Tochter des Hauses von SakuraEclipse13 (~bitte bei Abschluss gucken. Wichtig!!!~) ================================================================================ Kapitel 2: Leben ---------------- Leben Kapitel 2 Diese Geschehnisse auf dem Fest der Familie Uchiha lagen nun fast fünf Monate zurück. Seit diesem Zeitpunkt hatte sie kein Mitglied des Uchiha-Clans jemals wiedergesehen. Auf keinem der vielen Feste und Bälle, auf denen sie seit jener Zeit war. Dabei hatte sie diese nur besucht, in der leisen Hoffnung ihn zu treffen. Die meisten dieser Feierlichkeiten hatten sie zu Tode gelangweilt und wie jedes Mal, musste sie auch dort immer wieder übereifrige Jünglinge abwimmeln, die sich einen Tanz mit ihr wünschten. Sakura jedoch gab jedem von ihnen eine Absage. Es gab nur noch einen einzigen, mit dem sie tanzen wollte. Auch wenn er selbst nicht präsent war. Selbst nach dem vierten Fest, ohne das sie Lord Sasuke Uchiha gesehen hatte, gab sie die Hoffnung nicht auf. Sie wollte einfach nicht glauben, das er sein Versprechen brechen würde und sie sich niemals wieder sehen würden. Jetzt, nach dreiunddreißig Festen ohne das sie Lord Uchiha gesehen hatte, zweifelte sie langsam an seinen Worten. Zuerst kam die Enttäuschung und dann kam die Wut. Nun verstand sie endlich was er mit seinen blendenden Worten bezweckt hatte. Er wollte sie gefügig machen, so das sie alles mit sich tun hätte lassen. Seine ganzen Beteuerungen waren nur Maskerade gewesen um sie zu locken, zu verführen. Wozu hätte er sie wohl noch verleiten können? Sie wäre damals mehr als bereit gewesen, alles für ihn zu tun. Er hatte sie durch seine Worte über ihre angebliche Schönheit schon um den Finger gewickelt. Dabei war alles eine Lüge gewesen! Jedes seines Worte strotzte vor Verlogenheit, sodass sie sich jetzt wunderte, das sie seine scheinheiligen Behauptungen überhaupt ernst genommen hatte. Ihr Vater hatte wie immer Recht gehabt. Kein Mann der noch seinen Verstand besaß, würde sich mit einer wie ihr einlassen. Warum hatte sie sich nur Hoffnungen gemacht? Es hätte ihr doch sofort bewusst sein müssen, das ein Uchiha nicht an ihr interessiert sein könnte. Gerade einer von der mächtigen Uchiha Familie! Sakura verfluchte sich dafür, das sie so naiv gewesen war. Hätte einer ihrer jüngeren Schwestern solch eine unreife Zuversicht an die Tage gelegt, hätte sie sie sofort dafür ausgeschimpft. Um ihre tiefe Enttäuschung zu verstecken, widmete sie sich noch aufmerksamer als sonst dem Unterricht ihrer zwei Tanten. Die beiden Schwestern ihrer verstorbenen Mutter, Tsunade und Shizune, übernahmen damit die Verantwortung für ihre Erziehung zur anständigen Frau. Wäre ihre geliebte Mutter noch am Leben, hätte sie sich um den Unterricht gekümmert und dafür gesorgt das Sakura und ihre Schwestern zu reifen, höflichen und tugendhaften Frauen heranwuchsen und so ihre Chancen mehrten einen reichen Ehemann zu finden, der sie und ihre Kinder ernähren konnte. So aber hätten Sakura und ihre beiden Schwestern, Kariko und Sayuri, keine Möglichkeit gehabt zu lernen, was eine Frau alles beherrschen musste. Doch zu ihren großen Glück hatten sich ihre Tanten dazu bereit erklärt, die drei Schwestern unter ihre Fittiche zu nehmen. Zusätzlich zu ihren eigenen Kindern. Sakuras Vater war ihnen so dankbar, das er sie in dem großen Anwesen der Harunos wohnen ließ. Doch nur alleine Sakura wusste, das er dies nicht nur aus reiner Dankbarkeit getan hatte. Dadurch das die beiden Frauen mit ihnen lebten, konnten sie Sakura und ihre Schwestern kontrollieren und er war nicht gezwungen wegen seinen Töchtern ständig zu Hause zu bleiben. Sein Hauptinteresse lag in seinen Geschäften, die ihn auch mal monatelang ins Ausland führten. In diesen Zeiten waren Sakura und ihre Schwestern so frei wie schon lange nicht mehr. Wobei ihre Schwestern die volle Härte ihres Vaters noch nicht zu spüren bekommen hatten. Kariko und Sayuri waren seine Goldstücke, während Sakura wohl den Rang eines Bronzeklumpens einnahm. Dementsprechend glücklich war sie, wenn er sich nicht im Anwesen befand. In diesen kostbaren Wochen lernten ihre Schwestern von Sakura die Dinge, die in den Augen ihres Vaters unnütz waren. Die drei verbrachten dann Stunden in der riesigen Bibliothek, wo Sakura den beiden Geschichte, Mathematik, Sprachen, Geographie, Religion, Biologie, Musik und Kunst näher brachte und ihnen zeigte das auch ein gutes Gespräch, in dem sie dem Mann ebenbürtig waren, einen Stolz in ihnen wecken konnte, der nicht so leicht verging. Kariko und Sayuri lernten schnell, sie waren fleißig und aufmerksam und interessiert an der Welt. Sakura merkte schnell, das die beiden viel Potenzial besaßen. Karikos Begabung lag in den naturwissenschaftlichen Bereichen, während Sayuri eher künstlerisch begabt war. Mehr als einmal hatte Sayuri heimlich Bilder gemalt und sie Sakura geschenkt, die diese versteckt hatte, damit ihr Vater sie nicht fand. In seinen Augen mussten sie nur Kochen, Putzen, schön aussehen und Kinder gebären können. Alles was sie näher an den Wissenstand der Männer heranbrachte, war in seinen Augen Zeitverschwendung. Er sah Frauen nicht als gleichwertige Wesen an, die genauso Intelligent wie Männer sein konnten. Deswegen war Sakura in seinen Augen wahrscheinlich auch so wertlos. Sie hatte noch nie einen Hehl daraus gemacht, das sie Wissen mehr schätzte, als die Fähigkeit zu Putzen. Ihre Tanten unterstützten sie jedoch tatkräftig dabei. Sobald ihr Vater anwesend war, lernten sie hauptsächlich solche, für Frauen grundlegende, Wissensgebiete wie Kochen und sich zurecht machen. Außerdem übten sie bis zur Erschöpfung wie man sich richtig hielt, sich schminkte, ging und bewegte, sodass die Männer auf einen aufmerksam wurden, doch niemals so, das die Frau dabei wie eine gesetzlose Dirne wirkte. Doch wenn ihr Vater auf Geschäftsreise ging und seine Töchter mit der Ermahnung zurückließ, sich anzustrengen damit aus ihnen sittsame Damen wurden, halfen auch Sakuras Tanten den Mädchen dabei sich zu bilden. Ihre Kinder waren schon alle verheiratet, sodass sie sich voll und ganz darauf konzentrieren konnten, den drei Schwestern alles beizubringen, was sie auf eine Stufe mit den Männern stellte. Die beiden Frauen hatten ihren Schwager schon immer verabscheut und nie verstanden das sich ihre Schwester Ayara in einen Mann wie ihn verlieben konnte. Als sie bei der Geburt von Sayuri starb, war Sakura gerade neun Jahre alt, Kariko zwei. Ihr Vater hätte es niemals geschafft die drei Töchter ganz alleine zu erziehen, also hatte er schweren Herzens die Schwestern seiner Frau um Hilfe gebeten. Die beiden hassten zwar ihren Schwager, doch ihre Nichten liebten sie über alles. Sie hätten es niemals ertragen, wenn den drei irgendetwas passiert wäre. Deshalb entschlossen sie sich zu ihrem Schwager und seinen Kindern zu ziehen und ihm bei der Erziehung der Mädchen zu unterstützen. Tsunades und auch Shizunes Ehemänner waren zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Jahre tot, sodass sie nichts mehr in ihren alten Häusern fesselte. In den folgenden Jahren lehrten sie die Mädchen alles was sie wussten, wobei vor allem Sakura ihren Unterricht schätzte. Sie war die Älteste und damit auch die einzige, die schon auf ihr Leben als Ehefrau vorbereitet werden konnte. Kariko war noch ein Kleinkind und Sayuri ein Säugling, sie konnten noch keinen Unterricht erhalten. Sakura jedoch sog begierig alles auf was ihre Tanten ihr beibrachten, vor allem jene Dinge, die ihr Vater als überflüssig für sie erachtete. Schon als junges Mädchen verstand sie nicht, warum Männer angeblich klüger sein sollten als Frauen. Nahm ihr Vater sie einmal mit zu einem Fest um seine wunderschöne, kleine Tochter vorzuzeigen, wunderte sich Sakura das sie den Gesprächen der Männer mühelos folgen konnte. Sofern sie über eines der Themen sprachen, die Sakura schon kennengelernt hatte. Doch wenn sie ein fremdes Wort hörte, merkte sie es sich und fragte später ihre Tanten danach. Die beiden Frauen waren entzückt von dem kleinen Mädchen mit den rosèfarbenen Haaren, das so sehr nach Wissen gierte. Auch als Sakura größer wurde und ihre beiden Schwestern auch unterrichtet werden konnten, versiegte ihr Wissenshunger nicht. Nur das sie jetzt vor allem gesellschaftliche und soziale Themen interessierten. Warum musste sie jeden mit seinem Titel anreden? Wieso sich verneigen, einen Knicks machen oder sich die Hand küssen lassen? Ihre Tanten lehrten sie alle Formen gesellschaftlichen Umganges, zeigten ihr wie man sich höflich und gewählt ausdrückte und wie man sich anmutig in den vielen Schichten der festlichen Kleider bewegte. Doch die grauenhafteste Erfahrung war die, als sie das erste Mal ein Korsett tragen musste. Sakura hatte zuvor keine Ahnung gehabt, was sich Frauen alles antaten um den Männern zu gefallen. Doch als sie das schlichte, dunkelgrüne Korsett anlegte und ihre Tanten sie so fest verschnürten, das Sakura das Gefühl hatte ersticken zu müssen, fing sie an jegliche Form von Folter zu hassen. Es war unbegreiflich für sie, das Frauen so ein Korsett freiwillig trugen und nicht weil sie dazu gezwungen wurden. Doch auch daran gewöhnte sie sich gezwungenermaßen und trug solche Höllenstücke auf jedem Fest, weil ihr Vater es so wünschte. Er hoffte dadurch, das er Sakura so schön wie möglich herrichten ließ, sich ein Mann aus guten Hause, mit viel Geld, ehrbarem Namen und auch zusätzlichen Geschäftsverbindungen die ihn nützten, für seine älteste Tochter interessieren würde. Bisher jedoch wurde er herbe enttäuscht. Zwar zeigten mehr als nur ein Mann das er dazu bereit wäre eine Ehe mit Sakura einzugehen, doch sie selbst schlug solche vorsichtigen Werber immer wieder in die Flucht. Sobald sie den Mund aufmachte und zeigte das sie nicht eine der ungebildeten Frauen war, sondern das sie Geist und Verstand besaß, verloren die Meisten das Interesse an ihr. Nun wurde sie demnächst schon achtzehn Jahre alt und war noch immer unverheiratet. Andere Frauen in ihrem Alter hatten jetzt schon eigene Kinder und sie war noch immer ohne feste Bindung. Lord Haruno gab deshalb auch seit Bemühen, einen Ehemann für sie zu finden, auf und verlegte sich darauf, sie zu ignorieren. Eine Tochter, die zu wild war um einen anständigen Mann zu gefallen, hatte in seinen Augen keinen Wert. Doch als der jüngste der Uchihas ihm vor fünf Monaten dezent zu verstehen gegeben hatte, das er an Sakura interessiert wäre, hatte er schon Hoffnung geschöpft, da auch Sakura nicht abgeneigt schien. Doch auch diese vielversprechende Aussicht hatte sich nicht erfüllt. Seit jenem Abend an dem Sakura und der Lord einige Zeit miteinander verbracht hatten, war noch kein Zeichen von der Familie gekommen, das sie sich eine Verbindung vorstellen könnten. Sakura musste wieder irgendetwas gesagt oder getan haben, das auch einen der gefassten Uchihas missfallen hatte, dachte sich ihr Vater und schien seine These bestätigt zu sehen, das seine älteste Tochter keinen Wert für ihn hatte. Zwei Wochen vor ihrem Achtzehnten Geburtstag, zu dem ein großes Fest im Anwesen der Harunos stattfinden würde, stand Sakura an dem Fenster ihres Zimmers und blickt auf den weitläufigen Garten. Gedankenverloren strich sie über ihr langes Nachthemd und ging jenen Abend vor fünf Monaten genauestens durch. Sie versuchte sich an jede Bewegung, an jedes Wort zu erinnern und zu verstehen was sie getan hatte, das er das Interesse an ihr verloren zu haben schien. Denn er hatte Gefallen an ihr gefunden. Seine Bemerkungen und seine Mimik waren Beweis genug gewesen. Ihre Tanten hatten ihr immer wieder deutlich erklärt, wann ein Mann eine Frau begehrte. Sollte er wirklich so ein guter Schauspieler gewesen sein, sodass er sie heimtückischerweise in dem Glauben ließ, eine schöne und wertvolle Person zu sein? Seit Wochen schon war ihre anfängliche Wut verraucht und hatte die Ruinen ihres aufgewühlten Geistes zurückgelassen. Sakura schlang die Arme um ihren Oberkörper und verfolgte mit ihren Augen die Blätter, die von dem Wind aufgewirbelt wurden und durch die Luft tanzten. In ihren Gedanken verschwanden die Blätter und nahmen stattdessen die Form von hübschen Damen in den verschiedensten Kleidern und von eleganten Lords und Grafen an. Sie tanzten in der Luft, wirbelten umher, sprangen und hüpften ausgelassen herum. Der Wind spielte mit den Kleidern und den Haaren der Menschen, während sie vollkommen unberührt von dem Chaos um sie herum durch Wolken tanzten. Dann fielen ihr in dem Gedränge zwei Personen auf. Eine junge, wunderschöne Frau in einem purpurroten Kleid und einen Mann, der gänzlich in schwarz gekleidet war. Einzeln symbolisierten die Verschiedenheit in der Welt. Das Dunkle, Böse und Gefährlich und die Helle, Sanfte und Tugendhafte. Während sie zusammen jenes Gleichgewicht darstellten, das die Welt in ihren Angeln hielt. Zwei Seiten einer Medaille, die sich perfekt ergänzten. Sakura spürte plötzlich das Tränen aus ihren Augen strömten und hob eine Hand an ihr Gesicht um sie abzuwischen. Das Bild der vielen Tanzpaare verschwand, zurück blieb ein Hügel voller unbeweglicher Blätter. Dann vernahm sie unvermittelt das zögerliche Klopfen an ihrer Tür. “Herein!” rief sie und trocknete die letzten Tränen. Sie wich einige Schritte vom Fenster zurück und sah dabei zu, wie ihre Tür sich langsam öffnete und ein Paar dunkelrote und ein Paar dunkelgrüne Augen sie ängstlich anstarrten. Sakura lächelte. “Kariko, Sayuri. Kommt doch herein und steht nicht so herum.” Ihre beiden Schwestern betraten ihr Zimmer. Kariko schloss leise die Tür, während Sayuri schon zu Sakura rannte und sich in ihre Arme warf. “Warum weinst du, Sakura?” fragte sie und drückte sich an ihre ältere Schwester. Kariko kam nach wenigen Momenten dazu und schlang auch ihre dünnen Arme um Sakura. Diese war zutiefst gerührt. Auch wenn die beiden Mädchen noch so jung waren, Kariko war zehn, Sayuri acht, bemerkten sie das es Sakura schlecht ging. Sie drückte die beiden an sich. Wie sollte sie ihnen erklären, das sie sich verliebt hatte? Denn inzwischen war sie vollkommen sicher, das es Liebe sein musste die sie an den jungen Uchiha band. Wie sonst konnte sie erklären, das ihre Gedanken sich nur noch um ihn drehten, das sie seine Nähe mit jeder Faser ihres Körpers ersehnte und sie sein gebrochenes Versprechen so verletzte? “Sakura?” fragte Kariko und blickte sie mit ihren dunkelgrünen Augen verunsichert an. “Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Ich bin nur aufgeregt durch das anstehende Fest.” “Fürchtest du dich vor dem Tanzen?” Sayuri grinste. Die beiden Mädchen hatten Sakuras undamenhafte Versuche beim Tanzen immer zum Lachen gebracht. “Werdet nicht frech, ihr beiden!” drohte Sakura ihnen spielerisch und ließ sie los. Sayuri und Kariko traten zurück und grinsten sich an. “Zufälligerweise habe ich jemanden kennengelernt der mit mir getanzt hat.” verriet Sakura ihnen stolz und dachte dabei an Sasuke Uchihas perfektes, blasses Gesicht. An seine Hand an ihrer Taille und die, mit der er ihre andere festhielt. Ihre Schwestern verstummten und beobachteten sie argwöhnisch. Ihnen war der verträumte Ausdruck in Sakuras Gesicht aufgefallen. Augenscheinlich mussten sie nur an diesen Abend erinnern, damit sie wieder lächelte. Die beiden mochten Sakuras Lächeln. Ihre große Schwester war eher wie eine Mutter für sie und sie wollten sie stolz machen. Weswegen sie sich vor allem bei den Stunden, wo Sakura sie in den verschiedensten Wissensgebieten unterrichtete, sich besonders lernwillig zeigten. Die beiden Mädchen tauschten einen Blick und beschlossen ihre Schwester zu jenem Abend zu befragen. “War es schön?” fragte Sayuri unschuldig und zog an dem Nachthemd ihrer Schwester, damit sie ihnen ihre Aufmerksamkeit schenkte. “Hhm?” Nur langsam fand Sakura zurück in die Wirklichkeit. Ihre hellen, grünen Augen blickten in die dunkleren ihrer kleinen Schwestern. “Ob es schön war.......” murmelte sie leise und begann dann zu lächeln, “Ja, es war wundervoll. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie glücklich ich war.” Kariko setzte sich auf Sakuras Bett und schaute sie erwartungsvoll an und nur einen Moment später war auch Sayuri neben ihr. Ihre große Schwester zog sich einen Stuhl heran, stellte ihn vor ihr Bett und setzte sich. “Der Saal war prächtig. Von der Decke hingen fünf Kronleuchter und an den Wänden waren zusätzlich wunderschön ausgearbeitete Lampen befestigt. Die Wände waren mit kostbaren Tapeten bedeckt, die Stoffe an den Fenster edel und teuer. Selbst die Diener wirkten in ihren schlichteren Gewändern wie Könige. Oh.... und die Speisen waren köstlich und reichlich vorhanden, die Musik sanft und anregend. Es war eine Atmosphäre im Saal, die mich vor Entzückung erstarren ließ. Glaubt mir, solch eine rauschende Feier habe ich noch niemals erlebt. Obwohl ich anfangs gelangweilt war und mir wünschte das Vater und ich bald gehen würden.” Sakura unterstrich ihre begeisterten Erklärungen mit weitausholenden Gesten. Ihre schlanken Finger tanzten durch die Luft und ließen das Bild des prächtigen Saales vor den Augen ihrer Schwestern erstehen. Ihnen war bewusst das Sakuras plötzliche Begeisterung nicht der wundervollen Gestaltung der Räumlichkeiten zu verdanken war, doch keiner der Beiden sagte etwas dazu. “Ich aß gerade einige Trauben und wollte umdrehen um weiter durch den Saal zu gehen, als ich gegen einen jungen Adligen prallte.” Sakuras Schwestern kicherten leise. Doch diese ließ sich nicht beirren. Zu sehr nahmen sie ihre Erinnerungen gefangen und führten sie wieder zu jenen vergangenen Geschehnissen. “Es war einer der Uchihas. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich dies jedoch nicht, erst Vaters Ankunft machte meine Ungeschicklichkeit zu einem enormen Vergehen. Doch trotz diesen Vorfalles forderte mich der Lord zu einem Tanz auf. Natürlich konnte ich nicht ablehnen.” sagte Sakura, beugte sich nach vorne und blickte ernst in die Augen ihrer Schwestern. “Wenn es keinen gerechtfertigten Grund dafür gibt, einem Burschen der dich fragt einen Tanz zu verweigern, dann musst du einwilligen. Habt ihr das verstanden?” Zwar befolgte sie selbst diese Regel nicht, doch sie wollte ihre Schwestern nicht auch noch mit der Missachtung ihres Vaters gestraft sehen. Kariko und Sayuri nickten. “Erzähl weiter, wie sah der Lord aus? Habt ihr wirklich miteinander getanzt?” fragte Kariko neugierig. Sakura seufzte auf und lehnte sich wieder zurück. Ihre Augen nahmen erneut einen träumerischen Ausdruck an. “Er war einfach perfekt. Ganz in schwarz gekleidet, nur ein weißes Hemd und ebenfalls weißer Volant hatten eine andere Farbe. Seine Haare waren nachtschwarz, vorne berührten die Spitzen fast seine Schulter, während an seinem Hinterkopf einige Strähnen abstanden.” Als Sakura begann den Lord zu beschreiben, zog Sayuri ein Papier hervor, den sie zuvor heimlich aus einer von Sakuras Schubladen geholt hatte und fing an zu zeichnen. Kariko schaute ihr immer wieder über die Schulter, während sie gleichzeitig ihrer Schwester verzückt lauschte. Sakura war so von Lord Sasuke Uchihas Bild gefesselt das sie nichts um sich herum mehr wahrnahm. “Seine Augen waren genauso schwarz. Wie schimmernde Onyxe. Und sein Gesicht........... Es war einfach perfekt. Ohne einen Makel. Seine Haut war so blass wie Mondlicht, die Gesichtszüge von klassischer Schönheit. Nicht zu weich, aber auch nicht zu kantig. Er gab mir das Gefühl, das er einer der Männer war, der alleine durch seine Anwesenheit Respekt hervorrief. Er zog mich auf die Tanzfläche und führte mich durch die vielen Schritte. Solange bis ich es von selbst beherrschte und wir wie eine Einheit über den Boden schwebten......” Sakura seufzte und fuhr sich durch die langen Haare. Dann fiel ihr Blick auf die beiden viel zu ruhigen Mädchen. “Sayuri, was tust du da?” Sakura erhob sich und wollte gerade zu ihren Schwestern gehen, als Sayuri ihr ein Papier entgegenstreckte. Das was Sakura dort sah, ließ sie verwundert innehalten. Ihr Herz begann laut zu klopfen, ihre Knie wurden weich. Sakura wich zurück und ließ sich auf den Stuhl sinken, eine Hand in Höhe ihres Herzens in den Stoff des Nachthemdes gekrallt. “Sieht er so aus?” erkundigte sich Sayuri grinsend, doch alleine Sakuras Verhalten machte eine Antwort überflüssig. “Sayuri......” Sakura verstummte sprachlos, unfähig noch ein weiteres Wort zu sagen. Diese primitive Zeichnung strahlte genau das aus, was sie bei dem Anblick des Lord empfand. Ihre Schwester hatte es geschafft, Sasuke Uchiha fast detailgetreu zu treffen und das alleine durch ihre mehr als dürftige Beschreibung. Sayuri sprang vom Bett und streckte Sakura die Zeichnung entgegen. “Nimm sie.” sagte sie. “Ich habe sie für dich gemalt.” Sakura schaute wie gebannt auf das Papier und nahm es schließlich ihrer Schwester ab. “Wir gehen jetzt. Schlaf gut, Sakura.” Kariko und Sayuri verschwanden und schlossen leise die Tür hinter sich. Sakura bemerkte es nicht, sie konnte die Augen nicht von dem Papier nehmen und blickte es unverwandt an. “Sasuke......” flüsterte sie leise und strich mit den Fingerspitzen über seine Gesichtszüge. Sein Bild vor Augen zu haben, nicht nur als bloße Erinnerung, war einerseits schön, andererseits aber auch schmerzhaft. Es führte ihr nur umso mehr vor Augen, wie unterschiedlich sie beide waren. Eine Verbindung zwischen ihnen war unmöglich. Sakura begann leise zu weinen, erhob sich von dem Stuhl auf dem sie saß und legte sich in ihr Bett, wo sie ihre dicke Decke über sich zog um ihr Zittern zu verbergen. Die Zeichnung ihrer Schwester stellte sie auf ihrem Nachtisch ab und blickte sie unaufhörlich an. Auch wenn sie ihn niemals wieder sehen würde, so wäre sein Bild für immer in ihr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)