Wenn das Verlangen zu groß wird von Hykaru (Pair: AsuxShika) ================================================================================ Kapitel 9: Die Mission beginnt ------------------------------ Konohagakure war von weitem gar nicht mehr zu erkennen. Lediglich die Felsen, in denen die Hokageköpfe geschlagen waren, verblauten in der Ferne. Durch das dichte Baumwerk war auch dies kaum noch zu sehen. Langsam flanierte die Vierergruppe von Asuma durch die Waldung auf ihrer neuen Mission. An den Gesprächsthemen seiner eifrigen Teammitglieder beteiligte sich der stille Braunhaarige nicht. Er besaß nicht die Nerven, an der Konversation Anschluss zu finden, wenn ihn doch ganz andere Dinge beschäftigten. Shikamaru starrte gedankenversunken in die Ferne auf der Suche nach Antworten. Antworten auf das, was in der letzten Zeit passiert war. Antworten, die seine innere Unruhe beruhigen würden. Sein Blick schweifte von der noch grünen Landschaft ab und hielt unmittelbar zu seiner Linken. Unbemerkt musterte er seinen Sensei. Wegen diesem Mann stellte sich der lässige Nara etliche Fragen über seine Gefühle um seine innere Verwirrung zu begreifen. Was wollte er? Warum wurde er begehrt? Seit wann begann sein Leben anders zu laufen als gedacht? So einige unbeantwortete Fragen, die er in diesem Gewirr von Worten nicht vermochte zu beantworten. Sie lernten sich kennen, als sie die Gruppe 10 gebildet hatten. Doch von Anfang an war Asuma mehr als nur ein Lehrer für ihn, der sich um seine Schüler bemühte. Er war es, der auf einen Test bestanden hatte, um die Intelligenz von Shikamaru zu prüfen. Er setzte sich nicht aus Pflicht mit seinem Schüler zusammen, spielte Shogi oder Go und verlor jedes mal aufs neue. Wenn er etwas mit seinen Schützlingen außerhalb des Unterrichts unternahm, egal ob es das gemeinsame Essen zu Shikamaru’s Chuninernennung oder ein Abendessen bei Asuma zu Hause war, tat er das als Freund, nicht als Lehrer. Aber was waren das nun für Gefühle, die Shikamaru dieser Person gegenüber verspürte. Was bedeutete dieser Jonin ihm? Vor knapp einer Woche hatte Asuma ihn vor eine Entscheidung gestellt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Nara in den Armen des Sarutobis. Diesen Moment hatten beide ausgekostet. Jedoch nicht gerade die Haltung zwischen Lehrer zu Schüler, die sie eigentlich beziehen sollten. Doch diese Vertrautheit und Geborgenheit erfüllte seinen ganzen Körper und ein anderes, unbekanntes Gefühl fing in ihm an Form anzunehmen. Fing an, seinen Körper mit Freude zu umspielen. Und auch jetzt nagte dieses Unbekannte an seinem Bewusstsein, wollte ihn wissen lassen, dass es jemanden gab, der ihn brauchte. Die Sonne stand mittlerweile im Zenit und ein Drittel des eingeplanten Weges für den ersten Tag hatte das Team 10 bereits hinter sich gebracht. Bevor sie aufgebrochen waren, wurde entschieden, dass sie den Weg zu ihrem Reiseziel, Kumogakure, wegen seiner doch weiten Entfernung mit zwei Zwischenstationen unterbrechen werden, da ihnen sonst ein harter Drei-Tages-Marsch bevorstehen würde. In diesen zwei ausgewählten Dörfern werden sie über Nacht hausen. ~~ Flashback ~~ »Es ist wieder mal an der Zeit, euch einer anständigen Mission zuzuteilen. Ihr scheint mir ein wenig eingerostet zu sein. Und zu eurem Glück habe ich hier eine originelle Aufgabe.« Der Hokage der Fünften Generation stand motiviert mit den Händen in den Hüften vor dem Team 10. Ihr Gesicht war wie nicht allzu oft mit einem Lächeln versehen. »Wurde auch mal wieder Zeit. Während die anderen Teams richtige Missionen erhalten haben, durfte mein Team sich mit kleinen Nebenjobs zufriedengeben. Nennst du das Fairness, Tsunade? Selbst das Team von Kakashi hat mehr Missionen in Auftrag genommen als wir!« »Mecker nicht rum, Asuma! Dein Team war für die verschiedenen Missionen nicht so gut geeignet. Stell dir vor, was das für eine Arbeit ist, die einzelnen Teams für jede neue Mission auszuwerten und das Gescheiteste daraus auszuwählen, mit dem wir am wahrscheinlichsten Erfolg haben. Und mit Shizune als Sklaventreiber. Damit will ich erst recht nicht mit anfangen!!« Der Hokage deutete lediglich mit einem Wink zu ihrer Beraterin in die Ecke und hielt sich dabei den Kopf. Wenn Blicke töten könnten, dann stände es nun nicht gut um Tsunade. »Solch eine Arbeit gehört eben zu deinem Aufgabenbereich und ist deshalb deine Pflicht als fünfter Hokage. Da muss ja jemand mit einer Peitsche hinter dir stehen und dich an deine Aufgaben erinnern.« Shizune klang in ihren Worten recht schnippisch und andeutungsweise eingeschnappt. Zu hören, dass sie noch eine Babysitterin benötigte, ließ Tsunade’s Gesicht mit einem empörten Lächeln und einer zuckenden Augenbraue auf Shizune’s Kommentar reagieren. Langsam und mit hochhaltender Hand drehte sich der Hokage zu ihrer Beraterin um. Von der guten Stimmung war keine Spur mehr. »Und was wird Sinn der Mission sein?« Der Sensei von Team 10 fühlte sich verpflichtet, den aufkommenden Krieg zwischen den zwei Frauen zu schlichten ehe es eskalierte. Schon öfter kam es zu Streitereien zwischen Tsunade und Shizune, wo es immer nur um banale Kleinigkeiten ging. Das endete nicht allzu selten mit einer Gewalttätigkeit, indem sie Stühle und Tische nach sich schmissen und erst die Goikenban kommen mussten, um diese Zankereien zu beenden. Die Befehlshaberin wand sich erneut der Vierergruppe zu, nahm eine Schriftrolle von einem größeren Stapel Papieren und rollte sie auf. »Es wird ein Ausflug nach Kumogakure sein. Shizune, bring die Karte!« Sofort aufs Wort gehorchend breitete die Assistentin die gewünschte Landkarte auf dem Schreibtisch aus und zeigte auf den Zielort dieser Mission. Kumogakure war ein großflächiges Land unter der Führung des Raikage, welches von Konohagakure aus weit im Nordosten lag. Es grenzte an ein weiteres Gebiet an und war hauptsächlich von Wasser umgeben. Da dieses Land vor nicht allzu langer Zeit noch im Krieg mit Konoha stand, gab es seither nicht viele Missionen dorthin. »In einem kleinen Dorf dieses Landes warten vier Forscher auf die kommende Hilfe aus Konohagakure. Da sie keinerlei Kampferfahrungen besitzen und somit nicht in der Lage sind, sich selbst zu verteidigen, hätten sie in einem möglichen Angriff von feindlichen Ninja keine Chance. Hier kommt ihr ins Spiel! Eure Aufgabe ist es, diese Gruppe sicher nach Konohagakure zu eskortieren.« »Müssen wir sonst noch auf etwas achten?« Der Blick des Fünften erfasste sofort den Jonin. Sie übergab nähere Informationen in Form der Schriftrolle an den Sensei ab, überwand ihre letzten Zweifel an dem Erfolg dieser Gruppe und entließ mit dem Heben ihrer Hand das Team 10. ~~ Flashback ~~ Kleine Pausen durften aus Rücksicht der Mitglieder mit weniger Konstitution nicht fehlen. Während der junge Akimichi die Gegend ansah und sich dabei quälend die Namen der Pflanzen auflisten ließ, welche seine naturinteressierte Teamkameradin erkannte, hatten sich die zwei anderen im Schatten niedergelassen und beobachteten das lustige Schauspiel. »Die Gelb-Orangenen hier, die heißen Dahlien. Ach ... und dieses Gewächs, das ist eine Quitte. Die Früchte von ihr schmecken fantastisch ...« »WHUA!! Was willst du mir andrehen, Ino!! Dieser Mist soll ‘fantastisch’ schmecken?!« »Das hast du dir selbst zuzuschreiben! Lass mich doch einmal ausreden, bevor du probierst! Die müssen erst zu Gelee verarbeitet werden. Erst dann sind sie genießbar, Idiot!« Der Nara vernahm plötzlich ein amüsiertes Lachen neben sich. Er blickte zu seinem Sensei, welcher sich im Schneidersitz an die Seite von Shikamaru gesetzt hatte und seine Schadenfreude Mithilfe einer Zigarette ernüchtern wollte. Dieses beherzte Lachen aus dem Bauch heraus. Bannend starrte der Junge den Jonin an, erhaschte jede noch so kleine Bewegung der Muskeln, die die Hand mit dem Glimmstängel zu dem Mund des Rauchers brachte. Wie sich der Brustkorb des Mannes hob, wenn er einen Zug nahm. Wie er kurzzeitig die Augen schloss, um genüsslich den Rauch zu inhalieren. Das geschah im Bruchteil einer Sekunde und Shikamaru nahm all das wahr. Wie lange schon beobachtete er seinen Lehrer dermaßen auffällig? Und warum? Verlegen folgte er dem Geschrei seiner Teamkameradin. »Was gibt es denn da zu lachen, Asuma-sensei?! Lachen Sie mich etwa aus?« »Nicht doch, Ino! Was wäre ich für ein Lehrer, täte ich so etwas?! Ich lache mit dir.« Nach einem kleinen Mittagssnack brach die Gruppe wieder auf um noch vor Abendeinbruch an der ersten Station anzukommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)