Das Leben einer jungen Frau von Fakara-SK (Eintritt in die schwarze Organisation) ================================================================================ Kapitel 2: Freiwillige Entführung --------------------------------- Zwei Tage später kramte ich bunte Klamotten aus meinem Schrank. Normaler Tokio-Streetstyle. Bei meiner Verfolgung sah ich ihn in Shinichi’s Haus gehen. Ich brauchte stichhaltige Beweise, dass er es ist, denn gestehen würde er es mir sicher nicht. Oder doch? Ich stand vor der Tür und wollte gerade klingeln, als ich etwas in meinem Rücken spüre und das darauf folgende Klicken verrät mir, dass es der Lauf einer Pistole sein muss. „Keine falsche Bewegung oder ich drücke ab!“ Die Stimme kenn ich doch! „Gin!?“, das klang mehr freudig als angsterfüllt. „Was suchst du hier, wenn ich fragen darf?“, seine kühle raue Männerstimme dringt wohltuend an mein Ohr. „Nimm die Pistole da weg. Du willst mich doch sichert kidnappen, richtig? Lass es uns auf der Fahrt, wohin auch immer, besprechen. Das hast du doch vor oder? Keine Angst, ich lauf die nicht davon, sonst erschießt du mich sofort“, meine ich gelassen. „Steig ein, aber keine Faxen, Fräulein! Sonst bekommst du ein neun Millimeter Projektil in den Rücken geschossen“, knurrt er. Ich rue was er sagt. Langsam und unbeschwert. Als ich sitze und dann er kommt, verpasst er mir als Erstes eine Augenbinde und Handfesseln. „Wozu die denn? Okay, die Augenbinde kann ich ja noch nachvollziehen, ich soll nicht sehen wo die Fahrt hinführt. Aber Handfesseln? Ich wäre die sowieso nicht abgehauen“, beschwere ich mich, denn wenn es eine Sache gibt, die ich überhaupt nicht leiden kann, dann ist es ohne Sehvermögen dazustehen. Ich höre seine Hand auf dem Lenkrad aufprallen, zwar nicht allzu fest, dennoch sehr gut hörbar. Danach startet er den Motor und ein leichtes Vibrieren verrät mir, dass die Fahrt losgeht. „Sei nicht so anspruchsvoll. Immerhin warst du doch lange Zeit hinter uns her. Zu unserem Glück hatte Vermouth ein Abhörgerät bei sich. Sie war nicht eingeweiht. Kein Wunder, ich beschuldige sie auch des Verrats. Es war nur ein kleiner Test. Wir konnten ja nicht ahnen, dass uns so viel verraten wird. Nicht nur über den Fall mit Kudô. Nein, auch der Vorfall mit Jules und Chantré gerät wieder ins rollen. Wer sollte ahnen, dass gerade ich ihre Tochter, die kleine Vine wieder finde und zurück an ihren Geburtsort bringe“, ich konnte sein hämisches Grinsen förmlich riechen. Denn ich hatte ihn schließlich 2 Jahre lang studiert, so wie den restlichen Klan. Eine Frau war mir ein Rätsel, aber anscheinend ging es der Organisation ähnlich. Vermouth. Sie ließ sich von niemandem in die Karten schauen und als außenstehende Person dachte man, dass sie für die Organisation, sowohl als auch für die Polizei arbeiten würde. Einen von beiden, also gut oder schlecht benennen wollte ich niemanden, denn ich arbeitete zwar für die Kripo, suchte dennoch nach den Männern in schwarz. Naja momentan hatten diese wohl eher mich gefunden. Gin tat esmir besonders an, deswegen hatte ich ihn auch am sorgfältigsten studiert. Seine kühle Art, sein schlanker doch zugleich muskulöser Körper, seine eigenwillige lange blonde Frisur, sein hämisches Grinsen, ja selbst das er rauchte fand ich Klasse… zu dem… achso! „Gin?“ „Was ist los, Perle?“ „Gib mir mal ne Kippe, bitte Ich kann mir ja leider keine von meinen rausholen“, bat ich unterwürfig. „Denkst du, ich befummele dich jetzt?! Bist du bescheuert?!“, fuhr er mich recht leise an. Ich glaubte, auf das Thema Intimität reagierte er sehr beschämend. Was man aus einer Stimme alles heraushören konnte, wenn man seine Augen nicht benutzte. „Schwachkopf! Gib mir eine von deinen“, schäkerte ich amüsiert. „Na also gut. Du hast keine Angst, ich könnte dir was Vergiftetes geben?“, irritiert steckte er mir eine Zigarette in den Mund und zündete diese an. Ich hörte zwei Mal ein Feuerzeug klicken, woraus ich schloss dass er sich auch eine anzündete. Er merkte das der Handknebel störte, entfernte ihn: „Aber nur bis kurz vor Ende der Fahrt!“ „Nein, eine vergiftete Zigarette präparieren ist nicht deine Art, dafür bist du viel zu faul. Wenn du mich hättest umbringen wollen, hättest du das auch gleich an Ort und Stelle erledigen können. Wo ist eigentlich dein Schoßhund Wodka?“, hakte ich nach und rauchte gemütlich. Er drückte mir etwas Rundes in die Hand, ich beschloss, dass es ein Aschenbecher war. „Um dich zu holen brauche ich ihn nicht. Ich habe ihn nicht die Arbeit machen lassen, weil ich dich persönlich abholen wollte. Warum erfährst du nicht“, damit blieb es erst mal für kurze Zeit still. Ich musste mich sammeln und er hatte keine Lust ein großes Gespräch zu führen. Eine Frage hatte ich jedoch noch, die meir während des Gesprächs aufkam. „Warum nanntest du mich Vine?“ „Das ist der Name, der dir seit deiner Geburt von der Organisation zugeschrieben ist. Wir kennen weder den korrekten Namen deiner Eltern, noch von dir. Ich kenne dich schon, seit du ein Baby warst. Zwar war ich auch nur ein 6-jähriger Junge, doch ich bin mit den Leuten aufgewachsen. Deine Eltern konnten dich ja noch irgendwie rausschaffen.“ „Aber dann hättet ihr doch schon 18 Jahre hinter mir her sein sollen“; grübelte ich angestrengt. Vielleicht steckte ja doch mehr dahinter als ich dachte. Vorerst gab er mir keine Antwort und ich konnte mir wirklich denken warum. Er wollte, dass ich selbst darauf kam. Da ich absolut kein Zeitgefühl hatte, könnten es Stunden oder gar nur Sekunden gewesen sein können, bis er mir die Antwort zukommen ließ. „Nun… eigentlich hättest du dir das ja denken können. Wir wollten warten bis du volljährig geworden bist, immer hin was sollten wir mit einem Kind anfangen? Ganz ehrlich, ich muss schon sagen, du hast doch zu einer wunderschönen jungen Frau entwickelt, wenn ich das nur geahnt hätte…“ Ich konnte förmlich spüren, wie meine Wangen zu erröten begannen, mir plötzlich noch heißer wurde. Doch ich hatte mich schnell wieder im Griff: „Hältst du das für einen geeigneten Zeitpunkt für Annäherungsversuche? Ich wohl eher nicht. Verschieb deine pubertären Gefühle auf später!“ Ebenso konnte ich spüren wie die Temperatur auf einmal rapide sank. Das lag nicht an der Klimaanlage, nein… auch sein Grinsen gefror und seine dunkle, kühle, raue Männerstimme machte diese Empfindungen noch stärker: „Denkst du, du wärst in der Lage mir etwas zu befehlen!? Halt dich zurück und ich würde dir raten das vor allem vor dem Boss zu tun. Er genießt Respekt von der ganzen Organisation, falls einer sich daneben benimmt… das toleriert er niemals!“ Jetzt breitete sich auf meinen Lippen ein hämisches Grinsen aus. Damit noch nicht genug, meine Vorstellungen, Halluzinationen, Gedanken und Einfälle überschlugen sich. „Du kannst die Augenbinde abnehmen“, sagte er. Ich streifte sie ab und blinzelte im Angesicht der grellen Sonne. Wir fuhren einen steilen Berg hoch, auf dem ich ganz oben die Umrisse eines riesigen Komplexes erkannte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)