Stadt der neun Gilden von squeerin ================================================================================ Kapitel 1: 1. Kapitel --------------------- >>Was hältst du von dem was letzte Nacht passiert ist?« fragte Alena, das Oberhaupt der Bardengilde. Sie lehnte an dem schmiede eisernen Geländer ihrer Dachterrasse und ließ ihren Blick über die vom schlummernde Stadt schweifen. Leise drangen die Geräusche des nächtlichen Straßenlebens zu ihr empor und eine sanfte Brise wehte ihr durch ihr langes rotes Haar und schlüpfte hier und da unter ihr elegantes, Figur betonendes Kleid aus reinster Seide. Vollkommen entspannt genoss sie in voller Hingabe die sanfte Berührung der Natur von der sie eine Gänsehaut bekam. Als sie wie erwartet keine Antwort bekam, drehte sie sich langsam um und sah zu ihrer schweigsamen Gefährtin hinüber. Die junge Frau die im Schatten der Balkontür an der Mauer lehnte starrte nur in die tiefe Nacht hinaus, ohne irgend ein Anzeichen zu geben ob sie die Frage überhaupt wahrgenommen hatte. Sie war mittelgroß und in grauschwarze Seidenklamotten gekleidet darüber trug sie einen halblangen dunklen Umhang, der vom Rand des Kragens, welcher die untere Hälfte ihres Gesichts bedeckte und bis unter ihre Brüste zugeschnürt war. Sie trug ihr schulterlanges, honigblondes Haar als Pferdeschwanz zusammengebunden wobei die vorderen Strähnen die weichen Züge ihres runden Gesichtes, das einen eisenen Willen ausstrahlte, umrahmten. Am Gürtel trug sie ein gleichmäßig gebogenes Katana, dessen Griff und Scheide aus schwarz lackiertem Holz im Mondlicht sanft schimmerten, und an ihrem rechten Oberschenkel hatte sie eine Lederschiene in der mehrere Wurfdolche steckten. Ihr Blick der so manchem das Blut in den Adern gefrieren lassen hätte wanderte kurz zu ihrer Freundin, die sie freundlich ansah, und dann weiter in den sternenklaren Nachthimmel. Nach einem kurzen Augenblick wandte sich Alena mit einem Seufzer ebenfalls wieder um und suchte das Firmament nach Sternschnuppen ab. Doch dann vernahm sie hinter sich das Geräusch eines leisen Aufpralls. Sie vollzog eine halbe Drehung, riss in der Bewegung ihren verborgenen Dolch hervor und hielt diesen schützend vor sich. Im selben Augenblick stürmte schon ihre Gefährtin mit gezogenem Schwert auf den Neuankömmling zu und deckte ihn mit schnellen gut gezielten Hieben ein. Dieser jedoch tauchte mit katzenhafter Leichtigkeit unter ihnen hinweg, zog ebenfalls seinen Dolch und parierte die nicht enden wollenden Attacken der blonden Kämpferin, die nicht die Absicht hatte ihm auch nur eine Chance zum Gegenangriff zu schenken. Da seine Kontrahentin trotz des beengten Raumes doch an Waffenreichweite den klaren Vorteil hatte, war ein Gegenangriff so gut wie ausgeschlossen, weshalb er sich dazu entschied mit seinem Dolch die Klinge seiner Gegnerin einzufangen und so eine Pattsituation herbeizuführen. Alena die kaum reagieren konnte behielt ihre Position am Geländer ein, um nicht aus versehen zwischen die Luft zerschneidenden Klingen zu geraten, stets bereit sich zu verteidigen und betrachtete fassungslos den Schlagabtausch der beiden Kämpfenden, welcher in ihren Augen nur als ein verschwommener Tanz zweier Schatten zu sein schien, zwischen denen immer wieder etwas rot Leuchtendes auf blitzte, auch wenn sie im Kampf nicht unerfahren war konnte sie lang nicht mit diesen beiden mithalten. Schließlich kamen diese zum Stillstand, wobei sie sich mit aneinander gepressten Klingen gegenüberstanden sich einander in die Augen starrend. Und während sein Blick vollkommene Ruhe und Gelassenheit ausstrahlte versprühte der ihre verbissene Entschlossenheit ihn zu besiegen und versprach ihm einen kurzen aber schmerzhaften Tod. Keiner der Beiden wich auch nur einen Millimeter zurück, das rote Glimmen der Runen, welche die Klinge seines Dolchs verzierten, beschien die gebogene Klinge seiner Widersacherin. Die meisterlich gearbeitete Waffe der Frau wies keine einzige Scharte auf, die Schneide versprach eine Schärfe die ein Seidentuch durch dessen eigenen Gewichts zu teilen vermochte. Der geschmiedete Stahl war geschwärzt und entlang der ganzen Klinge zogen sich beidseitig in weiß gehaltene Gravuren von Efeuranken, welche das elegante Aussehen der Waffe vervollkommnte. Alena fasste sich wieder, verstärkte den den Griff um ihre eigene Waffe und näherte sich dem Unbekannten langsam von hinten und setzte zu einem Stoß in den Nacken des Eindringlings an. Dieser schien sie aber zu bemerken, denn plötzlich lies er die Klinge der Blonden frei, machte eine Hechtrolle zur Seite und kam drei Meter weiter wieder auf die Beine. In seiner Rechten hielt er seinen Dolch, in der Linken drei kleine Wurfmesser bereit dazu sie auf eine seiner Gegnerinnen zu werfen sollten diese ihn erneut angreifen. »Wer bist du?« forderte ihm Alena auf sich zu erkennen zu geben während sie einen zweiten Dolch unter ihrem Kleid hervor zog. »Ein normaler Assassine wirst du wohl kaum sein, denn diese währen nicht so töricht, dass sie versuchen würden mich umzubringen« »Wer behauptet denn das ich die Absicht habe irgendwen zu töten?« entgegnete der Fremde. »Was beabsichtigst du dann?« »Nun ja, man hört viel von der Leibwächterin des Oberhaupts der Bardengilde, und so wollte ich mich davon überzeugen ob dies nicht nur Gerüchte sind, sozusagen um mich zu vergewissern das mein geliebtes Schwesterchen in sicheren Händen ist.« antwortete er in freundlichem Ton mit einem gespielt verschlagenen Lächeln, während er sich entspannte, seine Waffen weg steckte und die Arme kapitulierend von sich streckte. »Schwesterchen,...« echote Alena, »...bist du's...? Nein! Das kann nicht möglich sein...« brachte sie heißer hervor, während ihr langsam ein unglaubwürdiger Verdacht auf kam und wobei ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken lief näherte sie sich vorsichtig dem Fremden, »Zeig mir dein Gesicht!« »Du wirst es kaum noch erkennen.« langsam zog er seine Kapuze zurück, sodass der volle Mond seine Züge bescheinen konnte. Das fahle Licht enthüllte das über und über mit Narben versehene Gesicht des Mannes. Alena steckte ebenfalls ihre Dolche weg und strich mit einer Hand über das Gesicht ihres Bruders. Tränen quollen ihr aus den Augenwinkeln, »Ich dachte du seist seit sieben Jahren ... tot,« stammelte sie »...alle dachten du seist tot.« dann fiel sie ihm um den Hals. »Manchmal war ich mir selbst nicht sicher ob no lebe.« entgegnete er ihr bitter. Sie entließ ihn wieder aus ihrer Umarmung und sah ihm in die Augen. »Wo warst du all die Jahre? Als ich erfuhr das man dich umbringen lassen hatte wollte ich es nicht glauben und nun da ich deinen Tod akzeptieren musste freut es mich um so mehr das du hier vor mir stehst. Du musst mir alles erzählen.« »Im Moment musst du dich damit zufrieden geben, das ich noch lebe, Ich habe Heute leider nicht die Zeit dafür, wollte dich aber doch mal wieder sehen. Es freut mein Herz, dass es dir gut geht, du hast dich gut entwickelt.« antworte er, »Ich komme bald wieder.« drehte sich um und sprang mit einem enormen Satz über das Geländer rollte sich bei der Landung auf dem Dach eines niedrigeren Hauses auf der anderen Straßenseite ab, schlitterte die Dachschräge hinunter, stieß sich kurz vor dem Abgrund wieder ab um aufs nächste Gebäude zu gelangen und setzte so seinen Weg fort bis er aus ihrem Blick entschwand. Die blonde Kämpferin wollte schon dazu ansetzen ihm zu folgen doch Alena, die nun wie neben sich stand, da sie nicht wusste ob sie das eben nur geträumt hatte, bedeutete ihr mit einer Geste den Mann nicht zu verfolgen, worauf diese sich zwar kaum entspannte aber dennoch an ihren Platz neben der Tür zurückkehrte. Alena ließ sich auf den Boden der Terrasse sinken und blickte nachdenklich in den Nachthimmel. Tausende Gedanken, wo er all die Jahre verbracht hatte und was er alles durchmachen hat müssen, schossen ihr durch den Kopf. Sie empfand gleichzeitig Freude und Sorge aber auch Wut darüber das er sie erst jetzt, nach sieben Jahren in denen sie stets um ihn getrauert hatte, davon in Kenntnis gesetzt hatte, dass er noch in der Welt der Sterblichen verweilte. Nach einer Weile löste sie ihren Blick wieder von den Weiten des Sternen- Himmels und schaute zu ihrer Freundin hinüber. »Juvien..., glaubst du das er etwas mit dem was gestern während der Feierlichkeiten passiert ist zu tun hat?« Die junge Frau hatte sich in die Hocke sinken lassen, ihr Schwert gezogen und prüfte im Mondlicht ob der Kampf Spuren auf der Klinge hinterlassen hatte. Doch es war nicht einmal ein Kratzer zu sehen. Schließlich hob auch sie ihren Blick und sah Alena in die Augen. »Bei all dem was ich über ihn gehört und jetzt auch gesehen habe, würde ich ihm das schon zutrauen.« gab sie ihre gleichgültige Antwort, in der ein Unterton mitschwang, welcher auf einen verletzten Stolz schließen lies. Die Bardin die diesen auch gleich als das erkannte fasste sich angesichts dessen, dass ihre sonst so Gleichmütige Freundin eine solche Gefühlsregung zeigte, setzte eine belustigte Miene auf und erwiderte; »Kann es sein, dass es dich wurmt, dass du ihn nicht besiegen konntest, ja er dich sogar fast besiegt hätte?« Die ertappte Kämpferin stand auf, steckte ihre Waffe weg, warf der immer noch sitzenden Frau einen Blick zu der einen Wasserfall in der Bewegung einfrieren lassen würde, wandte sich um und ging ins innere des Gildenhauses. Während sie durch den Türrahmen schritt sagte sie noch mehr zu sich selbst als zu ihrer Freundin; »Wenn der Kampfplatz größer wäre, die Lichtverhältnisse besser und niemand, den man nicht aus versehen umbringen dürfte, im Weg steht, würde ich ihn in all seine Einzelteile zerlegen.«, drehte sich nochmal um und ergänzte trotzig »Außerdem, hat er mich nicht besiegt!«, dann verschwand sie im inneren und lies die Bardin, welche sich nun über diese letzten Worte herzlich amüsierte, allein im Freien zurück. Nach einem Moment stand dann auch Alena, ein wenig verwirrt wegen dem was vorgefallen war, doch wegen dem verhalten ihres Schutzengels breit grinsend, auf, verließ die Dachterrasse und schloss die zweiflüglige Tür hinter sich. Der schwache Schein einer einzelnen Kerze tauchte den Raum in düsteres Licht. Die Schenke "Zum Rollenden Fass" hatte bereits geschlossen und auch der letzte betrunkene Gast und die Bediensteten waren schon vor einer Weile gegangen. Nur zwei Gestalten hockten sich noch an einem Tisch gegenüber. »Was weist du mein lieber Fent?« fragte der Dünnere der Beiden mit kühler Stimme, ein kleinwüchsiger nervös wirkender hagerer Mann mit verschlagenem Blick. »Ich weis gar nichts mein Freund, überhaupt gar nichts. Doch du und dein Herr wisst was es kostet wenn ich mich an etwas erinnern soll.« antwortete der Wirt, ein beleibter Mann der den Anderen um zwei Köpfe überragte. Die Augenklappe und das Holzbein rundeten das bedrohliche Aussehen seiner Gestalt ab. Der Dürre zog einen kleinen Beutel hervor, Öffnete ihn und warf ihn vor sich auf den Tisch, sodass ein Teil des Inhalts, ein paar Goldmünzen zum Vorschein kamen. »Das dürfte reichen.« Der Wirt machte sich, mit einem breiten grinsen, wobei sein Doppelkinn im schwachen Licht wie ein zweiter Mund aussah, gleich daran seine Bezahlung zurück in den Beutel zu füllen; »Läuft bei euch Langfingern zur Zeit sehr gut wie ich sehe.« dann steckte er ihn in die Tasche. Der Dürre zuckte nur gleichgültig mit der Schulter, »Wie üblich bei solchen festen. Rück schon raus.« »Viel weiß ich nicht, doch ist mir zu Ohren gekommen, dass es wohl direck im Zusammenhang mit der plötzlichen Explosion des Feuers stehen muss. Einige erzählen auch, dass dies ein Vorzeichen für eine Naturkatastrophe mit unvorstellbaren Ausmaßen ist, was ich meinerseits eher für Schwachsinn halte. Es wir viel geflunkert und Niemand weis genau wie diese verdammte Uhr funktioniert und warum sie gerade zu diesem Zeitpunkt stehen geblieben ist, sicher ist nur dass sie seit dem keinen Zeiger gerührt hat. Es kann alles bedeuten, schließlich gibt es keine Aufzeichnungen, das es schon mal ähnliche Vorfälle gegeben hätte.« »Nichts was wir ohnehin nicht gewusst haben. Du enttäuschst mich mein lieber Fent. ich hoffe für dich, dass du das nächste mal mehr zu bieten hast. Ich komm in zwei Tagen wieder und wenn du dann nicht mehr weist wird dein Lohn nicht so prächtig sein« der Dürre stand auf, ging zur Tür und betrat die Straße. Nachdem sein Gast verschwunden war, stand auch Fent auf. Er schloss die Tavernentür ab, ging in die Küche, welche an die Schankstube angrenzte, und erklomm die Stufen der Treppe, die in seine Wohnung im ersten Stock führte. Im Schlafzimmer angekommen stellte er die Kerze auf seinen Nachttisch und hängte das Bild eines Dreimasters auf hoher See ab. In der Wand kam ein großer massiver Tresor zum Vorschein, Fent zog einen aufwendig gefertigten Schlüssel, den er um den Hals trug, hervor und steckte ihn in das kreuzförmige Schlüsselloch. Der Schlüssel wurde gedreht und die Tür öffnete sich mit einem leisen Klicken. Das Innere des Schrankes war durch mehrere Fachböden geteilt, auf welchen sich wichtige Dokumente stapelten und Beutel mit Juwelen und Gold häuften. Der dicke Wirt holte den Beutel mit seiner Bezahlung wieder aus seiner Tasche, kippte den Inhalt nochmals auf seine Handfläche, zählte kurz die Anzahl der Münzen, verstaute sie wieder in dem Behälter und legte ihn mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht zu den anderen in den Tresor. Er wollte ihn gerade wieder schließen, als ihn das plötzliche Auftauchen eines roten Leuchtens in der Bewegung innehalten ließ. »Was zum Geier...?« stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor während er sich umdrehte, konnte den Satz aber nicht beenden, denn bevor er irgendwie reagieren konnte hatte er die schlanke Klinge, von der das seltsame Licht ausging, an seiner Kehle. Er musste unfreiwillig schlucken, ihm gegenüber stand ein mittelgroßer Mann, der ihn mit scharfem Blick entgegenblickte. »Lange nicht gesehen, was? Mein Freund.« brach der Eindringling nach einer Weile das Schweigen, wobei er das letzte Wort so betonte als würde er etwas unangenehmes ausspucken. »Wer zum Teufel bist du?« fauchte ihn Fent an. »Denk mal gut nach mein Dickerchen, und lass dir zeit ich hab keinen Grund zur Eile.« entgegnete der Fremde. »Nenn' mich nicht Dickerchen, sonst...!« »Ich glaube nicht das du gerade in der Lage bist mir zu drohen.« schnitt ihm sein Gegenüber das Wort ab. Fents gesundes Auge suchte angestrengt nach einem Merkmal an den er den Unbekannten identifizieren konnte; »Deine Stimme kommt mir ja irgendwie bekannt vor, aber dein hässliches Gesicht hab ich noch nie gesehen. Also was, verdammt, willst du von mir?« »Was ich von dir will? Naja da gibt es schon so einiges, du wirst den sieben besagten Gildenoberhäuptern berichten das ich zurückgekehrt bin und ihre Bemühungen mich zu beseitigen vergebens waren, und zum anderen wirst du ihnen sagen, dass ich meine Rechnungen zu begleichen weis. Dies hier ist sozusagen mein Wiederauferstehungsgruß. Erkennst du mich jetzt?« Der Wirt wurde kreidebleich als ihn die Erkenntnis überkam. »Garek!« stieß er hervor. »Wie bei allem Abschaum dieser Stadt hast du das damals Überlebt?« »Wie gesagt, ich bin von den Toten auferstanden. Ach ja ich werd dich heute am leben lassen. Doch sei dir im klaren darüber, dass ich nicht nochmal den Fehler machen werde jemandem zu vertrauen, dessen Gesinnung der Münze loyal ist, du wirst mir Informationen geben wenn ich sie brauche, umsonst! Verstehe es als zweite Chance, die du von mir erhältst, obwohl ein Gauner wie du mehr als nur den Tod verdient hätte, was vielleicht auch auf mich zutrifft.« nachdem er geendet hatte griff er an dem beleibten Hausherrn vorbei, ohne aber das sich die Schneide des Dolches auch nur einen Millimeter von der Stelle wich, nahm den Beutel den dieser eben erst dort abgelegt hatte und steckte ihn sich in die eigene Tasche. »Das hier nehme ich mir als meinen Anteil an dem, was dir dein neues Wissen einbringen wird.« meinte Garek, streckte seine Hand abermals aus und nahm ein zweites größeres Säckchen und fügte hinzu; »Und das als Entschädigung für das, was ich all die Jahre durchmachen musste.« dann ließ er von dem Mann, der ihm nur einen flehenden Blick zuwarf, ab, steckte seine Waffe weg und ging zur Tür, den Geldbeutel prüfend in der Hand abwiegend. Bevor er den Raum verließ wandte er sich nochmal um. »Den restlichen zwei Gilden brauchst du nichts sagen, sie wissen bereits von mir, ober werden es bald selbst raus finden.« er grinste den Wirt, der immer noch regungslos vor seinem offenen Tresor stand an, »Tja sieht so aus als würde eine neue Zeit beginnen, zu mindestens für manche.« dann verschwand er in der Dunkelheit. Zurück in seiner Dachgeschosswohnung, der Raum war nicht sehr groß, außer dem Bett war er noch mit einem massiver runden Eichentisch mit zwei Stühlen, einem großen Wandschrank und einer schwere Truhe eingerichtet, setzte sich Garek an den Tisch, wo er die beiden Beutel mit seiner Beute hervor holte und auf die Tischplatte lehrte und die Münzen um sie besser abzählen zu können aufstapelte, wobei er die Edelsteine alle auf ein kleines Häufchen legte. Als er fertig war, und die Kupfer, Gold und Silbermünzen wie kleine Türmchen auf dem Tisch aufragten, stand er auf und begab sich zu der Truhe. Er schloss sie auf und hob den schweren Deckel zurück. Dann machte er sich daran diese zu leeren, um das alles zu beschleunigen hatte er den Inhalt, in Kisten verstaut. Am Boden angekommen entfernte er diesen und legte ein Geheimfach frei, worin sich mehrere Kästchen, Säckchen und eine in Leder umwickelte tellergroße Scheibe befanden. Eins der Kästchen entnahm er der Truhe, ging zum Tisch zurück, Verstaute die Beute darin und räumte alles wieder an seinen Platz. Nun da er alles verstaut hatte ließ sich Garek erschöpft auf sein Bett sinken, starrte an die Decke und ließ sich all das Geschehene noch einmal durch den Kopf gehen, bis ihn dann schließlich die Müdigkeit übermannte. Inmitten der zahlreichen Waffenständer, zerfetzten Übungspuppen und als Hindernisse dienenden Kisten, ließ sich Juvien erschöpft auf die Knie sinken, in den Händen das Übungsschwert, welches sie gerade an der letzten noch halbwegs intakten Puppe zerbrochen hatte. Der Schweiß tropfte von ihrer Stirn und der Stoff ihrer Klamotten klebte an ihrem Körper. Mehrere Stunden waren vergangen seit dem Kampf auf der Dachterrasse, danach ist sie geradewegs in ihren Privaten Übungsraum gestürmt, hatte seit dem gegen um Stecken gebundene Strohbündel gekämpft und jegliches Zeitgefühl verloren. Nur eins war wichtig, sie musste besser werden, besser als alle anderen! Keuchend stand sie auf, warf die kaputte Holzwaffe in eine Ecke und nahm ihr Katana vom Wandhalter bevor sie den Trainingsraum verließ. Die Kämpferin öffnete die Tür zum Nebenzimmer wobei ihr eine Dampfwolke entgegen kam, als sie das Zimmer mit dem bereits vor geheizten Zuber betrat. Sie entledigte sich ihrer Kleidung und ließ sich in das angenehm warme Wasser sinken, ihre Waffe positionierte sie dabei so, dass diese jederzeit griffbereit war und versuchte sich zu entspannen. Doch gelang es ihr nicht. Die Anspannung in ihrem Körper ließ nicht locker. Seit dem Kampf konnte Juvien an nichts anderes mehr denken. Wie sie diesen Kerl nur verabscheute. Allein der Gedanke an ihn ließ ihren Zorn aufflammen. Wütend sprang die temperamentvolle Frau aus dem großen Fass, riss in der Bewegung ihr Schwert aus der Scheide, stürmte auf die Tür zu, welche sie in voller Fahrt einfach eintrat und stürmte auf die letzte noch stehende Puppe zu um mit blanker Klinge auf sie einzudreschen. Es war nur noch eine Wolke aus klein geschnittenem Strohhalmen und Holzspänen zu sehen, die sich langsam setzte, und aus den Schwaden kamen die weiblichen Umrisse der kühnen Kriegerin, die nun nackt im Raum stand, wieder zum Vorschein. Ihre Brüste hoben und senkten sich als sie schwer atmend wieder zu Luft kam und unter ihren nassen Haaren, welche nun zur hälfte ihr Gesicht bedeckten, leuchteten ihre großen braunen Augen vor Zorn. Sie eilte wieder in den Zuberraum, steckte ihre Waffe zurück in die Scheide und schüttete sich einen Bottich mit kaltem Wasser über den Kopf um die Stroh und Holzspäne abzuwaschen, nahm ihr Schwert und wandte sich schon wieder zum gehen. Sie riss die Türe zum Flur auf und schritt zügig hindurch, wobei sie Alena, die gerade anklopfen wollte, unbeachtet im Rahmen stehen ließ. Juvien durchquerte den Flur so zügig, dass sie beinahe eines der Dienstmädchen über den Haufen gerannt hätte, wenn diese nicht noch rechtzeitig zur Seite gesprungen wäre. Als sie in ihrem Schlafzimmer angekommen war, warf sie ihr Schwert aufs Bett und zog die Vorhänge auf. Das Licht der Morgensonne flutete den Raum, so dass sie die Augen zusammen kneifen musste um nicht geblendet zu werden. Dann wandte die junge Frau sich um und setzte sich auf das Bett, den Blick ins Nirgendwo abschweifen lassend. Von der Müdigkeit übermannt, lies sie sich schließlich auf ihre weichen Laken sinken, rollte sich ein und versank in tiefen Schlaf. Ein Klopfen an ihre Tür ließ Juvien aufwachen. "Was gibt's?", murmelte sie. Die Tür wurde geöffnet und Alena kam in den Raum. "Nun hast du dich ausgeschlafen?" fragte sie ihre Freundin. "Es sind nun alle Gildenoberhäupter in der Stadt. Heute Nacht wird die Versammlung stattfinden." Juvien nickte und rappelte sich langsam auf, wobei die dünne Bettdecke von ihrem Körper glitt und ihren Busen freigab. Dann stand sie auf und ging zu ihrem Schrank, aus dem sie sich frische Kleider nahm. Währenddessen setzte Alena sich auf einen Stuhl und beäugte ihre Freundin. "Du scheinst gut in Form zu sein, wie das Chaos im Trainingsraum bezeugt. Die Diener sind immer noch damit beschäftigt alles wieder in Ordnung zu bringen" Die junge Kriegerin tat diese Bemerkung schweigend ab und zog sich an. "Wann brechen wir auf?" "Der Rat findet sich wie immer zur ersten Stunde ein, wie immer. Du kannst also ruhig noch etwas essen, wenn du willst lass ich dir etwas rufen." "Nein danke, hab keinen Hunger." antwortete Juvien nüchtern. "Wie du willst meine Liebe, aber nicht das du mir vom Fleisch fällst." Woraufhin sich Alena nur einen tötenden Blick einfing. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)