Pyaara Khatra von elfogadunk (Liebliche Gefahr) ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Nachdem sie am nächsten Morgen ordentlich gefrühstückt hatten, machten sie sich daran, das Haus sauber und somit wieder bewohnbar zu machen. Vereinzelt standen in den verschiedenen Räumen noch ein paar wenige Möbelstücke, wie das Bett, ein Tisch und zwei Schränke, die noch zu gebrauchen waren. Während Ganga überall gut durchfegte und alle Spinnenweben entfernte, befreite Srikanth das Haus von den Pflanzen, die sich überall breit gemacht hatten. Nachdem diese Arbeit gegen Nachmittag beendet war, ging Ganga in den Garten, um am Bassin Wasser zum Wischen zu holen. Als sie das getan hatte, fiel ihr allerdings plötzlich eine junge Frau auf, die am Grundstück stand und sie zu beobachten schien. Irritiert lief sie schnell wieder ins Haus zurück zu Srikanth. „Da draußen steht eine Frau, die uns beobachtet...“, teilte sie ihm mit. Mit einem kurzen Blick aus dem Fenster vergewisserte er sich der Richtigkeit ihrer Aussage und meinte dann: „Wer kann es ihr verübeln? Den Bewegungen meiner Muskeln beim Arbeiten zuzusehen ist ja auch sehr fesselnd...“ Um das zu verdeutlichen, spannte er seinen nicht unbeeindruckenden Bizeps an und grinste breit. Mit einem Schlag auf die Schulter holte Ganga ihn in die Realität zurück und forderte ihn auf, nach dem Rechten zu sehen. Grinsend tat er, was sie wollte. „Arre... Devi?!“, meinte er verwundert, als er die junge Frau erblickte. Sie musterte ihn und meinte dann skeptisch: „Ji... Koun ho tum?“ „Arre, Devi, ich bin’s. Srikanth!“, sagte er, während er auf sie zukam. Sie musterte ihn weiter und murmelte dabei seinen Namen vor sich hin bis ihr plötzlich ein Licht aufzugehen schien und ihr Gesicht (1) sich erhellte. „Arre wah! Srikanth! Ich glaube es ja nicht! Wie gutaussehend du geworden bist!“, rief sie aus und strahlte dabei über das ganzes Gesicht. „Vielen Dank...“, entgegnete er, nahm ihre Hände in seine und hielt sie sich vor die Brust. Er blickte ihr tief in die Augen und meinte mit sanfter Stimme: „Und du bist noch genauso schön wie eh und je, Jaan...“ Während er sprach, driftete ihr Blick allerdings an ihm vorbei in Richtung des Hauses. „Aur woh koun hai?“, fragte sie und nickte eben dorthin. Srikanth drehte sich um und sah Ganga, die an den Türrahmen gelehnt stand und die beiden argwöhnisch beobachtete. Srikanth winkte und bedeutet ihr, dass sie zu ihnen kommen sollte. „Devi, das ist Ganga, meine zukünftige Ehefrau.“, verkündete er stolz und legte einen Arm um Ganga, die ihn entgeistert anstarrte und keine Worte für ihr Entsetzen zu finden schien. Devi schaute zwischen ihnen hin und her und meinte dann strahlend: „Meine Glückwünsche! Wer hätte gedacht, dass du jemals sesshaft wirst, mein Lieber.“ Srikanth kratzte sich gespielt verlegen am Hinterkopf und bat sie dann, doch kurz mit hereinzukommen. Devi ging vor und er wollte ihr gerade folgen, als Ganga ihn am Arm packte und ihn anfauchte: „Deine zukünftige Ehefrau...??! Bist du noch ganz...“ Doch Srikanth unterbrach sie frech. „Es wird so kommen, du wirst es schon sehen. Leugne es ruhig, solange du noch kannst...“ Seine selbstsichere Gelassenheit machte sie erneut sprachlos. Er nickte ihr grinsend zu und lief dann ins Haus, wohin sie ihn nach ein paar Augenblicken folgte. „Sag mal, was macht ihr eigentlich hier?“, fragte Devi, die sich auf einen Fenstersims gesetzt hatte und sich im Zimmer umschaute. „Ganga und ich wollten einen Neuanfang und da dachten wir, dass wir den hier machen könnten. Eigentlich wollte ich Asha ji fragen, ob wir für den Anfang bei ihr unterkommen könnten, doch... naja... Aber da das Haus jetzt leer steht, dachten wir uns, dass wir hier blieben könnten...“, erklärte Srikanth und achtete darauf, dass er nicht zu viel von seiner und Gangas Geschichte preisgab. „Also wollt ihr beiden dauerhaft hier bleiben? Eine schöne Idee. Aber wie wollt ihr denn euer Geld verdienen?“, erkundigte sie sich. „Ich werde hier meinen Armreifenstand wieder eröffnen.“, meinte Srikanth, doch dann fiel ihm auf, dass das Geld, dass er dadurch einnehmen würde, niemals reichen würde, um sie beide zu ernähren. „Und damit willst du eine Familie ernähren? Das kannst du vergessen.“, stellte Devi nüchtern fest und Srikanth wusste, wie Recht sie hatte. „Was soll das?“, mischte Ganga sich ein. „Ich werde bestimmt nicht den ganzen Tag hier im Haus meine Zeit absitzen und die Hausfrau spielen. Ich werde mir ebenfalls Arbeit suchen und etwas zum Verdienst beitragen.“ Damit hätte Srikanth nicht gerechnet und eigentlich gefiel ihm diese Idee weniger, da sie ihm für richtige Arbeit zu zart erschien, doch da er keine andere Wahl hatte, musste er zustimmen. Devi nickte anerkennend und meinte: „Also wenn das so ist, könnte ich dir vielleicht Arbeit besorgen... Ich bin bei einem Landpächter beschäftigt und er sucht gerade noch ein paar Leute...“ Ganga gefiel dieser Vorschlag und sie stimmte sofort zu. „Wenn das so ist, kannst du sicher schon nächste Woche anfangen. Bis dahin habt ihr sicher sowieso noch hier im Haus genug zu tun.“, stellte Devi fest. „Ich will euch dann auch nicht weiter stören. Ich werde dir dann noch Bescheid geben, Ganga. Bis dann.“, meinte sie undverließ mit einem Lächeln das Haus. Srikanth schaute ihr gedankenverloren hinterher bis Ganga schnippisch zu ihm meinte: „Sagtest du nicht, dass du keinen Frauen mehr hinterher rennst?“ Er beäugte sie grinsend. „Eifersüchtig?“ „In deinen Träumen.“, gab sie ungerührt zurück und fügte dann hinzu: „Aber wer war sie eigentlich?“ „Devi. Wir haben früher zusammen gespielt, wenn meine Eltern und ich Asha ji besucht haben. Ich habe sie das letzte Mal gesehen als ich... 14 oder 15 war, wenn ich mich recht entsinne...“, antwortete Srikanth. „Ein Jammer, dass ich sie so lange nicht gesehen habe, wo sie doch so eine Schönheit geworden ist. Ich hätte zu gern ihre Entwicklung miterlebt...“, fügte er mit verträumtem Blick hinzu. Ganga schaute ihn abschätzig an und machte sich dann auf den Weg nach draußen, um mit ihrer Arbeit weiterzumachen. „Und was du in meinen Träumen machst, erzähle ich dir ein andernmal.“, rief Srikanth ihr hinterher und machte sich dann vor sich hin grinsend ebenfalls wieder an die Arbeit. Während Ganga wischte, dachte sie noch einmal darüber nach, dass sie bald zum ersten Mal in ihrem Leben eine richtige Arbeit haben würde. Aufregung machte sich in ihr breit, da sie so etwas schließlich noch nie gemacht hatte und ihre `Arbeit´ im Bordell immer nur aus Tanzen bestanden hatte. Das hatte ihr Spaß gemacht, auch wenn es anstrengend gewesen war. Doch im Vergleich zu dem, was da wohl auf sie zu kommen sollte, war das sicher gar nichts. Mit Feldarbeit kannte sie sich nicht aus und hatte etwas Angst davor, doch sie wollte ihr Möglichstes tun, damit sie ihr eigenes Geld verdienen konnte und nicht von Srikanth abhängig sein musste. Srikanth. Ihr wurde bewusst, dass sie immer von ihm abhänig sein würde. Sie war ihm gefolgt und hatte sich dafür entschieden, sich in seine Verantwortung zu begeben. Doch was sollte sie tun, wenn er doch plötzlich das Interesse an ihr verlieren würde. Die Blicke, die er Devi zugeworfen hatte, waren eindeutig gewesen und sie machte sich Sorgen, dass sie selbst nur eine Laune für ihn wäre, der er sich beim ersten Anflug von Langeweile wieder entledigen würde. Was sollte sie dann tun? Sie war in einer fremden Stadt, wo sie niemanden kannte und völlig auf sich allein gestellt wäre. Wut regte sich plötzlich in Ganga und sie beschloss, die kleine emotionale Schwäche, die sie gestern Nacht für Srikanth in sich entdeckt hatte, zu verdrängen und alles zu tun, damit sie unabhängig wurde, um für den Notfall gewappnet zu sein. Sollte er doch mit anderen Frauen anbändeln, das würde sie nicht stören. Doch wenn sie noch einmal an die Blicke für Devi dachte, spürte sie, dass es sie eben doch störte. (1) http://i44.tinypic.com/rcpwkx.jpg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)