ANBU NI von Hinarika (Akachan-Naka-Ban-Uchu) ================================================================================ Kapitel 4: muyū·byō ------------------- Wenige Stunden später Sakura erwacht am nächsten Morgen zu vertrauten Würgegeräuschen und als sie nach einem leisen Klopfen das Badezimmer betritt, steht Hinata leichenblass über dem Waschbecken gebeugt. In ihren Augen liegt ein fiebriger Glanz und als Sakura wortlos ihre Hand an die Stirn ihrer Teamkameradin legt, bestätigt sich der Verdacht, dass die Clanerbin wirklich Fieber hat und noch von weit mehr belastet wird, als nur durch den Streit mit Naruto. „Hast du gestern doch mehr abbekommen“, will Sakura leise wissen, aber Hinata schüttelt den Kopf, nach einer Nacht traumlosen Schlafes immer noch sichtlich erschöpft. „Es ging mir schon vor unserer Mission schon nicht gut.“ Sie schließt die Augen, um den Vorwurf in Sakuras zu vermeiden, bevor sie leise gesteht „Ich glaube, die letzten Monate fangen an sich zu rächen.“ Als Sakuras Antwort erst einmal ausbleibt, sieht Hinata doch wieder auf und statt vorwurfsvoll, wirkt ihre Teamkameradin erleichtert. „Ich warte seit drei Monaten darauf, dass du das endlich zugibst.“ Die junge Clanerbin hebt überrascht beide Augenbrauen und Sakura ringt sich ein schmales Schmunzeln ab. „Hast du wirklich gedacht, es wäre mir nicht aufgefallen? Wir haben mehr Missionen als je zuvor, wir arbeiten beide ständig im Krankenhaus, weil wir auch dort chronisch unterbesetzt sind und du teilst dir nebenbei mit Neji noch die Clanleitung. Du hast in den letzten Wochen bestimmt vier Kilo abgenommen, weil du zu wenig isst und schläfst. Jeder normale Mensch wäre schon vor Wochen zusammengeklappt.“ Ein wenig der vertrauten Wärme kehrt in Hinatas Augen zurück, als sie ihre Teamkameradin liebevoll mustert. „Aber du hast trotzdem nichts gesagt.“ „Du bewahrst meine Geheimnisse und ich deine.“ Es liegt eine Selbstverständlichkeit in Sakuras Worten, der nichts mehr hinzugefügt werden muss und Hinata nickt dankbar. „Een ni.“ Sie zieht Sakura in eine warme Umarmung, die die Haruno mit einer leisen Wiederholung ihrer Worte erwidert. „Für immer.“ • Sie ziehen sich wortlos an, bevor Sakura nach dem Zimmerschlüssel greift. „Ich bringe den Schlüssel zurück.“ Aber Hinata schlingt sich mit einem kaum merklichen Kopfschütteln ihren dunklen Reisemantel über die Schultern. „Die beiden warten schon draußen.“ Während sich Sakura unzufrieden auf die Unterlippe beißt, verschwinden nur in wenigen Sekunden sämtliche Gefühle aus Hinatas Gesichtszügen, während sie jene eiserne Beherrschung nach außen kehrt, die ihr von Kindesbeinen eingedrillt wurde und für die sie in Momenten wie diesen beinahe dankbar ist. Sakura tritt zuerst nach draußen in den Flur und sieht unzufrieden von Sasuke zu Naruto, die wie Hinata prophezeit hat bereits gegenüber von ihrer Tür warten, bevor sie dem Uchiha umstandslos ihren Schlüssel in die Hand drückt. „Gebt die Schlüssel zurück und trefft uns draußen.“ Sie spürt wie Hinata in ihrem Rücken in den Flur tritt und während Sasuke wortlos nickt, macht Naruto, der aussieht, als hätte er keine einzige Minute geschlafen, einen Schritt auf die beiden Frauen zu. „Hinata-“ Aber seine beste Freundin versperrt ihm resolut den Weg. „Ich schwöre, wenn du auch nur noch ein Wort sagst, bevor wir in Konoha sind, wird das hier wirklich unschön! Wir sind immer noch auf einer Mission, also lasst uns endlich gehen!“ . . . Es ist ein qualvolles Schweigen, das sie zurück nach Konoha begleitet und als sie das Büro der Hokage betreten, vergehen auch gerade mal zwei Sekunden, bevor Tsunade fragend die Stirn runzelt. „Was ist denn mit euch passiert?“ Sakura wirft sich umstandslos in einen der Stühle vor dem Schreibtisch ihrer ehemaligen Lehrmeisterin. „Unsere Zielobjekte haben überraschend Freunde gefunden. Viele Freunde. Wir hatten eine ausgesprochen nette Auseinandersetzung mit ihnen und haben es danach gerade noch in das nächstbeste Dorf geschafft.“ Tsunade setzt sich angesichts des in gewohnter Manier vorgetragenen Missionsberichtes ihrer ehemaligen Schülerin augenblicklich gerader in ihrem Stuhl auf. „Ist einer von euch schwerer verletzt worden?“ Es ist eine nette Umschreibung der Tatsache, dass die Anspannung im Raum beinahe greifbar ist, aber Sakura schüttelt verneinend den Kopf und setzt stattdessen zu einem ausführlicheren Missionsbericht an, lässt dabei aber so ziemlich alles aus, was passiert ist, nachdem sie in dem kleinen Dorf Schutz gesucht haben. Als Sakura endet, lehnt sich die Kage mit einem unzufriedenen Gesichtsausdruck in ihrem Stuhl zurück und schließt für eine Sekunde seufzend die Augen, bevor sie die vier ANBU in ihrem Büro, die alle auf ihre Art mitgenommen wirken, mit einer seltenen Entschuldigung fixiert. „Es tut mir leid. Das hätte nicht passieren dürfen.“ Aber statt einer weiteren sarkastischen Antwort, winkt Sakura nur ablehnend mit der Hand. „Es hat ja keiner davon ausgehen können, dass die Bande so beliebt ist.“ Tsunade hebt skeptisch eine Augenbraue, angesichts dieser unerwartet friedfertigen Antwort, aber ihre ehemalige Schülerin zuckt nur locker mit den Schultern. „Was? Ich hatte gestern ausreichend Gelegenheit meinen Unmut auszutoben.“ Sie hat nicht vor ihrer Kage auf die Nase zu binden, dass sie mittlerweile aus einem völlig anderen Grund längst wieder auf 180 ist. Tsunade nickt und wendet sich bereits wieder gestresst den Unterlagen vor sich zu. „Ich werde euren Missionsbericht möglichst schnell schriftlich brauchen-“ Aber Sakura unterbricht sie einmal mehr. „Das werden Naruto und Sasuke übernehmen.“ Sie sieht über ihre Schulter zur ihren beiden Teamkameraden und nickt in einer eindeutigen Geste Richtung Tür. „Geht. Wir kommen dann nach.“ Die Tatsache, dass Sakuras Tonfall nicht einmal ansatzweise als Bitte interpretiert werden kann, lässt die Hokage augenblicklich misstrauisch wieder aufsehen und zementiert ihre Vermutung, dass zwischen den Vieren gestern noch weit mehr schiefgelaufen ist, als nur ihre Mission. Als die Männer tatsächlich ohne ein weiteres Wort den Raum verlassen, verschränkt Tsunade abschätzend die Hände unter ihrem Kinn und fixiert die beiden jungen Frauen, die ihr in den letzten vier Jahren wie Töchter ans Herz gewachsen ist, wachsam. Erwartungsgemäß hält sich Sakura auch nicht lange mit einleitenden Floskeln auf. „Weißt du noch, wie du vor ein paar Tagen erwähnt hast, dass Gaara den Wunsch geäußert hat, ob wir für ein paar Wochen nach Suna kommen könnten, um seine Medic-nin fortzubilden?“ Die Kage nickt und hat beinahe Schwierigkeiten dem unerwarteten Themenwechsel zu folgen. „Natürlich, aber ich dachte, ihr wolltet nicht so lange weg von hier?“ Sakura Miene gibt nicht das Geringste Preis, als sie sich locker in ihrem Stuhl zurücklehnt und die Arme verschränkt. „Jetzt brauchen wir den Abstand.“ Aber als sie erkennt, wie sichtbare Dankbarkeit Hinatas Züge verfärbt, wird die Hokage endgültig misstrauisch. „Was-“ Doch Sakura schüttelt den Kopf – mahnend und flehend zugleich. „Bitte, Tsunade.“ Die Sanin hält den Blick ihrer früheren Schülerin für einen Moment, bevor sie seufzend einlenkt. „Gaara wird begeistert sein euch zu sehen. Auch wenn es mir nicht unbedingt hilft, auch noch euch bei der ANBU ersetzen zu müssen.“ Aber ihre ehemalige Schülerin verschränkt gewohnt gnadenlos die Arme und kommuniziert so wortlos, dass sie nicht mehr mit sich reden lassen wird. „Dann setz Neji und Shikamaru für ein paar Missionen ein. Tenten und Temari sind wahrscheinlich froh, wenn sie für ein paar Stunden ihre Ruhe haben.“ Tsunade nimmt die Stichelei ohne einen weiteren Kommentar hin. „Wann wollt ihr aufbrechen?“ Sie hat die Antwort beinahe erwartet, aber als Sakura und Hinata vor ihren Augen wortlos einen Blick wechseln, läuten die Alarmglocken erneut in ihrem Kopf. „Wir packen sofort unsere Sachen.“ Aber wahrscheinlich will sie gar nicht so genau wissen, warum ihre im Moment am besten funktionierende ANBU-Einheit plötzlich Abstand voneinander braucht. • Die beiden Frauen verlassen den Hokageturm und Hinata legt mit einem stummen Seufzen den Kopf in den Nacken, bevor sie den wissenden Blick ihrer engsten Freundin sucht. „Ich danke dir.“ Sakura lehnt ihre Stirn für einen kurzen Moment gegen Hinatas in einer Geste, die stumm ihre jahrelange Vertrautheit bezeugt und ihnen die Weiterführung ihres Gesprächs erübrigt. „Ich muss noch im Anwesen vorbeischauen.“ Die Haruno sieht auch darüber hinweg, dass Hinatas Tonfall generell zwar emotionslos klingt, sie aber dennoch den gestressten Unterton heraushört. „Warum packe ich nicht unsere Sachen und wir treffen uns einfach in einer halben Stunde am Westtor? Es sei denn du willst noch einmal nach Hause?“ Hinata zögert einen Moment, schüttelt dann aber den Kopf und Sakura nickt. „Dann ist das beschlossen.“ • Als sie ihre Wohnung betritt, begegnen ihr über den Flur hinweg augenblicklich die Blicke ihrer beiden Teamkameraden, aber nach den letzten Tagen hat sie keinen Funken Nettigkeit mehr in sich, der sie veranlassen könnte, ihre Aussage ein wenig schonender zu formulieren. „Wir haben eine Mission.“ Ihre ruhige Aussage bringt Naruto dazu sich augenblicklich von der Coach zu erheben. „Was? Wir sind gerade erst wieder da-“ Aber Sakura unterbricht ihren besten Freund unwirsch. „Nein, nicht wir. Hinata und ich.“ „Was zur Hölle soll das heißen?“ Sasuke tritt misstrauisch einen Schritt an sie heran und Sakura legt ruhig den Kopf in den Nacken, um seinen Blick zu halten. „Der Kazekage hat Tsunade darum gebeten, dass wir ein paar Wochen nach Suna reisen, um ein paar seiner Medic-nin zu trainieren.“ „Natürlich.“ Sie ignoriert den gereizten Spott in der Stimme ihres Freundes und dreht auf dem Absatz um, bevor sie einmal mehr ihrem Temperament erliegt und einen Streit vom Zaun bricht, den ihre angespannte Beziehung beim besten Willen nicht gebrauchen kann. • Es dauert ein paar Minuten, bis Sasuke ihr in ihr gemeinsames Schlafzimmer folgt und sich mit verschränkten Armen in den Türrahmen lehnt. „Was sind ein paar Wochen?“ „Vier würde ich sagen.“ Sie hält für einen Moment überrascht im Packen inne, als sie ein vertrautes Chakra registriert und erkennt, dass ihre beste Freundin es sich offensichtlich anders überlegt hat, bevor sie damit fortfährt dem Klima in Suna angemessene Kleidung in ihren Rucksack zu stopfen. „Wann wollt ihr aufbrechen?“ „Gleich.“ Sie rechnet mit seinem Ausbruch, deshalb bleibt sie absolut stoisch, als sich seine Finger unsanft um ihren Oberarm schließen und sie grob zu sich herumreißen. „Sei nicht so töricht! Ihr seid noch vollkommen erschöpft von der Mission und in diesem Zustand nur zu zweit nach Suna zu reißen, während überall weitere Rebellen aus Ame lauern könnten-“ Aber sobald er seine Beherrschung einbüßt, verflüchtigt sich auch ihre und sie reißt sich ruckartig aus seinem unsanften Halt los. „Wag es nicht mir zu sagen, was ich tun oder lassen kann, Sasuke! Du bist mein Freund, nicht mein Vorgesetzter! Und da du das so gerne zu vergessen scheinst, lass mich dich daran erinnern, dass Hinata und ich die letzten vier Jahre bestens ohne euch zu Recht gekommen sind!“ „Das lässt du mich keine Sekunde vergessen, seit wir wieder da sind! Ihr beide-“ Aber Sakura unterbricht ihn warnend. „Was auch immer dir gerade auf der Zunge liegt, lass dir das lieber noch einmal durch den Kopf gehen und überleg dir, was es für unsere Beziehung bedeutet, wenn du das jetzt aussprichst!“ Doch ihre Warnung dringt nur halb zu dem Uchiha durch. Denn obwohl er seine ursprüngliche Wortwahl abändert, überwiegt in ihm dennoch die schlechte Angewohnheit, anderen denselben Schmerz zufügen zu wollen, den er in diesem Moment empfindet. „Dann lass es mich dir noch ein bisschen einfacher machen.“ Er beugt sich zu ihr herunter und was er ihr mit einem zynischen Lächeln ins Ohr flüstert, ist eine nüchterne Erzählung über den gestrigen Vorfall in ihrer Küche und Sakura begreift fassungslos, dass ihr eigener Freund ihrer Teamkameradin die blauen Flecken auf ihrem Rücken verpasst hat. Sakura ringt vergeblich mit ihrem Zorn, als sie sich daran erinnert, wie sie schon einmal ähnliche Blutergüsse auf Hinatas Rücken vorgefunden hat und sie stößt Sasuke grob von sich weg. „Du verfluchtes Arschloch!“ Seine schwarzen Augen begegnen ihr gewohnt ausdruckslos, während ihr maßloser Zorn ihren ganzen Körper zittern lässt. „Ja, das bin ich. Aber das wusstest du schon immer, Sakura.“ Die erfahrene Medic-nin ballt beide Hände zu Fäusten und zum ersten Mal seit langem schwimmen so viele Emotionen auf einmal in ihrem Körper, dass sie Schwierigkeiten hat, sie klar voneinander abzugrenzen, aber eine sticht beißend heraus. Sie hebt den Kopf, um ihn geradeheraus anzusehen, denn jetzt will sie ihm wehtun. „Manchmal hasse ich dich wirklich!“ Er bleibt wie so oft still, obwohl er in diesem Moment so dringlich etwas sagen sollte und der Impuls ihn anzuschreien ist so stark, dass er schließlich in ihr durchbricht. „Ist dir klar, was du getan hast? Für uns geht es jetzt nicht mehr darum, ob Naruto und Hinata wieder zueinander finden! Der einzige Umstand, unter dem ich dir je vergeben könnte, dass du Blutergüsse auf der Haut meiner besten Freundin hinterlässt, wäre unter einem ausgelassenen Training!“ Er begreift in der Tat einmal mehr zu spät, was sein verletzter Stolz angerichtet hat, als er sieht wie tiefer Schmerz hinter dem lodernden Zorn in ihren Augen verschwimmt und lässt sich doch noch dazu herab sich auf unbeholfene Art zu erklären. „Es war keine Absicht-“ Die schöne Medic-nin lacht freudlos auf. „Glaub mir, wenn du ihr absichtlich weh getan hättest, wäre es das mit uns für immer! Aber du hast es getan, weil du einmal mehr deinen Willen nicht bekommen hast und das ist nicht wirklich besser!“ Nicht einmal, als er ihr als Nuke-nin gegenüber gestanden hat, hat sie ihn je mit einer derartigen Verachtung angesehen. „Erwarte uns nicht allzu bald zurück.“ Damit schlingt sie sich ihren Rucksack über die Schulter und verlässt ohne einen Blick zurück den Raum. • Wenige Minuten zuvor Er sitzt auf der Kante des Bettes, das sie seit einem halben Jahr miteinander teilen und für einen Moment bereut sie ihre Entscheidung, doch noch einmal nach Hause zu kommen. Aber zu gehen, ohne ihn noch einmal zu sehen und ohne sich zu verabschieden, hat einen Beigeschmack von Endgültigkeit, den sie nicht erträgt. Naruto sieht augenblicklich auf und für einen Moment begegnen sich ihre Blicke. Der Schmerz in seinen Augen ist so ehrlich, wie der ihre und der Impuls ihn zu trösten und zu beschwichtigen zieht so stark an ihr, dass sie den Kopf schon nach wenigen Sekunden zur Seite dreht. Hinata strebt mit ruhigen Schritten ihren Kleiderschrank an und packt mit wenigen Handgriffen die erstbesten Suna-tauglichen Kleidungsstücke in ihren Rucksack. Sie hört, wie er sich von der Bettkante erhebt und kann nicht verhindern, dass sich ihre Muskeln augenblicklich anspannen, aber er macht keinerlei Anstalten sie zu berühren, sondern verharrt wenige Meter hinter ihr unschlüssig. „Hinata-“ Die junge Clanerbin schließt gequält die Augen, bevor sie die Schultern strafft und sich zu ihm umdreht. „Ich tue das nicht, um dich zu bestrafen, Naruto und ich will dir bestimmt nicht weh tun. Aber ich brauche ein bisschen Zeit.“ Er nickt. Denn auch wenn er es bevorzugen würde, keinen Tag ohne sie zu verbringen, wird er ihren Wunsch respektieren. Hinata umklammert die Gurte ihres Rucksacks fester und tritt in sicherem Abstand an ihm vorbei. Sie ist schon fast an der Tür, als sie seine leisen Worte noch einmal innehalten lassen. „Ich liebe dich.“ Sie schließt für einen Moment die Augen und beinahe bereut er die Worte, als es zum ersten Mal so aussieht, als würden ihr seine Gefühle weh tun. Sie öffnet ihre Lippen, schließt sie aber dann wieder, ohne ein Wort gesagt zu haben. Sie sieht ihm für einen Moment in die Augen, aber dann verschwindet sie aus dem Raum, ohne sich noch einmal zu ihm umzudrehen und ohne seine Worte zu erwidern. • Die beiden Frauen treffen einander im Flur, beide auf eine andere Art aufgebracht. Aber sie nicken einander nur zu, einmal mehr wortlos im Einklang und sind im nächsten Moment bereits verschwunden. • Wenige Minuten nach ihnen, treffen sich auch Naruto und Sasuke im Flur und der Uchiha beobachtet stirnrunzelt, wie Naruto nach seiner Jacke greift. „Wo willst du hin?“ „Wir haben keinen Sake mehr.“ Und er hat so eine Ahnung, dass sie davon heute jede Menge brauchen werden. Der Uchiha nickt selten zustimmend und folgt seinem besten Freund wortlos aus dem Haus. . . . Ein paar Stunden später nahe der südwestlichen Grenze des Feuerreichs Da ihre Probleme mit ihren Teamkameraden nichts an der Tatsache geändert haben, dass sie immer noch mit den Folgen ihrer strapaziösen Mission zu kämpfen haben, sind sie nicht besonders weit gekommen, bevor sie in einer kleinen Höhle im Waldgebiet westlich von Konoha ihr Nachtlager aufgeschlagen haben. Sie haben den Großteil ihrer Reise schweigend hinter sich gebracht, beide in ihre eigenen Gedanken versunken. Sie liegen schon auf ihrem provisorischen Nachtlager, als Sakura sich auf die Seite dreht und doch noch den Blick ihrer langjährigen Teamkameradin sucht. „Du hättest mir sagen sollen, dass Sasuke für das blaue Muster auf deinem Rücken verantwortlich ist.“ Hinata nickt, wie gewohnt ohne die geringste Ausflucht. „Es tut mir leid.“ „Ich weiß, warum du es nicht getan hast.“ Sakura lehnt sich zurück, bis ihr Kopf auf ihrem Rucksack liegt und schließt erschöpft die Augen. „Ich weiß nicht, wie ich ihm das vergeben soll.“ Als sie spürt, wie Hinata sich neben ihr bewegt, sieht sie noch einmal auf. „Du musst es ihm nicht um meinetwillen nachtragen. Wenn ich gestern ganz auf der Höhe gewesen wäre, hätte ich es ihm mit gleicher Münze heimgezahlt und das Ganze wäre erledigt gewesen.“ „Darum geht es nicht.“ Hinata nickt resigniert und legt sich ebenfalls seufzend wieder hin. „Ich weiß.“ Es ist erneut einen Moment still zwischen den beiden Frauen, aber nach der Auseinandersetzung mit Sasuke drehen sich die Gedanken in ihrem Kopf immer noch viel zu schnell, um zuzulassen, dass sie sich dem erlösenden Schlaf ergibt. „Ich bin es leid, darauf zu warten, dass er mir endlich ganz vertraut.“ Aber Hinata erwidert nichts mehr auf ihr geflüstertes Geständnis und als Sakura noch einmal aufsieht, erkennt sie, dass die Hyuuga an ihrer Seite bereits ihrer Erschöpfung erlegen ist. Sie greift nach der Decke und zieht sie umsichtig über die Schultern ihrer Teamkameradin, bevor sie erneut die Augen schließt und sich zwingt das Karussell in ihrem Kopf lange genug anzuhalten, um doch noch in einen unruhigen Schlaf zu fallen. . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)