Unvergesslich von Asu91 (Love just isn't erasable) ================================================================================ Prolog: Was zuvor geschah - Bella --------------------------------- Hallihallohallöchen! Ich bins mal wieder. Hab mir mal wieder was ausgedacht und ja. Ich glaub ich belass es erstmal dabei und komm später noch mal drauf zurück. Viel Spaß beim Lesen! _________________________________________________________________________________ Mein Name ist Isabella Swan. Das ist so ziemlich das Einzige, das ich über mich sagen kann.. Ich weiß, wer ich bin und gleichzeitig doch nicht. Ich erinnere mich an nichts mehr. Weder an meine Persönlichkeit noch an eine andere. Man erzählte mir, dass ich Opfer eines schlimmen Verkehrsunfalls geworden war. Ich lag ein paar Monate im Koma. Und als ich wieder aufwachte, war es so, als wenn ich gerade erst geboren worden wäre. Ich wusste und erinnerte mich an nichts. Ich musste alles von Grund auf wieder erlernen. Sprechen, laufen, essen, trinken, lesen, schreiben, rechnen – selbst denken! Zum Glück aber, wie die Ärzte sagten, besaß ich seit dem Unfall eine paranormal rasche Auffassungsgabe und holte so in diesen grundlegenden Dingen schnell wieder auf. Auch die Schule machte mir deswegen keine Probleme und ich konnte dem Unterricht weiter folgen und in dergleichen Stufe bleiben wie Personen, die sich als meine Freunde vorstellen. Ich wusste nicht, warum gerade sie meine Freunde waren, wodurch sie sich auszeichneten. Ich nahm ihre Gesellschaft einfach hin. Ich war froh nicht allein zu sein. Wohl merkte ich doch, dass ich wie ein rohes Ei behandelt wurde. Man versuchte mich wo es ging zu integrieren, jedoch entging niemandem meine gravierende Veränderung seit dem Unfall. Sie alle kannten meine Gewohnheiten, meine kleinen Macken – nur ich nicht. Wann immer ich mich ihnen gegenüber fremd verhielt, tauschten sie Blicke, die Unwohlsein ausdrückten. Ich bat sie dann immer mich auf so etwas aufmerksam zu machen und mir zu helfen zu dem alten Ich zurückzukehren. Ich wollte wieder so sein, wie früher, da ich merkte, dass alle diese Personen die alte Bella in ihr Herz geschlossen hatten. Man half mir wo es ging, doch irgendwie fehlte mir die richtige Motivation mich an die alte Bella zu erinnern. Das war eine andere Sache, die mir sowie meinen Mitmenschen Kopfschmerzen bereitete. Ich konnte mich an fast alles erinnern, nur nicht an mich, mein Leben oder die Personen, die dazu gehörten. Meine Freunde und meine Eltern respektierte ich, aber ich fühlte mich ihnen lange nicht so verbunden wie ich sein sollte. Ganz einfach, weil sie ich sie genauso wenig kannte, wie mich selbst. Diese Tatsache betrübte uns alle sehr. Irgendwann während des Mittagessens fiel dann zum ersten Mal der Name Cullen. Da er mir nichts sagte, fragte ich sofort nach. Wieder erntete ich seltsame Blicke, aber man war mir auch nicht um eine Antwort beschämt. Sie begannen zu erzählen und ich erfuhr einiges. Ich erfuhr, dass die Cullens einst für sehr viel Gesprächsstoff in der kleinen Stadt Forks gesorgt hatten. Das Oberhaupt der Familie, Dr. Carlisle Cullen war ein ehemaliger Arztes unseres lokalen Krankenhauses gewesen. Er hatte sich bei uns durch ausgezeichnete Fachkompetenz und ein nettes Wesen einen guten Ruf geschaffen. Er und seine Frau Esme hatten fünf Waisenkinder adoptiert. Diese hatten für Aufsehen gesorgt. Denn abgesehen davon, dass sie immer unter sich geblieben waren, waren sie auch alle untereinander zusammen gewesen. Der kräftige Emmett und die bildhübsche, modelartige Rosalie waren genauso ein Paar gewesen, wie die aufgedrehte Alice und der zurückhaltende Jasper. Nur einen hatte man niemals in weiblicher Begleitung gesehen. Sein Name war Edward. Die Mädchen behaupteten der Grund für sein Alleinsein war, der jener, dass schlichtweg keine gut genug in seinen Augen gewesen wäre. Nur eine, die musste es ihm wirklich angetan haben. Diese eine war ich. Wie ich erfuhr, waren Edward und ich eine Weile nach meinem Umzug nach Forks zusammen gekommen. Wir wären unzertrennlich gewesen. Böse Zungen behaupteten sogar, ich hätte wegen ihm sogar meine Freunde vernachlässigt. Doch eine meiner Freundinnen, Angela Weber beruhigte mich damit, dass er mir sehr viel bedeutet hatte. Ich verstand mich sehr gut mit Angela und zog sie auch meiner anderen Freundin Jessica Stanley vor. (Jessica war irgendwie komisch. Ich wusste nicht in welcher Hinsicht, aber ich fragte mich, warum mir das nicht schon viel früher aufgefallen war.) Quasi im demselben Atemzug erfuhr ich dann auch, warum Edward und seine Familie nicht mehr da waren. Nach meinem Unfall waren sie von jetzt auf gleich ohne ein Wort abgereist, während ich im Koma gelegen hatte. Niemand wusste, warum sie gegangen waren. Für meine Freunde war Edward natürlich der Buhmann. Ich gab ja zu, es sah nicht gerade gut aus, wenn man seine wehrlose Freundin in so einem Zustand verließ, aber ich hatte keinen Grund ihm das nachzutragen. Ich erinnerte mich überhaupt nicht an ihn. Nicht wie er aussah, wie er so war, und vor allem nicht, warum ich mit zusammen gewesen war. Ich war mir meiner Gefühle für ihn vollkommen unbewusst. Ich wusste nicht, ob er mir ein guter Freund gewesen war, ob ich ihn als attraktiv empfunden hatte, oder ob ich ihn wirklich geliebt hatte. Sobald jedoch sein Name fiel und ich ein wenig über ihn in Erfahrung gebracht, hatte wollte ich mehr über ihn wissen. Auf einmal wollte ich alles über ihn wissen, insbesondere warum er mich verlassen hatte. Nicht, weil es an mir nagte, sondern weil sich dadurch ein paar Puzzleteile in meiner löchrigen Vergangenheit zusammenfügten. Edward Cullen gab mir plötzlich einen Grund meiner Vergangenheit auf den Grund zu gehen und ich schwor mir es zur meiner obersten Priorität zu machen. Edward Cullen machte den Gerüchten nach einen großen Teil meines alten Lebens aus. Ich würde ihn suchen und ich würde ihn finden. Selbst wenn es die Ewigkeit bedeutete. _________________________________________________________________________________ So das war es fürs erste. Kleines Statement. Ja, ich weiß, dass diese Idee schon oft verwendet wurde, aber ich hatte einfach mal Lust auch was zu diesem Hintergrund zu schreiben. Das nächste Kapitel wird dann in Edwards Sicht sein. Würde mich sehr über eine kleine Rückmeldung freuen. Bis dann! Kapitel 1: Was zuvor geschah - Edward ------------------------------------- I'm back. Erstmal möchte ich mich für die 5 Kommis bedanken. Hab mich sehr gefreut. Wie versprochen ist hier nun Edwards POV. Wie er dazu kam Bella zu verlassen. Viel Spaß! _________________________________________________________________________________ An dem Tag, an dem es passierte, war ich jagen. Ich ging meistens ohne meine Familie und öfters jagen. Schließlich musste ich die Bestie in mir besänftigen, die bei Bellas Anblick nach Blut dürstete. Als ich nach Hause kam, war alles wie immer. Meine Geschwister waren wegen der in Forks seltenen Sonneneinstrahlung der Schule ferngeblieben. Esme blieb sowieso immer zu Hause, oder ging mit ihrem Mann Carlisle weg und mein Vater war natürlich im Krankenhaus arbeiten. Ich bemerkte Langeweile in mir aufsteigen. Wenn man nicht zur Schule ging, dann zog sich der Tag immer so in die Länge. Mein Blick streifte das Klavier im Wohnzimmer. Ich setzte mich und begann das erste Stück zu spielen, das mir einfiel. Das war natürlich das Schlaflied, dass ich eigens für Bella komponiert hatte. Esme kam bald an meine Seite, um der Musik zu lauschen. Sie liebte es, wenn ich spielte. Während meine Finger über die Tasten glitten, wünschte ich Bella wäre bei mir. Da kam mir eine Idee. Ich konnte zwar an so einem Tag nicht nach draußen, wohl aber sie. Ich könnte sie anrufen und sie fragen, ob sie Lust hätte rüberzukommen. Doch zuerst wollte ich das Stück vollenden. Gerade spielte ich die letzten melancholischen Töne, als Carlisle nach Hause kam. Er hatte das Haus noch nicht betreten, doch ich konnte anhand der immer lauter werdenden Stimme seiner Gedanken seine baldige Ankunft voraussagen. Carlisle war sehr aufgewühlt und besorgt. Wie ich aus seinen Gedanken entnehmen konnte, stimmte etwas ganz und gar nicht. Armer Edward. Wie soll ich es ihm nur sagen?, dachte mein Vater. Sofort wurde ich hellhörig. Mir was sagen?, dachte ich und stand auf, um Carlisle schon im Flur abzufangen. Ich erschrak. Die tiefe Besorgnis aus seinen Gedanken stand ihm ganz deutlich ins Gesicht geschrieben. „Carlisle, was ist los?“ fragte ich angespannt. Esme und die anderen stießen nun auch dazu. Wahrscheinlich hatten sie die plötzliche Anspannung gespürt. Wir alle sahen Carlisle an. Er zeigte mir in seinen Gedanken, was geschehen war, während er es den anderen mündlich schilderte. „Bella hatte einen schrecklichen Unfall. Auf dem Nachhauseweg ist jemand mit ihrem Transporter kollidiert. Sie ist schwer verletzt.“ Er zeigte mit die visuelle Version von Bellas aktuellem Zustand und obwohl ich das absolut nicht sehen wollte, starrte ich gebannt die Bilder an. Auf einmal war ich wütend. Ich wusste nicht auf wen, bis mein Blick auf meine Schwester Alice fiel. Ich packte sie grob an den Schultern. „Warum hast du das nicht vorhergesehen?“ brüllte ich manisch. „Edward,“ keuchte sie vor Entsetzen. In ihren Gedanken sah ich die Schuldgefühle, die sie belasteten. Geschieht dir recht, dachte ich grimmig. Wozu hatte sie ihre Gabe, wenn sie nicht richtig funktionierte. „Edward,“ ertönte nun Carlisles Stimme bestimmt. „Lass sie los. Du weißt genauso gut wie wir alle, wie ihre Gabe funktioniert. Es war ein Unfall. Bella hat nicht entschieden Selbstmord zu begehen, noch wollte sie jemand umbringen. Ein schrecklicher Unfall.“ Ich wusste natürlich, dass er Recht hatte. Langsam lösten sich meine Finger von Alice. Meine Arme fielen schlaff meinen Körper entlang. „Es tut mir Leid,“ flüsterte ich. Schon gut, antwortete sie mir in Gedanken. Ich wandte mich an Carlisle. „Ich möchte sie sehen,“ erklärte ich. Er nickte. Ich begleitete Carlisle zurück ins Krankenhaus. Anscheinend war er nur nach Hause gekommen, um mir Bescheid zu sagen. „Ihr Vater ist gerade bei ihr. Ihre Mutter wird auch bald eintreffen. Charlie hat sie benachrichtigt,“ erklärte er. „Ich werde ihn eine Weile mit Formularien beschäftigen können. Mehr als eine halbe Stunde werde ich dir allerdings auch nicht ermöglichen können.“ Ich nickte zum Zeichen, dass ich verstanden hatte. Er hatte mich zum Eingang der Intensivstation geführt. Mach dich unsichtbar, zischte er in Gedanken, bevor er die Tür öffnete und eintrat. Ich kehrte um und lief den Gang zurück in die Eingangshalle. Dort setzte ich mich und wartete ungeduldig. Ich wusste, was mich erwarten würde. Ich hatte die Bilder in Carlisles Gedanken gesehen. Und doch hatte ich Angst, dass mich der Anblick, wenn ich direkt vor ihr stand, überwältigen würde. Carlisle ließ mich nicht lange warten. Etwa fünf Minuten später erklang seine Stimme in meinem Kopf. Du kannst jetzt zu ihr. Ich komme gleich und erkläre dir alles. Ich sprang auf und eilte den Gang zur Intensivstation zurück. Ich riss die Tür ein wenig zu schwungvoll auf und stürzte schon beinahe auf Bellas Bett zu, als sich mir eine Schwester in den Weg stellte. „Nicht so schnell, junger Mann. Sie können hier nicht einfach so reinstürmen. Wo wollen wir denn hin?“ Ich atmete genervt aus. „Ich möchte zu Isabella Swan. Ich hab die Erlaubnis von Dr. Cullen. Er ist mein Vater. Sie können ihn gerne fragen,“ antwortete ich leicht gereizt. Warum konnte sie mich nicht einfach vorbeilassen? Sie verringerte meine ohnehin schon knappe Zeit mit Bella umso mehr. „Das werde ich auch,“ meinte sie spitz und griff zum Stationstelefon. Ich wandte mich von ihr ab und steuerte auf Bellas Bett zu. Ich setzte mich auf den Stuhl, den Minuten zuvor noch Charlie besetzt hatte und nahm Bellas warme Hand in meine. Meine Befürchtungen bestätigten sich in diesem Moment. Der Anblick überwältigte mich tatsächlich. Bellas Kopf war fest verbunden und überall führten Schläuche in ihren Körper hinein und wieder hinaus. Sie musste beatmet werden und neben mir zeichnete ein Monitor geräuschvoll ihren langsamen Herzschlag auf. Gerade als ich im Begriff war meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen, erschien Carlisle an meiner Seite und legte mir behutsam die Hand auf die Schulter. „Wie schlimm ist es?“ fragte ich ohne den Blick von Bella abzuwenden. „Sag mir bitte die Wahrheit. Nimm keine Rücksicht.“ Carlisle seufzte. Er trat näher an das Bett heran. Sein Blick wanderte von Bella zu dem Monitor. „Sie liegt im Koma, Edward,“ begann er zu diagnostizieren. „Kein künstliches. Sie atmet nicht aus eigener Kraft. Und natürlich müssen wir ihrem Blut auf Umwegen die lebensnotwendigen Nährstoffe zuführen, die sie sonst beim Essen in sich aufnehmen würde. Aber das ist noch nicht einmal alles.“ Seine Stimme wurde schwer. Die Situation machte auch ihn betroffen. „Wird sie irgendwelche bleibenden Schäden davon tragen?“ Ich bereute es sofort diese Frage überhaupt gestellt zu haben. „Ja, das wird sie,“ fuhr Carlisle fort. „Wie du siehst, hat es ihren Kopf besonders erwischt. Ein Teil ihres Gehirns wird für längere Zeit beschädigt sein.“ „Welcher?“ „Das Erinnerungszentrum,“ antwortete mein Vater und sah mich ernst an. Ich registrierte dies nur nebenbei. Hauptsächlich konzentrierte ich mich auf seine Worte. Ihr Erinnerungszentrum war also schwer beschädigt, aber was bedeutete das genau? An was würde sie sich erinnern können und an was nicht? „Sie wird sich an nichts erinnern können,“ erwiderte Carlisle, als hätte er meine unausgesprochene Frage von meinem Gesicht abgelesen. „An nichts? Aber was bedeutet das?“ „Wenn sie aufwacht, wird es so sein, als wenn sie gerade erst geboren worden wäre. So hilflos wie ein neugeborenes Kind. Sie wird alles mühsam wieder neu erlernen müssen. Sprechen, laufen, essen und trinken, alle Fähigkeiten, die wir im Laufe unserer Jugend zusammentragen. Außerdem wird sie völlig unwissend sein. Sie wird nicht wissen, wer sie ist, sich nicht an Namen, Gesichter, Orte erinnern–“ „Genug!“ unterbrach ich ihn laut. Ich konnte es nicht länger ertragen. „Danke, ich weiß jetzt Bescheid.“ Carlisle nickte verständnisvoll und schritt auf die Tür zu. „Ich gebe dir nun ein wenig Zeit mit ihr allein. Ich lasse es dich wissen, wenn ich Charlie nicht länger beschäftigen kann.“ Ich antwortete ihm nicht. Ich wartete nur darauf, dass er endlich verschwand. Falsche Erleichterung erfüllte mich, als ich die Türe zuschnappen hörte. Ich drückte fest Bellas Hand. Zu wissen, wie es wirklich um sie stand, machte alles nur noch schlimmer. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, als ich in ihr wunderschönes Gesicht sah. Sie sah ganz so aus, als wenn sie schliefe. Nicht wie jemand, der zwar am Leben war, jedoch sein gesamtes Leben in einem winzigen Augenblick verloren hatte. Ein unvorstellbarer Schmerz durchfuhr mich und ich begann lautlos zu schluchzen. Da Vampire keine Tränen vergießen konnte, war dies die einzige Möglichkeit für uns unsere Trauer zu zeigen. „Es tut mir so Leid, Bella,“ flüsterte ich gequält. „Es tut mir so unendlich Leid. Ich hätte da sein müssen. Ich hätte für dich da sein und sich beschützen müssen, so wie ich es mir für immer geschworen habe. Stattdessen habe ich dich im Stich gelassen. Nur dank meiner kurzfristigen Abwesenheit geht es dir nun so schlecht. Es tut mir so Leid, Bella.“ Ich wusste selbstverständlich, dass sie mich nicht hören konnte, aber es tat gut, diese Worte laut auszusprechen, anstatt sie still für sich zu behalten. Sie linderten den Schmerz ein wenig. Sie würde sich an nichts erinnern können... Nicht an sich selbst, ihre Eltern, ihre Freunde... und mich. Sie würde sich nicht erinnern, wer ich war, wie ich aussah, was ich war... Da kam mir eine Idee. Ich hatte schon oft mit dem Gedanken gespielt und nun war es so lächerlich einfach. So eine Gelegenheit würde ich nie wieder bekommen. Monster, wie ich, die ihre Liebsten in Zeiten wie diesen verließen, sollten in der Hölle schmoren, dachte ich grimmig. Ich sollte in der Hölle schmoren. Doch es war der einzige Weg Bella vor einer weiterhin gefährlichen Zukunft zu retten und ihr ein normales Leben zu ermöglichen. Ein Leben ohne Vampire. Ein Leben ohne mich... Sie würde sich nicht erinnern... Ich drückte Bellas Hand abermals fest und begann meiner Abschiedsrede. „Bella, verzeih mir, aber es ist die einzig richtige Entscheidung. Wir hätten uns niemals begegnen dürfen. Ich bin nicht gut für dich. Seit wir uns kennen, ziehst du das Unglück magisch an. Das muss ein Ende haben. Bella, ich möchte, dass du ein langes, friedliches, glückliches Leben führst. So wie es von Anfang an hätte sein sollen. Ohne mich, ohne Vampire. Du wirst einen Mann kennen lernen, die Liebe deines Lebens, denn du wirst dich nicht an mich erinnern. Ihr werdet Kinder zusammen haben und zusammen bleiben, bis der Tod euch scheidet. Du wirst glücklich sein, und das ist alles, das ich mir wünsche.“ Jedes meiner Worte, traf mich wie ein Stich ins Herz. Wenn es nicht schon lange aufgehört hätte zu schlagen, wäre es mir womöglich zersprungen. Doch ich durfte mich nicht von meinem Schmerz blenden lassen. Ich musste das jetzt durchziehen. Jetzt oder nie. „Ich verlasse dich nun Bella, aber sei dir eines sicher. Ich liebe dich, wie ich noch nie jemanden geliebt habe. Ich werde dich niemals vergessen und immer lieben. Du wirst die Einzige für mich sein. Für immer.“ Ich ließ ihre Hand los und stand auf. Mit meiner strich ich ihr sanft über das Gesicht. Dann beugte ich mich zu ihr hinunter und legte meine Lippen auf ihre Stirn. Sanft küsste ich Bella ein letztes Mal. Ich richtete mich gerade wieder auf, als ich Carlisle Stimme vernahm. Du musst gehen. Ich war sowieso hier fertig. Schweren Schrittes ging ich zur Tür und legte die Hand auf die Klinke. Ich wandte noch einmal den Kopf, um Bella ein letztes Mal anzusehen. Ich würde sie schrecklich vermissen. „Leb wohl, Bella. Ich liebe dich.“ Ich klopfte an die Tür und trat ein, nachdem ich hinein gebeten wurde. Carlisle saß an seinem Schreibtisch und sah Papiere durch. Als er meine Ankunft bemerkte, blickte er jedoch auf. „Ah, Edward.“ Ich schloss leise die Tür und setzte mich auf den Stuhl meinem Vater gegenüber. „Wie geht es dir?“ fragte er besorgt. „Geht schon,“ log ich. Ich sah ihm fest in die Augen und teilte ihm mit, was mich dazu veranlasste ihn in seinem Büro aufzusuchen. „Ich habe eine Bitte.“ Ich weiß. „Du weißt es?“ entfuhr es mir überrascht. „Ich wusste, dass dich dieser Zwischenfall zum nachdenken zwingen würde,“ erklärte Carlisle. „Ich wusste nur nicht, in welche Richtung deine Gedanken einschlagen würden.“ „Verstehe. Wann bis du hier fertig? Ich möchte dich gern dabei haben, wenn ich den anderen meine Entscheidung mitteile.“ Carlisle nickte. „Gib mir drei Stunden. Ich werde da sein,“ versprach er. „Gut. Danke.“ Abrupt er hob ich mich und wollte gehen, als Carlisles Gedanken meine Aufmerksamkeit suchten. Egal wie du entschieden haben magst, ich vertraue darauf, dass du das Richtige tust. „Dann sind wir schon zwei,“ meinte ich und verließ das Büro. Carlisle behielt sein Versprechen. Drei Stunden später kam er nach Hause und brachte sie Familie für die Besprechung zusammen. Es herrschte Schweigen an dem großen Tisch. Esme und meine Geschwister warteten darauf, dass jemand das Wort ergriff. Carlisle hielt sich zurück und überließ es mir. Ich räusperte mich und fing an. „Ich habe etwas Wichtiges mit euch zu besprechen. Angesichts der gegenwärtigen Situation habe ich eine Entscheidung getroffen. Es ist so, dass Bella ihre gesamte Erinnerung verloren hat. An sich, an uns, an alles. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und ihr ein ruhiges Leben außerhalb unserer Welt ermöglichen. Sie soll nie wieder an uns und unsere Existenz erinnert werden.“ Ich legte eine Pause ein, bereute es aber, als ein gewaltiger Tumult losbrach. Jeder hatte etwas zu sagen. In Gedanken schrien sie mir ihre Meinung zu und alle redeten wie wild durcheinander. „Ruhe“, forderte Carlisle leise. „Einer nach dem anderen.“ Leider galt das nur für dich mündliche, nicht aber die mentale Konversation. So langsam bekam ich Kopfschmerzen. „Könnt ihr nicht mal für eine Minute an nichts denken?“ schnauzte ich sie gereizt an. Sie hörten auf mich. Ihre Stimmen verstummten in meinem Kopf und ließe eine wunderbare Stille zurück. „Danke.“ „Alice,“ erteilte Carlisle das Wort. Ich machte mich auf etwas gefasst. Alice war am meisten aufgebracht. „Du kannst sie doch jetzt nicht verlassen!“ schrie sie entrüstet. „Gerade jetzt braucht sie dich mehr denn je.“ Ich wollte ihr schon antworten, doch sie war noch nicht fertig. „Und hör auf mit dem Mist ihr ein normales Leben ermöglichen. Das kannst du nicht! Ihr zwei gehört zusammen. Das ist vorherbestimmt.“ „Das kannst du nicht wissen,“ erinnerte ich sie. „Pff!“ machte sie nur. „Alice, bitte,“ wies Carlisle sie sanft zurecht und übergab das Wort an Esme. Sie sah mich traurig an. „Es ist sehr schade. Ich mochte sie gern. Sie war schon jetzt wie eine Tochter für mich. Aber ich respektiere deine Entscheidung, Edward.“ Ich nickte ihr dankend zu und sah Emmett an. „Ich mochte sie auch. Es ist deine Entscheidung, Mann, aber ich glaube es ist falsch.“ Ich nahm seine Meinung an und wartete auf Jasper. „Wie gesagt, es ist deine Entscheidung,“ sagte er nur. Nun war Rosalie an der Reihe. Es schien, als hätte sie die ganze Zeit darauf gewartet. Sie explodierte förmlich. „Was genau bedeutet das für den Rest von uns?“ fauchte sie wütend. „Wenn du willst, dass sie nie wieder mit uns in Kontakt tritt, dann müssen wir aus ihrem Umfeld verschwinden. Wir müssten Forks verlassen. Ich will hier nicht weg. Ich mag Forks. Immer geht es nur um die dich! Dein verdammter Egoismus–“ „Sei still!“ Sie verstummte, sah mich aber weiterhin giftig an. „Wie kannst du es wagen?“ knurrte ich. „Mir Egoismus vorzuwerfen, wenn ich zum ersten Mal etwas aus reiner Selbstlosigkeit tue. Ich war lange genug selbstsüchtig. Mein Egoismus hätte Bella fast das Leben gekostet. Oder muss ich dich an James erinnern? Vielleicht bin ich ja ein guter Schauspieler, dass du nicht merkst, wie ich mich dabei fühle. Außerdem verlange ich gar nicht, dass ihr mitzieht. Lasst mich nur gehen.“ „Nein,“ widersprach meine Mutter sofort. „Auch wenn es manchmal nicht danach aussieht, wir sind eine Familie. Und ich werde nicht zulassen, dass diese auseinander bricht. Entweder gehen wir alle oder keiner.“ Alle Blicke waren auf Esme gerichtet. So bestimmt hatten wir sie noch nie erlebt. Normalerweise traf Carlisle immer die Entscheidungen, die uns alle betrafen. „Dann bleiben wir hier,“ sagte Alice sofort. „Was sagst du denn dazu, Carlisle?“ wandte sich Rosalie an unseren Vater. „Ich gebe eurer Mutter Recht. In zwei Dingen,“ erklärte er. „Erstens finde auch ich, dass die Familie zusammen bleiben sollte. Zweitens unterstütze ich Edward in der Entscheidung, die er getroffen hat. Ich kann seine Argumente sehr gut nachvollziehen und vertraue darauf, dass er das Richtige tut. Ich bin mir sicher, wir finden irgendwo einen Ort auf der Welt, an dem wir unseren jetzigen Lebensstil zu gleichen Bedingungen fortführen können.“ Damit, wussten wir, war das Thema beendet. Niemand traute sich noch etwas zu meiner Entscheidung zu sagen, weder für noch gegen. Du begehst einen furchtbaren Fehler, versuchte Alice ein letztes Mal mich umzustimmen. Ich erwiderte ihr ein Schulterzucken. Ich war stolz auf mich. Ich war stark geblieben und nicht eingeknickt. Vielleicht war es ja doch nicht so schwer über die Trennung von Bella hinweg zu kommen. Hochmut kommt vor dem Fall, erinnerte ich mich schnell. Nur nicht übermütig werden. Am nächsten Tag hatten wir Forks schon den Rücken gekehrt und waren an einen Ort weit weg von Forks gezogen, wo Bella uns nie finden würde. _________________________________________________________________________________ So, das war es. Ich hoffe es ist nicht allzu kitschig geworden^^° Frohe Ostern an alle! Kapitel 2: Deja Vu (1) Die Schule --------------------------------- Hallo, da bin ich wieder! Nach langer Zeit hab ich es endlich mal wieder geschafft was zustande zu bringen. Tadaaa! Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! _________________________________________________________________________________ Es war, als wäre ich zum dritten Mal neu geboren worden und dieses Mal ging alles noch viel schneller, als nach meinem Erwachen aus dem Koma. Am nächsten Tag wachte ich auf und fühlte mich zum ersten Mal nach langer Zeit nicht mehr fremd in meinem Körper. Ich wusste, wer ich war und wer ich sein wollte. Bella Swan. Und ich wusste, warum ich plötzlich so sein wollte: wegen ihm. Edward Cullen. Der Junge, der mich vor Monaten verlassen hatte, spielte auf einmal wieder eine wichtige Rolle in meinem Leben. Ich hatte das Verlangen meiner Vergangenheit auf den Grund zu gehen nur durch gefunden. Ich hatte auch noch andere Verlangen. Zum Beispiel so viel wie möglich über ihn und unsere gemeinsame Vergangenheit zu erfahren oder – und das war das stärkste Verlangen, das ich verspürte – ihn zu treffen. Ich hatte das Gefühl, dass wenn ich genau vor ihm stand und ihn wieder sah, sich alles automatisch fügen und ich von jetzt auf gleich wieder die alte Bella sein würde, die alle vermissten. Doch auch ohne Edward war ich auf dem guten Weg dorthin. Ich fühlte mich weder fremd in meinem Körper noch in meiner Umgebung. Alles war nun seltsam vertraut. Das Bett, in dem ich schlief... mein Zimmer... unser Haus... Forks... einfach alles. Mir war, als hätte ich endlich mal wieder richtig die Augen, Ohren und die anderen Sinne geöffnet. Seit dem Koma hatte ich alles nur an mir vorbeirauschen lassen und seine Existenz hingenommen, doch hier und jetzt zog ich alles ein und genoss es. Ich war glücklich. Ich wusch mich, zog mich an und stürmte dann die Treppe hinab. Es roch nach Frühstück und ich hatte wahnsinnigen Hunger. Leider achte ich nicht wirklich auf meine Beine und schaffte es doch irgendwie sie zu verknoten. Ich verlor den Halt, schrie und stürzte die restlichen Stufen hinab. Das Holz war hart und als ich schließlich auf dem Boden ankam tat mir alles weh. Das würde ein paar blaue Flecken geben. Von dem Lärm aufgeschreckt, kam mein Vater Charlie nun in den Flur geeilt. „Bella!“ „Alles okay. Ich bin nur gestolpert,“ grummelte ich. „War wohl zu schnell unterwegs.“ Mein Vater tat daraufhin etwas, womit ich beim besten Willen nicht gerechnet hatte. Er brach in Gelächter aus. Mein Vater lachte mich seine Tochter aus! Fassungslos starrte ich ihn an. „Was gibt’s da zu lachen?“ „Tut mir Leid, Bells,“ entschuldigte sich Charlie, immer noch lachend, und half mir auf die Beine. „Aber das passt zu dir.“ „Was? Das Stolpern? Heißt das, das wird noch öfter passieren?“ fragte ich gequält. „Na, das hoffe ich doch,“ meinte er allen Ernstes. „Früher warst du immer so tollpatschig. Man konnte dich keine Sekunde aus den Augen lassen. Ach, wie ich das vermisst habe. Du warst mir sowieso viel zu ruhig. Das muss ich Renée erzählen.“ Also wenn das ein Teil der alten Bella war, dann konnte ich ganz gut auf ihn verzichten. Mich beschlich jedoch der Verdacht, dass ich gar nicht dagegen tun konnte. Ich ging in die Küche um zu frühstücken. Aus dem Flur drang Charlies Stimme. Er telefonierte mit meine Mutter und teilte ihr die Neuigkeiten mit. Aus seinem Teil des Gesprächs konnte ich entnehmen, dass Renée genauso erfreut über meine offenbar zurückgekehrte Schusseligkeit war, wie er auch. Seltsamerweise hatte mein Sturz mein Bauchgefühl, das ich vom Aufstehen an spürte noch verstärkt und es wurde sogar noch intensiver, als ich meinen Transporter auf dem Schulparkplatz parkte und ausstieg. Ich hielt nach etwas Bestimmten Ausschau, ohne zu wissen was. Als ich es – was immer es auch war – nirgends entdecken konnte, betrat ich das Gebäude. Auf einmal war ich nervös. Irgendetwas war auch hier anders. Ich konnte es nicht beschreiben. Immer noch suchte ich unbewusst nach dem Etwas. Als ich das Klassenzimmer für die Mathematikstunde betrat, legte sich meine innere Unruhe wieder, als wäre nie etwas gewesen. Mathe hatte wohl nichts damit zu tun. Ich holte meine Unterrichtsmaterialien hervor und versuchte nicht darüber nachzudenken, worauf mich mein Unterbewusstsein aufmerksam machen versuchte. Dasselbe Phänomen ereignete sich auch in den nächsten Stunden. Dann war Mittagspause und ich suchte die Kantine auf. Dort traf mich fast der Schlag. Ich verspürte beim Eintreten tatsächlich einen kleinen elektrischen Schlag. Sofort war ich wieder wachsam. Tausend Fragen gingen mir durch den Kopf. Was war besonders an der Kantine? Würde ich hier Anhaltspunkte für meine Suche finden? Ich erschrak, als sich hinter mir etwas bewegte. „Ähm, Bella, du blockierst den Eingang,“ teilte mir Mike Newton mit. „Oh, tut mir Leid.“ Ich betrat nun vollständig die Kantine und trat zur Seite, und die Schülerscharen an mir vorbei zu lassen. Für einen Moment war ich verwirrt und wusste nicht wohin ich sollte, doch Mike erinnerte mich daran, wo ich hingehörte. „Kommst du, Bella?“ „Was? Oh, ja , klar,“ nuschelte ich und folgte ihm zu unserem Tisch, an dem schon Ben, Angela, Jessica, Eric und Tyler saßen. „Alles in Ordnung mit dir?“ fragte Mike, als wir uns dazu setzten. „Ja, alles bestens. Ich glaube meine Erinnerung kehrt allmählich zurück,“ erklärte ich. „Das ist ja wunderbar!“ rief Angela erfreut und die anderen am Tisch nickten zustimmend. „Wie kommt's? So plötzlich?“ fragte Ben und biss ein Stück von seinem Apfel ab. „Ich weiß nicht. Ich bin heute morgen aufgewacht und alles war anders. Und Charlie meinte, einige meiner Verhaltensweisen wären zurückgekehrt.“ Ich verschwieg ihnen, welche Verhaltensweise es genau war. Es reichte schon, wenn sich zwei Leute über einen Treppensturz freuten. Mehr mussten es nun wirklich nicht sein. Als allgemeines Plaudern seinen Lauf nahm, hatte ich Gelegenheit mich meinem Bauchgefühl zuzuwenden. Ich ließ den Blick durch die Kantine schweifen und er blieb schließlich an dem Tisch in der Ecke gegenüber hängen. Er war frei, was mir komisch vorkam. Die Kantine war überfüllt und jeder war froh einen Sitzplatz zu ergattern. Doch dieser Tisch war frei. Warum saß dort niemand? Trauten sie sich nicht dorthin? „Was ist mit dem Tisch dort hinten?“ fragte ich in die Runde hinein. „Warum sitzt dort niemand?“ Meine Freunde brauchten sich nicht mal umzudrehen, um zu wissen, wovon ich sprach. „Das ist doch der Tisch der Cullens,“ antwortete Eric in einem Ton, als wäre der Umstand selbstverständlich. Für mich war dem nicht so. „Die haben sich doch immer abgekapselt.“ „Oh,“ sagte ich nur. Ich war wieder in Gedanken versunken. Hatten die Cullens also etwas mit meinem Bauchgefühl zu tun? Hatte er etwas damit zu tun? War es das, worauf mein meine Unterbewusstsein pochte? Eine Erinnerung an ihn? Eigentlich war es logisch hier an ihn erinnert zu werden. Wir waren immerhin auf dieselbe Schule gegangen. Damit sollte das Thema erledigt sein, doch meine Unruhe verschwand nicht. Steckte da etwa mehr dahinter? „Bella,“ riss mich Jessica Stimme aus den Gedanken. „Ja?“ wandte ich ihr meine Aufmerksamkeit widerwillig zu. „Wir wollten am Wochenende wieder raus nach La Push ans Meer,“ erklärte sie spitz. Offensichtlich hatte sie mein Desinteresse an meinem Tonfall erkannt. „Willst du mitkommen?“ „Mal sehen,“ murmelte ich abwesend und starrte den freien Tisch wie hypnotisiert an. „Du versuchst dich doch nicht an dieses Pack zu erinnern?“ sagte Mike scharf. „Oder etwa an ihn? Daran musst du dich nun wirklich nicht erinnern.“ „Bei dem, was er dir angetan hat, solltest du ihn lieber in Vergessenheit behalten,“ stimmte Tyler zu. Ich wusste natürlich, dass es nur ein gut gemeinter Rat war, aber dennoch trafen mich ihre Worte hart und schmerzvoll. Ihn vergessen? Das konnte ich nicht. Ich fing doch gerade erst an mich an ihn zu erinnern. Außerdem, wenn ich den Gedanken an ihn aufgab, dann wollte ich mich auch nicht an mich selbst erinnern. Nur er gab mir einen Grund dazu. „Ich habe eigentlich vor, mich an ihn zu erinnern. An alles, auch an die Cullens und an Edward,“ teilte ich meinen Freunden mein Vorhaben mit. Als ich Edwards Namen aussprach, klang es wie Musik in meinen Ohren. Ich genoss es sehr seinen Namen in den Mund zu nehmen. Die Runde teilte sich nun in zwei unterschiedlich großen Gruppen auf. Während Angela und Ben, die eigentlich nie irgendeinen Groll gegen Edward gehegt hatten, meine Pläne unterstützten, waren Eric, Mike, Tyler und Jessica strickt dagegen. Wobei ich mir bei den Jungs sicher war, dass dort Eifersucht des Übels Wurzel war. Bei Jessica war es ähnlich. Nur, dass sie nicht auf Edward, sondern auf mich eifersüchtig war. Angela erzählte mir am Ende der Pause, dass Jessica bei Edward früher mal abgeblitzt war und sie ihn mir noch nie gegönnt hatte. Das kümmerte mich herzlich wenig. Ich betrachtete Jessica insgeheim sowieso nicht wirklich als Freundin. Außerdem ging mir Wichtigeres durch den Kopf. Auf die Mittagspause folgte eine Einzelstunde Biologie. Und da passierte es. Ich betrat nichts ahnend den Raum und erblickte den Tisch, an dem ich für gewöhnlich jede Stunde allein saß. Moment mal, allein? Ich blieb wie angewurzelt stehen. Einen Moment lang war ich paralysiert. Für einen Augenblick dachte ich eine Gestalt auf meinem Platz sitzen gesehen zu haben. Es war nur eine Sekunde lang. Ein Flackern. Dann war es auch schon wieder weg. Ich kehrte in die Realität zurück. Hinter mir ertönte genervte Gemurmel. Schüler schoben sich grob an mir vorbei. Ich blockierte schon wieder den Eingang. Ich ließ mein Gehirn meinen Beinen den Laufbefehl erteilen und setzte mich an meinen Platz. Ich konzentrierte mich die ganze Stunde lang nicht auf den Unterricht. Mein Lehrer nahm mich zum Glück nicht dran, da ich mich regelmäßig genug beteiligte. Ich hatte also meine Ruhe und konnte meinen Gedanken nachhängen. Ich versuchte die Gestalt, die ich gesehen hatte, ein konkretes Profil annehmen zu lassen, was sich als unmöglich herausstellte. Es war halt eine Momentaufnahme im Bruchteil einer Sekunde gewesen. Die ganze Zeit über jedoch war mir, als würde auf dem freien Platz neben mir jemand sitzen. Ich sah ihn nicht, aber ich spürte seine Anwesenheit. Als der Lehrer mittendrin einen Film einlegte und das Licht ausschaltete, wurde es noch schlimmer. Auf einmal umgab mich eine elektrische Spannung und sie machte mich fast wahnsinnig, sodass ich irgendwann mit der Hand zu meiner Linken herumfuchtelte und mir dabei ganz schön blöd vorkam. Zum Glück konnte es in der Dunkelheit niemand sehen. Am Ende hielt man mich noch für völlig verrückt und wahrscheinlich hatten sie sogar Recht. Natürlich berührte ich nichts als Luft und war enttäuscht. Kurz darauf schaltete der Lehrer das Licht wieder ein und mit der Dunkelheit verschwand auch die elektrische Spannung. Das Gefühl Gesellschaft zu haben aber blieb. „Interessant,“ murmelte ich kaum hörbar und musste schmunzeln, als mir das bekannt vorkam. Wie immer konnte ich es jedoch nicht genau zuordnen. Als der Gong das Ende der Stunde verkündete, war meine Stimmung gedrückt. Ich wollte noch nicht gehen. Ich vertröstete mich mit der Vorfreude auf die Stunde am nächsten Tag und verabschiedete mich in Gedanken von der unsichtbaren und unfassbaren Gestalt. Ich verließ das Klassenzimmer und machte mich auf den Weg zu meiner nächsten Stunde, in Gedanken bei Edward. Ich wusste, dass er diese Gestalt darstellte. Aber genauso wenig wie ich die Gestalt in Erinnerung rufen konnte, konnte ich mich an sein Aussehen erinnern. Kurzzeitig spielte ich mit dem Gedanken zu schummeln und mir ein Foto von ihm zeigen zu lassen, entschied mich aber dagegen, um den Überraschungseffekt, bei unserem hoffentlich stattfindenden Zusammentreffen in der Zukunft nicht zu verderben. Die nächsten Wochen entwickelten sich wie dieser Tag. Ich stolperte des Öfteren, mein nervöses Bauchgefühl verließ mich nicht, stieg in der Mittagspause an, sobald ich die Kantine betrat und erlebte während der Biologiestunde seinen Höhepunkt. Mein persönliches Highlight des Tages. Jessica, Eric, Mike und Tyler redeten nur mit mir, wenn es sich nicht vermeiden ließ und waren wütend darüber, dass mir das nichts ausmachte. Langsam kristallisierte sich heraus, wer meine wahren Freunde waren. Und um ehrlich zu sein konnte ich auf eine eifersüchtige Nebenbuhlerin und klettenhaften Verehrern verzichten. Angela und Ben unterstützten mich weiterhin, beantworteten mir jede Frage zu Edward und den Cullen und sorgten dabei dafür, dass sich ein paar winzige Puzzleteile zusammenfügten. Ich war auf dem richtigen Weg. Die Erfahrungen, die ich in der Kantine, der Biologiestunde oder auf dem Parkplatz machte, waren Reaktionen auf unterdrückte Erinnerungen, die darauf brannten, an die Oberfläche zu treten. Ich freute mich jeden Tag zur Schule gehen zu können und dann war Wochenende. Ich saß den ganzen Tag lang in meinem Zimmer und wurde beinahe wahnsinnig. Ich vermisste die elektrische Spannung. Es musste doch noch andere Orte geben, an denen ich an Edward erinnert wurde. Orte, an die ich flüchten konnte, wenn die Schule geschlossen war. Doch diese musste es geben und beschloss sie am nächsten Wochenende aufzusuchen. _________________________________________________________________________________ Ja, ich weiß der Titel ist nich wirklich originell und lässt schon vermuten, dass Bella mehr als ein Deja Vu erlebt. Gibt ja auch genug in Forks, was sie an Edward erinnert. Und ach ja, für Jacob Fans. Er gehört ab den nächsten Kapitel zu Hauptbesetzung xD So das wars dann mal wieder. Würde mich über Anregungen, wenn ihr welche habt, wie immer freuen! Eure Asu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)