ANBU NI von Hinarika (Akachan-Naka-Ban-Uchu) ================================================================================ Kapitel 10: Keken ----------------- Am selben Abend in der Wohnung der Vier Hinata tritt gerade aus der Dusche und wickelt sich im Gehen in ein großes weißes Handtuch ein, als sie ein plötzliches Schwindelgefühl stolpern und haltsuchend nach dem Rand des Waschbeckens greifen lässt. Ihre Fingerspitzen wischen versehentlich ihre Haarbürste von der Anrichte, aber ihre Reflexe sind zu beeinträchtigt, um ihr zu erlauben danach zu greifen, weshalb die Bürste klappernd auf die Fliesen fällt. Sie schüttelt den Schwindel angestrengt ab und greift nach dem T-Shirt, das sie mit in das Badezimmer genommen hat, aber selbst das Anziehen des kurzen Kleidungsstücks überfordert ihren Gleichgewichtssinn und lässt sie unsanft gegen einen der Badezimmerschränke taumeln. Der laute Knall überdeckt ihr unzufriedenes Gemurmel, aber sie hat das vorsichtige Klopfen an der Badezimmertür trotzdem erwartet, schließlich liegt es normalerweise nicht in ihrer Natur tollpatschig von einem Eck des Zimmers ins nächste zu taumeln. „Ja.“ Sie legt ihr Handtuch ab und macht einen weiteren Ansatz sich das T-Shirt über den Kopf zu ziehen, aber ein weiterer Schwindel lassen sie seufzend die Augen schließen, um abzuwarten bis der Raum aufhört vor ihr Karussell zu fahren. Sie nimmt das leise Klicken der Tür unterbewusst war, sieht aber erst auf, als sich warme Hände an ihren Nacken legen und sieht direkt in Narutos besorgten Augen. Das Schwindelgefühl scheint tatsächlich nachzulassen, denn sie sieht nur eine Ausgabe ihres Verlobten und legt beruhigend ihre Hände auf seine. „Mach dir keine Sorgen. Schwindelgefühle und Übelkeit gehören irgendwie zu der ganzen Erfahrung dazu.“ Ihre Worte lassen seinen Augen an ihrem Oberkörper herabgleiten und allein seine unmittelbare Nähe und sein Blick auf ihrer bloßen Haut ziehen eine feine Gänsehaut über ihren Körper. Aber als er die Hand ausstreckt und seine Finger hauchzart über die kleine Rundung ihres Bauches streifen, die ihre Schwangerschaft noch kaum sichtbar nach außen hin verrät, knicken ihre Knie beinahe unter der Flutwelle an Emotionen ein, die sie ruckartig überfällt. Sein Blick wandert zurück zu ihrem und das Glück, das sichtlich in seinen Augen steht, bringt sie endgültig um ihr Gleichgewicht. Aber bevor ihre Knie ganz unter ihr einknicken, hebt er sie bereits umsichtig auf seine Arme und trägt sie in das angrenzende Schlafzimmer hinüber. Er setzt sie vorsichtig neben dem Bett ab und nimmt ihr das T-Shirt aus der Hand, aber statt es ihr über den Kopf zu ziehen, legt er seine andere Hand in ihren Nacken und senkt den Kopf bis seine Lippen auf ihren liegen. „Ich würde es dir ja anziehen“, flüstert er rau, „aber ehrlich gesagt gefällst du mir so besser.“ Das Lachen bleibt ihr im Hals stecken, als er seine Lippen zurück gegen ihre liegt, aber entgegen seiner Worte spürt sie, wie er sich von ihr zurückziehen will. Statt ihn zu lassen, schlingt sie beide Arme um seinen Hals, streckt sich ihm entgegen und vertieft ihren Kuss auf eine Art, von der sie weiß, dass er sich davon nicht zurückziehen kann. „Hinata-“ In seinem rauen Flüstern liegt immer noch ein Funken Zögern, deshalb hebt sie ihren Blick zu seinem. „Lass mich dir zeigen, wie gut es mir geht.“ Er kapituliert mit einem rauen Stöhnen, als sie eine Hand in seine Jogginghose schiebt und zieht sie begehrlich zurück in seine Arme. . . . Am nächsten Tag, in den frühen Morgenstunden Als sie an der vertrauten Bank am Dorfausgang ankommt, lehnt Sasuke bereits an einer der Lehnen. Sie kann seit Stunden nicht mehr schlafen und hat schließlich für einen Spaziergang im Morgengrauen das Haus verlassen. Sie hat ihrem schlafenden Freund einen Zettel auf dem Kissen entlassen, mit der Bitte sie hier zu treffen. „Warum wolltest du mich ausgerechnet hier treffen?” Sakura lächelt wissend, als sie den Unterton in Sasukes Stimme bemerkt. „Ich fand es passend.” Er mustert sie stirnrunzelnd. „Passend für was?” Sie spürt sein Unbehagen sich mit ihr an diesem Ort aufzuhalten und sie kann sie nachvollziehen. Es ist definitiv nicht ihr Lieblingsort in ihrem Heimatdorf. Sie lässt sich auf der steinernen Bank nieder und richtet ihren Blick in die Ferne. Es bedeutet ihr etwas, dass ihn dieser Ort oder besser die Erinnerung daran, als sie das letzte Mal zusammen hier waren, nervös macht, denn das beweist, dass es ihm nicht gleichgültig ist, was damals hier passiert ist. Es beruhigt sie, denn nach all der Zeit geht es ihr immer noch genauso. Die Erinnerungen an jenen Abend drängen sich ihr ohne ihr Zutun auf. . . . „Was machst du hier mitten in der Nacht?“ . . . . . . „Warum behältst du alles für dich?“ . . . . . . „Kümmere dich nicht um mich!“ . . . . . . „Ich geh dir mal wieder auf die Nerven, oder?“ . . . . . . „Ich kann nicht wie du oder Naruto werden.“ . . . . . . „Ich liebe dich!“ . . . . . . „Danke!“ . . . Sie sieht auf, als Sasuke an sie herantritt und vor ihr in die Hocke sinkt. „Warum sind wir hier, Sakura?“ Die talentierte Medic-nin beugt sich mit einem Lächeln vor und legt ihre Hände an seine Wangen. „Weil ich nicht will, dass dieser Ort noch länger eine meiner schlimmsten Erinnerungen hält.“ Sasuke runzelt verständnislos die Stirn und erntet dafür einen liebevollen Kuss von seiner sichtlich amüsierten Freundin. „Frag mich nochmal.“ Es dauert einen Moment bis er ihre geflüsterte Bitte in den Kontext ihrer vorherigen Unterhaltung setzt, aber dann breitet sich warmes Verständnis in seinen Augen aus. „Du bist meine Familie, Sakura und ich will, dass es jeder weiß. Ich schwöre dir, dich nie wieder zu verlassen. Heirate mich.“ Er wischt ihr die einzelne Träne, die ihr entweicht, zärtlich mit dem Daumen weg und nimmt ihr Nicken mit einem Schmunzeln zur Kenntnis. „Ich werde dich nie wieder gehen lassen.“ . . . Am Nachmittag im Büro der Hokage „Müssen wir es ihr wirklich schon sagen?“ Sakuras genervte Worte hallen durch den Gang, der sie auf direktem Wege zum Büro der Hokage führt. Hinata schmunzelt offen. „Nein, ich bin sicher, wir können es ihr noch ein paar Wochen verheimlichen und weiterhin Missionen für die ANBU erledigen.“ Ihre Teamkameradin rollt grummelnd mit den Augen und stößt die Türen zum Büro ihrer ehemaligen Sensei schwungvoll auf. Allerdings ist die Laune, die sich hinter dem schweren Holz verbirgt kein bisschen besser. Sie finden ihre Hokage mit der Stirn auf ihrem antiken Schreibtisch, beängstigend schwankende Pergamentberge zu beiden Seiten ihres Kopfes. „Ich hasse diesen Job!“ Das gedämpfte Gemurmel von der ehrwürdigen Godaime lässt Sakura und Hinata einen belustigten Blick wechseln. „Jaja.“ Sakura zieht in einem der Aktenschränke zu ihrer Rechten mehrere Schubläden auf, während vertraute Adern um Hinatas Augen hervortreten und sie gezielt nach einigen der Schriftrollen und Pergamentblättern greift. Sie wirft sie Sakura zu, lediglich mit knappen Anweisungen, in welche Schubladen die Dokumente jeweils gehören. Einen anderen Stapel schiebt sie näher an die Hokage, aber es ist Sakura, die die knappe Anweisung dazu gibt. „Unterschreib das.“ Während Naruto und Sasuke in einer Mischung aus Faszination und Belustigung das Geschehen vor ihnen verfolgen, lichtet sich das Chaos auf dem Schreibtisch der Hokage innerhalb weniger Minuten. Die rege Betriebsamkeit in dem Büro ruft Shizune auf den Plan, die jedoch mit einem Blick auf Sakura und Hinata nur schmunzelnd den Kopf schüttelt. „Ihr sollt ihr doch nicht immer helfen.“ Sakura schiebt die Schubladen schwungvoll wieder zu und klopft sich den imaginären Staub von den Händen. „Wir würden uns heute gerne noch über etwas anderes mit ihr unterhalten, als darüber wie sehr sie diesen Job hasst.“ Naruto tritt unterdessen an Hinata heran und zieht sie grinsend in seine Arme. „Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist, aber ich glaube nach dieser Vorstellung liebe ich dich noch ein kleines bisschen mehr.“ Jetzt sichtlich zufrieden, schweift Tsunades Blick über ihr selten aufgeräumtes Zimmer, bevor sie die Mitglieder ihres erfolgreichsten ANBU-Teams anvisiert. „Was kann ich für euch tun?“ Sakura wischt sich seufzend eine lose Locke aus der Stirn und lässt die Bombe ohne einleitende Vorwarnung platzen. „Wir sind gekommen, um dir zu prophezeien, dass die ANBU für die nächsten Monate unkontrolliertem Chaos ausgesetzt wird.“ Die Hokage richtet ihre volle Aufmerksamkeit auf ihre frühere Schülerin. „Und das heißt übersetzt?“ „Wir sind schwanger. Beide.“ „Beide?“ Tsunade zieht skeptisch eine Augenbraue in die Höhe, während sie von Sakura zu Hinata und zurück sieht. „Ihr habt es geschafft gleichzeitig schwanger zu werden?“ Sakura rollt offen mit den Augen. „Ja, wir haben das auch akribisch geplant. Außerdem sind wir nicht per se gleichzeitig schwanger geworden. Hinata hat mir ein paar Wochen voraus.“ Die junge Hyuuga hält sich wohlweislich aus dem Gespräch raus, während Lehrmeisterin und Schülerin sich gegenseitig anstarren. Aber dann breitet sich ein breites Lächeln auf Tsunades Lippen aus. „Meinen herzlichsten Glückwunsch! An euch alle. Shizune, bring mir meinen Sake! Wir haben was zu feiern.“ Während Hinata nur schmunzelnd den Kopf schüttelt und Naruto sein Grinsen halbherzig verbirgt, lässt Sakura sich in einen der Stühle gegenüber ihrer ehemaligen Lehrmeisterin sinken und hebt skeptisch eine Augenbraue. „Du weißt schon, dass Hinata und ich nichts trinken können, oder?“ Aber ihre Hokage winkt ihren Einwurf unbeeindruckt ab. „Keine Sorge, ich trinke eure Becher mit.“ . . . Am nächsten Morgen in der Wohnung der Vier Sakura sieht nach einer halben Stunde seltener Ruhe stirnrunzelnd von ihrer Zeitung auf. „Denkst du, wir sollten uns Gedanken darüber machen, dass die beiden ohne ein Wort spurlos verschwunden sind?“ Die Adern um Hinatas Augen treten in einer vertrauten Bewegung hervor, aber ihre Gesichtszüge verraten nicht, was sie sieht. „Sie sind gleich da. Und entweder wir warten auf sie, aber vor den beiden wird Ino hier eintreffen, oder wir gehen ihnen entgegen und vermeiden letzteres.“ Sakuras Gesichtszüge verziehen sich in einer deutlichen Grimasse. „Ich wette, Tsunade hat es ihr erzählt! Wie man dieser Frau sensible Staatsgeheimnisse anvertrauen kann, ist mir immer noch ein Rätsel!“ Sie springt kurz entschlossen auf und greift nach Hinatas Hand, um ihre schmunzelnde Teamkameradin umgehend auf die Beine zu ziehen. „Lass uns gehen! Den Vortrag, dass wir ihr nicht zuerst erzählt haben, dass wir schwanger sind, verschieben wir auf einen anderen Tag. Möglichst auf einen im nächsten Leben!“ Hinata lässt sich lachend von Sakura aus der Küche und durch die Terassentür nach draußen ziehen. „Flüchten wir gerade ernsthaft aus unserer eigenen Wohnung, um Ino aus dem Weg zu gehen?“ „Das hat nichts mit Flucht zu tun, das nennt sich strategischer Rückzug!“ Sie sind kaum zwei Querstraßen weit gekommen und Hinatas Bluterbe tritt erneut hervor, aber bevor sie ihre Beobachtung in Worte fassen kann, stolpert Sakura plötzlich in ihrem nächsten Schritt. Ihr weiterhin bestehender Griff um Hinatas Handgelenk reißt auch die junge Hyuuga aus ihrem Gleichgewicht. Hinata fängt sich noch, aber nicht schnell genug, um auch Sakuras Sturz zu verhindern. Aber bevor Sakura fällt, schließen sich zwei Hände um ihre Oberarme und sie sieht direkt auf in die dunklen Augen ihres Verlobten. Er richtet sie wieder auf und behält einen Arm sanft um sie geschlungen, während Naruto Hinata grinsend auf die Stirn küsst. „Es ist wirklich praktisch, dass ihr uns entgegen kommt.“ Seine Freundin schmunzelt amüsiert. „Wir befanden uns auf einem strategischen Rückzug.“ Sasuke hebt skeptisch eine Augenbraue, aber Sakura schüttelt nur den Kopf und er belässt es dabei. „Wir wollten euch etwas zeigen.“ Mit dieser gewohnt kryptischen Aussage, nimmt Sasuke ihre Hand und zieht sie bestimmt um die nächste Ecke. Naruto verschränkt seine Finger zärtlich mit Hinatas und sie folgen ihren Teamkameraden wortlos. Der Weg, den Sasuke wählt, wird schnell offensichtlich, aber sein Ziel ist keinesfalls so, wie Sakura und Hinata es in Erinnerung haben und die beiden Frauen verharren beinahe gleichzeitig in ihrem nächsten Schritt, als sie den Rand der ehemaligen Siedlung erreichen. Es spiegelt sich klares Erstaunen in Sakuras Augen, als sie den Kopf zu Sasuke dreht. „Du hast das Uchiha-Viertel abreisen lassen?” Ein seltenes Schmunzeln zeichnet die markanten Gesichtszüge des Uchiha. „Auch, ja.” Man sieht Sakura an, dass sie immer noch Schwierigkeiten hat, den Anblick vor ihren Augen in den entsprechenden Kontext zu setzen. „Und ein neues Anwesen bauen lassen?” „Nein, nicht nur ich.” Hinata, die bis jetzt geschwiegen hat, kombiniert Sasukes kryptische Aussagen ein wenig schneller und sieht von Sasuke zu Naruto. „Ihr beide?” Naruto grinst breit. „Ja. Wir haben das Anwesen entworfen in Auftrag gegeben und seinen Bau beaufsichtigt. Aber die Idee kam von Sasuke.” Sakura sieht immer noch zu dem riesigen Rohbau, der auf einer wahnsinnig großen Rasenfläche mit Bäumen und einem Teich, einem riesen Garten und sogar mit zwei Schaukeln, einer Rutsche, einem Klettergerüst und einer Wippe steht. “Aber-“ Sasuke unterbricht sie, indem er hinter sie tritt und beide Arme um sie schlingt. „Wenn es nicht so ist, wie du es wolltest, können wir es immer noch ändern lassen.“ Sie schluckt vergeblich an dem Kloß in ihrem Hals und als sie spürt wie die erste Träne von ihren Wimpern perlt, dreht sie sich schnell in seiner Umarmung zu ihm um, schlingt beide Arme um Sasukes Hals und verbirgt ihr Gesicht an seinem Schulterblatt. Sie wird es später ausgiebig auf die Hormone schieben. „Es ist perfekt.“ Ihr ersticktes Flüstern ist so leise, dass sie nicht sicher ist, ob er sie überhaupt hören kann, aber seine Arme schlingen sich zärtlich um ihren zierlichen Körper und ziehen sie näher gegen seinen. Hinata wendet ihren Blick lächelnd von den beiden ab, als Naruto seine Hände zu beiden Seiten an ihren Nacken legt und sie sieht in seine vertrauten Augen, kurz bevor sich seine Lippen sanft auf ihre legen. „Wir haben es für euch bauen lassen. Für uns besser gesagt.” . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)