie auf die Tür zum Flur, an dessen Ende Ino und Shikamarus gemeinsames Schlafzimmer lag. „Nun, sie ist gerade nicht da“, log Sakura und biss sich auf die Unterlippe. „Soll ich ihr etwas ausrichten?“ „Nun...“ Ihr Gesprächspartner zögerte. „Eigentlich geht es bloß Frau Yamanaka etwas an... Aber das Anliegen ist so wichtig, dass sie schnellstmöglich davon erfahren sollte.“ Ein Räuspern, dann Stille. „Nun, könnten Sie Frau Yamanaka bitte ausrichten, dass.... Nun ja, dass ihr Mann heute Morgen ums Leben gekommen ist? Ihm wurde bei einer Schießerei ins Herz geschossen“ Scheppernd fiel der Telefonhörer zu Boden. Sakura konnte nicht fassen, was sie soeben gehört hatte Sie musste immer noch träumen! Ja, das war es... Ein Traum! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)