Er kotzt gleich Regenbögen von Hekate4444 ================================================================================ Kapitel 3: 2+3 -------------- Soooo, weiter gehts! Danke fuer den lieben Kommentar! EIgentlich wollte ich nur 'nen One.shot schreiben, aber dann wurde doch mehr daraud. Allerdings hat das dazu geführt, dass Kato-san doch recht schnell zur Vernunft kommt ^^ Ich hoffe, dass es dir auch weiter gefällt. Da das zweite Kapitel sehr kurz ist, habe ich das dritte noch mit dazu gepakt. Viel Spaß damit! 2 „Ihm geht’s echt dreckig.“, sagte Setsuna. Er beobachtete wie Kiras Bewegungen kurz innehielten, bevor er weiter die Gurke zerschnitt. „Gut.“ „Er vermisst dich.“ „Scheinbar nicht genug.“ „Das wurmt dich, oder?“ „...“ „Vermisst du ihn?“ „Ich vermisse niemand.“ „Du lügst.“ „Ich vermisse keinesfalls, dass ein besoffener, zugedröhnter, stickender Vollidiot sich in meiner Wohnung breit macht.“, erwiderte der Schwarzhaarige mit Nachdruck. Setsuna grinste. Wenn Kira nachdrücklich wurde hatte man einen wunden Punkt getroffen. „Aber du vermisst mit deinem Kumpel, der gelegentlich mal einen durchzieht auf Partys zu gehen und ihn am nächsten Tag in die Schule zu schleifen. Ein bisschen mit ihm zu streiten, ein bisschen scheiße zu bauen. Mit ihm deinen Vater zu provozieren und die Sau rauszulassen, oder?“ „Das ist Kato nicht mehr.“ „Aber du hättest gerne, dass es so wäre.“ „Und wenn schon. Das liegt nicht mehr bei mir. Und jetzt sei still.“ Kira warf die Gurkenstücke in die Pfanne und öffnete das Küchenfenster um eine zu rauchen. „Wieso hab ihr euch geschlagen, vorgestern?“ „Ich hab ihn wegen seiner Drogen beschimpft und er meinte, dass er wenigstens kein Schwesternficker wäre.“ „Also wie immer.“ „Glaubst du, er macht den Entzug.“ Kira zuckte die Schultern. „Kato ist nicht sehr entscheidungsfreudig. Am liebsten hätte er alles auf einmal. Ich schätze, es könnte sein, dass er sogar ein halbes Jahr braucht, um sich zu entscheiden.“ „So lange?“ „Ja. Das wäre allerdings schlecht. Denn so viel Zeit habe ich vielleicht nicht, um mein Versprechen zu halten.“, murmelte Kira, aber Setsuna verstand es trotzdem. „Wieso?“ Kira sah ihn überrascht an. „Nichts.“, sagte er dann schnell. „Ich muss ja aber auch an meine Zukunft denken. Ich weiß ja nicht, was nach dem Abschluss sein wird.“ „Klar.“ Kato erbrach sich bereits seit einer halben Stunde. Krampfend lag er auf dem Boden und war nicht mehr in der Lage in die Keramikschüssel zu brechen. Das war alles zu viel gewesen viel zu viel. Und er hatte schon wieder kein Geld. Die Miete war fällig. Drogen waren fällig. Essen war fällig. Ein weiterer Schwall Magensäure ergoss sich stinkend über den Boden. Kato selber war überall mit Magensaft besudelt. Das alles musste aufhören. Wenn er diesen Abend überlebte, dann würde er zu Kira gehen! Allem ein Ende machen. Leben. Leben? Er würde erst herausfinden müssen, ob er es wert war zu leben. Er kramte den letzten Rest Heroin hervor. Theoretisch müsste es für den goldenen Schuss reichen. Kaum hatte er abgedrückt wurde alles schwarz. 3 Als Kato aufwachte war das erste, was ihm auffiel der bestialische Gestank um ihn herum. Stimmt ja, er hatte sich übergeben. Und dann? Dann hatte er all sein Dope verballert. Weil er keine Kohle und kein Leben mehr hatte. Aber er atmete wieder. Jetzt musste er zu ihm gehen. Seine letzte Chance. Wenn er es nichts schaffen würde, dann konnte er wenigstens mit Würde zu einem kompletten Haufen Dreck werden und sich zu Tode spritzen. Dann hätte er sich von Kira abgenabelt. Dann würde er nicht mehr zwischen den Welten hin und her springen. Zwischen Drogenelend und dem echten Leben, das Kira führte. Es dauert noch eine Stunde bis er aufstehen konnte. Aber dann duschte er sogar und wechselte die Kleidung. Die ersten Entzugserscheinungen kündigten sich bereits an. Er musste sich beeilen. In der U-Bahn saß er alleine, alle mieden ihn, sahen ihn an wie einen Terroristen, falls sie ihn überhaupt ansahen. Er fühlte sie wie Dreck. Er war es ja auch. Er war die unterste Stufe. Es machte ihn so wütend, so unbeschreiblich wütend. Er fing an zu pöbeln. Eine einfache, alte Dame, die ihn ängstlich angesehen hatte war sein erstes Opfer. „Was gucken Sie so blöd, Sie alte Schachtel? Hmm? Angst, dass ich ihnen ihre beschissene Tasche wegklaue um den nächsten Schuss zu bezahlen?! Sie sind ne dreckige Spießerin!“ Ein junger Mann stand auf.Groß. Viel stärker als Kato. „Sag mal tickst du noch ganz sauber? Die Frau hat dir nichts getan!“ „Wenn die alte sich an meiner Existenz stört, kann mich ja auch ihre ankotzen oder?“, giftete Kato zurück und wollte einen Kommentar nachhängen, dass der Kerl selber ja auch nur eine bürgerliche Matschbirne war. „Diese Frau macht wenigstens was mit ihrem Leben!“, rief der junge Mann. „Fick dich doch du Hurensohn!“ Kato hatte es satt, dass man ihm immer wieder vorhielt, dass er ein Versager war. Er wusste es doch selber. Bevor die Situation komplett eskalieren konnte stieg er an der nächsten Haltestelle aus uns ging zu Fuß weiter. Es waren ja nur vier Blocks. Da konnte er sich abkühlen. Ob dieser Schritt nicht doch zu groß für ihn war? Was sollte er denn machen, wenn er sein Leben nicht mehr mit Drogen und Nichtstun verbrachte? Er hatte in der Schule durch eigenes Verschulden nichts mitbekommen. Sollte er alles wiederholen? Wer würde das bezahlen? Würde er bei seiner Vorgeschichte überhaupt eine Arbeit finden? Plötzlich begriff er, dass es immer diese Ängste gewesen waren, die ihn davon abgehalten hatten etwas zu unternehmen, die ihn immer weiter reingeritten hatten. Und auch jetzt fürchtete der Blonde, dass sie ihn wieder übermannen würden. Hatte er wirklich die Kraft diesen Schritt zu gehen? Seine Schritte wurden schwerer. Und deswegen zog Kira ihn so sehr an. Weil ihm alles so leicht fiel. Vielleicht würde Kira ihm helfen. Es wäre immerhin seine Schuld, wenn Kato jetzt doch älter als fünfundzwanzig werden müsste und deswegen Ausbildung und Job brauchte. Und wie er so an den Schwarzhaarigen dachte beschleunigten sich seine Schritte und plötzlich stand er auch schon vor Kiras Tür. Er klingelte. Nichts. Woher wollte Kira denn wissen, dass er sich ändern wollte, wenn er denn gar nicht erst aufmachte?! „Wo geht’s denn hin?“ Kato drehte sich um. Zigarette lässig im Mundwinkel, Einkaufstüte unterm Arm, Schlüssel in der Hand. Kira. „Zurück ins Leben?“, fragte er zaghaft. „Poesie steht dir nicht.“ Kira ging an ihm vorbei. Wieder dieser Duft. Er öffnete die Tür, betrat das Treppenhaus. Kato blieb unschlüssig stehen. „Worauf wartest du?“, fragte Kira. „Du lässt mich rein?“ „Du weißt ja, dass du da erst wieder rauskommst, wenn du clean bist?“ „Du wirst die Tür abschließen müssen.“ „Valium und Wein sind oben.“ (1) Langsam ging er hinter Kira her. Seine Schritte waren schwach. Im Gegensatz zu Kiras. Wie viel der ganze Kram in der Tüte wohl wog? „Hast du den ganzen Laden leer gekauft?“ „Ich hab mir gedacht ich kaufe auf Vorrat, damit ich nicht so schnell wieder losmuss. Ich hasse Supermärkte.“ Kira verlagerte das Gewicht der Tüte um die Tür aufschleißen zu können. „Allerdings lernt man da gut Frauen kennen. Gerade auch.“ „Hmm. Wenigstens etwas.“ Kira stand mit dem Rücken zu ihm, er musste sich also kein gönnerhaftes Grinsen auf das Gesicht kleben. Typisch Kira. Er und seine Weiber. „Aber keine Sorge...“, sie betraten die Wohnung und er schritt schnurstracks auf die Küche zu, um die Sachen auszuräumen „...solange du da bist, bleibt das hier ’ne Two-men-wohnung.“ Kato lehnte sich an den Türrahmen der Küche und beobachtete Kira beim einräumen. Seine Schulterblätter und Rückenmuskulatur bewegten sich fließend, das konnte er noch unter dem Hemd erkennen. Kein Wunder, dass er all diese Frauen abschleppte. „Kira?“ „Hm?“ „Wieso hast du immer die Kurve bekommen? Du hast auch mal mit mir einen durchgezogen, warst stockbesoffen, hast randaliert, Autos zerstört...warum bist du nicht unten gelandet wie der Rest von uns?“ Kira stütze sich auf der Küchenzeile auf und schien nachzudenken. Kato starrte auf die Stelle wo sich die Schulterblätter hervorhoben. „Vermutlich, weil ich es nie ernst genommen habe. Mir war immer klar, dass es irgendwann anders sein würde. Es war nur eine Laune. Einmal Urlaub von sich selbst nehmen.“ Er drehte sich zu Kato um. „Wenn ich es recht bedenke war es bei mir genau andersherum, als bei dir, Kato. Du warst mit mir zusammen um etwas vom geordneten Leben zu schmecken und ich war bei dir um etwas vom Chaos zu erleben.“ Kato passte diese Erklärung nicht. Für ihn hörte es sich an, als seien er und Kira nur zusammen gewesen um mal ein Abenteuer in einem anderem Metier zu erleben. Aber war das wirklich alles? War das alles, was er für den Schwarzhaarigen darstellte? Ein bisschen Chaos? Ein bisschen Abwechslung? „War das alles?“, fragte er. „Wie meinst du das?“ „War das der Grund, warum wir befreundet waren? Hättest du dir auch jemand anderen suchen können und es wäre das gleiche gewesen?“ Er hasste sich selber dafür diese Frage gestellt zu haben, denn Kira würde sie gnadenlos ehrlich beantworten. „Ja. Zumindest am Anfang.“ „Dann kann ich eigentlich wieder gehen.“ Tatsächlich drehte er sich um. Er wollte weg. Wollte nicht, dass Kira sah, wie sehr ihn das getroffen hatte. „Yue! Ich sagte anfangs. Hast du jemals mitbekommen, dass ich Joji angeboten hätte bei mir zu entziehen? Habe ich den Kerl jemals gefragt, ob er sich bewusst ist, was für eine Scheiße er treibt?“ „Nein, hast du nicht.“ „Siehst du. Und jetzt pflanz deinen Arsch in mein Bett. Ich werde es schon noch mit dir aushalten wenn du clean bist. Denn chaotisch wirst du sowieso immer bleiben.“ „Klar. Sakuya.“ „Das mit den Vornamen sollten wir trotzdem lassen.“ „Finde ich auch.“ Kato drehte sich nicht wieder um, als er fragte: „Und wo schläfst du?“ „Couch, nehme ich an. Weck mich, wenn die Entzugserscheinungen anfangen.“ „Klar.“ „Viel Glück.“ Sicher, dass der sarkastische Ton nicht fehlen durfte. „Kira?“ „Was denn noch?“ „Danke.“ Ganz leise. „...“ „Sag was.“ Bittend. „Wurde auch Zeit, du Penner.“ Kato lächelte. „Arsch.“ Aber er spürte einen kleinen Funken Zufriedenheit in sich. (1) Valium und Wein werden beim Drogenentzug dazu genutzt die Beschwerden zu dämmen Sooo, das war's auch schon wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)