Er kotzt gleich Regenbögen von Hekate4444 ================================================================================ Kapitel 6: 7 ------------ Hallöe. Es ist sehr kurz, dieses Stück, aber ich fand es sollte irgendwie alleine stehen. Danke an Emo-Kitten, dass du so gerne diese Geschichte liest. Ich hoffe das hier gefällt dir. ...................................7............................................ Kurz nachdem sie bei Kira angekommen waren – Kato ertappte sich dabei, wie er dachte ZUHAUSE angekommen zu sein- hatte es begonnen in Strömen zu regnen. Gebannt starrte der Blonde auf den bindfadenartigen Regen, der den Asphalt benetzte und alles hinfort zu spülen schien. „Schön, oder?“, raunte Kira hinter ihm, eine Tasse Kaffe zwischen den langen Fingern haltend. „Ja“ „Katharsis...“ „...?“ „Reinigung.“ Er schmunzelte. Kato war es manchmal doch etwas peinlich wie wenig er und wie viel Kira wusste. Allein ihr Vokabular unterschied sich um Längen. Kira hatte Klassik aufgelegt. Normalerweise wäre dies für Kato ein Grund eine Spruch zu reißen, etwas „richtiges“ zu fordern. Er unterließ es. Nicht nur weil er Angst hatte Kira zu verärgern sondern auch weil er es schön fand. Nachdenklich starrte er in den Regen und versuchte die Lichter Tokios zu entziffern, die hinter den nassen Bindfäden zu verschwimmen schienen, so dass ihre Form kaum zu fassen war. Die Musik war tröpfelnd und schwoll in regelmäßigen Abständen an, als wolle sie die Böen imitieren, die hin und wieder den Regen mit voller Wucht gegen die Glasscheibe hämmerten. Kato wandte seinen blick verstohlen auf Kira, der bewegungslos neben ihm harrte und auf den Asphalt blickte. Seine Augen erschienen Kato dunkler denn je, so undeutbar, dass er nicht das Gefühl hatte einen Menschen anzusehen. Die entspannte Haltung seines Körpers wirkte nicht harmlos, seine Schultern waren immer noch gerade und stolz, Kira schien nie in sich zusammenzufallen. Kato fragte sich, ob jeder ihn so sah, oder ob das was er ihn Kira zu sehen vermeinte nur das wiederspiegelte was er für ihn empfand? Plötzlich erfüllte ein Donnern ganz Tokio und schien es in seinen Grundfesten erschüttern zu wollen. Kato zuckte unwillkürlich zusammen. Er liebte solchen Regen, aber er fürchtete Gewitter. Sie erinnerten ihn an Szenen aus seiner Vergangenheit an die er sich nicht erinnern wollte. „Manchmal bist du wie ein Kind Kato.“, brach Kira das Schweigen. Kato spürte wie ihm die Röte ins Gesicht steigen wollte. Aus Wut und Scham gleichermaßen. „Aber das ist nicht schlecht.“ Er nahm einen leichten Schluck seines Kaffees und sprach weiter: „Es gibt nur zwei Dinge, die natürlich sind. Das kindliche und das animalische, das aus dem Instinkt entsteht. Wenn du wie ein Kind bist Kato, dann bist du vielleicht ausnahmsweise mal nicht damit beschäftigt deine Fassade zu waren.“ „Sagtest du nicht, ich hätte eine komische Laune?“, versuchte Karo sich an einem Witz. Er lachte nervös. „Genau das meine ich, Kato.“, antwortete Kira, stellte die Musik ab und verließ den Raum, ließ Kato allein mit dem strömenden Regen und dem Donner, der ihm durch Mark und Bein zog. Das animalische? Er würde Kira nicht als Tier bezeichnen. Hieß das, dass auch er etwas spielte? Dass hinter diesen dunklen Spiegeln, die Kira’s Pupillen waren, hinter seiner stolzen Haltung noch etwas steckte? Etwas das ihm, Kato, vielleicht das Wesen dieses Mannes erklären konnte? Ein weiterer Donnerschlag zeriss brutal seine Gedanken und ließ ihn zusammenfahren. Blitze erleuchteten den Himmel, tauchten den Regen und ganz Tokio in nahezu blendendes Licht. Wann war das letzte Mal ein Gewitter so stark gewesen? Kato schämte sich für seine Angst. Er schämte sich dafür nicht alleine sein zu wollen. Aber er konnte doch kaum zu Kira gehen. Nein. Diese Blöße konnte er sich nicht geben. Kato ließ sich auf dem Sofa nieder und versuchte sich nicht an sein Elternhaus zu erinnern, an seinen Vater, an Sae. An niemanden aus diesem Leben. Nicht an seine Mutter, nicht an diesen blonden Mann auf dem Photo. Nicht an das, was ihn dorthin gebracht hatte, wo er nun war. Oder gewesen war. Denn er war dabei den Versuch zu starten komplettes Neuland zu betreten. Er wollte leben. War dieses Gewitter ein Abschluss? Begonnen und beendet mit demselben Sturm? Kato musste lachen, als er sich die Decke bis ans Kinn zog. Das war so lächerlich. Hatte er nicht noch vor etwa einer Stunde neues Dope kaufen wollen? Er war noch lange nicht drüber weg und die Angst die an seinem Körper bei jeder akustischen Erschütterung zerrte erinnerte ihn daran mit einer Deutlichkeit die ihn schwindeln ließ. Diese Aufgabe erschien ihm viel zu groß als dass er sie meistern könnte. Plötzlich fühlte er etwas auf seinem Bauch fallen, es war warm. Verdutzt starrte er auf die Wärmflasche auf seinem Bauch und ebenso verwirrt auf den warmen Kakao der ihm in die Hand gedrückt wurde. Er roch Sahne und einen Schuss Rum. „Zukunft ist ein großes Wort Kato. Aber es kann für sich kaum schlimmer kommen. Und jetzt schlaf.“ Ihn gruselte Kira’s Fähigkeit zu wissen, was er dachte. „Trinken darf ich noch?“ „Ausnahmsweise.“ Schweigend klammerte Kato seine ausgezerrten Hände um die warme Tasse und wunderte sich über die ganze Wendung, die sein Leben genommen hatte. Er stellte die Tasse auf den Nachttisch und rollte sich mit der Wärmflasche zusammen. Er spürte Kira neben sich und schloss die Augen. Das Gewitter tobte. Kato’s Angst verflog keines Wegs, aber sie war zu ertragen. Vielleicht war es wie der Entzugsschmerz etwas durch das man gehen musste, wenn man sein Ziel erreichen wollte. Wenn er nur wüsste, was dieses Ziel war. Er spürte Kira neben sich. Er war noch da und es sah nicht danach auch als würde er gehen. Der Donner ebbte ab, der Regen prasselte ruhig in angenehmen Rhythmus gegen die Scheibe. „Dieses Lied, das du angemacht hast, wie hieß es?“ „Secret Garden.“ Kato lächelte und schlief ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)